• Heiße Milch mit Honig – Eine Geschichte, die wärmt und tröstet

    Heiße Milch mit Honig – Eine Geschichte, die wärmt und tröstet

    Frank Daenen

    Bohem

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Da sitzt der kleine niedliche Bär an seinem Klavier und schaut sehnsüchtig in den Himmel, so stellt sich mir das Cover da. Die Doppelseite des Einbandes zeigt die lustige Geburtstagsfeier für einen Bären. Mit einem Karton voller Geschenke auf einen Stock gestützt, geht es wohl heim.
    Da sitzen die beiden, der kleine und der große Bär gemütlich in ihren Sesseln und trinken heiße Milch. Der Kleine macht Pläne fürs Frühjahr und es fallen ihm vielen schöne Sachen ein, die beide gemeinsam machen können.

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    Und dann ist Schlafenszeit. Als der Kleine Bär nach dem Winter wieder aufwacht, sind alle da, nur Großer Bär nicht. Die Freunde versuchen den Bären zu trösten, und „Ab und zu gelingt das.“ Alles was der Kleine Bär sich vorgenommen hat, erledigen sie mit ihm. Er ist dann manchmal „das fröhliche Bärchen“, aber der Große Bär fehlt ihm. Es ist nicht schlimm, dass er traurig ist. Alle denken an den Großen Bären und trinken heiße Milch mit Honig.
    Der hintere Einband entspricht dem Cover mit der Widmung „Für Papa“.
    Für mich war das Buch Balsam, wie die heiße Honigmilch. Die Bilder sind so gefühlvoll und der Trost, den die Tierfreunde an den Kleinen Bären geben, kann ich spüren. Ein wundervolles Buch über Trauer und Verlust, aber auch über Trost und Freundschaft.

    Dagmar Mägdefrau

  • Furzipups der Knatterdrache

    Furzipups der Knatterdrache

    Kai Lüftner

    Wiebke Rauers

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Niedlich schaut der kleine bunte Drache uns vom Cover aus an. Neben ihm ist der dicke Button installiert, der die Pupsgeräusche macht. Leider ist das Geräusch nicht so klar zu erkennen. Es hört sich eher wie eine knarrende Tür an. Man kann den Knopf durch eine Klappe im Einband entfernen und einzeln nutzen bzw. die Batterie wechseln.
    Die anderen ebenso bunten Drachen sehen sehr ungewöhnlich aus. Sie haben z.B. drei oder fünf Augen, aber auch nur eines. Aber sie können alle Feuer speien.

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    „—alle Drachen dieser Erde, spucken Feuer bei Gefahr, nur Furzipups nicht, leider wahr.“ Wenn Furzipups es probiert, entweicht ihm nur ein Pups. So viel der kleine Drache auch übt, es gelingt ihm immer nur ein Pups. Scharfes Essen und baden in Lava, alles hat keinen Erfolg. So kommt er zu dem Schluss „Feuerspuken ist nur Stress, dachte sich, dann lässt du es.“ So erfreut er die anderen mit seinen rhythmischen Pupsgeräuschen. Und die Moral von der Geschicht: „Fühlst du dich unverstanden? Dann sing dein eignes Lied, und pupse, wenn es sein muss, in deinem eigenen Beat.“
    Eine lustige Geschichte mit fröhlichen, bunten Bildern, aber mir ein bisschen flach. Die Kinder werden, dass ist zu erwarten, das Pupsen und das darüber sprechen mögen. Mein erster Zuhörer war auf jeden Fall sehr begeistert. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich hab da so ein Gefühl – Ein Buch übers Kichern, Weinen, Wüten, Freuen

    Ich hab da so ein Gefühl – Ein Buch übers Kichern, Weinen, Wüten, Freuen

    Katharina Grossmann-Hensel

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Na, wie fühlst du dich heute?“ die Frage kennen die Kinder, denen das Buch vorgelesen wird, sicher auch. Das Kind im Buch überlegt zunächst, was sind Gefühle. Beim Aufstehen ist sie zunächst noch müde, aber auch zufrieden. Auf der nächsten Seite lernen wir Gefühle von außen und innen kennen. „Kalt ist kalt“, aber auch gute und schlechte Gefühle. Der Abschied der Eltern im Kindergarten macht das Kind traurig.

