Kein Horizont zu weit

Kein Horizont zu weit

Alexandra Flint

Loewe Intense

Verlagsempfehlung ab 16 Jahre

Leni ist 22, wohnt auf Sylt und macht in der Werft ihres Vaters eine Ausbildung zur Schiffbauerin. Sie liebt das Leben auf der Insel, die herzliche Großmutter leitet dort ein Café, zwei ihrer drei besten Freundinnen sind nah bei ihr und sie kann sich jederzeit ihrer großen Leidenschaft, dem Segeln, widmen. Die Insel hat, unabhängig von Stürmen und Unwettern, jedoch eine düstere Zeit hinter sich, denn vor 5 Jahren brannte ein großes Familienhotel nieder. Dabei verlor Rafe, in den Leni gerade so richtig verliebt war, seinen Vater und seinen Bruder. Er verschwand von der Insel und mit ihm ein Stück von Lenis Herz, doch 5 Jahre später steht er vor ihr und leitet das neue Bauprojekt, an dem sie und ihr Vater auch beteiligt sind.
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Von der einstigen Liebe ist erstmal nicht viel übrig - denkt sie zumindest.
Uns wird hauptsächlich aus Lenis gegenwärtiger Perspektive erzählt, vor allem von dem Gefühl, was die anfängliche Abneigung Raffaels in ihr auslöst. Durch kleinere Rückblicke aus seiner Perspektive erfahren wir, was sein schweres Schicksal mit ihm gemacht hat. Langsam, unaufgeregt und ohne zusätzliches, künstliches Drama nähern die beiden sich wieder an. Dabei steht nicht nur die Beziehung der beiden im Vordergrund. Leni hat eine tolle Familie, die sie immer wieder auffängt, mindestens genauso tolle Freundinnen und hat zusätzlich ihre eigenen Interessen. Da sie gerade in der Prüfungsphase ist, lernen wir einiges über ihre Ausbildung zur Schiffbauerin, was super interessant ist und zeigt, dass man sich auch von den ganz großen Gefühlen nicht zu sehr ablenken lassen darf. 

Die Liebesgeschichte kommt trotzdem gut zur Geltung, vor allem in der wunderschön beschriebenen Atmosphäre Sylts, die in einem Fernweh weckt. 
Es wird sehr viel auf den Verlust Raffaels eingegangen und sein Verhalten ist nicht immer gut, aber irgendwo verständlich, manchmal fehlte mir dieses Verständnis bei Leni und ich hatte den Eindruck, sie stellt ihr gebrochenes Herz auf eine Stufe mit seinem Schicksal. 

Nichtsdestotrotz ist sie eine sympathische Figur. Ich freue mich auf die Folgebände und bin gespannt, welche ihrer Freundinnen da erzählen darf - hoffentlich wieder auf Sylt!

Raphaela Brosseron
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