Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur e.V.

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Wild ist he Witch – Verfluchte Nähe

Wild ist he Witch – Verfluchte Nähe
Rachel Griffin
Oetinger
Verlagsempfehlung ab 14 Jahre
In einer Welt, in der Hexen und Magie Teil der Realität sind und Menschen von ihnen wissen, verbreiten sich auch Skandale der Hexenwelt: Iris Freundin Amy versuchte ihren Freund Alex in einen Magier zu verwandeln, mit furchtbaren Folgen. Das ging schief und landete sogar vor einem richtigen Hexengericht. Zwei Jahre später hat Iris ihr Leben wieder im Griff, aber dann bringt eine Nachricht im Radio die ganze Sache wieder hoch. 
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. Gerade da macht Pike, der Super-Praktikant im Wildtiergehege von Iris Mutter, eine blöde Bemerkung über Hexen. Iris, die eigentlich gelernt hat, mit ihrer Magie vorsichtig umzugehen, passiert ein dummer Fehler: Sie verflucht Pike in einem wütenden Moment.
Das Seltsame ist, dass gerade Pike ihr hilft, als sie versucht, den Fluch wieder rückgängig zu machen. Sie gehen zusammen in den Wald, wo Pike eigentlich nichts von der Magie mitkriegen soll. Aber irgendwie lernen sie sich besser kennen und Iris bereut den Fluch immer mehr.
Die Magie in dieser Welt wird wie physische Energie verstanden, die nicht erschaffen, sondern transformiert wird, und ist somit tief mit der Natur verwoben. Diese Auffassung von Magie passt wunderbar zum Setting des Wildtiergeheges und des Waldes, welches bereits eine mystische Atmosphäre bietet. Es fühlt sich alles magisch und irgendwie richtig an.

Genauso energiereich ist die Beziehung von Iris und Pike, zunächst als “Konkurrenten”, die eher wenig rücksichtsvoll miteinander umgehen, nach dem Kennenlernen, verwandelt sich auch hier die Energie. Das macht sowohl die Handlung als auch das Zwischenmenschliche stimmig, trotzdem sind noch genug Reibungspunkte für äußerst spannende Momente da, denn die Konsequenzen, denen Iris ausgesetzt ist, sind enorm. 
"Verfluchte Nähe" trifft es genau: Die Geschichte von Iris und Pike ist spannend, ein bisschen romantisch und zeigt, wie Magie und Natur zusammengehören. Es ist ein tolles Buch für alle, die gerne in eine magische Welt eintauchen und dabei was über Freundschaft und das Überwinden von Vorurteilen lernen wollen.

Raphaela Brosseron

Mit Worten will ich dich umarmen – Gedichte und Gedanken

Mit Worten will ich dich umarmen – Gedichte und Gedanken
Lena Raubaum
Katja Seifert
TYROLIA
Leseempfehlung ab 7 Jahre
LESERstimmen – Der Preis der jungen Leser:innen
Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugenbuchpreises 2022
Österr. Kinder- und Jugendbuchpreis 2022
Gans im Glück
Wenn die Gans ganz beglückt
in den Abendhimmel blickt
in den Abendhimmel schaut
hat sie Gänsegänsehaut

Ich hatte das große Glück, dass die Autorin Lena Raubaum dieses Gedicht bei einer Veranstaltung vorgetragen hat und es macht schon auch beim Zuhören etwas Gänsehaut, so schön kann sie es lesen.
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Dieses wundervolle Lyrikbuch ist voller kleiner Gedichte, manchmal sind es auch nur kleine Sätze, die wie Honig von der Zunge gehen. Da geht es um Engel, um Frieden, um Kinder und um ganz, ganz viel Gefühle. So endet das Gedicht „Für eine Freundin, für einen Freund“ mit den Worten „wer ich wohl wär ohne dich“. Schöner kann man eine Freundschaft nicht beschreiben. Oder wie findest du das „Kompliment“ „Wow! Du siehst aus wie sieben Tage Sonnenwetter!“ In diesem kurzen Satz gibt es sogar Satzzeichen, mit denen wird in dem Buch meist gespart, was aber beim Lesen keine Probleme macht. Meist gehen die Sätze auch ohne Punkt und Komma einfach über die Lippen. Aber bei einigen Worten wie „Vorstellungsgönner“ muss man schon genauer hinlesen. 
Das Buch hat mir so viele schöne Dinge erzählt und ich habe das Lesen sehr genossen. Ich habe den Wunsch, die Gedichte anderen vorzulesen, weil ich ihnen auch diese Freude gönnen möchte. Lyrik, die gut lesbar und aussagekräftig ist, und die sich nicht nur an Kinder richtet. Aber ich muss auch noch die Illustrationen erwähnen, die mit wenigen Strichen und etwas Wasserfarbe so schön zum Buch passen.

Dagmar Mägdefrau

Neue Heimat – 1404

Neue Heimat - 1404
Frauke Angel
Tulipan
Neue Heimat
Verlagsempfehlung ab 11 Jahre
Einfach toll, wie viele nette Leute ich in der „Neuen Heimat“ kennengelernt habe. Enna, die uns erzählt, wie es kam, dass sie von der schönen Seite der Stadt hierherziehen musste und die einen Tick hat, den sie leider nicht in den Griff bekommt. Sie sagt völlig zusammenhanglos Schimpfworte, was bei den anderen zu großen Irritationen führt. Ihre Mutter, die im Theater als Maskenbildnerin gearbeitet hat und die jetzt als Kosmetikerin ihr Geld verdient. 
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Vivien, das hübsche Mädchen mit der Pufferjacke, mit der Enna sich eine Freundschaft wünscht. Firuz, der fleißig spart und der regelmäßig Hunde ausführt. Die Zwillinge JJ, die, obwohl zu zweit, immer in der Einzahl angesprochen werden. Die alte Nachbarin, die immer einen Pikkolo aus ihrer Kleidung zaubert, und ihre Freundin, der einiges abhandengekommen ist. Weniger nett ist der Hausi, der Hausmeister, der gerne rassistische Spruche von sich gibt. 
Als Ennas Rad aus dem Fahrradkeller gestohlen wird, freundet sie sich mit den anderen an und gemeinsam macht sich die Gang „Neue Heimat“ auf die Suche nach dem Dieb.
Einfach herrlich, wie bunte diese „Ghetto-Gesellschaft“ ist und wie liebevoll sie beschrieben wurde. Kein Wunder, dass Enna sich hier wohlfühlt und weiter Abenteuer mit ihren Freud*innen erleben wird. Ich freu mich drauf, wenn die "Neue Heimat" wieder ermittelt.
Ein Buch über Freundschaft, gegenseitige Unterstützung und das zeigt, dass man trotz Handicap viel erreichen kann.

