• Trockenschwimmen mit Opa

    Trockenschwimmen mit Opa

    Petra Steckelmann

    Illustrationen von Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Elliots Großvater ist an Alzheimer erkrankt und die Oma, die ihn bislang täglich versorgt hat, nimmt sich eine kleine Auszeit und Elliot und sein Vater ziehen während der Sommerferien zu ihm nach Tintagel. Der Ort ist geprägt durch die Geschichte um König Arthus. Hier über dem Ort steht die Burg auf der er geboren wurde. Aus diesem Anlass findet eine Aufführung statt, bei der Elliot und seine Freundin mitmachen. Das Zusammenleben mit Opa gestaltet sich nicht so einfach, er lebt oft in seiner eigenen Welt und Elliot und sein Papa wissen dann nicht, wie sie reagieren sollen.

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    So liegt Opa jeden Morgen auf seiner blauen Matratze und schwimmt zu immer neuen Zielen. Er mag oder kann nicht aufstehen und so wird eine Aufstehhilfe angeschafft. Doch dann entscheidet sich Elliot seinem Opa beim Schwimmen Gesellschaft zu leisten und die beiden haben dabei viel Spaß. Überhaupt ist es einfacher sich auf Opas Ideen einzulassen, als ihm zu erklären, dass das nicht die Welt von Heute ist, in der er sich befindet. Trotzdem ist es immer wieder traurig zu erleben, wie Opa seine Familie nicht erkennt und alle mögen die kleinen Momente in denen Opa wieder der Alte ist.

    Der Elefant auf Elliots Brust drückt ihn immer wieder, aber im Laufe der Geschichte gelingt es Elliot ihn zu vertreiben. Es ist schwer zu sehen, wie Opa sich verändert, aber Papa und Elliot lernen immer besser damit umzugehen. Da Menschen wie Opa Struktur brauchen, hat Oma eine große „Gebrauchsanweisung“ geschrieben, aber die beiden halten sich nicht so genau daran. Irgendwie ist es auch nicht schön einen Zettel mit der Adresse an der Kleidung zu tragen. Aber dank Elliots Einfühlungsvermögens und Spürsinns finden sie Opa trotzdem wieder. 

    Leider müssen viele Kinder diese schlimme Krankheit in ihrer Familie kennenlernen und von Elliots Erfahrungen kann man schon einiges lernen. Sicher hat die Geschichte auch das Interesse an König Arthur geweckt und man möchte mehr über ihn und seinen Zauberer Merlin erfahren.
    Das Buch beschönigt diese Krankheit nicht, es fordert aber dazu auf sich auf den Kranken einzulassen und ihn in seiner Welt zu besuchen. 
    12 Kapitel finden auf 150 Seiten Platz, dazwischen Zeichnungen auf grauem Hintergrund, damit Opas weiße Haare besser zur Geltung kommen. Beeindruckt hat mich die Schattenfigur Arthus im Einband und ich freue mich immer sehr über das Lesebändchen, dass ich als besonderen Luxus empfinde.

    Dagmar Mägdefrau

  • Oma Kuckuck

    Oma Kuckuck

    Frauke Angel

    Stephanie Brittnacher

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2020

    Kimisiegel für Vielfalt in Kinder- und Jugendbücher 2020

    „Oma hat einen Vogel“, dieser Satz ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Denn Oma hat eine Kuckucksuhr, die die volle Stunde ansagt. Sonntags ist die Enkelin, die uns diese Geschichte erzählt, immer bei ihrer Oma. Die beiden kochen Vanillesuppe, ohne die Anweisung zu befolgen „Rezepte sind was für Feiglinge“ ist Omas Devise. So gerät die immer wieder anders. Nachdem Oma ihren Mittagschlaf gemacht hat spielen die beiden Memory. Wieder nach eigenen Regeln, die vorsehen Geschichten zu erzählen.

