Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

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Willibarts Wald

Willibarts Wald
Duncan Beedie
magellan
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Willibart ist Holzfäller und zwar ein ziemlich fleißiger, er schlägt den ganzen Wald und nimmt damit dem kleinen Vogel sein Nest. Als der am Abend bei ihm auftaucht, bietet Willi ihm ein neues Zuhause in seinem Rauschebart an. In den nächsten Tagen kommen noch das Stachelschwein und der Biber. Natürlich stören sie Willi in seinem normalen Alltag, denn wer kann mit drei Tieren im Bart leben?

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Also rasiert er den Bart ab und gibt ihn den Tieren. Als er merkt, dass Wald und Kinn nur noch aus Stoppeln bestehen, pflanzt er neue Bäume und nach einiger Zeit wachsten Bäum und Bart nach.

Das Buch wurde nachhaltig hergestellt und befasst sich auch in seinem Text mit diesem Thema. Ich finde die Lösung mit dem Bart etwas abstrus. Alle Gegenständ, die Willibart besitzt werden mit „treu“ beschrieben, was speziell bei dem Rasierer nicht ganz einleuchtet. Die Texte sind kurz und mit schönen Wiederholungen durchsetzt, die Bilder sind im Stil des Covers gezeichnet und unterstützen die Handlung sehr gut.

Sicher kann schon ein kleiner Zuhörer an Hand der Geschichte sehen, dass Handlungen in der Natur Dinge nach sich ziehen, die schwer wieder gut zu machen sind.

Dagmar Mägdefrau

Otto war nicht begeistert

Otto war nicht begeistert
Jutta Richter
Jacky Gleich
Hanser
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Da muss Otto mit seinem schönen neuen roten Ball alleine an die See fahren, wobei alleine nicht zutrifft, er fährt im Bus mit vielen Kindern, nur ohne seine Eltern. Er soll dort seinen Schnupfen loswerden. Ja und Otto ist von allem dort nicht begeistert, weder vom Essen, noch vom Schlafsaal, geschweige denn davon, dass alle Kinder mit seinem Ball spielen dürfen.

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Dann bekommt er wegen einer Wunde am Fuß mehr Aufmerksamkeit und schließlich wird er Torschützenkönig, ja und das begeistert auch Otto. Jetzt gehört er zur Gruppe und fühlt sich wohl, sogar der Schnupfen ist weg, als er nach Hause fährt.

Die Texte sind kurz und enden fast immer mit dem Buchtitel. Die Bilder gehen ein wenig in Richtung Karikatur, was die dargestellten Situationen unterstreicht.

Ein Buch, dass den Kindern Mut macht, auch sich mal ohne die Eltern  durchzusetzen. Mit der schönen Hoffnung, dass Heimweh vergeht.
Die Altersangabe finde ich zu jung, ich würde das Buch eher ab 5 Jahren empfehlen.

Dagmar Mägdefrau

Ein Sams zu viel

Ein Sams zu viel
Text, Einband und Illustrationen von Paul Maar
Oetinger
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
11-2015 Lovelybooks Leserpreis (Shortlist)

Hach, und hach und hach! Ein Sams-Rückblick-Buch. Zum einen in meine eigene Kindheit – was habe ich das Sams geliebt! – und zum anderen in die gemeinsame Vergangenheit von Herrn Taschenbier und dem Sams. Damals war Herr Taschenbier noch Junggeselle und Frau Rotkohl ebenfalls Single.

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Da tauchte plötzlich ein zweites Sams auf. Das hatte sich Herr Taschenbier versehentlich mit dem allerallerallerletzten Wunschpunkt gewünscht. Und dieses neue Sams ist lieb und nett und schüchtern – und mag keine Wurst. Alles in allem also das absolute Gegenteil vom „richtigen“ Sams. Deshalb wohnt es auch bei Frau Rotkohl und nicht bei Herrn Taschenbier. Dass es da zu allerlei witzigen Verwicklungen kommen muss, kann man sich ja denken …

Katia Simon

Die Träne des Einhorns

Die Träne des Einhorns
Bettina Göschl
Leonie Daub
Jumbo
Leseempfehlung ab 3 Jahre

Zur Zeit sind Einhörner ja sehr im Trend, dieses ist einfach nur weiß und nicht buntschimmernd. Auch die Bilder sind sehr realistisch angelegt. Die Situation am Anfang des Buches ist alerding sehr „altmodisch“, die Menschen treffen sich abends am knisternden Feuer und singen und erzählen sich Geschichten.

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Hört sich an, wie ein schöner Traum. Allerdings kommt dann ein schreckliches Ungeheuer in das zauberhafte Tal. Es fängt das Einhorn und weidet sich an deren Tränen, die das ganze Tal überschwemmen. Zuletzt ist das Einhorn in seinem Turm von dem Tränenmeer umspült und die Menschen werden immer trauriger. Viele wollen das Ungeheuer besiegen, leider ohne Erfolg. Dann kommt Felix, ein kleiner Junge mit Holzschwert und einer Rüstung aus Papier. Aber Felix ist mutig und bekommt deshalb den Rat einer Fee. Zum einen ist Felix auch dem Ungeheuer gegenüber sehr mutig und uum anderen helfen ihm die Tipps der Fee. So kann er das Ungeheuer besiegen und am Ende sitzen die Bewohner es Tales wieder um das Feuer bei Gesang und Geschichten.

Es handelt sich um ein Märchen aus vergangenen Tagen und ist schön zu lesen. Ein Junge als Held der Erzählung gefällt mir nach den vielen mutigen Mädchen auch sehr gut. Aber erst wenn ich die Geschichte vorgelesen haben, werde ich dieses Buch richtig beurteilen können. Bisher habe ich nur mir das Buch laut vorgelesen und fand manche Passagen etwas schwierig zu sprechen.

