Suchergebnisse für: „Andrea Behnke“

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  • Bahnhof Nord

    Bahnhof Nord

    Andrea Behnke

    Klartextverlag

    Leseempfehlung für junge Erwachsene und Erwachsene

    Es gab keinen Festakt 1874 zur Eröffnung des Bahnhof Nord, der damals noch Rheinischer Bahnhof hieß, da öffnet der zuständige Landrat ganz alleine eine kleine Flasche am Gleis und trinkt ein Glas mit sich. Schon in der nächsten Geschichte geht es um die Namensänderung des Bahnhofs. 
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    1914 zieht der Jude Waldemar für Deutschland in den Krieg. Zum Ende des 1. Weltkriegs fahren die Bochumerinnen mit dem Zug zum Hamstern aufs Land. Die Familie kommt 1935 von der Cranger Kirmes zurück, die heute noch ein besonderes Volksfest ist. In einer Erzählung begegnen wir Fräulein Hirschberg, der Lehrerin an der jüdischen Schule, die wir aus Andrea Behnkes Kinderbuch „Die Verknöpften“ kennen.  Jüdische Menschen, Sinti und Roma und ein homosexueller Mann fahren von diesem Bahnhof während der NS-Zeit zu ungewissen Zielen. Sogar die Möbel, die diese Menschen zurücklassen müssen, gehen vom Bahnhof Nord auf die Schiene. 1945 kehren Kinder, die „verschickt“ wurden, wieder heim in ein fremdes, zerstörtes Bochum. 1953 besuchen Vater und Sohn das neueröffnete Schauspielhaus und schwärmen von „Peterchens Mondfahrt“. Eymen muss nach dem Besuch bei seinen Eltern wieder zurück in die Türkei reisen, so ging es den Kinder der ersten „Gastarbeiter“. 1979 endet die Geschichte des Bahnhof, der dank eines Vereins sehr schön erhalten wird.
    Der Gedanke, anhand eines Bahnhofs die Geschichte der Stadt Bochum stellvertretend für viele Städte im Ruhrgebiet zu erzählen, ist wirklich brillant. Viele kleine Schicksale, traurige, erfreuliche und hoffnungsvolle Begegnungen mit vielen Menschen stecken in den meist nur zwei oder drei Seiten langen Texten, sie gehen zu Herzen und bleiben mir noch lange in Erinnerung.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Duft von Apfelkuchen – Die Geschichte des Mädchens Renate Inow aus Elberfeld

    Der Duft von Apfelkuchen – Die Geschichte des Mädchens Renate Inow aus Elberfeld

    Andrea Behnke

    Andrea Hold-Ferneck

    Herausgegeben von Ulrike Schrader im Auftrag des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.

    Hentrich & Hentrich

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Fast ist es ein Bilderbuch oder doch eher ein Fotoalbum, das aus dem Leben von Renate, die sich später Renie nennt, erzählt. Das Bild auf dem Cover zeigt sie als Siebenjährige, sie schaut etwas schüchtern in die Kamera, damals war das Fotografieren noch etwas Seltenes. 
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    Hinter ihr sind die Äpfel zu sehen, die uns im Buch begleiten werden.  Auch im Inhaltsverzeichnis tauchen sie mit der Angabe der Seitenzahl wieder auf. 
    Nach dem Vorwort mit den Jahreszahlen von Renate und einer kleinen Anekdote aus ihrem Leben, lernen wir den Vater kennen, der gerne Cello spielt und der sich liebevoll um seine Jüngste gekümmert hat. Die Familie ist gerne in der Natur unterwegs, aber sie reisen auch gerne mit „dem Finger auf der Landkarte“ durch die Welt. Ein regelmäßiges Ziel ist Bochum, denn dort wohnt Gromi, die Großmutter, die so herrlichen Apfelkuchen backt, dessen Duft Renate in Erinnerung bleibt und der dem Buch seinen Titel gab. Bis ihre große Schwester Grete nach Schweden fährt, verleben die Schwestern unbeschwerte Stunden miteinander. Deshalb fällt Renate der Abschied sehr schwer. Erst im Laufe der Zeit wird Renate ihr jüdisch-sein bewusst und als der Kantor sich das Leben nimmt, „fühlt sie sich wie ein Kastanienblatt im Wind.“
    Andrea Behnke hat in der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal, Renate/Renie Inow „gefunden“, denn hier werden die Erinnerungen, die dieses Buch füllen, aufbewahrt.
    In dem Buch wird das Leben anschaulich dargestellt, der meist einseitige Text wird von einem Foto oder einer Collage ergänzt und gewinnt dadurch an Intensität. Kleine Zettel mit einer gezeichneten Büroklammer stellen den lesenden Kindern Fragen. Ganz zu Ende des Buches können die dann selbst ein Bild malen, eine Geschichte erzählen oder vielleicht wie Renate ein Herbarium basteln.
    Andrea Behnke schafft es in einer sehr anschaulichen Sprache, traurige und frohe Momente aus dem Leben Renates sehr fein zu vermischen, ergänzt durch die sehr gut zusammengestellten Illustrationen ist hier ein wundervolles Buch entstanden, das die Gräuel der NS-Zeit für Grundschüler*innen verständlich macht.