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    Oma erzählt dann gerne von früher. Als Mama die Tochter abholt, kennt Oma ihre Tochter nicht wieder. Das Mädchen beobachtet das wirre Verhalten der Oma und beschreibt es aus ihrer Sicht. Am Ende sitz das Mädchen mit ihren Eltern auf Omas Küchenboden und es muss entschieden werden, dass die Omas in ein Heim muss. Besonders die Mutter hat ein schlechtes Gewissen deshalb. Dort sehen wir Oma am Ende und neben ihr sitz der Hund, der ihr als Kind verweigert wurde. 

    Der Text des Buches ist sehr einfühlsam geschrieben. Dass der Kuckuck immer wieder eine Rolle spielt, gefällt mir sehr gut. Die Szene, die zur Entscheidung führt, dass sie Oma ins Heim muss, endet damit, dass die Oma auf der Erde liegt, sicher kein einfacher Anblick, auch wenn sie auf der nächsten Seite in den Armen ihrer Tochter Trost findet. Das Mädchen erzählt die Geschichte mit ihren Worten und damit scheint es mir leichter verständlich für Kinder. Viele Kinder werden erleben, dass ihre Großeltern einen „Vogel“ haben und dieses Buch kann zur Erklärung beitragen. 

    Auf den letzten beiden Seiten sehen wir die Macherinnen dieses Buches, die sich als Geschichtenerzählerinnen vorstellen und mit diesem Buch haben sie eine besondere Geschichte erzählt und gezeichnet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Von Großeltern, Piranhas und vielem mehr

    Von Großeltern, Piranhas und vielem mehr

    Rocio Bonilla

    Jumbo

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Der Aufkleber auf dem Titel schreibt „Für Enkel und Großeltern!“ Der kleine Nico erzählt uns zunächst von seinem Opa Rufus, mit dem er Rad fährt und der, wie alle Großeltern eine Brille trägt. Nico ähnelt seinem Opa sehr, was wir anhand der Familienfotos sehen können. Opa erzählt Nico gerne von früher und er behauptet seine Blinddarmnabe sei durch einen Tigerangriff entstanden. „Opa weiß unglaublich viele Dinge“, nur mit dem Handy kennt sich Nico besser aus. Die beiden unternehmen viel zusammen und dank ihrer Fantasie, müssen sie einem Piranhas-Schwarm entkommen.

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    Die beiden besuchen gerne Emma und ihre Oma. Emma Opa und Nicos Oma sind Flügel gewachsen und sie sind davongeflogen. Manchmal fahren die beiden Alten zusammen in Urlaub. Wir lernen noch Manuels Opa, den ehemaligen Schreiner, und seine Oma, die Geige spielt, kennen. Mit Claras Großeltern besuchen wir den Supermarkt in der Stadt und Amir hat sogar eine Uroma, die gerne strickt. Damit Melinas Opa sich nicht verirrt, gehen die Kinder mit ihm die Zeitung kaufen.
    Obwohl Opa versprochen hat immer bei Nico zu bleiben, überlegt er, dass das auch bedeuten könnte, dass Nico, wenn er einmal Papa sein wird, seinen Kindern die Geschichten vom Opa erzählt.

    Sicher finden die Oma und Opas Parallelen zu ihrem Umgang mit den Enkelkindern. So macht das Lesen dieses Bilderbuches mit den wunderschönen Bildern von Rocio Bonilla besonderen Spaß. Das Thema der verstorbenen Großeltern wird sanft gestreift und wird nur dann ein Gespräch wert sein, wenn es die Zuhörenden interessiert. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Traumopa

    Traumopa

    Dolf Verroen

    Freies Geistesleben

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Thomas, der auf dem Cover zum Sternenhimmel hinaufschaut, ist bei Oma und Oma zu Besuch. Auf der ersten Seite sitzt Opa am Küchentisch und der Enkel seht ihm gegenüber und schaut ihm zu. Das nächste Bild ist farblos, Oma spricht mit dem Bestatter, denn Opa ist gestorben. Obwohl Oma das nicht möchte, geht Thomas zum Opa und schaut ihn sich an. Er findet, dass er lächelt, der Tod ist für ihn nicht mit Angst besetzt. Das Bild zeigt den Opa im Bett von der Zimmerdecke gesehen.

