Mit Monstern ist gut Kuchen essen
Rocio Bonilla
Jumbo
Leseempfehlung ab 5 Jahre
„Du wirst dich bestimmt wundern, wie wir in diese brenzlige Situation geraten sind.“ So beginnt das Buch und auf dem Cover sehen wir die Zwillinge Theodora und ihre Schwester, die uns diese Geschichte erzählt. Die beiden klammern sich ängstlich aneinander und man hört förmlich, wie ihre Zähne klappern.
Zunächst stellen sich die beiden uns vor und wir erfahren einiges über sie und ihre Leidenschaft für Kuchen backen.
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Samstag sieht man die beiden Hand in Hand auf dem Markt beim Einkaufen. Sie kennen die Händler und die die beiden Mädchen. Doch dann rollt Doras Ball unter einen Stand und als sie hinterherkrabbeln, sehen sie mit Entsetzten, dass unter dem Kleid der Marktfrau ein „grüner Schwanz voller Schuppen“ hervorschaute. Beide laufen panisch davon. Als sie mutig wieder zurückkamen, schauten sie sich die Marktleute genauer an und müssen feststellen, dass alle Monster sind. Schreiend laufen sie nach Hause. Dort suchen sie im Internet nach den Wesen, die sie gesehen haben. Und wir können eine Seite herausklappen, die sachbuchartige Bilder und Informationen zeigt.
Aufgrund ihrer Recherche wissen die Zwillinge, dass diese Monster Kuchen mögen, und das ist die Lösung für die beiden. Denn Kuchen backen ist ja ihr liebstes Hobby.
Neben der witzigen, aber auch gruseligen Geschichte, sind die großformatigen Illustrationen das Tollste an diesem Buch. Vielleicht sind die Mädchen ein wenig zu niedlich und klein dargestellt, aber vielleicht ist gerade dieser Gegensatz zu den Monstern das Besondere.
Ein fantastische Geschichte und ich werde bei meinem nächsten Marktbesuch vorsichtig hinter die Stände schauen, wenn ich mich traue.
Dagmar Mägdefrau
Hilfst du mir, Eichhörnchen?
Susanne Isern
Rocio Bonilla
Jumbo
Leseempfehlung ab 4 Jahre
13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander lautet der Untertitel und auf dem Cover tanzen einige fröhliche Kinder über eine Wiese.
Marie ist im Wald unterwegs, um Pilze zu sammeln, da gerät sie mit ihrem Fuß in eine Blechdose, zum Glück können sie die kleinen Waldtiere befreien.
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Mit dieser kurzen Geschichte startet das Buch. Zu sehen ist Marie, deren Fuß in der Dose steckt, viele Tiere schauen neugierig nach ihr. Da gibt es einiges zu entdecken. Weiter geht es mit Maries jüngerem Bruder Jonas, der sich gerne in Maries Zimmer aufhält, wenn sie weg ist. Am Strand zeigt Jonas einem Mädchen, das seine Sprache nicht versteht, einen Purzelbaum. Auf dem Bild sieht man ihn mit ausgebreiteten Armen auf einem Sandberg stehen, zwischen den Halmen schauen Möwen zu und eine riesige Sandburg kann man auch bewundern.
Weiter geht es mit Naim, die zwar Toni nicht versteht, aber doch erfährt, dass er traurig ist, weil seine Großeltern weggezogen sind. Viele Kinder sind auf dem Spielplatz und Toni sitzt zusammengekauert auf seinem Ball. Toni hilft dem Nachbarmädchen, bei dem es einen Wasserschaden gab, und versorgt es mit frischen Muffins.
So setzen sich die kleinen Geschichten mit wundervollen Illustrationen fort und am Ende machen alle Kinder ein gemeinsames Picknick im Wald, auch Isabel im Rollstuhl ist dabei und Emily tanzt den anderen etwas vor.
Mir gefällt es sehr gut, dass die Kinder in den Geschichten immer einen Bezug zum nächsten Kind haben, dadurch ist alles irgendwie auch ein Geschichte. Die Texte sind sehr kurz und die großformatigen Illustrationen sind bezaubernd, wie immer bei Rocio Bonilla.
Dagmar Mägdefrau
Ab ins Bett mit dir, kleines Murmeltier – Band 11
Sophie Schoenewald
Nadine Reitz
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Da steht es in den Bergen und hat sein Schnuffeltuch in der Hand, das kleine Murmeltier, und wir werden wieder gefordert und müssen dem süßen Kleinen helfen, ins Bettchen zu kommen.
Ganz versteckt unter einem Stein schaut das Gesicht des Murmeltiers uns an, wir klopfen auf den Hügel und dann kommt es auf der nächsten Seite herausgelaufen.
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Aber, halt, da fliegt ihm sein Schnuffeltuch weg. Da müssen wir schnell mit der Hand draufschlagen. Dann entdeckt es uns und wir begrüßen es mit einem Kuss auf die Nase. Man muss das Buch hochkant halten, damit das Murmeltier den Berg hinunterrollen kann. Auch das Buch soll gedreht werden, damit die Purzelbäume nachempfunden werden können, was ich nicht so gelungen finde. Meine vierjährige Enkelin und ich wussten nicht so genau, wie man da drehen soll. Leider fällt das Murmeltier dann auch noch ins Wasser, und wir müssen es durch Pusten trockenföhnen. „Pust ihn an. Um ihn zu föhnen, so kannst du dich mit ihm versöhnen.“ Dieser Satz setzt ja voraus, das wir schuld sind, dass er ins Wasser gefallen ist...
So hat das Murmeltier noch eine Menge zu erleben, bis es im Stroh liegt, und wir zum Abschied seine Nase reiben.
Dies ist das elfte Buch dieser Serie und die Kinder haben nach wie vor Spaß daran, die Tierjungen zu unterstützen und aufzumuntern. Man kann beim Vorlesen gut erkennen, wie fantasievoll die Kinder mit diesen gemalten Tieren umgehen. Die Illustrationen sind wieder allerliebst gestaltet. Doch leider ist es wohl nicht ganz einfach, immer neue Situationen zu beschreiben, bei denen unserer Hilfe Sinn macht. - Ein schönes Mitmachbuch, aber die andren waren noch schöner.
Dagmar Mägdefrau
Drei Kinder und ein kleiner Hund
Maria Braig
Ursula Maria Wartmann
epubli
Leseempfehlung ab 8 Jahre
Nele und Toni ahnen noch nicht, dass sie einen aufregenden Sommer vor sich haben, als ihre Eltern ihnen mitteilen, dass der geplante gemeinsame Urlaub, von dem sie bereits allen erzählt hatten, leider ausfallen muss. Der Grund: Ihre Eltern, die als Archäologen tätig sind, haben einen wichtigen Auftrag erhalten.
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Die Alternativen, den Sommer bei Oma Birgit oder sogar alleine in der Schrebergartenanlage zu verbringen, können vor allem Nele zunächst nicht wirklich trösten. Was die beiden jedoch nicht wissen: Das eigenständige Übernachten in der Gartenanlage wird nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern führt am Ende des Sommers auch dazu, dass sie nicht mehr nur zu zweit sind. Sie gewinnen einen tierischen Freund und einen neuen menschlichen Freund, Jo.
