Das alles kann mein Körper

Michael Engler
Julianna Swaney
arsEdition
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir Lars, der in einem Theaterstück mitspielt. Er kann seinen Text hervorragend aufsagen und weiß, dass gleich auch seine Eltern unter den Zuschauern sein werden. Sein Lampenfieber ist so stark, dass seine Lehrerin ihn ins Krankenzimmer bringt.
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Dort gibt es zwei Tafeln an der Wand, die eine Frau und einen Mann zeigen. Bei beiden kann man Muskeln, Knochen, innere Organe und Adern sehen.
Als Lars die Frage stellt, „Was ist das?“ taucht eine Phage auf, die viel größer daherkommt, als sie in Wirklichkeit ist. Ich muss zugeben, dass mir der Begriff nichts sagte und ich erst googlen musste, es handelt sich um einen Virus. Schon wegen der schwierigen Aussprache hätte ich mir ein bekannteres Wort gewünscht.
Diese Phage beantwortet Lars im Laufe des Buches alle Fragen, beginnend mit den Muskeln.
Lars erkennt schnell, dass Knochen und Muskeln dem Holzgerüst des Hauses entsprechen, dass sie für ihr Bühnenstück nutzen. Ein Bild vom Aufbau veranschaulicht das Ganze. Ebenso sein angespannter Oberarm, in dem wir den Bizeps sehen können. Weiter geht es mit den Lungen, hier gibt es wieder eine Abbildung des gesamten Atemapparates. Lars Bedenken, dass er das Atmen vergessen könnte, räumt die Phage sofort aus. Mir gefällt die Idee, dass unser Hirn mit den einzelnen Körperteilen telefonisch verbunden ist, sehr gut. Weiter geht es mit dem Geschmacks- und Geruchssinn. Über Herz und Blut kommen wir zum Verdauungstrakt. Beim Immunsystem ist unsere Phage natürlich gefragt. Eine Szene aus dem Theaterstück zeigt, wie die Ritter*innen den Drachen abwehren. Am Ende geht es dann noch um die Geschlechter und ihre körperlichen Merkmale.
Zusammen mit Lars lernen wir eine Menge über unseren Körper. Alles eingebettet in die Geschichte von Lars Lampenfieber, gehen wir die einzelnen Körperfunktionen durch und immer gibt es ein gutes Beispiel und eine passende Illustration. Ein gelungenes Sachbuch!
Dagmar Mägdefrau
Die Footballfreunde – Touchdown für die Grasdorf Rebels

Andreas Hüging
Dominik Rupp
cbj
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Die Mannschaft und ihren Tainer lernen wir gleich zu Anfang als Illustration kennen und nach dem Vorwort von Sebastian Vollmer, geht es mit Jimmy Kings Geschichte los. Hinten im Glossar werden die Fachbegriffe erklärt, die grau eingefärbt aus dem Text herausstechen.
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Bei Jimmy, dessen Vater irgendwo in den USA lebt, dreht sich alles um Football. In Gedanken überlegt er Spielzüge, denn er ist Quarterback seiner Mannschaft und damit verantwortlich für den Spielablauf. Leider ist Mathe nicht sein Ding, diese Gleichungen und Rechenabläufe wollen so gar nicht in seinen Kopf. Allerdings lernt er auch nicht für den anstehenden Test und gibt die Arbeit ohne Lösungen zurück, auch eine zweite Chance nutzt er nicht, sondern nimmt das Angebot eines Mitschülers an und schreibt bei ihm ab. Dadurch macht er sich aber auch erpressbar. Als ein Junge mit einem tollen Helm auf dem Feld auftaucht, staunen alle, doch leider hat Artem den Helm gestohlen und ein Detektiv ist ihm auf den Spuren. Da der Junge aus der Ukraine ein toller Sprinter ist, nimmt die Mannschaft ihn auch ohne Helm auf. Die Junge begleiten ihn sogar zu dem Besitzer des Sportgeschäftes und bieten Putzdienste an, wenn Artem keine Problem bekommt. Doch dann macht Herr Karaka den Jungen ein Angebot.
Mir gefiel es nicht so gut, dass Jimmy seiner Mutter nicht immer die Wahrheit erzählt, doch am Ende nimmt alles einen guten Verlauf und die Mutter nimmt das Football-Verbot zurück. Hier geht es um eine sehr gemischte Mannschaft, die aber toll zusammensteht und die sich vollkommen unterstützt. Ich habe wenig Ahnung von Football, aber hier habe ich einiges erfahren über dieses Spiel. Wichtig ist die Mannschaft und der volle Einsatz fürs Team.
Kurze Kapitel mit spannender Handlung und vielen kleinen und großen anschaulichen Schwarz-Weiß-Illustrationen.
Dagmar Mägdefrau
Freak City

Kathrin Schrocke
Mixtvision
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
Nominierung Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis
Bester Jugendroman international
Nettedaler Jugendbuchpreis, Harzburger Jugendliteraturpreis
2013 ist das Buch erstmals erschienen, jetzt mit einem neuen frische Cover, dass Hände, die gebärden abbildet, wirkt es sehr ansprechend.
Mika und seine Freunde gehen der hübschen Lea nach und belästigen sie mit ihren Bemerkungen, doch sie bleibt völlig cool.
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Die Erklärung findet Mika, als er Lea im Freak City begegnet, denn sie ist gehörlos und unterhält sich in Gebärdensprache. Mika ist fasziniert von dem hübschen selbstbewussten Mädchen und entschließt sich spontan in den Ferien die Gebärdensprache zu erlernen. Aber irgendwie ist es ihm auch peinlich, so erzählt er zunächst niemandem davon. Später stößt sein Plan auch auf Skepsis und Verwunderung. Mika weiß seine Gefühle nicht einzuordnen, eigentlich liebt er Sandra, die ihn verlassen hat, aber Lea zieht ihn immer wieder an. So entschließt er sich sie einfach zu Hause zu besuchen. Keine gute Idee.
Das Buch liest sich zügig und Mikas Gedanken und Gefühle lesen sich spannend und beschreiben auch seine sexuellen Vorstellungen, ohne peinlich zu sein. Mika ist einfach ein Sechszehnjähriger, der sich entscheiden muss und ob er um Sandra kämpfen möchte oder ob er lieber seinen neuen Gefühlen vertrauen kann, die ihn zu Lea ziehen. Dabei wird auch nicht verschwiegen, wie schwierig eine Freundschaft zwischen einer Gehörlosen und einem Hörenden sein kann. Einfühlsam erzählt Kathrin Schrocke von einer uns unbekannten Gruppe, die meist unter sich bleibt und die wir hier ein wenig kennenlernen.
Dagmar Mägdefrau
Brennendes Wasser

