Künstliche Intelligenz für Babys

Chris Ferrie
Loewe
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Auf dem Cover ist eine Platine und ein Schnuller zusehen, eine schönes Bild für die Erläuterung der KI.
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Zunächst sehen wir einen roten Ball, der als künstlich beschrieben wird. Dann taucht ein schwarzweißer Hund auf, er ist natürlich. Der Hund hat ein Gehirn und kann lernen, er kann auch Probleme lösen und sich anpassen. Deshalb „sagen wir, dass er Intelligenz besitzt!“ Danach sehen wir einen leeren Bildschirm, der als Computer bezeichnet wird. Auch er kann Dinge lernen, so wurde ihm z.B. beigebracht, einen Hund zu erkennen. Er kann auch rechnen, die Aufgaben und ihre Lösungen sehen wir auf dem Bildschirm. Da er sich nicht anpassen kann, ist er nicht intelligent. Doch wenn man ihn upgradet, ändert er seine Regeln und „kann sich an neue Umstände anpassen.“ Daraus folgert der Physiker Chris Ferrie, „Der Computer ist künstlich und besitzt Intelligenz.“
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich das Buch einem zweijährigen Kind vorlese. Schon allein, die Befehle, die auf dem Computerbildschirm stehen, sind viel zu schwierig zu begreifen. Hier wird zwar auf einfache Art eine schwieriger Zusammenhang erklärt, aber „für Babys“ würde ich da nicht wörtlich nehmen.
Dagmar Mägdefrau
Ohren, Nase, Bauch – das hab ich auch

Dagmar Geisler
Loewe
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Der kleine Junge schaut uns schelmisch vom Cover aus an. Er steht nur mit einer Unterhose bekleidet vor einen Spiegel, den wir durch ein Loch auf dem Cover sehen.
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„Das bin ich“ deutet auf den Jungen und über dem Spiegel ist zu lesen „und das bist du“. Daneben sind ein paar Teile des Körpers abgebildet. Was wir mit Augen, Mund, Nase und Augen machen können, erläutern uns einige Reime. Um die Haut und viele Körperteile geht es danach. Nicht nur der Junge wächst, auch seine Haare und Nägel. Auf der letzten Seite sehen wir den Jungen und seine Freundinnen und Freunde ohne Kleidung und das Kind, dem das Buch gehört, kann es durch ein eigenes Bild ergänzen.
Ich glaube, dass der Spiegel die Kinder sehr ansprechen wird, sie lernen mit diesem Pappbilderbuch ihren Körper kennen und die entsprechenden Bezeichnungen. Die kurzen gereimten Texte und die vielen Bilder werden sicher oft gelesen und angeschaut.
Dagmar Mägdefrau
Kommissar Pfote – Jagd nach dem Feuerteufel – Band 8

Katja Reider
Dirk Henning
Loewe
Kommissar Pfote
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Auf dem Cover sehen wir Pepper und seinen Polizisten Paul. Im Hintergrund löscht die Feuerwehr gerade einen Brand.
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Zu Beginn des Buches werden uns die Polizisten und die Polizistin Nasrin vorgestellt, auch Lulu, Peppers geheimer Schwarm, ist dabei.Heute muss Pepper früh aus seinem Körbchen, denn Paul will einen Freund bei der Feuerwehr besuchen. Doch es gibt auch einen tierischen Brandermittler, den Hund Carlos, den Pepper gleich als Angeber einstuft. Doch als er dann am Brandbeschleuniger schnuffelt, ist er doch froh, dass das nicht zu seinem Job gehört. Doch dann gibt es Alarm und die Feuerwehr rückt zu einem Brand aus. Paul und Pepper fahren hinterher und treffen in der Schule, wo der Brand gelöscht wird, auf Emmi, die ihnen schon bei anderen Fällen geholfen hat. Ihr großer Bruder Finn und seine Freunde erregen Peppers Interesse und so macht er Paul auf sie aufmerksam.
Pepper erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, was manchmal schon witzig ist. Natürlich wird er auch diesen Fall, der eigentlich gar keiner ist, lösen, denn die Schnüffelnase von Kommissar Pfote ist immer noch die Beste. Vier Kapitel in großen Buchstaben und viele schöne bunte Bilder machen diesen Krimi zu eine tollen Erstleserbuch.
Dagmar Mägdefrau
Toni übernachtet woanders

Anna Taube
Barbara Korthues
Loewe – Leselöwen
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre/ 1. Klasse
Auf dem Cover sind die vier Kinder zu sehen, die heute gemeinsam übernachten. Sie sitzen zusammen in einer gemütlichen Höhle. Die Zwillinge Nia und Nik haben Toni über Nacht zu sich eingeladen.
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Zusammen mit Papa packt Toni seinen Rucksack und er entscheidet sich tapfer, sein Schmusetier nicht mitzunehmen. Auch der Abschied von Papa verläuft schnell und ohne Kuss. Zunächst gibt es eine tolle Party mit Pizza und Limo, danach machen sich die Kinder daran, eine Höhle zu bauen. Inzwischen ist auch Gere dazu gekommen. Die Kinder machen noch einiges in der Höhle, doch dann schlafen alle ein. Nur Toni kann nicht schlafen und sehnt sich nach zuhause. Doch dann kann Gere ihn trösten.
Vier kleine Kapitel mit ganz großen Buchstaben und einer farblichen Silbentrennung erleichtert das Lesen, dazu kommen die großen bunten Bilder, die die Geschichte sehr schön ergänzen. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es noch einige Fragen, die einfach zu beantworten sind.
Erstleser werden es schaffen, dieses Buch zu lesen und das wird sie sicher sehr stolz machen.
Dagmar Mägdefrau
Kolossale Katastrophe

Hannah Brückner
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Beste 7
Das Cover zeigt Skelettteile eines Dinosauriers. Der kleine Junge schaut erschrocken nach oben, als ob er erwartet, dass die Knochen sich bewegen. Ein kleiner blauer Wellensittig sitzt auf einem der Knochen.
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Der Titel lässt uns schlimmes erahnen. Die Katastrophe wird sich an einem Donnerstagnachmittag im Dinomuseum abspielen. Der Junge und sein Papa kommen gerade dort an. Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass es fürchterlich wird. Die Besucher machen sich auf den Heimweg und ziehen sich ihre Mäntel an, da lässt der Garderobier, wie jeden Abend, seinen Wellensittig zum Inspektionsflug raus. Wir sehen die große Halle mit den Dinoskeletten und auch den Vater und den Jungen. Der Wellensittig fliegt ganz oben unter dem Glasdach. Doch dann flattert er auf Juris zu und der hat „kolossale Angst vor Vögeln.“
Und mit seinem Erschrecken löst er „eine richtig, richtig, große Katastrophe aus. Alle Besucher reißen erschrocken ihre Münder auf und schauen auf den Berg Knochen. Juris atmet 283-mal ruhig ein und aus und bittet dann um Hilfe.
Damit wir uns das Ergebnis anschauen können, müssen wir die Seite noch einmal aufklappen und der Effekt ist einfach erstaunlich.
Ein Buch über ein schlimmes Ereignis, dass man selbst verschuldet hat und viele Menschen, die helfen und uns unterstützen. Die Bilder sind zart, auch in der Farbe und zeigen sehr genau, wie sich alles ereignet hat. Besonders gut gefällt mit die Mimik, die so schön eingefangen wurde. Ein Buch voller Gefühl mit einem großen Spritzer Humor.
Dagmar Mägdefrau
Ludwig und das Nashorn