Dagmar Mägdefrau

Pauline Pechfee

Pauline Pechfee
Ursula Pozanski
Loewe
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sitzt Pauline ziemlich genervt guckend unter einem Pilz, neben ihr liegt der goldene Beutel mit dem silbrig-rosa Sternenstaub. Der soll jetzt zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Zusammen mit der Glücksfee Camilla fliegt sie in die Stadt, um Glück zu verteilen. Zunächst zeigt ihr Camilla, wie man den Zauberstaub anwendet. 
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Ein Auto will nicht anspringen. Der Fahrer flucht, doch dank der Hilfe der Fee ist alles schnell wieder in Ordnung. Da läuft eine mit vielen Taschen bepackte Frau über die Straße, sie will den Bus noch mitbekommen. Das soll Paulines erster Fall werden: “Gleich hat sie Glück!“ Doch weder der Bus wartet auf sie, noch hilft ihr jemand beim Tragen. Nein, die Frau fällt hin und ihre Einkäufe verteilen sich auf der Straße. „Wie konnte so etwas passieren?“ fragt sich Pauline traurig. Als auch ihr zweiter Versuch, einem Hund, der in einer Mülltonne stöbert, zu helfen, misslingt und dann noch ein Einradfahrer, statt Kurven zu fahren, seinen Arm bricht, flieht Pauline völlig verzweifelt in den Wald. Doch letztendlich hilft ihr Staub doch, nur etwas später und etwas anders als erwartet. – Eine liebenswerte kleine Fee mit roten Locken schafft es nicht, Glück zu bringen, da möchte man doch mit ihr verzweifeln und wie freut man sich dann mit ihr, wenn alles doch einen Sinn hatte und sie doch eine Glücksfee ist. Manchmal geht das Glück auch Umwege. Mit den wunderschönen Illustrationen und dem etwas längeren Text wird dieses Buch sicher noch ganz oft vorgelesen, denn was gibt es Schöneres, als dass sich das vermeintliche Unglück in Glück verwandelt?

Dagmar Mägdefrau

Geniale Ohren – Eine kuriose Tiersammlung

Geniale Ohren - Eine kuriose Tiersammlung
Lena Anlauf
Vitali Konstantinov
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Nach „Geniale Nasen“ geht es jetzt um Tiere, deren herausstechende Eigenschaft ihre Ohren sind. Auf der gezeichneten Weltkarte sind die Tiere schon an ihren Heimatorten eingezeichnet. Dann folgt eine Gliederung nach Lang-, Groß-, Pinsel-, Koboldohrig und einigen anderen Bezeichnungen. Wir beginnen mit dem Fennek. Zunächst gibt es ein großes Bild von ihm, dazu einige kleine Bilder und kurze Textfelder, die einiges über ihn berichten, so kann er verschieden Lautäußerungen wie Knurren oder Bellen ausstoßen. 
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Niedlich sieht er aus - der Ohrenigel, er kann schwimmen und hohe Zäune erklimmen. Die Riesenohrspringmaus hat uns schon ins Buch begleitet. Das Gürteltier kann sich zu einer Kugel zusammenrollen. Bekannter ist da schon der Elefant oder der Wildhund als großohriges Tier. Der Galago schaut uns mit großen Augen an, aber mit seinen Ohren kann er Insekten fliegen hören und aus der Luft fangen. Hinten im Buch gibt es noch ein Glossar und Informationen über das Hören. Auf den letzten Seiten sind nochmal alle Tiere im Maßstab abgebildet, da kann man die Größe besser einschätzen. 
Ich finde es immer wieder spannend, in Büchern zu blättern, die besondere Eigenschaften von Tieren herausstellen. In diesem Buch habe ich wieder viele, mir völlig unbekannte Tiere kennengelernt.

Dagmar Mägdefrau

Fundbüro Wurm

Fundbüro Wurm
Jule Wellerdiek
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Der gestreifte Wurm, der uns von Cover aus anlacht, hat ein Fundbüro. Denn die Tiere um ihn herum verlieren ständig etwas. „Wurms Fundbüro gehört zu den besten der Welt.“ Denn er archiviert und sortiert, so findet er verlorene Gegenstände sofort wieder. Alle sind begeistert von seiner Freundlichkeit und dem Top-Service. Doch eines Tages muss Wurm selbst einen Verlust feststellen, als er am Morgen aufsteht, vermisst er seine Mütze. 
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Mit großen verwunderten Augen schaut er uns an und kann es nicht fassen. Zum Glück taucht seine beste Freundin, die Robbe, auf, die kennt sich auch mit dem Verlieren aus und freut sich, dass sie Wurm jetzt mal helfen kann. Die beiden suchen gemeinsam und können die Mütze nicht finden. Es ist so schön zu sehen, welche Posen sie bei der Suche einnehmen. 
Ein Bilderbuch, das einen einfachen Wurm mit allen Facetten darstellen kann, einfach grandios. Dazu kleine kurze Texte, die sich schön vorlesen lassen. Wie schön, dass Wurm seine Fundbüro für uns geöffnet hat.

Dagmar Mägdefrau

Der Schlummerang

Der Schlummerang
Nils Mohl
Sabine Kranz
TYROLIA
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover flüchten die Tiere vor dem Schlummerang, der bedrohlich über ihnen schwebt, ganz klein in der Ecke sind Sandmännchen und Sandmädchen unterwegs. 
Er ist ein kleiner Mann und sie ist nur ein Mädchen, kann ich das gut finden? Immerhin sitzt sie einige Seiten weiter auf dem Motorrad, während er im Beiwagen hockend den Sand streut. Aber leider reicht dieser Sand oft nicht aus und dann wird nach härteren Methoden gegriffen.
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Der Schlummerang, eine besondere Art von Bumerang, kommt ins Spiel. Die beiden Sandleute werfen ihn fröhlich in die Luft und „Für Zubettgeher und -geherinnen heißt es Schluss! drei zwei eins… kriegt auf die Nuss.“ Das sind schon ziemlich böse Androhungen. Zum Glück streift er wohl nur die Hinterteile, der dann schlafenden Tiere. „Wenigschläferschwäne“ und „Groggybarenkeks“ wundervolle Wortschöpfungen, die zu lesen einfach Spaß macht. Zum Schluss schlafen alle und auf dem Schlummerrang sitzend klatschen sich Sandmädchen und Sandmännchen ab. „Gute Nacht“ Ein Buch, das durch seine wunderschöne Sprache und seine Reime, aber auch durch die total gut passenden Illustrationen hervorsticht.

Dagmar Mägdefrau

Ungalli

Ungalli
Lena Raubaum
Tobias Krejtschi
TYROLIA
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Ich hatte das große Vergnügen, dass die Autorin uns im Voraus dieses besondere Bilderbuch angelesen hat. Es basiert auf einem afrikanischen Märchen und das Cover zeigt uns Tiere, die Kleidung mit afrikanischen Mustern tragen. Da eine Dürre das Land austrocknet, fliehen die Tiere und finden einen Baum mit wunderschönen Früchten. 
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Leider ist keines von ihnen in der Lage, sie zu ernten. Nur eine alte Schildkröte kann sich erinnern, dass eine Vorfahrin von diesem Baum berichtet hat und man ein bestimmtes Wort sagen musste, damit die Früchte sich herabneigen. Da der Löwe in der Heimat geblieben ist und man weiß, dass er das Wort kennt, macht sich die schnelle Gazelle auf, um nach dem Wort zu fragen. Doch leider passiert ihr auf dem Rückweg ein Unfall und sie kann sich nicht mehr erinnern. Dem Elefant, der wegen seines guten Gedächtnis als nächster los geht, geht es leider genauso.
Die Geschichte wird in einer schönen Sprache erzählt und die Bilder sind einfach so passend, dass es einfach nur schön ist, sie zu betrachten. So sitzt z.B. der Löwe im Anzug mit dem Smartphone am Ohr hinter einem Schreibtisch. Alle Illustrationen sind in Erdfarben gehalten und dadurch wirken sie sehr authentisch. Märchenhaft!