Dagmar Mägdefrau

Ein Jahr im Wald

Ein Jahr im Wald
Emilia Dziubak
arsEdition
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Ich hatte das Buch auf der Messe in Leipzig gesehen und fand es toll, dass immer dasselbe Stück Wald im Laufe des Jahres zu sehen ist. Die Doppelseite zeigt Monat für Monat die Veränderung der Pflanzen und Tieren. Zusätzlich kann man auch die Tiere unter der Erde beobachten. Auf vielen Bildern sind auch Menschen zu sehen.

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Manchmal sieht man ein Fragezeichen und kann das Tier im Einband suchen und dort Informationen zu dem Tier lesen. Auf den Seiten gibt es keine Texte.

Ich finde es schade, dass der Maßstab nicht stimmt und dass viele Tiere sehr vereinfacht dargestellt werden. Trotzdem mach es Freude, die Veränderungen zu sehen und im Gewimmel immer wieder Neues zu entdecken.

Im hinteren Einband ist noch ein Labyrinth zu finden, dass aber vielleicht für 3-jährige noch zu schwierig ist.

Dagmar Mägdefrau

UMKA – Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

UMKA - Die Geschichte einer besonderen Freundschaft
Juri Jakowlew
Illustrationen von Irina Link
Arena
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Umka ist ein kleiner Eisbär, der von seiner Mutter viel lernen muss. Von manchen Dingen haben Bären eine eigene Vorstellung. So ist die Sonne ein Fisch, der im blauen oberen Meer schwimmt. Die Menschen werden ihm erklärt als Bären, die ihr Fell ausziehen können und das macht ihn natürlich neugierig.

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So läuft er so lange, bis er auf einen kleinen Jungen trifft, mit dem er einige Zeit verbringt.  Dann zieht er mit seiner Mutter weiter. Der kleine Junge sieht im dunklen Polarwinter das Sternbild des kleinen Bären und denkt an seinen Freund.

Die Bilder sind schön gemalt, allerdings etwas vereinfacht. Der Text ist etwas länger und die Zuhörenden sollten schon etwas vorleseerfahren sein.

Dagmar Mägdefrau

Eins Zwei Drei Tier

Eins Zwei Drei Tier
Nadia Budde (Text und Illustration)
Peter Hammer Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Deutscher Jugendliteraturpreis
Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis

Ein sehr schönes Bilderbuch zum Anschauen, Lachen und Lernen. Das Buch eignet sich toll zum Vorlesen, denn anhand lustig gezeichneter Figuren und Tiere werden anschaulich die Unterschiede erklärt.

Da zeigen grinsend gelbe Schweine den Frisurenunterschied zwischen glatt, lockig und kraus, liebenswerte blaue Wölfe dagegen den Unterschied zwischen klein, mittel und groß.

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Die farbenfrohen Figuren regen die Fantasie an. Egal ob Eule, Hase oder Mensch, die frechen Charaktere des Buches schließt man gleich ins Herz.

Die Texte dazu prägen sich durch lustige Reime ein. Insgesamt hat das Buch wenig Text und lebt vor allem durch seine herzerfrischenden Bilder. Daher eignet es sich zum Vorlesen schon für die Kleinsten (ab 2 Jahren), die sich so nicht allzu lange konzentrieren müssen und Unterschiede, Tiernamen und Reime durch die Kombination von Bild und einprägsamen Texten lernen.

Das Wichtigste ist aber: dieses Buch macht Spaß!

Vera Gronowski

Eliot und Isabella im Finsterwald

Eliot und Isabella im Finsterwald
Ingo Siegner
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

Es ist schon der 4. Band von den Rattenkindern, der am 22.8.2016 erscheint. Aber man kann ihn durchaus ohne Vorkenntnisse lesen. Die Bilder von Ingo Siegner sind wie immer ansprechend mit mal ganzzeitig, mal eingestreuten Teilen.

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Ja und spannend ist es natürlich auch wieder. Die Rüppelratten, angeführt von Bocky Bockwurst, ärgern unseren Held Eliot. Letztendlich sind sie die Angsthasen und Eliot tut in der Gefahr genau das Richtige. Denn er hat Fantasie, kann reimen und hat ein helles Köpfchen. Unterstützt wird er, das Stadtkind, von seiner Freundin Isabella, die sich im Wald auskennt. Als dann Tante Eleonore eingreift, steht der Rettung von Opa Pucky nichts mehr im Wege. Zum Ende können alle beim Waldfest mitfeiern.

Keine Belehrungen, keine Besserwissereien, purer Spaß an tollen Figuren und die Freundschaft, die alle verbindet.

Dagmar Mägdefrau

Kiste

Kiste
Text: Uwe Heidschötter
Illustrationen: Patrick Wirbeleit
Reprodukt Berlin
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Ausgezeichnet mit dem Max und Moritz-Preis; Bester Comic für Kinder 2016

Oh je! – eine Kiste, die nicht nur sprechen sondern auch basteln kann! Der Schuljunge Matti hat sie vom Straßenrand mit ins Haus genommen, um an seiner Raumstation weiter zu bauen. Diese geheimnisvolle Kiste war der Werkzeugkasten eines Zauberers!

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Bei der ersten Begegnung mit „Kiste“erstarren Mattis Eltern – der Zauberer muss helfen! Also auf geht ́s! Nach einem langen Marsch, auf dem sie sich oft verlaufen, wird es bereits dunkel und Matti bekommt Angst. Endlich angekommen, gibt es ein großes Problem: der

Zauberer hat sich selbst in eine riesige Schlange verzaubert, und ein neuer Zauberstab muss geschnitzt werden! Dank der großen Bastelhilfe von Matti und Kiste klappt alles prima, und der Zauberer stellt nach seinem alten Rezept ein Pulver her, mit dem Mattis Eltern wieder aus der Starre aufwachen.

