Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Sachbücher

Whistle Blower Rebels – 20 Menschen, die für die Wahrheit kämpfen

Whistle Blower Rebels – 20 Menschen, die für die Wahrheit kämpfen
Benjamin Knödler
Christina Knödler
Felicitas Horstschäfer
Hanser
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
Eigentlich wollte ich nur mal kurz ins Buch schauen, weil die Rezension eigentlich jemand anderes schreibt. Aber dann bin ich einfach hängen geblieben bei den Whistleblowern. Christine und Benjamin Knödler haben hier 20 Menschen vorgestellt, 
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die von den einen als Helden gefeiert und von den anderen als Verräter geächtet und verurteilt werden. Wie sie selbst im Vorwort sagen, sind die Geschichten und die Gründe ihres Handelns sehr unterschiedlich. 
Der zeitlich erste hier vorgestellt Fall beginnt in den 1890er Jahren in Antwerpen, hier ist Edmund Dene Morel zuständig für die Waren, die aus „Kongo-Freistaat“ kommen, die Kolonie des Belgischen Königs Leopold II. Entgegen den Informationen, die die Öffentlichkeit erfährt, erkennt Morel, wie die Menschen dort ausgenutzt und versklavt werden. Erst als er 1903 eine eigene Zeitung gründet, kann er die Zustände öffentlich machen und den Kolonialismus anprangern. Auch bei dem Isländer Jóhannes Stefánsson geht es um ein afrikanisches Land. In Namibia fließen Riesensummen an Schmiergeldern damit seine Firma die Fischereirechte bekommt und das Meer und die Menschen ausbeuten kann. Bei vielen Whistleblower geht es um die Verhältnisse in den USA, beziehungsweise um das Verhalten der Regierung. Das beginnt mit Watergate, über die Veröffentlichung der Pentagonpapiere bis zu einer Studie, bei der schwarze Menschen bewusst an Syphilis für wissenschaftliche Studien sterben mussten. Natürlich beginnt das Buch mit dem Whistleblower, dessen Name uns sofort einfällt: Edward Snowden, der veröffentlichte, wen die NSA alles überwachen lies.
Aber es gibt auch Fälle in Deutschland, wie den Apothekenskandal in Bottrop oder den BSE-Skandal der 1980er Jahre.
Von vielen Whistleblower hatte ich noch nie gehört, kannte auch die Fälle nicht, anderes war in Vergessenheit geraten oder ich wusste nicht so ganz genau, wie es gewesen ist. Daum war es so toll, dass ich den gut verständlichen Text so problemlos lesen konnte und mir einiges im Nachhinein klarer wurde. Ein bewundernswertes Buch, das ich nur empfehlen kann.

Dagmar Mägdefrau

Manchmal muss man Abschied nehmen

Manchmal muss man Abschied nehmen
Louise Spilsbury
Hanane Kai
Gabriel
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Alle Menschen gehen unterschiedlich mit dem Tod um und dieses sachlich geschriebene Buch erklärt Dinge, die beim Abschied eines geliebten Menschen passieren. 
Auf dem Cover sehen wir eine Mischung von Menschen, die uns im Buch begegnen werden. „Was ist der Tod?“ ist eine wichtige Frage, die im ersten Kapitel beantwortet wird. Der Junge spielt Schach mit einen alten Mann im Garten eines Krankenhauses.
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. Im Text geht es zunächst um alte Menschen, die sterben, es wird aber auch nicht ausgespart, dass auch Junge sterben. Um einen sterbenden alten Mann versammelt sich die trauernde muslemische Familie, der Text bezieht sich auf gläubige Familien. Auf der nächsten Seite geht es um den Glauben der Buddhisten an Widergeburt. Ein Vater hält seinen kleinen Sohn im Arm und ein Pfarrer steht an einem Sarg. Der Text bezieht sich auf Beerdigungen in unserem Kulturkreis, mit Geistlichem oder Trauerredner*in. Danach wird eine Beerdigungsfeier in Ghana beschrieben, hier geht es viel bunter zu. Sarg, Urne, Friedhof sind die Themen des nächsten Textes. In Mexico feiert man alljährlich den „Tag der Toten“. Erinnern und mit der Trauer leben sind noch einmal wichtige Bereiche in diesem Buch. 
Mir gefällt es gut, dass in diesem Buch Tod und Trauer so pragmatisch angesprochen werden. Es ist sicher auch interessant, dass der Tod nicht überall so ruhig und dunkel daherkommt und dass die Gläubigen verschiedener Religionen unterschiedlich damit umgehen. Die Bilder zeigen sehr gut die Gefühle der abgebildeten Personen und man kann sich bei Anschauen die Situation der Menschen vorstellen.

Dagmar Mägdefrau

Eine Nacht im Ozean

Eine Nacht im Ozean
Isabelle Simler
magellan
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Dieses wundervolle Sachbilderbuch lebt von seinen doppelseitigen Panoramaillustrationen, die mich total fasziniert haben. Schon das Cover zeigt eine Auswahl der Tiere und in der Mitte den Vollmond. So langsam geht die Sonne golden unter und die Basstölpel tauchen zur Jagd unter. Ein hellblaues Auge schaut uns an, bevor der Schnabel untertauchen wird. 
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Lederschildkröten verlassen den Ozean zur Eiablage, auf einer der letzten Seiten werden wir am Morgen die Kleinen schlüpfen sehen. Der Himmel färbt sich rot und due Delfine jagen gemeinsam. Der Vollmond steht über der glatten See und die Tiere, die das Plankton bilden steigen aus der Tiefe. Die kleinen Tierchen sehen wir hier vergrößert dargestellt, wie winzige Kunstwerke. Aber schon verschwinden sie im Maul des Walhais, des größten Fisches unserer Meere. Papageienfische schützen sich mit einer Blase und Rochen gleiten sanft durch Wasser. Während die anderen schon schwimmen, schaut uns einer, der am Boden liegt mit seinen Glubschaugen an. 
Jede Doppelseite hat eine Überschrift „Fächerfische schwimmen um die Wette“ und zwei erklärende Sätze, mehr ist auch nicht nötig, denn die Illustrationen sind einfach traumhaft schön.

Dagmar Mägdefrau

Hast du das schon gesehen?

Hast du das schon gesehen?
Gloria Köpnick
Rainer Stamm
Insel
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Im Vorwort werden die Kinder direkt angesprochen und darüber informiert, dass die in dem Buch abgebildeten Kunstwerke, die man in Museen anschauen kann, alphabethisch angeordnet sind. So beginnen wir mit der „Ameise“ von Peter Kogler, der seine Exponate am Computer erstellt. Wir werden aufgefordert in dem Gewusel der Ameisen die abgebildete zu finden. 
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Nach diesem sehr neuen Bild geht es ins Jahr 1599 zu Jan Brueghel dem Älteren. Hier wird sehr realistische eine Vase mit Blumen dargestellt, die Tulpe wird besonders herausgestellt und wir erfahren etwas über den Maler und diese beliebte Blume. C steht für Comic und Roy Lichtenstein, „Trabender Esel“ ist eine Skulptur von Renée Sintenis aus dem Jahr 1932 und die sehen wir unter E. Wir erfahren einiges über diese Künstlerin und fragen uns aus welchem Material der Esel wohl gefertigt wurde. Bei „Knabe in roter Jacke“ von Munch, dreht sich alles um dieses farbige Kleidungstück. In Münster steht die Kirschsäule, die meinem Enkel gut gefiel. „Abstrakter Kopf“ war ihm hingegen nicht ganz geheuer, zu abstrakt. „Die Obstverkäuferin“ hingegen ist ein sehr ansprechendes Bild für Kinder, es ist auch auf dem Cover abgebildet. Magrittes Pfeife, die keine ist, regt zum Nachdenken an und das „Schwarze Quadrat“ von Malewitsch wird sicher auch hier diskutiert. Eine riesige Spinne fasziniert Kinder auf unterschiedlichste Weise, diese Skulptur würden wir uns gerne mal ansehen. Ich liebe diese völligen Figuren von Niki de Saint Phalle, hier ist es ein bunter Vogel. Die Welle von Hokusai berichtet über japanische Holzschnitte. Das letzte Bild zeigt „Zitronen“ auf einem Teller. Danach gilt es Dinge, die auf den Bilder sind, zu suchen und selbst ein Bild mit X zu malen, das musste man nämlich auf Axt ausweichen. Eine Liste der Exponate und nähere Informationen dazu finden wir am Ende des Buches.
Ich habe in diesem Buch einige Werke gefunden, die ich bislang nicht gekannt habe, auch Künstler*innen-Namen, die mir nicht geläufig waren. Zudem gab es viele Werke weiblicher Künstlerinnen zu entdecken. Für mich war also das Lesen und Anschauen dieses Buches ein echter Gewinn.