    Dagmar Mägdefrau



  • Die Verknöpften

    Die Verknöpften

    Andrea Behnke

    monika fuchs

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Die vier Kinder in dieser Geschichte hat die Autorin mittels ihrer Fantasie zum Leben erweckt. Ihre Lehrerin Fräulein Hirschberg hat ein reales Vorbild, Else Hirsch, an die in Bochum ein Stolperstein erinnert.
    Leon lebt bei seiner alten Oma und wird auf dem Schulweg von Hilterjungen angegriffen. Da Minna sich verabschiedet hat, wird nur Lieselotte hilflose Zeugin dieses Vorfalls.

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    Die drei Kinder gehen auf die jüdische Schule und die Lehrerin Fräulein Hirschberg ist zwar streng, setzt sich aber liebevoll für ihre Schützlinge ein. 

    Lieselottes Eltern haben einen Stoffladen und ihre Mutter darf nur noch für die jüdische Kundschaft nähen. Auch Lieselotte kann schon gut nähen, so hat sie für ihre Freundinnen Armbänder mit ihren schönsten Knöpfen genäht. Denn Minna und Lieselotte treffen sich immer noch heimlich mit Hildegard, obwohl für sie der Kontakt zu den jüdischen Mädchen verboten ist. Die Drei nennen sich nach den Armbändern die „Verknöpften“ und versprechen sich immerwährende Freundschaft.

    Mit Lieselotte und ihren Eltern erleben wir die Pogromnacht mit all ihren Auswirkungen. Sehr eindringlich wird Lieselottes Angst geschildert, als sie die Zerstörung des Geschäftes und der Wohnung, hinter einem Vorhang versteckt, miterleben muss. 
    Das erste und letzte Kapitel spielt im Jahr 1942 und berichtet vom Schicksal Fräulein Hirschbergs, das sie nach Riga verschlagen hat. Die restliche Geschichte ist 1938/39 in Bochum angesiedelt und erzählt sehr lebhaft von den Kindern, ihren Familien und der Schule mit ihren Lehrern. 

    In dieser neuen Auflage ist das Buch mit vielen kleinen Bildern und einigen Fotos illustriert, dazu gibt es Borten mit Nadel, Faden und Knöpfen.

    Das Buch bietet eine sehr gut geschilderte, neue Facette der Judenverfolgung, die schon für Zehnjährige verständlich die Ängste fühlbar macht. Mich hat das Buch sehr bewegt und wir haben schon einige Lesungen mit Andrea Behnke durchgeführt, bei denen die Kinder sich sehr engagiert eingebracht haben.  

    Dagmar Mägdefrau

  • Frieda und das Glück der kleinen Dinge

    Frieda und das Glück der kleinen Dinge

    Andrea Behnke

    Südpol

    Verlagssempfehlung ab 10 Jahre

    Lena ist 10 Jahre und das neue Schuljahr auf der weiterführenden Schule beginnt. Leider ist Nele, ihre beste Freundin, nach Bayern gezogen und mit den Mädchen in der Klasse kommt sie nicht zurecht. Gut, dass Lukas neben ihr sitzt und sie mit zum Tischtennis nimmt. Darin ist Lena nämlich sehr gut. 
    Später möchte Lena Biologin werden wie ihre Oma. Mit ihr forscht sie gerne und sie weiß schon eine ganze Menge über Fruchtfliegen.