Golden Cosmos
Noemi Schneider
NordSüd
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Troisdorfer Bilderbuchpreis 2025
Nachdem Golden Cosmos schon den Zauberwürfel in grelle Farben getaucht hat, lernen wir nun das Nashorn kennen, das Ludwig in seinem Zimmer hat. Schon das Cover mit dem Jungen und dem blauen Dickhäuter ist kräftig eingefärbt, das Orange leuchtet besonders grell.
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Auf Ludwigs Bett sitzen die beiden, der Junge und das Nashorn, im Bett warten schon die Schmusetiere. Die Schreibtischlampe taucht das Zimmer in zartes Licht, durch das Fenstert schimmert es rotorange. Als der Vater sehr raumgreifend ins Zimmer tritt, möchte er wissen, mit wem Ludwig gesprochen hat. Als Ludwig ihm vom Nashorn erzählt, hält er es für Einbildung. Trotzdem sucht er nach dem Tier, genau wie Ludwig sehen wir das Nashorn. Meist sind es nur kleine Ausschnitte. Als der Vater auf dem Nashornhinterteil sitzt, sagt er „Ich sehe kein Nashorn. Es gibt hier kein Nashorn!“ Da schaut Ludwig aus dem Fenster und fragt seinen Vater „Siehst du den Mond?“ Er ist nicht zu sehen, weil er auf der anderen Seite des Hauses scheint.
Ludwig Wittgenstein war ein Philosoph und der Satz „Es lässt sich nicht beweisen, dass kein Nashorn im Raum ist.“ stammt von ihm. In diesem Bilderbuch wird daraus eine Gutenachtgeschichte, in der Ludwig und wir Lesenden das Nashorn auf jeder Seite entdecken, während der Vater seine Identität leugnet. Da ist es nur klar, dass der Junge als Berufswunsch Philosoph angibt.
Der Text ist kurz und gut verständlich, bei den Bildern faszinieren mich die Perspektiven, aus denen sie uns das Zimmer zeigen. Da liegt Ludwig mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und der Vater sucht unter dem Bett, so, dass wir nur sein Hinterteil sehen. Ein zu Recht preisgekröntes Bilderbuch.
Dagmar Mägdefrau
Stark im Alltag mit Hörgeräten – Ein Kinderfachbuch

Anika Preuß
Tim Schäfer
Mabuse-Verlag
Leseempfehlung ab 8 Jahre
Ich trage seit ein paar Jahres altersbedingt Hörgeräte und deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Kinderfachbuch über das Thema. Der Junge auf dem Cover hat ein riesiges grünes Hörgerät in seinen Händen.
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Das Vorwort und alle Texte in den grünumrandeten Kästchen wenden sich an die erwachsenen Leser*innen. Und dann stellt sich Leo vor, er spricht sein Gegenüber direkt an uns fragt nach dem Namen. Leo ist glücklich, weil er mit einem Hund gespielt hat, er fragt dann gleich wieder, wie wir uns fühlen. Abgebildet sind Tierköpfe mit unterschiedlichen Ausdrücken, die Katze schaut wütend und der Frosch schaut mit großen Augen und ist überrascht. Unter den Bildern stehen noch andere Adjektive zur Auswahl, die zu einer ähnlichen Mimik führen. Dann zeigt Leo uns sein grünes Hörgerät, das er im Ohr trägt. Er freut sich, dass das Kind, das das Buch liest, ebenfalls ein Hörgerät trägt. Kinder, die eine Brille tragen, sieht er oft, aber er kennt kein Kind, das ein Hörgerät trägt. Deshalb freut sich Leo, dass er nun nicht mehr allein ist, und im Buch gibt es Platz, damit wir Bilder anderer hörgeschädigter Kinder einkleben können. Mit der Abbildung eines Ohrinneren wird die Funktion des Ohres erklärt. Danach berichtet Leo uns von seinem mutigen Nachfragen, wenn er etwas nicht versteht. Auf den nächsten Seiten geht es um das Hörgerät, das Einsetzen und seine Pflege. Drei bunte Wimmelbilder auf den nächsten Doppelseiten sollen die Kinder zum Erzählen animieren.
Wie Leo schon festgestellt hat, gibt es nicht so viele Kinder, die nicht gut hören. Allerdings gibt es in unserer Stadt ein Internat für Hörgeschädigte, deshalb trifft man hier häufiger auf Kinder und Jugendliche mit Hörhilfen. Ich finde es aber sehr gut, dass sich dieses Buch an die Kinder richtet, die meinen, sie seien allein mit ihrem Problem. Auch ich musste erst lernen, wie man mit dem Hörgerät umgeht und wie man es pflegt. Alles ist hier sehr schön und kindgerecht erklärt. Sehr empfehlenswert auch für die Familie und Freunde!
Dagmar Mägdefrau
Wir alle in unserer Klasse – Band 2

Daniela Kunkel
Steffi Korda
Carlsen
Leseempfehlung für Leseanfänger in der 1. Klasse
Auf dem Cover sehen wir die Kinder der Klasse und das "Wir". Alle halten ihre Hände gemeinsam auf dem Globus. Das Bild strahlt schon die Gemeinsamkeit und Freundschaft aus, die das "Wir" vermittelt.
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Ella und Adeen sind kennen das "Wir" schon und wir sehen es auf dem Bild als Schatten der beiden Freundinnen. Die beiden halten zusammen und kommen zum Glück auch in dieselbe Klasse, in die auch viele Kinder aus ihrer Kita kommen. Anhand einiger Fotos sehen wir, dass die Kinder aus Frau Lorenz Klasse aus ganz unterschiedlichen Familien stammen. Wir sehen auch das "Wir" neben der Familie im Bett liegen. - Wie ich finde, ein wunderschönes Bild einer glücklichen Familie. Wie unterschiedlich die Kinder aussehen, sehen wir auf der nächsten Seite und natürlich sprechen die Kinder auch unterschiedliche Sprachen, die das "Wir" alle versteht. Im nächsten Kapitel geht es um Vorurteile, die wir schnell abbauen sollten, denn „wir sind vielfältig“ und „das kleine Wir liebt die Vielfalt im Klassenzimmer.“ Sehr gut gefallen mir auch die Streitregeln, denn auch Wir-Kinder streiten mal.
Ein tolles Buch, das gerade in der 1. Klasse das Wir-Gefühl festigt, aber auch zeigt, dass wir uns so akzeptieren müssen, wie wir sind. Uns trösten und loben und damit die Gefühle der anderen erkennen und darauf eingehen. Die Illustrationen zeigen uns genau, was die kurzen Texte aussagen und da die Schrift extra große Buchstaben nutzt, können die Erstklässler das Buch sicher bald lesen.
Dagmar Mägdefrau
Der Hund von Baskerville