Dagmar Mägdefrau

Memo Wissen – Eisenbahnen

Memo Wissen - Eisenbahnen
John Coiley
DK
Memo-Wissen
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Dies ist ein sehr umfangreiches Buch zum Thema Eisenbahn aus der Serie „Memo-Wissen“.
Einige Themenbereiche werden schon auf dem Cover angezeigt, allein 30 Kapitel beginnend mit „Was ist ein Zug?“ werden angeboten. Natürlich folgt dann ein Rückblick zu den ersten Eisenbahnen, die Dampfkraft wird erfunden und die ersten Dampfloks fahren in Großbritannien.
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Es geht um den Streckenbau und um Schienen, um Güterzüge und die Unterschiede im Personenverkehr. Die Entwicklung der Stellwerke und Bahnsignale, dann geht es mit dem Thema „Elektrische Züge“ weiter, aber auch der Dieselkraft ist ein Kapitel gewidmet. Die Wuppertaler Schwebebahn finden wir unter der Überschrift „In der Luft“. Spielzeugeisenbahnen sind bei Eisenbahnern immer eine wichtige Alternative und deshalb auch hier zu finden. Züge der Vergangenheit und der Zukunft und besondere Strecken vervollständigen dieses Sachbuch. Zum Ende gibt es eine Chronik und Verweise auf Internetadressen sowie ein Glossar.
Neben dem Lesen und Anschauen des Buches kann man auch die Plattform „kahoot!“ nutzen, das ist eine Lernplattform, die auch ein Quiz anbietet. - Eisenbahnfans jeden Alters werden hier ihre Freude haben, ein schön aufgebautes Sachbuch für Grundschüler.

Dagmar Mägdefrau

Es ist doch nur Haut

Es ist doch nur Haut
Dr. Nina Jablonski
Dr. Holly Y. McGee
Karen Vermeulen
Gratitude
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Hände in allen möglichen Farben sind auf dem Cover zu sehen. Nach einem Vorwort eines Harvard-Professors stellt sich uns ein Typ namens Epi Dermis vor, er nimmt die unterschiedlichsten Formen und Farben an und Freunde dürfen ihn Haut nennen. Die Haut zeichnet zunächst auf, warum sie für uns so wichtig ist. Denn wenn sie nicht da wäre, wären wir nur eine Pfütze. Eine interessante Idee! 
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Die Haut ist „das am härtesten arbeitende Organ unseres Körpers.“ Aber die Haut ist auch sehr traurig, weil immer wieder Lügen über sie erzählt werden. Da möchte sie schreien „Es ist doch nur Haut!“ Dann erzählt sie uns die Geschichte der Menschheit von den ersten Urmenschen und seiner Veränderung, bis er so aussieht wie wir. Da geht es um unsere Entstehung in Afrika und der Wanderung gen Norden und der damit verbunden Veränderung der Haut. Immer wieder wird der Titel ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass man die Haut, egal welche Farbe sie hat, nicht so wichtig nehmen soll.
Nach dem Glossar gibt es noch einen Anhang „Es ist doch nur Wissenschaft!“. Hier wird in einem kompakten Text nochmal alles erklärt, was uns die Haut in der kurzen, bildreichen Variation erklärt hat.
Im Schlusswort erklären die Autoren, warum ihnen dieses Buch so am Herzen lag. Ich kann nur sagen, da haben Wissenschaftler es geschafft, ein wirklich schönes Bilderbuch für Kinder zu schreiben, das verständlich ist und eine Botschaft weitergibt.
Ein überzeugende Buch, das ich mir für Kitas und Schulen als Standard wünsche.

Dagmar Mägdefrau

Der Schlüssel zu dir – Entdecke, wer du bist und was in dir steckt

Der Schlüssel zu dir – Entdecke, wer du bist und was in dir steckt
Tzu-Chun Chang
Knesebeck
Knesebeck
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Wenn unser Ich ein Haus wäre mit vielen Zimmern, dann versucht dieses Buch, uns einen Schlüssel zu bieten, mit dem wir die Zimmer öffnen können. So finden wir unsere Identität, die sich aber auch im Laufe des Lebens wieder verändern kann. Der Grundriss unseres Ichs besteht aus vielen Räumen und hier im Buch sind es auch die Kapitel, in die das Buch eingeteilt ist. Begleitet werden wir in dem Buch durch ein Mädchen, das genau so neugierig ist wie wir.
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Es beginnt mit der Frage „Wie bin ich auf die Welt gekommen?“ und zeigt die Entwicklung eines Embryos. Etwas schwieriger ist die nächste Doppelseite, auf der es um die Spezies geht, zu der wir gehören. Um die Einteilung in Geschlechter geht es im weiteren Verlauf, danach um das Aussehen und den Namen. Die Frage nach der Position in der Gesellschaft hört sich schwierig an, ist aber leicht zu beantworten. Danach folgt die Aufforderung, sich selbst zu beschreiben und dann zu überlegen, wie andere mich sehen. Sprache und Sternzeichen sind die nächsten Überschriften. „Wie sieht meine digitale Identität aus?“ eine Frage, die in unsere Zeit gehört. Persönlichkeit, wie man sich fühlt, eigene Erfahrungen, was Fantasie mir bringt und wie mein Geist funktioniert. Alles Fragen und Anregungen, die dazu führen werden, dass ich mich besser kennenlerne. „Ich bin die Gärtnerin meines Geistes“ sagt das Mädchen zu Ende des Buches. Die letzten Seiten sind mit „Und jetzt bist du dran!“ überschrieben, hier gibt es Vorlagen, in die man seine Daten eintragen kann.
Kinder im dritten Schuljahr erleben sich und ihre Umwelt und machen sich Gedanken darüber. Dieses Buch kann ihnen einiges erklären, aber sie auch zu Gedanken und Ideen anregen. Ein Buch, das man nicht einfach lesen kann, sondern als eine Art Schlüssel zum eigenen Ich nutzen kann. Wie man die Türen öffnet, muss jede(r) selbst entscheiden.
Neben den erklärenden und anregenden Textes sind die Illustrationen sehr schön gelungen und erklärend.

Dagmar Mägdefrau

Das ist doch unfair! – Warum gibt es Armut und Reichtum?

