Das erste Kapitel trägt die Überschrift „Eine (zeitweise) schöne Kindheit“, denn Rupert wird 1939 kurz vor Beginn des Krieges in Danzig geboren. In der Stadt lebten in erster Linie Deutsche und so wurde der Familienname eingedeutscht. Zum Ende des Krieges musste die Familie dann in den Westen fliehen. Mutter Neudeck hatte vier Kinder zu versorgen und machte sich mit ihrer Schwester und ihrer Schwiegermutter auf den Weg. Ihr Ziel war das große Schiff „Wilhelm Gustloff“, allerdings kamen sie zu spät in den Hafen, was sich als Glück herausstelle, denn das Schiff mit 9000 Menschen geht in der eiskalten Ostsee unter. So wurde „Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben.“ zu Ruperts Lieblingsspruch. Diese Flucht war ein Erlebnis, dass Ruperts Leben prägte, als er 1980 von den Boatpeople im Südchinesischen Meer hört, handelt er zusammen mit seiner Frau und vielen prominenten Unterstützern und kauft ein Schiff, das er „Cap Anamur“ nennt.
Das Buch ist eine vollständige Biografie über das Leben von Rupert Neudeck, es gibt kleine Einschübe über Schriftsteller, die sein Leben begleiten, lässt Frau und Kinder zu Wort kommen. Die Schrift, in der das Buch gedruckt wurde, ähnelt einer handgeschriebenen Druckschrift, zwischendurch gibt es auch Zeilen, die mit einer Schreibmaschine geschrieben wurden. Es gibt zarte Zeichnungen und viele Fotos, so kann sich jeder ein Bild über die Beweggründe dieses tapferen Mannes machen.
Dagmar Mägdefrau