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    Auf der nächsten Doppelseite geht es um einen Traum, der Opa Thomas mal erzählt hat. Die Zeichnung bildet die Situation des Träumens gut ab. Leider kann man auf diesen Traumseiten den Text wegen des unruhigen Untergrundes schlecht lesen. 
    Diese Seiten wechseln mit der Realität ab und Thomas erfährt einiges über die Beerdigung. Durch seinen Freund Omar kommen auch muslimische Gedanken dazu.
    Nachdem Thomas sich nicht mehr an den Opa erinnern kann, träumt er am Ende einen tröstlichen Traum und alles Erinnerungen sind wieder da.

    Mir fehlt bei dem Buch ein wenig der rote Faden. Da geht es zunächst um den verstorben Opa und keiner kümmert sich um den Jungen. Die Oma bietet den Himmel als Trost an, die Eltern glauben nicht an den Himmel, dann kommt die Frage auf, ob die Himmel der verschiedenen Glaubensrichtungen unterschiedlicher sind. Danach geht es wieder um die Einäscherung der Leiche. Dazwischen erinnert sich Thomas an die Träume, die Opa ihm erzählt hat. Mir fehlt da der tröstende Bezug zum Tod.

    Sicher ein Buch, dass man beim Tod eines Angehörigen zur Unterstützung nutzen kann, es gibt aber Bücher, die für mich tröstlicher wären.

    Dagmar Mägdefrau

  • Omas Abschied

    Omas Abschied

    Klaus Engbring

    Yvonne Hoppe-Engbring

    Herder

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir Oma mit Brille und dunklen Haaren mit einem Heißluftballon davonfliegen. Im wolkenblauen Einband steht der leere Sessel mit einem Fotokarton. Das Mädchen erzählt von ihrer Oma, die im Sommer noch fit auf dem Rad unterwegs war, „sie ist sicher nicht an Altersschwäche gestorben.“ Oma hatte einen scharfen Verstand, konnte Geschichten erzählen und Rätsel lösen.

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    Manchmal hat sie „von ihrem so sehr geliebten Theo“ geträumt. Wir sehen den Opa auf einem gerahmten Bild. Auf der nächsten Seite sehen wir ihn im Heißluftballon, denn er ist vor „zwei Jahren in den Himmel gekommen.“ Dort arbeitet er in seinem Beruft weiter und organisiert die Busse. Da Gott mit Theos Arbeit sehr zufrieden ist, möchte er ihm einen Wunsch erfüllen. So kam es, dass Gott Oma „ein kleines Türchen aufgemacht“ hat. Noch sitzt Oma bei Kaffee und Kuchen im Café und das Mädchen hüpft fröhlich herum. Da es zu Hause zog, suchte Oma nach der Quelle und sah die Tür, „die der liebe Gott wohl nur so einen ganz kleinen Spalt aufgemacht hatte.“  Oma ging neugierig hindurch, rief nach Theo und machte die Tür von der anderen Seite zu. Auf dem letzten Bild sitzt das Mädchen auf dem Sessel und schaut ein Fotoalbum, neben dem Blau strahlt ein sonniges Gelb Hoffnung aus.