Das ist doch unfair – Warum gibt es Armut und Reichtum
Sarah Tabea Hinrichs
Inka Friese
Sauerländer
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Das Cover zeigt zwei Kinder, das eine steht dort mit verschränkten Armen und hinter ihm ist ein graues Hochhaus zu erkennen, das andere Kind hält ein Smartphone, trägt Kopfhörer und aus ihren Taschen quillt Geld, das teilweise schon auf der Straße liegt, im Hintergrund sehen wir ein freistehendes Haus mit grünem Vorgarten.
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Neben der Überschrift „ARM? REICH?“ lesen wir Aussagen zum Thema wie „Arme Menschen haben manchmal nicht genug zu essen.“ 
In dem Buch erzählen Grundschulkinder aus ihrem Alltag, manchmal sind es ganze Geschichten, manchmal nur kleinere Abschnitte, daneben gibt es viele Informationen.
„Was bedeutet Armut?“ - das ist die erste Frage in dem Buch und sie wird auf vielfältige Weise beantwortet. Zuerst geht es um Finn (7 Jahre), der seinen Geburtstag nicht feiern wird, aber dann kommen überraschend zwei Kinder, die mit ihm die mitgebrachten Nudeln kochen und so wird es doch noch ein toller Tag. Die zehnjährige Daria ist zum Geburtstag eingeladen und sie schämt sich, denn sie kann als Geschenk nur eine Schachtel mitbringen.
Der erklärende Text endet mit der Frage, ob man unbedingt etwas schenken muss.
„In Deutschland ist jedes fünfte Kind arm.“ Dieser Satz ist auf der nächsten Seite zu finden und dort stehen neben einigen Beispielen, was alles Geld kostet, noch anders interessante Zahlen. Immer gibt es erklärende Bilder dazu. Einige Kinder erklären in kurzen Textes, was für sie Armut bedeutet. Es folgen einige Infos zum Thema Geld und wie man an Geld kommt. Chancengleichheit ist natürlich ein wichtiges Thema und damit verbunden die Frage „Können wir werden, was wir wollen?“
Am Ende des Buches werden „Gleiche Chancen für alle, jetzt!“ gefordert und die Kinder werden aufgefordert „Zusammenzuhalten!“
Ich kann nicht nachempfinden, wie traurig es für benachteiligte Kinder ist, diese Texte zu lesen, wohlhabendere Kinder werden dadurch vielleicht wachgerüttelt und können ihre Mitschüler vielleicht besser verstehen. Das wäre schön und positiv und ich würde mich freuen, wenn es eine solche Wirkung hätte. Die Bilder sind ganz witzig gezeichnet, es gibt Menschen in unterschiedlichen Hautfarben, manche tragen Kopftücher, ein Mädchen eine Burka, was aber fehlt, sind Menschen mit Behinderungen. Auch die sind ja stark von Armut bedroht und gehören in unserer Gesellschaft dazu.

Dagmar Mägdefrau


Die größte Zahl der Welt

Die größte Zahl der Welt
Magnus Holm
Rune Markhus
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Ich befürchte, die Zeit, in der ich mich um Mathe gekümmert habe, liegt einfach zu weit zurück und deshalb ist mir Googolplex, die größte Zahl der Welt bisher namentlich nicht bekannt gewesen. (Allerdings kennt mein Rechtschreibprogramm diesen Begriff auch nicht.)
Hinten im Buch kann man die genauen Zusammenhänge nachlesen und ist dann wieder ein wenig schlauer.
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Aber fangen wir doch von vorne an: Das Cover zeigt eine lange Straße und ein kleines rotes Auto. Dann lernen wir Tale kennen, die schon zählen kann. Truls, ihr großer Bruder, ist acht und er ist drei Jahre älter als Tale. Das Bild zeigt Tale mit einem Riesenmund, aus dem Zahlen quellen. Da Papa und Mama auch zur Familie gehören, sind sie zu viert. Das rote Auto wird gepackt und Tale schaut zu und überlegt, wie Zahlen zueinanderstehen. Dann geht es los und Tale zählt die Telefonmasten. Die Straße führt in die Berge und Tale denkt über die Null nach. Beim Auspacken fragt Tale Papa, wie so oft, wie alt er ist. Papa arbeitet an der Universität mit Zahlen und er kennt auch große Zahlen. „Mehr als eine Million. – Unendlich, sagt Papa. Es gibt unendlich viele Zahlen.“ 
Die Bilder sind teilweise realistisch gestaltet, einige haben aber auch eine eigene Dynamik, die diese großen Zahlen in sich haben, da muss man das Buch auch mal hochkant nehmen.
Der Text besteht aus kurzen Sätzen, in denen viele Zahlen vorkommen bis zur ober erwähnten Zahl Googolplex. Mir gefällt es einfach so gut, wie hier mit einfachen Mitteln etwas erklärt wird, das man kaum verstehen kann.

Dagmar Mägdefrau

Vicky möchte Hebamme werden 

Vicky möchte Hebamme werden
Anna Möllers
Mabuse-Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Kinder hören gerne Geschichten über ihre Geburt und Vicky wird einiges darüber erfahren, wenn ihr Papa ihre Fragen zum Beruf der Hebamme beantwortet. 
In der Kita hat nämlich die Erzieherin zu Vicky gesagt, sie könne Hebamme werden, weil sie Babys so mag. Ja und nun ist es an Papa die Fragen der kleinen Tochter zu beantworten. Wieso holte die Hebamme die Babys? Sie sind doch im Bauch der Mama.
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Während die beiden im Garten sind erklärt Papa zunächst mittels einer Melone wie die Hebammen die Gebärenden während der Schwangerschaft, bei der Geburt und später im Wochenbett unterstützen. So packt er die Melone unter sein Shirt und „gebärt“ es in der Hocke, was Vicky sehr zum Lachen bringt. Die nächste Seite zeigt anhand von Bildern, in welchen Stellungen die Babys geboren werden können. Auch die Geburt durch einen Kaiserschnitt wird sehr verständlich und ohne Angst zu machen mit einem Bild erklärt. 
Die Hilfe und Unterstützung durch die Hebamme steht sehr im Vordergrund, aber auch die Versorgung des Neugeborenen wird erklärt. Die unterschiedlichen Möglichkeiten, wo man sein Kind bekommen kann, und Vicky Geburt in einem Geburtshaus werden beschrieben. Aber auch, dass Papa die Fliegerposition von der Hebamme gezeigt bekommen hat, der Vicky so gut gefiel.
Das Buch erklärt gut verständlich für Kinder und sehr klar alle Arbeiten einer Hebamme. Die Bilder sind sehr harmonisch und erklären den Text sehr gut. Mein Lieblingsbild ist das, wo die Mama mit ihren großen Kindern und dem Baby im Bett kuscheln.
Ich denke auch wenn sie noch etwas jung ist um sich beruflich festzulegen, so hat Vicky sich doch den schönsten Beruf der Welt ausgesucht.

Dagmar Mägdefrau

Vorsicht, frisch geschieden! – Ein Survival-Buch für Trennungskinder

Vorsicht, frisch geschieden! Ein Survival-Buch für Trennungskinder
Frauke Angel
Meike Töpperwien
Klett Kinderbuch
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Beste 7 im Juli 2023

Kurz vor meiner Goldhochzeit kam das Buch bei mir an und ich war doch erschrocken, wie viele Ehen geschieden werden, aber unter der Überschrift „Echt jetzt? Echt!“ konnte ich an einigen Stellen diese Fakten nachlesen. Aber zunächst geht es um das Heiraten, denn das kommt ja vor der Scheidung, obwohl das Buch auch von Kindern berichtet, deren Eltern nicht verheiratet waren, also in der früher „Wilden Ehe“ genannten Verbindung Kinder bekamen und sich dann wieder trennten.




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Da geht es mit dem Trennen zwar leichter, aber die Kinder leiden genauso unter der Trennung. Die Autorin, die zwar selbst zwei Elternscheidungen als Kind erlebt hat, hat sich vom „Club der geschiedenen Leute“, also Kindern aus geschiedenen Ehen, beraten lassen. Diese Kinder kommen im Buch häufig zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen.
Daneben geht es aber auch um rechtliche Dinge, die sehr einfach erklärt werden, um die Top 10 der Scheidungsgründe (Wichtig: nie sind die Kinder der Grund!!!) Danach geht es um die unterschiedlichen Betreuungsmodelle, Hilfen für die Beteiligten, um den Kindesunterhalt und das Sorge- und Umgangsrecht.
Wie und wo wird geschieden? Eine Frage, die dringend einer Antwort bedarf, denn die Erwachsenen sprechen wohl nie darüber. Hier ist sie aber zu finden. Die Gefühle nach der Scheidung sind auch ein wichtiges Thema.
Tipps für die Eltern und Kinder, die stehen hinten auf Seiten, die man heraustrennen darf.
Ich glaube, in diesem Buch wurde an alles gedacht.
Im Nachwort kommt Ava noch mal zu Worte und sie berichtet von der Zusammenarbeit mit der Autorin. Da macht sie genauso ehrlich, wie ich es in den Kindertexten schon bewundert habe.
Ein Ratgeber, den Kinder, aber auch ihre Eltern lesen sollten und der leicht zu lesen ist. Ein tolle Mischung aus Erfahrungsberichten, Daten, Informationen und Hilfsangeboten. Sehr gelungen!