Lukas Erler
Arena
Verlagsempfehlung ab 14 Jahre
Nach der Wiederwahl Trumps wird das Thema Fracking wieder aktuell werden. Dieses Buch, das erstmals 2014 erschienen ist, nimmt sich dem Thema als Thriller an.
In der Nähe von Kantheim im Norden Deutschland beobachten drei junge Leute, wie ein wunderlicher alter Mann das Wasser aus dem Hahn mit seiner Pfeife ansteckt und mit dem Haus in die Luft fliegt.
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Caro gibt den Vorfall zu Protokoll und zieht damit das Interesse eines Managers aus Toronto auf sich. Zeitgleich dringt der Bauernjunge Gary in die Chefetage eines Gaskonzerns ein und zwingt die Manager, „unbedenkliches“ Wasser zu trinken. Seine Anwältin kann ihn vor einer Verurteilung bewahren, doch der Konzern will Rache.
Gut recherchiert, wird hier über die Folgen von Fracking berichtet, über Manager, die für ihren Reibach buchstäblich über Leichen gehen. Mich erschreckt es immer wieder, was wir unserer Natur und dem Lebensraum von Mensch und Tier antun, nur um an fossile Energien zu kommen. Spannende Verfechtungen, glaubwürdig konstruierte Szenarien machen dieses Buch zu einem Thriller besonderer Güte.
Gut zu lesen und voller Spannung.
Dagmar Mägdefrau
In Kantheim entfacht nach jugendlichem Leichtsinn ein flammendes Drama, als das Haus, in dem der ulkige Alte eben noch getanzt hat, in Brand gerät. Caro, Josh und Speedy hatten ihn dabei beobachtet und gefilmt, sie landen nach schweren Verletzungen im Krankenhaus. Caro ist sich sicher: Das, was sie gesehen hat, war nicht normal, doch das Video ist vorerst verschwunden. In Colorado zwingt Gary die hohen Tiere einer Öl- und Gasfirma, ihr eigenes verschmutztes Wasser zu trinken – eine Konsequenz des Frackings.Auch wenn man grob weiß, dass die Öl- und Gaskonzerne Umwelt nicht zu ihrer höheren Priorität zählen, wird das Problem des Fracking hier sehr deutlich und die Folgen wie “brennendes Wasser” erreichen hier sogar Deutschland. Die brisante Verbindung zwischen beiden Vorfällen wird schnell enthüllt und die Bedrohung für die deutschen Jugendlichen steigt. Der Thriller verwebt geschickt Amerika und Deutschland, macht das brisante Fracking-Thema greifbar und verleiht der Geschichte eine fesselnde Realität. Bis zuletzt bleibt es spannend, wobei die Verknüpfung von Fiktion und realen Umweltproblemen gekonnt für Spannung und Wissensvermittlung sorgt. Ich kann mir das Buch gut als Schullektüre vorstellen, die Handlung ist natürlich manchmal einfach gestrickt, aber das darf das Genre, das Thema erscheint mir gut recherchiert und aufgearbeitet.
Raphaela Brosseron
Minecraft Code – Flucht aus dem Würfel-Gefängnis – Band 1

Gauther Wendling
Arianna Sabella
Chiara Iacobelli
Loewe
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Ich war neugierig auf dieses Buch, weil Minecraft immer noch ein Spiel ist, dass die Kinder auf dem Smartphone spielen. Deshalb fand ich es gut, dass zu Beginn des Buches ein „Minecraft-Wiki“ die wichtigsten Begriffe erklärt.
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Der Junge, der mit seiner Freundin Melanie uns auf dem Cover entgegenrennt, ist die Figur des Erzählers. Dieser Spieler, der große Ingenieur, tüftelt gemeinsam mit Melanie, der Architektin, und Lef an einem Projekt, um eine Reise zu gewinnen. Es ist nicht einfach, die Redstone-Mechanismen zu bauen und der Bau eines Aufzugs will auch nicht gelingen, als eine Mail Rester*innen sucht. Doch als der Junge den Anhang öffnet, ist in dem Spiel nichts mehr, wie es war und die Punkte fallen auf 0 zurück. Wir sehen eine Grafik, die das Zimmer des Jungens zeigt, der darin gefangen ist.
Nachdem wir auf den ersten Seiten die Regeln gelesen haben, kann das Spiel nun für uns beginnen. Nach der Beschreibung der Situation können wir zwischen zwei Optionen wählen und je nach Wahl auf der entsprechenden Seite weiterlesen. Manchmal geht es wieder zurück oder wir müssen den auf dem Kopf gedruckten Tipp lesen. Wenn es nicht weiter geht, gibt es „Hinweise und Lösungen“. Hier werden auch die Dinge notiert, die gewonnen werden bzw. die Punkteanzahl, die erreicht wurde.
Eine schöne Idee, die Augen mal vom Bildschirm zu nehmen und trotzdem ein Minecraft-Abenteuer erleben zu können.
Dagmar Mägdefrau
Café Käfer

Marie Gamillscheg
Anna Saubauer
leykam:
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Umwelt-Jahresempfehlung 2024 der Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
Das Café Käfer ist ein besonders Café, es ist winzig und kaum zu finden, denn es ähnelt einem Champignon. Die Käferfrau Karli führt das Lokal und bei ihr kann man die „besten Partys im ganzen Insektenuniversum feiern.“ Doch leider ist zurzeit wenig Betrieb und das liegt daran, dass ein Menschenhaus auf eine Wiese gebaut wurde. Das führte zum Konkurs des Insektenhotels und die Käfer wurden durch die schlechte Luft ständig krank.
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So sitzen nur zwei Hirschhornkäfer und drei Kartoffelkäfer an den Tischen und an der Theke sitzt Tassa, der Tausendfüßler. Das ist meine Lieblingsfigur, denn der kann mehrere Bücher auf einmal lesen, hin und wieder gibt er die gelesenen Informationen an die anderen weiter. So erfahren wir, dass „jedes Jahr 150 Tier- und Pflanzenarten verschwinden.“ Karli überlegt mit ihren Gästen, wie das Café wieder in Schwung kommen kann. So wird zunächst Lavendel gesät, das lockt die Wildbienen an und wir erfahren einiges über sie und die Bestäubung. Nach und nach füllt sich das Café wieder mit Leben und es ist toll, was die Tiere alles als Deko für ihre Party nutzen. Das Buch ist voller toller Ideen und es ist schön zu sehen, wie die Tiere miteinander planen und feiern. Die eindrucksvollen Illustrationen zeigen einfach gezeichnete Tiere, die gut zu erkennen sind. In den Texten stecken viele Informationen über Insekten und andere Tiere und am Ende werden die Tiere uns noch einmal gesondert vorgestellt. Ein Besuch im Café Käfer lohnt sich auf jeden Fall. Dagmar Mägdefrau
Entführung im Drachenwald – Leselöwen Comics 1. Klasse

Barbara van den Speulhof
Kurzi Shortriver
Loewe
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Theo sitzt auf dem Rücken seines Drachenfreundes Kokolo und sie eilen Lennox, das Drachenkind zu retten. Ein Cover, das neugierig auf das Abenteuer der beiden macht.
Dann lernen wir erstmal alle kennen, die im Buch eine Rolle spielen.
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Der erste Kapitel verrät uns „Theos Geheimnis“, ein wenig ahnen wir es schon, denn einen Drachen zum Freund zu haben, ist ja nicht alltäglich und deshalb bleibt es wohl besser ein Geheimnis. Selbst Theos Papa erfährt nichts davon. Mitten in der Nacht gibt es „Alarm!“. Kokolo weckt Theo, denn der kleine Lennox wurde von dem Adler Malo, „dem schlimmsten Vogel im Drachenwald!“, entführt. Natürlich fliegen die beiden gleich los, um ihn zu finden. Zum Glück gibt es im Wald viele Tiere, die den beiden helfen.
Dieses Erstlese-Buch ist in Comicform gestaltet und damit sind die kurzen Texte mit den dazugehörigen Bildern sehr gut zu lesen. Die große Schrift und die, für einen Comic, großen Bilder, erleichtern das Verständnis sehr. Ich werde das Buch gleich in den nächsten Tagen an unserm Erstklässler testen und ich bin überzeugt, dass er das Buch selbst lesen kann.
Ich schließe mich den Lehrer*innen an, die auf dem Cover das Buch empfehlen. Ich kann nur sagen: Ein überzeugendes Erstleserbuch voller Spannung.
Dagmar Mägdefrau
Zähne putzen, baden, Pipi machen – Körperpflege ist nicht schwer

