• Kotzmotz der Zauberer

    Kotzmotz der Zauberer

    Brigitte Werner

    Illustrationen von Birte Müller

    Verlag Freies Geistesleben

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ich hatte das besondere Glück, dass mir der fluchende Zauberer und der zerzauste Hase von Brigitte Werner persönlich vorgestellt wurden. Es war eine zauberhafte Lesung, die Drittklässler waren sofort begeistert von den Worten, die der wütende Zauberer schrie: „Verstinkter Affenhintern in Puppssuppe“, war sein liebstes Schimpfwort.

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    Doch da taucht der kleine Hase auf und der liebt Worte wie „Samtkätzchenduftgestreichel“ oder ganz leise geflüstert „Monarosadella“.
    Der Hase begreift bald, dass der dunkel gekleidete Zauberer in seinem dunklen Haus sitzt und traurig ist, weil er keinen Freud hat. Mit so einem Meckerfritzen will ja keiner befreundet sein, nein, alle Tiere fürchten sich vor seinen Wutausbrüchen.
    Nur der kleine Hase ist entschlossen dem Zauberer ein guter Freund zu sein und da muss er einiges ertragen, aber er macht den Zauberer immer wieder darauf aufmerksam, dass sie beide etwas gelernt haben. So zum Beispiel, dass die Wut sich gerne durch böse Worte äußert und dass an Tage, die „Hasen-Knutsch-Kuss-Freunde-Klopfherz-Lieblingstag“ heißen, wunderbare Dinge passieren.

    Am Ende feiern alle Tiere, und Zauberer und Hase bekommen einen Namen.

    Ich habe, wie Sie sehen, sofort das ganze Buch gelesen und ein wenig habe ich das Streicheln des Hasen gespürt. Ja, Freundschaft und Nähe ist mit das Wichtigste im Leben. Ein Buch zum (ver)lieben, es zaubert ein Lächeln ins Gesicht des Lesers. Und ich finde, es gibt so viele Probleme auf der Welt, wenn wir ein wenig von den beiden lernen könnten, würde vieles schöner werden. Dazu kommt die wunderschöne Sprache und tolle Wortkreationen. Besonders das Streichelwort „Monarosadelle“ sollten wir öfter flüstern.

    Frau Werner hat mir ins Buch geschrieben, dass sie mir so gute Freunde wünscht, wie der Zauberer und der Hase welche sind. Ich denke, die habe ich auf jeden Fall und ich bin sehr froh darüber.

    Dagmar Mägdefrau

  • Bienen

    Bienen

    Piotr Socha

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Deutscher Jungendliteraturpreis 2017

    Ein beeindruckendes großes Bilderbuch in dem wohl wirklich ALLES über Bienen steht. Ganzseitige Bilder mit einem erklärenden Text quer durch alle Zeiten und Kontinente. Wussten Sie,  dass Napoleon die  Bourbonische Lilie durch Bienen in seinem Wappen ersetzten lies?

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    Oder dass es Wanderimker gibt, die der Blüte mit den Bienen nachreisen.

    Ich muss allerdings zugeben, dass Bienen nie mein Hauptwissensgebiet war, aber durch dieses Buch habe selbst ich einiges gelernt. Und wir wissen ja Sachbücher begeistern Jungen ganz besonders.

    Dagmar Mägdefrau

  • Chen Jianghong

    Chen Jianghong

    Chen Jianghong

    Übersetzung: Erika und Karl A. Klewer

    Moritz-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Die dramatische Geschichte mit eindrucksvollen, magischen Bilder hat ein traumhaft schönes Ende. Mit diesem Buch gelingt es dem chinesischen Autor wunderbar, eine Brücke von Europa nach China zu bauen.

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    Vorgelesen wurde das Buch im Lesezelt, in Kinder- und Jugend-Einrichtungen, im Förderkreis Grugapark und auf Spielplatzfesten. Begeistert zugehört haben Kinder von 3-12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene.

    Einmal wurde das Buch auch von 6 türkischen Müttern in Begleitung von 12 Kindern im Alter von 3-12 Jahren präsentiert. Dabei wurde die Geschichte mit eigenen schlichten Worten erzählt und von einer türkische Mutter übersetzt. Alle haben hingerissen zugehört.