Jo hat ebenfalls keine leichten Voraussetzungen für einen schönen Sommer. Seit dem Tod seiner Mutter ist sein Vater alkoholkrank. Das Buch greift damit viele ernste Themen auf, auch Rassismus wird thematisiert. Neles und Tonis Großvater stammt aus Kamerun, und selbst in der dritten Generation müssen sie ihren Mitschüler:innen erklären, warum der Begriff „hautfarbener Stift“ keinen Sinn ergibt. Die Freundschaft der Kinder wird jedoch sehr positiv dargestellt, und es ist erfreulich, dass die Erwachsenen sich nicht komplett zurückziehen, sondern Verantwortung übernehmen.
Manchmal empfand ich die Geschichte jedoch als sehr erwachsen geschrieben. Zum Beispiel wird das Wort „zocken“ als modernes Wort hervorgehoben, was meiner Meinung nach nicht ganz nah an der Jugend wirkt. Solche Stellen gab es häufiger. Trotz der Schwere einiger Themen bleibt die Erzählung eine schöne Geschichte über einen spannenden Sommer.
Raphaela Brosseron
Die Schwestern Nele und Toni freuen sich auf die gemeinsamen Ferien mit ihren Eltern, sie wollen mit dem Hausboot durch Holland schippern. Doch dann bekommen die Eltern einen eiligen und dringenden Auftrag und deshalb sollen die beiden bei ihrer Oma bleiben. Nachdem sich ihre Wut etwas gelegt hat, freuen sich die beiden Schwestern dann doch, dass Papa das Gartenhäuschen für sie hergerichtet hat. Sie dürfen sogar dort übernachten. Mareike und Astrid, das Paar von nebenan, werden sich ein wenig um sie kümmern. Doch dann vergisst Nele die Tür des Gartenhäuschens abzuschließen und schon nistet sich Jo mit seinem niedlichen kleinen Hundewelpen Willi dort ein. Doch die Vier schließen schnell Freundschaft und nun gilt es Jo zu helfen, der Schlimmes zu Hause erleben musste und nun nicht mehr zurück will. Doch die tatkräftigen Mädchen haben einige gute Ideen.
Der Großvater der beiden Mädchen kommt aus Kamerun und deshalb spielt in einigen Situationen die dunkle Hausfarbe der beiden eine Rolle. Nele und Toni sind ganz normale Schwestern, sie zanken sich und halten, wenn es darauf ankommt, zusammen. Jos Leben ist zurzeit nicht ganz einfach. Sein Vater kann den frühen Tod seiner Frau nicht verkraften und kümmert sich wenig um seinen Sohn, der doch auch den Tod seiner Mutter noch nicht überwunden hat.
Besonders Toni mag ich, weil sie einfach alles sagt, was ihr in den Kopf kommt, und meist hat sie damit ja auch Recht.
Obwohl das Buch einige Probleme anspricht, so bleibt es doch positiv gestimmt und am Ende sieht es sehr hoffnungsvoll aus.
Dagmar Mägdefrau
Es geschah auch kein Unfug – Drei Familiengeschichten – Wir Kinder von früher
Daniela Kulot
Klett Kinderbuchverlag
Leseempfehlung ab 7 Jahre
Buch des Monats August 2024
Daniela Kulot, die wir als Autorin und Illustratorin vieler lustiger Bilderbücher kennen, berichte hier aus ihrer Jugend in einem bayrischen Dorf. Sie lebt zusammen mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern „zwischen Kuhstall und Schulhaus“.
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Eine besondere Verbindung hat sie zu ihrem anderthalb Jahre älteren Bruder, der sie noch heute „Baby“ nennt. Mit ihm zusammen hat sie eine verstorbene Schildkröte aus- und wieder an anderer Stelle eingegraben.
Mit ihrer Zwillingsschwester wollte sie ans Ende der Welt gehen und die beiden waren froh, dass eine nette Nachbarin sie auf ihrem Fahrrad wieder nach Hause gebracht hat.
Als Daniela zu ihrer Freundin Moni ging, war da schon Zwillingsschwester Wackel und die beiden spielten mit den Barbie-Puppen Hochzeit. Das gefiel Daniela aber gar nicht und so macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder Woffe, der ihr ein Geheimnis anvertraut.
Die 1970er Jahre werden mit diesen drei kleinen Geschichten lebendig. Auch die Illustrationen sind der Zeit angepasst und erinnern mich an die Bücher aus jener Zeit.
Für mich war vieles Erinnerung, aber für die jungen Lesen wird das Buch aus einer anderen Zeit berichten, in der es keine Handys und kein Internet gab. Die Autorin weist in einigen Sätzen sogar darauf hin.
Schöne Alltagsgeschichten, die doch auch einiges an Spannung und Humor bieten.
Dagmar Mägdefrau
Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit
Ann Sophie Müller
Barbara Peters
BVK – Buchverlag Kempen
Tandemlesen
Leseempfehlung 4. Klasse
Dieses Din-A-4 große Heft gibt Lehrern Anregungen, wie sie die Lesekompetenz bei ihren Schülern steigern können. So wird in den Vormerkungen genau erklärt, wie man diese Methode anwenden soll. Am Ende kann man eine „Leserrakete“ kopieren und als Lesehilfe statt des Fingers nutzen. Dazu gibt es einen Link für weitere Informationen zur „Lautlese-Methode“.
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In der Seitenecke kann man in einer Wolke die Anzahl der Worte finden, die längste Geschichte bringt es auf 313 Worte. In jeder Zeile steht ein Satz in Großbuchstaben. Wir beginnen mit „Lampenfieber“, einer Geschichte über ein Mädchen, das bei einer Aufführung der Tanzschule mitmacht und das nach der verpatzten Generalprobe Lampenfieber hat. Wir erleben einen schönen „Sommertag“ mit Riekes Familie und Lina darf eine „Katze“, die sie findet, behalten. Zwölf Alltagsgeschichten, wie sie jedes Kind kennt.
Im nächsten Teil kann man Gedichte lesen, hier ist die Zahl der Worte kleiner, das Kürzeste hat nur 78 Worte und heißt „Wunderbarer Wüstenregen“ und endet mit den Worten „Wunderbarer Wüstenregen! Regne! Regne noch viel mehr“. Anders Gedichte handeln von „Der großen Stadt“ oder „Von hoch droben“. Durch die Reime und die kurzen Zeilen lesen sich diese Gedichte wahrscheinlich noch einfacher.
Der letzte Teil widmet sich Sachtexten, an denen Jungen erwiesenermaßen mehr Interesse haben. Mit „Basketball“ und seinem Regelwerk beginnt es, ein weiteres Thema ist „Mikroplastik“, zu dem man wichtige Informationen über die Herstellung und Nutzung von Plastik erhält. Zu „Taschengeld“ und seine Modalitäten finden wir hier auch einen Text, da werden sicher alle Kinder neugierig.
Ich bin ja keine Lehrkraft, aber ich finde diese Methode, bei der zwei Kinder zusammen einen Text bearbeiten sehr überzeugend und denke, „Probieren geht über studieren.“
Dagmar Mägdefrau
Pinguine – Ein Kurzprojekt für die Kita
Günther Lohmer
BVK – Buchverlag Kempen
Leseempfehlung ab 2 Jahre
Auf dem Cover sind einige Fotos von Pinguinen zu sehen. Das Heft wendet sich zunächst an die Erzieher*innen, nach dem erklärenden Vorwort werden die Symbole und die Bereiche definiert, alle sind mit einem Icon versehen und leicht wiederzufinden.
Es beginnt mit der Altersklasse 3 und einem Wimmelbild, das man auf der Rückseite findet und das als Kopiervorlage genutzt werden kann.