Dagmar Mägdefrau

Ein Scheidungsratgeber für Kinder - eine sinnvolle Idee, wenn man bedenkt, wie viele Ehen tatsächlich in Deutschland geschieden werden und wie stark sich das Leben der Kinder dadurch verändert! Dazu lernen wir als Leser*innen einiges in diesem Buch.
Der Inhalt ist sinnvoll aufgeteilt: Es gibt einen Teil zu der Zeit VOR der Scheidung, samt Trennungsgründen, einen Teil zur Scheidung selbst und einen Teil zu NACH der Scheidung.
Der Ratgeber beginnt damit, auf leicht verständliche Weise verschiedene Fakten rund um das Thema Scheidung zu präsentieren. Besonders hervorgehoben sind die zahlreichen möglichen Gründe für eine Scheidung, wobei stets betont wird, dass die Kinder keine Schuld daran tragen.
Im weiteren Verlauf werden Kinder aus dem "Club der Geschiedenen" vorgestellt, die ihre persönlichen Geschichten teilen. Diese realen Erzählungen von Kindern mit geschiedenen Eltern verleihen den dargestellten Fakten nochmal eine persönliche, lebensnahe Note.
Der Teil zur Scheidung selbst erklärt Aspekte wie das Trennungsjahr und auch, wie die Eltern ihre Kinder über ihren Entschluss meistens informieren - mal mehr, mal weniger gelungen. Auch hier dürfen wieder Kinder erzählen und es wird deutlich, dass sie einiges mitbekommen, es also sehr wohl sinnvoll ist, sie von Anfang an mit in den Prozess miteinzubeziehen.
Im Hinblick auf das Leben nach der Scheidung werden verschiedene Lebensmodelle wie das Residenzmodell oder das Wechselmodell erläutert, wobei der Fokus besonders auf den Rechten und Gefühlen der Kinder liegt.
Dieser Ratgeber bietet somit eine wertvolle Unterstützung für Kinder, die sich mit der Scheidung ihrer Eltern auseinandersetzen müssen. Durch die Kombination aus faktischen Informationen, persönlichen Geschichten und praktischen Ratschlägen werden Kinder ermutigt, ihre Gefühle auszudrücken, Fragen zu stellen und Verständnis für die Situation zu entwickeln.
Ein gelungener und kinderfreundlicher Ratgeber zum Thema Scheidung, das nicht gerade wenige betrifft!

Raphaela Brosseron

Weise und rebellisch

Weise und rebellisch
Chiara Pastorin
Perceval Barrier
Knesebeck
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
Auf über 170 Seiten zeigt uns dieses Buch mit vielen Comics, „Was wir von den großen Philosophen heute noch lernen können“. Auf dem Cover kann man einige dieser Berühmtheiten wiederfinden, doch sie benehmen sich auch etwas albern. Das Inhaltsverzeichnis beginnt „vor langer Zeit im Orient und Okzident“. Heraklit und Parmenides stellen ihre unterschiedlichen Ansichten vor. 
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Über die Stoiker, wo uns ein leichtfüßiger Zenon von Kition verspricht, uns zu „lehren, wie man weise wird und alles akzeptiert, was geschieht…“ zu Descartes, der als erster moderner Philosoph bezeichnet wird und der selbst beurteilen will, was richtig oder falsch ist. Natürlich sind auch Kant, Marx und Nitsche vertreten, aber auch Frauen wie Hannah Arendt und Simone de Beauvoir werden vorgestellt. Das Maßband der Zeit, das zu Beginn jeden Kapitels über der Seite schwebt, zeigt am Ende das 20. Jahrhundert an, da fragt Wittgenstein seinen Kollegen Russell, ob er ein kompletter Idiot ist. Wenn dem so wäre, würde er Luftfahrttechniker werden und nachdem er Wittgensteins Essay gelesen hat, rät ihm Russell, das zu tun. Im Comic führt Wittgenstein ein Gespräch mit einem Mädchen und wird zunächst Gärtner und Lehrer, bis er über das von ihm entwickelte „Sprachspiel“ sagt, „Die Sprache ist wie ein Spiel, ein Geschehen, bei dem man Regeln befolgen muss.“ 
Vor einigen Jahren war „Sofies Welt“ das Buch für junge Menschen über Philosophie. Ich denke, über dieses Buch wurde viel gesprochen und nur wenige haben es gelesen. Mit diesem Comic denke ich, wird es leichter, sich den Philosophen zu nähern. Die Kapitel sind voller Humor und doch wird die hauptsächliche Aussage der einzelnen Personen sehr verständlich erklärt. Man kann einfach mal ein paar Seiten schmökern und sich mit einer These beschäftigen und das gefällt mir besonders an dieser Aufmachung. Es gibt keine durchgehende Geschichte, jedes Kapitel steht für sich und kann unabhängig gelesen werden. Dadurch, dass es sich um kleine Comics handelt, werden sich vielleicht auch Lesefaule nicht von der Dicke des Buches abschrecken lassen. Ich würde es mir wünschen, denn es macht Spaß ,sich mit dem Thema zu befassen.

Dagmar Mägdefrau

Die Forscherbande – Experimentieren und entdecken mit Ada Twist – Band 1

Die Forscherbande – Experimentieren und entdecken mit Ada Twist -Band 1
Andrea Beaty
David Roberts
Baumhaus
Die Forscherbande
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Auf eine der ersten Seite steht „Dieses Buch ist für DICH!“ mit der Aufforderung, alle möglichen Notizen ins Buch zu malen oder schreiben. Dann können wir die Geschichte von Ada lesen und erfahren, dass sie, nachdem sie auf eine Standuhr geklettert ist, zum ersten Mal „Warum?“ fragte. Alle unterstützen Ada, wenn ihre Experimente auch oft viel Durcheinander verursachten, denn Ada ist eine richtige Wissenschaftlerin. 
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Ein grauenhafter Geruch, dem Ada auf die Spur kommen wollte, führte dazu, dass sie die Katze in der Waschmaschine waschen wollte und die Wand im Flur mit ihren Gedanken bemalte. 
Auf Millimeterpapier sind die Gegenstände abgebildet, die Ada ihre „Forscher-Schätze“ nennt. Danach bekommen wir Tipps, wie man mit diesen Schätzen umgehen sollte. Auf einer freien Liste kann man dann die eigenen Schätze eintragen. Danach bauen wir ein Aquaskop, was das ist und wozu es dient, müsst ihr selbst nachlesen. Nachdem die einzelnen Wissenschaftsfächer erklärt werden, gibt es ein Suchsel, da kann man Worte in vielen Buchstaben finden. Ein Fragenbaum zu zeichnen, ist sicher nicht schwer. Danach folgen Tatsachen über Marienkäfer. Es wird noch über Himmelskörper, Materie, Pflanzen und das Klima Kapitel geben, dazwischen wird ganz viel über Wissenschaft und Wissenschaftler*innen erklärt. Experimente werden erklärt und am Ende wird überlegt, wie man das CO2 senken kann.
Das Buch hat ganz viele Ansätze und ich denke, dass ein Kind schon sehr an der Wissenschaft interessiert sein muss, um das Buch vollständig zu lesen, die Tipps anzuwenden und zu verstehen. Für mich eher eine Buch für kleine Nerds, aber die werden es genießen, mit Ada zu arbeiten.