    Mir gefallen die Bilder des Buches sehr gut, aber die Handlung könnte mich nicht trösten. Schon der Gedanke, dass man im Himmel weiter in seinem Beruf arbeitet und noch schwierigere Aufgaben bewältigen muss, macht mir Angst. Auch dass diese gesunde und agile Frau nur deshalb in den Himmel kommt, weil ihr toter Mann es sich wünscht und Gott ihm diesen Wunsch wegen guter Arbeitsleistung erfüllt, löst bei mit eher Panik aus. Wenn man an Gott und ein Leben nach dem Tode glaubt, sollte der Gedanke, dass man dort seine Verstorbenen wiedersieht, trösten. Nicht nur die Sterbenden, auch die Hinterbliebenen sollten daraus Trost schöpfen und die Erinnerung lebendig erhalten. Dazu passt das letzte Bild ganz genau. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Dinosaurier in Omas Garten – Band 1

    Dinosaurier in Omas Garten – Band 1

    J. Ihle

    D. Hochwald

    P. Fritz

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Ein irre witziges Buch mit schönen Bildern, schon das Cover zeigt einen freundlichen Dino mit rot weißem Schal um den Hals. Dass Teile des Covers in Lackfarbe gedruckt wurde macht es noch eindrucksvoller. Mama bringt Leon und Sophie mit dem Auto zur Großmutter, sie sollen dort die Ferien verbringen. Die Oma trägt eine Art Tracht, die mich an Witwe Bolte erinnert und wohnt einem Fachwerkhaus, das jedes japanische Herz höher schlagen lässt.

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    Oma hat einen Laden mit altem Zeug und die Kinder finden dort ein Ei, über das Oma sagt „Das ist ein echtes T-Rex-Ei“. Und am nächsten Morgen treffen die Kinder schon auf das erste Exemplar, als sie dem kleinen Dino, der in einer Socke steckt in das Gewächshaus folgen treffen die auf einige ausgewachsene stubenreine Dinosaurier.  Sie haben gute Manieren, essen Törtchen und helfen bei der Arbeit. Am Abend sitze alle gemütlich in der guten Stube und Oma strickt den Schal für das Cover. Doch schnell merken die Kinder, dass die Unterkunft für die riesigen Tiere viel zu klein geworden ist. Wird der grimmige Schlossherr ihnen helfen? Leon und Sophie haben einen Plan, wie sie den alten Mann überzeugen.

    Mir hat es viel Spaß gemacht die Geschichte von der Oma, die in ihrem Heim Dinosaurier großzieht, zu lesen. Die beiden Kinder überlegen, wie sie der Oma helfen können und haben eine gute Idee, die zeigt, dass sie viel Gefühl haben. Ein toller Ferienspaß, den man gerne selbst erleben möchte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Himmel für Oma – Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod

    Ein Himmel für Oma – Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod

    Antonie Schneider

    Betina Gotzen-Beek

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Ein heikles Thema, dass die Kinder aber brennet interessiert, besonders, wenn in ihrem Umfeld ein Todesfall vorkommt. Der Text ist schon etwas länger, allerdings in Dialogform geschrieben. Das lockert schon auf. Die Oma zieht zu Lena und Valentin, sie bringt einen Vogel namens Chaja mit. Etwas verwundert es, dass die Kinder den Vogel nicht kennen. Es ist ein fröhliches gelbes Federknäul. Alles verläuft gut, bis der kleine Vogel mehr Federn verliert und die Oma schwächer wird.

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    Sie erzählt viel aus der Zeit als Papa noch klein war. Als es Winter wird scheint der Vogel krank. Obwohl Valentin ihm ein Nest baut und sie dem Vogel Ruhe gönnen, liegt er am Morgen tot im Käfig und die Familie beerdigt ihn im Garten. Die Kinder und die Oma schauen sich das Bild von Chaja an und erzählen sich Geschichten.
    „Chaja ist zwar gestorben, sie lebt aber in unseren Herzen weiter – weil wir sie liebhaben und an sie denken“. Die Oma wird immer schwächer und bleibt dann ganz im Bett. Die beiden Kinder kümmern sich sehr um sie und „spüren, wie lieb sie Oma haben.“ Eines Morgens holt Papa die Kinder und sagt ihnen, dass Oma nicht mehr lebt. „Sie ist im Himmel, wie Chaja“. Gemeinsam überlegt die Familie, wie sie sich an Oma erinnern können. Mit Fotos, mit Bildern, mit Geschichten. „Dann lebt Oma immer weiter.“