Ein spannendes und phantasievolles Comic, das bereits durch die zum größte Teil sehr realistischen Bilder den Verlauf der Handlung verständlich werden lässt!

 2 weitere Folgen  sind bereits erschienen.                                                 

Annette Heine  


Eine lustige Idee, ein Junge findet eine Kiste vor dem Haus und möchte daraus eine Raumstation basteln. Aber kaum ist er mit der Kiste in seinem Zimmer, fängt diese an zu sprechen. Die Beiden erleben einiges zusammen, dann kehrt die verzauberte Kiste zu ihrem Zauberer zurück. Die Geschichte wird als Comic gezeichnet und ist deshalb auch für ungeübte Leser ein schöner Einstieg.

Dagmar Mägdefrau

Rick 1 – Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt

Rick 1 - Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt
Antje Szillat
Comics von Kim Schmidt
Coppenrath Kinder
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

In einer Männer-WG groß zu werden – das hat schon was!! Rick, fast 12 Jahre alt, lebt gemeinsam mit seinem Vater,ein Kriminalpolizist, dessen Freund Wutz, „Undercover-Agent“ bei der Polizei und ihrem Kater Gismo – wegen seiner üblen Katzenfürze häufig „Stinkbombe“ genannt. Seine Mutter hat er leider nie kennengelernt – sie ist gleich nach seiner Geburt gestorben.

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Aber eine große Hilfe ist ihm oft seine Oma Mary., die nur eine Straße weiter wohnt und die „besten Kartoffelpuffer des ganzen Universums“ brät. Nicht nur er selbst, sondern auch sein Blutsbruder Chrissy findet Ricks Leben einfach genial! Ganz im Gegensatz zu seiner strengen Klassenlehrerin Frau Püttelmayer – von Chrissy als „schlammschleimige Matschkuh“ bezeichnet; sie findet das Leben von Rick in seiner chaotischen WG für bedenklich.

Doch bald ziehen überaus dunkle Wolken auf im Leben des Jungen: sein bester Freund zieht nach Stuttgart ohne es ihm vorher gesagt zu haben, und sein Vater verliebt sich in seine Kunstlehrerin, die einen sohn hat: Finn, laut Rick ein „Oberstreber, totaler Langeweiler und Blödiansohn“. Das Leben ist einfach nur ungerecht! Aber siehe da, auch in dieser negativen Phase gibt es Spannendes, Lustiges und sogar ein großes Abenteuer: und das ausgerechnet mit Finn, der eine tolle Phantasie hat und großen Mut beweist!

Ein überaus spannendes Buch – in das lesende Kinder sich durch eine echte, nicht gekünstelte Sprache und den lustigen Erlebnissen ab der ersten Seite wohl fühlen werden! Sehr zu empfehlen!                                                                             

 Annette Heine


Bei Rick ist alles anders. Er wohnt mit Papa und seiner Polizeikollegin in einer WG. Ergänzt wird die WG durch einen pupsenden Kater. Problematisch wird es als ein Vater sich in eine Lehrerin seiner Schule verliebt, die sich als Vegetarierin herausstellt und zu allem Unglück noch die Mutter eines Mitschülers ist, der immer nur liest und als Streber bekannt ist.

Dann gibt es noch eine schrille Oma einschl. Hund, die regelmäßig die WG heimsucht und einen Freund, der nach Stuttgart zieht.
Rick kann erstaunlich viel für einen 11jährigen, so z.B. Fikallen braten. Diese werden der Freundin untergejubelt.
Zum Schluss stellt sich heraus, dass Finn auf Grund seiner regen Lesetätigkeit viel Phantasie hat und doch ein guter Freund/Bruder zu werden verspricht. Viele Streiche finde ich schon nicht mehr schön. Die kleinen Comics, die die Kapitel begleiten lockern sehr schön auf.

Dagmar Mägdefrau

Martha

Martha
Atak
Aladin
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017

Einfach wunderschöne Bilder, die an große Meister erinnern. Das Buch ist einfach ein impressionistisches Kunstwerk.

Martha, die letzte Wandertaube, die am 1.9.1914 im Zoo von Cincinnati stirbt, erzählt die Geschichte ihrer Art. Zunächst gibt es riesige Schwärme dieser Tauben. Sie erzähl von ihrem ruhigen Leben in Nordamerika.

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Die ersten Tauben werden geschlachtet und gegessen, die Menschen haben Hunger. Doch dann geht das große Schlachten los, bis eine Taube nur noch 1 Cent bringt. Erst als die drei überlebenden Tauben in den Zoo kommen, werden sie wieder beachtet und geachtet. Aber leider, wie für viele andere Tiere auch, zu spät.

In erster Linie faszinieren die bunten Bilder, trotzdem lässt uns die Geschichte traurig und nachdenklich zurück. Ich befürchte, all zu zart besaiteten Kindern darf man die Geschichte nicht vorlesen. Andere werden aber sicher ihre Freude an dem tollen Bilderbuch haben.

Dagmar Mägdefrau

Kommt das Nashorn

Kommt das Nashorn
Heinz Janisch
Helga Bansch
Jungbrunnen
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2017 und Buch des Monats August 2016 (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
White Raven 2016
Kollektion zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2017

Leseprobe

Kommt das Nashorn.
Schönes Gebirge.
Sitzt so eine kleine Schneeflocke oben
und zwitschert.
Kleiner Vogel.
Lässt sich tragen.
Fliegt bald weg.
Kommt das Nashorn.
Erde bebt.
Die Stille riecht jetzt anders.