Athur Coban Doyle
Sidney Paget
Hase und Igel
Verlagsempfehlung ab 5./6./7. Klasse
Wie die meisten von uns kenne ich die Geschichten von Sherlock Holmes nur aus Filmen und Fernsehproduktionen. Ich habe nur einige wenige Bücher gelesen. Dieses Buch über den unheimlichen Hund von Baskerville ist in großen Buchstaben gedruckt, verfügt über einige Schwarz-weiß-Zeichnungen und ist auf unter 160 Seiten gekürzt zu lesen.
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Dr. James Mortimer berichtete Holmes von dem Fluch der Baskervilles, einer Sage, die von Hugo Baskerville berichtet. Er war ein skrupelloser Mann, der ein Bauernmädchen mit einer Hundemeute hetzte, der aber selbst von einem „riesenhaften, schwarzen Hund“ getötet wurde. Mortimers Freund Charles Baskerville ist nun ebenfalls auf rätselhafte Weise zu Tode gekommen und neben seiner Leiche wurden Spuren eines großen Hundes gefunden. Der berühmte Detektiv aus der Baker Street in London schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville, er soll dem Höllenhund, der dort sein Unwesen treibt, auf die Spur kommen.
Ein klassischer Kriminalfall, der nichts von seiner Spannung eingebüßt hat und der hier gut lesbar aufbereitet wurde. Zu empfehlen für Jugendliche, die sich vor dicken Büchern scheuen oder für Menschen, die sich schnell über diese spannende Geschichte informieren möchten.
Dagmar Mägdefrau
Klub der seltsamen Kinder

Petra Soukupová
Nikola Logosová
Jungbrunnen
Leseempfehlung ab 9 Jahre
Das Cover gibt schon sehr schön die Art der Illustrationen im Buch wieder, es zeigt uns Milas Vorliebe für Spinnen und andere Tiere und die verlassene Siedlung, in die die Kinder sich aufmachen.
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Mila verliert sich immer wieder in ihre Naturbeobachtungen, sie bezeichnet sich selbst als „seltsam“ und hat manchmal Aussetzer. Peter, der Jüngste der Kinder, kann vor Angst nicht einschlafen und ängstig sich ständig, deshalb möchte er auch nicht an der Klassenfahrt teilnehmen. Katka ist übergewichtig und wird von allen, auch von ihrem älteren Bruder, gemobbt. Sie liest gerne und flüchtet so vor ihrer bitteren Realität. Der gehbehinderte Franta ist oft bösartig. Mit seinem Handy dreht er Videos, die er ungefragt ins Netz stellt. Als Peter beschließt auszureißen, beschließen die drei anderen, ihn zu begleiten. Diese gemeinsame kleine Reise wird für alle zum Abenteuer.
So langsam lernen wir die vier Protagonisten anhand kurzer Episoden kennen. Die Anfangsbuchstaben ihrer Namen zeigen jeweils zu Beginn des Abschnitts aus welcher Sicht der Abschnitt erzählt wird. Das bringt für uns interessante Einblicke in Gefühle und Denkweisen der Kinder. Besonders Peters Ängste fand ich sehr einleuchtend beschrieben, aber auch die „Aussetzer“ von Mila machten so doch Sinn. Frantas Bosheiten, die er oft gar nicht so empfand, hatten dadurch sowas wie eine Erklärung. Katka, die durch ihr ständiges Lesen zur Außenseiterin wurde, freute sich, genau wie die anderen, die der Zufall zusammenbrachte, über die entstehende Freundschaft. Diese Form der Zusammengehörigkeit, des gegenseitigen Aufeinander achtens, war für alle neu und deshalb so schön.
Zu Anfang brauchte es einige Zeit, bis ich so richtig in der Geschichte angekommen war, einige Passagen hätte man sich sparen können. Aber dann hatte ich einen Draht zu diesen seltsamen Kindern, die auf so wenig Verständnis trafen und sich deshalb gegenseitig so wichtig wurden. Die Illustrationen wirkten oft wie Collagen, aber sie hatten immer einen sehr schönen Bezug zur Handlung und passten hervorragend ins Buch. Ich würde allerdings die Leseempfehlung auf 11 Jahre setzten.
Dagmar Mägdefrau
Das Übelchen zieht ein… und aus und wieder ein

Jan Strathmann
Dominik Rupp
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Auf dem Cover saust das Übelchen auf einem Blatt durch den Garten von Mirandoline, die wir am Fenster sehen.
So ein Übelchen kennen wir alle, denn wie oft geht uns etwas schief und wir wissen gar nicht, wie es dazu gekommen ist.
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Aber normalerweise arbeiten die kleinen Wesen ganz im Geheimen, aber unser Übelchen ist vom Baum in die Teetasse von Mirandoline gefallen. Deshalb kam es, dass das Übelchen bei Mirandoline einzog. Geflohen ist das Übelchen vor dem Horowitz, dem Hahn des unfreundlichen Nachbarn Herrn Mumitsch. Das Übelchen kann mit einem Schnippen den Menschen kleine Streiche spielen und immer, wenn er das tut, wächst er etwas, so dass er bald in sein viel zu große Jacke passt. Durch den engen Kontakt zu Mirandoline und ihre liebevolle Art dem Übelchen gegenüber lernt der kleine Kerl neue Werte kennen. Er hat ein Zuhause und mag Mirandoline sehr, sogar ihr Schnarchen gefällt ihm. Die beiden erleben einiges miteinander und das Übelchen lernt ganz neue Dinge wie Schule oder Zirkus kennen.
Das Übelchen wächst uns schnell ans Herz. Es macht Spaß, mit ihm die Welt zu entdecken und ihn dabei zu beobachten, wie er Gefühle entwickelt und nicht wieder einsam sein möchte. Denn „So nett wie Mirandoline, war noch keine Mensch zu ihm gewesen.“
12 Kapitel und 123 Seiten hat das Buch, die Schrift ist etwas größer und es gibt viele bunte, schöne Bilder. Deshalb kann man das Buch sicher schon Fünfjährigen vorlesen, zum Selberlesen würde ich schon die 3. Klasse empfehlen.
Dagmar Mägdefrau
Mister O´Lui und das Mutigsein – Teil 2

Silke Siefert
Baumhaus
Mister O´Lui
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Ein Sieb auf dem Kopf und eine Pfanne, die mit einem Kochlöffel zur Trommel wird, so sehen wir Mister O´Lui auf dem Cover, sein Freund Rupert sitzt ihm im Nacken und hinter dem Busch sehen wir ein Tier sitzen.
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Zunächst werden uns Mister O´Lui und sein Freund Rupert vorgestellt. Mister O´Lui wohnt in einem kleinen Haus am Rande des Central Parks und er bezeichnet es als Glück, dass das kleinen Streifenschweinchen Rupert bei ihm eingezogen ist. Die beiden verbringen die Tage gemeinsam und machen viele Päuschen. Doch dann müssen sie feststellen, dass alle Pusteblumen verschwunden sind. Da es auf der Wiese noch einige andere Blumen gibt, waren wir etwas irritiert und haben erst nach genauem Hinsehen den Stiel einer Pusteblume erkannt. Als die beiden von einem kleinen Abenteuer auf ihre Picknickdecke zurückkehren, ist die Brotdose leer und die Kakaokanne liegt am Boden. Als zu Hause auch noch alle Birnen vom Baum geerntet wurden, glaubt auch Mister O´Lui an ein Ungeheuer, nachdem er Rupert zunächst unterstellt hat, dass er das nur als Ausrede benutzt hat. Als dann auch noch Rupert verschwindet, macht sich Mister O´Lui, bewaffnet wie auf dem Cover, mutig auf dem Weg seinen Freund zu suchen.
Eine liebevolle Geschichte über Freundschaft und wie unterschiedlich Mut aussehen kann. Die Bilder sind sehr niedlich gestaltet und schön anzuschauen. Die Mimik von Mister O´Lui ist etwas sehr einfach gezeichnet. Mister O´Lui spricht mit Rupert, während er nur mit Grunzen antwortet, trotzdem funktioniert die Kommunikation der beiden sehr gut.
Dagmar Mägdefrau
Sooo schön ist der Sommer

