• Penis! Wissen für unter der Gürtellinie        

    Penis! Wissen für unter der Gürtellinie        

    Nadine Beck

    Rosa Schilling

    Sandra Bayer

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Auf dem Cover hängt eine freundliche Aubergine an den Buchstaben des Wortes „Penis!“ Für Menschen meiner Generation, die wenig bis gar nicht aufgeklärt wurden, ein spannendes Thema und das gilt sicher auch für Jugendliche.
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    Im Vorwort gibt es einen QR-Code, der auf die Seite wissenfuerunterderguertellinie.de führt, auf der es noch viele Informationen zum Thema gibt. Nach der Info für die Erwachsenen, kommen wir zum Inhaltsverzeichnis. Da geht es um einen perfekten Bauplan, der auf Seite 21 abgebildet ist und alle Teile vom Hoden bis zur Harnsamenröhrenöffnung benannt sind. 
    Und auch hier gibt es einen Beckenboden, der trainiert sein will. Es gilt zu messen, ob das Pinkel 21 Sekunden dauert. (Woran ich meine Zweifel habe) Ja, und dann ist ja die Länge immer ein Thema, hier lernen wir, wie man richtig misst, aber auch ein Waschanleitung darf nicht fehlen. Dann geht es um Sex und um die Nutzung eines Kondoms, um Krankheiten und Penis-Märchen.
    Der Text besteht aus vielen kleinen Bausteinen, kleinen Infos unter „Good to know“, persönlichen Tipps, die lila unterlegt sind und Fragen an die Lesenden, die gelb unterlegt sind. Dazu gibt es auch noch viele Zeichnungen, erklärende mit und ohne Beschriftung, aber auch witzige.
    Da die Jugendlichen heute, ihr Wissen meist aus dem Internet ziehen und finde ich es besonders wichtig aus so einer korrekten und wissenschaftlich untermauerten Quelle zu erfahren, wie sich die Körper im Laufe des Erwachsenwerdens verändern.

    Dagmar Mägdefrau


  • Vulva! Wissen für unter der Gürtellinie     

    Vulva! Wissen für unter der Gürtellinie     

    Nadine Beck

    Rosa Schilling

    Sandra Bayer

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Auf dem Cover hängt eine Pflaume an den Buchstaben des Wortes „Vulva!“ Dazu muss ich sagen, dass mir der Begriff Pflaume nie behagte. Ich gehöre zu der Generation, die stolz die Begriffe Scheide und Glied benutzten und sich damit nicht mehr so vulgär ausdrückten.
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    In diesem Buch gibt es auf Seite 55 eine Abbildung der Vulva mit Begriffen, die mir fast alle nicht geläufig waren. Dazu habe ich gelernt, dass der Begriff sich ausschließlich auf das Äußere bezieht und Vagina erst da beginnt, wo ich selbst nicht hinschauen kann. Natürlich gibt es auch ein Abbildung dieses Inneren im Querschnitt auf Seite 171 mit den genauen Bezeichnungen und mit Baby. 
    Im Vorwort gibt es einen QR-Code, der auf die Seite wissenfuerunterderguertellinie.de führt, auf der es noch viele Informationen zum Thema gibt. Nach der Info für die Erwachsenen kommen wir zum Inhaltsverzeichnis. Da geht es um Einzigartigkeit, die Pubertät, um cis und trans*, um Scham und Schönheit und viele andere Themen rund um die Vulva bis hin zu Krankheiten.
    Der Text besteht aus vielen kleinen Bausteinen, kleinen Infos unter „Good to know“, persönlichen Tipps, die lila unterlegt sind und Fragen an die Lesenden, die orange unterlegt sind. Dann gibt es auch noch viele Zeichnungen, erklärende mit und ohne Beschriftung, aber auch witzige.
    Da ich meine Aufklärung in erster Linie der Bravo zu verdanken habe, hätte ich mir so ein Buch gewünscht und auch meine Töchter hätten hier alle ihre Fragen beantwortet bekommen. Die Jugendlichen heute ziehen ihr Wissen meist aus dem Internet und da finde ich es besonders wichtig, aus so einer korrekten und wissenschaftlich untermauerten Quelle zu erfahren, wie sich die Körper im Laufe des Erwachsenwerdens verändern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Von wegen Bienchen & Blümchen!

    Von wegen Bienchen & Blümchen!