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    Zusammen mit Lukas, der Ornithologe werde möchte, kann sie bei einem Biowettbewerb zeigen, was für tolle Ideen sie hat.
    Nachmittags geht Lena gerne zu Oma Frieda, von ihr hat sie ihren zweiten Namen. Die Oma kann zwar nicht kochen, aber dafür immer wieder gute Ideen, was Lena machen kann. Leider geht es der Oma nicht so gut, deshalb stöbert Lena auf dem Dachboden und die Oma erzählt aus ihrer Kindheit.
    In den Herbstferien besucht Lena ihre Freundin Nele. Dort in Bayern wird Lena ein ganzes Stück erwachsenen und kann zu Hause mit Lukas und Rieke Freundschaft schließen. 
    Der Schulwechsel ist ja so schon nicht einfach, aber ohne Freundin an der Seite ist es eine echte Qual. Lena bleibt sich treu und findet Anschluss an neue Freunde. Die Geschichte ist alltäglich und trotzdem erzählenswert. Und Andrea Behnke erzählt die Geschichte in einem flotten Tempo, mit Redensarten, die mich schmunzeln lassen. Die knapp 150 Seiten sind in großer Schrift gut lesbar gedruckt. Die Kapitel sind unterschiedlich kurz und beginnen immer mit einem kleinen Bild. Das Cover gefällt mir sehr gut, lauter Früchte auf rotem Grund, Nahrung für die kleinen Fruchtfliegen?

    Dagmar Mägdefrau

  • Blütenschwestern

    Blütenschwestern

    Andrea Behnke

    Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Vor mir liegt ein liebevoll gestaltetes Buch. Das Cover zeigt die beiden „Schwestern“. Reni, die gerne zeichnet und Lilja, die gerne und gut turnt. Die Seiten des Buches sind in wechselnden Pastelltönen eingefärbt und ein Lesebändchen vervollständigt das Ganze.
    So viel zum Äußerlichen, begeistert hat mich natürlich auch der Inhalt. Ganz vorne werden Lilja und ihre Mutter vorgestellt, ein Bild zeigt die beiden mit einer Hortensie. Die Mutter ist nämlich Blumen-Fotografin. Deshalb bleiben die beiden im Sommer zu Hause und die Mutter macht tolle Fotos von den Blumen im Garten.
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    Nun ist Lilja schon traurig, weil ihr Papa ausgezogen ist und jetzt hat ihre Mutter noch ein anderes Mädchen eingeladen, weil deren Mutter, eine Freundin von Lilijas Mutter, zur Reha muss. 
    Verzweifelt weint Lilja in ihrem Zimmer, bis Mama zu ihr kommt und sie auf den Schoß nimmt und tröstet. Trotzdem holen sie Reni am nächsten Tag vom Zug ab und die beiden Mädchen müssen sich Liljas Zimmer teilen. 
    Trotz ihrer unterschiedlichen Begabungen nähern sich die beiden im Laufe der Ferien an und werden zu Freundinnen oder, wie es im Titel heiß zu Blütenschwestern.
    Die Geschichte wird mit viel Verständnis und Gefühl für Liljas Situation erzählt, Was besonders gut herüberkommt, da sie auch die Erzählerin ist. Deshalb können wir ihre Beweggründe gut nachempfinden. Da würde ich auch eifersüchtig, wenn ein Mädchen einzieht, das ich nicht kenne und das so schöne Blumen malt. 
    
    In dem Buch gibt es viele Bilder der beiden Mädchen, mir gefällt besonders die Dynamik der Bilder und wie schön sie die Gefühle wiedergeben. 
    Ein wundervolles Buch, das zeigt, dass man auch negative Gefühle zum Positiven wenden kann und dass eine Freundin sehr wertvoll ist. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Fell liebt Federn – Ein Kinderfachbuch über die Vielfalt der Liebe

    Fell liebt Federn – Ein Kinderfachbuch über die Vielfalt der Liebe

    Andrea Behnke

    Judith Loske

    Mabuse

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Eichhörnchen Oura und das Meisenmännchen Paro sitzen zusammen auf einem Ast. Sie mögen sich, das zeigen schon die sanften Berührungen. Da taucht eine Katze in der Wiese auf und stellt die Frage, ob Paro nicht zu klein sei. Oura kann Paro mit einem Witz trösten. Da mischt sich schon die Taube ein, sie erinnert Para daran, dass Oura nicht fliegen kann. Ein anderes Eichhörnchen befürchtet, dass Paro wegfliegen wird. Die beiden sind sich einig, sie bleiben zusammen „Egal was die anderen sagen!“
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    Der Schmetterling, der dieselben Farben hat, wie die Meise, meint, sie würden besser zusammenpassen. Doch Paro hat eine klare Antwort auf diese Anmache. Am Ende kommen alle Tiere zusammen und bedrängen das Paar mit ihren Vorwürfen. „Sie passen einfach nicht zusammen!“ Da taucht ein kleiner Floh auf und rettet die Situation, hat er so viel Verständnis, weil ihm der Regenwurm so gut gefällt?
    Die letzten Seiten des Buches bieten Erklärungen, Anregungen und Empfehlungen zu anderen Büchern. 
    