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Ein Bilderbuch voller Poesie mit sehr naturgetreuen Bildern. Ganz besonders gefällt mir das Nashorn,  das ganz oder teilweise dargestellt wird. Mit stoischer Ruhe geht es durch das Bilderbuch.

Ein Buch, dass durch die Texte und die Bilder Ruhe ausstrahlt.

Dagmar Mägdefrau

Kleiner Stern, ich fang dich auf

Kleiner Stern, ich fang dich auf
Mark Sperring
Layn Marlow
Gabriel
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Sicher ist es nicht ganz unbeabsichtigte, dass der kleine Junge ähnlich gekleidet ist, wie Paddington. Und auch die Frage „Wer passt auf den kleinen Jungen auf?“ ist nicht ganz neu. Aber hier wird genau gezeigt, dass immer einer auf den anderen aufpasst.

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Am Ende wieder der Junge auf den Stern. Ein tröstliches Buch, immer wird uns einer auffangen.

Nach dem maritimen Inneneinband sind es zweiseitige, großformatige Bilder, die sicher schon für ganz Kleine geeignet sind. Auch der Text ist sehr kurz, damit können sicher schon unter 3-jährige mit dem Buch etwas anfangen.

Dagmar Mägdefrau

Das Schneemannkind auf Reisen

Das Schneemannkind auf Reisen
Jörg Hilbert
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Das Schneemannkind lernt im Schnee einen Vogel kennen, der es nicht geschafft hat, mit den anderen Vögeln in den Süden zu fliegen. Alle Versuche des Schneemanns, dem Vogel Wärme zu bringen, scheitern. Da machen sich die beiden auf den Weg Richtung Süden.

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Leider wird der Schneemann immer kleiner und letztlich sind seine Umrisse nur noch als Wolke zu sehen. Aber diese Wolke treibt wieder an den Ausgangspunkt zurück und aus dem gefallenen Schnee entsteht wieder ein Schneemannkind.

Klare einfache Bilder, die kurzen Texte, wie handgeschriebene Druckbuchstaben, in hellem blau, die sich manchmal dem Bild anpassen. Ein helles, schönes Bilderbuch, dass zeigt, dass nicht immer alles weg ist, was verschwindet.

Dagmar Mägdefrau

Trau dich, Ida! – Kleines Eichhörnchen, großer Mut

Trau dich, Ida! - Kleines Eichhörnchen, großer Mut
Andrea Reitmeyer
Jumbo
Altersangabe ab 3 Jahre

Alle Eichhörnchenkinder sind unterwegs, sie erleben Abenteuer und spannende Sachen. Nur die kleine Ida bleibt bei ihrer Mama im Nest. Sie traut sich nicht, zumal ihre Geschwister auch gern übertreiben in der Schilderung ihres Tages. Erst als sie den Schmetterling kennenlernt, traut sich auch Ida, aus dem Nest zu springen.

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Der Einband dieses Buches wurde zusätzlich für Informationen über Eichhörnchen genutzt.

Die Bilder sind teilweise über beide Seiten gezeichnet, der Text daneben ist kurz und schon für kleine Zuhörer gedacht. Die Mimik der Eichhörnchen und die Bewegungen sind schön gezeichnet. Die Tiere tragen keine Kleidung, nur Ida erkennen wir an der kleinen Blume am Ohr.

Dagmar Mägdefrau

Linus im Glück

Linus im Glück
Hanna Jansen
Britta Gotha
Peter Hammer Verlag
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

Ein Bär ist anders als die anderen Bären. Äußerlich fällt er auf, weil er zottelig ist, aber auch sein Verhalten entspricht nicht der Norm. Die anderen Bären behaupten „Er ist gar kein richtiger Bär“. Da er mitten auf der Straße Handstand macht, sperrt man ihn in einen Käfig und führt ihn vor den Richter.
Letztlich wird er aus der Stadt gejagt. Alles das lässt sich Linus klaglos gefallen, er wehrt sich nicht und wird nicht böse. Draußen vor der Stadt richtet er sich eine Höhle ein. Zuerst kommen reisende Bären zu ihm, doch mit der Zeit suchen immer mehr Bären seinen Rat.

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Letztlich wird er aus der Stadt gejagt. Alles das lässt sich Linus klaglos gefallen, er wehrt sich nicht und wird nicht böse. Draußen vor der Stadt richtet er sich eine Höhle ein. Zuerst kommen reisende Bären zu ihm, doch mit der Zeit suchen immer mehr Bären seinen Rat. So wird Linus zum Guru, obwohl er eigentlich gar nichts Welt erklärendes von sich gibt, sondern nur ein glücklicher Bär ist.

Fröhliche bunte Bilder, man sieht die Tanzbewegung. Die Texte sind für Vierjährige gut verständlich, ob sie die Philosophie dahinter verstehen, wag ich zu bezweifeln. Aber sie werden sich trotzdem über den glücklichen Linus freuen.

Dagmar Mägdefrau

Die Schneekönigin

Die Schneekönigin
Hans Christian Andersen
Tonya Goranova
arsEdition
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

Zu dem Text brauche ich sicher nichts zu sagen, die Geschichte ist uns wahrscheinlich allen bekannt.  Die Bilder sind zart gehalten, haben etwas slawisches, (die Künstlerin ist aus Bulgarien) was zu dem Thema passt.
Das Cover, mit silbernem Stift wurden die Konturen gezeichnet, ist sehr schön und springt direkt ins Auge.
Wieder eine schöne Neuauflage, wie ich finde. Es gibt sicher 4-Jährige, denen man das Buch vorlesen kann, aber der Text ist schon lang. Das sollte jeder für sein Kind entscheiden.

