Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Kinderbücher

Der kleine Prinz

Der kleine Prinz
Antoine de Saint-Exupéry
Anna Silivonchik
Edition Braklo
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Der kleine Prinz ist sicher eines der am häufigsten zitierten Bücher, die Zitate eignen sich zur Geburt, zur Hochzeit und für Todeannoncen. Ebenso vertraut ist uns die gezeichnete Figur mit den gelbblonden Haaren, die immer etwas verloren, wirkt.
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Diesmal sehen wir einen Jungen mit Krone, der verträumt auf einen Globus mit Sternenbildern schaut, davor die Rose, schon ganz aufgeblüht. Nach einer etwas längeren Widmung sehen wir, passend zum Text, einen Hut, der aber eine Boa ist, die einen Elefanten verschlingt. Danach fliegt ein Pilot mit einem Papierflieger, den der Junge in der Hand hält. Nach der Buchlandung sehen wir den Prinzen, ohne Krone auf dem großen Kopf und Spanngenschuhen an den kleinen Füßchen. Er hält ein Schaf im Arm, das die Krone auf dem Kopf hat. Später sehen wir den Piloten mit dem Prinzen, beide im zarten Mondlicht, fast durchscheinend. In Kapitel XII geht es um einen Säufer, der inmitten der Flaschen seinen Kopf gegen den eines Fisches lehnt, allerdings bestehen alle Fische nur aus Gräten, ein wirklich trauriges Bild. 
Da ich davon ausgehe, dass die Geschichte allen bekannt ist, habe ich mich hier auf die ungewöhnlichen neuen Illustrationen beschränkt. Ich finde sie sehr gelungen und der Geschichte würdig. Allerdings taucht vor meinem inneren Auge, wenn ich den Text lese, der kleine Prinz auf, wie Antoine de Saint-Exupéry ihn erschaffen hat.

Dagmar Mägdefrau

Haibär Hicks – Ein Kuscheltier hat Schluckauf

Haibär Hicks – Ein Kuscheltier hat Schluckauf
Nina Alaska
dtv
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Selma, die zu Beginn des Buches ihren vierten Geburtstag feiert, bezeichnet ihr Kuscheltier, den Haibären, als ihren besten Freund. Der Hai mit dem ungewöhnlichen Namen, hat eine Besonderheit, sein Maul ist gleichzeitig eine Tasche, er hat ein „Reisverschlussmaul“. In diese Tasche kann Selma so einiges verschwinden lassen. Ab und an schaut Papa mal in dieses Maul und findet so seinen Kugelschreiber wieder. 
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Als es Für Selma Spinat gibt, füttert sie den Haibär damit und er lässt sich brav das grüne Gemüse, das Selma nicht mag in sein Maul löffeln. Doch der Haibär scheint Spinat in so großen Mengen nicht zu vertragen und muss sich im Garten übergeben. So landet der Haibär in der Waschmaschine und Selma schaut ihm beim Schwimmen in der Trommel zu. „Waschmaschinenzeit“ heißt das Gedicht, das den Waschvorgang beschreibt. 
Selma gelingt es immer wieder in Situationen zu kommen, bei denen sie ganz genau weiß, dass sie zum Beispiel Mamas Farbe nicht aus der Schublade nehmen darf. Doch irgendwie hat dann Haibär die Tube in der Hand und Selma mahnt ihn zwar, unterstütz ihn dann aber doch bei seinen Malversuchen. So muss im Anschluss Selmas Zimmer renoviert werden.
Mit neun kurze Erzählungen mit großen bunten Bildern bildet dieses Buch ein Zwischenstück zum klassischen Bilderbuch und einem Vorlesebuch. Vierjährige werden Spaß an Selmas Abenteuer mit ihrem Haibär haben und vielleicht überlegen, ob sie auch ein Kuscheltier haben, das sie bei ihren Streichen unterstützen könnte.
Humorvoll aus Sicht des Kindes erzählt und dann mit tollen bunten Bildern bestückt, ein herrliches Vorleseerlebnis!

Dagmar Mägdefrau

Die Handballpiraten – Nicht zu stoppen – Band 2       

Die Handballpiraten - Nicht zu stoppen – Band 2
Julia Nikoleit
Jan Saße
Karibu
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Ich habe bei dem Buch sofort zugegriffen, denn ich finde neben den vielen Fußballbüchern muss auch mal ein anderer Mannschaftssport Thema eines Buches sein.
Die Handballpiraten sind eine Truppe, neun und zehnjähriger Mädchen und Jungen.
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. Zu Beginn werden die neun Spieler*innen bildlich und mit einem kleinen Text vorgestellt, danach sehen wir das Spielfeld und Erklärungen dazu. Hinten im Buch kann man im Glossar noch die Fachbegriffe nachschlagen.
Tim, der Erzähler berichtet davon, dass ihr Trainer Jesper ihnen eine Belohnung für ihre guten Spiele verspricht, und diese Belohnung ist eine Fahrt nach Dänemark zu einem Turnier. Alle sind begeistert und freuen sich auf das Wochenende. Nur Phillipp vergräbt sein Gesicht in dies Hände und erklärt, dass sein Mutter sich so eine Fahrt nicht leisten kann. Doch seine Freund*innen lassen ihn nicht im Stich. Es ist erstaunlich, was diese Kids auf die Beine stellen, um ihrem Freund zu helfen. Leidet fahren auch die Handball-Teufel mit zum Wettbewerb und die haben Matteo und Hannah sehr gemein behandelt. Werden die Handball-Piraten es schaffen gegen ihre Angstgegner zu besteh?
Diese Mannschaft besteht aus ganz tollen Kindern, besonders Tim ist für sein Alter sehr reif und besonnen, dazu kann er noch hervorragend augmentieren.
Die schwarz-weiß Illustrationen im Buch sind sehr gelungen und zeigen die beschriebenen Szenen ganz genau. Wie sehr die Bilder die Dynamik des Spiels ausstrahlen, sieht man schon auf dem Cover. Neben dem Zusammenhalt der Mannschaft, die Unterstützung der älteren Mannschaften, zählt in erster Linie die Freundschaft in diesem Buch, aber es fehlt auch nicht an Humor und Spannung. Eine tolle Mischung und flott zu lesen.

Dagmar Mägdefrau

Ninjakid vom Nerd zum Ninja

Ninjakid Vom Nerd zum Ninja
Anh Do
Adrian
Ninjakid
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auf dem Cover sehen wir einen Jungen im Hoodie, der einen Rucksack mit eigenartigen technischen Dingen auf dem Rücken hat und der eine blaue Socke als Maske trägt. Ganz oben sehen wir eine große blaue Spinne.
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Ja, und genau diese Spinne sitzt beim Aufwachen auf Nelson Kanes Nasenspitze und so springt er an seinem 10. Geburtstag mit ein „AAAAHHHHH!“ (fest gedruckt in Riesenbuchstaben) aus dem Bett. Eigentlich ist Nelson etwas tollpatschig, aber heute mach er eine „UNGLAUBLICHE doppelte Vorwährtsdrehung“. Nelson ist dünn, unsportlich und ein Nerd. Aber als er dann bemerkt, dass er seine Brille nicht mehr benötigt, weiß er, dass heute etwas ungewöhnliches mit ihm passiert. 
Seine Oma, seine Mutter und sein immer essender Cousin Kenny warten schon am Frühstückstisch auf ihn und weder Oma noch Mama erstaunen Nelsons Veränderung. So erzählen ihm, dass sein Vater, der schon lange verschollen ist, kein Fischer sondern der letzte Ninja war. Nelson wird nun ebenfalls diesen Titel tragen und seine Oma macht sich gleich mit einfachen Mitteln und ihren tollen Erfindungen, die nicht immer funktionieren, daran Nelson auszubilden.
Ein herrlich verrücktes Buch mit vielen Bildern und acht kurzen und kurzweiligen Kapiteln. Das Ende lässt auf eine Reihe schließen und im Angebot sind inzwischen 14 Bände.

