• Das Vorlesebuch für starke Kinder

    Das Vorlesebuch für starke Kinder

    Kirsten Boie

    Mirjam Pressler

    Michael Ende u.a.

    Illustration von Stefanie Klaßen

    Gabriel

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    18 kurze Geschichten über Kinder, die sich was trauen. In „Der mittelgroße Superhase“ meldet sich das Sandwich-Kind zu Wort, immer wir der Große und der Kleine angesprochen, nie der Mittlere. Juli braucht keine Windel mehr, doch wegen eines Monsters traut er sich nicht aufs Klo. „Mama, was soll ich spielen?“ ist eine Frage, die wir Mutter alle kennen. Lena lernt Anna kennen und die hat so viel Fantasie, da kann man toll spielen.
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    „Toll gemacht!“ sagt Mama, weil die Kinder zum ersten Mal alleine einkaufen gehen. In der nächsten Geschichte heißt „Der Wutanfall“ Timmi ist bekannt für seine Wutanfälle, aber seine Freunde können ihn kurieren. Was macht man gegen Schluckauf, in „Holperdingerschluckauf“ gibt es einige Tipps. Kann man seine Familie mit einem „Wobber“ locken? Charlotta macht den Versuch. Felix macht mit seinem Papa einen Abenteuer-Urlaub. „Das Traumfresserchen“ ist ein Märchen von Michael Ende. Das „Osterpicknick“ findet im Wohnzimmer statt.  In „Das ist so ungerecht“ geht es um einen Sommertag am Meer. Die letzte Geschichte erzählt von „Fridolin und der Zauberspiegel“ 
    
    Viele bekannte Autoren sind in diesem Buch vertreten und die Geschichten eignen sich aufgrund ihrer Kürze gut als Gute-Nacht-Geschichten. Starke Kinder haben sicher ihre Freude daran und andere werden vielleicht ein wenig stärker.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Konrad Kröterich und die Suche nach der allerschönsten Umarmung

    Konrad Kröterich und die Suche nach der allerschönsten Umarmung

    Oren Lavie

    Anke Kuhl

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Das Cover zeigt, wie sich die unterschiedlichsten Tiere umarmen, der Bär umarmt sogar den Baum. 
    Mittendrin Konrad, der Kröterich, der nach einem Traum nach der vollkommenen Umarmung sucht. Eigentlich genügte er sich bisher selbst, mit seinem Spiegelbild hatte er die besten Unterhaltungen geführt. Aber nach diesem Umarmungs-Traum geht er auf die Suche. Die vollkommene Umarmung ist natürlich eine hohes Ziel und nicht leicht zu finden. Die Tiere, bei denen er zunächst nachfragt, schaffen es nicht ihn, wie gewünscht zu umarmen.
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    Wundervoll humorvolle Bilder, wie der Kröterich, im Busen der Kuh versinkt, vor dem spitzen Schnabel des Frosches zurückweicht und er von den vielen Armen der Krake „überfordert“ ist. Mir gefällt besonders die Nacktschnecke, die ihn abschmatzt. 
    Wieder in seinem Bett hat Konrad eine Idee und er schaltet eine Annonce. So stehen am nächsten Samstag viel Tiere im Park Schlange, um Konrad auf dem Tritthocker zu umarmen. Doch dann verselbstständigt sich die Aktion und alle umarmen alle. Dann kommt auch noch das Lokalfernsehen und will berichten. Auf die Frage, ob er die vollkommene Umarmung gefunden habe, antwortet Konrad „Ganz und gar nicht!“ und kippt „ganz in Enttäuschung und Selbstmitleid versunken zu Boden.“ Er fällt in die Arme des Hühner-Reporters und das ist der Start einer riesigen Umarmungs-Orgie. Konrad Kröterich von Keks hat uns noch ein Nachwort geschrieben, das mit den Worten „Träume nicht – umarme!“ endet.
    