    Kinder werden sich in den beiden verliebten kleinen Geschöpfen wiedererkennen. Auch sie kennen die Argumente der anderen, die ihnen ihr Glück nicht gönnen, weil der äußere Unterschied augenscheinlich ist. Wollen wir hoffen, dass ihre Liebe so stark ist, wie die von Oura und Paro. 
    
    Die Texte sind nicht besonders lang und bringen die Situation auf den Punkt, die Bilder sind weich und liebevoll gezeichnet. Ein Buch nicht nur zum (Vor-)Lesen, sondern auch zum darüber reden. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Den Bauch voller Töne

    Den Bauch voller Töne

    Andrea Behnke

    Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahren

    Beim Lesen des Buches schäme ich mich für die quietschenden Töne, die ich meiner Blockflöte als Kind entlockte. Enie ist eine, wenn auch sehr junge, Meisterin des Flötespielens. Sie übt gerne und möchte die ganz hohen Töne spielen können und bei einem gelungenen Versuch findet sie sich im Utrecht des 17. Jahrhunderts wieder. Hier trifft sie auf den Komponisten Jacob van Eyck. Da Enies Vater aus den Niederlanden stammt, kann sie sich problemlos mit dem Komponisten ihres Lieblingsstücks „Den Nachtegael“ unterhalten. Der blinde Mann zeigt ihr das Glockenspiel im Dom und Enie staunt über dieses große Instrument. Die beiden spielen gemeinsam Flöte und bestaunen ihre unterschiedlichen Instrumente.

    Mit dem Spiel der hohen Töne kann Enie Jacob mit in ihre Gegenwart nehmen. Gemeinsam üben sie für das Schulkonzert. Alina, die im Orchester Cello spielt, findet, Flöte spielen sei etwas für kleine Kinder, doch Enie liebt ihr Instrument und ist auf eine besondere Art mit dieser Musik verbunden. Sie findet ihre Lehrerin ist im Unrecht, wenn sie meint, man solle „Noten fressen“. „Man muss Musik einfach spüren“ meint Enie und sie spürt, dass die Noten zu ihr sprechen. So wird sie eins mit der Musik. 

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    Enie ist schon ein ganz besonderes Mädchen, trotzdem ärgert sie sich über das Verhalten von Alina, die Jacob als „eine unangenehme Person“ bezeichnet. Jacob und Enie verbindet die Liebe zum Flötespielen und zu Jacobs Zeit war die Flöte ein Instrument für Jung und Alt und seine Kompositionen werden heute noch in aller Welt gespielt. 

    Mir hat es gut gefallen, Jacob van Eyck und das Mädchen Enie kennen zu lernen. Die beiden sind so überzeugte Flötenspieler, dass ich mir „Den Nachtegael“ erstmal anhören musste. Da trillert die Flöte in den höchsten Tönen. Auch als Laie kann ich mir vorstellen, dass das nicht leicht zu spielen ist.

    Das Buch ist in großer Schrift und großem Zeilenabstand gedruckt und der Text wird durch Zeichnungen unterbrochen. Damit dürften Drittklässler dieses Buch gut lesen und verstehen können. Wenn sie auch nicht Flöte spielen, so können sie sich trotzdem einiges bei Enie abgucken.

    Dagmar Mägdefrau

  • Herr Bort, der Katzenschreck

    Herr Bort, der Katzenschreck

    Andrea Behnke

    Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wir Katzenbesitzer wissen ja alle, dass Katzen sich einfach ihre Menschen aussuchen, egal ob es denen passt.
    Herr Bort hat eine Nachbarin, die neben ihren zwei Hunden noch einen Katze Namens Rosi besitzt. Rosi mag die Hunde nicht und sucht sich Herrn Borts Garten als neues zu Hause aus. Herr Bort, der dunkel gekleidet immer noch um seine Frau trauert, will die Katze nicht in seinem Garten haben.