    Carsten Müller

    Sarah Siegl

    Claire Völker

    EMF

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Gerade in Zeiten des Internets, wo wir nicht verhindern können, dass Kinder Dinge sehen, die sie nicht sehen sollten und die sie verunsichern, ist es besonders wichtig schon früh aufzuklären. In dem Buch wird geraten, dass ein Kind, bevor es in die Schule kommt wissen sollte, wie ein Baby entsteht und wodurch. 
    Diese Buch beschränkt sich nicht auf den Körper, sondern bezieht die Gefühle mit ein, was mir sehr gut gefällt. Zudem gibt es auf jeder seine Informationen und Tipp, die sich an die Erwachsenen richten. 
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    Zunächst geht es um die vielen Menschen auf unserer Erde, die alle unterschiedlich sind. Einige sind auf der ersten Doppelseite abgebildet. Danach sehen wir zwei nackte Kinder, das Mädchen ist dunkelhäutig und der Junge weiß mit Sommersprossen. Daneben ist über eine ganze Seite eine Vulva zu sehen bei der die einzelnen Teile benannt sind. Auf der nächsten Seite sehen wir Penis und Hoden. Dazu einige nackte Menschen unterschiedlichen Alters, bei einer Frau wurde eine Brust amputiert, ein Mann hat einen Beinprothese. 
    Danach geht es um innere und äußere Gefühle, Bilder zeigen ganz klar, um was es geht. Ein Gefühl nennt sich Scham und steht im Zusammenhang mit Sexualität. Doktorspiele brauchen feste Regeln, die hier genannt werden, gehören aber zur Entwicklung. 
    Der Geschlechtsakt wird in unterschiedlichen Bildern dargestellt und das Rennen der Spermien auf die Eizelle, das dadurch erfolgen kann. Familien leben in den unterschiedlichsten Konstellationen zusammen „Wichtig ist nur, dass alle die schönen Momente miteinander teilen und füreinander da sind, wenn es einem nicht so gut geht.“ 
    Verliebtsein kann man schon ganz jung, wir Älteren sollten das auf jeden Fall ernst nehmen. Das letzte Kapitel bezieht sich auf die Pubertät und die Veränderungen des Körpers und des Empfindens. 
    
    Ich kann dieses Buch auf jeden Fall als Mutter empfehlen, es zeigt sehr offen, wie Körper aussehen und wie Babys entstehen. Ich habe meinen Kinder versucht früh alles zu erklären, weil ich nicht wollte, dass sie auf wichtige Fragen nur dumme Antworten bekommen.
    Ich (mit 11 Jahren) „Wie kommen die Babys in den Bauch?“ 
    Antwort: „Das wirst du noch früh genug erfahren.“
    
    Hier helfen Bilder, die unsere Gesellschaft abbilden, da gibt es Behinderte, Frauen mit Kopftuch, unterschiedliche Hautfarben, Alte und Junge. Das Thema wird feinfühlig von den kompetenten Autor*innen angegangen und gut verständlich vermittelt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Liebe machen

    Liebe machen

    Hans-Christian Schmidt

    Andreas Német

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    In kindlichen Zeichnungen von Steinzeitbewohnern wird gezeigt, wie es mit dem Sex funktioniert. 
    Das Paar mag sich und da geht es schon los mit dem Küssen. Dann ab in die Höhle und die Felle ablegen. Im Text heißt das „enthosen und entrocken, entschlüpfern und sogar entsocken.“ Schon liegen die beiden am Feuer und „wenn sie sich so zusammenfinden, lässt sie den Penis ganz verschwinden.“ Das Gefühl wird aber auch nicht ausgespart, Glück, Lust und Liebe werden auch erwähnt.
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    Einfache Strichmännchen sind in unterschiedlichen Positionen zu sehen, „Man sagt dazu, dass sie sich lieben.“ Dann ist die Frau schwanger, das Kind wird geboren „Sie sind beglückt durch dieses Kind, weil sie ab jetzt Familie sind.“
    Auf der letzten Seite sind wir im Jetzt und es hat sich nicht viel geändert. Ganz hinten ist noch Platz für ein eigenes erstes Foto.
    
    Die Reime sind kurz und humorvoll, die Bilder sagen mit einfachsten Mitteln alles, was Kinder wissen wollen. Mein Mann und ich hatten viel Spaß beim Lesen und ich kann mir das Buch auch gut als spaßiges Hochzeitsgeschenk vorstellen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Baby in Mamas Bauch

    Ein Baby in Mamas Bauch

    Anna Herzog

    Joëlle Tourlonias

    Fischer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Anna Herzog ist Ärztin und Mutter von 4 Kindern, da ist es fast ein Muss ein Aufklärungsbuch zu schreiben und dieses Buch ist nicht nur informativ, sondern auch sehr kindgerecht geschrieben. Die Bilder von Joëlle Tourlonias ergänzen den Text anschaulich und liebevoll. Zusätzlich zum Erzähltext können Informationen in gesonderte Kästchen nachgelesen werden.
    Die Zwillinge Mia und Oskar erfahren von Mama, dass sie ein Geschwisterchen bekommen. Natürlich freuen sie sich sehr, sie haben aber auch viele Fragen. War Mama deshalb oft müde? Ein besonders schönes Bild ist das von Mama beim Ultraschall, auf dem Monitor ist das Baby schon zu sehen.

