Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Dieser Wilde Ozean den wir Leben nennen

Elisabeth Steinkellner

BELTZ & Gelberg

Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

LUCHS des Monats September 2018 (ZEIT/ Radio Bremen)

Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Oktober 2018

Wir erleben 6 Tage im Leben von Simon und Antonia. So ist das Buch auch unterteilt. Diese Kapitel bestehen aus vielen kurzen Kapiteln, die meist mit einem Wort überschrieben sind. 

Simon hat vor einiger Zeit einen Studenten im Zug getroffen und sich in ihn verliebt. Er weiß nur seinen Vornamen „Paulus“ und dass er in dieser Stadt wohnt. Simon zieht in ein einfaches Hotelzimmer und lernt die Studentin Vero, die an der Rezeption arbeitet kennen und auf einer Parkbank Antonia. 

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Sie sucht nach ihrem verschwunden Bruder Joel, dessen Schicksal sich erst am Ende aufklärt. Ihr Freund Enno hat sehr viel Geduld mit ihr, trotzdem kann auch er irgendwann nicht mehr weiter und ist für Antonia nicht mehr zu erreichen.
Antonia hilft Simon bei seiner Suche, die beiden Fremden können sich vieles erzählen und haben Verständnis für die Situation des anderen.

Mir hat die Sprache dieses Buches sehr gut gefallen. Auch das große Vertrauen, dass die Eltern von Simon in ihren sechszehnjährigen Sohn haben, finde ich bemerkenswert. Überhaupt kommt Simon aus „normalen“ Verhältnissen. Er hat eine Schwester, die er sehr liebt, eine Oma, die sich kümmert und Eltern, die ihn unterstützen. Er hat auch Freunde, an die er oft denkt und mit denen er Kontakt hält.

Auch Antonia hat eine gute Freundin und Enno, der sie sehr lieb hat. Nur ihr verlorener Bruder, der zwar sehr intelligent ist, aber sein Leben nicht meistern konnte, macht sie traurig. Er ist psychisch krank  und verschwindet einfach. Dadurch ist auch Antonias Verhältnis zu den Eltern geprägt.
Am Ende gibt es nicht direkt ein Happy End, aber doch viel Hoffnung für die Zukunft.

Ein Buch, das ich sehr empfehlen kann, weil hier die Gefühle und auch der Sex durch eine schöne Sprache beschrieben werden.

Dagmar Mägdefrau