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Hier wird schon auf die farbigen Fotokarten in der Mitte verwiesen, mit deren Hilfe man die Tiere zuordnen kann. Ergänzt wird das ganze durch einen längeren Abzählreim „Fünf schauen vom Land auf das Meer. Ihr Magen knurrt, denn er ist so furchtbar leer.“ Hier reiben sich die Kinder den Magen. Es gibt noch einen zweiten Teil, hier watscheln die fünf Pinguine vom Wasser mit einem Fisch an Land. Das Zählen bis Fünf sollte danach kein Problem mehr sein. Danach gibt es noch ein Lied „Pinguine sind so wunderbar“. Natürlich wird auch gebastelt, erst eine Pinguin-Rutsche, dann einen Pinguin. Die Vorlagen werden wieder mitgeliefert.
Die schon erwähnten Bildkarten können ausgeschnitten werden, ich finde es schade, dass keine Informationen auf die Karten gedruckt wurden.
Auch im zweiten Part des Heftes gibt es noch viel zu lernen über den Lebensraum und den Alltag der Pinguine.
Wie ich finde ein spannendes Projekt für eine Kita, bei der das Material schon wunderbar vorbereitet wurde.
Dagmar Mägdefrau
Wozu ist ein Papa da?
Peter Horn
Jessica Meserve
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Liebevoll geht der Schildkrötenpapa mit seinem kleinen Sohn Sebastian um, das sieht man schon auf dem Cover. Schon beim Aufschlagen des Buches schaut man auf eine entzückende Seite mit einer Vogelfamilie und unseren beiden Schildkröten im Hintergrund, danach ein Teich mit einer kleinen schwimmenden Maus, vielen Kleintieren und fliegenden Blättern, die Leichtigkeit vermitteln.
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Sebastian stellt fest, dass es bei seinem Vater warm ist und der Vater antwortet „Ein Papa ist zum Wärmen da.“ Kommt die Frage auf, wozu ein Papa sonst noch da ist. Da antwortet der Papa „Zum Beispiel zwitschert er seinen Jungen zu.“ Auf dem Bild sehen wir ein Nest mit einer Vogelfamilie und Sebastian weiß sofort: „Dass ist kein Schildkrötenpapa! Das ist der Vogelpapa.“ So gehen die beiden weiter und der Papa gibt immer wieder etwas an, was ein Papa macht, so z.B. Netze spinnen, tolle Haken schlagen, von Halm zu Halm springen und vieles mehr.
Neben der lustigen Idee des Tiere-Ratens erfährt man einiges und kann dazu diese wundervollen Bilder bestaunen. Nachdem der Tag schon fast vorbei ist, sind die beiden in der Dämmerung unterwegs. Sie treffen auf Glühwürmchen und am Ende liegen die beiden aneinander gekuschelt in den Blättern und Sebastian weiß, „Dieser Papa, der bist du.“
Ein Buch voller Vaterliebe und herrlicher Illustrationen.
Dagmar Mägdefrau
Ich habe das Recht, meinen Planeten zu schützen
Alain Serres
Aurélia Fronty
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Die Erde ist auf dem Cover zu sehen, einige Tiere und viele Kinder. Das Buch beginnt mit den Worten „Hier ist alles gratis!“ und danach werden die Sonne oder der Schatten der Bäume aufgezählt. Sogar die Kuhfladen sind „ein Geschenk für alle Fliegen“
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Ein dicker Frosch ist auf der nächste Seite zu sehen, doch er ist eigentlich winzig und wurde neu entdeckt. „Es lebe die Artenvielfalt!“ Aber dann wird es sehr ernst, es geht um die Palmen, die für unserer Schokolade gepflanzt werden und nicht nur den Orang-Utans den Lebensraum nehmen. Aber es sterben auch täglich Pflanzen und Tiere aus und mit deren Aussterben können auch die anderen zur Nahrungskette Gehörenden nicht mehr weiterleben. „Weil ich das Leben liebe“ und „weil ich das alles weiß“ werde ich, das Kind, handeln. Die Kinder auf dem Bild halten alle eine Bild hoch und demonstrieren so ihren Einspruch. Wasser, ein wichtiges Gut für das wir „Sorge tragen.“
Es geht um die Vermüllung der Meere, um die kleinen Dinge (Plastik meiden), die wir selbst beeinflussen können, Lebensmittel ohne Kunstdünger oder biologische Landwirtschaft.
Ein aufrüttelndes Buch, das den Kindern zeigt, dass sie Rechte haben und es legitim ist, sich für diese Rechte einzusetzen. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Struktur gewünscht.
Dagmar Mägdefrau
Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka
Bernadette
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Schon oft habe ich von dieser anrührenden Geschichte gelesen und hier wird sie in wundervollen Bildern dargestellt. Das Titelbild zeigt einen Mann, der einem Mädchen im Park eine Karte reicht, die Mutter steht daneben und schaut zu.
Ein Schriftsteller sitzt an seinem Schreibtisch und hat schon vieles Blätter vollgeschrieben, die Landschaft um ihn herum besteht aus vielen Orten und Landschaften.
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Franz geht an einem kühlen Frühlingsmorgen in den Park und begegnet einem Mädchen mit Puppe. Die Menschen tragen die Kleidung der Jahrhundertwende.
Danach lernen wir Franz Zimmer kennen und erfahren, dass er eine Sammlung Postkarten hat. Als Franz wieder in den Park geht, findet er das Mädchen Saskia völlig aufgelöst, denn sie hat ihre Puppe Püppi verloren. Da erzählt Franz ihr, dass er Püppi in den Zug habe steigen sehen. Am Bildrand sehen wir sie mit ihrem Koffer. In seinem Zimmer sucht Franz eine Postkarte heraus und schreibt sie im Namen von Püppi aus Paris. Saskia ist glücklich, als sie die Karte bekommt. Das Bild zeigt typische Pariser Gebäude und jetzt ist die Kleidung passend für die 1920er Jahre. Die nächste Karte kommt aus Venedig und das Bild zeigt den Markusplatz mit untergehender Sonne. Püppi ist noch lange Zeit in fernen Ländern unterwegs, aber Saskia wünscht sich ihre Püppi zurück. Aber Franz weiß nicht, was er tun soll, und ist auch betrübt. So kommt der Herbst und Franz kauft eine andere Puppe, die er dem Mädchen schenkt. Doch die bemängelt, dass diese Puppe nicht ihr Püppi sei. Aber Franz kann sie überzeugen und so freut sich die Mutter, dass ihr Kind glücklich ist.
Da auch immer von Franz berichtet wird, ist klar, dass sein Gesundheitszustand sich verschlechtert und so sagt die Mutter am Ende „Franz ist jetzt woanders.“
Ein melancholisches Buch, das ich nicht sehr geeignet für Kinder finde, aber Erwachsene, vielleicht Kafka-Fans, werden ihre Freude an der schönen Geschichte und den zarten Bildern haben.
Dagmar Mägdefrau
Die Geschichte von Sankt Martin
Antoinette Lühmann
Daniele Fabbri
Coppenrath
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Auf dem Cover sind Sankt Martin und der Bettler zu sehen, der Titel und Teile der Kleidung sind in glänzendem Rotgold gedruckt.
Das Buch beginnt mit der biblischen Erschaffung der Welt durch Gott. Ein Teil der Menschen, die Gott schuf, achteten auch auf Pflanzen und Tiere. Ein solcher Mensch war Martin von Tour.