Katja Reider
Sabine Kraushaar
Loewe
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Vergnügt sitzt unser kleiner Hase in der Holzwanne, spielt mit seinen Badetieren und hat Badeschaum zwischen seinen Ohren. Papa Hase weckt Hoppel mit einem Küsschen und der kleine Hase saust sofort aufs Klo. Hier sehen wir ihn sitzen und wenn wir klappen, wäscht er sich brav die Hände.
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Mit den neuen Waschlappen in Froschform waschen sich die Hasengeschwister, da fragt Hoppel „Wieso waschen wir uns morgens eigentlich?“ Hinter der Klappe lesen wir Mamas Antwort vor. Bürsten mag Hoppel auch zuerst nicht, doch dann bewundert er sein glänzendes Fell. Nach dem Frühstück werden die Zähne geputzt und dann geht es raus zum Spielen.
Eine niedliche Hasenfamilie lernen wir in diesem Pappbilderbuch kennen, wir begleiten sie einen ganzen Tag und mit einem besonderen Augenmerk auf die Hygiene. Ganz nebenbei wird erklärt, warum Zähne putzen und Pfötchen waschen wichtig ist. Durch die Klappen entdecken die Kleinen auf jeder Seite etwas.
Dagmar Mägdefrau
Theo und Leo – Die Meisterdetektive

Sabine Ludwig
Ute Krause
Cbj
Theo und Leo
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Theo hat eine Mutter, die ihm nicht all zu viel erlaubt, das meiste wird mit seiner Allergie erklärt. Jetzt hat sein Vater ihm einen Detektivkoffer geschenkt und zusammen mit Leo „mit ohne -nie“ hat er ein Detektivbüro eröffnet. Da taucht schon der erste Fall auf.
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Flora, die ihr Vater gerne „Fräulein“ nennt, wenn sie etwas ausgefressen hat und die deshalb Fräulein Flora genannt wird, wird verdächtigt, Mutters Bulette gegessen zu haben. Theo will den Fall durch Nachdenken lösen, doch Leo wird aktiv und kann beweisen, wer der Dieb war.
In der zweiten Geschichte erzählt Fräulein Flora von ihrem Onkel aus Amerika, mit dem sie die Nachmittage verbringt. Leo ahnt, dass da etwas nicht stimmen kann, als sie Flora besuchen will. Zusammen mit Theo sucht sie nach der Freundin und erlebt eine Überraschung.
Für Theo ist der letzte Fall ganz klar, natürlich hat der grässliche Robert, der ihm die Nase blutig gehauen hat, auch das goldene Feuerzeug gestohlen. Und wieder ist es Leo, die diesen Fall löst und herausfindet, wo das Feuerzeug ist.
Drei Bände in einem Buch und jede Geschichte ist humorvoll und spannend erzählt. Besonders die gewitzte Leo ist eine tolle Detektivin und auch eine zuverlässige Freundin voller Verständnis. Die vielen pfiffigen Bilder machen die Geschichten noch lesenswerter.
Dagmar Mägdefrau
Ist unsere Wald in Gefahr?

Karin Jenta
Katrin Dageför
Zaradiso Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
6 Kurzgeschichten zum Nachdenken
Paula und ihr Vater schauen sich im Wald die 1000jährige Eiche an und denken über das Klima nach. Zwei vierzehnjährige Jungs joggen durch den Wald und machen sich Gedanken über ein Waldstück, in dem es gebrannt hat.
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Von einem Förster erfahren Lilly und ihr Vater viel über Borkenkäfer. Eine Klasse bekommt viele Informationen über Pilze, die den Bäumen schaden oder nützen können. Jonas Klasse hilft mit, den Müll im Wald zu sammeln, und rettet einen kleinen Vogel aus einem Netz. Bei einem heftigen Sturm wird ein Baum sehr beschädigt und Emma hofft, dass der Baum weiterleben wird, und sie freut sich über das Pflanzen neuer Bäume.
In dieser Broschüre werden viele Aspekte zum Thema Baum und Wald angesprochen. Es geht um die Klimaerwärmung, Unachtsamkeit, die zum Waldbrand führt, wilden Müll, Käfer und Pilze, die den Bäumen schaden, und um Stürme, die den Bäumen zusetzen. Der Text der sechs Geschichten ist für Dreijährige zu lang, da können auch die vielen erklärenden Bilder nicht helfen, aber für ältere Kinder sind die Themen sehr interessant gestaltet.
Dagmar Mägdefrau
Der Fuchs und der kleine Tanuki – Band 1

Mi Tagawa
Carlsen Manga!
Verlagsempfehlung ab 8 Jahren
Diese Serie erzählt japanische Mythen in 8 Bänden, im ersten Teil lernen sich der Fuchs und der kleine Tanuki kennen. Der Tanuki (Marderhund) ist ein fiktives Wesen aus der japanischen Folklore. Es fiel mir nicht ganz leicht, mich in dieser Geschichte zurecht zu finden. Da gibt es Gestaltenwandler, Wölfe werden zu jungen Männern und eine weiße Füchsin findet das Kochen als Frau einfacher.
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Der Schwarze Fuchs wurde wie andere Tiere mit besonderen Gaben ausgestattet und hat diese Gabe falsch genutzt. Deshalb wurde er 300 Jahre ausgeschaltet und seiner Kräfte beraubt, zudem muss er sich um den kleinen Tanuki kümmern, der von seinen Eltern ausgesetzt und verstoßen wurde.
Ich habe viele Äußerungen in diesem Manga als sehr schrecklich empfunden. Da sagen die Wölfe über den Tanuki „Lass ihn uns tot beißen, bevor er wirklich gefährlich wird.“ Der Umgangston ist rüde, so spricht man sich als „Idiot“ an.
Trotz der Fußnoten und Erklärungen ist es nicht einfach, die Hintergründe, die in der japanischen Mythologie verankert sind, zu verstehen. Ein Comic, der von Geistern, Hexen und von Tieren handelt, die ihre Gestalt ändern und die zum Teil böse Charakter haben, ist schon eine schwere Kost für Grundschulkinder. Ich würde deshalb das Lesealter für Kinder, die nicht mit der japanischen Kultur vertraut sind, etwas höher ansetzen.
Mangas werden interessierten Kindern eine ganz neue Welt eröffnen mit spannenden Einblicken in die japanische Kultur und Literatur.
Dagmar Mägdefrau
Zwei starke Generationen

