Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Kinshasa Dreams

Anne Kuschnarowas

BELTZ & Gelberg

Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendbücher 2014

Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher 2013

Das Buch ist aus dem Jahr 2012 und gerade heute wieder ganz aktuell. Jengo, jetzt wird er Iron Joe genannt, und steht als Boxer in Deutschland vor dem alles entscheidenden Kampf. Schon seine Geburt in Zaire, jetzt Demokratische Republik Kongo, war ein Kampf ins Leben. Ein fester Pol in seinem Leben ist sein Großvater, der ihn auch zum Boxen bringt.
So gibt es im Buch zwei vorrangige Themen: einmal die politische und persönliche Situation, die letztendlich zur Flucht führt und zu anderen sein Aufstieg zum Boxer.

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Sein großes Idol ist Muhammad Ali, der in Kinshasa am 30.10.1974 seinen Weltmeistertitel  beim „Rumble in the Jungle“ zurückeroberte. In diesem inzwischen herruntergekommen Stadion macht Jengo seine erste Boxerfahrung.

Da sein familiäre Situation sich dramatisch verändert, flüchtet der Junge mit einem Freund in einem Flugzeug. Leider bringt ihn dieses nicht in die Freiheit, sondern nach Ägypten. Nach einer aufregenden Zeit dort, gelingt es ihm nach Libyen weiter zu kommen und von dort geht es mit dem Schiff nach Italien. Leider wird er von dort wieder zurück geschickt. „Wäre er doch besser auf dem Meer verreckt.“

Seine zweite Flucht über die Balkanroute wird nicht mehr so eindringlich geschildert. Aber sein aufregendes Leben in Paris, wo er hofft, seine Mutter zu finden. Letztendlich findet er aber seinen Weg als Boxer und steht, so beginnt ja das Buch, vor seinem Kampf.

Nach seinem Tod wird ja wieder viel von Muhammad Ali berichtet und so hat das Buch damit seinen zweiten aktuellen Aufhänger. Sicher ein Buch für männliche, jugendliche Leser, aber durch die Beschreibung der Flucht auch für Erwachsene interessant.

Dagmar Mägdefrau