Pe Grigo
Hanser
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Diesmal zeigt uns die kleine Maus, die uns vom Cover her zuwinkt, den Sommer. Und schon sehen wir sie in ihrer gestreiften kurzen Hose auf einem Stein sitzend, die Sonne genießen.
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Genau wie die Maus, sollen auch die Kinder ihre Beine baumeln lassen. Danach werden wir aufgefordert, die Maus mit Sonnencreme einzucremen, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt. Mit einen „Tralala“ ist die Maus auf der Wiese unterwegs und wir singen mit. Danach wedeln wir ihr Luft zu, helfen wir, die Fische zu verscheuchen, klopfen beim Igel an und halten die Katze mit dem Eismobil an. Am Ende winken wir wieder Maus und Igel zu, die genüsslich ihr Eis essen.
Schöne bunte Bilder, die sehr schön den Sommer abbilden und kurze Texte, die immer mit der Aufforderung mitzumachen enden, machen dieses Mitmachbuch sicher wieder zu einem viel gelesenen Buch.
Dagmar Mägdefrau
Baskerville Hall – Das Zeichen der Fünf – Band 2

Ali Standish
Hanser
Baskerville Hall
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
„Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ steht auf dem Cover und es sind einige Personen dieser ungewöhnlichen Schule abgebildet.
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Der Erstklässler Arthur kommt nach den Ferien in die Schule zurück und er freut sich nach den Erlebnissen des ersten Bandes schon darauf. Er möchte beim Ideenwettbewerb ein besonderes und einzigartiges Projekt fertig stellen, das ihn befähigen soll, frühzeitig in einen der fünf Schulzirkel aufgenommen zu werden.
Doch dann wird sein Lehrer Sherlock Holmes vergiftet und fällt ins Koma. Arthur versucht, den Täter zu ermitteln und seine Freunde Irene Eagle, Pocket und Grover helfen ihm tatkräftig dabei. Gemeinsam verfolgen sie die kleinsten Spuren und Hinweise und sind dabei sehr geschickt und clever. Sein Zimmernachbar Jimmy Moriarty benimmt sich eigenartig und Arthur vertraut ihm bald nicht mehr.
Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, hatte ich manchmal Probleme, die Geschichte zu verstehen, es ist auf jeden Fall von Vorteil, den ersten Band zu kennen.
Fasziniert hat mich die Mischung aus Fantasie und Krimi. Es war sehr spannend, bekannte Charaktere aus den Holmes-Büchern wiederzuerkennen, obwohl es sich nicht um dieselben Figuren handelt. Die Schule ist auch eine ganz Besondere, hier wird nicht der normale Stoff vermittelt und einem Geheimclub gilt es, das Handwerk zu legen.
Arthur lernt aber in diesem Buch, wie wichtig die richtigen Freunde für ihn sind und wem man bedingungslos vertrauen kann.
Eine spannende Reihe, die bald mit dem dritten Teil fortgesetzt wird, den es sicher auch zu lesen lohnt.
Dagmar Mägdefrau
Petronnella Apfelmus – Spargelzahn zieht um – Band 4

Sabine Städting
SaBine Büchner
Baumhaus
Petronnella Apfelmus
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auf dem Cover sehen wir die nette, immer hilfsbereite Apfelhexe Petronella Apfelmus inmitten von Umzugskartons, denn der Apfelmann Spargelzahn muss umziehen.
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Wie es üblich ist, wohnt der Apfelmann unter einem Apfelbaum, doch leider ist in seiner Wohnung Feuchtigkeit aufgetaucht. Obwohl Spargelzahn alles abgedichtet hat, bleibt es feucht. Da er befürchtet, krank zu werden, wendet er sich an seine Freunde, die ihn unterstützen sollen bei der Suche nach einer neuen Wohnung. So fertigen die Menschenkinder Luis und Lea Handzettel an, die Petronella mittels Hexerei schnell verteilt. Bald melden sich die ersten Tiere mit Angeboten, doch erst die dritte Wohnung unter einem Birnbaum entspricht den Wünschen von Spargelzahn und so kann der Umzug starten.
Die großen Buchstaben und die vielen großformatigen, bunten Illustrationen laden zum Lesen ein, aber auch Vorlesen lässt sich die Geschichte sehr gut. Petronella, die alles groß und klein hexen kann, die manche Probleme mittels Zaubersprüchen löst und immer einen Rat weiß, ist so liebenswert, dass ich gerne mal ihren Apfelbaum besuchen möchte.
Ein tolles Erstleserbuch über gute Freunde, die sich unterstützen und die gerne gemütlich zusammensitzen.
Dagmar Mägdefrau
Wie ein Foto unser Leben rettete

Maya C. Klinger
Isabel Kreitz
Insel
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Yad Vashem Kinder- und Jugendbuchpreis 2022
Auf dem Cover lernen wir die Familie Mandil kennen, die in Novi Sad (Jugoslawien), ein Fotostudio betreibt. Die Eltern Mosche und Graviella stehen in der Tür. Gavra, der uns diese Geschichte erzählt, hat einen Fotoapparat in der Hand und seine kleine Schwester Irene, genannt Beba, sitzt mit ihrer Puppe auf den Stufen.
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Vor dem 2. Weltkrieg lebt die Familie in Novi Sad, doch als sie die Großmutter in Belgrad besuchen, erleben sie zum ersten Mal einen Bombenangriff. Nach einigen schlechten Erfahrungen mit deutschen Soldaten, entschließt sich die kleine Familie, sich in Sicherheit zu bringen. So landen sie zunächst mit anderen geflüchteten Juden in einem italienischen Gefängnis. Dann machen sie sich auf den Weg nach Albanien, denn sie haben gehört, dass die Menschen dort Juden aufnehmen. So geht es weiter nach Tirana und dort kann Mosche, der sich inzwischen Mirko nennt, wieder als Fotograf arbeiten. Refik, ein junger Albaner, der auch dort arbeitet bringt später die vier Mandil aufs Land zu seiner Familie, bei der sie versteckt in einem kleinen Zimmer über dem Stall, den Krieg überleben.
Da die Albaner einen Ehrenkodex haben, der besagt, dass sie Gäste mit ihrem Leben schützen, kam es für Refiks Familie nicht in Frage, die jüdischen Flüchtlinge fortzuschicken. Erstaunlich, dass gerade ein muslemisches Land mehr Mitgefühl für Juden aufgebracht hat als all die christlichen Länder. Gerade, weil diese wahre Geschichte aus Sicht des zu Anfang fünfjährigen Gavra erzählt wird, konnte ich die Angst des kleinen Jungen gut nachempfinden. In dem Buch gibt es einige authentische Fotos, aber sehr viel Zeichnungen, die den Stil der Foto weiterführen.
Ein berührendes Buch über eine kleine Familie, die das Nazi-Regime durch die aufopfernde Unterstützung eines albanischen Dorfes überlebt haben. Ich habe nicht verraten, warum und welches Foto zum Lebensretter wurde, das soll jeder selbst lesen dürfen.
Dagmar Mägdefrau
Das Loch