Karin Jenta
Tatjana Beimler
Zaradiso Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Kurzgeschichten über Begegnungen zwischen Alt und Jung
Das Cover zeigt zehn Personen unterschiedlichen Alters an einem Brunnen, ein älterer Herr hat einen Herzchenluftballon in der Hand.
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Paul besucht seine Oma Helga und möchte von ihr wissen, was sie als Kind gespielt hat. Sie hatte nur eine Zelluloidpuppe und berichtet vom Murmelspiel. Lisas Hund entdeckt eine weinende alte Frau auf einer Parkbank. Die Frau hat Vertrauen zu dem Mädchen und erzählt ihr von ihrem Problem und Lisa bringt sie wieder zurück ins Heim. Florian erzählt seinem über achtzigjährigen Opa von der Partnervermittlung im Internet, nachdem der alte Herr zunächst abwiegelt, kommt es doch noch zu einem Rendezvous. Oma Lena wohnt im Seniorenhaus und geht mit ihrer Enkelin Gila Kleider für eine Tanzveranstaltung kaufen. Zufällig rempelt Matthias mit seinem Skateboard den ehemaligen Lehrer seiner Mutter an, der gibt ihm praktische Tipps, wie er den Jungs, die ihn mobben, begegnen soll. In der letzten Geschichte treten Senioren und Kinder bei einem Fest gemeinsam als Chor auf.
Die Geschichten erzählen lebhaft aus dem Alltag von Senioren, die auf Kinder oder Jugendliche treffen. Ich finde besonders in der ersten Geschichte die Bilder sehr altmodisch, so alte Frauen haben kaum so kleine Enkel, das sind dann eher Urenkel. Das Lesealter müsste höher angesetzt werden, den meisten Dreijährigen sind die Geschichten noch zu lang und auch die Themen, wie z.B. Partnersuche ist für sie nicht interessant.
Dagmar Mägdefrau
Schwarze Liese

Anne M. G. Schmidt
Anneliese van Haeringen
Mabuse-Verlag
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Das schwarze Huhn, von dem dieses Gedicht erzählt ist, groß auf dem Cover zu sehen. Unter dem Titel sieht man es mit rigoros in die Hüften gestemmten Flügeln und hoch erhobenen Hauptes oder Schnabels.
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„Es war einmal…“ so beginnt der Text und zunächst wird Liese vorgestellt, leider „jammert sie den ganzen Tag“, denn sie „sehnt sich nach Tüpfeln auf dem Kleid“. Ja, da ist es dumm, wenn man einfach nur schwarz ist. Doch dann beschließt sie, dass man die schwarzen Tüpfel auf dem schwarzen Kleid einfach nicht sieht. So verkündet sie den anderen Hühnern und dem Hahn ihre neue Erkenntnis. Doch die lachen sie nur aus. Da wurde die schwarze Liese traurig und „fiel in eine depressive Krise.“ Sie aß und trank nicht mehr und legte deshalb auch keine Eier. Irgendwann fiel sie um und wurde für tot erklärt und sollte begraben werden. Am Grab sprach der Hahn wundervolle Worte über die von allen geliebte Lise. Als er mit den Worten „Sie war im schwarzen Tüpfelkleid das schönste schwarze Huhn.“ schloss, meldete sich die Totgeglaubte.
Das Gedicht lässt sich wunderbar lesen und die Illustrationen sind sehr passend. Wie schön, dass die depressive Liese so einfach durch die Anerkennung der anderen Hühner fröhlich wurde.
Dagmar Mägdefrau
Brandgefahren im Haus

Karin Jenta
Marie Zippel
Zaradiso Verlag
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Kurzgeschichten zum Nachdenken und für das richtige Verhalten bei Bränden
In der ersten Geschichte sitzt die Familie bei einem Gesellschaftsspiel, als der Rauchmelder piepst. Zum Glück ist es ein Fehlalarm, aber der Vater nimmt es zum Anlass, den Kindern die Funktion dieses Gerätes zu erklären und den Rauchmelder auszutauschen.
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Die vierzehnjährige Marie möchte für sich und ihre Freundin etwas kochen, doch nach dem Erhitzen des Fettes wird sie durch einen Anruf abgelenkt und als sie zurückkommt, sieht sie die Flammen in der Pfanne. Sie und ihre Freundin handeln richtig und rufen die Feuerwehr. Ein Hund rettet eine alte schwerhörige Dame, als ein Kabel unter dem Fernseher Feuer fängt. Zufällig hören zwei Kinder den Rauchmelder eines alten alleinstehenden Herren und alarmieren die Feuerwehr. Ein Handy erhitzt sich beim Aufladen so sehr, dass es den Rauchmelder auslöst. Der Vater, der Kindergeburtstag feiert, reagiert sofort, so können alle beruhigt weiterfeiern. Der zwölfjährige Julian wirft Zeitungen in den brennenden Ofen, als ein Funke auf seinen Pullover springt. Er kann das Feuer durch Rollen auf dem Boden löschen und sein Freund ruft die 112 an. So kann die Feuerwehr den Zimmerbrand löschen.
Die kurzen Geschichten beschreiben mehr oder weniger gefährliche Situationen und die Kinder lernen, dass es gut ist, schnell die Feuerwehr zu informieren, damit sie helfen kann.
In der letzten Geschichte wird es dann sogar richtig gefährlich.
Die alte Dame wird „Oma Ursula“ genannt, obwohl es in der Geschichte keine Enkel gibt, während von dem Mann als „Peter Beckmann“ gesprochen wird. Mir hätte für die Frau auch ein anderer Name gefallen.
Kinder sind immer sehr an allem interessiert, was mit der Feuerwehr zu tun hat, dieses Buch zeigt, wo es wichtig ist, sie zu rufen.
Dagmar Mägdefrau
Ein Berg, ein Sturz, ein langes Leben

Dayeon Auh
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Ausgezeichnet mit dem Luchs 11/24
„Fit für die Zukunft – Preis“ der Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
Das Buch basiert auf einem traditionellen koreanischen Volksmärchen. Die in Südkorea geborene, inzwischen in Berlin lebende Autorin erzählt in kurzen Episoden die Geschichte eines alten Mannes und eines Berges, dem nachgesagt wird das er Unglück bringt und der deshalb „Berg des Grauens“ genannt wird. Um auf den Markt zu gelangen, muss der Großvater den Berg überqueren, und man sagt, wer auf diesem Berg hinfällt, wird nur noch drei Jahre zu leben haben.
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Deshalb ist der alte Mann sehr vorsichtig, aber als es plötzlich im Gebüsch raschelt, stürzt er. Er wollte noch so vieles erleben, doch nun geht er davon aus, dass sein Leben in 3 Jahren beendet sein wird. Nach Ablauf der Jahre fühlt er sich schwach und schwächer und er erkrankt. Die Ärztin, die er aufsucht, aber meint, er wäre gesund. Als sich dann seine Enkelin nach ihm erkundigt, sieht sie die Sache aus einer ganz anderen Warte. Der Name des Berges wird in „Berg des langen glücklichen Lebens“ geändert und die Menschen strömen dorthin und purzeln vergnügt den Berg hinunter.
Die Illustrationen sind sehr bunt und ein wenig surrealistisch angelegt, ein wenig erinnern sie mich an Chagall. Ein wunderschönes altes Märchen, das uns zeigt, dass man Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive sehen muss, dann kann aus Unglück Glück werden.
Dagmar Mägdefrau
Uhuwe liest vor