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    Obwohl Oskar selbstbewusst behauptet, dass auch Männer Babys bekommen können, muss er von Papa erfahren, dass das nur Frauen können. Papa malt dazu die weiblichen Geschlechtsorgane auf. Die Kinder wissen schon, wie „Sexen“ geht und finden es ekelig. Papa kann sie aber beruhigen, wenn die Hormone die körperliche Veränderung bewirken, werden sie wohl ihre Meinung ändern. Denn Männer und Frauen passen zusammen wie Legosteine. Da die beiden Kinder Zwillinge sind, wird noch einiges darüber berichtet und Papa malt die körperliche Entwicklung anhand von gezeichneten Figuren auf. Die kleine nackte Oma mit Brille und Stock ist trotzdem niedlich anzuschauen. Das Baby wächst und ähnlich wie auf dem Cover sehen wir es in Mamas Bauch liegen. So geht es weiter bis zur Geburt, die leider nicht beschrieben wird, und der Heimkehr von Mama und Baby. 

    Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen, weil dieses Thema so voller Liebe beschrieben wird und die Erklärungen kindgerecht formuliert sind.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte

    Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte

    Marc-Uwe Kling

    Illustrationen von Astrid Henn

    CARLSEN

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Wir kennen diese Familie aus den beiden Vorgängerbüchern und auch hier sind wieder alle zusammen. Da Papa und Mama ein romantisches Wochenende in „Wienedig“ verbringen wollen, sind Oma und Opa zum Kinder hüten gekommen. Da auch Luisa mit Justin, dem Pizzaboten, zusammen das Wochenende verbringen wird, möchte Papa mit den beiden ein heikles Gespräch führen.
    Bald ist die ganze Familie einschließlich dem Nachbarn im Wohnzimmer versammelt. So geben Opa und Oma ihre 60er-Jahre-Erfahrungen zum Besten, die kleine Tiffany stellt naive Fragen und Max, der 12jährige kichert, wenn das Wort Spermien fällt.

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    Letztendlich übernimmt Luisa die Gesprächsführung und untermalt mit entsprechenden Bildern, wird die humorvolle Geschichte doch noch zu einem Aufklärungsbuch.
    Wunderbar, wie die Klischees, der jeweiligen Generationen mich zum Lachen gebracht haben. Ich gehöre ja schon der Großelterngeneration an und diese beiden Althippies mit ihrer sexuellen Offenheit fand ich einfach zu schön. Dann der verklemmte Vater, der von Mumu und Schniedelwutz spricht und die Tochter, die alles auf den Punkt bringt und, die auch weiß, wie Verhütung geht.

    Das Buch hat viel Humor und klärt doch mit klaren Worten und Bildern auf. Ich habe Tränen gelacht und werde wahrscheinlich zukünftig immer daran denken, wenn ich einen Strecker in die Dose stecke.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das Liebesleben der Tiere

    Das Liebesleben der Tiere

    Katharina von der Gathen

    Anke Kuhl

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis

    Ich hatte schon viel über dieses Buch gelesen und muss zugeben, es ist ein besonderes Buch und das Lesen hat mir echt Spaß gemacht.
    Da geht es auf 144 Seiten um Sex. Es wird verführt, getanzt, gesungen und gekämpft. Jedes der vorgestellten Tiere müht sich um den Partner und hat die unterschiedlichsten Tricks von der Natur dafür mitbekommen.

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    Viele Tiere müssen auch erst mal richtig kämpfen und so der Partnerin imponieren.
    Dann kommen die Kapitel in denen es um die Paarung geht. Auch da gibt es ein weites Spektrum vom Panda, der lustlos dem Partner gegenüber ist, bis zum kleinen Bonobosaffen, der alle seine sozialen Probleme durch Sex löst und hier spielt das Geschlecht keine Rolle.

    Manche Tiere, wie die Ameisen oder Bienen haben nur einmal Sex, andere paaren sich, egal mit wem und wie oft.
    Es gibt die verrücktesten Methoden, im vorbeischwimmen, kopfüber, mit Gewalt, nur für eine Gegenleistung oder gleichgeschlechtlich.

    Auch der Nachwuchs wird unterschiedlich geboren und versorgt. Da gibt es sorgende Eltern, grausame Geschwister und sogar Patchworkfamilien.

    Ein Buch, bei dem es sich nur um das eine Thema dreht und das so viel Neues zu bieten hat und das alles in einer gut verständlichen Umgangssprache mit Bildern, die deutlich zeigen, worum es geht.
    So ein Buch hätte ich mir gewünscht, aber ich bekam ein Aufklärungsbuch aus dem ich nur lernte, dass Fischotter von Natur aus schwimmen können und frau nicht stirbt, wenn sie während des Monatsblutung badet. Immerhin etwas tröstliches.

    Dieses Buch möchte ich gerne empfehlen, aber vielleicht sollten die Eltern es erst in Ruhe selber lesen.

    Dagmar Mägdefrau