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Schon als Kind bestaunt Martin die Welt und bewundert, wie alles so gut zusammenpasst. Stellt aber die Frage, wer das so geschaffen hat. Ein Priester erzählt ihm von Gott und seiner Liebe. Da Martins Vater Soldat war, muss auch er Soldat werden, obwohl er keine Waffen tragen und den Menschen lieber von Gott erzählen wollte. An einem kalten Winterabend treffen die Soldaten auf den Bettler und Martin möchte helfen, doch seine Kameraden schütteln nur die Köpfe über ihn. Aber Martin hilft, indem er seinen Mantel mit dem Bettler teilt. In seinem Traum erscheint ihm Jesus mit der verschenkten Mantelhälfte und als er dem Priester davon erzählt, rät der ihm zur Taufe. Nach seiner Militärzeit wollte Martin aufs Land ziehen und noch mehr über Gott und die Schöpfung erfahren. Doch es kamen immer mehr Menschen zu ihm und so wurde das Haus zum Kloster. Später sollte Martin Bischof werden, doch er versteckte sich zunächst und die Gänse verrieten ihn, so wurde er doch Bischof und die Gänse kommen noch heute in die Pfanne am Martinstag. Das letzte Bild zeigt die Kinder mit ihren Laternen.
Das Buch enthält viele christliche Elemente und berichtet über das Leben des Heiligen in Bezug auf seinen Gottesglauben.
Die Illustrationen erläutern die Geschichte sehr schön, den Text find ich für 3-jährige zu schwierig.
Dagmar Mägdefrau
Behalte das für dich!
Tom Ryan
magellan
Verlagsempfehlung ab 14 Jahre
In dem kleinen Ort Camera Cove öffnet sich nach dem Schulabschluss endlich die Welt für die Jugendlichen, die es kaum erwarten können, der verschlafenen Kleinstadt zu entfliehen. Doch für Mac ist das nicht so einfach. Erst ein Jahr ist vergangen, seit die Stadt vom sogenannten 'Katalog-Killer' heimgesucht wurde.
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Eines der vier Opfer war Macs bester Freund Connor. Seit ihrer Kindheit waren Mac, Connor, Ben, Doris und Carrie unzertrennlich, doch nach Connors Tod zerbrach die Freundschaft. Nur Mac scheint nicht loslassen zu können.
Ein sehr spannender Thriller, der in der Mitte ein ziemliches Plateau hat, das im Nachhinein aber Sinn ergibt. Das Ende hat mich so beeindruckt, dass ich es zweimal lesen musste – es war unglaublich und gleichzeitig vollkommen logisch. Es bleiben keine Fragen offen, und alle Handlungsstränge werden zufriedenstellend zusammengeführt. Ich fand es sehr gut, dass Macs Perspektive fortlaufend zeigt, was dieser Verlust des besten Freundes mit ihm gemacht hat und wie sehr er diesen Freund dadurch idealisiert hat. Besonders gelungen fand ich, wie die Erzählung aus Macs Perspektive fortlaufend zeigt, wie sehr ihn der Verlust seines besten Freundes geprägt hat und wie er diesen Freund idealisiert. Das eröffnet neue Fragen, nicht nur nach der Identität des Täters, sondern auch nach Freundschaft und dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Von Anfang an wird großer Wert auf Details gelegt, die sich am Ende perfekt in das Gesamtbild fügen, ohne dabei offensichtliche Hinweise zu sein. Dieser spannende Jugendthriller beleuchtet nicht nur das Böse im Menschen, sondern auch Themen wie Liebe, Freundschaft und die Zukunft.
Auch wenn der Mittelteil etwas stagnieren mag – dranbleiben lohnt sich!
Raphaela Brosseron
Camera Cove ist ein kleiner Ort an der Ostküste und die meisten jungen Menschen wollen schnellstens dort weg. Vor Jahren bauten einige junge Familien auf dem Gelände eines alten Bauernhofes, so kommt es, dass Mac Bell, der Erzähler dieser Geschichte, mit Connor, Ben, Doris und Carrie seine Kindheit und Jugend dort verbringt.Nun sind alle achtzehn und haben ihren Abschluss. Doch einer aus der Freundesgruppe wurde im letzten Jahr ermordet. Connor ist das letzte Opfer eines Serienmörders und da seither keine weiteren Morde geschahen, geht man davon aus, dass der Mörder von Außerhalb kam und weitergezogen ist. Aber Mac lässt der der Verlust seines besten Freundes keine Ruhe und als er dann noch einen Zettel findet, indem der Freund ihn um Hilfe bittet, ist für ihn klar, dass er weiter ermitteln muss.
Das Mac homosexuell ist, wird im Ort offen kommuniziert und ist auch kein Problem, weder bei der Familie noch bei den Freunden. Schön, wenn alles so vorurteilsfrei verläuft, wie hier. Mac verfolgt im Laufe der Geschichte immer andere Theorien und so kommt es für mich am Ende zu einer überraschenden Wendung. Allerdings wird durch dieses ständige Wiederaufnehmen neuer Spuren die Erzählung im mittleren Teil etwas zäh. Ich hätte mir da etwas mehr Spannung und Dynamik gewünscht. Zum Schluss kommt dann nochmal mehr Spannung auf und, wie bereits erwähnt, ergibt das ein unerwartetes Ende.
Dagmar Mägdefrau
Unlock my heart – Golden Heights
Saskia Louis
Ravensburger
Golden Heights
Verlagsempfehlung ab 16 Jahre
Lexie und ihr Bruder Ty haben eine kriminelle Vergangenheit und finanzielle Probleme hinter sich. Obwohl Lexie mittlerweile studiert, bleibt sie den illegalen Geldbeschaffungen in einem Maße treu, das sie moralisch noch vertreten kann. Sie fälscht Ausweise und nimmt kleinere Aufträge an, solange die Bezahlung stimmt.
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Logan Max hingegen, Nachkomme des Max-Imperiums, hat ganz andere Sorgen. Er hat sich ein Image als arroganter Schnösel aufgebaut, doch für einen bestimmten Auftrag braucht er Lexies spezielle Fähigkeiten – Schloss knacken war nie sein Ding. Lexie sagt nicht aus Sympathie zu, sondern weil sie zufällig dringend eine große Summe Geld braucht.
Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön gestaltet und passen perfekt zur elitären Hitze von Golden Heights. Die Konstellation „Bad Girl - Rich Boy“ ist erfrischend und mal was anderes. Leider wird die Geschichte zwischendurch mit den üblichen Romance-Klischees gespickt. Es ist jedoch spürbar, dass die Geschichte mehr in die erwachsene Richtung geht, besonders die „Spice“-Szenen zeigen, dass sie als „New Adult“ ausgerichtet ist.
Die Exposition wirkt allerdings sehr konstruiert. Beide Protagonist*innen starten aus abwechselnder Ich-Perspektive und die Selbstzuschreibungen sowie unnatürlichen Dialoge mit Freunden sollen ihre Charaktere vermitteln, was jedoch gewollt und wenig organisch wirkt. Lexie hat zudem starke „Pick-Me“-Vibes und betont, wie anders sie im Vergleich zu anderen Frauen ist. Zwar wird versucht dagegen zu steuern, als Lexies Freundin ihr bezüglich eines Treffen mit Logan sagt “du weißt gar nicht wie viele Studentinnen dir gerade die Augen auskratzen wollen” und Lexie daraufhin einen moralisierenden Monolog im Kopf hält, das Frauen ja zusammenhalten sollten, aber naja. Stattdessen hätte ich es besser gefunden, die Story grundlegend zu überarbeiten, anstatt die Figuren zwanghaft mit Witzen oder Monologen auszustatten.