Christelle Saquet
Tatjana Mai-Wyss
Bohem
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Dieses Buch ist ein wundervolles Plädoyer, Lesen zu lernen. Uhuwe, der weise Uhu, sitzt auf dem Baum vor seiner Höhle und liest den Tieren vor. Einfach ein sehr gemütlich wirkendes Cover.
Auf der ersten Doppelseite sehen wir die Waldtiere, die sich, sobald der erste Stern zu sehen ist, aufmachen und zum Baum des Uhus laufen.
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Denn Uhuwe liest ihnen jeden Abend, wenn er wach wird, vor. Auf seinem Baum gibt es ein beachtliches Bücherregal mit vielen bunten Büchern. Aber zuerst liest er den Tieren ihre Briefe vor, dann soll es mit der Geschichte los gehen. Doch da versagt dem Uhu die Stimme und die Tier bringen ihn ins Bett, damit er schnell wieder gesund wird. Da deckt ihn der Hase sanft zu, während der Dachs das Buch ins Regal stellt. Das Bild strahlt so viel Wärme und Freundschaft aus, einfach wunderschön. Trotz der guten Versorgung seiner Freunde klappt es auch am nächsten Tag nicht mit dem Vorlesen und da sehen die anderen Tiere ein, dass es doch nicht schlecht wäre, selbst lesen zu lernen.
Ich freue mich schon sehr darauf, dieses Buch vorzulesen, der Text ist nicht sehr lang und die Bilder sprechen einfach für sich.
Dagmar Mägdefrau
Kindergarten WARS 01

You Chiba
Loewe
Verlagsempfehlung ab 16 Jahre
Auf dem Cover bedroht uns Rita, die Killerin, die in einer Kita Kinder beschützen soll, mit einer Schusswaffe. Wie bei klassischen japanischen Mangas üblich wird auch dieses Buch von hinten nach vorn gelesen und auch die Seiten sind von rechts nach links aufgebaut. So ganz einfach war das Lesen dadurch für mich nicht.
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In den Kindergarten Löwenzahn gehen Kinder berühmter Elter. Sie sind deshalb ständig in Gefahr, entführt oder getötet zu werden. Rita kam aus dem Gefängnis in die Kita, um die Kinder zu beschützen. Nach einem Jahr guter Arbeit käme sie frei.
Allerdings sucht Rita auch einen schönen Mann, den findet sie bei ihrem ersten Fall, doch da der Mann, die von Rita gestellte Frage in Ritas Sinne nicht richtig beantwortet, erschießt sie ihn kaltblütig. Die zweite Geschichte entspricht der Ersten in Variationen, auch hier wird der Killer erschossen.
Sieben Kapitel beinhaltet das Buch und es werden dutzende von Verbrechern erschossen oder auf andere Art liquidiert. Eine kleine Episode spielt in der Kita und alle singen gemeinsam mit den Kleinen ein Lied. Das Buch beginnt mit „Vorhang auf für diese Action-Komödie…“. - Ich habe vielleicht den falschen Humor, aber ich finde an so vielen Toten und so viel Blut (zum Glück ist das Buch nur schwarz-weiß gedruckt) wirklich nichts lustig.
Ich war sehr neugierig auf diese Form der Literatur und bin zumindest von diesem Buch enttäuscht, auch wenn die Autorin in Japan für diese Serie gefeiert wird.
Dagmar Mägdefrau
Gibt es Pflaster für die Seele? (Starke Kinder, glückliche Eltern)

Dagmar Geisler
Loewe
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Ein Kind liegt traurig auf der Couch und sein Freund kommt mit dem Erste-Hilfe-Koffer und bringt einen Schal, neben der Couch liegt ein rotes Herz, dass verpflastert wurde.
Nach dem Vorwort der Autorin lernen wir zunächst drei Kinder kennen, sie machen Angaben zu ihrem Äußeren, Größe, Farbe der Augen.
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Danach unterhalten sich ein Teddybär und ein Krokodil und finden heraus, das sie manche Dinge nicht sehen können, selbst dann nicht, wenn der Arzt den Körper aufschneidet. Denn unsichtbar in unserem Inneren ist die Seele und wenn sie krank wird, braucht man keinen Arzt, sondern einen Psychologen. So lernen wir auf der nächsten Seite neun Kinder kennen, deren Gefühle ganz unterschiedlich sind. Die nächste Überschrift lautet „Was sind denn nun psychische Krankheiten?“ und da werden Kinder gefragt, die zum Beispiel eine Angststörung oder eine Essstörung haben. Die Posttraumatische Belastungsstörung wird ebenso erklärt, wie Autismus. Zwei Geschwister erzählen uns, reich bebildert, von der Depression ihres Vaters und warum es ihm heute wieder besser geht. Sehr beeindruckt haben mich die kleinen Bilder, die zeigen, wie der kranke Vater sich gefühlt hat. Das letzte Bild zeigt die Familie beim Spielen, das macht Hoffnung. Und noch mehr Hoffnung machen die letzten Seiten und zum Schluss gibt es Tipps, wo man Hilfe bekommt.
Von psychischen Erkrankungen sind rund ein Viertel der Erwachsenen betroffen, wird im Vorwort gesagt, es ist also wichtig, dass wir den Kindern dieser Betroffenen helfen, aber auch den Kindern, deren Seelen leiden. Dieses Sachbilderbuch ist ein guter Ratgeber und erklärt die schwierigen Gefühle sehr verständlich und geht auch darauf ein, dass niemand Schuld hat, schon gar nicht die Kinder.
Dagmar Mägdefrau
Kaugummis machen nicht satt

Katia Simon
Hase und Igel
Verlagsempfehlung Klasse 7, 8, 9 und 10
Marie möchte als Sängerin Siria einen Talentwettbewerb gewinnen, ihre beste Freundin Hilda hilft ihr dabei. Doch in Hildas Zuhause sieht sie das, was sie zuhause so schmerzlich vermisst: Liebende, fürsorgliche Eltern und Geschwister.
Abwechselnd schildern Hilda und Marie die Ereignisse der Tage bis zum Wettbewerb – Tage voller Höhen und Tiefen.
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Maries schwerwiegende Essstörung tritt zunehmend zutage, und Hilda stößt auf einen beunruhigenden Hinweis: Maries heimlichen TikTok-Kanal. Unter dem Hashtag #Thinspo veröffentlicht Marie sogenannte Bodychecks, die auf ihre problematischen Gedanken und ihr gestörtes Selbstbild hindeuten. Hilda reagiert genau richtig, reicht Marie eine helfende Hand und bietet ihr Unterstützung an. Doch Marie muss erst auf schmerzhafte Weise selbst erkennen, dass sie Hilfe braucht.
Parallel laufen die Vorbereitungen für den Wettbewerb auf Hochtouren. Die Spannung steigt, als eine Jungsgruppe als ernstzunehmende Konkurrenz die Bühne betritt und die Dynamik aufmischt.
Die Geschichte zeigt die Perspektiven beider Freundinnen: einerseits die äußere Wahrnehmung einer Essstörung und andererseits Maries inneren Kampf. Besonders eindrücklich wird beschrieben, wie Marie ihre Probleme geschickt zu verbergen versucht – mit Ausreden, warum sie nicht essen kann, oder dem überzeugenden Vorspielen, bereits gegessen zu haben. Es zeigt sich, dass eine Essstörung mehr als das ist: Sie ist oft mit tiefliegenden Gefühlen und Gedanken verbunden, wie Perfektionismus, Selbstzweifel und dem belastenden Gefühl, nie gut genug zu sein.
Marie merkt, dass sie nicht alleine ist und hoffentlich viele Leser*innen auch, bei welchen Problemen auch immer.
Raphaela Brosseron
Sowohl der Titel als auch das Coverbild weisen auf das Thema des Buches hin. Magersucht ist leider ein häufiges Problem Jugendlicher. Marie, deren großer Traum es ist, Sängerin zu werden, hat sich im Jugendhaus zu einem Wettbewerb angemeldet. Sie übt mit ihrer besten Freundin Hilda auf deren Dachboden. Hildas unterstützt ihre Freundin nicht nur als Backgroundsängerin.
Meist sind die beiden nach der Schule bei Hilda, deren große Familie zusammen in einem Haus wohnt. Hier gibt es immer ein gutes Mittagessen, denn Hildas Oma, die sich politisch engagiert, kocht sehr gut für alle. Aber niemand bemerkt zunächst, dass Marie immer neue Ausreden findet, um nicht mitessen zu müssen. Sie selbst lebt bei ihren Eltern, die beide sehr viel Zeit in ihrer Firma verbringen und von Marie exzellente Schulleistungen erwarten. Marie möchte ihre Eltern mit ihrem öffentlichen Auftritt überraschen und hofft auf ihren Sieg.
Doch als die beiden Mädchen den perfekten Auftritt einiger Mitschüler erleben, ist Marie nicht mehr von ihrem Können überzeugt. Frustriert will sie den Wettbewerb absagen.
Hilda erkennt langsam Maries Problem und informiert sich, wie sie der Freundin helfen kann.
Gleichzeitig begegnet ihr Arian, der mit den Staircase Boys auftritt, und sie ist sich ihrer Gefühle nicht ganz sicher, sie mag Arian, will aber Marie nicht verraten.
Die zwanzig Kapitel werden abwechselnd von den beiden Mädchen erzählt, da neben der Überschrift immer ein kleines Bild zu sehen ist, war leicht zu erkennen, wer da erzählt. So konnte ich sehr gut die Gefühle und Sichtweisen der Protagonistinnen nachempfinden. Besonders Maries Gedanken, die ihre Magersucht rechtfertigen sollen und zeigen, dass sie in erster Linie die Kontrolle behalten möchte, fand ich sehr berührend. Die Erwartungen der Eltern und ihr Ehrgeiz beim Wettbewerb haben Marie einfach überfordert. Wie schön, dass sie in Hilda ein gute und aufmerksame Freundin hat.
Neben der spannend erzählten Freundschaftsgeschichte gibt es viele Informationen über die Magersucht. Meine Tochter las als Jugendliche ebenfalls ein Buch zu diesem Thema und hat deshalb die Magersucht einer Freundin erkennen können. Deshalb ist es gut, über das Thema informiert zu sein und diese Informationen bietet dieses Buch gut verpackt. Die positive Darstellung der Beratungsstelle fand ich sehr gelungen.
Dagmar Mägdefrau
Wer kitzelt den Tiger?