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    Die anderen Kinder haben unterschiedliche Gefühle. Wir lernen die Wut und ihre Anzeichen kennen, aber auch eine Art der Beruhigung kennen. Sogar Mama wird wütend, sie schmeißt sich aber nicht mehr auf den Boden. Dann stellt sich das Mädchen vor, wie es wäre, wenn das auch Erwachsene täten. Danach geht es um das Miteinander, dann sitzt sie allein in der Bahn und fühlt sich fremd. So kommen wir zur Angst und zur Traurigkeit. 
    Die Zeichnungen in dem Buch wirken krakelig und kindlich, aber sie zeigen sehr gut, wie die Gefühle nach außen wirken. Über Gefühle zu sprechen fällt auch Erwachsenen schwer, vielleicht kann das Buch ein wenig helfen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der magische Dolch – Lilly Flunker Saga 4

    Der magische Dolch – Lilly Flunker Saga 4

    Kristina Tiemann

    Independently published

    Autorenempfehlung ab 10 Jahre

    Das Cover zeigt die magische Kobra Naja Haje, die im Diadem der Hohepriesterin von Khem eingearbeitet ist. In diesem vierten Teil der Sage treffen alle Protagonisten der vorherigen Bände zusammen. Neilernahn, der Hohepriester und Prinz von Khem kehrt wieder nach Hause zurück. Er kann sich in einen Säbelzahntiger verwandeln und wird so zum gefährlichen Gegner, trotzdem gerät er immer wieder in Gefangenschaft.

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    So auch auf dem Weg hier her, dadurch konnte er erfahren, dass der böse Druide Durus eine Armee von Orks zusammenstellt und dass er sich mit dem Seelenfresser Tagax zusammengetan hat. Der gute Druide Magnus fliegt als Adler zusammen mit Lilly nach Khem, dieses Land liegt in Ägypten, aber auf einer anderen Ebene und auch irgendwie in einer anderen Zeit. So trifft Lilly nach langer Zeit wieder auf ihre geliebte Großmutter.
    Victor ist mit seinen Feenfreunden in Frankreich und trifft dort auf Amelié, die erst seit kurzen weiß, dass Feenblut in ihre schlummert und die sich deshalb in ein weißes Pferd verwandeln kann. Ein Brief ihrer verschollenen Mutter gibt ihr die Gewissheit über ihre Abstammung und sie ist bereit den Freunden im Kampf gegen des Böse zu helfen. So macht sich auch diese Gruppe einschließlich Ameliés Brüder und eines Freundes auf den Weg nach Khem. Sie nehmen ganz offiziell den Flieger nach Luxor.
    Während dessen überlegen Lillys Tante Gardenia und der Feen-Krieger Haluin wie sie einen Teil des Skarabäus finden können. Es soll in einem Höhlen-Labyrinth versteckt sein. Schon an meiner kurzen Zusammenfassung kann man erkennen, dass es viel mystische Orte und ungewöhnliche Gestalten in dieser Geschichte gibt. Die Kinder Lilly und Victor haben schon in den vorhergegangenen Büchern gezeigt, dass nicht nur sehr klug, sondern auch sehr mitfühlend sind. Victor nutzt gerne Sprichwort, die er aber immer lustig verdreht, was immer wieder für Heiterkeit sorgt. Die beiden verbringen schöne Stunden in Khem und so können wir einiges über die ägyptischen Tempelanlagen erfahren. Aber danach wird es wieder sehr spannend und der Kampf mit dem Tagax, der mit seinen Tentakelarmen immer wieder Krieger erwischt und ihnen die Seele nimmt, ist nervenaufreibend beschrieben. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

    Ich bin keine begeisterte Fantasyleserin, aber diese Saga hat mich in den Bann gezogen. Die anderen Welten und ihre Geschöpfe sind sehr gut und logisch beschrieben und ich freue mich auf den letzten Teil, in dem hoffentlich das Gute um Magnus siegt. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Das Plapperküken

    Das Plapperküken

    Janie Bynum

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Da zieht das Plapperküken los mit einer Schuppe in der Hand und allerhand Sachen auf dem Handwagen. Im Einband sehen wir seine Fußabdrücke auf der Wiese. Dann sitzt es am Tisch und frisst Würmer, während die Familie verzweifelt, denn über all dem sehen wir viele Male das Wort „Piep“. Mama, Papa und die Schwester haben keine Zeit, also plaudert das Küken mit sich selbst und buddelt ein Loch. Da findet es ein großes rundes Ei, das es in seinem Wagen mit nach Hause nehmen will.