Interessant fand ich jedoch, dass Lexie es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Dies brachte mich dazu, ihre Zuverlässigkeit als Erzählerin infrage zu stellen, besonders als die Geschichte am Ende in einen Kriminalfall mündet. Die Spannung bleibt auf jeden Fall erhalten, aber die unnatürlichen Dialoge und Gegebenheiten machten das Lesen manchmal unangenehm, weshalb ich länger gebraucht habe, das Buch zu beenden.
Ich bin gespannt, wie die Dynamik im zweiten Teil ist, wenn ein anderes Pärchen im Fokus steht.
Raphaela Brosseron
Dieser Tag ist schwer, denkt der Bär
Duncan Beedie
DK
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Oh weh, der verdreckte Bär auf dem Cover hat schon einen Verband um den Kopf und er steht wohl im Regen, wenn die Tropfen auch silbern glänzen.
Da startet der Bär gut gelaunt in den Tag und macht sich auf, Feuerholz zu suchen, denn er ist beim Waldfest für das Lagerfeuer zuständig. Doch schon beim ersten Holzstück, das er findet, hat er einen Splitter in der Pfote.
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Bald darauf trifft ihn ein Baum, den der Biber gefällt hat, am Kopf. Als Entschuldigung bekommt er vom Biber Holz geschenkt. Als er damit loszieht, fängt es an zu regnen und der Bär landet dann noch in einer Matschpfütze. „Dieser Tag ist schwer für Bär“ steht auf der Doppelseite, die nur die Augenpartie des Bärengesichts zeigt. Als er Frosch seine Probleme schildert, weiß der ihn zu trösten und am Ende wird es ein tolles Fest.
Ich kann voll und ganz nachfühlen, wie es dem Bär geht. Haben wir nicht alle mal so schwere Tage? Aber es ist auch sehr schön zu lesen, wie der Frosch alles relativiert und der Bär begreift, dass sich nicht alle gegen ihn verschworen haben.
Die Illustrationen sind sehr einfache Bilder, teilweise nur Ausschnitte, und zeigen doch ganz genau, wie der Bär sich fühlt. Der Text ist kurz und gut verständlich. Ich denke, die Kinder werden mit dem Bär fühlen und sich freuen, dass die Geschichte ein gutes Ende hat.
Dagmar Mägdefrau
Toni & Lou – Wir teilen mit unseren Freunden
Jonny Lambert
DK
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Auf dem Cover des Pappbilderbuches sind der große Bär Toni und der kleine türkise Vogel Lou und viele andere Tiere zu sehen.
So langsam kommt der Winter und die Tiere müssen Nahrung für die kalte Zeit suchen. Toni muss noch ganz viel für seinen Winterschlaf essen und so macht er sich auf und sammelt alles, was er kriegen kann.
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Lou bittet ihn, nicht alles zu nehmen, doch Toni hört nicht auf sie. Auch die Warnung, dass die anderen hungern müssen, fruchtet nicht bei dem Bären, er hat die Arme voller Beeren, die er mit in seine Höhle nimmt. Als über Nacht Schnee fällt, sucht Toni nach Lou und kann sie nicht finden, doch er hat eine Idee.
Zum Schluss feiern alle Tiere zusammen, denn Toni hat gelernt, dass Freunde teilen.
Eine einfache kleine Geschichte, die zeigt, dass Freunde so wichtig sind, wichtiger als ein Berg Futter. Auch Kinder teilen Leckereien nicht gerne und wenn auch kein Freund hungern muss, lernen sie hier doch, was Freundschaft bedeutet.
Dagmar Mägdefrau
Das Klugscheisserchen
Marc-Uwe Kling
Astrid Henn
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Da steht er mit verschränkten Armen, das kleine türkise Klugscheisserchen mit runder Brille.
Wer kennt ihn nicht oder ist selbst einer? Heute gibt es Rote Beet und Theo und Tina finden, sie könne besser Eklige Beete heißen, da werden viele Kinder zustimmen.
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Zum Glück hat Mama ein Einsehen und holt das Toastbrot raus, damit Tina Brote schmieren kann. Dann gehen die Kinder auf den verbotenen Dachboden spielen. Die beiden sind Piraten und sie sind völlig in ihr Spiel vertieft, als sie eine Stimme aus einer Kiste hören. So finden sie den kleinen türkisen Kerl, der sich selbst als Klugscheisserchen vorstellt. Er behauptet, nur Klugscheisser könnten ihn sehen und weil die Kinder zu dieser Gattung gehören, sehen sie ihn. Da Papa ein noch viel größerer Klugscheisser ist, geht die Wette, ob er das Klugscheisserchen wohl sehen könnte.
Gibt es denn wirklich in dieser kleinen Familie noch mehr Leute, die alles besser wissen und die anderen mit ihrem Wissen nerven, weil sie sie immer wieder verbessern müssen?
Wortwitz und lustige Illustrationen machen dieses Buch zu einem echten Spaßerlebnis. Ich habe beim Lesen einige Male laut gelacht, wenn ich mir die Situation so vorstelle. Bücher von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn sind einfach immer voller Humor und den Tipp, dass man ein Buch von vorne lesen soll, gibt uns das Klugscheisserchen auf der Buchrückseite.
Dagmar Mägdefrau
Radieschen von unten – Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder
Katharina von der Gathe
Anke Kuhl
Klett Kinderbuch
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2024 (Kategorie: Sachbuch)
Buch des Monats der Jury der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur im November 2023
Sieger „Wissenschaftsbuch des Jahres 2024“ (Kategorie: Juniorwissen
Dieses mehrfach prämierte Sachbuch zeigt ein Kind, das Radieschen gießt, und darunter sehen wir ein menschliches Skelett. So ist der Titel sehr gut ins Bild gesetzt.Es gibt ein Lesebändchen (das finde ich immer toll), ein Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort und dann geht es los mit dem Kapitel „Wenn das Leben aufhört“.
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Kleine Bilder zeigen die unterschiedlichsten Sachen, Schweinehälften, einen blutenden Igel, Halloweengestalten und ein Kind stellt die Frage „Kannst du schweigen wie ein Grab?“ Danach werden verschiedene Lebewesen nach Lebenserwartung aufsteigend abgebildet. Auf der nächsten Seite geht es mit der ganz langlebigen Riesenschildkröte weiter, danach kommt noch der Riesenschwamm mit einer Lebenserwartung von 10.000 Jahren. Kleine Bilder zeigen verschiedene Todesarten, wie z.B. vom Hai gefressen werden.
Der Alten-Krankenpfleger Tobi berichtet in einem kleinen Interview von seinem Beruf. Danach kommt eine meiner liebsten Seiten, überschrieben mit „Da lachst du dich kaputt!“ gibt es Witze. Das nächste Kapitel „Wie geht sterben?“ befasst sich mit dem Vorgang des Sterbens und Martin, der Bestatter, berichtet hier von seiner Arbeit. Auch die Angst vor dem Tod spielt eine Rolle ebenso wie die Rituale der Hinterbliebenen. Übers „Abschied nehmen“ erzählt uns der Sterbebegleiter Karl. Danach geht es um die Bestattung - Uli, der Friedhofsgärtner, kann uns hierüber etwas erzählen.
Die Mischung von Sachbuch, Interviews, Witzen und skurrilen, aber gut erklärenden Illustrationen macht diese Buch zu einem wahren Schatz. Hier gibt es wohl kein Thema, das die Autorin ausgespart hat, und auch Gefühle nehmen einen großen Platz ein.
Neugierige Kinder sollten auch zum Thema Tod Antworten bekommen und die bietet ihnen diese großartige Buch.
