Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Das Dorf der Steine

Das Dorf der Steine

Lawrence Schimel

Lena Studer

atlantis

Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

Nominiert für den Schweizer Kinder- und Jugendliteraturpreis 2025

Das Mädchen trägt eine Mütze und einen Schal und schmiegt ihr Gesicht an einen grauen Steine, ihre Augen hält sie geschlossen und ein leichtes Lächeln ist auf ihren Lippen zu erkennen. 
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Mit geschlossenen Augen sitzt das Mädchen auf einer Bank, sie empfindet den Freidhof als einen heiteren Ort, denn hier ist sie ihrem verstorbenen Onkel nahe. Sonja erinnert sich an den Onkel und an die Dinge, die sie mit ihm unternommen hat. Und wenn sie neben seinem Grab sitzt, ist es „als könnte die seine Stimme hören.“ Martin, der Friedhofsgärten recht das Laub zusammen und berichtet Sonja, dass der Grabstein am Montag kommt. Das nächste Bild zeigt Sonja aus ihrer eigenen Sicht, also den Unterkörper, die Beine und die Füße. Was wir noch sehen, ist ein weißer Stock und der Ruf „Martin wo bist du?“ macht mir klar, dass Sonja nicht sehen kann, deshalb fühlt sie die vertieften Buchstaben auf dem Stein. Und so macht sie es auch mit den andern Steinen und Martin erzählt ihr, was er über die Verstorbenen weiß. So lernt Sonja die Menschen auf dem Friedhof kennen und sie weiß, dass Onkel Fred nicht alleine ist. 
Als ich den Stein für das Grab meiner Mutter bestellt habe, hat der Steinmetz zu mir gesagt, dass es wichtig ist den Namen und das Geburts- und Sterbedatum auf den Stein zu schreiben. Hier sehen wir, dass die Menschen mit diesen Daten verbunden sind. Für Sonja sind die Lebensgeschichten wichtig und sie tröstet sich damit, dass die Steine um den Grabstein ihre Onkels für Menschen stehen, die auch gelebt haben.
Der Text ist sehr kurz gehalten und die ungewöhnlichen Illustrationen zeigen uns ungewohnte Blickwinkel.

Dagmar Mägdefrau