Dagmar Mägdefrau

Die neue Häschenschule – Wie Fuchs und Hase Freunde wurden

Die neue Häschenschule – Wie Fuchs und Hase Freunde wurden
Anke Engelke
Mareike Ammersken
esslinger
Verlagsempfehlung ab 4 Jahren
Es wird Morgen und die Hasenkinder machen sich auf den Weg zur Schule. Vierzehn Häschen sitzen im Klassenzimmer, das aus Pulten, die im Freien stehen, besteht. Da wird ein Klassenneuling angekündigt und es handelt sich um einen Fuchs mit Namen Brehm. Er und Hoppich stellen sich gegenseitig vor und es kommt die Frage auf, ob sich die Tiere fürchten müssen. Aber Brehm lebt vegan und isst am liebsten Möhren. 



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Die Lehrerin erklärt den Kindern, welche Gefahren ihnen denn nun wirklich drohen, da ist die größte Gefahr der Mensch und seine Fahrzeuge. Besonders vor dem Gift müssen sich die Tiere hüten und auf Feldern mit diesem Warnschild nichts fressen. Beim Spielen auf dem Feld geraten Hoppich und Brehm in Gefahr, denn sie sehen den Mähdrescher erst spät. Natürlich geht alles gut und am Ende stellt die kleine Häsin fest, dass sie „ein Freundchen mehr!“ hat.

Nun muss ich gestehen, dass ich den Klassiker die „Häschenschule“ nie gelesen habe, aber in der Leseprobe wird vor dem Fuchs gewarnt. Ob sich ein Fuchs vegan ernähren kann, stelle ich mal in Zweifel, aber vielleicht ist das möglich und vielleicht kann man sich das auch einfach nur wünschen. Weshalb sich Hasen und Füchse anfreunden sollen, ist mir nicht klar, passt aber zu „auch Ungleiche können Freunde werden“. So wird der Mensch zum eigentlichen Feind der Hasen, was ja auch wirklich so ist. Die Illustrationen mit den bekleideten, menschlich wirkenden Hasen sind sehr schön gestaltet. Die gereimte Geschichte tut sich an manchen Stellen etwas schwer. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und hatte auch davon gehört, dass die Bauern mit ihrer Rolle nicht einverstanden waren. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber das Buch hat mich auch nicht überzeugen können.

Dagmar Mägdefrau

Du bist nicht mehr mein Freund

Du bist nicht mehr mein Freund
Heidemarie Brosche
Heidemarie Brosche
mvg Verlag
Kleiner Biber
Leseempfehlung ab 3 Jahre
Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört und auch ausgesprochen. Zum Glück wurde sich dann aber doch wieder vertragen. 
Das Cover zeigt den Biber und seinen Freund, den Hasen, sie stehen mit dem Rücken zueinander und wirken verlegen. Das Buch beginnt mit einem an die Eltern gerichteten Vorwort der Autorin. 
Der kleine Biber baut mit dem Iltis eine große Sandburg, während sein Freund, der Hase, einen Tunnel gräbt. Als er angesprochen wird, meint er, Sandburgen seien „doof und Babykram.“ 
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Und dann schlägt er mit seiner Schaufel die Burg kaputt. Der kleine Biber versteht nicht, warum sein Freund so gemein ist, er ist richtig wütend und spricht den bösen Satz. Beim Abholen merkt Mama Biber gleicht, dass etwas nicht stimmt und im Laufe des Tages erzählt der kleine Biber die ganze Geschichte. Seine Mama bittet ihn, zu überlegen, wie er es gefunden hätte, wenn der Hase mit dem Iltis gespielt hätte. Dann erzählt sie, wie sie sich in der Kita mit ihrer Freundin gestritten hat, weil die auch mit einem anderen Mädchen gespielt hatte. Mama kennt Bibers Gefühle ganz genau, damals hat ihre Freundin zu ihr den Satz gesagt. Doch zum Glück haben sie sich wieder vertragen und sind noch heute befreundet. Das gibt dem kleinen Biber zu denken und er sehnt sich ja auch nach seinem Freund, so überlegt er sich einen Satz, den er am nächste Tag zum kleinen Hasen sagen wird.
So zeigt das letzte, der wunderschön gestalteten Bilder die beiden in einer versöhnlichen Umarmung. 
So schnell sagt man etwas und nachher tut es uns leid, hier wird auf einfühlsame Art geschildet, wie man sich wieder verträgt. Die Mutter versteht ihren Sohn und bietet ihm einfühlsam Hilfe an, sie weist ihn aber auch auf die Gefühle seines Freundes hin. Eine lehrreiche Geschichte mit gut zu verstehendem Text und schönen Bildern, aber ohne erhobenen Zeigefinger. 

Dagmar Mägdefrau

Faszination Haie

Faszination Haie
Michael Stavarič
Michèle Ganser
leykam:
Leseempfehlung ab 6 Jahre
Faszinierend ist schon das tolle Cover, durch den rosa-metallernen Kreis in der Mitte, der durch den schwarzen Hintergrund besonders gut zur Geltung kommt, zieht es mich in seinen Bann. 
Das Buch ist in sieben Kapitel eingeteilt und beginnt mit„Unsere Reise geht nie zu Ende“, hier geht es zunächst um das Wasser, das zu unserer Welt gehört. Der Autor berichtet in der Ich-Form und spricht den Lesenden direkt an. Die Bilder zeigen unterschiedliche Haie, die ich bisher noch nicht kannte, die Knorpelfische werden auf dem nächsten Bild gesucht, die Lösung kann man am Ende des Buches finden. 
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Der Megalodon, der allen Dinosaurier-Fans bekannt ist, wird beschrieben und sein Zahn ist abgebildet. Als Aufgabe soll man Redewendungen mit Zahn, wie „Jemanden die Zähne zeigen“, erklären. Dann gilt es, Beutetiere zu finden. Ein Satz, der sich an die Leser*innen wendet, gefiel mir sehr gut „Lasst euch im Leben generell nicht von Ängsten leiten, diese sind immer schlechte Ratgeber.“
Unter der Überschrift „Für Schlauköpfe“ erfahren wir, wie viele Nullen eine Oktillion hat. 
Danach folgt etwas witziges und dann geht es los mit dem nächsten Kapitel „Eiskalte Haichen 6 die Geheimnisse der Ozeane“ werden hier besprochen. Hier darf man sogar eine Bild ausmalen. Weiter geht es mit den schnellsten und schönsten Haien, hier finden wir ein „Hairätsel“, schwierig zu lesen, und der Autor verrät uns seine Lieblingshaie. Elf Hai werde hier genau beschrieben. Das Bild in der Mitte des Buches zeigt einen Hai, der mit geöffneten Maul auf uns zu schwimmt. Faszinierend! Haie haben auch Superkräfte?  Dazu mehr in Kapitel Vier. „Kühe der Meere“ beschreibt Hai, die nicht jagen, sondern Plankton und Krill fressen. 
Ein wunderschön gestaltetes Sachbuch, das im Plauderton Interessantes und Neues über Haie erzählt. 

Dagmar Mägdefrau

Eine Klasse voller Superhelden und der normalste Lehrer der Welt – Band 1

Eine Klasse voller Superhelden und der normalste Lehrer der Welt Band 1
Rüdiger Bertram
ueberreuter
Superhelden
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
Auf dem Cover schleppt eine Superheldin schon den Bus, ein Kind im Bus scheint unsichtbar. Da haben wir schon zwei Superhelden erkannt. Amani ist stark, Laura kann fliegen, Nagib kann sich unsichtbar machen und Tian kann Gedanken lesen. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern, haben aber keine Sprachprobleme. 
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Bisher hatten sie eine Lehrerin, die durch Wände gehen konnte, doch ihr neuer Lehrer ist, wie der Titel schon verrät, ganz normal und er will den Kindern Rechnen, Schreiben und Lesen beibringen, da hapert es nämlich bei den Vieren. Aber zunächst machen alle einen Ausflug in einen Märchenzoo und da kommen wir zurück zum Coverbild, denn der Bus wird einfach um den Stau herumgetragen. Superhelden und Superheldinnen denken und handeln ganz anders als andere Kinder. 
In elf kurzen Kapiteln in großer Schrift, leicht lesbar gedruckt, und mit vielen schwarz-weiß Bildern wird die Geschichte dieser ungewöhnlichen Klasse erzählt. Die vier Kinder bleiben dabei etwas blass, der Lehrer ist für mich der echte Held, immer cool und überlegt, gefällt er mir sehr gut. 