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    Leider muss er es zurückbringen, doch er kümmert sich um das Ei und die ganze Zeit hören wir sein „Piep“. So kommt es, dass die Schildkröte, die aus dem Ei schlüpft, ebenfalls „Piep“ sagt. Da diese neue Freundin nicht viel sagt, kann das Plapperküken weiter plappern.
    Im hinteren Einband sieht man neben der Hühnerfußspur noch zwei weiter Streifen.Ein Buch mit einfachen Sätzen und vielen Pieps, klaren Bildern und mit Happy End.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ritter Schnubidu hilft dem König

    Ritter Schnubidu hilft dem König

    Kathrin Eimler

    Illustration von Bettina Kumpe

    Eigenverlag

    Autorenempfehlung ab 3 Jahre

    Mit einem netten Lächeln sehen wir den Ritter in voller Rüstung mit seinem Schwert auf einer Kuh sitzend auf dem Cover. „Auf seiner lieben, braven Kuh, reitet gern der Ritter Schnubidu.“ So wird er uns im Buch vorgestellt. Er lebt nicht auf einer Burg, sondern in einem kleinen Haus. Dort steht er mit seiner Reitkuh und mit schnellen Schritten kommt aufgeregt der König auf ihn zugelaufen. Der wendet sich mit seinem Problem an den Ritter, sein Pferd steckt mit seinem Huf fest.

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    So reitet der Ritter los, das Pferd zu befreien. Doch der König hat noch ein anderes Problem, er hat seine Krone verloren. Auch hier kann der Ritter Schnubidu helfen. Selbst als der König seinen Heimweg zum Schloss nicht mehr findet, ist Schnubidu sofort bereit ihn dort hinzuführen. 
    Schnubidu ist hilfsbereit und verneigt sich immer wieder vor seinem König, er nimmt ihn ernst und macht sich nicht über ihn lustig. So bekommt er am Ende eine Belohnung vom König.
    Zu jeder Textseite gehört ein ganze Bilderseite mit schönen passenden Illustrationen. Der Text ist in Reimform geschrieben und da finde ich einige Sätze konstruiert. „Lieber König, ich suche dein Pferd! Jedes Tier doch nach Hause gehört!“ Als besonderen Service gibt es im Buch ein Ausmalbild entsprechend dem Cover und einen Basteltipp mit Klopapierrollen. Besonders die Kuh ist sehr gelungen.Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet und wird den Kinder Spaß machen, schon allein, weil Ritter Schnubidu ein so ungewöhnliches Reittier hat. Das Thema Demenz, die Vergesslichkeit des Königs, ist nicht so vordergründig, trotzdem kann man einiges im Umgang von Schnubidu mit dem König lernen.  

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Klub der Krokodile – Alles über Alligatoren, Kaimane und Co.

    Der Klub der Krokodile – Alles über Alligatoren, Kaimane und Co.

    Owen Davey

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Das Cover hat eine Leinenstruktur und zeigt einige Krokodile. Die Bilder in dem Buch sind ähnlich gezeichnet. 
    Zu Beginn werden die vier Arten erklärt und dann sehen wir die Nahrung der Krokodile. Der „perfekte Bauplan“ erklärt uns den Körper mit seinen Besonderheiten. Krokodile gab es schon zur Zeit der Dinosaurier. Erstaunlich, wie träge und dann im Wasser so flink sich Krokodile bewegen können und damit auf viele Arten jagen können.

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    Um die Aufzucht geht es im nächsten Teil, danach wird das soziale Leben beschrieben. Eine Seite ist den verschiedenen Größen der Tiere gewidmet. „Legenden“, „Berühmte Krokodile“ und die Gefahr der Ausrottung und was wir dagegen tun können ergänzen das Buch. 