    Gisela Kühn

  • Roberta – Die Prinzessin in der Krone

    Roberta – Die Prinzessin in der Krone

    Verena Pavoni

    dtv atlantis

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Die Prinzessin Roberta trägt ihre Krone nicht, sondern sie wohnt darin. Ihre Zeit vertreibt sie damit die Zacken zu zählen, es sind mindestens hundert, wenn nicht gar tausend.
    Bis Mister Bo, ein Hund, ihr erklärt, dass sie sich im Kreis dreht und die Krone nur 12  Zacken hat. Zuerst ist Roberta wütend und dann wird ihr langweilig.

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    So kommt es, dass sie über den Zackenrand steigt und in die Welt geht. Mr. Bo zeigt ihr bei einem Spaziergang, was es zu entdecken gibt. Und der Leser sieht die Bilder ohne Text und kann selbst eine Geschichte dazu erfinden. Leider regnet es und die Abenddämmerung kommt. Robert gefällt das alles gar nicht. Sie will nach Hause. Schließlich schläft sie unter einem Baum ein. Am Morgen trifft sie auf den keinen König Klee, der wie sie die Zacken seiner Krone zählt. Auch er wird wütend, als sie ihm erklärt seine Krone habe nur 9 Zacken. Beide gehen zurück zu Robertas Krone, die wurde zwischenzeitlich gedreht und hat jetzt Eingänge zwischen den Zacken und am Ende feiern alle ein großes Fest und haben Spaß.

    Die Zeichnungen sind sehr realistisch, Roberta trägt Biedermeier, obwohl die Umwelt modern ist. Ein Buch in dem es einiges zu entdecken gibt, das man dann interpretieren kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Nusret und die Kuh

    Nusret und die Kuh

    Anja Tuckermann

    Illustratoren: Mehrdad Zaeri & Uli Krapen

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Nusret wohnt mit Opi und Omi im Kosovo. Seine Eltern und Geschwister sind im Krieg nach Deutschland gegangen und als später Nusret geboren wird, bleibt er bei den Großeltern auf dem Bauernhof. Er wächst mit der Natur auf und hat eine besondere Freundschaft mit der Kuh. Wenn ein Brief der Eltern aus Deutschland kommt, muss der Briefträger ihn vorlesen, da weder die Großeltern noch Nusret lesen können.

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    Deshalb soll Nusret zu den Eltern nach  Deutschland. Er macht sich also mit der Kuh auf und geht in Deutschland zur Schule und findet dort Freunde.

    Im Urlaub geht es zurück zu den Großeltern und die Kuh, die auch lesen gelernt hat, bleibt jetzt dort und liest die alten und neuen Briefe vor.

    Die Bilder im Buch sind etwas verwaschen, nicht sehr realistisch. Trotzdem ist es schön sie anzuschauen. Hinten im Buch erklären die beiden Illustratoren, wie sie die Bilder zu diesem Buch gemalt haben. Für mich ist es sehr interessant zu erfahren, dass man zu zweit Bilder malen kann.

    Mit der Geschichte tue ich mich etwas schwer. Zunächst verläuft alles sehr realistisch und dann zieht der kleine Nusret aus dem behüteten Bauernhof mit der Kuh alleine ins Ausland. Auch die brieflesene Kuh passt für mich nicht ins Bild. Die Gefühle der Beteiligte sind hingegen gut getroffen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Sams zu viel

    Ein Sams zu viel

    Text, Einband und Illustrationen von Paul Maar

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    11-2015 Lovelybooks Leserpreis (Shortlist)

    Hach, und hach und hach! Ein Sams-Rückblick-Buch. Zum einen in meine eigene Kindheit – was habe ich das Sams geliebt! – und zum anderen in die gemeinsame Vergangenheit von Herrn Taschenbier und dem Sams. Damals war Herr Taschenbier noch Junggeselle und Frau Rotkohl ebenfalls Single.

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    Da tauchte plötzlich ein zweites Sams auf. Das hatte sich Herr Taschenbier versehentlich mit dem allerallerallerletzten Wunschpunkt gewünscht. Und dieses neue Sams ist lieb und nett und schüchtern – und mag keine Wurst. Alles in allem also das absolute Gegenteil vom „richtigen“ Sams. Deshalb wohnt es auch bei Frau Rotkohl und nicht bei Herrn Taschenbier. Dass es da zu allerlei witzigen Verwicklungen kommen muss, kann man sich ja denken …

    Katia Simon

  • Knecht Ruprecht

    Knecht Ruprecht

    Theodor Storm

    Bilder von Klaus Ensikat

    Kindermann Verlag

    Poesie für Kinder

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Wieder einmal ist es dem Kindermann-Verlag gelungen, ein altes Gedicht in einen schönen neuen Mantel zu packen. Wie ich zugeben muss, ist Knecht Ruprecht das einzige Gedicht, dass ich auswendig kann. Aber hier mit den liebevoll gezeichneten Bildern macht es Spaß, sich noch einmal an dem Gedicht aus Kindertagen zu erfreuen.