Dagmar Mägdefrau

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter – Band 3

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter – Band 3
Sarah Welk
Sharon Harmer
arsEdition
Ziemlich beste Schwestern
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Wie immer berichtet uns Mimi, die schon in die Schule geht, von ihren Erlebnissen mit ihrer kleinen Schwester Flo, die immer tolle Ideen hat. Auf dem Cover sehen wir sie mit einem Schlitten, der von einem Kälbchen gezogen wird. Auch Kater Kalle, der immer wieder in den Geschichten auftaucht, ist hier zu sehen.
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In dem ersten der fünf Kapiteln schneit es endlich, allerdings, wie wir Großstadtmenschen es kennen, nur kurz und wenig. Doch die beiden Schwestern sind schon ganz früh am Morgen unterwegs und wollen einen Schneemann bauen. Leider reicht der Schnee dafür nicht und so bauen sie kleine Männchen, später ganze Familien und noch einiges drumherum. Aus Angst, dass die Kleinen tauen könnten, bringen sie sie in den Gefrierschrank. Dazu müssen sie allerdings den Inhalt ausräumen. Als Papa den großen Lachs angetauten findet, ist er wenig erfreut. Doch als ihm seine Töchter ihre Beweggründe erklären, weiß er, dass sie nicht böses im Sinn hatten und er kocht einfach alles, was aufgetaut ist im Laufe des Tages. So endet das Kapitel mit dem Satz „Und sind ganz und gar froh.“
Es gibt bunte Bilder anzuschauen und die große Schrift verleitet vielleicht auch zum Selbstlesen. Zum Vorlesen eignen sich die Geschichten auf jeden Fall, denn der Erwachse hat mindestens genau so viel Spaß an den Abenteuern der Mädchen, wie die Kleinen.

Dagmar Mägdefrau

Geheim – Burg Tollkühn – Löse das Rätsel des magischen Buches – Band 5

Geheim! Die Rätselbücher Burg Tollkühn: Löse das Rätsel des magischen Buches
Andreas Völliger
Zapf
Baumhaus
Geheim! Die Rätselbücher Bd. 5
Ab 9 Jahre

Mitten im Kampfsportunterricht erhält Siggi von einer Krähe einen geheimnisvollen Brief von Jago. Jago ist ein ehemaliger Mitschüler, der aus einer Familie von Schurken stammt. Er hat erfahren, dass seine Eltern zusammen mit einem Verbündeten, der sich bereits auf Burg Tollkühn aufhält, ein „großes Ding“ planen. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass auf Burg Tollkühn eine schwarzmagisches Buch versteckt ist, das nicht in die falschen Hände geraten darf. Siggi und seine Freunde Brunhild und Filas müssen sich bei ihrer Suche beeilen…

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Bei diesem Buch handelt es sich um den 5. Band der Reihe "Geheim! Die Rätselbücher" und um ein Rätselabenteuer zu der Serie "Burg Tollkühn".  Dieses Buch ist - wie alle anderen Bücher der Reihe - besonders für Rätsel- bzw. Escape-Freunde geeignet. Die insgesamt 24 Kapitel haben aber auch für Lesemuffel eine gute Länge und sind mit ansprechenden Bildern versehen. Jedes Kapitel endet mit einem Rätsel. Die Rätsel, die es in 3 Schwierigkeitsstufen gibt, verlangen die verschiedensten Fähigkeiten für die Lösungssuche: So sind z.B. Siegel in die richtige Reihenfolge zu bringen, Buchstaben in einer Nachricht auszutauschen und Buchseiten so zu falten, dass ein Skelett entsteht.  Natürlich kann man allein auf Lösungssuche gehen,  aber ich kann mir gut vorstellen, dass es schön ist, das Buch zu mehreren Personen - Kinder aber auch gerne Erwachsene - zu lesen. Ich muss zugeben, dass ich z.T. recht froh war, dass es Tipps für die Auflösung gab. 
Ein spannendes und unterhaltsames Rätselabenteuer!

Beate Böhm

Emil, Paul, Yggdrasil und der Taubenklau

Emil, Paul, Yggdrasil und der Taubenklau
Klaus Heimann
Diego Fernández Rodriguez
Hummelhain junior
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Wieder steht der Baum Yggdrasil im Mittelpunkt der Geschichte, diesmal als Treffpunkt, Rückzugsort und Ruhepol für die beiden Jungen. Denn diesmal lernen wir Emil kennen, der von Münster nach Essen zieht und der sich, weil die Eltern das neue Haus renovieren, in den Sommerferien sehr langweilt. 
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Da fällt ihm ein ungewöhnlicher Schuppen auf und so lernt er den Taubenvater Wolle und seinen Taubenschlag kennen. Wolle erzählt ihm viel über seine Lieblinge, das erinnert mich an meinen Onkel Hennes, der mich als Siebenjährige auch mit zu seinen Tauben nahm. Leider gibt es ein Problem, denn es verschwinden Tauben aus dem Schlag. Ist es möglich, dass sich ein Raubtier die Tauben geholt hat? 
Da trifft Emil auf Paul, den wir schon aus dem ersten Band kennen. Paul verbringt die Ferientage bei seinen Großeltern und er zeigt Emil Yggdrasil, die beeindruckende Esche, die ihn so beeindruckt, dass er sie für den Weltenbaum hält.
Zusammen ermitteln die beiden Jungen gegen den Taubenklau und hier sind ihre detektivischen Fähigkeiten gefragt, denn Wolle ist immer verzweifelter, als noch eine Taube verschwindet.
Ein wenig Wikinger-Mystik liegt in der Luft, denn Yggdrasil wird zum Treffpunkt der Jungen und vielleicht unterstützt diese Esche sie auch bei ihren Unternehmungen, wer weiß? Es ist schön zu sehen, wie die Freundschaft der beiden wächst und sie viel zusammen unternehmen. Spannend wird es, als sie meinen, den Taubenklau entlarvt zu haben.
Dank der etwas größeren Schrift, den farbigen Bildern und den Eintragungen in Detektivheft, die in Schreibschrift abgedruckt sind, lesen sich die 140 Seiten (17 Kapitel) sehr gut. Mit den zwei männlichen Protagonisten spricht das Buch sicher viele Jungen an, was nicht bedeutet, dass nicht auch Mädchen die Geschichte gefallen wird.

Dagmar Mägdefrau

Die geheime Drachenschule: Löse das Rätsel des ewigen Feuers (Geheim! Die Rätselbücher Bd. 6)

Geheim - Die geheime Drachenschule. Bd. 2 Löse das Rätsel des ewigen Feuers
Emily Skye
Pascal Nöldner
Baumhaus
Geheim! Die Rätselbücher
Ab 9 Jahre
Master Ernie, der älteste der Drachenreiter, ist tot. Kurz vor seinem Tod hat er Henry noch einen letzten Auftrag gegeben. Es gilt die Flamme der Ewigkeit zu suchen, mit der einst das Bündnis zwischen Menschen und Drachen besiegelt wurde. Die Zeit drängt. Denn erlöscht die Flamme, bevor sie gefunden wird, zerbricht diese Verbindung für immer. 7 Teams, jeweils bestehend aus Master, Drachenreiter und Drachen, machen sich auf die Suche. 

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Dieses Buch ist das 2. Rätselabenteuer zu der Reihe „Die geheime Drachenschule“. Auf der Suche nach der Flamme der Ewigkeit sind eine Vielzahl abwechslungsreicher, aber auch kniffeliger Rätsel zu lösen - ähnlich wie in Escape Room-Spielen. Zum Glück finden sich am Ende des Buches Tipps, die weiterhelfen. Und wenn es mal so gar nicht klappt, kann man das Buch einfach weiterlesen – die Lösungen finden sich immer zu Beginn der folgenden Kapitel. 