    Die Umsetzung dieser traurigen Geschichte, die am Ende so viel Trost bietet, empfinde ich als kindgerecht und tauglich für trauernde Kinder. Sie regt an sich an die Verstorbenen zu erinnern und sie so weiterleben zu lassen. Wir sprechen noch so oft von meinem Opa, der schon über 40 Jahre tot ist und es gibt immer wieder Situationen, die an ihn erinnern. Meine Kinder haben ihn nicht mehr kennen gelernt und wissen doch einiges von ihm. Und ist es nicht das, was von uns zurückbleibt?

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat

    Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat

    Marc-Uwe King

    Astrid Henn

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Ich habe mir für meinen neuen Herd einen Wasserkessel gewünscht, denn das Induktion Feld macht das Wasser schneller heiß als ein Wasserkocher. Leider ist in dem Buch vom Marc-Uwe Kling anders entschieden worden. Hier wurde ein Wasserkocher gekauft, der aussieht, wie ein altmodischer Wasserkessel und so kommt es, wie es kommen muss: Opa stellt den Behälter auf den Herd. Leider macht der Plastikrand des Kessels das nicht mit. So muss die Familie sich im Garten aufhalten und im Laufe der Gespräche erfahren wir, dass es in dieser Familie schon einige „Unfalle“ mit Wasserkochern gegeben hat. Da wurde Milch warm gemacht und Würstchen gekocht. Es sind auch schon Ostereier in der Mikrowelle explodiert und Puzzeln mit Sekundenkleber auf den Fußboden geklebt worden. Das Erzählen dieser Peinlichkeiten amüsiert die Familie und die Lesenden. Regt evtl. dazu an eigene Storys zum Besten zu geben. Wir erfahren aber auch, dass der Pizzabote Ambitionen zum Schweigersohn hat und dass Opa hervorragend Tischtennis spielen kann. 

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    Ein Tag in einer völlig normalen Großfamilie, die sich neckt und liebt und von der zu lesen einen Riesenspaß macht. 

    Ein Humor, den ich sehr mag und Bilder, die ein Lächeln auf meinen Mund zaubern, mehr kann ein Buch nicht erreichen. Ach ja, es wird mir auch warm ums Herz.

    Für Erstleser sind die große Schrift, die kurzen Textanteile und die vielen schönen Bilder sehr gut geeignet, aber auch erwachsenen Leser*innen werden gerne diese Familie kennenlernen. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Anna darf bei Oma schlafen

    Anna darf bei Oma schlafen

    Regina Schwarz

    Catharina Westphal

    Ravensburger

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Dieses Pappbilderbuch hat pro Doppelseite einen Vierzeiler, die Reime sind einfach und gut verständlich. Die Bilder klar gezeichnet mit Details, die es zu suchen und zu benennen gilt. Mama bringt Anna zur Oma, die beiden spielen im Garten verstecken, dann werden Pfannekuchen gebacken und gegessen.

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    Anna geht dann in die Wanne und schläft nach der Gute-Nacht-Geschichte ein. Am nächsten Morgen wird sie vom Papa abgeholt. 