Dagmar Mägdefrau

Der alte Elefant

Der alte Elefant
Laurence Bourguignon
Valérie d’Heur
Brunnen
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

Ein Bilderbuch ab 5 über das Sterben? Ich finde so etwas muss es geben, denn auch die Kleinen erfahren, dass das Leben endlich ist. Und ein Buch, dass dieses Thema ohne Angst angeht, ist sicher hilfreich für uns Erwachsene.
Der alte Elefant ist mit der kleinen Maus befreundet und beide erleben viel gemeinsam. Die Maus lernt Orte kennen, zu denen sie es alleine nie geschafft hätte. Aber der Elefant ist auch alt und müde, und er überlegt, ob er seinen Freunden ins himmlische Reich der Elefanten folgen soll.

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Dazu muss er in einen Wald, der nur durch eine Brücke, die über eine tiefe Schlucht  führt, zu erreichen ist. Leider ist diese Brücke defekt, aber die handwerklich begabte Maus könnte sie reparieren. Die beiden verbringen noch einige Zeit miteinander, aber als die Maus merkt, dass es dem Elefanten gesundheitlich immer schlechter geht, macht sie sich doch auf, die Brücke zu flicken. Als der Elefant über die Brücke geht verspricht er: „Einmal sehen wir uns wieder- für immer und ewig!“

Sehr einfühlsam gemalte Bilder, die die Gefühle sehr schön darstellen. Kurze Texte, die aber alles sagen.

Dagmar Mägdefrau 

Oma, vergiss mich nicht

Oma, vergiss mich nicht
Jessica Shepherd
Brunnen
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

Demenz ist ein Thema, dass uns in allen Familien begegnet. Oskar erzählt von seiner Oma, der besten Oma der Welt. Er macht viel mit seiner Oma, bis sie immer vergesslicher wird und nicht mehr zu Hause leben kann. Oskar lernt das Heim kennen und Albert, Omas neuen Freund.
Er geht die Oma gerne besuchen und oft spielt er auch wieder mit ihr oder sie erzählt alte Geschichten. Aber manchmal ist die Oma auch nicht freundlich, manchmal schimpft sie, auch mit Oskar. Aber Eltern und Freunde helfen Oskar über seine Traurigkeit hinweg.

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Ein sehr kindgerechtes Buch zu einem schwierigen Thema. Aber sicher eine kleine Hilfe, wenn die eigene Oma sich so verändert und ins Heim muss. 

Dagmar Mägdefrau

Wo ist meine Unterhose? – Das einzige Buch der Welt mit Unterhose!

Wo ist meine Unterhose? - Das einzige Buch der Welt mit Unterhose!
tupera tupera
übersetzt von Michael Peter
Carlsen Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Einfach nur süß. Das Buch mit dem Eisbären trägt eine rote Unterhose. Die kleine Maus hilft dem Eisbären auf der Suche nach seiner Unterhose. Druch Aussparungen auf den Seiten sieht man zunächst die unterschiedlich gemusterten Unterhosen.

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Tiere, die sie tragen, zu raten ist meist sehr schwer, weil es nicht immer einen Bezug gibt. Aber Kinder werden die Tiere schnell kennen und immer wieder Spaß an den lustigen Bildern haben. Die Auflösung ist nochmal ein besonderer Gag, der auch bei den Kindern gut ankommt. Ein leichtes, unbeschwertes Buch. Zum Vorlesen sicher schon für ganz Kleine geeignet. Lediglich, dass der Tintenfisch 10 Beine hat, verwirrt.

Dagmar Mägdefrau

Der kleine Igel und die große Kuscheldecke

Der kleine Igel und die große Kuscheldecke
M Christina Butler
Tina Macnaughton
Brunnen
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Ober rechts auf dem Cover steht "Fühlt doch mal" und das ist das tolle an den Igel-Büchern, man kann die schöne Decke fühlen. Samtig weich fühlt sie sich an.
Und der Igel hat eine ganz große Decke für seine Freunde genäht, die alle bei ihm übernachten wollen. Das wird ein toller Abend.
Leider trägt der Wind die Decke fort und die Tiere bleiben traurig zurück.
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Aber schnell kommen sie auf die Idee einen neue Decke zu nähen. Leider reicht der Stoff nicht aus und so holen alle Tiere ihre Stoffreste.
Und mit jedem Stoff ist eine Geschichte verbunden, die in den vorherigen Büchern erzählt wurde. Das Bild aus der Vergangenheit ist , wie in alten Filmen in sepia gezeichnet. Am Ende könne die Freund unter der neuen Decke ihre Gute-Nacht-Geschichte lesen.

Mit den niedliche Bilder und dem rotem Samt zum Fühlen ein schönes Einschlafbuch. Alle Probleme werden schnell gelöst und die Freundschaft siegt.

Dagmar Mägdefrau

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
John Green
Carl Hanser Verlag
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

„Selbsthilfegruppe“, oh je, wo ist die selbstbewusste, oft kaltschnäuzige und mitunter auch nicht gerade liebenswerte 16-jährige Hazel Grace da nur auf Drängen der Mutter hinein geraten!?
Junge Menschen, die so wie sie alle mit schweren körperlichen Erkrankungen, die bei dem einem oder der anderen sogar bis zum Tode führen, werden hier geleitet von einem jungen Mann, der ihnen helfen soll, auch depressive Stimmungen zu überwinden.
Hazel will auf Grund ihrer Krebserkrankung von niemandem bemitleidet werden, auch nicht von GUS, der gehandicapt durch eine Beinprothese ebenfalls an den Gruppen-Sitzungen teilnimmt.