Ein wunderbarer Rätselabenteuer, das viel Spaß macht, egal ob man es allein bestreitet oder zusammen mit anderen nach den Lösungen sucht. Ein abwechslungsreicher Zeitvertreib!

Beate Böhm

Petronella Apfelmus – Zauberei und Eulenschrei – Band 12

Petronella Apfelmus – Zauberei und Eulenschrei – Band 12
Sabine Städing
SaBine Büchner
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Auf dem Cover sehen wir die Apfelhexe Petronella Apfelmus mit der von ihre hergestellten Medizin auf dem Weg zum Behandlungszimmer, das sich in einem Pilz befindet. Hinter ihr sehen wir den Zauberlehrling, der ihr einige Probleme macht.
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Natürlich willig Petronella ein, als ein befreundeter Zauberer sie bitten seinen Lehrling für ein paar Tag zu beherbergen. Leider macht sich Mumpitz, so nennt sich der junge Zauberer, alleine auf den Weg und gerät in die Mühle, die die Eltern von Lea und Luis als Café bewirtschaften. So lernt er zunächst die beiden Menschenkinder kennen und besonders auf Luis macht ein viel Eindruck. Petronella ist sehr beschäftigt, weil die Glühnasenkrankheit viele Bewohner des Waldes krank gemacht hat. Doch sie hat auch eine stinkende Medizin dagegen gebraut, die den „Schnupfen“ in drei Tagen heilt. (Sowas wünsche ich mir zurzeit auch.) Auf einem Schulausflug in einen Tierpark hat Lea einen Flugunfähigen Uhu getroffen und sie hofft, dass ihn heilen kann. Doch für dieses Gebiet ist eine andere Hexe zuständig. Aber Lea möchte dem Uhu so gerne helfen, dass sich die Kinder dadurch in eine große Gefahr begeben.
Petronella ist einfach zauberhaft mit ihrer verständnisvollen, liebenswerten Art, obwohl ihr ständiger Begleiter der Hirschhornkäfer Lucius Bedenken hat, nimmt sie Mumpitz bei sich auf und sie hilft ihm auch bei der Lösung seiner Probleme. Als es dann aber so richtig gefährlich und spannend wird, zeigt sich, dass auch auf den Zauberlehrling Verlass ist.
Eine hexenmäßig gut Geschichte!

Dagmar Mägdefrau

Lesen nervt! – Bloß keine Bücher – Band 2

Lesen nervt! – Bloß keine Bücher – Band 2
Jens Schumacher
Steffen Winkler
arsEdition
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auch im zweiten Band von „Lesen nervt!“ treffen wir wieder auf die Spinne Karoline Kneberwecht, deren Motto „Das Leben ist zu kurz, um Bücher zu lesen.“ Gleich vorne im Buch zu finden ist. Ihre wütende Erscheinung ist auch auf dem Cover zu finden.
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Neben dem Text äußert sich Karoline durch Sprechblasen, zu Anfang sucht sie ihren Bücherskorpion Zwicko, der einfach weg ist. Da er gerne an Büchern knabbert fordert sie uns Lesenden auf Bücher aus dem Regal zu nehmen und dort nach Zwicko zu suchen. Zunächst schauen wir in ein Tierlexikon, um etwas über Zwickos Spezies zu erfahren. Danach geht es um das Erlernen der balkonischen Sprache. Im Text gibt es eigenartige Worte, die wir mit Hilfe eines Wörterverzeichnisses übersetzen müssen, um die Geschichte über den Dino zu verstehen. Im Buch „Herr Moll und er Räusperich“ wurde die Reihenfolge der Worte vertauscht und das Lesen dieses Textes ist nicht ganz einfach. Da möchte ich mit Karoline „Meine Neeeerven!“ schreien. Im nächsten Buch wurden Buchstaben durch andere ersetzt. Bei Mr. Mega, der die Welt retten soll ist die Reihenfolge der Seiten vertauscht
Da hat Zwicko wirklich ganze Arbeit geleistet und wir, die wir das Buch oder besser die Bücher lesen wollen, haben es nicht so ganz leicht.
Wie auch im ersten Band gibt Karoline Keberwecht auch hier am Ende zu, dass Lesen gar nicht so langweilig ist und auf dem letzten Bild lächelt sie sogar. Das Lesen dieses zweiten Bandes kommt mir schwieriger und weniger spaßig vor als bei ersten Teil.Aber trotzdem gefällt es mir, wie hier versucht wird nicht nur die genervte Spinne vom Sinn des Lesens zu überzeugen.

Dagmar Mägdefrau

Der Räuber Hotzenplotz

Der Räuber Hotzenplotz
Ottfried Preußler
Thorsten Saleina
Thienemann – Kleine Lesehelden
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Der Klassiker von Ottfried Preußler ist hier für Erstleser bearbeitet worden und es ist eine gelungene Mischung aus kurzen Kapiteln, vielen bunten Bildern und Rätseln herausgekommen. Die Bilder wurden nach den Motiven von F.J. Tripp gezeichnet und sie kommen uns sicher deshalb so vertraut vor.
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Das Titelbild zeigt den cleveren Kasper mit der roten Zipfelmütze und den etwas einfältigen Seppel, im Gebüsch lauert schon der gefürchtete Räuber Hotzenplotz. „Wer alle mitmacht“ ist die Überschrift der ersten Doppelseite, hier sehen wir die Bilder der Protagnisten und eine kleine Vorstellung ihrer Rolle.
Großmutter ist besonders stolz auf ihre Kaffeemühle, die beim Mahlen „Alles neu macht der Mai“ spielt. Doch dann taucht der Räuber Hotzenplotz auf und raubt ihr die Kaffeemühle unter Gewaltandrohung. Beim Rätsel im Anschluss an das Kapitel muss der richtige Räuber aus vier Bildern herausgesucht werden. Als Kasper und Seppel davon erfahren, beschließen sie dem Wachtmeister zu helfen. Silben muss man zusammensetzen, um zu erfahren, was die Jungen wollen. Kasper hat dann auch einen cleveren Plan, wie er den Räuber fangen kann.
Dank der großen Schrift und der schönen buten Illustrationen werden Erstleser das Buch leicht lesen können. Die Rätsel sind vielseitig und unterschiedlich schwierig, aber durchaus gut lösbar und zur Not gibt es die Lösungen hinten im Buch.