    Ein wunderschöner Rat, also fühlt euch alle umarmt und gebt die Umarmung weiter und dankt Konrad, dem Autor Dren Lavie für die tolle Idee und besonders Anke Kuhl für die liebevoll gestalteten Bilder. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ganz schön traurig – Mit Herkules und Yoda im Herzen

    Ganz schön traurig – Mit Herkules und Yoda im Herzen

    Ayse Bosse

    Andreas Klammt

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Buch ist so wie der Titel „Ganz schön traurig“. Das Cover zeigt die beiden Tiere um deren Tod es in dem Buch geht, türkise Tränen fallen auf sie. Der vordere Einband zeigt rote Tropfen und im hinteren wird es heller mit gelben Tropfen und es sind auch Blumen zu sehen.
    Der 9-jährige Björn erzählt von seinem Wunsch Klassensprecher zu werden und von seinem 4-jährigen Bruder Maik, dessen „Leben geht langsamer als das von Mama, Papa und mir.“ Die Bilder zeigen die beiden Brüder zusammen in unterschiedlichen Situationen.
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    Als Björn vom Schwimmbad nach Hause kommt zeigt Maik auf einen Karton und sagt „tot“. Björns Kaninchen Yoda liegt darin und Björn möchte es sehen. Mama ist zunächst dagegen, aber Björn setzt sich durch. Das kleine graue Kaninchen liegt auf einen gelb-karierten Kissen im Karton. Das Kaninchen wird im Garten beerdigt. Erst im Bett weint Björn um seinen kleinen Freund. Vom Bauernhof wollen sie ein neues Kaninchen holen, aber Björn „will nur Yoda.“ Aber Maik hat sich ein kleines Meerschweinchen ausgesucht, sie nennen es Herkules. Es ist sehr schwach und krank. Maike trägt es nah Hause und streichelt es immer wieder. Leider kann auch der Tierarzt nicht helfen und so können Mama und die Jungen nur für das kleine Tier da sein. Sie singen und erzählen ihm Geschichten, sie zünden eine Kerze für ihn an. Doch bald atmet er nicht mehr und die drei weinen um ihn. Am nächsten Tag wird auch der kleine Herkules beerdigt. Papa hält eine bewegende Rede, bei der ich sehr schlucken musste. Dann trösten sich alle gegenseitig. „Obwohl wir traurig sind, ist irgendwie auch alles gut.“ Bilder zeigen die Familie und die Tiere, dann spielen die Brüder Fußball.
    
    „Mein Recht auf Trauer“ besteht aus 19 Sätzen, was alles möglich ist, wenn man trauert. Alle sind sehr passend ausgesucht, denn jeder trauert anders. 
    Eine sehr schöne, traurige, hoffnungsvolle Geschichte.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Dachs und Rakete – Ab in die Stadt

    Dachs und Rakete – Ab in die Stadt

    Jörg Isermeyer

    Bilder von Kai Schüttler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Herr Dachs und seine Freundin und Mitbewohnerin Rakete, eine Schnecke, haben es sich gemütlich eingerichtet und in ihrem Garten wächst das Gemüse und Obst, was sie gerne mögen. Da werden sie von einem lärmenden Bagger, den ein Maulwurf fährt, geweckt. Er zeigt ihnen einen Räumungsbefehl und auch wenn die beiden nicht wissen, was das ist, machen sie sich auf den Weg in die Stadt.
    Hier tauchen sie nun völlig naiv auf, sie wissen nicht, was Geld ist. Wie ist der Dachs da wohl an seine Hosen und sein Werkzeug gekommen? Wurde bei ihm auf dem Land noch getauscht?
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    Die anderen Tiere gehen, wie sich herausstellt Berufen nach, so ist das Schaf, dass ihnen zu einer Wohnung verhilft, Rechtsanwalt. Leider erklärt ihnen niemand so recht, wie das Leben in der Stadt funktioniert. Für seinen Hausmeisterdienst bekommt Herr Dachs inzwischen Geld und so können sie sich Essen kaufen, die alte Katze, die gerne in ihrer Gesellschaft ist und deshalb immer etwas zu reparieren hat, versorgt sie auch immer gerne mit Kuchen und Plätzchen. Doch dann wollen die Freund Latten kaufen und die gibt es nicht beim Gemüsemann. So fahren sie zum ersten Mal Bahn und natürlich wissen sie nicht, dass man ein Ticket ziehen muss. Zum Glück hat der Kontrolleur Verständnis und hilft ihnen.
    
    Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt und es hat viele teilweise ganzseitige Bilder. Der Dachs neigt auch zum Reimen, das lockert die Texte zusätzlich auf. 
    Ich Frage mich, warum der „Herr Dachs“ keinen Namen hat und die Schnecke ohne Anrede auskommen muss, während ihr Name durchaus ironisch zu verstehen ist. Außer, dass sie hin und wieder eine Idee hat, lebt sie von der Arbeit des Dachs. 
    