Dagmar Mägdefrau















Das Museum der unnützen Körperteile

Das Museum der unnützen Körperteile
Rachel Poliquin
Clayton Hanmer
Knesebeck
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Das Cover zeigt neben affenähnlichen Exponaten auch einige Körperteile in Gläsern. Das erinnert an ein Gruselkabinett. Der Plan weist Räume auf, die „Überlebende Haare“, „Gänsehaut“ oder „Schrumpelfinger“ heißen. Bei der Erklärung zu „Rudimente“ sind Worte wie "nutzlos" durch "lustig" oder "seltsam" durch "fantastisch" ersetzt. 
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Und dann geht es los, ein Zahn mit Doktorhut weist uns den Weg. Zunächst geht es um unseren Stammbaum, vom Einzeller bis zum Hominini, der fast schon ein Mensch war. „Die dunkle Seite“ berichtet von Veränderungen während der Evolution, die nicht immer reibungslos abliefen. So taucht da eine verschwundene Niere auf. Zu Weisheitszähnen können sicher einige Leute etwas berichten, doch der erklärende Zahn „möchte nicht darüber reden.“ Wir können in Sprechblasen die Dialoge zwischen Zahn und Niere lesen. In dem Feld „Liebe deine Überbleibsel“ wird angeregt, bei sich eine Gänsehaut zu erzeugen. Im „Großen Homini-Saal“ stehen unterschiedliche Exponate hinter Glas und der haarige Hans sieht schon wie ein Mensch aus. Kleine Kästchen geben Auskunft über die gefundenen ersten Menschen. Im Kinosaal kann man sich die Entwicklung der Füße anschauen. Nach einigen Kapitel treffen wir auch auf den Blinddarm, der mir sofort bei dem Titel einfiel. Vor dem Glossar machen wir noch einen Sprung in den Museumsshop.
Hier wird auf witzige Weise die Entwicklung des Menschen dargestellt und so kann ich endlich die Frage meine Enkelin nach der Herkunft der Menschen richtig beantworten.
Allerdings werde ich einer Vierjährigen wohl kaum den ganzen Text dieses Buche vorlesen können. Aber Stück für Stück werde ich damit ihre Neugierde stillen können. Viele Bilder, witzige Anmerkungen, aber auch viel Wissen steckt in diesem Buch und ein Besuch in diesem Museum kann ich empfehlen.

Dagmar Mägdefrau

Das geheime Leben der Haare

Das geheime Leben der Haare
Mariona Tolosa Sisteré
Knesebeck
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Mit „Hallo! Ich bin ein Haar!“ begrüßt uns ein Haar mit Händen, Beinen und Gesicht, es wird uns durch dieses Buch führen. Nach einigen haarigen Gestalten, die Karneval feiern, zeigt uns ein Mensch, wo überall bei ihm Haare wachsen, danach wird der Aufbau eines Haares erklärt. Viele Kinder zeigen uns, wozu wir Haare brauchen, wie zum Beispiel zum Regulieren der Körpertemperatur.
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Im Haarkatalog sehen wir die unterschiedlichsten Haare, von dünn bis kraus. In einer Blase wird erklärt, warum Haar schneiden nicht weh tut. Auf einer Weltkarte sind viele Köpfe abgebildet, die zeigen, welche Haare es auf der Welt gibt. Läuse leben in Haaren, auch wenn es uns nicht gefällt, wie man sie los wird, kann man hier nachlesen. Über unterschiedliche Frisuren kommen wir zu einem kleinen Quiz. 
Ein sehr umfassendes Buch mit vielen Bilder und kleinen kurzen Textblöcken zum Thema Haare, das bei Kindern sehr gut ankommen wird. 

Dagmar Mägdefrau

Frida Kahlo

Frida Kahlo
Christine Schulz-Reiss
Tine Schulz
Kindermann Verlag
Kinder entdecken berühmte Leute
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Schon das Titelbild zeigt Frida Kahlo wie man sie von ihren Bildern kennt, farbenfroh und mit den für sie typischen, zusammengewachsenen Augenbrauen. Die Illustrationen im Buch sind im gleichen Stil gehalten und teilweise bilden sie Bilder der Malerin ab. 
Das Buch beginnt mit den Eckdaten der viel bewunderten mexikanischen Künstlerin. 
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Sie sitzt in ihrem Atelier und malt, an der Wand hängen einige Werke von ihr. In ihrer Kindheit war die „freche Frida“ ein sehr selbstbewusstes kleines Mädchen, das gerne Fußball mit den Jungen spielte. „Einen Frosch auf Hinterbeinen“ nennt sie ihren späteren Mann, den Maler Diego Rievera, als sie ihn zum ersten Mal sah. Danach lernen wir Fridas Familie kennen und erfahren von der Kinderlähmung, die sie lange ans Bett fesselte. Mit 16 hatte Frida einen schrecklichen Unfall, dessen Folgen ihr ganzes Leben veränderten. Im Bett liegend begann sie aber auch zu malen. 
Alle Stationen des Lebens der Künstlerin, die nur 47 Jahre alt wurde, sind immer von passenden Illustrationen begleitet, neugierig wird man dann nach ihren Werken suchen und sie sich vielleicht sogar im Museum anschauen. Ihr Stil ist so ungewöhnlich, dass man ihre Bilder sehr gut wiedererkennen kann. 
Ein interessantes Buch über eine ungewöhnliche und starke Frau, die trotz aller körperlicher und seelischer Schmerzen gerne gelebt und gefeiert hat. 

Dagmar Mägdefrau

Durch das Jahr mit der Natur

Durch das Jahr mit der Natur
Lucy Brownridge
Margaux Samson Abadie
Ravensburger
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Das Cover ist einfach wunderschön und dank seiner Goldprägung wirkt es sehr wertvoll. Das Inhaltverzeichnis verrät schon, dass es durch die Monate geht, zu jedem Monat gibt es vier Unterthemen, die uns in unterschiedliche Länder führen.
Wir beginnen mit dem Januar in Peru, auf der Seite sind viel bunte Papageien, die sich am Wasser aufhalten.
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Sie schlecken hier am Lehm und halten sich dadurch gesund. Es gibt über die Seite verteilt einige Textblöcke, die darüber genauer informieren. Der Februar führt uns nach Japan, dort sieht die Kirschblüte wie „ein Meer von Rosa“ aus. Im März taut der Frosch in Kanada auf. Im April geht es nach England in den „Hasenglöckchen-Wald“. Im Mai sehen wir in den USA einen „magischen Mondregenbogen“, wunderschön illustriert wie auch alle anderen Bilder. Der Lavendel blüht in Frankreich im Juli, Ende September herrscht in Indien der Monsun. Im November schneit es in der algerischen Wüste und im letzten Monat im Jahr kann man in Norwegen das Nordlicht bestaunen. 
Ein wundervoll gestaltetes Buch mit stimmungsvollen, beeindruckenden Bildern und kleinen, erklärenden Texten. Einige Naturereignisse kennen wir bereits, teilweise aus eigenen Anschauung, andere werden wir uns erstaunt anschauen. Ein Buch, das man immer wieder zu Hand nehmen wird, und das uns so schön zeigt, wie die bunt unsere Welt ist.

Dagmar Mägdefrau

Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten

Das Lexikon de erstaunlichsten Fakten
Verschiedenen Autoren
Ravensburger
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Das ist schon eine Menge Buch, Din-A 4 groß und 250 Seiten stark, da macht das „WOW!“ auf dem Cover schon Sinn.
Zehn Kapitel und dann „Noch mehr Fakten“ und ein Wow! Quiz, kann man im Inhaltsverzeichnis lesen. Es geht los mit „Tiere“: Ein Strauß schaut uns auf der Seite erstaunt an und auf der ganzen Seite verteilt kann man kleine Texte lesen, manche in farblich unterlegten Feldern, andere geschwungen um den Kopf des Tieres.
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Auf der nächsten Seite steht unter „Wow!“, dass der Löwe mit seiner Mähne die Weibchen anlockt. Der nächste Teil beschäftigt sich mit Dinosauriern, hier fürchtet sich der Dreadnoughtus vor gar nichts. Mit „Fahrzeugen“ geht es in eine ganz anders Richtung, von den zwei Milliarden Fahrzeugen fährt die Hälfte in China - beeindruckend. Spätere Kapitel handeln vom Körper, hier treffen wir auf zwei fröhliche Skelette. Zum Schluss geht es ins Weltall.
Ein sehr umfassendes Buch, das mit vielen Bildern und ganz kurzen verstreuten Informationen sicher gerne zur Hand genommen wird, wenn eine Thema besonders akut ist oder einfach um ein bisschen zu schmökern. Wie ich finde, ein Tipp zur Einschulung, da können die Schulanfänger*innen Leseerfolge messen.