    Das Buch hat einen sehr schönen Aufbau und beinhaltet viel Fachwissen über diese faszinierenden Reptilien. Ich hätte mir die Bilder etwas realistischer gewünscht, obwohl sie sicher auch künstlerischer Sicht sehr gut gemacht sind.

    Dagmar Mägefrau

  • Wenn ein Stern vom Himmel fällt

    Wenn ein Stern vom Himmel fällt

    Mem Fox

    Freya Blackwood

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Eines Abends… fiel ein Stern vom Himmel“ Die Gegend, die auf dem Bild abgebildet ist, sieht nicht sehr einladend aus. Sperrmüll steht auf dem Bürgersteig und das Auto ist wohl nicht mehr ganz vollständig. Ein Paar mit Hund ist alleine unterwegs. Wenn man genauer hinschaut, liegt auf dem alten Sessel das Baby, dass zunächst ein Stern war. Das Paar nimmt sich des kleinen Bündels an und alle sind sicher “Dies ist das schönste Baby“.

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    Auf der belebten Straße sieht man viele hilfreiche Nachbarn. Wir sehen auf den nächsten Seiten, wie das Baby zum Mädchen und später zur Frau wird. Sie wird als „Freundlich und liebevoll, fürsorglich und klug“ bezeichnet, sie wird „geliebt und geschätzt“. Als sie älter wird, hat sie eine große Familie um sich versammelt. Familie und Freunde „gingen behutsam mit ihrem Stern um“. Dann wird die alte Frau immer kleiner, bis sie ganz winzig war. „So winzig, dass sie ganz verschwand“. So wird sie wieder zum Stern und alle schauen in den Himmel und erinnern sich an sie.

    Die Bilder sind in zarten Farben weichgezeichnet und die Geschichte wird in wenigen Worten erzählt. Ich empfinde sie als sehr tröstlich. Unser Kommen und Gehen durch einen Stern zu erklären gefällt mir sehr gut. Aber auch das Leben, das auf den vielen Seiten dazwischen beschrieben wird, zeigt eine glückliche Frau und auch das gefällt mir gut. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Was versteckt sich in deinem Bauch, Mama?

    Was versteckt sich in deinem Bauch, Mama?

    Patricia Martin

    Rocio Bonilla

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 1 Jahr

    Ich liebe diese klaren einfachen und liebevoll gezeichneten Bilder. Hier kommt die Geschichte auch ganz ohne Worte aus. 
    Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen mit einem Luftballon unter seinem geringelten Shirt. Auf der ersten Doppelseite des Pappbilderbuches zieht er mit seinem Schmuseelefanten im Wagen los. Mama sitzt lesend auf der Couch und der Junge zieht sich an der Lehne hoch. Szenen, die jedes Kind kennt. Doch beim Zähneputzen fällt ihm der dicke Bauch, der zwischen Rock und Shirt zu sehen ist, auf.

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    Auch beim Mittagessen schaut er erstaunt auf die Wölbung unter dem Pullover. Beim Spaziergang im Regen streckt Mama, von der wir nur immer die Mitte sehen, den Bauch stolz vor. Der Junge hat eine Idee und steckt den Luftballon unter sein Shirt. Neben seinem Bett, in das er sich mit seinem Elefanten kuschelt, steht eine Wiege. Liebevoll streichelt er über Mamas Bauch und zuletzt liegt das Geschwisterchen in der Wiege und Mamas Bauch ist wieder flach. (Das ist, wie wir wissen, Wunschdenken.)

    Ein sehr einfühlsames Buch, das zukünftigen großen Geschwistern zeigt, was auf sie zukommt. Ich denke, dass ein solches Buch sehr hilfreich sein wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Oma Kuckuck

    Oma Kuckuck

    Frauke Angel

    Stephanie Brittnacher

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2020

    Kimisiegel für Vielfalt in Kinder- und Jugendbücher 2020

    „Oma hat einen Vogel“, dieser Satz ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Denn Oma hat eine Kuckucksuhr, die die volle Stunde ansagt. Sonntags ist die Enkelin, die uns diese Geschichte erzählt, immer bei ihrer Oma. Die beiden kochen Vanillesuppe, ohne die Anweisung zu befolgen „Rezepte sind was für Feiglinge“ ist Omas Devise. So gerät die immer wieder anders. Nachdem Oma ihren Mittagschlaf gemacht hat spielen die beiden Memory. Wieder nach eigenen Regeln, die vorsehen Geschichten zu erzählen.