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Kitschige Liebes-Geschichte mit traurigem Ende also schon vorher bestimmt?

Weit gefehlt! Die Beiden springen auf direktem Weg in eine spannungsgeladene Beziehung und haben miteinander trotz Einschränkungen durch ihre Erkrankungen turbulente Erlebnisse, die sich zum Teil auch um den Bereich Literatur ranken. Nach dem Lesen eines unvollendeten Romans setzen sie sich mit aller Kraft ein Ziel: direkte Kontaktaufnahme mit dem Autor in Amsterdam auf dem europäischen Kontinent.

Die Sprache der Ich-Erzählung macht es insbesondere Jugendlichen sehr leicht, das Buch nicht so schnell aus der Hand zu legen, aber auch Erwachsene werden im Verlauf des Romans schnell nicht nur die Hauptpersonen zu mögen und voller Spannung gemeinsam mit ihnen durch die lebendigen Seiten reisen.

„Ich ging ans Telefon und sagte: „Schlechte Nachrichten“, und er sagte:

„Scheiße. Was denn?“ „Ich kann nicht nach Amsterdam. Einer meiner Ärzte hält es für keine gute Idee.“ Er schwieg einen Moment „Mann“, sagte er dann. „Ich hätte einfach selbst zahlen sollen. Hätte dich direkt von dem Skelett nach Amsterdam verschleppen sollen.“ „Dann wäre ich wahrscheinlich in Amsterdam an Sauerstoffunterversorgung gestorben, und meine Leiche wäre im Frachtraum nach Hause geflogen“, sagte ich. (S. 111)

Das Buch wurde 2014 verfilmt

Annette Heine

Und das nennt ihr Mut

Und das nennt ihr Mut
Inge Meyer-Dietrich (Autorin)
Susanne Haberer (Illustratorin)
Ravensburger Buchverlag
Altersempfehlung ab 12 Jahren

Wie in etlichen Jugendbüchern für die Altersstufe ab 12 Jahren geht es auch hier um eine Jungenbande. Der Herrscher dieser „Gang“: Mike geht in die gleiche Klasse wie die Hauptperson dieser spannenden Geschichte: Andy, dessen Ziel es ist, in Mikes Bande aufgenommen zu werden. Dies wird ihm jedoch erst durch Diebstahl als Mutprobe möglich gemacht.
Trotz Erfüllung dieser gefährlichen Aufgabe macht die Bande ihn vor der gesamten Klasse lächerlich, und er fühlt sich dementsprechend isoliert.

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Drohbriefe, die jeder lesen kann, wandern über die Tische hinüber zu ihm herüber – er hat sich noch nie so extrem unwohl und bedroht gefühlt! Nach dem Vorstellen eines neuen Mitschülers Henner macht sich die Bande auch über ihn sofort lustig: „Henner – Penner!“

Für Andy gibt es nur noch ein Ziel: er will aus der Gang austreten! Bisher hat er sich leider weder seinem sehr verständnisvollen Klassenlehrer noch seinen Eltern anvertraut – er öffnet sich jedoch dem neuen Schüler gegenüber.

Fast zum Ende der Geschichte gibt es noch einmal einen Höhepunkt dadurch, dass an die elterliche Hauswand groß „Hier wohnt ein Dieb“ geschrieben wird!

Die zwischendurch eingestreuten kleinen grau-schwarz-weißen Fotocollagen nehmen nichts von der Farbigkeit dieser spannenden Geschichte, die mit pädagogischem Hintergrund absolut empfehlenswert ist und die jungen LeserInnen von der ersten Seite an fesseln wird!

Annette Heine

Wie man unsterblich wird – Jede Minute zählt

Wie man unsterblich wird - Jede Minute zählt
Sally Nicholls
Übersetzung: Birgitt Kollmann
Carl Hanser Verlag
Altersempfehlung von 7 – 11 Jahren
Ausgezeichnet mit dem Luchs des Jahres 2008 und nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2009, Kategorie Preis der Jugendlichen

Fragen über Fragen, die sich der 11-jährige an Leukämie erkrankte Sam stellt. Darunter sind Fragen wie folgende: „Warum lässt Gott Kinder krank werden?“ Er weiß bereits während des Schreibens, dass ihm niemand eine Antwort darauf geben kann. Auch sein Wissen über die Krankheit ist so schonungslos realistisch, dass er in seiner Einführung bereits schreibt „Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot.“

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Diese Äußerung steht am Ende einer einführenden Liste. Sams tagebuchartige Erzählung teilt das Buch in abwechslungsreiche Kapitel ein; eine Erleichterung für junge LeserInnen!

Trotz des begrenzten Lebens von Sam wird Mut vermittelt durch die ungewöhnliche Haus-Lehrerin, die Sam und seinen krebserkrankten und auf den Rollstuhl angewiesenen Freund Felix unterrichtet.

Sie schafft es durch eine Reihe von ihr in Auftrag gegebenen Listen, derer beider Leben zu verändern. Durch die Frage nach von ihnen erwünschten und bevorzugten Erlebnissen setzt sie ihnen neue Ziele – wenn auch nur kurzzeitig aufgrund ihres absolut begrenzten Lebens.

Im Mittelpunkt steht weiterhin Sam, denn der hilflosere Felix ist derjenige, der ihn zu Aktivitäten drängt und ihn dabei unterstützt. Wünsche unterschiedlichster Art tauchen auf:

ein Mädchen küssen, ein berühmter Forscher werden, in einem Zeppelin fahren …

Familie und Freundschaft bedeuten in diesem Buch absolute Hilfe, Rückhalt und Wärme! Eine ungewöhnliche Konfrontation mit unheilbarem Leid und trotzdem gespickt mit Komik zum Schmunzeln – Jugendliche, sowie Eltern und Lehrer werden sicherlich so wie ich in den bewegenden Bann gezogen werden!