Dagmar Mägdefrau

Geniale Ohren – Eine kuriose Tiersammlung

Geniale Ohren - Eine kuriose Tiersammlung
Lena Anlauf
Vitali Konstantinov
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Schönsten Deutschen Bücher 2024
Nach „Geniale Nasen“ geht es jetzt um Tiere, deren herausstechende Eigenschaft ihre Ohren sind. Auf der gezeichneten Weltkarte sind die Tiere schon an ihren Heimatorten eingezeichnet. Dann folgt eine Gliederung nach Lang-, Groß-, Pinsel-, Koboldohrig und einigen anderen Bezeichnungen. Wir beginnen mit dem Fennek. Zunächst gibt es ein großes Bild von ihm, dazu einige kleine Bilder und kurze Textfelder, die einiges über ihn berichten, so kann er verschieden Lautäußerungen wie Knurren oder Bellen ausstoßen. 
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Niedlich sieht er aus - der Ohrenigel, er kann schwimmen und hohe Zäune erklimmen. Die Riesenohrspringmaus hat uns schon ins Buch begleitet. Das Gürteltier kann sich zu einer Kugel zusammenrollen. Bekannter ist da schon der Elefant oder der Wildhund als großohriges Tier. Der Galago schaut uns mit großen Augen an, aber mit seinen Ohren kann er Insekten fliegen hören und aus der Luft fangen. Hinten im Buch gibt es noch ein Glossar und Informationen über das Hören. Auf den letzten Seiten sind nochmal alle Tiere im Maßstab abgebildet, da kann man die Größe besser einschätzen. 
Ich finde es immer wieder spannend, in Büchern zu blättern, die besondere Eigenschaften von Tieren herausstellen. In diesem Buch habe ich wieder viele, mir völlig unbekannte Tiere kennengelernt.

Dagmar Mägdefrau

Faszination Haie

Faszination Haie
Michael Stavarič
Michèle Ganser
leykam:
Leseempfehlung ab 6 Jahre
Faszinierend ist schon das tolle Cover, durch den rosa-metallernen Kreis in der Mitte, der durch den schwarzen Hintergrund besonders gut zur Geltung kommt, zieht es mich in seinen Bann. 
Das Buch ist in sieben Kapitel eingeteilt und beginnt mit„Unsere Reise geht nie zu Ende“, hier geht es zunächst um das Wasser, das zu unserer Welt gehört. Der Autor berichtet in der Ich-Form und spricht den Lesenden direkt an. Die Bilder zeigen unterschiedliche Haie, die ich bisher noch nicht kannte, die Knorpelfische werden auf dem nächsten Bild gesucht, die Lösung kann man am Ende des Buches finden. 
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Der Megalodon, der allen Dinosaurier-Fans bekannt ist, wird beschrieben und sein Zahn ist abgebildet. Als Aufgabe soll man Redewendungen mit Zahn, wie „Jemanden die Zähne zeigen“, erklären. Dann gilt es, Beutetiere zu finden. Ein Satz, der sich an die Leser*innen wendet, gefiel mir sehr gut „Lasst euch im Leben generell nicht von Ängsten leiten, diese sind immer schlechte Ratgeber.“
Unter der Überschrift „Für Schlauköpfe“ erfahren wir, wie viele Nullen eine Oktillion hat. 
Danach folgt etwas witziges und dann geht es los mit dem nächsten Kapitel „Eiskalte Haichen 6 die Geheimnisse der Ozeane“ werden hier besprochen. Hier darf man sogar eine Bild ausmalen. Weiter geht es mit den schnellsten und schönsten Haien, hier finden wir ein „Hairätsel“, schwierig zu lesen, und der Autor verrät uns seine Lieblingshaie. Elf Hai werde hier genau beschrieben. Das Bild in der Mitte des Buches zeigt einen Hai, der mit geöffneten Maul auf uns zu schwimmt. Faszinierend! Haie haben auch Superkräfte?  Dazu mehr in Kapitel Vier. „Kühe der Meere“ beschreibt Hai, die nicht jagen, sondern Plankton und Krill fressen. 
Ein wunderschön gestaltetes Sachbuch, das im Plauderton Interessantes und Neues über Haie erzählt. 

Dagmar Mägdefrau

Alles ist im Wandel – Wie sich die Natur verändert

Alles ist im Wandel - Wie sich die Natur verändert
Johanna Prinz
Jana Walczyk
magellan
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Ein wundervolle Naturbuch, dessen Cover schon viele Tiere am See realistisch abbildet. Auf der Weltkarte sieht man Landschaften und Tiere, die dort wohnen. 
Das Buch beginnt in Kanada am Yukon, neben Elchen jagen hier auch Bären Lachse und Biber fällen Bäume. Am Bildrand kann man den Kopf eines Mammuts sehen, eine Eismumie. Wir bleiben im Norden und können Weißwale unter dem Polarlicht schwimmen sehen. Island mit seinen Pferden und den Papageientauchern ist unsere nächste Station, hier spritzt das warme Wasser aus dem Boden. 
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Nach Kormoranen in Kanada geht es an den Colorado, hier inmitten der kargen beigeroten Landschaft sehen wir u.a. eine Gila-Krustenechse und einen Puma. Vor Floridas Küste geht es unter Wasser weiter, beeindruckend die Karibische Riffkrake im Vordergrund. Amazonas, Atacamawüste und die Nordsee sind die nächsten Stationen. Flüsse, die einbetoniert wurden und an deren Ufern viele bekannte Tiere, wie der Graureiher oder die Ringeltaube wohnen. Japan mit der Kirschblüte und dem Fuji, Gewässer vor Südafrika, in denen sich Seebären, Sardinen und Brydewale tummeln, Vulkane, Buschbrände und zum Schluss ein Besuch bei den Pinguinen in der Antarktis. 
Das Buch zeigt, wie schön unsere Welt mit all den vielen unterschiedlichen Landschaft und Tieren ist, leider muss auch auf den Klimawandel und die Folgen hingewiesen werden. Zu jedem dieser wundervollen Bilder gibt es einen kurzen erklärenden Text. Viele interessante Informationen sind darin verpackt und die kleinen Leserinnen und Leser werden sicher viel über die Natur und ihre Veränderung lernen.

Dagmar Mägdefrau

Weltatlas für Kinder

Weltatlas für Kinder
Andrew Brooks
DK
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Das Format erinnert mich an meinen Dierke-Atlas aus der Schule. Allerdings ist das Cover sehr viel freundlicher gestaltet Nach dem Inhaltsverzeichnis wird zunächst erklärt, wie die Seiten aufgebaut sind. Danach sehen wir eine große Weltkarte, die einzelnen Erdteile sind farblich gekennzeichnet. 
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Wir beginnen mit Nordamerika, zunächst sehen wir eine gelbe Seite mit Icons zum Land passend und eingestreuten Fragen. Dann folgt die Karte von Nordamerika mit den einzelnen Ländern, dazu gibt es Fotos und kleine Texte zur Erklärung. Kanada und Alaska werden nochmal näher beschrieben und erklärt, dann folgt die USA, Mexiko und Zentralamerika mit der Karibik. Auf den Karten sieht man kleine Icons von Bäumen oder Gebäuden, die bekannt sind für diesen Teil des Landes. So wird z.B. in Mexico der „Tag der Toten“ mit einer Skelettfigur erklärt. Nach einer Zwischenstation zum Klima, geht es mit Südamerika weiter. Danach folgt eine Doppelseite zum Thema „Bevölkerung“ und weiter geht es nach Afrika. Hier gibt es wieder eine nach Farben sortierte Aufgliederung der Länder, dann geht es weiter mit Nordafrika. Als nächstes wird Europa vorgestellt. Nach Nordeuropa und den Britischen Inseln, Frankreich, den Beneluxstaaten, Österreich und die Schweiz kommen wir zu Deutschland. Wie einige anderen Staaten findet man Deutschland hochkant auf einer Doppelseite. Von den Kegelrobben in der Nordsee, über die Dome in Bremen und Köln, geht es bis zum Schloss Neuschwanstein im Süden. „Deutsche Backwaren“ werden hervorgehoben und kurz erklärt. Dann geht es über die restlichen europäischen Länder zum Thema „Flüsse, Seen und Berge“. Es folgt Asien, Australien und die Antarktis und nach einer Rätselseite folgt das Glossar mit vielen Begriffen.
In aller Ausführlichkeit wird hier mit vielen Fotos, Icons und kurzen Texten die Welt erklärt. Ein Buch, dass man sicher immer wieder zur Hand nehmen wird. Denn die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten so verändert, dass ich manche Länder nur schlecht geografisch zuordnen kann. Ein nachhaltiges Geschenk für wissbegierige Grundschüler*innen. 