Dagmar Mägdefrau

Das schönste Ostern aller Zeiten!

Das schönste Ostern aller Zeiten!
Madlen Ottenschläger
Christine Thau
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Das schöne bunte Cover zeigt schon die Tiere, die in dem Buch eine Rolle spielen. Die Geschichte beginnt im Frühling und Familie Hase macht ein Picknick auf einer Wiese. Besonders Papa Hase genießt das Zusammensein mit seinen Kindern. Alle haben besonders Wünsche an ihn. Cara will Eis mit ihm essen, Zoé mit ihm Skatboard fahren und auch die anderen haben ihre genauen Vorstellungen. 
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Nach dem Ausflug hoppelt Bruno Osterhase in den Wald und hier bricht die Wut wie ein Vulkan aus ihm raus, er brüllt so laut, er kann. Wie gerne würde er mit seinen Kinder alles unternehmen, doch vor und nach Ostern hat er als Osterhase einfach keine Zeit. Doch dann meint er, er habe eine Lösung für sein Problem. Er sucht eine Aushilfe! Huhn, Elster, Elefant, Chamäleon und sein bester Freund Känguru meldeten sich sofort bei ihm und so wird in einem Casting das „Tollste Ostertier“ gesucht.
Alle sind pünktlich zur Stelle und als das Huhn beginnt, schlägt es sich zunächst sehr gut und seine Mitbewerber*innen jubeln schon mit ihm, doch dann läuft es doch schief.
In sieben Kapiteln wird die Geschichte der Suche nach einer Hilfe für den Osterhasen erzählt. In den Texten gibt es immer wieder Sätze, die in blau gedruckt sind und die sich direkt an die Lesenden wenden. So werden sie gefragt, „Kennst du dieses Gefühl?“ ,gemeint ist da z.B. die Wut.
Neben dem Text lebt das Buch ganz besonders von den vielen, bunten Bildern. Sie zeigen Wut und Verzweiflung, aber auch die Freude der Tiere, die am Ende ein gemeinsames Osterfest feiern können. Die Tiere sind bekleidet und gehen aufrecht, sind also schon sehr vermenschlicht. Aber dadurch können sich Kinder sicher auch besser identifizieren.
Eine großartige Ostergeschichte über einen emanzipierten Osterhasen, der mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte.  

Dagmar Mägdefrau

Der Glücksstab

Der Glücksstab
Roel Seidell
Jumbo
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Der Bär hat keine gute Laune, doch dann trifft er auf die kleine Maus, die sehr glücklich zu sein scheint. Sie hält einen Zweig in der Hand und behauptet, dass der sie so glücklich machen würde. Sie leiht dem Bär ihren Zweig aus und er spürt sogleich die Magie. Überglücklich geht er weiter und trifft auf einen Ziegenbock, der ihn fragt „Warum grinst du denn so blöd?“ Als der Bär erklärt, woran es liegt, ist der Ziegenbock neidisch, doch der Bär kann den Zweig ja nicht weitergeben. Aber ein geschäftstüchtiger Fuchs hat alles gehört und er bietet am nächste Tag auf dem Marktplatz Zweige an, die superglücklich machen. 
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Doch eine kleine Ziege erkennt den Betrug und der Fuchs, der „alle doch nur glücklich machen wollte“, wird weggejagt. Da taucht die Bürgermeisterin auf und sie findet, „Glück soll man nicht für sich behalten. Man muss es teilen.“ So landet der Zweig des Bären, der eigentlich der Maus gehört, im Museum. 
Das Buch hat etwas von den alten Fabeln. Es zeigt uns weise, dass auch das Glück an einem Zweig hängen kann. Wichtig ist, dass es funktioniert, und das hat es bei dem Bären auf jeden Fall. Schon auf dem Cover kann man sein Glücklichsein erkennen, so leichtfüßig ist er unterwegs. 
Die Bilder zeigen die Charaktere der Tiere genau, aber auch ihre Gefühle. Wie die Maus am Ende vom Bär einen Stein entgegennimmt und dabei glucksend vor der großen Pfote steht, ein wundervolles Bild. Die Texte sind nicht zu lang und gut verständlich. 

Dagmar Mägdefrau

Himmelwärts

Himmelwärts
Karen Köhler
Bea Davies
Hanser
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
Luchs Februar 2024
Toni und ihre beste Freundin YumYum dürfen im Garten im Zelt übernachten. YumYum ist eine große Technikerin und sie hat mit einfachen Mittel ein Weltraumradio gebaut. Sie will den Wunsch von Toni erfüllen, mit ihrer an Krebs verstorbenen Mutter Kontakt aufzunehmen. Ihr Taschengeld haben sie in Snacks angelegt und so sitzen sie mit Lakritzschnecken, Chips, Limo und einer Packung gewürzter Instand-Mienudeln, die YumYum liebt und denen sie ihren Spitznamen verdankt, im dunklen Garten und versuchen, Kontakt ins Weltall zu bekommen.
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Zwischendurch unterhalten sich die Mädchen damit, dass sie wissenschaftliche Fakten aufzählen und den Sternenhimmel betrachten. Als eine wunderschöne Sternschnuppe zu sehen ist, ist Toni sicher, dass sie nur von ihrer Mutter sein kann. Doch das Radio antwortet zunächst auf jede Frage nur mit Knacken und Rauschen. Doch dann hört man eine weibliche Stimme.
Die Freundschaft der beiden Mädchen ist eine wundervolle Freundschaft, getragen von Vertrauen und Zuneigung.  YumYum kann den Verlust ihrer Freundin so gut nachvollziehen, weil es auch ihr Verlust ist. Die Idee mit dem Radio ist zwar irgendwie schräg, gibt aber Raum für viele ungewöhnliche Gespräche, die die Mädchen und auch die Lesenden zum Nachdenken bringen. Philosophisch und komisch wird hier eine Geschichte erzählt, die berührt, die uns die Trauer der Zurückgebliebenen fühlen lässt, die aber auch hoffen lässt. 
Die Kapitel zählen wie beim Countdown von 10 zurück und werden immer wieder von Tonis Notizen unterbrochen, in denen sie uns auf blauen Papier von ihrer Mutter erzählt. Die Bilder sind ungewöhnlich und zeigen auf ihre besondere Weise, was geschieht. Ein Buch, das unter die Haut geht und doch an die unendliche Liebe glauben lässt.

Dagmar Mägdefrau

Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal?