    Aber wahrscheinlich muss ich die Geschichte einfach nur als lustig anerkennen und mir nicht zu viele Gedanken machen. Aber ich finde schon, dass man sich über die Lektüre für unserer Kinder Gedanken machen sollte. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Das Tröstetier

    Das Tröstetier

    Mareike Postel

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Der kleine Bär tröstet viele Tiere, da weint ein Küken, da hat es ein Häschen auf dem Arm. Der Elefant ist traurig, weil seinem Auto ein Rad fehlt und der Marienkäfer wurde wohl ausgelacht. Immer ist das Tröstetier zur Stelle. Die Ziege liegt auf dem Rücken und hat sich wehgetan und das Tröstetier kommt gelaufen. „Es pustet, tröstet und macht Mut und schön ist alles wieder gut.“ Ein Reim, der sicher viel Anwendung findet. Auch wenn ein Tierchen allein Angst hat, nimmt das Tröstetier es schnell in den Arm.
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    Aber es hilft auch, wenn die Bausteine umgeworfen wurden beim Aufbau. Und wenn es selbst einmal Trost braucht? Dann sind alle seine Freunde an seiner Seite.
    
    Ein wundervolles Trostbuch, mit schönen kurzen Reimen und einfachen Bildern, da können schon die Kleinen erkennen, um was es geht und sie verstehen sicher, wie schön es ist Trost zu finden. 
  • Bitte, danke, tut mir leid – Diese Worte können zaubern

    Bitte, danke, tut mir leid – Diese Worte können zaubern

    Sandra Grimm

    Sabine Kraushaar

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Dieses Papp-Bilderbuch möchte kleinen Kindern „gutes Benehmen“ vermitteln. 
    Weil der kleine Fuchs heute zum ersten Mal aus seinem Bau gekrabbelt kommt, machen seine Freunde für ihn ein Fest. Dazu wird für Fussel ein Kuchen gebacken. Er nimmt sich ein Stück und isst gierig. Wenn man die Klappe öffnet, sagt er „Ich kann sehr fein essen. Schaut!“ Sein Geschenk packt Fussel schnell aus, weil er es sofort sehen will. „Die anderen Tiere sehen dem Fuchskind empört zu.“
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    Unter der Klappe finden wir Fussel, der sich entschuldigt. Beim Nagel einschlagen haut das Eichhörnchen auf Fussels Pfote. Als er schimpf und sie „Tollpatsch“ nennt, findet der Hase Fussel sagt „gemeine Sachen.“ Er findet dann, dass es Pach war. Ohne Rücksicht zu nehmen, will Fussel erster sein. Doch dann hilft er dem Igel wieder auf die Pfoten. Natürlich will Fussel auch den Schatz ganz für sich allein haben, teilt dann aber doch und am Abend muss er Zuhören lernen.
    
    Die abgebildeten Tiere sind sehr niedlich gestaltet und Klappen gefallen den Kindern immer. Mich kann aber der recht lange Text und die Aussprüche der Tiere nicht wirklich überzeugen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat

    Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat

    Marc-Uwe Kling

    Illustrationen von Astrid Henn

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Jetzt steht der jüngste Spross der Familie, die kleine Tiffany, mal im Mittelpunkt. Schon der Titel und das Cover verrät einiges. Nachdem die Damen der Familie zum Wellness gefahren sind, muss Papa zeigen, dass er der Herausforderung Opa und die restlichen zwei Kinder zu hüten gewachsen ist. Dank seiner drei Sprösslinge hat er sich vom einfachen Papa über den Doppel-Papa zum Profi-Papa profiliert. Deshalb sieht er da keine Herausforderung, die er nicht meistern kann. 
    Leider hat Tiffany entschieden, dass sie nicht mehr geküsst werden möchte und wenn das doch geschieht, muss sie sofort baden.
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    So nimmt das Schicksal seinen Lauf. So hat das Badewasser so bewegt, dass es aus der Wanne geschwappt ist. Opa, der natürlich auch nicht fehlen darf bezeichnet das als Schwungkraft. Als sich dann auch noch Max nasse Füße holt, er trägt zum Glück keine Socken, wie die anderen, sind alle zusammen und wie nicht anders zu erwarten, wird alles noch viel schlimmer. So kommt es, dass die Damen sich später über das saubere Badezimmer wundern.
    