Dagmar Mägdefrau


Grundschullexikon

Grundschullexikon
Liste der Experten im Buch
DK
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Das Buch, das sich an Grundschüler*innen wendet, hat Din A4 -Format und ist über 300 Seiten stark. Es beginnt mit dem alphabethischen Inhaltsverzeichnis und bietet noch einiges im Anhang wie z.B. Flaggen oder eine Weltkarte. Nach einer kleinen Anweisung, wie das Buch aufgeteilt ist, gibt es für die einzelnen Themenbereiche unterschiedliche Farben.
Dann beginnt es mit den „Affen“, eine ganze Seite mit kleinen Textfeldern und Fotos der Tiere gibt Auskunft. Eine kleine Liste verweist auf verwandte Themen wie „Erste Menschen“ oder „Regenwald“. 
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Aggregatzustände ist da schon ein schwierigeres Thema, anhand von drei Gläsern werden die Zustände bildlich dargestellt. Unter B finden wir „Bücher“, da wird auch zur „Literatur“ verwiesen. „Erfindungen“ braucht sogar eine Doppelseite, denn vom Faustkeil zum Computer braucht es schon einige Zeit. Zum Thema „Karten“ kann man einiges über Landkarten erfahren. „Nanotechnologie“ oder „Satelliten“ werden vorgestellt, genau wie die „Steinzeit“ oder der „Zweite Weltkrieg“.
Ich habe mir das Buch zusammen mit meinem fast sechsjährigen Enkel angeschaut und er hat viel Spannendes für sich entdeckt. Ich bin davon überzeugt, dass er das Buch noch oft anschauen wird, denn es erklärt auf einfache Weise mit schönen Fotos ganz viele Dinge.
Und es ist einfach schön, so die Welt zu entdecken.

Dagmar Mägdefrau 

Krebs erklärt für Klein und Groß

Krebs erklärt für Groß und Klein
Bianca Senf
Kirsten Grabowski
Mabuse-Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Auf dem Cover wird sie schon gesucht, die Tumorzelle, und die kleine grüne Zelle steht traurig neben den lächelnden blauen, gesunden Zellen. Dahinter eine bewaffnete, größere graue Zelle.
Das Vorwort von Prof. Dr. Imad Maatouk wendet sich erklärend an die Erwachsenen, danach stellen sich die Autorinnen vor, die in erster Linie als Psychologinnen tätig sind. 
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Das Buch beginnt bei Hippokrates, der das Wort Krebs für die Art Erkrankung festgelegt hat. Jeder kann Krebs bekommen, auch Tiere. Danach geht es um die unterschiedlichen Krebsarten. Leukämie wird anhand gezeichneter Zellen verständlich beschrieben. Wichtig ist auch die Tatsache, dass Krebs nicht ansteckend ist, selbst Erwachsene scheinen davor Angst zu haben.Danach werden die unterschiedlichen Untersuchungen zur Erkennung des Tumors vorgestellt. Die Tumorkonferenz, die ich in schlimmer Erinnerung habe, wird erklärt und die Möglichkeiten der Behandlungen. Metastasen und das Lymphsystem sind Begriffe, die erklärt werden. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit dem Tod und der Trauer. Danach werden Tricks verraten, die uns helfen, mit dieser bösen Krankheit umzugehen. Zum Schluss wenden sich die Autorinnen noch einmal an die Erwachsenen, die ja oft auch von der Situation überfordert sind. Leider gibt es in jeder Familie Fälle von Krebs, die nicht nur den Erwachsenen Angst machen, da ist es gut, wenn man mit den Kindern sprechen kann und so ein Buch bietet Rat und praktische Tipps. Bei Hilflosigkeit gibt es nichts Wichtigeres als bei Fachleuten Rat zu suchen und einen solchen Rat findet man in diesem Buch. Hier kann man den Kindern zeigen, was passiert, wenn es heißt, der Tumor muss bestrahlt werden. Kindgerechte und doch professionelle Erklärungen mit Illustrationen, die das Verstehen vereinfachen.

Dagmar Mägdefrau

Alle einsteigen! – Die Geschichte der U-Bahn

Alle einsteigen! - Die Geschichte der U-Bahn
Alexandra Litwina
Anna Desnitskaya
Gerstenberg
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
Der Untertitel und das Cover lassen vermuten, dass es nur um die U-Bahn geht, aber das Bilderbuch ist viel weitreichender angelegt. So beginnt das Buch mit der möglichen Erfindung des Rades in Mesopotamien, entlang der Schiene führt die Zeit bis zu einer U-Bahn auf dem Mond. Die Erfindung der Dampfmaschine und die Eisenbahn mit allen Schattierungen, wie dem Tunnelbau, führen zum Bau der U-Bahn in London im Januar 1863. Dann gibt’s einen Abstecher zur Entwicklung des Fahrrades und des Autos. Weiter geht es mit der Straßenbahn und ihrer unterschiedlichen Formen. 
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Unter der Überschrift „Stadtentwicklung“ kann man das Gestern und, wenn man die Seiten ausklappt, die Stadt im Jahr 2010 sehen und vergleichen. Dann geht es um die U-Bahn in Berlin, auf dem Streckennetz kann am sogar ein Spiel spielen. Wo gibt es auf der Welt überall eine U-Bahn? Dann erfahren wir noch etwas über den Eurotunnel und zum Schluss gibt es noch eine Aufgabe, wie könnte der Verkehr der Zukunft aussehen?
Das Buch befasst sich wirklich umfassend mit dem Thema Verkehr mit Schwerpunkt U-Bahn. Kleine Techniker und Raumplaner werden sehr viel Interessantes finden, die Bilder sind einfach aber klar, wie das Bild der U-Bahn-Haltestelle Alexanderplatz, das wir schon vom Cover kennen.

Dagmar Mägdefrau

Bären

Bären
Bärbel Ofring
Theresa Schwietzer
Gerstenberg
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Wer sich für Braunbären interessiert, findet in diesem Buch alles Wissenswertes über diese Tiere, die langsam wieder in unseren Breiten auftauchen. Schon das Cover fasziniert mit seinem imposanten Bild eines Bärenkopfes. 
Einige Seiten lassen sich nochmal zusätzlich aufklappen und sie erzählen immer mit beeindruckenden Bildern von den Jahreszeiten. Bis hin zum Winter, in dem die Bärin ihre Jungen in der Höhle gebiert. Danach begleitet und versorgt sie die Kleinen noch einige Jahre, dann müssen sie sich alleine durchschlagen. 


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Bären sind nicht gesellig, sie treffen sich nur kurz zur Paarung und trennen sich sofort wieder. Da gibt es keinen Familienverbund. Deshalb haben sie auch keine Mimik, um sich mitzuteilen. Auf den Seiten dazwischen erfahren wir viel über die Braunbären in Zahlen und Fakten. 
Ein Sachbuch mit kleinen Erzählungen zum Leben der Bären und Illustrationen, die man sich immer wieder anschauen kann. Aber mit ganz vielen Informationen, die keine Fragen offenlassen. Ein beeindruckendes Buch auch für Erwachsene.

Dagmar Mägdefrau

Mein riesengroßes WimmelSuchBuch Dinosaurier & Co.

