Schneeriese

Susann Kreller

Carlsen

Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2015 in der Kategorie Jugendbuch

Ich habe ein wenig gebraucht, um aus der traurigen Stimmung des Buches wieder in den Alltag zu finden.
Da sind Adrian, der 14-jährige, einsneunzig große Junge und Stella Maraun, das Nachbarmädchen, ein Leben lang befreundet. Die Familien feiern Weihnachten zusammen und man kann immer über die Terrassen in das Nachbarhaus.

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Stella tröstet Adrian über seine Größe indem sie immer wieder riesige Sachen findet, Tunnel, Berge oder Körperteile, die sie Adrian „mitbringt“.

In ein Haus in der Nachbarschaft , das Dreitodenhaus genannt wird, weil es dort drei Todesfälle gab, zieht eine Georgische Familie ein. Eigentlich wollen die beiden Freunde nur ausspionieren, was dort geschieht, aber Stella verliebt sich in den Sohn Dato. Damit beginnt die traurige Zeit für Adrian. Selbst das Zeichnen will ihm nicht mehr gelingen und die fertigen Bilder werden von ihm zerrissen. Seine Mutter möchte, da sie sehr unter ihrer Größe leidet, dass Adrian eine Hormontherapie macht. Das führt zum Streit zwischen den beiden. Der Vater, viel beruflich unterwegs, hält sich meist raus.

Nur Stellas Großmutter, Misses Elderly, versucht Adrian zu helfen. Leider führt ihr Rat, endlich zu sprechen, zur Katastrophe.

Adrians Hilflosigkeit, seine Verlassenheit gehen mir als Leser unter die Haut. Der Schneeriese, der sich so klein fühlt und der immer an seiner Größe gemessen wird, erlebt hier das Ende seiner Kindheit. Ganz nebenher erfahren wir aber auch einiges über Georgien und seine Familienfehden, die die Leute zur Flucht in den Westen getrieben haben.

Dagmar Mägdefrau


Zurück bleibt bei mir nach dem Lesen die Frage, ob die Zielgruppe mit diesem Buch zurecht kommt: eine abstruse Geschichte mit zum Teil schwierig gewählten Formulierungen und eben solchem Satzbau. Der Verlauf ist schwer nachvollziehbar und bietet für die jugendlichen LeserInnen nur mit Mühe die Möglichkeit sich kontinuierlich einzulassen, zum Miterleben, Nachempfinden oder gar zur Identifikation.

Annette Heine

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