    Erstaunlich, wie der Autor es bei dem Chaos noch schafft 16 Jahre Kanzlerin in dem Text unterzubringen. Die Bilder tragen zusätzlich noch zum Spaß beim Lesen des Buches bei. Für mich eine wundervolle Fortsetzung der ersten drei Bücher. 
    
    Dagmar Mägdefrau 
  • Hotel Summ Summ

    Hotel Summ Summ

    Danilea Kunkel

    Anna Liesa Kiesel

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Fast sieht es aus wie an der Riviera, dass Insektenhotel auf dem Cover. Stolz steht der Hirschhornkäfer als Direktor Kneifzange davor. 
    Im Einband werden uns die Tiere, die im Buch vorkommen vorgestellt und wir erfahren einiges über sie. Das Marienkäfermädchen Pünktchen muss sich schnell das neue Hotel ansehen, dazu fordert sie ihr Freund der Tausendfüßler auf. Zunächst muss noch einiges getan werden, damit die Gäste einziehen können. Doch bald wollen Polly Biene und Meli Hummel ein Zimmer.
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    Pünktchen bringt sie zuerst versehentlich in die Besenkammer, doch dann bekommen sie ein schönes Zimmer mit Balkon. Lotte, die Motte wird liebevoll ins Bettchen gebracht und das Zimmer wird nach Wunsch verdunkelt. Für die Schnecke sind zwar die Zimmer zu klein, aber da sie ein Haus hat, reicht der“ schattigkühle Schneckenparkplatz.“ Nur kommen auch Familien mit Kindern und Kneifzange verspricht „Bei uns gehen alle Wünsche in Erfüllung!“ Dann muss man das Buch wenden, denn das ganze Hotel mit seinen Zimmern passt nur hochkant auf eine Doppelseite. Alle fluchten sich vor dem Regen ins Hotel, doch leider ist das Dach nicht dicht. Aber alle helfen mit und als die Sonne wieder scheint, bleibt eine riesige Pfütze, die Pünktchen zum Pool erklärt. 
    
    Ein QR-Code führt zur Bastelanleitung für ein Insektenhotel. 
    Niedliche Tiere besonders Pünktchen ist richtig putzig. Trotz des neuartigen Insektenhotels wirkt das Buch eine wenig altmodisch auf mich und erinnert an Biene Maja.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Bitte, danke – was ist richtig? Darum sind Manieren wichtig

    Bitte, danke – was ist richtig? Darum sind Manieren wichtig

    Norbert Pautner

    Bassermann

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Oft höre ich Beschwerden, dass es keine Respekt und keine Manieren mehr gäbe. Schon der Titel des Buches zeigt, worum es hier geht. Das Vorwort ist ein längeres Gedicht, dass nochmals erklärt, um was es geht.
    „Wenn es heißt: „Nun sei doch brav!“
    Meint das nicht, dass man nichts darf.“
    Unter der Überschrift „Umgangsformen“ wird beschrieben, dass man freundlich fragt „Wie geht´s?“ und andere Höflichkeitsformen nutzt. 
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    Da wird im Bild einem Waschbär ein Stuhl angeboten und ein Frosch schenkt einem Krokodil Blumen. Vier kleine Bilder zeigen, dass man nicht einfach etwas nimmt (ein Hase nimmt dem Frosch die Vase für seine Blumen weg), sondern höflich fragt. So geht es auch mit dem Eis des Bären, wenn das Eichhörnchen fragt, darf es auch mal lecken. Kein „Hä?“, kein „Was?“, ein „Wie bitte?“ ist die Frage, wenn man etwas nicht versteht. Wenn mal was schiefläuft, sollte man sich entschuldigen. Beim Thema „Respektvolles Anreden“ geht es um das „Sie“ und man soll sich vorstellen, wenn man zu Fremden in einen Raum geht, höflich unterbrechen und nicht dazwischenreden und Rücksicht auf andere nehmen, (hier macht der Frosch sich auf dem Sitz im Bus breit und er Elefant setzt sich auf ihn). Der Bär ist gemein zum Hasen, aber er muss erfahren, dass das Nashorn auf ihn „herabschaut“ und am Ende essen alle zusammen Eis. Im letzten geht es um Tischmanieren. „Wenn man ihn dann rülpsen hört, fühlt man sich extrem gestört!“ 
    