Willkommen bei den Grauses - Wer ist schon normal?
Sabine Bohlmann
Planet!
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
In einer Sommernebelnacht ziehen in das alte Haus in der Sackgasse fünf Gestalten ein. Ottilie beobachtet das von ihrem Fenster und als Papa sie am Morgen bittet, einen Kuchen zur Begrüßung zu den neuen Nachbaren zu bringen, erlebt sie Ungewöhnliches. Als sie bei Familie Grause schellt, um ihren Begrüßungstext zu sagen, kommen nur Kinderstimmen aus dem Briefschlitz. Diese Kinder kennen wohl keine Brille und wundern sich über das „doppelte Monokel“, dass Ottilie trägt. Auch mit dem Namen Ottilie tun sie sich sehr schwer. 
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Als dann eine Erwachsenenstimme den Kindern rät zu sagen, sie wären nicht da, ist Ottilie völlig verwirrt. Da sie selbst keine Freunde hat, geht sie immer wieder zu Haus Nr. 13 und so langsam gewöhnen sich die Neuen an sie und nach ein paar Tagen kommen sie auf Ottilie zu. Wolfi, das Mädchen, stellt sich als Werwolf vor, Muh hat Hörner auf dem Kopf, die er durch eine Mütze verdeckt ,und das dritte Kind ist ein unsichtbares Gespenst. Die Geschwister erklären Ottilie, dass sie eine Liste von Worten nicht sagen darf, die Wort sprechen sie dazu rückwärts, dann schaden sie nicht. Ottilie ist entschlossen, die Familie dabei zu unterstützen, „normal“ zu werden. Doch der schwierigste Fall ist Opa, der ein Schrat ist.
Eine wunderliche Familie ist da eingezogen und es gibt viele lustige Missverständnisse, die aber letztlich in einer richtigen Freundschaft enden. Die Familienangehörigen lernen sich wie eine richtige Familie zu verhalten und füreinander einzustehen.

Dagmar Mägdefrau 

Gurke und die Unendlichkeit

Gurke und die Unendlichkeit
Oskar Kroon
Thienemann
Verlagsempfehlung ab 9 Jahre
Gurke verbringt viel Zeit mit seinem Papa, der sehr viel über Elektrogeräte weiß, weil er sie verkauft. Seine Mama schreibt an einer DOKTORARBEIT, die auch immer in Großbuchstaben gedruckt ist. Wenn sie fertig ist, ist Mama „Weltraumdoktorin“, deshalb weiß Gurke auch viel über das Weltall und seine Unendlichkeit.
Mama ist auch davon überzeugt, dass die Welt irgendwann untergehen wird, so in ca. fünf Milliarden Jahren. Papa kocht Bio und denkt an die Umwelt, er schwärmt davon, dass er einen Saugroboter verkauft hat. 
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Unterschiedlicher könnte ein Paar wohl kaum sein. 
Papa liest Gurke von den Mumins vor und die beiden sprechen deren Sprache. Doch Papa muss immer häufiger husten und sein Vorlesen unterbrechen. Langsam wird es Frühling und die Hausbewohner grillen zusammen, doch „Papa saß in der Wohnung in seiner Einsamkeit und hustete. Er wurde immer kleiner.“ Aber Papa bringt Gurke immer noch zur Schule und am Mittag sind die beiden zum Eis verabredet. Aber Papa schafft es nicht mehr, ihn abzuholen, er ist endlich im Krankenhaus. Dort geht Gurke ihn mit Mama besuchen.
Ich denke, dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich sage, dass Papa die Krankheit überlebt, wenn es zwischenzeitlich auch sehr hoffnungslos scheint. 
Gurke erzählt so eindringlich von seinen Erfahrungen mit dieser schlimmen Krankheit, von seinen Ängsten und Hoffnungen. Er lässt uns teilhaben an seinen Gedanken und Gefühlen. Manchmal kann man das nur sehr schwer aushalten. Zumal Mama keine echte Hilfe für ihn ist. Sie schreibt weiter an ihrer Doktorarbeit und kümmert sich nicht so sehr gut um ihren kleinen Sohn. Irgendwie ist dieses Ehepaar auch nicht sehr liebevoll zueinander. Gurke hat immer die meiste Zeit mit Papa verbracht und deshalb ist diese Trennung durch den Aufenthalt im Krankenhaus für ihn so schwer.
Ein ungewöhnliches Buch für Grundschulkinder und ich würde dazu raten, das Buch als Eltern auch zu lesen, damit man das Kind bei der Lektüre und ihrer Verarbeitung unterstützen kann.
Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und es gibt auch einige Bleistiftzeichnungen, die die dazugehörigen Szenen gut darstellen.

Dagmar Mägdefrau

„Eigentlich war alles gut‟, erzählt Gurke am Anfang von seinem Leben mit seinen Eltern in Schweden. Der Alltag hält alle auf Trab, vor allem die Diskussionen über das Weltall und die Unendlichkeit, denn Gurkes Mama ist “Weltraumdoktorin”, bzw. wird eine, wenn sie endlich ihre DOKTORARBEIT, wie Gurke betont, fertig hat. Sein Papa ist Verkäufer in einem Elektrogeschäft, außerdem sorgt er für Ordnung und leckeres Essen im Haushalt, ist ein Abenteurer (zumindest, wenn abends Tierdokus geschaut werden), liest Gurke vor dem Schlafen aus “Mumins” vor und holt ihn von der Schule ab. Kurz um, Papa ist Gurkes Held und als er irgendwann krank wird, fällt das auf. Mama holt ihn eben nicht so ab, wie Papa, sie weiß dann nicht von Eis-Versprechungen und sie kann auch nicht so reden wie “Tofsla und Vifsla”. 
Das Buch zeigt, wie unverstanden sich Kinder bei Krankheit der Eltern fühlen können. Gurke versteht nämlich viel, schließlich denkt er ständig über das Universum, die Unendlichkeit und den Weltuntergang nach, aber es darf halt nicht der Papa sein, der sein Ende findet. 
Trotzdem wird mit ihm nicht richtig über den Stand von Papas Krankheit geredet, es heißt nur „Alles wird gut‟. 
Wirklich berührend, wie diese ganzen Details, die einen Alltag und letzten Endes ein Leben ausmachen, auf einmal wegfallen und unendlich vermisst werden. Die Geschichte wird mit schönen Illustrationen unterstützt.
Ich würde es Kindern und Eltern gleichermaßen empfehlen. Ganz nebenbei kriegt man wieder Lust, ein wenig mehr über das Weltall und seine Unendlichkeit zu philosophieren!

Raphaela Brosseron


Moppel ist verschwunden

Moppel ist verschwunden
Barbara Peters
Fides Friedeberg
Hase und Igel
Verlagsempfehlung ab Klasse 1-2
Moppel ist das niedliche graue Kaninchen, das Lilli auf dem Cover auf dem Arm hält. 
Haustiertag in der Schule bedeutet, dass jedes Kind sein Haustier einmal mitbringen und vorstellen darf. Jonas Hund, Mathildas Katze und einer von Maltes Goldfischen waren schon da. Jetzt darf Lilli Moppel mitbringen. In der Schule sitzen die Kinder im Stuhlkreis, als Lilli ihr Kaninchen aus der Box hebt. Jedes der Kinder hat ein Salatblatt, das die Lehrerin Frau Unruh verteilt hat, in der Hand und bietet es Moppel an. Doch dann stört die Schulsekretärin und als alle wieder auf ihre Plätze gehen, ist Moppel nicht mehr zu finden.
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Meist stehen nur vier kurze Sätze auf jeder Seite und die Buchstaben sind sehr groß gedruckt, zusätzlich gibt es auch große, bunte Bilder, die die Geschichte erzählen. Die ca. 30 Seiten sind also sehr schnell gelesen und Leseanfänger werden mit diesem Buch sicher ihre ersten Erfolge vorweisen können. 
Zusätzlich gibt es das Buch auch mit Silbenhilfe, da sind die einzelnen Wörter durch farblich unterschiedliche Silben noch einfacher zu lesen.
Eine schöne kleine Geschichte, bei der wir sicher sehr gespannt sind, wie und wo Moppel wieder auftaucht.