Lindsay Bonilla
Brizida Magro
Zuckersüß
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Das Kind mit dem roten Wuschelkopf hat ein schwarzes Loch auf seinem grünen Pullover. Schmetterlinge verbinden den Faden mit dem O des Titels.
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Das Kind schaut vom oberen Stockbett hinunter und sieht dort auf der Decke das schwarze Loch, hier schlief Matti, der Bruder, der nicht mehr da ist. Im Bad erscheint das Loch im Hocker, wo Matti von Papa einen Rasierschaumbart bekommen hat. Auch auf dem Stuhl neben Mamas Schreibtisch taucht das Loch auf. Beim Abendessen sitzen die drei traurig und appetitlos um den Tisch, alle haben ein Loch in sich. „Ich hasse dieses Loch.“ ist da verständlich. Die Reaktion der Umwelt ist unterschiedlich, einige sehen das Loch nicht und andere berichten von eigenen Löchern. Irgendwann taucht das Kind in das Loch ein und wird von einer Freundin herausgezogen. Da kann es endlich von Matti erzählen und am Abend kann die Familie am Esstisch wieder lachen. So verschwindet der Hass auf das Loch, denn es wird von den Erinnerungen an Matti ausgefüllt.
Ein Buch über die riesige Trauer, um einen Bruder und der Versuch diese Trauer durch ein schwarzes Loch abzubilden, in das man fällt, mit der Hilfe einer Freundin wieder herauskommt und dann erfährt, dass unserer Erinnerungen uns immer mit der Person verbindet, die ein so großes Loch hinterlassen hat.
Wenn wir einen derartiger Verlust betrauern, fehlt es oft an Worten, mit denen wir Kindern, das Unbegreifliche erklären können. Diese Bilderbuch mit den liebevolle Illustrationen kann da sicher eine Hilfe sein.
Dagmar Mägdefrau
Alle spielen mit!

Jessica Slice
Caroline Cupp
Kayla Harren
Zuckersüß
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Inklusion gibt es inzwischen in Kitas und Schulen, mit diesem Buch, dessen Cover schon so unterschiedliche Kinder abbildet, erleben wir, wie das Miteinander aussehen kann.
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Wie ein Wimmelbild beginnt das Buch, es sind viele Menschen abgebildet und einige benutzen Hilfsmittel. Um eine Schaukel versammelt sich eine große Familie. Ein Mädchen hat keine Haare, wir sehen sie glücklich über den Rasen tanzen. Ein kleines Kind mit Helm krabbelt über die Wiese, ein Kind schaukelt und der Rolli steht daneben. An der See sitzt eine Frau mit einem Schlauch im Mund im Rollstuhl, ein fröhliches Mädchen sitzt auf ihrem Schoss. Eine Frau schminkt ein Kind im Rolli und wir können das stählende Gesicht im Spiegel sehen. Ein Kind spielt ein fantasievolles Spiel mit Naturmaterialeien und nutzt den Gehstock des Vaters als Baum. Lachend sitzt die Frau im Bett und spielt mit dem Jungen auf der Bettdecke Schach. Mit dem großen Teleskop erforscht das Kind zusammen mit der Frau den Himmel. Das Mädchen kuschelt sich liebevoll an die alte Frau, die ihr ein Bilderbuch vorliest. Wer wird das Rennen gewinnen, das kleine Mädchen mit gesunden Beinen oder das im Rolli, deren Beine am Oberschenkel enden? Der Junge mit der Beinprothese wirft einen Korb und alle jubeln.
Im Buch gibt es noch viele solcher Beispiel, die mit kurzen Sätzen beschrieben werden und deren Illustrationen uns so eindringlich klar machen, dass ein Miteinander unser Welt bereichert. Im Anhang werden einige Krankheitsbilder der hier abgebildeten Personen erklärt. Das geht von Krebs über Depressionen bis zu Parkinson oder Spinale Muskelatrophie. Nur wenn wir verstehen, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen müssen, werden wir „inklusiv“ vielleicht nicht mehr extra erwähnen müssen. „Mit Liebe und Fantasie, so spielen wir zusammen!“ wie es mehrfach in diesem Buch geschrieben steht, wird dann unser Motto sein.
Dagmar Mägdefrau
Eine Stimme wie deine

Frank Murphy
April Groman
Kayla Harren
Zuckersüß
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Auf dem Cover sehen wir eine Gruppe Kinder mit Plakaten. Sie erheben ihre Stimme, um ihre Meinung zu vertreten. Ein Kind benutzt dazu ein Megafon.
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Auf der ersten Doppelseite besuchen die Kinder ein Museum, hier geht es um berühmte Menschen, wie Gandhi und Martin Luther King, der Text fordert auf, die eigene Stimme zu nutzen. Es folgen Beispiele, wie wir unsere Stimmen nutzen können. Ein tanzendes Mädchen steht für Kunst, ein anderes wirft ihren Stimmzettel in eine Urne, ein anderes Kind hält ein Referat und ein Mann hilft einem Kind im Rollstuhl, sich mit Hilfe eines Tablets mitzuteilen. Was wir alles mit unseren Stimmen ausdrücken können, zeigen die Kinder der nächsten Seite. 7.000 Sprachen gibt es und eine davon ist die Gebärdensprache. Wie die Technik uns hilft, sich auszudrücken, wird uns gezeigt und dann stellen sich drei Kinder schützend vor einen Baum, in dem eine Eulenfamilie wohnt, um sie gegen Baumaschinen zu schützen. Jungen haben sich Hütten gebaut und das Schild „Nur für Jungen“ ist durchgestrichen und wird durch „Alle willkommen“ ersetzt. Es gibt so viele Arten, seine Stimme zu entfalten, sei es durch ein Bild, einen Brief oder ein Gedicht. „Deine Stimme ist deine Superkraft“ wird viele Kinder überzeugen, denn Superkräfte haben alle gerne. Ein Protestzug ist unterwegs und ich finde, es ist so eine bunte Mischung aus kleinen und großen Menschen, die sehr lebendig dargestellt werden.
Es gefällt mir immer wieder, diese wundervollen Bilderbücher anzuschauen, die sowohl in Worten als auch in beeindruckenden Illustrationen eine Botschaft vermitteln. Mit den Kindern werden sich die Kinder, die sich das Buch anschauen, identifizieren und sie sollen selbstbewusst erkennen, dass ihre Stimmen wichtig sind. Eine schöne Art, Demokratie zu lernen und zu leben.
Dagmar Mägdefrau
Von Hochstaplern und Tiefgräbern – Tiere und ihre Bauten