Dagmar Mägdefrau
Der Wortschatz
Rebecca Gugger
Simone Röthlisberger
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Oskar wühlt in seiner Schatztruhe und wirft jede Menge Wörter hinter sich. Auf dem rosa Einbandpapier stehen schon viele, nicht alltägliche Wörter. Und dann marschiert Oskar mit seinem Spaten pfeifend los.
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Beim Buddeln findet er eine prächtige Holztruhe und er überlegt sich, was da alles drin sein könnte, aber erst benötigt er Werkzeug, um sie zu öffnen. Er ist dann wohl auch ein wenig enttäuscht, als er die vielen Buchstaben in der Truhe entdeckt. Da nimmt er einfach ein Bündel und wirft es hinter sich. „Quietschgelb“ hieß das Wort und der Igel, dem es auf den Kopf gefallen ist, nimmt diese Farbe an. Oskar macht einige Experimente mit anderen Worten und die Ergebnisse sind schon erstaunlich. Doch irgendwann ist die Kiste leer und Oskar steht wortlos davor. Jetzt ist es an Oskar, sie wieder zu füllen.
Die Geschichte ist voller Fantasie und wunderschöner Worte, die man kennt oder die man hier zu ersten Mal hört. Die Bilder sind sanft in Erdfarben gehalten und punkten ganz besonders in der Verwandlung durch Worte.
Man bekommt Lust, selbst Worte zu finden, die man Oskar in die Kiste packen würde, und sich dann zu überlegen, wer sich durch die Worte wie verändern würde. Das weckt das Spiel mit der Sprache und die Fantasie.
Dagmar Mägdefrau
Das kleine Wir in der Schule
Daniela Kunkel
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Nachdem „Das kleine Wir“ in der Kita angesiedelt ist, kommt es nun in die Schule. Glücklich strahlt es vom Cover und die Kinder laufen fröhlich vorneweg, mittendrin eines im Rollstuhl.
Zunächst sehen wir das Foto der Wolkenklasse, alle Kinder werden namentlich erwähnt und Frau Wasily, die Lehrerin, ist auch dabei. Aber wenn man ganz genau hinschaut, entdeckt man auch das Wir.
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In kleinen Bilder lernen wir das Wir näher kennen. Und erfahren, dass es im Herzen wohnt. Die nächsten Seiten beschreiben den Schulalltag der Erstklässler und immer ist das Wir dabei.
Als Lars den Ball fangen soll, popelt er gerade in der Nase und wird deshalb als „Popelliese“ beschimpft. Alle lachen über ihn und schon wird die Welt grauer und das Wir ist fort.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit Erstklässlern diese Buch liest, und damit sehr schön bildlich klar wird, wie wichtig dieses Wir für eine Klasse ist. Die Illustration des Buches mit der Fröhlichkeit, der grauen Zeit und der Suchen nach dem Wir, aber auch das Wiederfinden und Pflegen des kleinen grünen Kerls lehrt die Kindern, wie wichtig so ein Wir für eine Gemeinschaft ist.
Tolles Buch, besonders zum Schulstart!
Dagmar Mägdefrau
Das kleine Wir
Das kleine Wir
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Das Buch ist im Großformat gedruckt und deshalb besonders gut geeignet für das Vorlesen in Gruppen. Das wuschelige grüne „Wir“ ist so groß, dass der Kopf nicht mit aufs Cover passt. Man sieht die dünnen Beine, die in roten Stiefeln stecken und zwei Kinder, die es an der Hand hält.
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Auf der ersten Seite winkt das Wir und ruft uns „Hallo“ zu. Neben ihm sehen wir ein Herz, das ihm wohl als Haus dient. „Ein WIR entsteht überall dort, wo sich Menschen mögen“
So sehen wir seinen Schatten, den zwei befreundete Kinder erzeugen. Es umarmt die Kinder fest, dann meint es das Wir vielleicht zu gut. Auf den anderen kleinen Bildern kann man aber sehen, was das Wir noch bewirkt, und auf den nächsten Seiten gibt es auch noch viele schöne „Wir-Momente“. Doch dann gibt es Streit, viele Schimpfworte sind in der Sprechblase zu sehen. „Ohne das WIR ist der Himmel (und die Illustrationen) grau."
Wie die Kinder es schaffen, dass das Wir wieder auftaucht, könnt ihr selbst in dem schönen Buch nachlesen.
Ein beeindruckendes Buch, mit dem schon kleine Kita-Kinder auf eine schöne Weise lernen, wie wichtig es ist, Freunde zu haben, zusammenzuhalten und sich nicht zu streiten. Die Illustrationen machen ganz klar, wie sich die Kinder und das Wir im Laufe der Geschichte fühlen. Da erleben die Kleinen den Kita-Alltag, den sie kennen und lernen dabei ein ganz neues Wesen kennen.
Dagmar Mägdefrau
T-Rex World – Bitte nicht fressen – Band 1
Jochen Till
Raimund Frey
Coppenrath
T-Rex World
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Ich denke alle Kinder, die in die Schule kommen, wollen gerne lesen lernen, aber nicht immer geht das so reibungslos von statten, wie die Kinder (Lehrer und Eltern) sich dies wünschen. Da helfen Bücher mit Großbuchstaben und vielen Bildern, wie dieser erste Teil von T-Rex-World (warum der Titel englisch lauten muss, verstehe ich nicht).
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Schon auf dem Cover kann man die jungen Dinosaurier sehen, die sich im Buch anfreunden.
Im ersten Kapitel schlüpft ein T-Rex aus dem Ei. Die Eltern sind begeistert und nennen ihn „Boing“, weil dieses Geräusch entsteht, wenn der Kleine sich am Fuß des erwachsenen Tieres stößt. Nach diesem ersten, kurzen Kapitel können wir einen kleinen Sachbuchtext zum T-Rex lesen oder überspringen. Denn im nächsten Kapitel zieht das hungrige Jungtier los, um zu fressen. Papas Rat lautet, „Du musst nur alle anbrüllen und fressen, die kleiner sind als du.“
Auch hier folgt wieder ein Sachtext über das, was der T-Rex frisst. Als Boing ein kleines Triceratops-Mädchen trifft, überlegt er, ob er sie fressen kann, doch sie bietet ihm ihre Freundschaft an und rät ihm, Grünes zu fressen.
Meine Enkel hat die heiße Dinosaurier-Phase schon hinter sich, aber so ein Buch wird sicher sein Interesse erwecken. Die Abenteuer um Freundschaft und die Informationen zu den Tieren gefällt mir als Mischung sehr gut. Ich glaube, damit werden besonders die Jungen angesprochen, die ja auch gerne Sachbücher lesen.
Dagmar Mägdefrau
Der Grolltroll…jetzt reicht’s! – Band 6
Barbara van den Speulhof
Stephan Pricken
Coppenrath by aprilkind
Der Grolltroll
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Auf dem roten Cover sehen wir den kleinen, blauen Troll, der sich wieder schrecklich aufregt. Der Qual kommt ihm aus den Ohren und so wird er wieder einmal zum Grolltroll.
Das Buch beginnt, wie alle seine Vorgänger, mit der Wegbeschreibung zum Grolltollhaus. Das ist im Laufe der Zeit auch immer schöner geworden.
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Der Groll lädt seine Freunde ein, denn er „weiß, was wir jetzt machen!“ Er zeigt ihnen ein Poster von einem Waldspielplatz, der hinter dem Wald sein soll. „Superduperaarmschön!“ finden die den wirklich gut ausgestatteten Spielplatz. Hier sind auch schon andere Tiere, die die Geräte benutzen. Aber immer, wenn der Grolltroll und seine Freunde etwas ausprobieren wollen, kommt die Katze mit ihren Freunden und will ausgerechnet auch dort spielen. Obwohl der Grolltroll spürt, dass sich in seinem Bauch etwas zusammenbraut, kann er seinen Groll immer noch im Zaum halten. Doch als die Katze dann das Schlauchboot kaputt macht und die Freunde sich weh getan haben, spricht der Troll ein Machtwort, denn nun reicht's ihm.