    Eine einfache Geschichte, aber sicher eine Unterstützung, wenn es heiß „… darf bei Oma schlafen“

    Dagmar Mägdefrau

  • Mein ungezogener Opa

    Mein ungezogener Opa

    Mathias Jeschke

    Sabine Kranz

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Glatze, Brille und ein Lächeln bis zu den abstehenden Ohren, so ist der Opa in diesem Bilderbuch. Das Bild und der Text der linken Seite bezieht sich auf Oma und rechts sehen wir Opas Reaktion „Oma hat den Hut verloren – Opa wackelt mit den Ohren.“ So beginnt das Buch. Dann kommt das Fazit „Oma macht das gar nicht froh – Opa darf nicht in den Zoo!“

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    Im Hintergrund versuchen die Enkel der Giraffe das Hut aus dem Maul zu ziehen. Weil Opa in der Nase popelt gibt es kein Abendbrot. Dann muss Opa, weil er die Zunge herausstreckt sofort ins Bett und weil er schnarcht wir er ins Gästezimmer geschickt. Am Ende hat Oma die „Nase voll – Opa darf zu uns, das find ich toll!“

    Kurze lustige Reime und fröhliche Bilder machen das Buch zu einem Vorlesespaß. Endlich werden nicht die Kinder für ihr schlechtes Benehmen bestraft, sondern der Opa.

    Dagmar Mägdefrau

  • Was ist nur mit Opa los?

    Was ist nur mit Opa los?

    Andrea Behnke

    Dorothea Kraft

    Südpol

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Im Keller wohnt die Rattenfamilie, Opa und Oma, Papa, die schwangere Mama und Rattenkind. Bestürzt stellen sie fest, dass Opa nicht mehr so recht an ihrem Leben teilnimmt. Meist schläft er, auch nachts, wenn alle Ratten wach sind. Papa versucht ihn aufzumuntern, gibt ihm ein Holz, damit er seine Zähne kürzen kann und muss dann feststellen, dass Opa riecht. Aber Opa ist das alles egal, er ist nur müde und will nicht als seine Ruhe.

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    Oma ist sehr traurig und tröstet sich indem sie Zeitung liest. Auch an einem Ausflug zum Leder fressen will Opa nicht teilnehmen. Da findet Rattenkind einen alten Rollschuh und Opa kommt in diese „Schiebebett“, jetzt kann er mit in die Scheune. Doch Opa macht das alles keinen Spaß und Hunger hat er auch nicht. „Ich bin alt, vergesslich, dick, schlapp, langsam…, sagt Opa Ratte“. Erst als die kleinen Ratten geboren werden, sieht Opa wieder einen Sinn in seinem Leben. Jetzt will er auch die Zähne kürzen um den Baby beim Küssen nicht weh zu tun.

    Es ist so schön, zu sehen, wie sich die Familie um den alten Mann kümmert. Auch den Kummer der Ehefrau kann man nachempfinden. Das Rattenkind ist immer mit neuen Ideen dabei, den Opa aus der Lethargie zu reißen. So geht es sicher oft in intakten Familien zu, wenn die Großeltern alt werden. 

    Eine Situation, die Kinder sicher häufig erleben und die in diesem tollen Kinderbuch geschildert wird. Oft können die Kinder diese schleichende Veränderung von Opa gar nicht einordnen und ein solches Buch zeigt, dass das Alter sowas mit sich bringt. Aber es ist auch schön, dass das Ende tröstlich ist und gerade die Babys dazu beitragen, dass Opa wieder lächelt.

    Der Text ist schon sehr kindgerecht gehalten, aber doch schon etwas länger. Die Bilder bringen sehr schön das Kümmern und die Sorge um den Opa rüber und wenn Opa am Ende seine Zähne kürzt, wirkt er wieder richtig wach und lebendig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Forschungsgruppe Erbsensuppe-oder wie wir Omas grossem Geheimnis auf die Spur kamen

    Forschungsgruppe Erbsensuppe-oder wie wir Omas grossem Geheimnis auf die Spur kamen

    Rieke Patwardhan

    Knesebeck-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 in der Kategorie "Neue Talente"

    Nils ist ein ruhiger Junge und er wird in der Klasse neben die hyperaktive Evi gesetzt. Die beiden Außenseiter gründen eine Bande, denn alle 22 anderen Mitschüler sind schon in einer Detektivband vereint. Linde, eine syrisches Flüchtlingsmädchen vervollständigt die neue Band. Sie hat schon aus ihrem Heimatland Erfahrungen als Chefin einer Detektivband. Alle drei gehen nach der Schule zu Nils Großeltern. Oma kocht für alle, dann werden Hausaufgaben gemacht und um halb vier gibt es eine Pause mit Kakao, den keiner besser kocht als Oma. Doch dann verändert sich Omas Verhalten, sie sitzt nur noch im Wohnzimmer und schaut fern.