Dagmar Mägdefrau

Verdächtige Spuren: Mit spannenden Experimenten zu Stoffen und ihren Eigenschaften

Verdächtige Spuren
Anne Scheller
Hase und Igel
Einstein-Detektive
Verlagsempfehlung ab Klasse 2
Die sportliche Sara und der Tüftler Cosmo gehen in die selbe Klasse und wohnen auch im selben Haus, so verbringen sie die Nachmittage oft zusammen und lösen als „Einstein-Detektive“ schwierige Fälle. Auf dem Cover sehen wir die beiden, wie sie mit ihren Lupen ein weißes Pulver Stoff untersuchen.  Dieser weiße Stoff bleibt zurück, als Sara morgens eine Kerze an das geöffnete Fenster stellt und die nachher verschwunden ist. Zunächst interessiert die Kinder, was das weiße Pulver wohl sein kann. 
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Zunächst suchen sie in der Küche weiße Pulver und finden Mehl, Zucker und Salz im Schrank. Die Kinder nehmen eine Probe von allen vier Pulvern und lösen diese im Wasser auf. Die Kinder, die das Buch lesen, werden aufgefordert, das Experiment auszuprobieren. Danach beobachten Sara und Cosmo die Menschen, die am nächsten Morgen an dem Fenster vorbei gehen. Dann befragen sie ihre Mitschüler, ob sie die drei in Frage kommenden Personen kennen. 
Die beiden müssen noch viel tüfteln, ihr sportliches Können zeigen und vor allem experimentieren, bis sie wissen, wer die Kerze genommen hat.
Sechs Kapitel in großer Schrift und einige bunte Bilder erleichtern das Lesen, dazu gibt es immer wieder die Möglichkeit, das Experiment selbst auszuprobieren. Eine schöne Mischung aus Krimi und Physik!
Das Buch wird auch mit „Silbenhilfe“ angeboten, hier sind die Silben farblich voneinander getrennt, so ist da Lesen noch einfacher.

Dagmar Mägdefrau

Käpt`n Donnerpaule – Auf der Spur der Limodiebe

Käpt`n Donnerpaule – Auf der Spur der Limodiebe
Stefan Schwinn
BKV
Käpt`n Donnerpaule
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Empfohlen von der Stiftung Lesen
Donnerpaule ist die blaue Piratenrobbe auf dem Cover, neben ihm sehen wir Antonia, die freche Möwe, die versucht hat, Donnerpaule ein Heringsbrötchen zu stehlen. So kommt es, dass Antonia als Piratenmatrosin in der Ausbildung auf der Polly anheuert. Die beiden kommen dann auch gut miteinander klar, denn Antonia ist eine hervorragende Heringsfischerin und sie teilt ihre Beute mit dem Kapitän. 
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Per Flaschenpost wird Donnerpaule von einem Opa zum Geburtstag eingeladen und er soll Limo mitbringen, die alle in der Robbenfamilie lieben. So geht es zu Piet Walross zum Einkaufen, doch dort muss Paule erfahren, dass das Limoschiff nicht, wie sonst, pünktlich geliefert hat. So macht sich die Zwei-Personen-Crew auf, nach dem Schiff zu suchen. Hilfe bekommen sie zunächst vom Klabautermann.
Die elf Kapitel sind in großer Schrift gedruckt und die kleinen und großen Zeichnungen im Comic-Stil sind sehr gelungen. Die Geschichte zeigt, dass Freundschaft und Hilfsbereitschaft sehr wichtig sind. Da ist zunächst die Freundschaft zwischen Donnerpaule und Antonia, dann die Hilfe vom Klabautermann, der auch selbstständig weiß, wo er gebraucht wird. Später gibt es noch die Zusammenarbeit mit den gewitzten Heringen, die dann zur Nahrungsumstellung bei den beiden Piraten führt.
 „Piratendreck und Möwenschiss“ flucht Donnerpauke gerne und das sind Worte, die man gut vorlesen/lesen kann. Da es sehr viele Dialoge in der Erzählung gibt, lässt sich das Buch sehr gut lesen und die Geschichte hat Witz und Spannung. Die kniffligen Piratenwörter kann man am Ende des Buches üben, allerdings sollte man das vorher machen, nur hätte diese Aufstellung auch am Anfang sein müssen. Mittels QR-Code kann man das Buch auch als Hörbuch herunterladen, ein toller zusätzlicher Service. 

Dagmar Mägdefrau

Pollys Post

Pollys Post
Jutta Nymphius
Volker Fredrich
Tulipan
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Das hellblaue Cover zeigt Polly, die einen Brief an einen Herzchenluftballon gebunden hat und den in den Himmel zu ihrer Oma, die wir etwas durchsichtig mit Flügeln dargestellt sehen, steigen lässt.
Das Buch beginnt mit Pollys Brief, den sie am Schreibtisch sitzend an die tote Oma schreibt. Sie erinnert sich darin an gemeinsame Ereignisse und hofft, dass der Brief mit dem Luftballon die Oma im Himmel erreicht. 
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Nach dem ersten Kapitel, in dem der Luftballon wegfliegt, sehen wir eine kleine Bildergeschichte, die uns die Szene zeigt. 93 Tage ist Oma nicht mehr da und Polly vermisst sie so sehr. Die Bilder zeigen die beiden bei fröhlichen gemeinsamen Aktionen, wie Pfannkuchen backen. Auf ihrem Nachhauseweg geht Polly nochmal zu den Geschäften, in denen sie immer mit Oma eingekauft hat. Obwohl die Geschäftsleute ihr anbieten, ihr etwas zu schenken, lehnt Polly ab. Auf den Bildern sehen wir Oma fast durchsichtig und mit Flügeln hinter Polly. Doch dann findet Polly zu Hause in der Post eine Antwort von Oma und sie fordert Polly auf, ihr weiterhin zu schreiben und die Briefe in der alten Eiche zu deponieren.
Obwohl Polly hofft, dass Oma antwortet, kann sie nicht so recht an die Oma im „Himmel“ glauben. Trotzdem freut sie sich zunächst über die Antwort, doch im weiteren Verlauf bekommt sie Zweifel. Wünschen wir uns nicht auch, auf der einen Seite in Kontakt mit den Verstorbenen zu treten und können sowas auf der anderen Seite nicht wirklich glauben? Polly erlebt in den Buch einige spannende Tage, die sehr einfühlsam beschrieben werden, wobei die Bilder das Buch einfach wundervoll ergänzen. 

Dagmar Mägdefrau

Herr Meier und Herr Müller

Herr Meier und Herr Müller
Birte Müller
Freies Geistesleben
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Auf dem Cover sind die beiden Herren abgebildet und sie sehen sich sehr ähnlich. Der Titel ist wie die Köpfe der Männer auf dem Kopf noch einmal zu sehen, diesmal aber steht dort „Herr Müller und Herr Meyer.“
Die beiden leben auf dem Land zusammen und eines Tages geht eine rote Linie durch ihre Welt und sogar durch ihr Haus. Herr Müller hat das zunächst wenig gestört, doch Her Meier will, dass er auf seiner Seite bleibt.  
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So sitzt Herr Müller allein auf dem Sofa und schaut fern, allerdings ist das Sofa zu kurz zum Schlafen. Als er dann doch kurz einnickt, versucht Herr Meier, ihm den Fernseher wegzunehmen. Doch er wird ertappt und es kommt zu einem schlimmen Streit, bei dem der Fernseher kaputt geht. Die beiden wollen das Haus teilen und prügeln sich sogar. 
Erstaunlich, wie eine rote Linie das Leben der beiden Freunde so aus den Fugen bringen kann. Die Texte sind kurz und zeigen sehr gut den Konflikt, den die Bilder mit der rote Linie gut verstärken. Ein Buch, das sicher aufwühlt und Diskussionen nach sich ziehen wird.