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    Oma erzählt dann gerne von früher. Als Mama die Tochter abholt, kennt Oma ihre Tochter nicht wieder. Das Mädchen beobachtet das wirre Verhalten der Oma und beschreibt es aus ihrer Sicht. Am Ende sitz das Mädchen mit ihren Eltern auf Omas Küchenboden und es muss entschieden werden, dass die Omas in ein Heim muss. Besonders die Mutter hat ein schlechtes Gewissen deshalb. Dort sehen wir Oma am Ende und neben ihr sitz der Hund, der ihr als Kind verweigert wurde. 

    Der Text des Buches ist sehr einfühlsam geschrieben. Dass der Kuckuck immer wieder eine Rolle spielt, gefällt mir sehr gut. Die Szene, die zur Entscheidung führt, dass sie Oma ins Heim muss, endet damit, dass die Oma auf der Erde liegt, sicher kein einfacher Anblick, auch wenn sie auf der nächsten Seite in den Armen ihrer Tochter Trost findet. Das Mädchen erzählt die Geschichte mit ihren Worten und damit scheint es mir leichter verständlich für Kinder. Viele Kinder werden erleben, dass ihre Großeltern einen „Vogel“ haben und dieses Buch kann zur Erklärung beitragen. 

    Auf den letzten beiden Seiten sehen wir die Macherinnen dieses Buches, die sich als Geschichtenerzählerinnen vorstellen und mit diesem Buch haben sie eine besondere Geschichte erzählt und gezeichnet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Club der kleinen Millionäre 3 – Coole Kids und eine rätselhafte Schatzkarte

    Der Club der kleinen Millionäre 3 – Coole Kids und eine rätselhafte Schatzkarte

    Elfi Sinn

    BoD

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Inzwischen haben Fritzis Vater und Sportys Mutter geheiratet und alle zusammen beziehen ein neues Haus. Lissy, die jetzt auch Besitzerin eines kleinen Hundes ist, zieht in das Nachbarhaus. Da es das Ziel der Freunde ist Millionäre zu werden, müssen sie sich um neue Geldquellen bemühen. Zum einen haben sie eine Art Schrein (Reichtumsecke), mit Dingen, denen nachgesagt wird, dass sie Reichtum bringen. So hat Lizzy sechs Geldbäume und eine Dämonenmaske mit einer vergoldeten Nase.

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    Da sie mit einer ähnlichen Aktion gut Erfahrungen gemacht haben, bitten die Kids das Universum um neue Geldquellen. Es dauert aber einige Zeit, bis sich eine Chance ergibt. So können sie durch geschicktes Handeln ein Baby retten. Sie sprechen sich sehr strikt gegen die „Friydays for Future“-Bewegung aus. Sie wollen nicht auf die Schule verzichten unterstützen aber durch Häkeltaschen das Pflanzen von neuen Bäumen.
    Durch ein altes Buch kommen die Kinder dann auf die Fährte eines Schatzes. Es gilt Rätsel zu lösen und daraus Schlüsse zu ziehen. Obwohl besonders Ben sehr technikaffin ist, wird hier nicht gegoogelt, sondern die Lösung durch Nachdenken gefunden. 
    Obwohl die Freunde sich sehr um ihr Geld und deren Anlage kümmern (Im Buch wird sogar der Cost Averge-Effekt erklärt) ist ihnen ihre Freundschaft und die Familie sehr wichtig. 

    Das Buch ist gut zu lesen und die Schatzsuche war ungewöhnlich und spannend. Die Protagonisten sind sympathisch, aber mir ging es letztendlich doch zu sehr ums Geld.

    Dagmar Mägdefrau

  • Eine Maus namens Julian  

    Eine Maus namens Julian  

    Joe Todd-Stanton

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sieht man den Fuchs und die kleine Maus Julian. Einige der kleinen Pflanzen sind mit Lack besonders hervorgehoben, das spricht die Kleinen zusätzlich an. Der Einband zeigt das Höhlenlabyrinth der Tiere. Unter den Wurzeln eines Baumes ist Julians Zuhause. Er lebt allein und findet das gut. Er sucht keinen Kontakt zu den anderen Tieren, die man in ihren Höhlen immer zu mehreren sieht. Er hatte seinen Alltag im Griff, aber was er nicht wusste, war, dass der Fuchs ihn beobachtete.

