Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

17 Erkenntnisse über Leander Blum

Irmgard Kramer

Loewe

Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

Leander erzählt uns von seiner Freundschaft mit Jonas, die schon sein fast 18jähriges Leben währt. Die beiden haben als Kinder schon zusammen gemalt und jetzt sind sie nachts als Sprayer unterwegs. Sein Vater ist Polizist und aufgrund seiner Lebensgeschichte und seiner unerfüllten Wünsche jagd er Sprayer.

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Leanders Mutter ist aus Indien und Leander hat von ihr seine dunklere Hautfarbe und vom Vater die blauen Augen geerbt. Jonas und er sind sich sehr nahe und machen alles zusammen. Als Leander sich in eine Mädchen mit langen blonden Haaren verliebt, gibt es erstmals Probleme zwischen den beiden.

Die andere Person, die uns in der Ichform erzählt ist Lila, sie backt leckere Kuchen und lebt mit ihrem Bruder Onno, ihren Eltern und deren wechselnden Partnern zusammen. Nach einer Krankheit sitzt sie neben dem Neuen in der Klasse, neben Leander. ihr Verhältnis ist zunächst etwas kühl, Leander geht ihr aus dem Weg. Erst durch einen Klassenausflug kommen die beiden ins Gespräch.

Ich muss zugeben, dass ich mir heute die Nacht um die Ohren gehauen habe, um zu erfahren, wie diese beiden Erzählstränge zusammen finden. Welches Geheimnis sich hinter dem eigenartigen Benehmen von Leander verbirgt? Ich fand es sehr schön, wie sich Zusammenhänge, die ich vorher unsinnig fand, erklärten. Der Stil der beiden Erzähler hätte sich vielleicht etwas mehr unterscheiden im Stil können.

Ein spannendes Buch mit sehr viel Gefühl. Viele Schattierungen der Verzweiflung, der Liebe und der Freundschaft erlebt man auf den 346 Seiten. Es wird auch viel über die Spayerszene berichtet und da geht es nicht um Schmierereien, sondern um ausgetüftelte Kunst. Die beiden Freunde Jonas und Leander planen und arbeiten seit Monaten an einem Projekt und suchen lange nach einer Wand, an der sie es verwirklichen können. Vielleicht sollte man den jungen Menschen Flächen zur Verfügung stellen um sie aus der Kriminalität zu holen und damit  wir uns an den fertigen Werken erfreuen können.

Ich muss sagen, dass mich das Cover gar nicht anspricht. Farbloses beige soll zwar die Rentnerfarbe sein, aber trotz meines Alters finde ich es öde und farblos. Im Geschäft hätte ich nie danach gegriffen und schließlich wird Jugendliteratur häufig von Müttern, Großmüttern und Tanten gekauft.

Dagmar Mägdefrau