Nicht immer gelingt es bei so vielen Bänden immer wieder neue Themen zu finden, die zur Hauptfigur passen, aber hier geht es wieder um eine Situation, die jedem Kind vertraut ist und wo es den Ärger nachempfinden kann. Ja, und da muss man auch mal was sagen, da kann man sich nicht zusammennehmen und alles so ungerecht geschehen lassen.
Auch hier vertragen sich alle wieder und am Ende saust die gesamte Tierschar die Rutsche runter.
Gelungen ist nicht nur die Geschichte mit ihren gut gewählten Worten, gelungen sind auch wieder die Illustrationen mit dem Grolltroll, der uns im Laufe der Jahre auch zum Freund wurde.
Dagmar Mägdefrau
Mia hat Fußhusten
Stephanie Schneider
Astrid Henn
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Mia liegt unter Decke, mit Fieberthermometer und Tee auf der Couch. Sie und ihr Schmusetier-Hund schauen sich besorgt ihre nackten Füße an.
An Papas Hand hüpft Mia in die Kita, sie wünscht sich eine „richtig supergute und beste Freundin.“
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Mit Naomi, dem neuen kleinen blonden Mädchen mit den vielen Zöpfen auf dem Kopf, würde sie gerne spielen, doch ausgerechnet Anni ist schneller und zieht Naomi mit sich. Beim Essen spricht Mia das Mädchen an. „Na, Omi?“ - doch weiter kommt sie nicht, denn Anni ist wieder schneller. Als Mama Mia abholt, zieht diese wütend ihre neuen, froschgrünen Schuhe an. Doch die tun ihren Füßen heute richtig weh. Sicher haben sie eine gefährliche Krankheit, vielleicht Fußhusten? So ist Mia froh, die engen, drückenden Schuhe ausziehen und sich mit der „fusseligen, lila Wolldecke“ auf die Couch legen zu können. Doch ausgerechnet jetzt schellt es an der Tür.
Sicher seid ihr schon gespannt, wer da wohl kommen mag. Da kann ich nur empfehlen, das Buch selbst zu lesen. Denn alles will ich hier nicht verraten. Nur so viel, am Ende gibt es eine gute Erklärung für die wehen Füße.
Ich mag diese wunderschönen Illustrationen, die den Alltag der Kinder so realistisch und doch auch liebenswert darstellen. Der humorvolle Text, der mit dem Wunsch nach einer Freundin sicher viele Kinder anspricht, ist schön vorzulesen und Mia ist einfach eine, die wir alle kennen.
Dagmar Mägdefrau
Mias Bohne
Stephanie Schneider
Astrid Henn
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Wir so viele Kinder wünscht sich Mia ein Haustier, da schenkt Mama ihr eine Bohne, die sie in die Erde stecken und gießen soll. Mia soll sich alleine um ihre Bohne kümmern. „So ein Blödsinn.“ denkt Mia, „Bohnen sind doch nicht wie Elefanten.
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Aber sie pflanzt die Bohne ein und bald kommt etwas aus der Erde, aber leider noch keine Bohne. Mia gibt ihrer Bohne einen Namen. Sie nennt sie "Britta-Brigitte“ und nimmt sie mit an den Mittagstisch. Als sie in der Suppe Bohnen entdeckt, hält sie der Pflanze rasch die Augen zu und versichert ihr, dass sie keine Bohnen isst. Die Bohne wird mit zum Spielen und abends sogar mit ins Bett genommen. „Pflanzenpflegerin ist wirklich ein tolles Spiel“ findet Mia. Doch nach ein paar Tagen spielt sie doch lieber mit ihrer Freundin und hat nicht mehr so viel Zeit für Britta-Brigitte.
Kann man mit dieser Methode Kindern zeigen, dass sie besser doch kein Haustier haben sollten? Zumindest wissen die Eltern, dass die Tierpflege immer ihre Aufgabe sein wird, die Kinder können nur mithelfen bei der Versorgung.
Aber es macht Spaß zu lesen, wie Mia sich liebevoll um die Bohne kümmert und welche Lösung sie am Ende findet, damit es ihr und der Bohne gut geht.
Ein humorvoll erzählte Geschichte, die Kita-Kinder mögen werden und Illustrationen, die ich gelungen finde und die mir viel Freude machen.
Dagmar Mägdefrau
Die besten Beerdigungen der Welt
Ulf Nilsson
Eva Eriksson
Moritz
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Vorneweg geht Ester mit der Kiste, in der das tote Tier liegt, danach geht der Junge, der uns von diesem Tag berichtet und am Ende ist Esters kleiner Bruder Putte, der den Spaten trägt.
Weil es langweilig ist und weil Ester eine tote Hummel findet, kommen die Kinder auf die Idee, Tiere zu beerdigen.
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Zunächst möchte der Junge nicht helfen, doch dann schlägt er vor, er könne ja ein Gedicht für das Tier sprechen. Ester findet das zunächst nicht so gut, lässt ihn dann aber gewähren. „Ein kleines Leben in der Hand, plötzlich weg, tief, tief im Sand.“ ist sein erstes, beeindruckende Werk. Das winzige Grab ist mit Blüten geschmückt und hat ein Holzkreuz. Dann machen sich die zwei auf und suchen andere tote Tiere, die sie bestatten können. Putte unterstützt die beiden dabei, so finden sie zunächst eine Spitzmaus. Putte wundert sich, dass das Tier nur so da liegt und als er erfährt, dass alle mal sterben werden, ihn eingeschlossen, fängt eine Lippe an zu zittern. Er wird dann getröstet, dass er erst stirbt, wenn er ein alter Opa sei. Trotzdem muss er bei der Beerdigung weinen. Der Ich-Erzähler findet „Wahrscheinlich waren wir die Nettesten auf der ganzen Welt.“
So beginnt das nächste Kapitel mit dem schönen Satz „an diesem traurigen Sommertag hatten wir viel Spaß.“ Und so ist es auch, diese Buch ist nicht traurig, sondern voller Humor.
Die Kinder spielen Bestatter zu sein, wie sie auch Kaufladen spielen. Der Tod, hier gibt es ja nur tote Tiere, gehört zu ihrem und unser aller Leben dazu.
Ich mag diese Geschichte mit seinen skurrilen Ideen und den wundervoll altmodischen Bildern.
Dagmar Mägdefrau
Ach du Schreck! Camillo ist weg!
Gundi Herget
Katrin Dageför
Edition Pastorplatz
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Pures Entsetzen sehen wir auf dem Cover, alle Tiere suchen Camillo.
Anhand einer Karte von Madagaskar lernen wir die dort lebenden und im Buch vorkommenden Tiere dank einer kleinen Beschreibung näher kennen.
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Da ist Camillo, das Chamäleon, Indra, das Indri, Bangs, ein kleiner Vasa-Papagei, Tenk, ein Tanrek und die Kattas Kati und Kato. Alle spielen gerne zusammen, d.h. um ehrlich zu sein spielt Camillo nicht mit, er schaut lieber zu. Er ist zu langsam für die Spiele der anderen, aber er ist durchaus zufrieden damit und schaut gerne zu.
