Der Zeitraum wird kürzer. Der Zehnjahreszeitraum zeigt den Tagebau. „Vor einem Jahr zogen die Vögel nach Süden.“ Und „vor einem Monat war noch Herbst.“ Das Gewitter war gestern und die Sonne ging vor einer Stunde unter. Nur durch den Spalt der geöffneten Türe fällt das Licht in das Schlafzimmer. „Vor einer Minute wurde das Licht gelöscht.“ Mit jeder kürzeren Zeitangabe werden die Blätter kleiner, in der Mitte ist eine Sternschnuppe zu sehen und der Leser darf sich was wünschen. Mit den wieder größer werdenden Blättern geht es in die Zukunft. „Wann stehst du morgen auf?“ Was ist am Nachmittag und am Abend? Oder am Wochenende? Lernt man in einem Monat neue Menschen kennen? Was bringt der Geburtstag und wo wohnt man in zehn Jahren? Bis zu der Frage, ob man Kinder haben wird und woran man sich im Alter erinnert, geht die Überlegung. Unter dem Bild der abendlichen Stadt steht die Frage „Was wünscht du dir für die Zukunft?“ Diese Seite ist wieder genauso große, wie die Anfangsseite.
Das Buch wirft mit seinen kurzen Bemerkungen und Fragen viele Gedanken auf. Die Bilder unterstützen diese auf eine ruhige Art. Ich könnte mir dieses Buch als Grundlage für ein Projekt in Kita und Schule vorstellen, kann mir aber auch gut vorstellen, dass Senioren sich damit befassen. Mich hat es schon aufgrund seiner besonderen Aufmachung fasziniert.
Dagmar Mägdefrau