Dagmar Mägdefrau

Humbi und Mohna auf der wilden Wiese – Eine Geschichte wie ein Samenkörnchen

Humbi und Mohna auf der wilden Wiese – Eine Geschichte wie ein Samenkörnchen
Carina Lendl
Hannelore Demel-Lerchster
Renate Götz Verlag
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Humbi, so heißt die Steinhummelkönigin, die zu Beginn des Buches aufwacht. Schon bald begegnet sie der Mohnbiene Mohna, die im Gegensatz zu ihr sehr zart ist. Deshalb ist es Mohna auch sehr kalt, denn sie ist einfach zu früh losgeflogen. Schon bald darauf machen die beiden die Bekanntschaft des Igels Ignatz und so werden die drei „das Team mit Herz, Hirn und Stachel“.
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“. Gemeinsam genießen sie mit andren Tieren das Leben auf ihrer schönen Wiese, wenngleich sie schon darauf achten müssen, wem sie nahekommen, denn um satt zu werden muss man sich auch mal fressen. Doch dann tauchen die Trampler auf, so nennen die Tiere uns Menschen. Was führen diese rücksichtlosen Wesen, die ihren Müll einfach so in der Natur zurücklassen im Schilde? Die Tiere halten fest zusammen, um dahinterzukommen.
Genau so zart, wie die Tiere auf dem Cover sind auch die schwarz-weiß Illustrationen im Buch. Sie sehen sehr kunstvoll aus, sind aber manchmal schlecht zu erkennen. Die Geschichte erinnert natürlich sofort an den Maulwurf Grabowski, den ich schon mit meinen Kinder in den 1980er Jahren gelesen habe. Hier sind allerdings Hummel und Biene neben dem Igel die Protagonisten. Dadurch habe ich eine Menge über diese kleinen Insekten gelernt. Allerdings hat es mich verwundert, dass eine Hummelkönigin nicht sofort einen Staat gründen muss. Hier schiebt sie das immer weiter hinaus um noch ein wenig die Freiheit mit den Freund*innen genießen zu können. Wir Menschen kommen im großen ganzen nicht gut weg in diesem kleinen Buch, allerdings gibt Karin und Nino, die sich sehr lieb um Ignatz kümmern.
Eine abenteuerlich Geschichte, aus Sicht von Humbi erzählt, die nicht immer so schnell und mutig ist wie Mohna, die sich aber auch viele Gedanken macht und hin und wieder über ihren Schatten fliegt. Das Buch liest sich gut und es gibt Situationen, wo es sich lohnt, darüber nachzudenken, wie ich mich da wohl verhalten hätte.

Dagmar Mägdefrau

Der verschwundene Zug – Ein weihnachtliches Zeitabenteuer

Der verschwundene Zug – Ein weihnachtliches Zeitabenteuer
Elias Peterson
Pixblick Storie
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Die alte Diesellok zieht einen Zug, bei dem zwei Jungen aus dem Fenster schauen, im Hintergrund ist Berlin mit seinem markanten Fernsehturm zu sehen. Die beiden Jungen sind die Freunde Hugo und Paul. Sie machen mit ihrer Klasse einen Ausflug ins Berliner Technikmuseum. 
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Die beiden sind von den dort ausgestellten Lokomotiven fasziniert und so nutzen sie die Chance, in einen der Wagons zu steigen, um zu schauen, wie diese alten Wagen von Innen aussehen. Dabei finden sie ein altes Ticket, das auf den 24.12.1881 ausgestellt ist. Hugo macht das Datum neugierig und er geht in die Bibliothek, um dort nach einer Zeitung von diesem Datum zu fragen und es gibt tatsächlich ein ungewöhnliches Ereignis, ein Zug ist an diesem Tag verschwunden. Um mehr zu erfahren, schleichen sich die beiden Jungen ins Museum und dort beginnt für sie ein ungewöhnlich spannendes Abenteuer. 
Mit den beiden Freunden machen wir eine Zeitreise ins Berlin von 1881, sehen dort Pferdeomnibusse und Straßenbahnen fahren, feiern mit einer Berliner Familie Weihnachten und kommen hinter das Geheimnis des verschwundenen Zuges. Dazu ist natürlich eine waches Auge und detektivisches Gespür notwendig, doch das haben die beiden aufgeweckten Jungen.
Ich hatte Zweifel daran, dass im Jahr 1881 schon ein Weihnachtsmann in Berlin für die Geschenke zuständig gewesen ist, aber ganz genau kann man das wohl nicht mehr feststellen und so nehme ich das als gegeben hin.
Eine spannende Geschichte mit Informationen über Eisen- und Straßenbahnen und über zwei echte Freunde.

Dagmar Mägdefrau

Ninjago – Aufstieg der Drachen

Ninjago - Aufstieg des Drachen
Shari Last
DK
Ninjago
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Da meine Enkel schon einige Ninjago-Figuren besitzen und auch die Serie im Fernsehen schauen dürfen, wurde es Zeit für mich, mich mit diesem Thema zu befassen.
Im dicken Deckel des Buches finde ich eine Lego-Figur, Sora, die auch im Buch immer wieder auftaucht. Sie ist auch auf dem Cover zu sehen, einmal als Figur und einmal als bewaffneter Ninja zusammen mit anderen Figuren, die ich im Buch kennenlernen werde.
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Das Inhaltsverzeichnis ist in Helden, Schurken und Drachen unterteilt. „Komm nach Ninjago!“ lautet die erste Überschrift und hier wird uns erklärt, dass Kaiserin Beatrix ihrer Klauen-Armee befohlen hat, die Drachen zu fangen.  Es folgt die Vorstellung der Helden, hier treffen wir wieder auf Sora, die Meisterin der Technologie, sie programmiert Maschinen. In kleinen Feldern finden wir ihren Steckbrief und anderes Wissenswertes. Auf jeder Seite wird so ein Held mit Bild vorgestellt. Danach kommen wir zum Ninja-Flugsegler und Sora gibt uns die Bau-Aufgabe, neue kuriose Lander aus Lego zu bauen. „Märkte der Stadt“ zeigt ein Lego-Gebäude, in dem viel los ist, danach werden die Crossroads Bewohner vorgestellt. Die Mechs der Ninja-Helden sind sehr beeindruckend abgebildet. Aber auch die Schurken sind interessente Erscheinungen. Aber besonders toll finde ich die Drachen, die am Ende des Buches abgebildet und beschrieben werden. 
Natürlich wird dieses Buch dazu beitragen, dass sich die Kinder die Figuren wünschen werden. Hier wird ihnen eine ganze Welt erklärt, in der das Gute gegen das Böse kämpfen wird. Mir gefällt der Aufbau des Buches, das uns diese Welt näher erklärt und ich glaube, es ist sinnvoll, wenn wir verstehen, in welche Welten unsere Kinder abtauchen, denn Lego gibt es schon lange in unseren Kinderzimmern,

Dagmar Mägdefrau

Buletten-Bande – Ab in die Pampa

Buletten-Bande – Ab in die Pampa
Valentina Brüning
Maja Bohn
Tulipan
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Bruno ist fast zehn, als er mit seiner Stiefschwester und den nicht gemeinsamen Eltern (die genauen Verhältnisse könnt ihr im Buch nachlesen) von Berlin in die Uckermark, also in die Pampa zieht. Gemeinsam mit zwei anderen Familien, die ebenfalls Kinder in dem Alter haben, haben sie einen alten Bauernhof renoviert. Neben den drei Familien gibt es auch einige Tiere, so auch eine Ziegenherde, die der Käseerzeugung dient.
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Elli ist ein sehr groß gewachsenes Mädchen, das sich selbst stolz als forsch bezeichnet. Gustav erzählt gerne und leider bringt er Bruno damit in eine sehr unangenehme Situation. Denn er berichtet am ersten Schultag von einem blöden Missgeschick, das Bruno geschehen ist. So entwickelt sich die Geschichte zu einem Mutprobenwettbewerb.
Das Cover zeigt die drei Kinder fröhlich im Regenfass, das in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.
Auch im Buch sind einige schwarz-weiße Illustrationen, die das Lesen ein wenig auflockern, so hat jedes der neun Kapitel ein Bild über dem Titel. Dadurch wird es für geübte Leser sicher leicht sein, die hundert Seiten zu lesen, denn die Geschichte nimmt dann doch eine unerwartete Wendung mit einem sehr schönen Ende.