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    Als dann immer mehr Dosen mit Erbsensuppe gekauft werden, wissen die Kinder, dass da etwas nicht stimmt. Die Forschungsgruppe Erbsensuppe nimmt ihre Arbeit auf und nach einigen Missverständnissen klärt sich auf, was es mit dem Flüchtlingsmädchen mit der großen Schleife, in die Opa sich als Junge verliebt hat, auf sich hat. Ein Buch, dass die Situation der Flüchtlinge, die heute in unser Land kommen, und die der Flüchtlinge nach dem 1. Weltkrieg verbindet. Das Buch zeigt viele Probleme (ADHA, Mobbing, Flucht, Altersheim, Abschiebung) auf und findet auch Lösungen, die letztlich in der Freundschaft enden.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mensch, Oma!

    Mensch, Oma!

    Bärbel Kempf-Luley

    Sanne Dufft

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

     Nora verbringt ihre Nachmittag oft bei ihrer Oma. Die beiden machen es sich so richtig gemütlich. Es wird gemalt und gebastelt, denn Oma hat kein Fernsehen. Am liebsten essen die beiden Apfelpfannkuchen und manchmal bleibt Nora auch über Nacht.

    Manchmal ist Nora dickköpfig und will etwas oder auch nicht. Aber da hat Oma was gegen zu setzen. Auch sie hat manchmal keine Lust und dann ist es an Nora Oma wieder zu aktivieren.

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    Oma hat aber auch ein wunderbares Gespür für die Gefühle ihrer Enkelin. Schon in der ersten Geschichte geht es um den Elefanten im Flur, wegen dem kann Nora nicht alleine zum Klo. Aber die Oma stellt sie nicht bloß oder belehrt sie, sondern begleitet sie zur Toilette und nimmt den imaginären Elefanten durchaus ernst. Am Ende erklärt Nora „Mensch, Oma, im Flur gibt es doch keine Mäuse.“  und ist sich ganz sicher, dass es auch keine Bären oder Elefanten dort gibt.

    Die beiden fahren Rad, Nora mit ihrem neuen Laufrad, verstecken Gegenstände in der Wohnung, gehen mit der ganzen Familie ins Kasperletheater, weil Oma da so gerne hin will. Sie besuchen den Nikolaus und entdecken Omas neue Wohnung.

    Viele alltägliche Themen werden hier beschrieben und das Verhältnis der beiden ist einfach herrlich mitzuerleben. Da bockt die Oma und Nora ist die Vernünftige, oder beide erleben die Angst, dass der Autoschlüssel weg ist. Auch da macht sich Nora ganz besonnen mit auf die Suche.

    Ich als ganz frische Oma wünsche mir so ein tolles Verhältnis zu meinen Enkeln und sehe dahinter die Liebe, die beide verbinden.

    Ein Buch, das Konflikte löst und Vertrauen schenkt.

    160 Seiten in kurzen Kapiteln und einigen schwarz-weißen Tuschzeichnungen, mit einer etwas biederen Oma,  ist schon eine Aufgabe für Kinder ab 4 Jahre. Aber, ich hoffe es gibt genug Omas, die sich Zeit für dieses tolle Buch nehmen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Gisa Pauly

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ich gebe es zu, ich kenne Gesa Pauly von ihren Syltkrimis um Mama Carlotta und war gespannt, wie sie sich als Kinderbuchautorin verkaufen kann. Ich finde, sie ist ihrem Stil treu geblieben und kann sich durchaus dem Kinderpublikum anpassen.

