Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Der Mond hinter den Scheunen

Erwin Moser

BELTZ & Gelberg

Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

Ich muss zugeben, dies ist das erste Buch des kürzlich verstorbenen Autors Erwin Moser, das ich lese.  Jetzt ärgere ich mich, dass ich nicht schon mehr von ihm in meiner Bücherkiste habe.
Zunächst war ich etwas verwirrt, weil es um die Welt der Mäuse, Ratzen und Katzen geht, nur am Rand komme Menschen vor.
Grauschnauz, der Feldmäuserich kommt durch unglückliche Umstände zu den Mäusen, die in der Scheune wohnen. Sie nehmen den Neuen problemlos auf und zeigen ihm ihre Welt, mit vielen Abenteuern.

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Gelbzahn, der Mühlratz, wird durch einen neuen stärkeren Ratz vertrieben und findet bei den Kanalratzen Unterschlupf. Deren alter Häuptling sieht in ihm einen Konkurrenten. Doch Gelbzahn will wieder zu seinen Mühlratzen zurück und hat auch schon einen Plan, wie das gelingen kann. Beide Häuptlinge regieren autoritär und lassen ihr Volk schwer arbeiten. Doch Gelbzahn lernt in dieser Zeit, dass es besser wäre mit seinem Volk demokratischer umzugehen.

Und dann sind da noch die Katzen. Raffi ist der Kater auf dem Hof und sollte um die Mäuse im Getreide kümmern. Leider lernt er Grauschnauz kennen und spielt mit ihm „Ich sehe was…“. Danach kann er keine Mäuse jagen, er sieht sie nicht mehr als Nahrung.
Bei den Katzen geht es auch um Liebe und verliebt sein. So ist Raffi seiner Freundin treu, obwohl die mit dem Auto weggebracht wurde.
Ja und dann ist da noch die kluge Eule, die mit Raffi philosophische Gespräche über den Tod führt.

Es gibt also viel lesen auf den 309 Seiten und es geht dabei um Politik, um größenwahnsinne Führer, um „Bürger“, die Verantwortung übernehmen, um die Natur und um das Leben mit all seinen Problemen. Von all dem merkt man nicht so viel, weil es die Tiere sind, die all diese Dinge erleben. Tiere, die sich schon sehr menschlich benehmen, aber keine Disneyfiguren.

Sie sehen, ich bin begeistert und kann dieses Buch nur empfehlen. Für 8-jährige eher zum Vorlesen, aber auch wenn die Kinder es selbst lesen, kann man sicher noch viel darüber diskutieren.

Dagmar Mägdefrau