Dagmar Mägdefrau

Maschas leuchtende Jahre

Maschas leuchtende Jahre
Veronika Wiggert
Marie Geissler
Tulipan
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Vor einiger Zeit habe ich die Biografie von Mascha Kaléko „Suche nach der Heimat“ gelesen und ich war erstaunt über das ungewöhnliche Leben dieser deutschen Dichterin. In diesem Bilderbuch wird ihr Leben kindgerecht erzählt und mit wunderschönen Illustrationen, die sich stilistisch an der Zeit der 1920er Jahre orientiert, ausgeschmückt. 
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Auf dem Cover sehen wir die junge Mascha mit einen Federhalter in der Hand auf einer Schreibmaschine sitzend.
Auf der ersten Seite ist das Gedicht „Der Mann im Mond“ abgedruckt. Eine Frau liegt schlafend mit ihrem Kind, wohl die kleine Mascha, im Bett, auf dem Kopfende sitzt eine Eule, dazu scheint eine Mondsichel. Dann sieht man Mascha als Mädchen mit einem Hund über eine Wiese tollen, aber oft machte sie sich schon damals „eigene Gedanken“. Sie war mutig und konnte „eisenhart“ sein. Sie war sieben, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland floh, Auslöser war der 1. Weltkrieg. Dann begann die wunderbare Zeit in Berlin, sie dichtete und verbrachte ihre Zeit im Romanischen Café mit anderen Künstlern. Erst die Nazis machen ihrer Kariere ein Ende und sie flieht mit ihrem zweiten Mann und ihrem Sohn nach Amerika.
Die Gedichte von Mascha Kaléko sind nach wie vor schön zu lesen. Sie haben Tiefe und Gefühl, aber auch Humor. Mir gefällt es deshalb sehr gut, dass die Autorin diese Dichterin den Kindern näher bringt. Sie schafft es mit kurzen Texten, unterstützt durch die aussagestarken Illustrationen, ein Bild zu erschaffen, das sicher vielen in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht sehen die heutigen Kinder mal ein Gedichtband von Mascha in der Buchhandlung und sie werden dann danach greifen…

Dagmar Mägdefrau

Mein Hexengeburtstag mit Petronella Apfelmus

Mein Hexengeburtstag mit Petronella Apfelmus
Sabine Städing
SaBine Büchner
Baumhaus
Petronella Apfelmus
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Das Buch beinhaltet ein Partyset für 8 Kinder ab 7 Jahren, man kann also einen Kindergeburtstag feiern und sich einfach auf dieses Buch verlassen.
Zu Beginn gibt es eine Checkliste, die die Organisator*innen einfach leiten, es folgt eine Einkaufsliste und dann geht es los mit den Einladungen.
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Vorne ist Petronella auf ihrem Besen zu sehen und kann man die Daten eintragen, es wird sogar an die Kleidung gedacht, das geht von Draußenklamotten, über Hexenkostüm bis den Gummistiefeln. Apfelmuffins passen sehr gut zur Party und das Rezept steht auch im Buch. Hexenhüte aus Eiswaffeln sehen gut aus und schmecken sehr gut. Neben der bebilderten Anleitung kann man sich auch ein Video anschauen. Zur Deko kann man Fähnchen herstellen, Gläser mit kleinen Bildern am Strohhalm versehen und Wimpelketten basteln. Dann geht es los mit der Schnitzeljagd, zunächst erzählt man eine Geschichte und dann gibt es acht Stationen, die zur Schatztruhe führen. Die Hilfsmittel zur Durchführung sind sehr schön vorbereitet, einschließlich einer Schatzkarte und Wegweisern. Zum Schluss gibt es Anregungen für ein paar Spiel.
Nicht alle haben Zeit, Lust und Fantasie sich selbst etwas für einen Kindergeburtstag einfallen zu lassen und nicht alle haben das Geld einen Geburtstag in entsprechenden Lokationen zu feiern. Mit diesem Buch kann man sich auf die Erfahrung einer netten Apfelhexe verlassen und den Kindern wird es sicher gut gefallen.

Dagmar Mägdefrau

Klassenfahrt ins Niemandstal – Level 3

Klassenfahrt ins Niemandstal – Level 3
Judith Le Huray
Hase und Igel
Verlagsempfehlung Klasse 3 und 4
Da die Fahrt in das geplante Schullandheim gecancelt wurde, bemüht sich die Klassenlehrerin der 4c um eine neue Unterkunft. So fährt die Klasse für eine Woche nach Niemandstal. Da noch nicht alles hier für die Eröffnung fertig ist, müssen die Kinder einige Aufgaben dort übernehmen, aber das alte Bauernhaus hat eine schöne Lage am See und verfügt über Fahrräder für alle. Leider gibt es dort weder WLAN noch Handy-Empfang. 
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Davon ist besonders Leonard betroffen, denn er zockt den ganzen Tag mit seinem Handy, seine Eltern kontrollieren die von ihm genutzten Apps überhaupt nicht. Helenas Mutter möchte ihre Tochter am liebsten gar nicht fahren lassen, denn das Armband, mit dem sie ihre Tochter überprüft, funktioniert natürlich auch nicht.
Im Laufe der Woche gelingt es den Kinder aber, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und die Klasse kommt gestärkt und selbstsicherer wieder zu ihren Eltern zurück.
Die Kinder, die in dieser Geschichte vorkommen, kennen wir alle. Während Greta Handys am liebsten abschaffen würde, freut sich Milan über sein Smartphone, das er zu Geburtstag bekommt. Er versucht aber, den Gebrauch nicht überhand nehmen zu lassen. Leonard dagegen hat keine andere Beschäftigung als das Spielen am Handy, mit dem er in der ersten Zeit auch sein Mitschüler fasziniert. Aber das Zuschauen bei seinen Battles wird für die anderen schnell langweilig.
Ein Buch über das Für und Wider von Smartphones, über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und selbstständig werden und sich durchzusetzen.
Elf etwas längere Kapitel mit einigen bunten Bildern verlangen schon etwas Leseerfahrung.

Dagmar Mägdefrau

Anna wünscht sich einen Hund – Lesehasen-Bücherei

Anna wünscht sich einen Hund - Lesehasen-Bücherei
Bettina Obrecht
Katrin Engelking
Hase und Igel
Verlagsempfehlung Klasse 1 und 2
Anna wünscht sich zu jedem Fest einen Hund und zu diesem Weihnachtsfest ist sie davon überzeugt, dass sich ihr Wunsch endlich erfüllen wird. Sie überlegt, wie die Eltern es wohl schaffen werden, das Tier unbemerkt ins Weihnachtszimmer zu bekommen. Welche Rasse mag der kleine Hund, denn klein muss er sein, wegen der Wohnung, wohl haben?
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Am Morgen des Heiligabend malt sie ein Bild auf dem Mama, Papa, der Hund und sie selbst zu sehen sind. Alle lachen und zeigen dabei ihre Zähne. Doch leider steht unter dem Weihnachtsbaum kein Hund, sondern ein Fahrrad. Trotz ihrer Enttäuschung möchte Marie ihren Eltern den Spaß am Schenken nicht verderben, aber dann kann sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
Ich glaube, viele Kinder können sich in Marie hineinversetzten. Es wird auch sehr bildlich beschrieben, wie sie sich ganz konkret überlegt, wie es mit dem Hund als Geschenk laufen wird. Um so mehr kann ich auch Maries Enttäuschung verstehen und es gefiel mir sehr gut, dass Marie trotzdem an ihre Eltern und deren Gefühle denkt. Die Lösung, die die Familie wieder findet, ist auch sehr schön erdacht. Aber Marie hofft jetzt auf ihren Geburtstag und dass sie dann den gewünschten Hund bekommt.
Das Buch ist in großen Buchstaben gedruckt und es gibt viele teilweise große Bilder. So werden Leseanfänger sicher leicht diese kleine Geschichte selbst lesen können. Aber meiner kleinen Enkelin hat auch das Vorlesen des Buches gut gefallen.