Elena Cogliatti
atlantis thema
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Das ungewöhnliche Nest der Beutelmeise auf dem Cover fasziniert sicher nicht nur mich. Im Buch kann man sehen, wie sie es baut und erfährt, dass sie nicht darin schläft.
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Auf der ersten Doppelseite streckt der kleine Maulwurf seine Nase aus der Erde, der 13 cm große Tunnelgräber zeigt uns auf der nächsten Seite seine verzweigten Höhlengänge. Riesig ist die Abbildung der Waldameise, so können wir ihren Körper genau betrachten. Auch in ihrem Hügel gibt es viele Gänge und Höhlen für den Nachwuchs. Der Sozialstaat der Hummeln wird von einer Königin angeführt, die die Eier legt, die hier in den unterschiedlichen Phasen dargestellt und beschrieben werden. In nur 30 Minuten hat die Gartenkreuzspinne ihr Netz gesponnen und wir können anhand der Zeichnung sehen, wie es aufgebaut ist. Die Köcherfliegenlarve ist selbst für den Bau ihres Köchers und seine Vergrößerung zuständig. Danach baut ein Biber an seiner Burg und zuletzt geht es um die Klettschlusstechnik der Schwanzmeise.
Neben den Behausungen der Tiere erfahren wir auch eine ganze Menge über ihr (Zusammen-)Leben und ihre Vermehrung. Beeindruckend sind die naturgetreuen wundervollen Bilder, da macht allein schon das Anschauen Freude. Die Texte sind in kleinen Blöcken angeordnet und beziehen sich häufig auf die Bilder daneben. Ein informatives Sachbuch in dem Grundschüler sicher gerne stöbern werden.
Dagmar Mägdefrau
Als Anders in mein Leben rollte

Ariane Grundies
Regina Kehn
Rotfuchs
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Ronja, die uns diese Geschichte erzählt, ist mit Emil und Milla befreundet, doch dann kommt ein neuer Junge in ihre Klasse. Anders, der mit dem schwedischen Vater und Namen. Aber das besondere an ihm ist, dass er im Rollstuhl sitzt.
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Da die Klassenlehrerin Frau Drakow gerade die Rollen für das Theaterstück verteilt, bekommt er, weil sie ihn ja nicht anders behandeln will, die Rolle des Hänsels. Da Ronja im Paterre wohnt und Anders sie deshalb besuchen kann, um zu üben, bekommt Ronja die Rolle der Gretel. Doch dann erzählen Ronjas Eltern ihr, dass sie sich schon vor einiger Zeit getrennt haben und Ronja nun Mamas „neue“ Familie kennenlernen soll. Ausgerechnet ihre Eltern trennen sich und machen Ronja so zum Trennungskind, das in der Schule auffällig sein wird. Ihre korrekten Eltern, die bei jedem Problem gleich ein Familiengespräch starten, in dem jeder über seine Empfindungen sprechen soll, wollen jetzt, dass Ronja 3,5 Tage bei jedem Elternteil leben soll. Und dann sind da noch die „Stiefgeschwister“, die ständig mit dem Smartphone filmen und auf TikTok veröffentlichen. Wegen all dieser Probleme kann sich Ronja keine Gedanken um Anders Befindlichkeiten machen und behandelt ihn nicht mit Glacéhandschuhen. Und ausgerechnet das mag Anders an ihr.
Trotz der Anders Krankheit, die ihn an den Rollstuhl fesselt, und der Trennung von Ronjas Eltern ist die Geschichte total witzig. Da gibt es Mamas Probleme mit der Polizei, die sich häufen, eine Aufführung, die im Chaos endet und viele kleine Situationen, die mich laut lachen ließen. Im Text tauchen immer wieder passende Zeichnungen auf, die die Vorstellungskraft beim Lesen etwas unterstützen. Ein Buch mit viel Gefühl und noch mehr Humor, das zeigt wie wichtig Freundschaft ist.
Dagmar Mägdefrau
Wo die Tiere leben

Alejandro Algarra
Rocio Bonilla
Jumbo
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Lilli und Bruno, die wir schon aus dem Jahreszeitenbuch kennen, entdecken auf dem Cover mit einer Lupe eine Ameise und schauen in ein Vogelnest.
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Wir besuchen die beiden in ihrem Kinderzimmer, dort gibt es einige Holztiere und ein Aquarium, in das Bruno und eine Katze schauen. Im Text lesen wir viele Fragen der beiden zum Thema Tierbehausungen. Im Garten sitzt Lilli auf einem Ast, während Bruno schaukelt, um sie herum sind viel Tiere zu sehen. Einige Tierwohnungen sind dann abgebildet und der Text endet mit der Frage „Fällt dir noch mehr ein?“ Über der Erde ist die grüne Schlange unterwegs und in der Höhle darunter sitzen die kleinen Mäuse. Die Jungen des Feldhasen verbergen sich dichtem Grün. Weiter geht es mit Elefanten und Giraffen an einem Wasserloch. Ein Storchenpaar zeigt uns sein Nest und Schwalben nisten unter dem Dach. Specht und Eichhörnchen nutzen Baumhöhlen und ein Netz aus Seide wird gesponnen.
So erfahren wir in diesem Sachbuch mit den vielen schönen Bildern viel über den Lebensraum der Tiere. Die Texte sind kurzgehalten und leicht verständlich geschrieben. So können kleine Interessierte zusammen mit Lilli und Bruno schön die Welt entdecken.
Dagmar Mägdefrau
Das Wetter und die Jahreszeiten

Alejandro Algarra
Rocio Bonilla
Jumbo
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sitzen die beiden Geschwister Lilli und Bruno auf einer Bank im Park. Lilli hat einen geschlossenen Regenschirm in der Hand, von dem Tropfen abspritzen, auf dem Boden sind Pfützen zu sehen, aber am Himmel taucht schon ein Regenbogen auf.
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An die Scheibe tropft der Regen und Lilli malt ein passendes Bild an die Tafel, während Bruno in ein Buch schaut. Die beiden machen sich Gedanken um die Jahreszeiten und stellen viele Fragen. So stehen sie auf der nächsten Seite auf der Erdkugel und schauen auf die Planeten. Hier erfahren wir, wie die Sonne das Wetter beeinflusst. Weiter geht es mit der Erddrehung und da steht Lilli wie eine Ballerina auf der Erdkugel. Tag und Nacht ist das nächste Thema und da sehnen wir bei die beiden in ihren Betten, mal grau in der Nacht, mal in frohen Farben am Morgen. Auch die Jahreszeiten sind von der Entfernung Erde-Sonne abhängig. Danach zeigen uns die Bilder die verschiedenen Aprilwetter im Frühling. Ein blühender Baum mit vielen Tieren und eine Picknickdecke für unserer Kinder beschreiben den Frühling. Dann folgt der Sommer und hier sehen wir das Coverbild noch einmal. Über den Herbst geht es zum Winter mit Schnee und Kälte. Auf dem letzten Bild ist aber schon der Frühling zu erahnen.
Die Sachtexte sind kurz und gut verständlich, am eindrucksvollsten beschreiben die Bilder die Veränderung der Natur durch die Jahreszeiten. So können sicher auch viele Fragen unserer Kinder beantwortet werden, gerade im Frühling fallen ihnen die Blüten und Blätter besonders auf.
Dagmar Mägdefrau
Das Dorf der Steine