Mein riesengroßes WimmelSuchBuch Dinosaurier & Co.
Antje Flad
Coppenrath
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
In diesem großformatigen Pappbilderbuch kann man 25 Arten suchen und entdecken. Auf dem Cover jagt ein T-Rex einige Exemplare aus der Gattung Ornithomimus. 
Die Doppelseite bildet viele Dinos ab, es beginnt mit der späten Trias-Zeit in einem Sumpfgebiet. Zum kurzen erklärenden Text gibt es einfache Bleistiftzeichnungen der Dinos auf dem Bild mit der jeweiligen Anzahl, in der sie dort vorkommen. So lernt man die schwierigen Bezeichnungen und kann die Tiere auf den Bild wiederfinden. Auf dem nächste Bild kann man 2 Mal einen Stegosaurus finden, danach geht es ins Wasser, hier schweben fünf Ammoniten herum, die es auch heute noch gibt. 
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Pterosaurier sind in den Lüften unterwegs, einige Exemplare, wie der Pteranodon sind hier abgebildet. Am Ende gibt es noch ein Saurier-ABC, in dem alle vorgekommenen Saurier mit einem kleinen Steckbrief abgebildet sind.
Mein ältester Enkel hat sich schon früh für Saurier interessiert und ihm hätte so ein robustes Buch sicher gut gefallen. Die meisten Kinder werden sicher etwas älter als zwei sein, wenn sie sich für dieses Thema erwärmen. Aber die spannenden Bilder anschauen, macht sicher einigen Spaß, kann  aber auch anderen Angst machen. Da sollte man schon gemeinsam ins Buch schauen und die Reaktion der Kinder abwarten.

Dagmar Mägdefrau

Sicher im Netz! – Wie schütze ich mich vor Missbrauch und Betrug? 

Sicher im Netz! – Wie schütze ich mich vor Missbrauch und Betrug?
Dagmar Geisler
Nikolai Renger
Loewe
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Ja, das Buch wendet sich an Grundschulkinder und ihre Eltern. Denn in unserer Zeit haben diese Kinder vielleicht nicht alle ein eigenes Handy, dürfen aber oft die Geräte der anderen nutzen. 
Zunächst lernen wir Mirja und Leon kennen, die beiden sind Netz-Experten und sie halten in der Klasse ein Referat. Sie berichten von Till, der in Aylin verknallt ist, doch durch sein Pöbeln im Internet hätte er sie beinahe verloren. Denn auch online sollte man sich so benehmen, wie im persönlichen Umgang. Doch dann passiert den beiden Experten auch ein Malheur. Die beiden stellen Fotos aus ihrer Kleinkindzeit nach und auf einem rutscht Mirjas Hose über ihren Po. Dieses Foto schickt sie einer Freundin und leider schickt die es weiter, bis es Till erreicht. Das ist auf jeden Fall peinlich.
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In dem Buch gibt es noch weiter Beispiele und Tipps, was man im Internet vermeiden sollte. Denn das, was man weiterschickt, hat immer eine Wirkung. Die sechs kurzen Kapitel sind in großen Buchstaben gedruckt und mit vielen bunten Bildern illustriert. Die Geschichten sind gut verständlich geschrieben und werden den Kindern, vielleicht auch ihren Eltern, zu denken geben. 
Ein Nachwort, das sich an die Erwachsenen wendet, und Beratungsadressen ergänzen den Erzähltext sehr gut.

Dagmar Mägdefrau

In einem alten Haus in Berlin – Ein Streifzug durch 150 Jahre deutsche Geschichte

In einem alten Haus in Berlin - Ein Streifzug durch 150 Jahre deutsche Geschichte
Kathrin Wolf
Isabel Kreitz
Gerstenberg
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
Mit „einem alten Haus in Berlin" beginnt die Geschichte, als die Familie Schwartz im Jahr 1871 erstmals in das Gebäude einzieht, das nun ihr eigen ist. Unten betreibt Karls Vater eine Apotheke, und von diesem Zeitpunkt an verfolgen wir das Leben der Familie sowie ihrer Nachkommen, die mit den vielfältigen Veränderungen im Haus und insbesondere in der sich wandelnden Welt konfrontiert werden. Die Erzählung erstreckt sich über die klassischen Etappen der Geschichte, darunter die Kriege von 1870 sowie die beiden Weltkriege, die Nachkriegszeit, den Mauerbau und -fall sowie die Herausforderungen der Moderne.
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Jede Generation führt uns durch ein neues Familienmitglied in das Leben im Haus ein. Nach Karl übernimmt seine Tochter Martha die Erzählung ab 1914. Später folgt ihre Schwester Anna, ab 1933 übernimmt Marthas Sohn Hans die Rolle des Geschichtenerzählers, begleitet von seiner Schwester Ursula und so weiter, bis in die Gegenwart. Falls Leser*innen bei den vielen Namen und Familienmitgliedern durcheinanderkommen, bietet der Stammbaum am Anfang eine nützliche Übersicht zur Überprüfung und Verknüpfung der Beziehungen innerhalb der Familie.
Das Buch präsentiert sich in beeindruckender Größe, und die Seiten nach den Erzählungen der Kinder sind wie lebendige Wimmelbilder gestaltet, die zahlreiche Details bieten. Ein sachlicher Text zur jeweiligen Zeit wird begleitet von einem Sammelsurium an Bildern, Illustrationen und Aussagen von Menschen, die den Zeitgeist dieser Ära einfangen. Die Fülle an Informationen kann dabei überwältigend wirken, daher würde ich ein epochenweises Lesen empfehlen. Ein schnelles Durchblättern würde auch gar nicht den schönen Illustrationen gerecht werden, da findet man nämlich immer wieder etwas Neues. 
Wer schnell viel Geschichte aufsaugen will, ist mit dem Buch nicht unbedingt bedient. Durch die Mischung von Sachbuch, Illustrationen und perspektivischem Erzählen bekommt man zwar viel Abwechslung, allerdings kann das meiner Meinung nach auch zu einer Reizüberflutung führen.
Schön fand ich auch, die Geschichte anhand eines Hauses zu zeigen, da sieht man doch, wie viel sich in kurzer Zeit ändern kann. Im Buch wird auch erzählt, was inzwischen mit dem Haus geschehen ist, die Entwicklung fand ich sehr spannend.
Besonders wissbegierige Leser*innen werden zudem das Glossar am Ende des Buches schätzen, dass die wichtigsten Begriffe übersichtlich auflisten.

Raphaela Brosseron

So geht’s – Frieden für Kids erklärt

So geht’s - Frieden für Kids erklärt
Patrick Oelze
Patrick Oelze
DK
So geht’s
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
In diesem Buch begleiten wir erneut die Familie Strudel, eine Familie, die sich lebhaft für gesellschaftliche Themen interessiert und diese intensiv in ihren eigenen vier Wänden diskutiert. Das zentrale Thema des Buches ist der Frieden in all seinen Facetten. Besonders relevant wird dieses Thema, als die Familie beschließt, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen: Oksana und ihren Sohn Oleg sowie ihren Hund. Die Handlung des Buches berührt jedoch nicht nur die Friedensthematik im häuslichen Umfeld, sondern streift auch viele andere Aspekte. 
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Dazu gehören Konflikte in der Schule, familiäre Auseinandersetzungen, Erzählungen von Oma und Opa aus der Vergangenheit sowie sogar ein Einbruch in der Schule. Dadurch werden verschiedene Themen angesprochen, die zum abstrakten Begriff "Frieden" gehören, wie Streit, historische Ereignisse, Religion, Recht und soziale Probleme. 
Viele Vertreter*innen des Friedens werden genannt, tatsächlich auch in normalen Gesprächen von Familie Strudel. Das war natürlich wieder weniger authentisch. Hier war zusätzlich sehr viel erklärendes Wissen platziert, sodass die ganz normale Handlung, die die Themen vielleicht aufgreift, als begleitende Geschichte gereicht hätte, anstatt in der Geschichte selbst jemanden der Familie Strudel auch noch einmal etwas erklären zu lassen, was man auch den Infotexten entnehmen kann. 
Die Kapitel sind gut strukturiert und führen von kleineren zu größeren, globalen Kontexten, um das Thema Frieden umfassend zu beleuchten. Besonders interessant ist die Frage nach dem Gegenteil von Frieden, dem Krieg, und ob die bloße Abwesenheit von Krieg bereits Frieden bedeutet. 
Gerade in der Weihnachtszeit ein schönes Thema, hier noch etwas sachlicher aufgebaut als das Buch über Demokratie, obwohl die Geschichte rund um die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg Potenzial gehabt hätte, weiter ausgebaut zu werden.

Raphaela Brosseron