Malgorzata Detner
Coppenrath
Verlagsempfehlung ab 18 Monate
Der Schwanz des Tigers auf dem Cover dieses Pappbilderbuches ist wuschelig behaart. Auf der ersten Doppelseite kommt die Aufforderung, den Tiger zu kitzeln. Er liegt hinter den Blättern, die wir aufklappen können und hält uns sein weiches weißes Brustfell entgegen. Er lacht, wenn wir der Aufforderung, ihn zu kitzeln, nachkommen.
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Dann sollen wir gegen die „prächtige Python pochen, auch sie liegt hinter Blättern und hat goldglänzende Schuppen. Das Krokodil wird genuddelt, es liebt schmusen und hat ein grüne Lederhaut. Der Elefant hinter den Gräsern bittet uns, ihn zu kratzen, sein großes Ohr glitzert silbern. Zuletzt wird der „grummelige Bär“ gestreichelt, das braucht schon ein wenig Mut.
Ein abenteuerliches Entdeckerbuch für die ganz Kleinen. Hinter den großen Klappen sind noch kleine Sätze versteckt und die unterschieden Strukturen der Haut sind sehr schön herausgearbeitet worden. Ich bin sicher, dass das Buch bei den jungen Leser*innen sehr beliebt sein wird.
Dagmar Mägdefrau
Klassik für Kleine – Alice im Wunderland

Lewis Carroll
Cornelia Boese
Zuriñe Aguirre
Coppenrath
Klassik für Kleine
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
In dieser Serie werden Klassiker in Form eines Pappbilderbuches für Kleinkinder angeboten.
Der bauschige weiße Rock schwebt am oberen Bildrand, unten heraus kommen die gestreiften Beine, darunter ist der rote Pilz zu sehen. Ein ungewöhnliches Cover wird uns hier geboten.
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Alice und ihre Schwester sitzen im Gras, als das weiße Kaninchen vorbeirennt. Alice läuft ihm hinterher und im Bau fällt sie in ein Loch. Zunächst wird Alice „klein wie eine Maus“, dann groß wie ein Riese. „Da weint Alice o weh, o weh! Aus ihren Tränen wird ein See.“ So kann sie sich schwimmend befreien. Sie trifft dann Frau Raupe, die ein Frauengesicht hat und ein Kopftuch trägt. Bei der Herzogin verwandelt sich das Baby in ein Schwein. Danach taucht die Grinsekatze auf. Ein beeindruckendes Bild, grinsend zeigt sie ihr großes Gebiss und in ihren Augen spiegelt sich Alice. Es folgt der 5-Uhr-Tee, danach malen die Gärtner die Rosen an. Die Herzkönigin gibt dem Buben die Schuld und Alice flieht vor ihr. So endet das Buch mit dem Reim „Sie liegt im Schatten unterm Baum, es war nur ein verrückter Traum.“
Kurze, sehr schön gereimte Texte erzählen die bekannte Geschichte von Alice auf elf Doppelseiten, bei den kunstvollen Illustrationen dominiert rotorange. So kann schon Vorschulkindern dieses Buch der klassischen Weltliteratur näher gebracht werden.
Dagmar Mägdefrau
Fuchseline´s Malbuch – Was arbeiten Mama und Papa im Büro?

Fuchseline aus dem Wienerwald
Fuchseline aus dem Wienerwald
Verlagsempfehlung ab 4-7 Jahre
Eine Frage, die die Kinder sicher interessieren werden, denn nicht alle Eltern können ihren Kindern ihren Arbeitsplatz zeigen. Das Buch beginnt mit dem Weg zur Arbeit, wobei mir der Hubschrauber etwas übertrieben scheint, dagegen fehlt der eigene PKW und das Fahrrad.
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Dann folgen Büroszenen mit einer Frau und einem Mann, ein Schreibtisch mit Bildschirm und Arbeitsmittel. Meeting und Teamwork sind die nächsten Überschriften. Eine Präsentation wird gezeigt, eine E-Mail verschickt und eine Videokonferenz abgehalten. Zwei leere Handy-Ansichten sollen mit einem Gesprächspartner und einem Selbstporträt gefüllt werden. Die nächsten Seiten sind mit „Freies Malen“ überschrieben und zeigen einfache Utensilien aus dem Büro. „Auswertungen“ zeigen Diagramme, dann können Linien und Formen nachgezeichnet werden. Es folgen Wimmelbilder von gleichen Tieren, die je nach Haltung unterschiedlich ausgemalt werden sollen. Kleine Aufgaben, wie passende Gegenstände verbinden, entscheiden, was schwerer ist, sowie Suchaufgaben folgen. Labyrinthe und Linien nach Zahlen zeichnen finden wir auf den nächsten Seiten, danach wird ausgeschnitten, zunächst Münzen und Geldscheine. Am Ende werden Schatzwürfel gebastelt.
Leider erschöpft sich das Thema Büro schnell und dann zeigen die Abbildungen die unterschiedlichsten Sachen. Sicher ein Heft mit vielen Anregungen, die über das reine Ausmalen hinausgehen und die bestimmt gerne angenommen werden.
Dagmar Mägdefrau
Fuchseline´s Malbuch – Ich gehe dann mal zu den Helden ins Krankenhaus!