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    Auf dem Bild ist ein Auge des Fuchses zu sehen, der durch die Blätter schaut. Am Abend stürzt er sich durch Julians Fenster. Doch er kann Julian mit der Schnauze nicht erreichen und muss dann feststellen, dass er festhängt. Das Bild mit dem Fuchsmaul mit den spitzen Zähnen und Julian, der sich ganz in die Ecke quetsch, ist sehr eindrucksvoll. Aber auch das Bild des ganzen Fuchses, dass seine missliche Lage zeigt, ist schön gemalt. Die beiden kommen ins Gespräch und Julian gelingt es den Fuchs zu befreien. Als Julian ein Unglück geschieht und er der Eule direkt gegenübersteht, kommt ihm der Fuchs zur Hilfe. „Jetzt sind wir quitt“ 

    Die eindrucksvollen Bilder und die klare Botschaft dieses Buches gefallen mir sehr und ich kann es wirklich empfehlen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ricki in der Tintenwolke

    Ricki in der Tintenwolke

    Hanna Müller

    Hannah Stollmayer

    Carla Swiderski

    Illustriert von Adolfo Serra

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Klein, rosa und mit großen dunklen Augen schaut Ricki der Tintenfisch aus dem Cover. Im Einband sehen wir ihn inmitten anderer farbiger Fische, aber auf der Titelseite ist er durch eine dunkle Wolke verdeckt. 
    Der kleine Tintenfisch sammelt jeden Morgen die mit seinen acht Armen die Fundstücke vom Meeresboden auf. Doch leider ist er sehr schreckhaft und immer, wenn er sich erschrickt, stößt er eine Wolke dunkler Farbe aus. So hält ihn das Seepferdchen für ein Gespenst.

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    Als eine kleine Sardine in eine Flasche schwimmt und nicht wieder herauskann. Beobachtet Ricki die Befreiungsversuche der anderen Tiere. Erst als er befürchtet, dass der Hammerhai die Sardine verletzen könnte, mischt er sich ein und befreit die kleine Sardine. Die anderen Tiere, die Ricki bisher nicht kannten, feiern ihn mit einem Fest.
    Bilderbücher enden sehr häufig mit einer Feier. Ich würde mir da etwas mehr Einfallsreichtum wünschen.
    Der schüchterne rosa Tintenfisch ist einfach liebeswert und wir freuen uns mit ihm, dass er mit seiner Heldentat die Anerkennung der anderen Meeresbewohner errungen hat. Schon allein, wie alle Tiere sich um die gefangene Sardine bemüht haben, zeigt, wie wichtig Freundschaft ist. Die Kinder, denen das Buch vorgelesen wird, lernen einige Meeresbewohner kennen und sehen auch, wie gefährlich so eine Flasche für die Fische sein kann. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Borst vom Forst will hoch hinaus

    Borst vom Forst will hoch hinaus

    Yvonne Hergane

    Wiebke Rauers

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Gerne habe ich den ersten Teil „Borst vom Forst“ vorgelesen und den kleinen Frischling auf seiner Suche begleitet. Damals gab ihm die Möwe den Tipp, dass die Muschel ins Meer gehöre und genau dort hat er die Robbe Merilyn kennengelernt. 
    Meriylin und Borst sind auf einer Wiese und finden dort ein Ei. „Borst hebt und wiegt das Ei. Es ist babyleicht, als ob es schwebt. Borst überlegt.“ Doch da schlüpft das Küken schon aus dem Ei. „Schnabelspitzig, schwitzig feucht leuchtet es hervor.“ Sofort planen die Freunde das Ei zurück ins Adlernest zu bringen. Zunächst versucht Borst mit Hilfe der Robbe auf den Baum zu klettern.

