Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Samis Sprache

Samis Sprache

Arzu Gürz Abay
Elif Cinbas Karaca
fizzy lemon
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir schon die Worte, um die es in diesem Buch geht, Das Deutsche Wort „viel“ und das türkische Wort „Fil“. Beide hören sich gleich an, meinen aber etwas völlig anderes. 
Sami, der kleine Junge in der Mitte, steht früh auf, weil heute darf er in den Kindergarten. Er sitzt schon früh mit seiner neuen Tasche in der Küche und wartet auf Papa.
Doch als er merkt, dass er etwas Wichtiges vergessen hat, ist er schon im Kindergarten und sein Papa ist gegangen. Leon geht freundlich auf den neuen Jungen zu und stellt ihm eine Frage, doch Sami versteht ihn nicht.
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Lena nimmt Sami mit in den Morgenkreis, wo sie ein Lied singen. Dort sagt Sami „Fil“ und die Kinder antworten ihm, weil sie „viel“ verstanden haben. So geht es in unterschiedlichen Situationen, immer sagt Sami nur das eine Wort und wird missverstanden, trotzdem sind wohl alle zufrieden mit dem Gespräch. Als Sami traurig ist, antwortet Lena verständnisvoll „Klar, am ersten Tag ist dir alles zu viel.“ Erst als Samis Papa ihn abholt und sein Schmusetier einen Elefanten, der auf Türkisch „Fil“ heißt, mitbringt, klärt sich alles auf.

Obwohl ich es mir schrecklich vorstelle, ohne die Sprache zu verstehen allein in den Kindergarten gehen zu müssen, ist das hier wohl nicht das Problem. Sami ist zufrieden dort und ist nur traurig, weil er den Elefanten vergessen hat. In dem Buch taucht keine Erzieherin auf, die versuchen könnte einzugreifen, nur die drei Kinder agieren miteinander und das funktioniert sehr gut. Das zeigt auch, dass die gemeinsame Sprache hier nicht so wichtig ist, die Kinder kommen gut klar, weil sie sich auf einer anderen Ebene gut verstehen.

Dagmar Mägdefrau