Fuchseline aus dem Wienerwald
Fuchseline aus dem Wienerwald
Verlagsempfehlung ab 5-8 Jahre
Auf dem Cover sind ein großer Regenbogen und Kinder und Erwachsene als Superhelden zu sehen.
Das erste Ausmalbild zeigt ein großes Krankenhaus, auf das zwei Hubschrauber zufliegen. „Helden im Einsatz“ zeigt Krankenhauspersonal - teilweise mit Umhang.
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Dann kann sich der mögliche Patient oder die Patientin in ein Krankenhausbett malen, EKG-Linien nachzeichnen und vielfältige Arbeitsmittel ausmalen. Röntgen, Viren und Bakterien tauchen auf, danach geht es um Blutgruppe und einen DNA-Strang, was mir schwierig erscheint.
Damit ist das titelgebende Thema allerdings auch schon erschöpft. Jetzt geht es um „Fantasie und Kreativität“. Einhörner und Piraten werden zum Ausmalen angeboten. Linien nachgezeichnet und Bilder ausgemalt. So. z.B. eine Vorlage mit vielen Füchsen, die je nach Haltung unterschiedlich angemalt werden sollen, das ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe.
Es folgen Labyrinthe, Suchbilder und Umrisse, die nach aufsteigenden Zahlen gezeichnet werden müssen. „Scheren Rallye“ bedeutet, dass Formen und Linien ausgeschnitten werden. Ein Gesicht, bei dem man Augen und Lippen ausschneidet und einklebt, gefällt meiner Enkelin sicher, ebenso wie die Pizza, die belegt werden soll. Zum Ende können noch Memory-Karten ausgeschnitten werden.
Dieses Din-A-4 große Heft bietet viele Mal- und Bastelangebote, ich hätte mir ein wenig mehr zum Thema gewünscht, bin aber überzeugt, dass meine kreative fünfjährige Enkelin viel Spaß haben wird.
Dagmar Mägdefrau
Literacy-Projekt – Zwei für mich, einer für dich

Lara Keste
BVK
Literacy-Projekt
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Das Bilderbuch „Zwei für mich, einer für dich“ führt beim Vorlesen immer zu Entrüstung, denn das ungerechte Teilen empört die Kinder sofort. Deshalb habe ich mich, obwohl ich keine Erzieherin, für diese Broschüre interessiert. Literacy bedeutet u.a. das Verstehen von Texten, was den Kinder später das Lesen und Schreiben erleichtern wird.
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Zielgruppe sind Kita-Kinder ab 2, denn das Bilderbuch hat wenig Text und ist reich bebildert.
So wird am Anfang für diese Gruppe der Einstieg in die Geschichte doppelseitenweise erklärt. Es gibt viele Fragen, die die Kinder bei genauem Zuhören beantworten können. Ältere Kinder können Dinge in den Bildern suchen, vielleicht sogar mit einer Lupe. Es wird ein Fingerspiel und später auch ein Lied zur Geschichte angeboten. Es gibt Kopiervorlagen, die ausgemalt oder laminiert angeschaut werden können, um zu selektieren, welche Gegenstände in eine Küche gehören. Die Anregung, einen Aufgabenplan zu erstellen, macht in gewissen Situationen auch Sinn, ebenso wie das Spiel „Ich koche Essen“ nach dem Vorbild, „Ich packe meinen Koffer.“ Natürlich kann auch generell über Essen gesprochen oder sogar selbst gekocht werden. Eine Malvorlage zeigt einen leeren Teller, der mit dem Lieblingsgericht „aufgefüllt“, d.h. bemalt, werden kann. Mit Papprollen können Bär und Wiesel gebastelt werden und es gibt eine Anregung, einen Wald im Karton anzulegen. Rezepte und kleine Aufgaben vervollständigen die Tipps rund um das Bilderbuch von Jörg Mühe.
Wie gesagt, ich bin keine Fachfrau für die Arbeit mit einer Kitagruppe, aber die Tipps aus dieser Broschüre kann man vielfältig anwenden, je nach dem wie erfahren man selbst ist oder wieviel Zeit man aufwenden möchte. Dank der vielen Vorlagen wird Zeit gespart, selbst Unterlagen zusammenzusuchen. Es gibt einige dieser Literacy-Projekte zu schönen Bilderbüchern, die sicher gerne genutzt werden.
Dagmar Mägdefrau
Die kleinen Bücher der kleinen Brontës

Sara O’Leary
Briony May Smith
Von Hacht Kinderbuchverlag
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Ein zauberhaftes Bilderbuch über die Kindheit und die Talente der Brontë-Geschwister. Die nostalgischen Illustrationen in eher gedeckten Tönen transportieren viel Wärme.
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Sie haben zum Teil sehr ungewöhnliche und spannende Perspektiven und weisen viele Details auf, ohne dabei überfrachtet zu sein. Die Geschichte ist kurzweilig und unterhaltsam erzählt und macht Lust darauf, sich selbst kleine Geschichten auszudenken. Ich liebe dieses Buch!
Katia Simon
Ich hab da was für dich

Lena Raubaum
Katja Seifert
Tyrolia
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Kinderbuch des Monats Januar 2025
Auf dem Cover sehe ich nur die Beine einer Person, die mir ein riesiges Paket entgegenhält. „Wortgeschenke und Gedankenstupser“ wird es wohl enthalten. Denn dieses wundervollen Gedichte schenkt Lena Raubaum und allen, die das Buch (vor-)lesen.
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Kleine Reime, kurze Geschichten in poetischen Worten erzählt, das alles finde ich hier.
„Sorgsam
Sicher könnt´ ich mir Sorgen machen
Sorgen über mein ganzes Leben
Nur wäre das halt zirka so
Wie auf heile Haut Pflaster zu kleben.“
Ist das nicht eine beeindruckende Lebensweisheit? Vielleicht sogar etwas fürs Poesiealbum?
Unter der Überschrift „Busreise“ geht es um die Welt und an die exotischsten Orte, dann erfährt man, dass der Bus ein Globus ist. Gleich auf der nächsten Seite werden Papas Schuhe zu Booten, die durchs Wohnzimmer fahren.
Die dann folgenden Tiergedichte zu lesen, ist auch wieder ein echter Spaß. Bei den Klopfgedichten steht jemand vor der Tür und überrascht uns mit einer Aussage.
„Alles klar
Was ist ein Gedicht?
Es reimt sich
Oder nicht“
Danach muss man das Buch mal umdrehen oder die Buchstaben auf dem Kopf lesen.
Und so gibt es noch einiges Ungewöhnliches in diesem Gedichtband, lass dich also einfach überraschen und erfreu dich an den verrückten Ideen der Autorin und an den kleinen, feinen Illustrationen am Rande.
Ich liebe es, solche Gedichte laut zu lesen und den Klang der Worte vollständig zu spüren.
Dagmar Mägdefrau
Maschas leuchtende Jahre