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    Er nennt sie Viech und weiß nicht, dass Rose dieses Wort mit dem langen I mag. All seine Versuche die Katze aus dem Garten zu verscheuchen gelingen nicht. Sein letzter Versuch, mit höhen Flötentönen Rosi zu vergraulen führen dazu, dass Herr Bort wieder auf seiner Flöte spielt und diese Melodie liebt Rosi. So kommt es, dass er Rosi streichelt und sich nicht mehr über ihre Haare aufregt. 

    Ein Buch, dass jedem Katzenmenschen das Herz aufgehen lässt. Hoffen wir, dass jede Rosi einen Menschen findet, den sie so bezirzen kann, dass er sie vor dem Tierheim bewahrt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Hase will zum Zirkus

    Ein Hase will zum Zirkus

    Andrea Behnke

    Nina Hammerle

    kizz. in Herder

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Rodeo, der Hase, müsste die Eier bemalen, aber er schaut immer nach dem Zirkus, der sein Zelt direkt vor seiner Nase aufgebaut hat. Er möchte viel lieber auch Kunststücke vorführen, als Eier bemalen. Ein Pinguin, der Direktor des Zirkus, fragt ihn, was er kann. Aber das Angebot Plakate zu malen, findet Rodeo nicht gut. Er möchte in der Manege sein.

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    Der Elefant möchte ihn als Partner, nur müsste er dann Knoten in seine Ohren machen, das geht nicht. Auch andere Angebote klappen nicht. Erst als das Hamstermädchen, das Rodeo von Anfang an unterstützt hat, mit ihrem Hamsterrad lost legt, kommt dem Hasen eine gute Idee. So treten die beiden unter großem Applaus auf. Als dann die Zirkustiere dem Hasen beim Eier färben helfen, sind alle zufrieden und aus Rodeo wird ein richtiger Zirkushase.

    Ich glaube, die Geschichte macht auch Spaß, wenn kein Ostern ist. Mir hat sie auf jeden Fall Freude gemacht. Zum Vorlesen kann man bei den vielen Tieren alle Register ziehen und geckern wie die zaubernde Elster und hochnäsig sein wie die feine Pudeldame. Die Bilder gefallen mir gut, besonders das kleine Grinsen, das viele Gesichter ausstrahlen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Was ist nur mit Opa los?

    Was ist nur mit Opa los?

    Andrea Behnke

    Dorothea Kraft

    Südpol

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Im Keller wohnt die Rattenfamilie, Opa und Oma, Papa, die schwangere Mama und Rattenkind. Bestürzt stellen sie fest, dass Opa nicht mehr so recht an ihrem Leben teilnimmt. Meist schläft er, auch nachts, wenn alle Ratten wach sind. Papa versucht ihn aufzumuntern, gibt ihm ein Holz, damit er seine Zähne kürzen kann und muss dann feststellen, dass Opa riecht. Aber Opa ist das alles egal, er ist nur müde und will nicht als seine Ruhe.

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    Oma ist sehr traurig und tröstet sich indem sie Zeitung liest. Auch an einem Ausflug zum Leder fressen will Opa nicht teilnehmen. Da findet Rattenkind einen alten Rollschuh und Opa kommt in diese „Schiebebett“, jetzt kann er mit in die Scheune. Doch Opa macht das alles keinen Spaß und Hunger hat er auch nicht. „Ich bin alt, vergesslich, dick, schlapp, langsam…, sagt Opa Ratte“. Erst als die kleinen Ratten geboren werden, sieht Opa wieder einen Sinn in seinem Leben. Jetzt will er auch die Zähne kürzen um den Baby beim Küssen nicht weh zu tun.

    Es ist so schön, zu sehen, wie sich die Familie um den alten Mann kümmert. Auch den Kummer der Ehefrau kann man nachempfinden. Das Rattenkind ist immer mit neuen Ideen dabei, den Opa aus der Lethargie zu reißen. So geht es sicher oft in intakten Familien zu, wenn die Großeltern alt werden. 

    Eine Situation, die Kinder sicher häufig erleben und die in diesem tollen Kinderbuch geschildert wird. Oft können die Kinder diese schleichende Veränderung von Opa gar nicht einordnen und ein solches Buch zeigt, dass das Alter sowas mit sich bringt. Aber es ist auch schön, dass das Ende tröstlich ist und gerade die Babys dazu beitragen, dass Opa wieder lächelt.