Dagmar Mägdefrau


Giesberts kleiner Garten

Giesberts kleiner Garten
Daniele Drescher
Urachhaus
Giesbert
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Ein hübsches kleines Pappbilderbuch, in dem uns Giesbert, der kleine Regenrinnenwicht, uns seinen Garten zeigt. Auf dem Cover sehen wir ihn schon mit seiner reichen Ernte.
Mit den Samen macht Giesbert sich auf zum Einsäen der Erbsen, danach wird mit der Kanne gegossen. Eine wunderschön gezeichnete Katze sieht ihm dabei zu. Giesbert sitzt auf der Schaukel und hat einen guten Blick auf seinen schönen Garten, in dem sich einiges Getier sammelt. Mit seinem geliebten Schnittlauchbrot sitzt Gisbert beim Kürbis und freut sich auf die Suppe. 
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„Und im weichen Mondenschein schläft Giesbert ganz gemütlich ein.“ So stimmungsvoll endet die Geschichte, die in kurzen Reimen erzählt wird.Die Bilder sind wieder sehr schön gestaltet und es gibt eine ganze Menge zu entdecken.

Dagmar Mägdefrau

Stolen Crown – Magie des dunklen Zwillings

Stolen Crown – Magie des dunklen Zwillings
Valentina Fast
one
Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

Valentina Fasts Buch entführt uns auf 624 Seiten in eine vielschichtige und fesselnde Welt, die nach dem fiktiven vierten Weltkrieg von einer Atombombe verwüstet wurde.
Eine Atombombe zerstörte die Welt, wie wir sie kennen, einige Menschen konnten sich in Bunkern verstecken und überleben, andere wurden durch die Radioaktivität zu Fabelwesen, zu Faes. Die Faes spalten sich in Tag-Faes, Wesen voller Licht und positiver Energie, und Nacht-Faes, die in Dunkelheit gehüllt, als gefährlich gelten.

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Avi und Ana sind Zwillinge, was nicht sein darf, da einer automatisch ein Nacht-Fae ist. Deswegen müssen sie sich ein Leben teilen, als Aviana. Doch als Ana erkrankt, setzt Avi alles daran, sie zu retten, und kreuzt dabei den Weg von Ren, einem Soldaten von Fürst Nevan, der Avi in den Kampf für eine gerechtere Welt einweiht, in der Nacht- und Tag-Faes gleichberechtigt sind.
Valentina Fast bietet eine komplexe Mischung aus Dystopie und Fantasy, die durch den Kontext des vierten Weltkriegs plausibel und faszinierend wirkt. Die Erzählung ist nicht auf einen einzigen Spannungsbogen beschränkt, sondern entfaltet sich in einer Reihe kleinerer, die die Geschichte authentisch und vielschichtig machen. Die "Sinnesspiele", obwohl sie an "Die Tribute von Panem" erinnern, vor allem mit dem überdrehten Spielleiter Spencer, tragen eine eigene Note und lassen Menschen und Dunkel-Faes gegeneinander antreten. Die Spiele gehen in dem vielen Geschehen fast ein wenig unter, aber vielleicht wäre durch einen stärkeren Fokus dort die Parallele zu den Tributen von Panem tatsächlich zu groß geworden. 
Avi als Hauptfigur hat viele Probleme und als Zwilling, der immer im Schatten stand und ihre wahren Kräfte nicht zeigen durfte, einige Komplexe. Zwischendurch schien es so, als fände sie jeden Mann, der ihr begegnet unendlich attraktiv, jeder löst “Hitze” in ihr aus,  eine Beschreibung, die man häufig in Romance-Büchern findet und man hat den Eindruck, sie ist da sehr willkürlich. Erst später wird klar, dass es nun mal auch mit ihrem versteckten Leben zusammenhängt, in dem sie keinen Umgang mit Männern pflegte, die tatsächlich an ihr als individuelle Person interessiert waren, daher finde ich, dass sogar das irgendwann ein logischer Teil der Geschichte ist.
Insgesamt muss man sich auf viele verschiedene Ereignisse einlassen, mehr wie eine Serie mit verschiedenen Folgen, statt ein kontinuierlicher Film, erstreckt sich die Geschichte auf über 600 Seiten. Jedoch kann man der Geschichte gut folgen und es bleibt stets spannend. Dabei ist nicht nur Liebe Schlüssel zum Glück, sondern auch das Finden des Selbst als Dunkel-Fae, Freundschaft und Geschwisterliebe.

Raphaela Brosseron

Alles ist im Wandel – Wie sich die Natur verändert

Alles ist im Wandel - Wie sich die Natur verändert
Johanna Prinz
Jana Walczyk
magellan
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Ein wundervolle Naturbuch, dessen Cover schon viele Tiere am See realistisch abbildet. Auf der Weltkarte sieht man Landschaften und Tiere, die dort wohnen. 
Das Buch beginnt in Kanada am Yukon, neben Elchen jagen hier auch Bären Lachse und Biber fällen Bäume. Am Bildrand kann man den Kopf eines Mammuts sehen, eine Eismumie. Wir bleiben im Norden und können Weißwale unter dem Polarlicht schwimmen sehen. Island mit seinen Pferden und den Papageientauchern ist unsere nächste Station, hier spritzt das warme Wasser aus dem Boden. 
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Nach Kormoranen in Kanada geht es an den Colorado, hier inmitten der kargen beigeroten Landschaft sehen wir u.a. eine Gila-Krustenechse und einen Puma. Vor Floridas Küste geht es unter Wasser weiter, beeindruckend die Karibische Riffkrake im Vordergrund. Amazonas, Atacamawüste und die Nordsee sind die nächsten Stationen. Flüsse, die einbetoniert wurden und an deren Ufern viele bekannte Tiere, wie der Graureiher oder die Ringeltaube wohnen. Japan mit der Kirschblüte und dem Fuji, Gewässer vor Südafrika, in denen sich Seebären, Sardinen und Brydewale tummeln, Vulkane, Buschbrände und zum Schluss ein Besuch bei den Pinguinen in der Antarktis. 
Das Buch zeigt, wie schön unsere Welt mit all den vielen unterschiedlichen Landschaft und Tieren ist, leider muss auch auf den Klimawandel und die Folgen hingewiesen werden. Zu jedem dieser wundervollen Bilder gibt es einen kurzen erklärenden Text. Viele interessante Informationen sind darin verpackt und die kleinen Leserinnen und Leser werden sicher viel über die Natur und ihre Veränderung lernen.