Dieses Erstlingswerk der jungen 25-jährigen Autorin hat bereits mehrere Literaturpreise gewonnen und ist in 18 Sprachen übersetzt.

Annette Heine

Alles von Zackarina und dem Sandwolf

Alles von Zackarina und dem Sandwolf
Åsa Lind
Illustrator: Philip Waechter
Übersetzung: Jutta Leukel
Verlagsgruppe Beltz
Verlagsempfehlung ab 7 Jahren

In der deutschen Übersetzung von Jutta Leukel sind in Åsa Linds „Alles von Zackarina und dem Sandwolf“ drei Bücher mit je 15 Geschichten zusammengefasst. Philip Waechter hat die sparsamen, heiteren Bleistift-Illustrationen beigetragen.
Obwohl der Sandwolf ein großes und gefährlich aussehendes Tier mit spitzen Zähnen und scharfen Krallen ist, fürchtet sich das Mädchen Zackarina nicht vor ihm, denn er jagt nur Mondschein. Er weiß alles, weil er so alt ist, und er beschützt Zackarina und gibt ihr weisen Rat.

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Jede einzelne Geschichte macht dem Leser Lust auf das Buch, das Erwachsenen wie Kindern den Spiegel vorhält, ohne den Zeigefinger zu erheben. Ab und zu beantwortet es auch philosophische Fragen.

In „Die unendliche Wurst“ ist es die Unendlichkeit des Universums, die Zackarina Kopfschmerzen bereitet, so lange hat sie schon darüber nachgedacht. Der Sandwolf behauptet dagegen, es gäbe eigentlich nichts, was zu Ende geht. Nicht einmal das Bonbon, das Zackarina gerade heruntergeschluckt hat. Es habe sich nur in etwas anderes verwandelt, sagt der Sandwolf. Als Zackarina versteht, dass nicht nur alle Dinge, sondern auch sie selbst Teil des Universums ist, rennt sie erleichtert und hungrig nach Hause. Beim Abendessen versucht sie ihrem Vater die neue Erkenntnis am Beispiel der Wurst zu vermitteln, die sie gerade aufgegessen hat.

In der Geschichte „Zackarina und der Tod“ sieht das Mädchen nach einem Sturm einen seltsamen Schwan auf dem Meer. Der Sandwolf sagt, dies sei der Tod. Beschützt vom Sandwolf, wagt Zackarina eine Begegnung mit dem Tod, der sich am Strand in einen alten Mann verwandelt hat. „Du bist doch wohl nicht gekommen, um Zackarina zu holen?“ fragt der Sandwolf. „Nein, ich soll einen Hund holen, der Tikko heißt“, sagt der Tod und verschwindet. Zackarina ist erleichtert und traurig zugleich, denn sie kannte den Hund. Auf die Frage, wohin der Tod Tikko bringen werde, weiß auch der Sandwolf keine Antwort, denn das war und bleibt ein Geheimnis.

„Allein zu Haus“ ängstigt sich Zackarina doch ein wenig vor den Geräuschen im leeren Haus, die ihr zum ersten Mal unheimlich sind. So rennt sie zum Strand, zum Sandwolf, der aus den Geräuschen des Kühlschranks, des tropfenden Wasserhahns und der knarrenden Treppe ein Lied macht. Aus einer alten Blechdose wird eine mit Sand gefüllte Rasselbüchse. Singend und sandrasselnd hat Zackarina dann keine Angst mehr, im leeren Haus zu warten.

Obwohl die Geschichten von Åsa Lind auch zum Selberlesen gut geeignet sind, denke ich sie mir vor allem als Vorlesegeschichten, die in kindgemäßer Sprache auch ernste Themen behandeln. Vom Kindergartenalter bis über das Alter von 10 Jahren werden Kinder ihre Freude daran haben.

Marie Rose Joos

Nicht drücken

Nicht drücken
Gernot Gricksch
Oetinger Taschenbuch
Verlagsempfehlung ab 9 Jahren

Spannung, Abenteuer und geheimnisvollem Geschehen für Kinder ab 9 Jahren:
im Zentrum der Geschichte stehen Siri, ihre Freundin Svetlana und Ole. Drei mysteriöse Frauen, Drillinge, die in Kimonos auftreten und jeweils so schnell verschwinden wie sie aufgetaucht sind, sorgen dafür, dass sich die Umwelt der Kinder auf seltsame Weise verändert.
Geheimnisvolle Pakete werden an Siri und Ole geliefert, Tiere, Eltern, Lehrer und Kinder nehmen gegensätzliche Verhaltensweisen an: eine Katze bellt, Jungen spielen mit typischem Mädchenspielzeug, eine Lehrerin verschwindet, andere Lehrer gestalten ihren Unterricht erstaunlich anders …

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Rollenklischees werden hier stark in Frage gestellt durch diese skurrilen Veränderungen!
Die drei Kinder sind immer wieder überrascht, aber zunächst total ratlos und überfordert. Sie halten Sitzungen, beratschlagen und werden immer mutiger. Nach und nach gibt es jedoch immer wieder neue Hinweise zum richtigen Reagieren durch die „Kimonofrauen“. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt bei einem vom Trio organisierten Fußballspiel, ein für sie zwingender Auftrag der Frauen. Durch Mut und Entscheidungskraft schaffen es die Kinder, den unheimlichen Bann zu brechen, der sich durch das Buch zieht, so dass ihre Welt zum Ende hin wieder in ihren gewohnten Bahnen verläuft!