    Die ganze Aufmachung des Buches ist etwas altbacken und hätte durchaus etwas Witz gebraucht. Einem dreijähriges Kind wird man das „Du“ sicher verzeihen. Das Siezen kommt sowieso immer mehr aus der Mode. Das Wegnehmen einer Vase ist bei Kindern auch eher unüblich. Die gereimten Texte sind sehr lang und umständlich
    
    „…erntet so nur Nörgelei, Unmut oder gar Geschrei. Lieber wartet wohlgemut man, bis jeder sitzen tut.“
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Sommer voller Brombeeren

    Ein Sommer voller Brombeeren

    Olivier de Solminihac

    Stéphane Poulin

    Atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die zarten weichen Bilder haben mich schon auf dem Cover begeistert. 
    Der große Bär Mischa, das Ziegenmädchen Mara und der kleine Fuchs, der uns die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, haben zusammen Urlaub gemacht und wollen das Auto für die Rückreise packen. Aber leider passt nicht alles in den Kofferraum. Doch dann machen sich die Drei zu einem Abenteuer auf. Mischa führt sie durch einen Stacheldrahtzaun zu einer Wiese, auf der viele Brombeersträucher wachsen.
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    Alle Beeren werden in der Schale auf der, der Name des Fuchsjungen steht gesammelt. Als sie mehr haben, als sie essen können, beschließen sie die Restlichen unterwegs zu essen. Auf dem Weg zurück trägt Mischa den Fuchs und die „Finger sind rot und klebrig vom Saft.“ Sie erinnern sich an die Dinge, die sie unternommen haben und finden „Die Brombeeren sind wie Erinnerungen an unseren Sommer.“ Dann geht es mit dem Auto zurück nach Hause, es dämmert bereits und die Sachen haben Platz gemacht für „die Schale mit Brombeeren“.
    
    Wie schon erwähnt, haben es mir die Bilder angetan, aber auch die Geschichte, die das wehmütige Ende eines Urlaubs etwas versüßt, weil die Erinnerung und der Geschmack von Brombeeren bleiben. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Der Monsterjägerclub – Die Geisterbahn von Bad Murks

    Der Monsterjägerclub – Die Geisterbahn von Bad Murks

    Thilo

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Im Einband lernen wir die Protagonisten dieses Buches kennen. Zu ihren Bildern gibt es eine kurze Erklärung zur Person. Emilia und Max jagen zusammen mit ihrem erfindungsreichen Opa Monster. Opa hat eine Monsterhandy entwickelt, auf deren Display man Monster sichtbar machen kann. So lautet die erste Aufgabe Monster auf dem Handy zu sehen. Opas Werkstatt ist auch die Zentrale das Clubs. Aber erst gilt es den passenden Schlüssel für die Tür zu finden.
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    Der neue Auftrag kommt von Giselda Graus, der Besitzerin der Geisterbahn. Sie befürchtet, dass sich zwischen den Figuren der Geisterbahn auch echte Monster befinden. Aber erst muss der vierte Jäger, das Schnüffelschwein gefunden werden. Dann geht es zur Geisterbahn und das Abenteuer kann beginnen.
    
    Durch die große Schrift und die vielen Bilder lässt sich das Buch einfach lesen, die Rätsel lockern noch zusätzlich auf und die Monster sind eher niedlich als furchteinflößend. Bei manchen Rätseln war mir die Fragestellung bzw. die Lösung nicht ganz klar. Aber vielleicht sind echte Monsterjäger unter den Lesern da klüger.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ich bin so froh über meinen Po!

    Ich bin so froh über meinen Po!

    Maki Saito

    DK

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ich fang diesmal mit der letzten Seite an, dort findet man außer den Informationen zur japanischen Autorin, die Namen der Tiere, dessen Pos wir im Buch finden. Ich muss zugeben einige Tiere konnte ich nicht direkt zuordnen und sicher fragen die Kinder, was für Tiere da zu sehen sind. 
    Aber zurück auf Anfang! Das Cover zeigt schon einige Pos und weil sie etwas erhöht geprägt wurden, kann man die abgebildeten Tiere auch „fühlen“. Als erstes fordert uns das Kaninchen auf „Schau dir meinen Po an!“
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    Es findet ihn „super niedlich!“  Auch das Nilpferd hat einen runden Po, den wir uns auch anschauen sollen. Der Elefant punktet mit noch mehr Größe, dann zeigen drei ganz unterschiedliche Tiere ihre Streifen. Die Giraffe zeigt ihr Muster und einige Tiere haben weiß, schwarze und schwarzweiße Pos. Bei den abgebildeten Affen sind Gesicht und Po gleich gefärbt und die Rehherde zeigt ihre Herzförmigen Pos. Schafe haben flauschige Pos und anders Tiere haben Stacheln. Die ganze Tiergemeinde meint „Jeder hier ist froh über seinen Po!“
    