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    Machen Sie sich einfach mal die Freude und lesen dieses Buch vor der Bescherung. Das wird sicher eine besondere Weihnachtsstimmung verbreiten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der alte Elefant

    Der alte Elefant

    Laurence Bourguignon

    Valérie d'Heur

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ein Bilderbuch ab 5 über das Sterben? Ich finde so etwas muss es geben, denn auch die Kleinen erfahren, dass das Leben endlich ist. Und ein Buch, dass dieses Thema ohne Angst angeht, ist sicher hilfreich für uns Erwachsene.
    Der alte Elefant ist mit der kleinen Maus befreundet und beide erleben viel gemeinsam. Die Maus lernt Orte kennen, zu denen sie es alleine nie geschafft hätte. Aber der Elefant ist auch alt und müde, und er überlegt, ob er seinen Freunden ins himmlische Reich der Elefanten folgen soll.

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    Dazu muss er in einen Wald, der nur durch eine Brücke, die über eine tiefe Schlucht  führt, zu erreichen ist. Leider ist diese Brücke defekt, aber die handwerklich begabte Maus könnte sie reparieren. Die beiden verbringen noch einige Zeit miteinander, aber als die Maus merkt, dass es dem Elefanten gesundheitlich immer schlechter geht, macht sie sich doch auf, die Brücke zu flicken. Als der Elefant über die Brücke geht verspricht er: „Einmal sehen wir uns wieder- für immer und ewig!“

    Sehr einfühlsam gemalte Bilder, die die Gefühle sehr schön darstellen. Kurze Texte, die aber alles sagen.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Oma, vergiss mich nicht

    Oma, vergiss mich nicht

    Jessica Shepherd

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Demenz ist ein Thema, dass uns in allen Familien begegnet. Oskar erzählt von seiner Oma, der besten Oma der Welt. Er macht viel mit seiner Oma, bis sie immer vergesslicher wird und nicht mehr zu Hause leben kann. Oskar lernt das Heim kennen und Albert, Omas neuen Freund.
    Er geht die Oma gerne besuchen und oft spielt er auch wieder mit ihr oder sie erzählt alte Geschichten. Aber manchmal ist die Oma auch nicht freundlich, manchmal schimpft sie, auch mit Oskar. Aber Eltern und Freunde helfen Oskar über seine Traurigkeit hinweg.

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    Ein sehr kindgerechtes Buch zu einem schwierigen Thema. Aber sicher eine kleine Hilfe, wenn die eigene Oma sich so verändert und ins Heim muss. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Nenn mich nicht Mama!

    Nenn mich nicht Mama!

    Marianne Dubuc

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Da lebt das Eichhörnchen gemütlich auf seinem Baum und eines Tages liegt eine stachelige grüne Kugel vor seinem Eingang.  Erst leibt sie unbeachtet, doch dann kommt ein haariges Wesen mit einer komischen Nase aus der Kugel geschlüpft. „Nenn mich nicht Mama!“ ist die Reaktion des Eichhörnchens, als das komische Etwas ihn so anspricht.
    Aber dann darf der Neuankömmling doch in das Eichhörnchenhaus und mit in der Hängematte schlafen. Es gibt sogar Haselnüsse zum Frühstück. Dann macht sich das Eichhörnchen auf und sucht nach der Mutter des Wesens. Bei seiner Rückkehr empfängt ihn der Puschel mit einer feinen Suppe. Leider wird das weiße, haarige Ding schnell, quasi über Nacht immer größer.

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    Dadurch entsteht Unordnung im Eichhörnchenhaushalt und es hofft, bald die Mutter zu finden, damit er den neuen Mitbewohner los wird. Als das Fellknäul das Eichhörnchen vor dem Adler rettet, stellen die beiden fest, dass sie doch zusammen gehören.

    Sehr schöne großformatige Bilder. Weshalb man ein Eichhörnchen mit Suppe erfreuen kann und weshalb das Fabelwesen so schnell wächst, entzieht sich meinem Verständnis. Natürlich gewöhnt Otto, das Eichhörnchen, sich an den neuen Mitbewohner und es entsteht eine Freundschaft zwischen beiden, trotz aller Verschiedenheiten.

    Dagmar Mägdefrau