Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Retro – Geh nicht online

Retro – Geh nicht online

Jarrod Shustermann

Sofia Lapuente

Sauerländer

Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

Luna lebt ein klassisches modernes High School Leben, in dem sich Hierarchie und Ordnung durch einen einzigen Post auf Limbo, DEM sozialen Netzwerk, verändern kann. Als ihre beliebte Freundin Samantha ihr Unrecht tut, greift sie für ihre Rache als erstes nach ihrem Handy und postet ein schlimmes Video von Samantha, das alles auf den Kopf stellt. 
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Luna selbst ist es, die den Netzwerk-Riesen kontaktiert, damit er sich um das kümmert, was die vielen Profile auf der Plattform anstellen: Extremes Mobbing und Rufschädigung.
Tatsächlich kommt Limbo dem Ruf nach Hilfe nach und veranstaltet an der High School eine Retro Challenge: 1 Jahr ohne moderne Geräte (alles nach 2000) leben. Im wahren Leben sein, echte Kontakte pflegen, nicht mehr hinter Bildschirmen verstecken… Denjenigen, die durchhalten, winkt ein Stipendium. Tatsächlich finden sich bereitwillige Teilnehmer, so auch Axel, der eigentlich zur Influencer-Gang “Golden” gehört und der nun eine andere Seite zeigt. Ganz ohne technische Hilfe ist es gar nicht mal so leicht, sich gegen die Gefahren zu wehren, die irgendwann auftreten …

Der Thriller entwickelt sich langsam und lässt Raum für den Aufbau einer neuen Freundesgruppe um Luna, Axel, Darrel, Mimi und Kilo. Subtil schleichen sich unheimliche Elemente in die Geschichte ein, die ein stetes Misstrauen schüren, doch die eigentliche Spannung entfaltet sich erst später. Das Thema Freundschaft ist generell eng mit sozialen Netzwerken verknüpft und man sieht hier wunderbar, wie viel sich ändert, wenn man sich Freunde unabhängig ihrer Follower*innen-Zahl sucht. 

Das Buch lässt sich superschnell lesen, da man motiviert wird, selbst das Handy wegzulegen und natürlich auch, weil es wirklich spannend ist und gleichzeitig ein wichtiges Thema behandelt. Da es nicht allzu brutal ist und in einer High School spielt, ist für Jugendliche mehr als geeignet.

Raphaela Brosseron