    Wunderschöne Tierzeichnungen und humorvolle Texte zeichnen dieses Buch aus, dass sicher auch Leser lockt, die nicht so gerne Bucher anschauen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ahhh!

    Ahhh!

    Antje Damm

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Auf dem Pappbilderbuch sehen wir eine Frau mit Handtasche und einer Leine in der Hand. Was mag da wohl dranhängen? 
    Auf der ersten Doppelseite sehen wir den weißen Hund an der Leine, der so feste zieht, dass die Frau ihre Tasche verliert, aus der ein Knochen fällt. Der gelbe Stiefel, dem der Hund nachjagt, gehört dem Fischer auf der nächsten Seite. Er hat ebenfalls eine Leine, die gehört zu einer Robbe, wie wir auf der nächsten Seite sehen.
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    Die Robbe geäugt ein Goldfischglas. Dessen Besitzer ein Junge ruft einem Mädchen „Hu“ zu. Die wiederrum hat einen gelben Vogel an der Leine, die schicke Dame führt ein Lama. Das findet unter einem Hut eine Schildkröte. Die plötzlich schneller ist als der alte Herr, der sie führt. Über einen Esel geht es zu einem Krokodil. Das hat ein Junge auf dem Arm und am Bildrand taucht die Tasche der Frau vom Anfang auf. So kommt der weiße Hund am Ende an seinen Knochen.
    
    Die Texte in den Sprechblasen sind so einsilbig wie der Titel. Aber die Bilder sprechen für sich und haben viel zu erzählen und dass die Geschichte quasi „rund“ ist, macht sie so besonders.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Sechs Männer

    Sechs Männer

    David McKee

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Die Erstauflage dieses Buches ist schon aus dem Jahr 1971. Auf dem Cover sehen wir die sechs Männer gebeugt durchs Bild laufen. Diese Männer suchen einen Ort, „wo sie in Frieden leben und arbeiten können.“ Das einfache Bild aus schwarzen Linien zeigt sie mit Baumaterial auf Brettern. Sie bauten sich Häuser und wurden reich. Jetzt mussten ihren Reichtum halten und machten sich Sorgen wegen der Diebe. Sie bauten einen Turm und hielten nach Fremden Ausschau.
    Sie stellten Soldaten ein, die sie verteidigen sollten.
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     Da nichts passierte, wurden die Soldaten dick und die Männer überlegten, was sie tun könnten. So überfielen sie den Bauernhof der Nachbarn, die daraufhin flohen. Jetzt fühlten sich die Männer „stark und mächtig.“ So überfielen sie auch andere Bauernhöfe und Bauern, die aufbegehrten wurden getötet. Die sechs Männer befehligten eine große Armee und eroberten das ganze Land. Doch auf der anderen Seite des Flusses organisierten sich die geflohenen Bauern, auch sie hatten jetzt Soldaten. Auf beiden Seiten des Flusses saßen jetzt Wächter und als die aus Langeweile mit dem Pfeil auf eine Ente schossen, landeten die Pfeile am anderen Ufer und beide fühlten sich angegriffen und es kam zu einer großen Schlacht. So starben alle, nur jeweils sechs Männer zogen wieder los um „in Frieden leben und arbeiten können.“ 
    
    Das Buch erzählt die realistische Geschichte eines Krieges, ohne zu verhehlen, dass Tote geben wird. Am Ende hat keiner gewonnen, wie immer in Kriegen. Einfache Bilder mit einem schwarzen Stift gezeichnet und kurze klare Texte machen das Buch zu einem guten Beispiel, wie ein Krieg entstehen kann und wie sinnlos er ist. 
    
    Obwohl das Buch schon über 50 Jahre alt ist, ist es immer noch und gerade jetzt aktuell.
    