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    Doch er landet nur auf dem Po. Aber wollte Borst nicht gerne fliegen? Erst als Mama, die Robbe, die Möwe und eine Ameise das Gegengewicht bilden kann er mit einer Baumstammwippe hoch sausen. Wieder rutscht er am Stamm herab, landet aber im Adlerhorst. Der Adler freut sich und heiß sein „alleradlerschönstes Kind“ willkommen. Doch wie kann Borst wieder auf den Boden zurückkommen? Tapfer springt er aus dem Nest, die Möwe unterstützt ihn beim Fliegen. „Ein stumpfes Plump, ein dumpfes Hump, Borst und die Möwe sind gelandet.“ Zum Glück helfen die Ameise, Merilyn und Mama ihm dabei, so landet er auf der „dicken Borstenfederflossendecke“.

    Mit den Zitaten aus dem Bilderbuch konnte ich vielleicht einen kleinen Vorgeschmack auf die wunderschöne Sprache geben. Die Reime gehen mir beim Vorlesen so schön von der Zunge. Dazu noch die liebevollen Bilder, der kleine vorwitzige Frischling, die Seemöwe, die uns am Anfang ihre „Coolen Möws“ vorführt und die besserwisserisch, aber auch hilfsbereit ist. Mama, die immer zu Stelle ist, wenn ihre Hilfe benötigt wird und Merilyn, die Robbenfreundin, die Borst stets unterstützt. Sie alle zeigen uns mit ihrer Mimik ihre Gefühle. 

    Ich hoffe, Borst wird noch weitere Abenteuer erleben und es wird noch mehr solche sprachlich ausgefeilten Bilderbücher von Yvonne Hergane geben. Aber zunächst freue ich mich aufs Vorlesen dieses Buches. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Lucy Longfinger – Gefährliche Geburtstagsgrüße

    Lucy Longfinger – Gefährliche Geburtstagsgrüße

    Anja Habschick

    KJB

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Die Familie Longfinger, echte Gauner, haben einen Kodex, den man am Ende des Buches findet. Dieser Kodex besagt u.a., dass die Familienmitglieder niemanden ein Haar krümmen und von den reichen nehmen, allerdings auch, „Keine Freunde außerhalb der Familie“. So kommt es, dass Lucy ihre Tage mit ihren Mäusen und dem Hund Cash verbringt. Sie ist aber auch schon sehr in die Geschäfte der Familie eingeweiht. 
    Als sie sich ein Eis holt, spricht sie Toni, der Sohn des Besitzers an und er ist ein echter Charmeur und lässt nicht locker. Aber Lucy kann sich ja keinen Freund leisten, wenn sie den Kodex nicht verletzten will.

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    Sie hat auch ganz andere Probleme, der Gangsterboss Ratto erpresst Lucy, damit ihre Eltern in seiner Organisation mitarbeiten sollen. Lucy hat nur wenige Tage bis zu ihrem 12. Geburtstag, an dem das Ultimatum abläuft.

    Auf über 250 Seiten (25 Kapitel) wird über Lucy berichtet, die als Gangsternachwuchs keinen einfachen Stand hat, zumal der Kodex sie sehr einschränkt. Weil aber Toni nicht lockerlässt, wird ihr im Laufe der Geschichte der Wert einer Freundschaft immer klarer. Aber es gibt zu viele Windungen und Wendungen. Dazu Szenen in einem Tunnel, die für ich schwierig vorstellbar sind. Ich hätte mir die Geschichte etwas kürzer und klarer gewünscht gerade für das Lesealter. 

    Lucy lebt in Kalifornien und das Cover zeigt eine tolle Dynamik, Lucy ist enorm sportlich, und die Skyline mit Hochhäusern und Palmen. Damit fällt das Buch sicher auf den Büchertischen positiv auf. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Junge, der einen Wald pflanzte – Die wahre Geschichte von Jadav Payeng

    Der Junge, der einen Wald pflanzte – Die wahre Geschichte von Jadav Payeng

    Sophia Gholz

    Illustriert von Kayla Harren

    Zuckersüß

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Dieses Buch basiert auf der wahren Geschichte von Jadav Payen, der seit 1979 einen Wald in Indien pflanzt.
    Die Bilder dieses Buches sind in warmen Erdtönen und im Grün der Pflanzen gehalten. Sie bilden realistisch die Geschichte eines Jungen ab, der sich nicht damit abfinden wollte, dass Tiere sterben, weil ihnen ihr Lebensraum genommen wurde. In der Regenzeit schluckt das Wasser immer mehr von der Erde und so sah er auf der Sandbank die ertrunkenen Schlangen. Als er damit ins Dorf kommt, geben ihm die Männer Bambus-Setzlinge, die er in den Boden pflanzt und um die sich der Junge täglich kümmert.

