„Sterben ist total langweilig“, findet der 17-jährige Richie, der die letzten Tage seines Lebens in einem Hospiz verbringt.
Doch dass diese befristete Zeit eines kranken Jugendlichen noch so spannend sein kann, beweist dieses Buch! Es ist prall gefüllt mit Gefühlen und Erlebnissen gemeinsam mit den unterschiedlichsten Menschen in seiner nahen Umgebung: z.B. “ seine Lieblingskrankenschwester Jeannette“, sein ausgeflippter Onkel Phil, mit dem Richie eine Beziehung der besonderen Art pflegt.
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Er beschreibt ihn auf Seite 64: „ der Rest von ihm ist … sagen wir mal: gut gepolstert. Über der kunstvollen Silberschnalle seines Cowboygürtels ragt ein strammer Kugelbauch in die Landschaft. Aber davon darf man sich nicht täuschen lassen, denn der Mann besitzt ein unglaubliches Temperament. Auch jetzt überwindet er diesen Anfall von Wehleidigkeit schnell, und als er zu mir aufschaut, ist sein Grinsen noch breiter als meins.“ – weitere Bewohner/innen des Hauses unterschiedlichen Alters mit ihren Eigenarten, die trotz des absolut traurigen Hintergrundes immer wieder zum Schmunzeln und Lachen anregen. Hier nicht zu vergessen Sylvia: ein zartes Mädchen gleichen Alters in ähnlicher Lage, mit ungeheuer viel Power „mit dem schmalsten, zerbrechlichsten Gesicht“, Zitat Richie, bei welcher er sofort daran denkt, dass die Krankheit stärker ist als sie. Aber sie hat absolut keine Angst vor dem Ende!
Die Leser/innen erleben somit zwei sterbenskranke Jugendliche mitten in einem facettenreichen Mosaik von Erlebnissen, Stimmungen und Gefühlen für alle Menschen in ihrem Umkreis und nicht zuletzt sich selbst.
Ein mutiges, tiefgreifendes und zum Teil schonungsloses Buch mit nachhaltiger Wirkung!
Annette Heine