Dagmar Mägdefrau

Leo Lausemaus – Mausestarkes Kindergartenbuch

Leo Lausemaus – Mausestarkes Kindergartenbuch
Brigit Ebbert
Lingen
Leseempfehlung ab 3 Jahre
Auf dem Cover ist Leo Lausemaus zusammen mit den anderen Kita-Kindern beim Malen zu sehen. 
Es geht gleich los mit dem Ausmalen und Suchen von Gegenständen in einem Bild. Danach wird Geschicklichkeit gefordert und es geht durch ein Labyrinth, um einen Fußball zu finden. Einige Locken des Schafes sind nur eine gepunktete Linie, die soll nun ergänzt werden. Nach dem Mandala muss man die Früchte den Bäumen zuordnen. Wieder werden gepunktete Linien vervollständigt, das fördert die Feinmotorik. 
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Dann wird es schon schwieriger, denn es muss die Zahl 1 nachgezeichnet werden. Erst groß und dann immer kleiner, zum Schluss dann ohne Vorgabe. An einem Obststand soll das Obst in den passenden Farben ausgemalt werden. Verschiedene Formen in grau und weiß müssen zusammengeführt werden. Zum Ende werden Zahlenpaare, einmal in grün, einmal als Ast gezeichnet, zusammengeführt. Das ABC ist mit schönen Bilder abgebildet. Natürlich gibt es am Schluss auch ein Lösungsangebot, aber ich denke, die Kinder schaffen die Aufgaben auch so.
Arbeitsblätter, denen man die Arbeit nicht ansieht, weil sie so viel Spaß machen. Meine Enkelin hat mit viel Begeisterung die Aufgaben erfüllt.

Dagmar Mägdefrau

Alberto einfach einzigartig

Alberto einfach einzigartig
Gusti
Knesebeck
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir das Kamel Alberto, es hat drei Höcker und deshalb passt der Titel sicher zu ihm. Hintereinander trotten die Tiere unter der orangen Sonne durch die Wüste, alle Kamele haben zwei Höcker. Alberto schlummert noch auf seiner Palme, wie auch immer er dort hinkam.  Er macht sich fertig und will sich den anderen anschließen, doch die sind misstrauisch. Viele negative Äußerungen wie „der gefällt uns nicht“ führen dazu, dass sie ihm ihr Hinterteile zuwenden und gehen. 
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Alberto macht das traurig, aber er macht die unterschiedlichsten Sachen allein. Dann geht er zurück zu den anderen und versucht, sie zu überzeugen, dass sie doch alle Kamele sind. Doch daraus entsteht nur ein Streit aller Kamele. Erst ein kleines Kamel stellt fest „Sie sehen dich anders, weil du anders bist. Und ich bin es auch, wir alle sind gleichzeitig anders und gleich.“ So ziehen am Ende alle Kamele einschließlich Alberto weiter.
Die Bilder gehen eher in Richtung Karikatur, die Tiere haben eine lustige Mimik, auch die Landschaft ist sehr reduziert dargestellt. Wir sind anders, aber doch gleich, ist eine Aussage, die in anderen Bilderbüchern überzeugender rüberkommt.

Dagmar Mägdefrau

Papa liebt jetzt einen Tiger

Papa liebt jetzt einen Tiger
Uticha Marmon
Anne Kathrin Behl
magellan
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Wie man vermuten kann, geht es um eine Patchworkfamilie. Auf dem Cover ist der kleine Janis zu sehen, der von seiner schwangeren Mama und deren Partner zum Papa und der neuen Partnerin gebracht wird. Glücklich schaut er nicht aus. 
Papas neue Partnerin ist in seiner Fantasie eine Tigerin und ihre beiden Kinder sind ein Affe und ein Faultier. Als Janis im Bett liegt, turnen die Zwillinge noch auf ihrem Hochbett rum. 
Janis „fühlt so ein Zieh´n im Bauch und im Kopf und im Herz, wie das zwickt! Warum ist das so? überlegt er geknickt.“
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Am nächsten Morgen freut er sich auf den Weg in die Kita allein mit Papa. Aber am Nachmittag sind alle wieder da, da wird Janis wütend und will nicht mehr dort wohnen. Aber als Mama ihn abholt, sitzt schon das Krokodil im Auto und ruft „Steig ein, Kumpel“ Als dann noch erwartet wird, dass Janis sich freut, weil er großer Bruder wird, brüllt er „Nein! Ich werde gehen!“ Aufgrund seines Gebrüll wird Janis zum Löwen, er zieht auch ein entsprechendes Kostüm an. Das gibt ihm Selbstvertrauen und am Ende sitzen alle zusammen im Garten und die Jungen spielen zusammen.
Das ist wirklich nicht einfach, wenn die Familie auseinanderbricht und dann noch neue Partner*innen mit neuen Geschwistern auftauchen. Aber wenn man sich umhört, ist es der ganz normale Alltag. Dieses Buch wird mit viel Humor erzählt und trotzdem wird Janis ernst genommen. Der gereimte Text liest sich sehr gut und die Bilder, die die Tigerin mit entsprechenden T-Shirt, aber auch als Tiger abbildet, ergänzt die Geschichte wunderbar.

Dagmar Mägdefrau

Kleine Pandas, großes Versprechen

Kleine Pandas, großes Versprechen
Racjel Bright
Jim Field
magellan
Bright/Field-Reihe
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Bei dem siebten Buch aus der erfolgreichen Bright/Field-Reihe geht es um Rote Pandas. Auf dem Cover sehen wir, wie die Panda-Schwestern sich ein Versprechen geben. Ganz hoch in den Bergen wohnen sie mit ihrer Mutter in einem Baum. Beide sind sehr unterschiedlich. Nima ist ruhig, während Ketu das Abenteuer sucht. Ihre Mama möchte, dass sie nicht zu weit weggehen, wenn sie spielen, sie nennt ihnen verbotene Orte und verlangt, dass die beiden ihr versprechen, nicht zu weit wegzugehen.
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„Wir achten aufeinander, für immer, du und ich!“ sagen die Roten Panda-Schwestern. Doch eines Tages will Ketu doch auf den verbotenen Berg steigen. 
Der Bilderbuchtext reimt sich wieder sehr schön und die Bilder sind richtige, kleine Kunstwerke, die die Natur so wundervoll abbilden, dass man sich ganz darin verlieren kann.
Die Geschichte endet mit einer verständnisvollen Mutter, die sich freut, ihre Töchter wieder in die Arme schließen zu können. „Denn ein Versprechen geben, ist ein Geschenk, wisst ihr: So kann ich  euch vertrauen…und ihr auch mir.“ Das ist das Resümee der Pandamutter, die ihre schlafenden Mädchen im Arm hält.

Dagmar Mägdefrau

Bist du wütend, kleiner Löwe?

Bist du wütend, kleiner Löwe?
Anja Kiel
Christine Faust
esslinger
Verlagsempfehlung ab 18 Monate
Durch das Loch auf dem Cover können wir schon den Löwen sehen, der mit verschränkten Armen da sitzt und wütend schaut. 
Die Situation kennt jeder, man will Schaukeln und immer ist die Schaukel besetzt, da kann man schon wütend werden. Doch das kleine Gepardenmädchen schlägt vor, Verstecken zu spielen. Jetzt wird man aufgefordert, an der Schlaufe zu drehen und schon sehen wir die beiden zusammen spielen, diesmal schaut der Löwe ganz fröhlich hinter dem Buch hervor.
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Beide Hasenkinder reißen an der Möhren, jeder will sie haben, doch Tante Hase weiß eine Lösung, die beide zufrieden stellt. Der kleine Biber macht mit seinem Papa einen Ausflug zum Badesee, doch es regnet, aber Papa hat eine Idee. Wenn man an der Schlaufe dreht, sieht man, dass der Biber in der Pfütze herumhüpft. 
Selbst meine „großen“ Enkel hatten noch Spaß an dem Buch, es ist ja immer schön, wenn ein Buch für Kleine zum Mitmachen auffordert. Schöne kleine Geschichten, die zunächst den Grund für die Wut zeigen, aber durch das Drehen wird alles wieder gut. Die hübschen Bilder zeigen sehr gut die Gefühle, da können Kinder sich gut mit identifizieren.

Dagmar Mägdefrau