    Dagmar Mägdefrau 
  • Bunte Fische überall

    Bunte Fische überall

    Kathrin Schrocke

    Mixtvision

    Leseempfehlung ab 12 Jahre

    Dank eines Notizbuches, was Barnies Väter für wesentlich sinnvoller halten als ein Tablet, lässt Barnie uns an ihrem Leben teilhaben. Was zunächst kein Tagebuch werden soll, wird irgendwie doch eins. Und es gibt genug zu berichten: Vom Alltag mit Papa und Dad, die doch sehr streng sein können, von ihrer abwechslungsreichen Verliebtheit und natürlich von ihrer Radiergummisammlung und ihren Fischen. Ein neues Schulprojekt soll sie nochmal mehr auf Trab halten: Babys mit künstlicher Intelligenz sollen das Leben mit Kind simulieren.
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    Die "Familie" gründet sie mit Sergej, in den sie sich verliebt. Ihre Väter bekommen so halb alles mit, das Projekt, den neuen Freund und das übliche Chaos, trotzdem muss Barnie viel für sich selbst erkennen und entscheiden, was wirklich wichtig ist. 
    
    Der Einstieg in das Tagebuch wirkte etwas aufgesetzt und Barnie wie jeder genervte Teenager. Jedoch wird das Tagebuch mit dem Verlauf immer authentischer und man lernt ein junges, leicht verwirrtes, jedoch sehr schlaues Mädchen mit einer eigenen Persönlichkeit kennen, zusätzlich ist sie auch einfach lustig. Es ist schön zu lesen, wie selbstverständlich für sie der Alltag mit zwei Vätern ist, trotzdem werden die einhergehenden Schwierigkeiten von Außen nicht ignoriert. Die Idee, die Story um das Baby-Projekt herum zu spinnen, kommt dem Tagebuch zu Gute, denn es wird alles außer langweilig.
    
    Raphaela Brosseron

    Bernadette, genannt Barnie, hat eine beeindruckende Radiergummisammlung, eine langjährige Freundin und zwei Väter. Von denen bekommt sie nicht das gewünschte Pad, sondern nur ein Notizbuch und sie weigert sich dieses als Tagebuch zu nutzen.
    Ihr leiblicher Vater, den sie Papa nennt, ist mit einem Amerikaner, den sie Dad nennt, verheiratet. Die beiden sind ein normales Paar, das sich um ihre Tochter sorgt, sich liebt, aber dass sich auch streitet. Sie mühen sich um Umweltschutz und gesunde Ernährung.
    Die Lehrerin, deren wallende grau-beige Kleidung sicher jeden von uns an eine eigene Lehrerin denken lässt, berichtet der Klasse von einem Projekt an der die Klasse teilnehmen wird. Jeweils zwei Schüler*innen sollen sich um ein Baby kümmern. Einen kleinen Computer aus Plastik, der in der Lage ist Gefühle zu erzeugen. So kommt es zu unterschiedlichen Konstellationen. Als der Nachbarssohn Sergej mit Barnie zusammen ein Kind versorgen möchte, leidet ihre Freundschaft zu Finja sehr. Aber hat Sergej nicht so wunderschöne Augen?
    
    Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Dreizehnjähren durch dieses Projekt verändern und reifen. Sie bekommen wenig Schlaf und auch ihre Hobbies müssen unter der Elternschaft leiden.
    
    Eine gefühl- und humorvolle Geschichte über die ersten und anderen Lieben, über Eltern-sein und über Regenbogenfamilien. Aber auch über Toleranz und Verständnis. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ricki zieht um

    Ricki zieht um

    Hanna Müllet

    Hannah Stollmayer

    Carin Swiderski

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Der Tintenfisch Ricki ist klein und rosa, er wohnt in einem Schiffswrack und ist gerne mit seinen Freunden unterwegs. Zusammen suchen sie nach Sachen, doch dann bekommt Ricki einen Schreck und stößt eine Tintenwolke aus. Seine Wohnung, sein Schiff ist verschwunden. Die Freunde raten ihm in eine Höhle zu ziehen, das möchte Ricki eigentlich nicht und er ist froh, dass dort schon eine Muräne wohnt.
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    Der Tipp mit der Seepferdchenwiese ist auch nicht so das Richtige. Die Schildkröte trägt ihr Haus mit sich und der Einsiedlerkrebs hat auch etwas Passendes gefunden. Da machen ihn die Riffbarsche auf eine Kokosnuss aufmerksam. Mit Hilfe der Fische kann Ricki die Kokosnussschale zum Korallenriff bringen. 
    