Veronika Wiggert
Marie Geissler
Tulipan
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Bilderbuch des Monats Januar 2025
Vor einiger Zeit habe ich die Biografie von Mascha Kaléko „Suche nach der Heimat“ gelesen und ich war erstaunt über das ungewöhnliche Leben dieser deutschen Dichterin. In diesem Bilderbuch wird ihr Leben kindgerecht erzählt und mit wunderschönen Illustrationen, die sich stilistisch an der Zeit der 1920er Jahre orientiert, ausgeschmückt.
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Auf dem Cover sehen wir die junge Mascha mit einen Federhalter in der Hand auf einer Schreibmaschine sitzend.
Auf der ersten Seite ist das Gedicht „Der Mann im Mond“ abgedruckt. Eine Frau liegt schlafend mit ihrem Kind, wohl die kleine Mascha, im Bett, auf dem Kopfende sitzt eine Eule, dazu scheint eine Mondsichel. Dann sieht man Mascha als Mädchen mit einem Hund über eine Wiese tollen, aber oft machte sie sich schon damals „eigene Gedanken“. Sie war mutig und konnte „eisenhart“ sein. Sie war sieben, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland floh, Auslöser war der 1. Weltkrieg. Dann begann die wunderbare Zeit in Berlin, sie dichtete und verbrachte ihre Zeit im Romanischen Café mit anderen Künstlern. Erst die Nazis machen ihrer Kariere ein Ende und sie flieht mit ihrem zweiten Mann und ihrem Sohn nach Amerika.
Die Gedichte von Mascha Kaléko sind nach wie vor schön zu lesen. Sie haben Tiefe und Gefühl, aber auch Humor. Mir gefällt es deshalb sehr gut, dass die Autorin diese Dichterin den Kindern näher bringt. Sie schafft es mit kurzen Texten, unterstützt durch die aussagestarken Illustrationen, ein Bild zu erschaffen, das sicher vielen in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht sehen die heutigen Kinder mal ein Gedichtband von Mascha in der Buchhandlung und sie werden dann danach greifen…
Dagmar Mägdefrau
Der kleine Prinz

Antoine de Saint-Exupéry
Anna Silivonchik
Edition Bracklo
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Bilderbuch des Monats Dezember 2024
Der kleine Prinz ist sicher eines der am häufigsten zitierten Bücher, die Zitate eignen sich zur Geburt, zur Hochzeit und für Todesanzeigen. Ebenso vertraut ist uns die gezeichnete Figur mit den gelbblonden Haaren, die immer etwas verloren wirkt.
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Diesmal sehen wir einen Jungen mit Krone, der verträumt auf einen Globus mit Sternenbildern schaut, davor die Rose, schon ganz aufgeblüht. Nach einer etwas längeren Widmung sehen wir, passend zum Text, einen Hut, der aber eine Boa ist, die einen Elefanten verschlingt. Danach fliegt ein Pilot mit einem Papierflieger, den der Junge in der Hand hält. Nach der Bruchlandung sehen wir den Prinzen, ohne Krone auf dem großen Kopf und Spanngenschuhen an den kleinen Füßchen. Er hält ein Schaf im Arm, das die Krone auf dem Kopf hat. Später sehen wir den Piloten mit dem Prinzen, beide im zarten Mondlicht, fast durchscheinend. In Kapitel XII geht es um einen Säufer, der inmitten der Flaschen seinen Kopf gegen den eines Fisches lehnt, allerdings bestehen alle Fische nur aus Gräten, ein wirklich trauriges Bild.
Da ich davon ausgehe, dass die Geschichte allen bekannt ist, habe ich mich hier auf die ungewöhnlichen neuen Illustrationen beschränkt. Ich finde sie sehr gelungen und der Geschichte würdig. Allerdings taucht vor meinem inneren Auge, wenn ich den Text lese, der kleine Prinz auf wie Antoine de Saint-Exupéry ihn erschaffen hat.
Dagmar Mägdefrau
FC Stinkesocke – Glücksbringer wäscht man nicht

Oliver Schlick
Julia Christians
Ueberreuter
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Wer in einem Ort namens Stokkesinker wohnt, muss ich nicht wundern, wenn anderen der Begriff Stinkesocke in den Sinn kommt, wenn er den Namen hört. So sprechen die Gegner des Fußballvereins gerne vom FC Stinkesocke und es gibt sogar eine Lied, das sie bei den Fußballspielen singen.
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Der zehnjährige Emil spielt wie sein Vater und sein Großvater, der die tollsten Geschichten aus seiner Zeit erzählen kann, beim FC. Doch sein Wechsel zur D-Jugend ist nicht so einfach wie gedacht, denn es gibt in Stokkesinker zu wenig Jungen, die mitspielen wollen. Allerdings geht es der Mädchenmannschaft nicht besser und so kommen sie auf die Idee, ein Mixed-Team aufzustellen. Dem Vereinsvorsitzenden Hauke Hallig gefällt der Gedanke, so doch eine Mannschaft für ein anstehendes Entscheidungsspiel melden zu können. Doch da nicht alle seiner Meinung sind, trainieren die Mädchen und Jungen fleißig mit ihrer neuen Sportlehrerin. Dass am Ende ein Glücksbringer nötig ist, um den Glauben an die eigene Stärke zu finden, gefiel mir sehr gut. Denn oft braucht man etwas, an das man glaubt, damit man sich selbst vertraut.
Auf dem Cover stürmen Emil und Clara und zwischen ihrem Beinen saust der Dackel Ronaldo über den Rasen. Die sieben Kapitel lassen sich gut lesen und die Illustrationen lockern den Text immer wieder angenehm auf. Sehr vergnüglich fand ich die Geschichten über die Vereinslegenden wie z.B. Eigentor-Erik und die Werbeunterstützung des Friseursalons. Ein Buch über Freundschaft, Glauben an die eigene Stärke und das Quäntchen Glück, das man zum Siegen braucht.
Dagmar Mägdefrau
Die Zeit-Agenten – Jagd um den Eifelturm – Band 3

S. J. King
DK
Die Zeit-Agenten
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Acht Kinder aus der ganzen Welt sind die Zeit-Agenten, wenn ihre Uhren sich rückwärts drehen, dann werden sie zu einem Einsatz gerufen. Während ihres Einsatzes steht für alle anderen die Zeit still, so werden sie nicht vermisst oder verpassen etwas im Hier und Jetzt. Denn ihre Aufträge erledigen sie in einer anderen Zeit. In diesem Band reisen Hannah aus den USA und Alex aus Neuseeland in das Paris zur Zeit des Baus des Eifelturms.
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Sie treffen dort auf Gustave Eifel, dem die Pläne vom Zeitdieb Mora gestohlen wurden. Mora stiftet Chaos und will mit seinen Aktionen die Gegenwart verändern. Warum er das tut, wird nicht erklärt. Leider verfügt er über „Ticker“, mit denen er die Kinder immer wieder aufhält. Aber dank der Hilfe des Kuckucks Tempo, der sie begleitet, wird am Ende der Bösewicht in einer spannenden Aktion ausgetrickst.
Zeitreisen sind in Kinderbücher zurzeit sehr im Trend, ähnlich wie in anderen Reihen gibt es hier eine Gruppe Kinder, die in diesem Fall gar nicht so außergewöhnlich sind. Während des Aufenthaltes in Paris werden immer wieder französische Worte genutzt, aber es gibt keine Erklärung, wie sich die Kinder untereinander bzw. mit den Franzosen unterhalten. Für mich nicht gut nachvollziehbar. Dass es der kleine Kuckuck schafft, einen Plan vom Eifelturm in seinem Schnabel zu transportieren, halte ich für unmöglich. Auch wenn das Buch mit dem Zeitsprung eine fantasievolle Idee verfolgt, sollte es deshalb nicht alles außer Kraft setzen.
Das Buch liest sich vergnüglich und bietet auch einige Informationen, entspricht aber nicht meinen Anforderungen.
Dagmar Mägdefrau