Die Störchin lässt sich vom Kranich vernaschen und das schrille Bild zeigt die beiden im Nest. Das Gedicht vom gebärenden Seepferdchen ist schon etwas länger, während die meisten Gedichte mit zwei Zeilen auskommen. „Heute starb ihr zwölfter Mann – gezogen ihm des Lebens Stecker! Die Schwarze Witwe flennt zu Gott: Warum sind die Kerls so lecker?“ Neben der weinenden Spinne hängen die Bilder ihrer Verflossenen an der Wand.
Einige der Reime sind schon sind sehr handfest, so bietet der Rehbock der Ricke an, sie zu ficken, da sie dann selbst handelt möchte, verzichtet der Bock. Mir gefällt auch die Hummel gut, die keine Wespentaille braucht und deshalb auch kein Korsett trägt.
Wie die Autorin selbst im Nachwort schreibt, gibt es viele Tiergedicht, die von Männern geschrieben wurden. Und deshalb wurde es einfach Zeit für dieses Buch, das ist auch meine Meinung. Ob frivol, ob das Patriachat angreifend oder einfach nur witzig, mir haben die Gedichte durchweg gut gefallen und ich kann diesen Gedichtband nicht nur Frauen empfehlen. Neben dem Text ist aber auf jeden Fall auch der Illustratorin Lob auszusprechen, denn durch ihre Zeichnungen wird die Wirkung gut verstärkt.
Dagmar Mägdefrau