Ein empfehlenswertes Kinderbuch durchzogen von Spannung, Phantasie, Spaß und Freundschaft, das die wörtliche Rede sicherlich die des lesenden Kindes treffen wird!

Annette Heine

Ich bin Polleke

Ich bin Polleke
Guus Kuijer
Übersetzung a. d. Niederländischen Sylke Hachmeister
Oetinger Verlag
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

Das Buch ist das fünfte in einer Serie. Alice Hoogstad hat kleine Zeichnungen dazu beigetragen. Wie auf Zettelchen geschrieben, tauchen im Text immer wieder Gedichte von Polleke auf. Sie dichtet besonders gern auf einem Klappstuhl, den sie in der Nähe von Opas Grab aufstellt.
Es passiert eine Menge in dem Buch: Die 12jährige muss mit den Sprüchen der Leute zurechtkommen, die sie über den Tod Opas hinwegtrösten sollen.
Sie lernt, befremdliche Traditionen anderer Kulturen zu respektieren – dass z.B. ihre Freundin Consuelo Getränke und Essen an Opas Grab bringt.

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Sie ist allerdings nicht immer vom Sinn der Traditionen überzeugt, wenn z.B. die Mädchen ganz selbstverständlich für die Brüder Consuelos das Zimmer wischen sollen. Zuerst ist Polleke irritiert, dann findet sie die Idee aber doch rührend, als Consuelo Kartoffeln auf Opas Grab pflanzt, was Oma dann als Wunder bezeichnet.

Nach den Ferien kommt Pollekes Freund Mimun aus Marokko zurück und schenkt ihr ein Kopftuch, das zu tragen sie einige Überwindung kostet. Daneben gibt es die üblichen Probleme einer Patchwork-Familie. Aber eigentlich klappt alles ganz gut: Polleke liebt ihre Mama und ihren Papa und kommt mit dem Mann ihrer Mutter ganz gut zurecht.

Was Polleke nicht versteht, ist, dass alle Leute etwas glauben. Sie glaubt nicht, dass es einen Himmel gibt und sie glaubt natürlich auch nicht an Allah. Nur Oma meint, dass Polleke sehr gut beten kann (manchmal soll sie das Tischgebet sprechen), auch wenn sie nicht gläubig und der Pastor gar nicht mit ihren Gebeten einverstanden ist.

Das Buch ist wohl in erster Linie für über 10jährige Leser und Leserinnen gedacht. Da die Hauptperson ein Mädchen ist, könnte man es auch als erfrischend untypisches Mädchenbuch bezeichnen.

Marie Rose Joos

Die Gärten von Dorr

Die Gärten von Dorr
Paul Biegel
Urachhaus Verlag
Altersempfehlung ab 8 Jahre

Meine sehr spontane Reaktion in Worte gefasst:

„Ich sitze in der morgendlichen Märzsonne auf dem Balkon und beginne in dem Buch zu lesen, dass ich vorhin aus dem Briefkasten gezogen habe: „Die Gärten von Dorr“ von Paul Biegel. Ich tauche lesen lesend hinab in eine Zauberwelt, ich fühle die Angst der Prinzessin „verlier mich nicht“ und ich spüre das Drängen in MIR, trotz der Angst weiter zu gehen, um meinen Liebsten „Komm zurück“ zu finden.

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Das Frühlingsgezwitscher der Meisen tönt mir aus dem verwunschenen Wald entgegen – und kommt doch aus dem Garten vor meinem Balkon.

Magische Worte, magische Bilder, Verse, Lieder und Zauberwesen ziehen mich in ihren Bann. Ich möchte bis zur letzten Seite weiterlesen, doch dann wäre der Zauber vorbei.

Um den Zauber zu verlängern, unterbreche ich das Lesen – gehe jetzt erst einmal einkaufen. Aber danach freue ich mich schon auf die nächste Zauberstunde!“

Gisela Kühn

Igel Igor mag das nicht

Igel Igor mag das nicht
Andrea Reitmeyer
Jumbo
Altersangabe ab 3 Jahre

Welches Kind möchte nicht gerne nur die „leckeren“ Sachen essen?
Igor der kleine Igel zieht das durch. Ihm schmecken nur und ausschließlich Erdbeeren. So kommt es, dass er im Herbst nichts mehr essen mag, weil es keine Erdbeeren mehr gibt. So hat er auch keinen Winterspeck und kann vor Hunger nicht schlafen.
Erst das Eichhörnchen kann ihn eines Besseren belehren.

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So schlafen die beiden gemütlich aneinander gekuschelt in den Winter.
Auch hier sind die Informationen zum Igel in den Klappen des Einbandes zu finden. Vom Stil ähnelt das Buch „Trau dich, Ida“.

Dagmar Mägdefrau

Der kleine Igel und die rote Schmusedecke

Der kleine Igel und die rote Schmusedecke
M Christina Butler
Tina Macnaughton
Brunnen
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

Heute passt der kleine Igel auf seinen Cousin Piko auf. Der bringt seine Schmusedecke mit. Diese Decke kann man wie einen weichen Filz fühlen.  Zunächst sind die Freunde nicht begeistert, dass der kleine Piko mit Schmusedecke sie zum Spielen begleiten soll.

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Aber dann macht es doch Spaß mit ihm zu spielen und als er am Ende noch eine Maus mit Hilfe der roten Decke rettet, sitzen alle zufrieden auf der Glockenblumenwiese.

Niedliche Bilder von Tieren, schöne Landschaften und einfache Texte und natürlich muss man immer wieder über die Decke streicheln.

 Dagmar Mägdefrau