    Der Text ist schon sehr kindgerecht gehalten, aber doch schon etwas länger. Die Bilder bringen sehr schön das Kümmern und die Sorge um den Opa rüber und wenn Opa am Ende seine Zähne kürzt, wirkt er wieder richtig wach und lebendig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Flaschenpost in Sütterlin

    Flaschenpost in Sütterlin

    Andrea Behnke

    Hase und Igel Verlag

    Leseempfehlung ab 4. Klasse

    Die 32 Kapitel sind kurz gehalten und sehr gut zu lesen. Es gibt auch einige Bilder. Die Erzählung aus der Vergangenheit sind zum besseren Verständnis in Kursiv gedruckt.

    Eva ist aus den Bergen an die Ostsee in die Nähe von Lübeck gezogen. Ihre Freundin Franzi fehlt ihr sehr, aber auch die Berge und die Brezeln.
    Sie ist mit Linda zusammen an der See, das Wetter ist herbstlich kalt. Eva muss sich noch an diese Kälte gewöhnen und sich mit der Kleidung darauf einstellen. Aber eigentlich möchte sie das gar nicht, sie möchte lieber wieder zurück nach Bayern.
    Dann findet sie eine Flaschenpost und als sie den Brief aus der Flasche befreien, ist er in einer fremden Schrift, in Sütterlin, geschrieben. Der Uropa des Nachbarjungen Jonathan kann Eva den Brief vorlesen. 

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    1947 schreibt Irmgard, die inzwischen in Lübeck wohnt, ihrer Freundin Elli, mit der sie in Königsberg gelebt hat. Die beiden haben sich auf der Flucht verloren und Irmgard hofft, auf diesem Weg ihre Freundin zu finden.
    Die drei Kinder beschließen, die beiden Freundinnen zu suchen. Da Irmgards Name im Brief steht, finden sie ihre Adresse in Lübeck über das Internet heraus. Die drei Freunde besuchen die alte Dame und erfahren mehr über die Flucht und die verschollene Freundin.

    Über viele Kanäle versuchen die Freunde, Elli zu finden, auch Evas Freundin in Bayern gibt ihr einen Tipp. Leider dauert es einige Zeit, bis Elli sich meldet. Evas Freundschaft zu Linda wird durch das Auftauchen von Svea-Malinda, die so schlimm lacht, immer wieder auf die Probe gestellt. Wir erleben auch die Entwicklung der Beziehung zu Jonathan, der ein so gut riechendes Shampoo benutzt.

    Langsam sterben die Menschen, die nach dem zweiten Weltkrieg  nach Deutschland geflüchtet sind. Auch sie haben ihre Heimat aufgegeben und sind von den Einheimischen meist unfreundlich aufgenommen worden. Es ist gut, dass ihr Schicksal in Büchern für Kinder und Jugendliche erzählt wird, denn die Menschen, die dieses Schicksal erlebt haben, können oft nicht mehr davon berichten.

    Ein Buch, das sowohl die Probleme von Eva im Jetzt beschreibt, als auch ihre Gefühle für Irmgard. Lediglich das Cover finde ich nicht sehr gelungen: Eva ist braun gekleidet und wo ist ihre rechte Hand?

    Dagmar Mägdefrau

  • Clemens aus der Clementine

    Clemens aus der Clementine

    Andrea Behnke

    Karin Lindermann

    KeRLE / Herder

    Leseempfehlung ab 5 Jahre

    Max isst eine Clementine und findet in ihrem Innern einen kleinen Mann mit einer geringelten Badehose und einer grünen Zipfelmütze. Schnell findet Max für ihn einen Namen, Clemens. Zunächst sucht der sich einen Platz zum Ausruhen, aber nichts gefällt ihm, erst die matschige erde der Yucca sagt ihm zu. Da es anfängt zu schneien, möchte Max seinem kleinen Freund den Schnee zeigen.

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    Schnell strickt er ihm mit der Strickliese einen Schlauchpullover. Clemens findet einen Platz im Umschlag von Maxs Mütze. Als Max vom Schlitten fällt, landet auch Clemens im Schnee. Dem Kleinen ist so schrecklich kalt, auf der Blumenerde schlafend, träumt er vom Süden und der Wärme. Max merkt, dass es seinem Freund hier im Winter nicht gut geht und so hilft er ihm, dass er gen Süden fliegen kann. Wie ein kleiner Nils Holgerson sitzt Clemens auf dem Rücken eines Vogels.

    So ein kleines niedliches Männlein möchte man gerne auch in seiner Clementine finden, aber haben wir alle die Größe den Freund fliegen zu lassen? Eine Freundschaftsgeschichte mit schönen Bildern illustriert.

    Dagmar Mägdefrau