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Schnee
Marie Duedahl
Renate Götz Verlag
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
„Schwarz wie die Nacht.
Einzelgängerin.
Ein Stachelschwein.
Ein Kind von Loosern.
Die böse Fee.
Alles das war ich.
Aber dann traf ich Schnee.“
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Dieses Gedicht ist auf dem rückseitigen Cover des dünnen Büchleins zu lesen. Schnee ist eine Schülerin der 9a und sie ist weiß und fast durchscheinend. Im Gegensatz dazu steht Lulu, die nach einigen Schulwechseln in die 9a kommt. Sie ist wegen ihres Vaters, von dem sie nichts weiß, dunkelhäutig. Schnee kann Lulu mit einer Umarmung und dem Satz „Wir sind schön“ all' ihre Wut nehmen. Schnee hat bei ihrer Hippiemutter ein gemütliches Zuhause, während Lulu bei ihrer alkoholkranken Mutter und dem 16. Stiefvater wohnt. Schnee gibt ihr Mut und fordert Lulu auf, nach ihrem Vater zu suchen.
Das Buch hat meist zweiseitige Kapitel mit großen Buchstaben und gedichtartigen Texten mit kurzen klaren Sätzen und ist deshalb sehr gut lesbar. Zu Beginn eines jeden Kapitel ist ein Satz aus dem Text auf dem grauen Hintergrund des Covers gedruckt.
Die Geschichte wirkt trotz ihrer Traurigkeit auf mich hoffnungsvoll. Ich denke ,Lulu wird es schaffen, in sich nicht nur den Looser zu sehen. Ein sehr gut lesbares Buch mit starken Mädchenfiguren.
Dagmar Mägdefrau
Die Geschichte vom kleinen Otter, der gar keiner war
Jayden Zadrazil
Nina Samek
Renate Götz Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Mit seiner blauen Brille wirkt der vermeintliche kleine Otter sehr niedlich. Sein Name ist Leo und er hat eine nette Familie, mit seinen drei Geschwistern wohnt er in Otter-Stadt. Natürlich geht er dort auch zur Schule, doch die macht Leo so gar keinen Spaß.
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Alle toben im Wasser herum und fühlen sich wohl dabei, nichts kann er so gut wie seine Geschwister, deshalb ist er sehr traurig. Die Eltern machen ihm zwar Mut, aber trotz seines Trainings ist Leo im Wasser immer der Letzte. Während die anderen lachen, sitzt Leo weinend im Schilf. Da taucht Theo, ein Frettchen, auf und stellt fest, dass er Leo sehr ähnlich sieht. Er lädt Leo zu sich ins Frettchen-Dorf ein und Leo fühlt sich dort sehr wohl, denn im Laufen ist er einer der Schnellsten. Doch was werden seine Eltern sagen, wenn er ihnen davon erzählt? Werden sie akzeptieren, dass er anders ist als die anderen Otter?
Leos Gefühl des Andersseins wird sicher einigen Kindern bekannt sein und vielleicht sehnen auch sie sich nach einer Umgebung, die sich vertrauter anfühlt. Hier wird in niedlichen bunten Bildern erzählt, dass der Otter Leo wohl ein mehr einem Frettchen ähnelt, ein Grund, warum das so ist, wird nicht genannt. Aber am Ende spielen alle Tierkinder zusammen und das ist ein hoffnungsvolles Ende.
Die Geschichte ist schön erzählt und beschreibt sehr gut Leos Gefühle, allerdings ist er schon etwas lang für die meisten Dreijährigen.
Dagmar Mägdefrau
Im Nebel ist alles anders
Bettina Wagner
Lisa Wagner
Renate Götz Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Nellie, die wir schon auf dem Cover sehen, sitzt in ihrem Zimmer zusammen mit einigen recht großen Schmusetieren. Durch das große Fenster schauend, sehen wir nur grau. Auch Nellie wundert sich, dass es so dunkel geworden ist. Das Grau hinter der Scheibe ist jetzt noch dunkler geworden und die “ Sonne scheint nicht mehr.“
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Da zieht Nellie sich schnell an und geht in den Nebel, den sie nicht fühlen kann. So stößt sie mit dem Fuß an einen Stein und wundert sich über einen Hügel, der sich als Vaters Auto entpuppt. Wie ein Turm ragt die Laterne vor Nellie auf. Weil auch die Geräusche so gedämpft sind, wird Nellie ängstlich und ist froh, ihren Freund Oskar zu treffen, der auch alleine im Nebel unterwegs ist. Die beiden finden den Weg zu Nellies Haus und dort bietet Nellies Mutter ihnen einen Kakao an.
Die Geschichte wird in sehr schönen Worten erzählt und der Nebel wird auch bildlich gut dargestellt. Um Nellie herum sind ständig ihre Tiere, ohne dass sie in der Geschichte eine Rolle spielen. Was mich verwundert ist, dass sowohl Nellie als auch Oskar einfach allein, ohne Bescheid zu geben, draußen herumlaufen. Von der Mutter sehen wir nur den Arm, der die Kakao-Tasse hereinreicht. Beide sind am Ende froh wieder zu Hause zu sein, finden „Aber aufregend war es doch im Nebel.“
Dagmar Mägdefrau
Humbi und Mohna auf der wilden Wiese – Eine Geschichte wie ein Samenkörnchen
Carina Lendl
Hannelore Demel-Lerchster
Renate Götz Verlag
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Humbi, so heißt die Steinhummelkönigin, die zu Beginn des Buches aufwacht. Schon bald begegnet sie der Mohnbiene Mohna, die im Gegensatz zu ihr sehr zart ist. Deshalb ist es Mohna auch sehr kalt, denn sie ist einfach zu früh losgeflogen. Schon bald darauf machen die beiden die Bekanntschaft des Igels Ignatz und so werden die drei „das Team mit Herz, Hirn und Stachel“.
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Gemeinsam genießen sie mit anderen Tieren das Leben auf ihrer schönen Wiese, wenngleich sie schon darauf achten müssen, wem sie nahekommen, denn um satt zu werden, muss man sich auch mal fressen. Doch dann tauchen die Trampler auf, so nennen die Tiere uns Menschen. Was führen diese rücksichtlosen Wesen, die ihren Müll einfach so in der Natur zurücklassen, im Schilde? Die Tiere halten fest zusammen, um dahinterzukommen.
Genau so zart wie die Tiere auf dem Cover sind auch die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Buch. Sie sehen sehr kunstvoll aus, sind aber manchmal schlecht zu erkennen. Die Geschichte erinnert natürlich sofort an den Maulwurf Grabowski, den ich schon mit meinen Kinder in den 1980er Jahren gelesen habe. Hier sind allerdings Hummel und Biene neben dem Igel die Protagonisten. Dadurch habe ich eine Menge über diese kleinen Insekten gelernt. Allerdings hat es mich verwundert, dass eine Hummelkönigin nicht sofort einen Staat gründen muss. Hier schiebt sie das immer weiter hinaus, um noch ein wenig die Freiheit mit den Freund*innen genießen zu können. Wir Menschen kommen im Großen und Ganzen nicht gut weg in diesem kleinen Buch, allerdings gibt es Karin und Nino, die sich sehr lieb um Ignatz kümmern.
Eine abenteuerlich Geschichte aus Sicht von Humbi erzählt, die nicht immer so schnell und mutig ist wie Mohna, die sich aber auch viele Gedanken macht und hin und wieder über ihren Schatten fliegt. Das Buch liest sich gut und es gibt Situationen, wo es sich lohnt, darüber nachzudenken, wie ich mich da wohl verhalten hätte.
Dagmar Mägdefrau