Dagmar Mägdefrau

Das schmeckt nach Ärger – Die Einstein-Detektive

Das schmeckt nach Ärger - Einsteindetektive
Anne Scheller
Hase und Igel
Die Einstein-Detektive
Verlagsempfehlung Klasse 2 und 3
Das dünne Heft mit der großen Schrift ist in sechs Kapitel eingeteilt. Zunächst stellen sich Sara und Cosmo vor, sie gehen gemeinsam in die dritte Klasse und sind als die Einstein-Detektive bekannt. Zusammen haben sie schon einige Fälle gelöst.
Diesmal geht es um das Essen in der Mensa. Es wird vom dem netten Koch Herrn Hönig gekocht und war bisher immer sehr lecker.
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Doch heute schmeckt die Tomatensoße bitter. Unsere beiden Detektive eilen sofort in die Küche und erfahren, dass Herr Hönig nach dem Kochen eine kleine Pause macht. In der Zeit hätte jemand etwas Bitteres in die fertige Soße schütten können. Verdächtig ist zunächst die Schulsekretärin, weil Herr Hönig sich irgendwie komisch über sie geäußert hat, und die Kinder vermuten, dass er sich mit ihr gestritten habe. Frau Bär, die das Essen ausgibt, ist eine mürrische Frau und deshalb gehört auch sie zu den Verdächtigten. 
Um zu erforschen, wie der Geschmack mit der Zunge erkannt wird, machen die beiden Kinder ein Experiment und probieren einige bittere Lebensmittel. Dadurch erkennen sie, wo wir mit der Zunge das Bittere erschmecken. Denn der Koch probiert nur mit der Zungenspitze und konnte so bitter nicht bemerken.
Leider geht es mit dem Ärger um das Essen weiter, aber letztlich kommen die Detektive der/dem Täter*in auf die Spur. Immer gibt es auch ein kleines Experiment, bei dem die Kinder erforschen, wie man Gerüche unterscheidet oder ob man erkennt, woher Geräusche kommen. Alltägliche Dinge, über die man oft nicht so genau nachdenkt. Eine schöne Kombination aus Detektivarbeit und Versuchen.

Dagmar Mägdefrau

Auf immer und ewig

Auf immer und ewig
Margret Steenfatt
Rororo/ FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

„Auf immer und ewig“ schwören sich Nike, Paul und Nathan mit dem Geheimzeichen ihrer Bande, den ›Kopfgeldjägern‹. Seit ihrer Kindheit sind die drei unzertrennlich und wären es vielleicht für immer geblieben, wenn sie nicht im Jahr 1938 Kinder wären – Nathan, ein Jude, und Paul, der Sohn eines überzeugten NSDAP-Anhängers.
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Im Grindelviertel Hamburgs verändert sich vieles Stück für Stück. Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger verschwinden allmählich aus dem Stadtbild und werden schließlich brutal ausgegrenzt. Nike kann das nicht nachvollziehen und zeigt ihren Unmut, insbesondere gegenüber ihren Eltern. Warum sprechen sie nicht mit ihr über all das? Paul sympathisiert mit der Hitlerjugend und wird Mitglied. Zwar hängt er manchmal noch an der alten Freundschaft, jedoch nur zu seinen eigenen Bedingungen. Nathan übt sich in Zurückhaltung und konzentriert sich auf sein Geigenspiel – und auf Nike, denn mit ihr könnte es tatsächlich für immer sein...
Das Trio zeigt eine interessante Dynamik. Leider wirkt Paul, der wohl einen Mitläufer repräsentieren soll, von Anfang an durch seine grotesken Streiche distanziert von den anderen beiden, was den Verlust der Freundschaft für die Leser*innen schwer greifbar macht. Auch die Beziehung zwischen Nathan und Nike entwickelt sich plötzlich und erscheint sofort als grenzenlose Liebe. Das passt zwar einerseits zu einer jugendlichen, fast kindlichen Liebe, andererseits resultiert dies aus der eher oberflächlichen Charaktergestaltung. Die Rollen des Trios sind wenig nuanciert: Paul erscheint zunehmend als grundlegend böse, Nike als durchweg gut und unschuldig, und Nathan als das Opfer der Gesellschaft. Zwar werden die Dynamiken der Ideologie und ihre Auswirkungen immer wieder erwähnt, aber nicht richtig in die Geschichte integriert. Besonders Nike zeigt für ein junges Mädchen einen ausgeprägten moralischen Kompass, was an sich nicht unglaubwürdig ist, aber in der Interaktion mit ihren Eltern oft unlogisch wirkt.
Gelungen ist hingegen die spezifische Lokalisierung im Hamburger Grindelviertel. Die Leser*innen spüren wirklich, wie diese kleine Welt – ein Raum der Routine und Geborgenheit für die Kinder und auch die Erwachsenen – nach und nach zerbricht. Diese präzise Darstellung des Schicksals einer kleinen Stadt als Spiegelbild des großen Kriegs wurde gekonnt in den Fokus gerückt.
Von Anfang bis Ende wird die kindliche bzw. jugendliche Perspektive auf die NS-Zeit konsequent beibehalten, was den Roman trotz allem sehr lehrreich macht.

Raphaela Brosseron

Earhart – Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus um die Welt     

Earhart – Der abenteuerliche Flug einet Wühlmaus um die Welt
Torben Kuhlmann
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Zehn Jahre nach dem ersten Teil dieser wundervollen Reihe gibt es wieder ein neues Flugabenteuer. Amelia Earhart brach 1937 zur Umrundung der Welt auf und verschwand hinter Australien im Pazifik. 
Die kleine Wühlmaus, von der dieses Buch berichtet, schafft es ebenfalls bis dorthin. Aber ich fange mit dem Ende an, jetzt also zurück auf Anfang.
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Auf dem Cover sehen wir die Flugpionierin, mittig als Menschenfrau und zu ihren Füssen die kleine Wühlmaus. Diese Maus tüftelt tief unter der Erde in ihrer Werkstatt an neuen Erfindungen, als ihr eine Briefmarke aus Uganda mit einem Löwenbild in die Pfoten fällt. Das macht sehr neugierig und als sie erfährt, dass die Erde rund ist, erwächst in ihr der Wunsch, um die Welt zu fliegen. So nimmt sie Kontakt zu der Maus auf, die in einem früheren Buch geflogen ist. Dieser alte Mäuserich, der beim Flugzirkus nicht mehr gefragt ist, hilft ihr mit seinen Plänen und unterstützt ihren Traum vom Fliegen. So schafft es die kleine Wühlmaus, ein Flugzeug zu bauen und damit über ihrer Gartenanlage in die Lüfte zu starten. Nach einigen Problemen startet sie dann Richtung New York. 
Das Bild dieser Stadt ist sicher eines der beeindruckendsten Illustrationen diese wunderschönen Bilderbuches. Jede Seite kann man immer wieder anschauen und man findet ständig neue schöne Details, die naturgetreu sowohl die Mäusewelt als auch die Menschenwelt darstellen.
Auch dieser fünfte Band über Mäuse, die Ungewöhnliches geleistet haben, ist wieder ein Meisterwerk und ich hoffe, es werden noch viele Bücher folgen.

Dagmar Mägdefrau

Leos wilde Abenteuer – Dino-Alarm

Leos wilde Abenteuer – Dino Alarm
Andreas Völlinger
Pascal Nöldner
Südpol
Leos wilde Abenteuer
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Leo nennt in der Schule, als es um die Lieblingstiere der Kinder geht, einen Dinosaurier namens Apatosaurus. Danach macht er sich Gedanken, wie er über ein Tier ein Referat halten soll, das es nicht mehr gibt und das er nie gesehen hat. Doch dank Tante Agnetha, die eine große Erfinderin ist, schöpft er wieder Hoffnung. 
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Denn die neueste Erfindung ist eine Zeitmaschine mit der die beiden in die Jurazeit reisen. Da die Tante keine Ahnung von Dinosauriern hat, muss Leo ihr die Tiere erklären, die ihnen dort begegnen. Zum Glück treffen sie bald auf einen Apatosaurus, der durch seinen Größe schon erschreckend wirkt, auch wenn er Vegetarier ist. Doch als Leo und die Tante wieder zurück in die Jetztzeit starten, müssen sie feststellen, dass der Dino mit ihnen im Garten gelandet ist. Was kann man da tun, um die Lage zu retten?
Das Cover zeigt Leo und Tante Agnetha, die auf dem Apatosaurus-Rücken sitzen. Im Buch gibt es noch viele teilweise ganzseitige bunte Illustrationen. Die spannende Geschichte wird humorvoll in zehn Kapiteln erzählt, trotz der größeren Schrift, sollte der Leser/ die Leserin schon etwas erfahrener sein.

