Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Frankie und wie er die Welt sieht

Frankie und wie er die Welt sieht 

Zoran Drvenkar

Sabine Wilharm

Hanser

Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

Buch des Monats September 2024

Das Kinderbuch thematisiert die Geschichte eines zehnjährigen Jungen, dessen Alltag plötzlich Kopf steht. Sein Vater lebt weit entfernt in einer anderen Stadt, und bei seinem besten Freund Lars läuft zu Hause vieles schief. Frankie hat genug von den Schwierigkeiten und beschließt, selbst etwas zu unternehmen.
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Auf dieser ungewöhnlichen Reise, aufgeteilt in vor, während und nach dem Verschwinden, stellt Frankie sich also nicht nur den Herausforderungen, die auf ihn warten, sondern entdeckt auch seine eigene Stärke und Entschlossenheit.
Sei es die Belastung durch die Scheidung seiner Eltern, die Beziehung zu seiner Schwester, seinen Eltern oder seinem besten Freund - Frankie navigiert durch die vielen Herausforderungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt und unterstreicht dabei, wie er sich fühlt. Darüber hinaus wird auf seine Standpunkte und Haltungen eingegangen, welche ab und zu auch den Ansichten von Erwachsenen widersprechen: Zum Beispiel, dass man als Elternteil seine Wut kontrollieren muss und nicht einfach zuschlagen darf, dass man auf seinen Fleischkonsum und nicht zuletzt auf eine nachhaltige und klimafreundliche Lebensweise achten sollte.
Es handelt sich also, trotz der blühenden Fantasie Frankies um ein sehr tiefgründiges Kinderbuch, das versucht durch die Kinderaugen Frankies Antworten auf die verschiedensten philosophischen Fragen zu finden: Handelt es sich um Glück oderZufall? Kann Gewalt gerechtfertigt werden? Wie muss ich mit Gewalt umgehen?

Sedef Nur Elgün

Frankie, den wir zusammen mit seinem Freund Lars und seiner Schwester Delia auf dem Cover sehen, hat einige Probleme. Der Vater des Zehnjährigen ist vor einiger Zeit zu seiner Freundin gezogen. Die Mutter leidet sehr darunter und isst zu viele Donuts, aber sie erwartet auch eine Entschuldigung von ihrem Mann. So macht Frankie sich spontan auf den Weg, um seinen Vater zu besuchen. Er steigt einfach von Berlin in den nächsten Zug nach Köln und als sein Vater nicht dort ist, reist er problemlos weiter. Seine Freund Lars begleitet ihn auf dieser Reise, obwohl Frankie selbst nichts davon weiß. Aber auch Lars hat ein großes Problem und ist deshalb nicht in der Schule. Frankie, wäre nicht Frankie, würde er der Sache nicht auf den Grund gehen und seinem Freund beistehen.
Die Geschichte wird schon auf eine ungewöhnliche Weise erzählt, der Autor spricht die Leserin oder den Leser direkt an und berichtet, was parallel oder sogar davor passiert. Es ist nicht immer einfach, die Realität und die Fantasie auseinander zu halten.
Ich muss zugeben, dass ich mich etwas schwer tue mit der Geschichte. Zum einen ist sie voller Fantasie, zum anderen verwirrt mich manches wie z.B. das Unsichtbar machen. Aber vielleicht denke ich auch einfach zu realistisch und kann mich in manche Situationen nicht hineindenken.
Das Buch ist gut zu lesen und hat über jedem der Kapitel eine erklärende Überschrift und eine kleine Illustration.

Dagmar Mägdefrau