    In diesem Buch ist die Freundschaft und die Hilfsbereitschaft der anderen das große Thema. Nur zusammen schaffen sie es für Ricki ein neues Zuhause zu finden.
    Die Texte sind schon etwas länger und die Bilder zeigen viele bunte Meeresbewohner, die die Kinder kennen lernen können. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die Flucht

    Die Flucht

    Francesca Sanna

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wir sehen eine orientalisch anmutende Stadt und den Strand mit dem schwarzen Meer. Hier ist die Familie immer gerne gewesen, aber „Im letzten Jahr hat sich unser Leben für immer verändert.“ „Der Krieg brach aus“ ein schwarzer Schatten greift nach den Menschen und die Häuser sind zerstört. Auf schwarzen Seiten sehen wir u.a. eine Brille „Eines Tages nahm uns der Krieg Papa weg.“ Mama tröstet die Kinder, auf einem Bild sieht man die glückliche Famili, überall greifen schwarze Arme nach den Menschen.
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    Eine Frau erzählt von dem Land hinter den Bergen, wo die Menschen hin flüchten. Mama zeigt den Kinder Bilder von dem fremden Land und eint, dort seien sie in Sicherheit. Die Koffer sind gepackt und die kleine Familie nimmt Abschied. Sie sind lange mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln unterwegs und lassen immer mehr zurück. An der Grenze schicken sie die Wächter zurück, sie müssen sich verstecken und Geld für einen Führer zahlen, der sie über die Grenze bringt. Jetzt kommt noch das Meer und sie fahren in einem Boot los und schaffen die Überfahrt ohne Verluste. Doch noch sind sie nicht am Ziel. Die Reise geht mit dem Zug über viele Grenzen, begleitet werden sie von einer Gruppe Vögel. 
    
    Der Text des Buches ist einfach und gut zu verstehen, die Bilder machen sicher manchmal Angst, aber das tut ein Krieg nun mal. Aber das Buch wird dazu beitragen zu verstehen, warum Menschen ihre Heimat verlassen und zu uns kommen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die kleine Schnecke Monika Häuschen – Warum haben Regenwürmer Superkräfte?

    Die kleine Schnecke Monika Häuschen – Warum haben Regenwürmer Superkräfte?

    Kati Naumann

    Dragonfly

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Neben einer wunderschönen Geschichte über Freundschaft bietet das Buch auch viele Sachbuchinformationen über die agierenden Tiere.
    Monika, die Schnirkelschnecke wird erst noch geboren und trifft auf den Regenwurm Schorsch, der gerade Bekanntschaft mit besserwisserischen Ganter Herrn Günter gemacht hat. Schnell erfahren wir, was die Tiere auf ihrem Menü-Plan stehen haben und dass die Gans keine Gefahr für den Regenwurm darstellt. Während Herr Günter die weite Welt kennt, ist Schorsch überzeugt, dass die Welt am Gartenzaun endet.
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    Die große Gans gibt sich großmäulig und besserwisserisch, Monika und Schorsch haben oft Zweifel an sich und daran, ob sie geliebt werden. Sie sind ja viel kleiner und so fühlen sie sich oft auch. Schorsch hat aber immer wieder schöne Einfälle, weil er ein sehr fantasievoller Wurm ist und Monika ist einfach eine liebe kleine Schnecke, die gerne mit ihren Freunden zusammen ist. Durch die Erlebnisse der drei sind immer wieder Erklärungen eingeflochten. Da gibt es einen Querschnitt der Schnecke, die uns veranschaulicht, wie es im Schneckenhaus aussieht. In kleinen Kästchen wird z.B. beschrieben, wie der Regenwurm sich bewegt. 
    
    Am Buchanfang- und ende gibt es noch eine Zusammenfassung über die drei Tiere, besonders der dritte Part, in dem es um die Superkräfte der Tiere geht, gefällt mich gut.
    Eine schöne Mischung aus Erzählung und Wissen, die sicher hervorragend bei den Kindern ankommen wird. Zu beiden gibt es Bilder, die den Text gut unterstützen. 
    
    Dagmar Mägdefrau