Dagmar Mägdefrau

Grimm und Möhrchen und die Weihnachtswette – Band 4      

Grimm und Möhrchen und die Weihnachtswette – Band 4
Stephanie Schneider
Stefanie Scharnberg
dtv
Grimm und Möhrchen
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Ich bin ja bekennender Möhrchen-Fan und freue mich über dieses Buch, das meinen Enkeln den Advent verkürzen und versüßen wird. Auf dem Cover sehen wir den kleinen Zesel, der zusammen mit dem Buchhändler Grimm, bei dem er seit einiger Zeit wohnt, Weihnachtsschmuck aufhängt. 
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An einigen Stellen kann man mittels QR-Code Lieder, dessen Texte im Buch abgedruckt sind, herunterladen. Ein toller zusätzlicher Service. 
Grimm macht oben auf dem schiefen Tannenbaum einen Stern fest, er trägt die Nummer 1 und damit beginnt das Buch. Im Buchladen ist an diesem Tag viel los, doch dann geht es noch zu Nachbar Rudi „Vorweihnachtsputz mit Abendessen“ eine tolle Idee von Feline. Hier wird dann auch die Wette abgeschlossen, die dem Buch den Titel gibt. Im 2. Kapitel werden Ringelkekse, man nennt sie auch Schwarz-Weiß-Gebäck, nach dem Rezept des Tierarztes gebacken. Das Rezept ist auch für uns zum Nachbacken abgedruckt. Am nächsten Tag, sagt uns Feuerwehrfrau Feline ihre Telefon-Nummer, nämlich die 112. Danach sind unsere beiden im Ort unterwegs und zählen die Sterne in den Häusern. Am 6. zeigt uns Möhrchen, wie man Segelboote aus Brot und Käse baut. Nach dem Höhlenbauen lädt der kleine Zesel wieder eine Passantin zum Plätzchenessen ein. Nach den Wortgespenstern werden Weihnachtworte gesammelt. Und dann zeigt uns Möhrchen eine neue Art des Mau-Mau-Spiels. Wie Geheimzeichnen geht, verrate ich hier nicht. Danach schreibt der Zesel dem Weihnachtsmann, ganz anders, als unsere Kinder das meist machen.
Mehr will ich aber jetzt nicht verraten, nur so viel, dieses Adventbuch enthält viele schöne Lieder, Spiele und Ideen, und damit geht die Zeit bis Weihnachten sicher schneller um.
Ich bin eingetaucht in die schönen kleinen Geschichten und habe das Buch mit einem kleinen „ach“ weggelegt. Ach, wie ach war das wieder wunderschön, ach, wie schade, dass es schon wieder ausgelesen ist. Natürlich darf ich auch nicht vergessen, die vielen gemütlichen, heimeligen Bilder zu erwähnen. Ich schau sie mir so gerne an, wie ich die Geschichten lese.

Dagmar Mägdefrau

Otto von irgendwas

Otto von Irgendwas
Peter Stamm
Ole Könneke
atlantis
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Otto lebt ohne Familie in einem alten Schloss, er wird durch sein Personal gut versorgt und hat einen strengen Tagesablauf. Vor ihm hat es schon viele Ottos gegeben und von allen hängt ein Bild im Saal des Schlosses. Otto hat einen Koch und sein Hund fungiert als Vorkoster.
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Alle seine Tage verlaufen gleich und sein Privatlehrer bringt ihm nicht richtig was bei. So verbringt Otto seine immergleichen Tage in einem kleinen gepflegten Teil des Schlossgartens, bis eines Tages ein Mädchen dort auftaucht. Otto versucht, sie mit seinem Schloss zu beeindrucken, doch Ina, die Ferien vom nahe gelegenen Internat hat, findet das Gezeigte nicht besonders toll, sie bringt Otto zu ihrem Baumhaus und stellt ihm ihre Mitschüler*in Paula und Heinz vor. Auch Ina lebt ohne ihre Eltern, die im Ausland unterwegs sind, Paulas Mutter ist ihr nicht bekannt, aber es ist eine Nonne aus dem Internat. Heinz Eltern führen einen Laden im Ort und Heinz ist oft auf sich gestellt. So verleben die vier gemeinsame Ferien auf dem Schloss, weil das Personal darauf besteht, Urlaub zu machen, sind sie ganz alleine dort und meistern das sehr gut. 
Die Freiheit, die die Freunde miteinander erleben, ist sicher toll und viele Kinder werden sich solche Ferien wünschen. Aber Ottos Leben war ja bis dahin einfach nur traurig. Ich darf verraten, dass wir auch nichts über die Eltern erfahren werden, und das macht das Buch schrecklich traurig für mich. Das Cover zeigt den Jungen mit der altmodischen Kleidung und dem Monokel alleine einen Ball mit dem Tennisschläger hochschlagen und es wirkt auf mich sehr einsam.
Die gemeinsamen Tage sind voller Entdeckerfreuden und schöner Erlebnisse, Otto hat endlich Freunde gefunden und vielleicht wird er mit ihnen zusammen noch viel erleben.

Dagmar Mägdefrau

KoboldKroniken – Drachenjagd im Dunkel – Band 4 

KoboldKroniken – Drachenjagd im Dunkel – Band 4
Daniel Bleckmann
Thomas Hussung
Oetinger
KoboldKroniken
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Ich muss gestehen, dass ich bisher nur den ersten Band kenne und deshalb kann ich versichern, das Buch verliert dadurch nicht an Spannung. Das Cover begeistert mich ganz besonders. Da schaut uns ein freundlicher Kobold an und im Hintergrund sehen wir einen Porling, ein Wesen, das in den Buch eine wichtige Rolle spielt. 
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Die ersten Seiten sind schwarz.  Mit Kreide gezeichnet sehen wir Dario mit einem Schwert in der Hand und den Drachen, der auf dem Schatz sitzt. 
Dario ist zur Zeit der Schatzhüter, aber er sollte auch in der Schule für VERENA lernen und sich auf den Dauerlauf vorbereiten.
Leider sind seine Freunde mit anderen Sachen beschäftigt und der Zugang zur Koboldwelt ist leider auch nicht geöffnet. Aber Dario lässt nicht locker und so schafft er es doch, nach Kwertz zu gelangen. Und dort ist es wieder sehr gefährlich und es warten ungewöhnliche Gestalten und Abenteuer auf Dario.
Was mich am meisten erstaunt ist, dass immer wieder neue Kobolde oder andere Fabelwesen auftauchen. Sie sind mit ungewöhnlichen Eigenschaften ausgestattet, die man anhand ihrer Steckbriefe mit Beschreibung der Hirnfunktionen kennenlernen kann.
Natürlich wirkt das alles nicht ohne die Zeichnungen, die uns die Wesen der Koboldwelt nahebringen. Von gruselig bis niedlich ist alles vorhanden und gerade diese Mischung aus dem Text und den Zeichnungen, die Dario uns als Leser seiner Chronik überlässt, machen den Reiz und die Spannung dieser Bücher aus.