Lawrence Schimel
Lena Studer
atlantis
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Nominiert für den Schweizer Kinder- und Jugendliteraturpreis 2025
Das Mädchen trägt eine Mütze und einen Schal und schmiegt ihr Gesicht an einen grauen Stein, ihre Augen hält sie geschlossen und ein leichtes Lächeln ist auf ihren Lippen zu erkennen.
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Mit geschlossenen Augen sitzt das Mädchen auf einer Bank, sie empfindet den Friedhof als einen heiteren Ort, denn hier ist sie ihrem verstorbenen Onkel nahe. Sonja erinnert sich an den Onkel und an die Dinge, die sie mit ihm unternommen hat. Und wenn sie neben seinem Grab sitzt, ist es „als könnte sie seine Stimme hören.“ Martin, der Friedhofsgärtner, recht das Laub zusammen und berichtet Sonja, dass der Grabstein am Montag kommt. Das nächste Bild zeigt Sonja aus ihrer eigenen Sicht, also den Unterkörper, die Beine und die Füße. Was wir noch sehen, ist ein weißer Stock und der Ruf „Martin wo bist du?“ macht mir klar, dass Sonja nicht sehen kann, deshalb fühlt sie die vertieften Buchstaben auf dem Stein. Und so macht sie es auch mit den andern Steinen und Martin erzählt ihr, was er über die Verstorbenen weiß. So lernt Sonja die Menschen auf dem Friedhof kennen und sie weiß, dass Onkel Fred nicht alleine ist.
Als ich den Stein für das Grab meiner Mutter bestellt habe, hat der Steinmetz zu mir gesagt, dass es wichtig ist, den Namen und das Geburts- und Sterbedatum auf den Stein zu schreiben. Hier sehen wir, dass die Menschen mit diesen Daten verbunden sind. Für Sonja sind die Lebensgeschichten wichtig und sie tröstet sich damit, dass die Steine um den Grabstein ihre Onkels für Menschen stehen, die auch gelebt haben.
Der Text ist sehr kurz gehalten und die ungewöhnlichen Illustrationen zeigen uns ungewohnte Blickwinkel.
Dagmar Mägdefrau
99 superschlaue Dinge, die du über Tiere wissen musst

Mathilde Masters
Louize Perdieus
Hanser
Verlagsempfehlung ab 11 Jahre
Das Cover wirkt etwas langweilig mit seinem sandfarbenen Hintergrund, aber der Titel macht mich - und sicher auch viele ältere Kinder - neugierig. „Superschlaue Dinge“ das ist schon ein großes Versprechen.
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Die 99 Kapitel mit den ungewöhnlichen Überschriften sind meist nur ein oder zwei Seiten lang und beinhalten einige Zeichnungen. Die Erste zeigt eine Hummel im Fußballdress beim Training, denn „Hummeln sind Spitzenfußballer“. Experimente mit Saatkrähen zeigen, dass die schwarzen Vögel „schlaue Köpfchen“ sind. Etwas brutal ist die Überschrift „Wenn du dem Seestern einen Arm abhackst…“. Wer ist wohl der Rattenfänger von Südafrika? Auch Einhörner, diesmal zu Wasser, lernen wir kennen. Der Dodo dreht sich am Spieß über dem Feuer, weil er zu gutgläubig war. Froschaugen sind Nachtsichtgeräte, das ist schon erstaunlich. Wolkenkratzer mit Klimaanlage bauen Termiten, ein 30 Zentimeter großer „Elefant“ wird uns auch vorgestellt. An das Bilderbuch „Sörens siebter Song“ erinnert mich die Information, dass sich der Musikgeschmack der Wale verändert. Unter der Nummer 98 finden wir eine Liste mit wissenschaftlichen Begriffen, die Angst vor Tieren betreffend. Im letzten Kapitel lesen wir, wie alt Tiere werden können. Auf 2000 Jahre kommt da der Vasenschwamm, wow!
„Superschlau to go“ bedeutet, dass das Buch keinen festen Einband hat und deshalb nicht so sperrig und schwer ist und deshalb gut unterwegs gelesen werden kann. Eine gute Alternative zum ständigen ins Smartphon schauen. Sicher geht es hier um Ungewöhnliches, aber mit diesem Wissen kann jeder sehr gut glänzen. Das macht den meisten doch auch Freude.
Dagmar Mägdefrau
Wir zwei vertragen uns – Teil 8

Michel Engler
Joëlle Tourlonias
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover haben sich Hase und Igel liebevoll im Arm, doch im Buch sieht es da ganz anders aus.
Wie idyllisch es wieder aussieht, der Igel schaut vom Baumstumpf herab, während der Hase munter herumspringt.
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Der Maulwurf schaut aus seinem Hügel und alles ist in weiches Licht getaucht. Der Hase will einen Schatz finden und gräbt ein tiefes Loch, wir sehen, das es etwas tiefer eine Truhe im Erdreich gibt. Aber dann findet der Hase eine Wurzel, die er für etwas Besonderes hält und die er mitnehmen möchte. Doch der Igel hat gesagt, dass er an dieser Stelle buddeln soll und so meint er, ein Anrecht auf die Wurzel zu haben. Beide wollen sie für sich beanspruchen und als der Igel schläft, nimmt der Hase sie einfach mit zu sich. Beide Tiere fühlen sich nicht wohl mit dieser Entwicklung und beide entscheiden in Gedanken, dass ihnen die Wurzel gar nicht so wichtig ist.
Natürlich entschuldigen sich die beiden und am Ende kommt es zu der Umarmung, die schon das Cover zeigt. Die Illustrationen sind, wie immer, wunderschön und liebevoll gestaltet. Die Texte erklären gut verständlich, was die Kinder immer wieder erleben. Es gibt Streit und dann müssen wir erkennen, die Sache war es gar nicht wert. Aber dann müssen wir auch schaffen, uns wieder zusammen zu raufen und uns entschuldigen, damit die Freundschaft weitergeht.
Dagmar Mägdefrau
Lotti und der Zaubervogel

Stephanie Runge
Lotte Bräuning
Tulipan ABC
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auf dem Cover des dünnen Buches sehen wir die blonde Lotti und an ihrer Seite der dunkelgelockte Mika aus dem Nachbarhaus.
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Lotti ist traurig, weil ihre Freundin weggezogen ist. Sie liest in ihrem Lieblingsbuch „Das Märchen vom Zaubervogel“, als eine bunte Feder herabfliegt. Lotti weiß natürlich, welcher Wunsch ihr erfüllt werden soll, als Mika auftaucht und ungefragt ins Buch schaut und auch gleich seinen Wunsch nach einem grünen Fahrrad verkündet. Da Lotti Mika nicht los wird, suchen beide gemeinsam nach dem Zaubervogel. Mit einem Teller voller Bonbons und Schokolade versuchen sie, ihn zu locken. Doch Mika hat Hunger und isst die Leckereien auf. So ist für Lotti klar, sie hätte den Jungen nie mitnehmen dürfen. Doch auch am nächsten Tag ist Mika wieder da mit neuen Ideen und Proviant für die Suche.
Es ist schön mit anzusehen, wie Mika nicht lockerlässt und so immer mehr zu Lottis Freund wird. Die beiden erleben einiges zusammen und ergänzen sich dabei sehr gut. 5 Kapitel in großen Buchstaben gedruckt und mit vielen schönen bunten Bildern ergänzt, ist das Buch sehr gut geeignet für Erstleser.
Dagmar Mägdefrau
Das einzig wahre Benimmbuch für Kindergartenmonster

