Genau diese Fragen stellen sich Leni und Peggy. Inspiriert von Lenis älterer, engagierter Nachbarin starten sie ein Schulprojekt: eine Ausstellung rund um das Thema Menstruation. Was zunächst nach einem typischen Aufklärungsprojekt klingt, entwickelt sich schnell zu etwas viel Größerem. Nicht nur in der Schule, sondern auch in ihrem eigenen Leben.
Peggy verarbeitet noch immer das Verschwinden ihrer Mutter und merkt plötzlich, dass sie beginnt, sich zu verlieben. Leni hingegen ist trans, sie blutet also gar nicht, bleibt von den körperlichen Schmerzen verschont. Und trotzdem: So richtig wohl fühlt sie sich mit diesem „Nicht-Erleben“ auch nicht.
Ich muss zugeben: Anfangs hatte ich Sorge, das Buch würde das Thema zu gewollt oder belehrend behandeln. Auch bei der Idee mit der Ausstellung war ich erst skeptisch. Aber die Beiträge darin haben mich echt überzeugt. Besonders die visuelle Gestaltung hat mich abgeholt: Die Illustrationen der Autorin passen perfekt zum Ton und Inhalt des Romans.
Ein Roman mit vielen verschiedenen Perspektiven gerade zur ersten Periode, mit spannender Handlung, die es noch einmal lesenswerter macht!
Raphaela Brosseron
Das Buch beginnt schon echt peinlich, als Peggy sich von ihrem Stuhl erhebt, sieht die ganze Klasse den braune Fleck auf ihrem Stuhl. Ein Periodenunfall, aber das begreift die Klasse wohl nicht. Peggy ist auch nicht darauf vorbereitet und muss sich mit Klopapier behelfen. Eine ältere Künstlerin bringt die Mädchen auf die Idee, eine Ausstellung zum Thema „Periode“ zu machen. So geht @period ins Netz und es finden sich einige, die bei der Aktion gerne mitmachen. Schnell ist der Direktor der Schule überzeugt und stellt die Aula zur Verfügung.
Als Sami Peggy um ihre Meinung fragt, als er auch ein Bild beisteuern möchte, ist Peggy sich nicht im Klaren, ob das vielleicht auch ein Date sein könnte, denn Sami gefällt ihr durchaus.
Ihre Mitschüler zeigen viel Fantasie bei der Erstellung der Bilder, die später auch verkauft werden sollen.
Die Seiten des Buches sind hellblau eingefärbt und neben der Druckschrift gibt es einige „handgeschriebenen“ Textzeilen, die so besonders herausgestellt werden. Dazu gibt es einige kleine Bilder am Rande und auch Bilder der Zeichnungen, die in der Ausstellung zu sehen sind. Dazwischen sehen wir die Post auf @period und kurze Gespräche über WhatsApp.
Peggy leidet sehr darunter, dass ihre Mutter einfach gegangen ist und sie und den Vater allein gelassen hat. Die beiden nähern sich im Laufe des Buches wieder an, hilfreich ist da ein Kater, den Peggy versorgt. Dieser Kater ist schon ein besonderes Tier, denn Peggy kann ihn problemlos überall hin mitnehmen.
Mich erstaunt, dass das Thema Periode immer noch ein Tabuthema für junge Menschen zu sein scheint. Ich befürchte fast, seit den 1960 er Jahren sind wir wieder prüder geworden.
Gerade deshalb gefällt mir das Buch so gut, die Geschichte wird flott erzählt und die Gefühle der Erzählerin Peggy konnte ich sehr gut nachvollziehen. Die Illustrationen sind einfach, aber sehr passend.
Dagmar Mägdefrau