Dagmar Mägdefrau

Ich hab da was für dich

Ich hab da was für dich
Lena Raubaum
Katja Seifert
Tyrolia
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auf dem Cover sehe ich nur die Beine einer Person, die mir ein riesiges Paket entgegenhält. „Wortgeschenke und Gedankenstupser“ wird es wohl enthalten. Denn dieses wundervollen Gedichte schenkt Lena Raubaum und allen, die das Buch (vor-)lesen.
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Kleine Reime, kurze Geschichten in poetischen Worten erzählt, das alles finde ich hier. 
„Sorgsam
Sicher könnt´ ich mir Sorgen machen
Sorgen über mein ganzes Leben
Nur wäre das halt zirka so
Wie auf heile Haut Pflaster zu kleben.“
Ist das nicht eine beeindruckende Lebensweisheit? Vielleicht sogar etwas fürs Poesiealbum?
Unter der Überschrift „Busreise“ geht es um die Welt und an die exotischsten Orte, dann erfährt man, dass der Bus ein Globus ist. Gleich auf der nächsten Seite werden Papas Schuhe zu Booten, die durchs Wohnzimmer fahren.
Die dann folgenden Tiergedichte zu lesen, ist auch wieder ein echter Spaß. Bei den Klopfgedichten steht jemand vor der Tür und überrascht uns mit einer Aussage.
„Alles klar
Was ist ein Gedicht?
Es reimt sich
Oder nicht“
Danach muss man das Buch mal umdrehen oder die Buchstaben auf dem Kopf lesen.
Und so gibt es noch einiges Ungewöhnliches in diesem Gedichtband, lass dich also einfach überraschen und erfreu dich an den verrückten Ideen der Autorin und an den kleinen, feinen Illustrationen am Rande.
Ich liebe solche Gedichte laut zu lesen und den Klang der Worte vollständig zu spüren.

Dagmar Mägdefrau

Süßes und Saures mit Juli – Band 5

Süßes und Saures mit Juli – Band 5
Petra Eimer
Baumhaus
Juli
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Diesmal ist Halloween bei der inzwischen auf sechs angewachsenen Bande der tierischen Sechs. Wieder erfreue ich mich ganz besonders an den Illustrationen, die so humorvoll sind, dass man beim Anschauen immer ein leichtes Lächeln im Gesicht hat.
Anna kümmert sich sehr um Julis Fohlen Juno, ständig passt sie auf, dass dem Kleinen nichts passiert.
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Das gefällt besonders Max nicht, obwohl Paul ihn erinnert, dass er sich, als Watson zu ihm kam, genauso verhalten hat. 
Aber bald ist Halloween und da wollen die Freunde zusammen losziehen und Süßes sammeln. Anna meint allerdings, für die Tiere sei das zu gefährlich, doch sie kann sich damit nicht durchsetzen. So verkleiden sich die Kinder als Harry Potter-Figuren, das kann man auf dem Cover schon sehen. Da Anna bisher wenig Halloween-Erfahrung gemacht hat, fühlt sich Max ihr überlegen und so kommt es zu einer Wette, wer wohl den tollsten Streich ausheckt. Paul kennt Max gut und befürchtet Schlimmes.
Ein fröhliches Buch, mit tollen Freunden und noch tolleren Tieren. Besonders Juli hat fast menschliche Züge und zeigt, dass sie sowohl eine gute Mutter als auch eine verlässliche Freundin ist.
Genau wie die ersten Bände eine lesenswertes Buch.

Dagmar Mägdefrau

Schneewittchen pfeift auf Prinzessin

Schneewittchen pfeift auf Prinzessin
Petra Piuk
Gemme Palacio
Leykam:
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Eine hochnäsige Frau mit langen schwarzen Haaren und lila Kussmund macht ein Selfie, auf ihrem Schoss sitzt ein kleines, eigentlich niedliches Mädchen, das ziemlich sauer und genervt schaut. So sieht das Cover dieses humorvollen Nichtmärchens aus.
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Zunächst stellt sich Sara, alias Schneewittchen, mit einem Steckbrief vor. Die nächste Seite ist für uns freigehalten und da können wir unsere Steckbrief-Daten eintragen. Da Saras Lieblingsfarbe lila ist, ist das auch die vorherrschende Farbe im Buch. Die Eule, die Saras Lieblingstier ist, begleitet sie als ihr Schmusetier. 
Da Saras Papa verreisen muss, bleibt sie mit Papas Freundin Adele allein. Adele nutzt nicht wie die Stiefmutter im Märchen einen normalen Spiegel, ihr Spiegel ist das Internet, alles wird auf „Instagrimm“ gepostet. Zufällig gerät Sara mit in so einen Post und da die Klicks in bei Adele in die Höhe schnellen, beschließt sie, Sara als Schneewittchen zum Star zu machen. Deshalb meldet sie Sara zu einer „Käse-Dings-Show“ an, hier soll sie gegen sieben andere kleine Mädchen antreten und gewinnen. Alle Mädchen tragen Schneewittchenkleider und haben lange schwarze Haare. Doch schon bei der ersten „Tschällentsch“ benimmt sich Sara anders als die anderen Mädchen. Statt nur ein Selfie mit dem roten Apfel zu machen, isst sie ihn auf und beim zweiten Wettbewerb weigert sie sich, den roten Lippenstift aufzutragen, weil er aus zerquetschten Läusen hergestellt wurde.
Es gefällt mir richtig gut, wie dieses kleine Mädchen eine Meinung hat und die auch durchsetzt. Sie lässt sich nicht im Internet vermarkten und wehrt sich gegen die Versuche von Adele, mit Hilfe eines Kindes Ruhm zu erlangen. Es gibt ja einige Kinder, die täglich vorgeführt werden und damit ihren Eltern Geld einbringen. Hervorragend wie aus dem alten Märchen, das übrigens ganz kurz und witzig am Anfang erzählt wird, eine moderne Geschichte über ein zielbewusstes Mädchen wird.

Dagmar Mägdefrau

Nina – Kopfüber ins neue Schuljahr – Band 3

Nina – Kopfüber ins neue Schuljahr - Band 3
Emil Guner
Anne-Kathrin Behl
Klett Kinderbuchverlag
Leseempfehlung ab 6 Jahre
Nachdem es sich im ersten Band um Ninas Abschied von der Kita und im zweiten Band um ihr erstes Schuljahr drehte, erleben wir nun Nina, die auf dem Cover kopfunter an einer Turnstange hängt, als Zweitklässlerin.
Nina hat eine große Schwester, Julia, die sie leider nicht mehr größenmäßig einholen kann, deshalb ist sie sehr froh, als sie erfährt, dass sie auch bald große Schwester sein wird.
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Als Mamas Freundin ihre Stelle kündigt, will Nina das ganz genau wissen, und da Mama nicht gerade nett zu ihr ist, packt sie ihren Rucksack und ihrer Familie ebenfalls. Als sie aber von dem Familienzuwachs hört, bleibt sie dann doch zu Hause wohnen.
In der Schule gibt es einen neuen Lehrer, dessen Name, Matteo Russo, Nina sehr gut gefällt. Bei ihm lernen sie Beeren und Bären zu unterscheiden und müssen die Namen ihrer Familienmitglieder alphabethisch ordnen. Zu Ninas Verwunderung kommt „Baby“ dadurch an die erste Stelle.
So begleiten wir Nina durchs Jahr, bis im Winter das Baby endlich da ist. Nina erfährt, dass Freundschaften nicht immer halten, und man sich mit Freundinnen durchaus auseinanderleben kann. Nina wird von ihrer besten Freundin ausgelacht und sie hat immer wieder verrückte Ideen, wie den Kühlschrank mit einem Permanentmarker zu beschriften.
Dabei ist sie ein liebenswertes kleinen Mädchen mit Ängsten, Sorgen und Freuden, die wir alle kennen und ganz besonders die Kinder, denen wir das Buch vorlesen werden.
Trotz der etwas größeren Buchstaben und den Bildern, wird es noch etwas dauern, bis Kinder das Buch selbst lesen können.

Dagmar Mägdefrau