Diese merkt gar nicht, wie sich Allison langsam in ihrem Haus einnistet und ihre Anwesenheit stört sie nur an schlechten Tagen. Wenn es gut läuft, hält Marla sie für Toffee, diese Rolle nimmt Allison gerne an und es entsteht eine Art Freundschaft, die beiden ergänzen und unterstützen sich auf eine ganz einzigartige Weise.
Genauso einzigartig wie der Inhalt, ist auch die sprachliche Gestaltung. In Versen wie in einem Gedicht, das sich nicht reimt, wird viel gesagt, über den gewalttätigen Vater, die schwere Jugend und Marlas fehlende Erinnerung. Die kurzen Sätze passen perfekt zu Allison und ihrem inneren Durcheinander, aber auch zu Marla und ihrer einfachen Art, die Welt zu sehen.
Die sprachliche Gestaltung wirkt erst ungewohnt, macht den Inhalt aber leicht verständlich und man liest sich schnell durch eine schöne Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, die sich aus mehr als unschönen Umständen ergibt.
Raphaela Brosseron
Mit einer schweren Brandverletzung flieht Allison vor ihrem gewalttätigen Vater. Nach einer Nacht in einem Gartenhaus geht sie in Marlas Haus und die demente alte Frau hält sie für ihre Jugendfreundin Toffee, so kann sie dort ohne große Probleme wohnen. Es ist nicht immer einfach für die Jugendliche sich auf die alte Frau einzustellen, doch es entwickelt sich eine vertrauensvolle Freundschaft. Wir erfahren immer mehr aus Allisons Leben, das sicher keine einfaches war. Und ausgerechnet Marla, die sie oft nicht erkennt oder sie eben für Toffee hält, gibt ihr Selbstvertrauen. Allison kümmert sich um die alte Frau und verhilft ihr zu fröhlichen Momenten, die in letzter Zeit für sie auch rar waren. Zusammen tanzen die beiden und haben dabei viel Spaß.
Nach und nach erfahren wir wie Allison immer wieder versucht ihrem Vater zu gefallen und eine gute Tochter zu sein, leider ohne Erfolg. So ist ihre Flucht gut zu verstehen, obwohl die Entscheidung nicht einfach war.
Die Geschichte wird in ganz kurzen, manchmal nur einen Satz lagen Kapiteln erzählt. Kurze Sätze, wie ein Gedicht, geschrieben lassen sich leicht lesen und doch sagen sie so viel aus und können Allisons Gefühle so gut nachempfinden. Eine besonderes Buch, hervorragende Erzählkunst.
Dagmar Mägdefrau