Emily Seymor - Totenbeschwörung für Anfänger

Emily Seymor – Totenbeschwörung für Anfänger

Jennifer Alice Jager

Ravensburger

Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

Emily Seymour ist nicht wie alle anderen, denn ihre Familie steht quasi nur aus Nekromanten, aus Totenbeschwörern. Nur Emily scheint diese Gabe nicht geerbt zu haben, sodass sie innerhalb der Familie auch nicht recht dazu gehören mag. Als der Sohn der verfeindeten Nekromantie-Dynastie der Goodwins auftaucht, um die Fehde zwischen den Familien endgültig zu beenden, findet Emily sofort Gefallen an ihm. Doch anstatt den Frieden zu besiegeln, stirbt Ashton. Ausgerechnet Emily soll die Schuldige sein. Bei ihrer Suche nach einer Lösung findet sie allerdings viele weitere Probleme, die ihre Familiengeschichte für immer ändern werden.
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Angelehnt an die Bezeichnung “Romantasy”, geht es hier zum einen um die romantische Beziehung, die sich zunächst zwischen Emily und Ashton anbahnt, zum anderen um die Fantasy-Welt, in der die beiden leben. In dieser existieren nicht nur Nekromanten, sondern auch weitere Wesen voller Magie und man kann durch Raum und Zeit reisen.
Die Fantasie, die bei der Kreation dieser erzählten Welt erforderlich war, muss grenzenlos sein, jedoch ist es eigentlich zu viel. Die Wesen werden eingeworfen, ohne sonderlich viel beizutragen, manche Elemente heben sich eher auf, statt sich zu ergänzen und machen den Plot unübersichtlich und unwahrscheinlicher. Bei Fantasy lauert oft die Gefahr, sich einfach das nächste magische Element auszudenken.

Auch andere Teile der Erzählung wirken zu einfach. So findet Emily sehr viel durch Tagebucheinträge ihres Großvaters heraus - diese muss sie natürlich nicht lange suchen und liefern direkte Antworten. 
Die Liebesgeschichte könnte man vielleicht gerade als Teenager als ganz süß empfinden, sonderlich vorbildlich ist Emilys Anziehung zu dem ablehnenden Ashton jedoch nicht. Auch dass sie so viel aufgibt, um ihn zu retten, spricht zwar für sie, sorgt allerdings für wenig Ausgeglichenheit zwischen den beiden.

Eine theoretisch spannende Welt, irgendwo zwischen Addams Family und Rubinrot von Kerstin Gier, leider fehlt es zu sehr an einer gewissen Erzähllogik. Wer viel Fantasy auf einmal braucht und davon nicht genug bekommt, wird sicher Gefallen an dem Buch finden.

Raphaela Brosseron
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