Kerstin Löwe
Larisa Lauber
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Das Cover zeigt uns ein chaotisches Bild. Das kleine Monster hat Flecken auf der Kleidung und Schüsseln auf dem Kopf, aus denen eine weiße Masse tropft.
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„Was guckst du denn so?“ mit diesen Worten begrüßt uns das Kindergartenmonster Alfred und bezeichnet sich dann auch gleich als Kindergartenprofi. 10 Regeln erklärt er uns. So besagt Regel Nummer 1, dass man auf dem Weg zur Kita alle an die Seite schupsen soll, um dann „EEEEEERSTAAAAAAA!“ so sein. Die zweite Regel besagt, dass muffligen kleinen Monster am Schwanz gezogen wird, damit sie gute Laune bekommen. Die Anziehsachen werden einfach rumgeschmissen, wenn man in die Kita kommt und aus Lieblingsbüchern, die andere lesen, wird einfach eine Ecke herausgerissen. Und 5. wird nie auf das Erziehermonster gehört und Regel 6 beschreibt das Verhalten bei Kämpfen.
Unser Kindergartenmonster ist schon ein echt schlimmer Finger, deshalb werden die Kinder am Ende aufgefordert, dass Buch noch einmal aufzuklappen und Alfred zu zeigen, wie man sich richtig verhält.
Der Text ist schon etwas länger und ich hoffe, dass sich die Kinder Alfred nicht zum Vorbild nehmen, denn auch wenn die Bilder niedlich und kunterbunt sind, so verhält sich dieses kleine Monster schon sehr schlecht. Aber ich glaube, schon fast die Entrüstung der Kinder zu hören und ich kann mir gut vorstellen, dass sie Alfred zeigen, wie es richtig geht.
Dagmar Mägdefrau
Mister O´Lui und die große Eiersuche

Silke Siefert
Baumhaus
Mister O´Lui
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Inzwischen gibt es einige Pappbilderbücher von Mister O´Lui, dies ist aber das erste, das ich bespreche. So lerne ich auf dem Cover den Bären mit dem ungewöhnlichen und auch etwas komplizierten Namen kennen, das kleine Streifenschwein heißt Rupert und ist wohl immer dabei.
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Auf der ersten Seite erfahre ich, dass Rupert der beste Freund von Mister O´Lui ist und meine erste Aufgabe ist es, Rupert zu erkennen.
Diesmal geht es um Ostern und Rupert malt Eier an, wir werden aufgefordert, ebenfalls mit unsrer Lieblingsfarbe die Eier mit Punkten zu versehen. „Toll“ werden wir auf der nächsten Seite gelobt, denn nun haben alle Eier bunte Punkte. Zum Trocknen pusten wir kräftig. Dann helfen wir Rupert die Eier in sein Wägelchen zu packen. Da die Eier aus dem Wagen fallen, halten wir unsere Hand darüber. Durch Kippen des Buches wird der Wagen schneller. Doch einige Eier sind herausgefallen und wir werden aufgefordert, bei der Suche zu helfen. Am Ende sitzen alle Tiere auf der Picknickdecke und winken uns zu.
Ich mag diese Mitmachbücher, die die Kleinen auffordern, selbst in die Geschichte einzugreifen. Alle Aufgaben sind leicht zu bewältigen und es macht den Kindern Spaß, auf diese Art ein Buch zu lesen. Besonders ungeduldige Kinder sind so eher bereit, das Buch weiterzulesen. Die Texte sind schon etwas länger und die Bilder sind klar und gut strukturiert.
Dagmar Mägdefrau
Milo tanzt

Anne Becker
Regina Kehn
Thienemann
Leseempfehlung ab 10 Jahre
Milo tanzt. Und zwar Ballett – leidenschaftlich, mit ganzem Herzen. Nur: Das darf keiner wissen. Außer sein bester Freund Maxim. Doch selbst der ahnt nicht, wie weit Milo wirklich für seine Leidenschaft gehen würde – sogar bis zur Schulwechsel-Grenze.
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Und als wäre das Versteckspiel nicht schon schwer genug, taucht da auch noch der neue Schüler Luca auf, der es ziemlich gezielt auf Milo und Maxim abgesehen hat. Für Milo wird es immer schwieriger, sich selbst treu zu bleiben – besonders in einem Schulalltag, der manchmal eher gegen einen arbeitet als mit einem.
Diese Geschichte erzählt nicht nur davon, wie schwer es sein kann, sich zu zeigen, wie man wirklich ist – sie zeigt auch, wie wichtig Freundschaft ist, wenn’s mal nicht so leicht läuft. Besonders stark ist das Verhältnis zwischen Milo und Maxim, das gleichzeitig tief, witzig und absolut authentisch ist. (Spiderman-Zitate inklusive!)
Zwischen heimlichen Trainingseinheiten, echten Herausforderungen und kleinen Alltagsfluchten stellt sich ganz nebenbei auch die Frage: Fördert unser Schulsystem eigentlich, dass man sich versteckt – statt man selbst zu sein? Eine wichtige Frage, die hier ganz unaufgeregt mitschwingt.
Und das Beste: Trotz der ernsten Themen fühlt sich das Buch beim Lesen genauso leicht an wie Milo beim Tanzen. Keine Spur von übertriebener Dramatik oder falschem Glanz – einfach eine ehrliche, starke Geschichte über Freundschaft, Identität und Mut.
Unbedingt lesen – für alle, die gerne tanzen, zweifeln oder einfach sie selbst sein wollen.
Raphaela Brosseron
Voller Dynamik springt Milo auf dem Cover, im Hintergrund seine Widersacher, die sich über tanzende Jungen nur lustig machen können.
Milo und sein bester Freund Maxim wohnen im selben Haus und sie treffen sich oft schon zum Frühstück, da Maxims Mutter im Schichtdienst arbeitet. Mittags gehen sie zusammen mit Milos kleiner Schwester Dana in Vaters kleines Restaurant zum Mittagessen. Doch diese lange Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, weil Milo das Tanzen so liebt. Wenn er sich auf dem Ballettboden zur Musik bewegt, dann fühlt er sich wie sein Held Spiderman, denn seine Superkraft kann er so zeigen.
Luca kommt neu in die Klasse und er schlägt sich gleich auf die Seite des Freundespaares, das immer wieder versucht, Maxim aus der Reserve zu locken. So gehört er wohl auch in die Kategorie der Schurken.
Zu Beginn kommen Milo und Maxim aus einem neuen Film ihres Helden Spiderman und ich bin direkt in die Geschichte eingetaucht, so lebhaft war die Schilderung. Die Konflikte, die zwischen den Jungen entstehen, nimmt mir beim Lesen immer wieder den Atem, ich bin entsetzt und zornig. Aber ich war auch gerührt, wie tief die Freundschaft zwischen Milo und Maxim ist. Auch die einfühlsame Familie, die Verständnis für Milos Situation aufbringt und ihm auch seine Freiheit einräumt, hat mich überzeugt.
Das das Buch quasi bei mir um die Ecke spielt, fand ich noch zusätzlich toll, ist aber nicht der Grund, weshalb mich das Lesen die halbe Nacht wachgehalten hat, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Dagmar Mägdefrau