    Bei einem Ausflug der Klasse in die neu eröffnete Seehundstation schaffen es Hannes, Emil und Inga aus unterschiedlichen Gründen nach Schließung noch im Haus zu sein. Die drei treffen dann noch auf Ingas Oma Rosella, die auch den Bus zurück zum Altersheim verpasst hat. Mit der Oma auf dem Rollator geht es zu Fuß zurück in den Ort. Aber es war noch eine Person bei den Seehunden und die hat augenscheinlich einen Eimer mit Fischen vertauscht. Was kann der Grund dafür sein? Wollte jemand die kleinen Heuler vergiften?

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    Die Kinder gründen eine Detektei „Die Leuchtturmhaie“ und versuchen dem Fall auf den Grund zu gehen. Haben Fischer Olaf und sein seniler Vater damit zu tun? Die Kinder beobachten und stellen mit Hilfe von Oma Rosella Vermutungen an.

    Hannes, der den Streber Emil nicht leiden kann, merkt, dass der auch seine guten Seiten hat und im Team gut zu gebrauchen ist. Inga trifft die Entscheidungen und treibt die Jungen immer wieder an. Da Emils Mutter Krimis schreibt, lernen wir von ihm einiges über Alibi und Motiv.

    Ein schöner kleiner Krimi (144 Seiten) für Erstleser mit fröhlichen Zeichnungen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Opa Rainer weiß nicht mehr

    Opa Rainer weiß nicht mehr

    Kirsten John

    Illustrationen von Katja Gehrmann

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ein Buch mit Gänsehauteffekt für mich, als Erwachsene. Am Anfang läuft Opa Rainer noch mit Mia zur Schule, die beiden haben Spaß miteinander. Dann weiß Opa Rainer nicht mehr wo seine Schuhe sind, er fragt sich, wozu der Stecker da ist, er isst die Erbsen einzeln, weiß den Tag nicht, kennt die Putzfrau nicht mehr und weiß am Ende nicht mehr wer Mia ist. 

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    Zu Letzt hat Opa Rainer einen Schokokeks und bittet Mia ihn aufzumachen. Der letzte Satz lautet „Früher waren Schokoladenkekse noch Schokoladenkekse, einfach so, sie waren völlig unkompliziert. Ich nehme noch einen und mache ihn für Opa auf.“

    Schöne realistische Bilder mit einem modernen, recht rüstig wirkenden Opa mit Dreitagebart und Mütze. Kurze Texte, die durch die Bilder gut erklärt werden.
    Ein Thema, was uns immer mehr beschäftigt und damit auch für die Enkel wichtig ist. Warum benimmt sich Opa plötzlich so eigenartig? Hier wird es sehr einfühlsam beschrieben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Oma, vergiss mich nicht

    Oma, vergiss mich nicht

    Jessica Shepherd

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Demenz ist ein Thema, dass uns in allen Familien begegnet. Oskar erzählt von seiner Oma, der besten Oma der Welt. Er macht viel mit seiner Oma, bis sie immer vergesslicher wird und nicht mehr zu Hause leben kann. Oskar lernt das Heim kennen und Albert, Omas neuen Freund.
    Er geht die Oma gerne besuchen und oft spielt er auch wieder mit ihr oder sie erzählt alte Geschichten. Aber manchmal ist die Oma auch nicht freundlich, manchmal schimpft sie, auch mit Oskar. Aber Eltern und Freunde helfen Oskar über seine Traurigkeit hinweg.

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    Ein sehr kindgerechtes Buch zu einem schwierigen Thema. Aber sicher eine kleine Hilfe, wenn die eigene Oma sich so verändert und ins Heim muss. 

    Dagmar Mägdefrau