Durch Zufall entdecken die Tiere, das Camillo, wenn er sich erschreckt, schwarz und wenn er sich richtig ärgert, wird er rot. Denn anderen macht es viel Spaß diese Reaktion bewusst hervorzurufen und obwohl Camillo sie bitte damit aufzuhören, machen sie immer weiter. Da bleibt Camillo nichts anders übrig, als zu gehen. Doch als er nicht mehr an seinem Platz sitzt, vermissen ihn die Tiere sehr und suchen nach ihm.
Der ruhige zurückhaltende Camillo wird zum Mobbingopfer und alle machen mit, zum Glück erkennen sie bald, dass ihr Verhalten dazu geführt hat, dass Camillo sich traurig zurückgezogene hat.
Neben den wunderschönen Illustrationen, die so hervorragend die Gefühle der Tiere darstellen, ist die Geschichte etwas, dass die Kinder kennen werden und dieses Buch bietet sicher Anlass drüber zu sprechen, wie sich Opfer und auch Täter fühlen.
Meine Enkel haben sich das Buch gerne vorlesen lassen, den Großen interessieren besonders die unterschiedlichen Tiere, aber er hat auch ganz klar mit Camilo gelitten und war froh über den guten Ausgang.
Dagmar Mägdefrau
Eine Brille für Fatouma
Wiltrud Wagner
Edition Pastorplatz
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Wie glücklich Fatouma uns mit ihrer Brille vom Cover anstrahlt.
Diese Geschichte spielt in Afrika. Hier lebt Fatouma in einem Dorf. Leider kann sie alles, was in der Ferne zu sehen ist, nicht deutlich erkennen. Deshalb hat sie auch Probleme in der Schule, denn die Buchstaben auf der Tafel sind nur verschwommen für sie zu sehen.
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Doch dann kommen Optiker*innen und bringen eine einfache Brillenbiegemaschine mit. Sie machen Sehtests bei den Kindern und fertigen sofort eine Brille für die Kinder an, die schlecht sehen. Als Fatouma ihre Brille aufsetzt, „hüpft ihr Herz vor Freude.“ Denn endlich kann sie die Buchstaben an der Tafel lesen.
Wiltrud Wagner hat diese wundervolle Geschichte geschrieben und illustriert. Ihre bunten Bilder zeigen uns Fatoumas Welt und wie sie dank des Vereins „Ein Dollar-Brille“ an eine Brille kam. An einem ganz einfachen Beispiel wird uns hier klar, dass es nicht allen Kinder so gut geht wie uns hier. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, eine Brille zu tragen und wie schön es ist, die Welt klar und deutlich zu erkennen.
Ich kann allen nur empfehlen, mit diesem wundervollen Buch Fatoumas Welt zu besuchen und ihre Freude mitzuerleben.
Dagmar Mägdefrau
Moyo und das Leuchten
Katinka Manzau-Feddern
Edition Pastorplatz
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Schon auf dem Cover sehen wir diesen ungewöhnlichen Illustrationsstil, die Künstlerin hat wohl als Untergrund eine Zeitung verwendet. Der Buchstabendruck schimmert immer wieder durch, wie im Gesicht der Muschel.
Wunderschön bunt und leuchtend ist es im Meer, wir sehen viele Tier und Moyo, die winzige Muschel, ganz unten im Bild. Sie wünscht sich Teil „dieser bunten Welt“ zu sein, doch sie empfindet sich als „langweilig braun.“
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Deshalb beobachtet sie den ganzen Tag die anderen Tiere und wünscht sich, so zu sein wie sie. Bis die alte Krake sie anspricht und aufmunternde Worte findet. „Moyo zu sein reicht völlig aus. Du musst nur genau hinschauen!“
Auch wenn die kleine Muschel skeptisch ist, wird sie doch erfahren, dass jeder in dieser Welt seinen Platz hat und auf seine Weise besonders ist.
Diesen Zweifel kennen wir wahrscheinlich alle und es dauert oft bis ins Alter, bis wir verstehen, was dieses Bilderbuch in schönen Bildern sagt. Ich denke, dass es einigen kleinen, sich unscheinbar fühlenden Kindern ein wenig mehr Selbstvertrauen schenken wird.
Dagmar Mägdefrau
Wie ich zum Flirt-Profi wurde – oder zur Chaos-Queen
Gloria Trutnau
Laura Rosendorfer
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Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
Das Cover sprüht vor Farben und ist mit verspielten Doodles verziert. Ein orangefarbener Sticker verspricht DIYs, Tests, Listen und Rezepte, was an die Gestaltung der Bravo Girl von früher erinnert. Passend dazu befolgt Juli im späteren Verlauf Tipps aus einer ähnlichen Zeitschrift.
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Das Buch bietet 110 Seiten eines unterhaltsamen Kurzromans sowie 60 Seiten voller Mitmachideen. Hier gibt es allerdings keinen direkten Vergleich zur Bravo Girl, wie man sie kennt, denn es geht nicht nur darum, Jungs zu beeindrucken. Stattdessen finden sich wirklich coole Anregungen zum Selbermachen, wie Spiele oder Tipps zur Selbstliebe – auch ein paar Flirttipps sind dabei. In der Geschichte versucht Juli, ihren neuen Sitznachbarn Tobi zu beeindrucken. Dabei lässt sie sich von den Tipps einer Influencerin namens Ella leiten, die in einer Mädchenzeitschrift veröffentlicht werden. Unterstützt wird sie von ihrer besten Freundin Elif. Allerdings merkt Juli schnell, dass diese oberflächlichen Ratschläge sie in unangenehme Situationen bringen. Mit ihrem besten Freund Vince hingegen ist alles viel unkomplizierter…
Die Geschichte ist sehr niedlich und auch wenn solche Zeitschriften heute nicht mehr so angesagt sind wie früher, ist es eine interessante Idee, die Ratschläge einer fiktiven Influencerin kritisch zu hinterfragen. Das Buch ist liebevoll gestaltet, und am Ende hat man das Gefühl, Juli als neue Freundin gewonnen zu haben, mit der man dann den Mitmachteil ausfüllt.
Insgesamt eine wirklich tolle Idee!
Raphaela Brosseron
Lesen nervt!
Jens Schumacher
Steffen Winkler
arsEdition
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Das Buch wurde mir von einem Mädchen empfohlen, das es begeistert hat.
Auf dem Cover sehen wir Karoline Kneberwecht, deren Zitat „Wer Bücher liest, ist selber schuld!“, ihre Lebenseinstellung spiegelt.
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So wird der/die Leser*in gleich angeschrien, das Buch sofort wieder ins Regal zu stellen.
Denn die Spinne mit den lila Haaren hat ihr Netz im Bücherregal gewoben und sie warnt nochmals eindringlich, keine Bücher zu entfernen. „Meine Nääärven!!!“ ist ein Ausspruch, der zeigt, wie genervt die Spinne ist. Sie warnt, dass man auf keinen Fall lesen soll, denn wenn nur ein Buchstabe falsch ist, ändert sich der Sinn. „Rost und Rotz“ gefiel mir besonders gut als Beispiel. Lustig findet Karoline das nicht. Aber wir haben die Chance, aus Helm Gold zu machen. Danach werden in einem Text fehlende Buchstaben eingesetzt.
Ein richtig witziges Buch mit einer lustigen gezeichneten Figur, die meist über das Lesen wütet. Die Texte sind sehr gut lesbar und es macht Spaß, die kleinen Aufgaben zu lösen.
Der Tipp von Clara war also wirklich gut und das Buch kann ich nur weiterempfehlen.
Dagmar Mägdefrau