Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Unlock my heart – Golden Heights

Unlock my heart – Golden Heights

Saskia Louis

Ravensburger

Golden Heights

Verlagsempfehlung ab 16 Jahre

Lexie und ihr Bruder Ty haben eine kriminelle Vergangenheit und finanzielle Probleme hinter sich. Obwohl Lexie mittlerweile studiert, bleibt sie den illegalen Geldbeschaffungen in einem Maße treu, das sie moralisch noch vertreten kann. Sie fälscht Ausweise und nimmt kleinere Aufträge an, solange die Bezahlung stimmt. 
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Logan Max hingegen, Nachkomme des Max-Imperiums, hat ganz andere Sorgen. Er hat sich ein Image als arroganter Schnösel aufgebaut, doch für einen bestimmten Auftrag braucht er Lexies spezielle Fähigkeiten – Schloss knacken war nie sein Ding. Lexie sagt nicht aus Sympathie zu, sondern weil sie zufällig dringend eine große Summe Geld braucht.
Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön gestaltet und passen perfekt zur elitären Hitze von Golden Heights. Die Konstellation „Bad Girl - Rich Boy“ ist erfrischend und mal was anderes. Leider wird die Geschichte zwischendurch mit den üblichen Romance-Klischees gespickt. Es ist jedoch spürbar, dass die Geschichte mehr in die erwachsene Richtung geht, besonders die „Spice“-Szenen zeigen, dass sie als „New Adult“ ausgerichtet ist.
Die Exposition wirkt allerdings sehr konstruiert. Beide Protagonist*innen starten aus abwechselnder Ich-Perspektive und die Selbstzuschreibungen sowie unnatürlichen Dialoge mit Freunden sollen ihre Charaktere vermitteln, was jedoch gewollt und wenig organisch wirkt. Lexie hat zudem starke „Pick-Me“-Vibes und betont, wie anders sie im Vergleich zu anderen Frauen ist. Zwar wird versucht dagegen zu steuern, als Lexies Freundin ihr bezüglich eines Treffen mit Logan sagt “du weißt gar nicht wie viele Studentinnen dir gerade die Augen auskratzen wollen” und Lexie daraufhin einen moralisierenden Monolog im Kopf hält, das Frauen ja zusammenhalten sollten, aber naja. Stattdessen hätte ich es besser gefunden, die Story grundlegend zu überarbeiten, anstatt die Figuren zwanghaft mit Witzen oder Monologen auszustatten.
Interessant fand ich jedoch, dass Lexie es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Dies brachte mich dazu, ihre Zuverlässigkeit als Erzählerin infrage zu stellen, besonders als die Geschichte am Ende in einen Kriminalfall mündet. Die Spannung bleibt auf jeden Fall erhalten, aber die unnatürlichen Dialoge und Gegebenheiten machten das Lesen manchmal unangenehm, weshalb ich länger gebraucht habe, das Buch zu beenden.
Ich bin gespannt, wie die Dynamik im zweiten Teil ist, wenn ein anderes Pärchen im Fokus steht.

Raphaela Brosseron