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    Er wächst und mit ihm wachsen die Pflanzen. Er nimmt viel Mühe auf sich, um seinen Wald immer mehr zu vergrößern. Doch er hat einen erstaunlichen Erfolg. Viel Wildtiere wie Elefanten, Nashörner und Affen siedeln sich an. Als sogar ein Tiger dazu kommt, muss der inzwischen zum jungen Mann herangewachsene sich etwas einfallen lassen, damit diese gefährlichen Raubtiere im Wald bleiben. Aber auch gegen die Menschen muss er seinen Wald verteidigen. Heute leben auf dieser großen Flussinsel unter riesigen Bäumen viele Tiere. „Nur wenn wir Pflanzen säen, wird die Erde überleben.“ Sagt uns Jadav Payeng und er hat das Wunder vollbracht und seinen eigenen großen Wald gepflanzt und damit die Erde etwas reicher gemacht.

    Im Anhang wird Jadav Payeng noch einmal vorgestellt. Der Autor fordert uns auf, es ihm gleich zu tun und bietet gleich die Anleitung „Pflanze deinen eigenen Wald“.

    Es hat mich immer fasziniert, dass es Menschen gibt, die ihr Leben ganz und gar einer Aufgabe widmen. Dieses Buch zeigt schon Kleinen, dass man seinem Traum leben muss und kann. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Arthur und der Elefant ohne Erinnerung

    Arthur und der Elefant ohne Erinnerung

    Maria Girón

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den winzigen Arthur auf dem Kopf des bunten Elefanten. Im grauschwarz gehaltenen Einband liegt Arthur auf einer Wiese bei einem Baum. 
    Mit dem rothaarigen Brillenträger Arthur beginnt das Buch. Ihm fällt ein Tropfen auf den Kopf, der sich als Elefantenträne entpuppt. Der höfliche Junge stellt sich zunächst vor und fragte den Elefanten „Was ist passiert?“ Von dem Elefanten sehen wir nur einen Fuß und den Rüssel. Leider hat der Elefant eine „seeehr großes Problem“ Er hat sein „ganzes Leben vergessen.“ Vergessen kennt Arthur auch. Er hat mal seinen Text vergessen, als er ein Krokodil gespielt hat. Arthur versucht den weinenden Elefanten zu trösten „Vertrau mir.“

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    Zunächst spielen die beiden zusammen und als dann noch andere Kinder dazu kommen, malen sie den Elefanten mit Kreide bunt. Am Abend schauen Arthur und der Elefant in den Sonnenuntergang. Zusammen gehen sie zu Arthur und als der Elefant die Familie sieht, erinnert er sich an seine Familie. Da kommt auch schon die ganze Herde und der kleinste Elefant sagt „Opa, Opa! Wir haben dich schon gesucht“ und alle „umarmen“ den alten Elefanten. Ein wunderschönes berührendes Bild. 

    Sicher werden immer mehr Kinder mit der Vergesslichkeit ihrer Großeltern konfrontiert und müssen lernen damit umzugehen. Hier ist am Ende alles wieder gut und der Opa hat mit Arthur einen schönen Tag erlebt. Das Buch ist schon an kleine Kinder gerichtet und es gefällt mir, dass dieses traurige Thema hier doch sehr positiv beschrieben wird. Keine Erklärung, nur ein schöner Tag im Leben des alten Elefanten. Solche Tage wünschen wir uns doch.

    Der Text ist sehr kurzgehalten und die Bilder zeigen Emotionen, die mich bewegen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte

    Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte

    Sabine Bohlmann

    Kerstin Schoene

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wieder einmal soll der kleine Siebenschläfer einschlafen. Aber nachdem er den Eltern und seiner Schnuffeldecke (sie antwortet „Knisterknuffelschnuffel) „Gute Nacht“ gesagt hat, möchte er unbedingt auch dem Mond eine gute Nacht wünschen. Weil er immer lauter ruft, da der Mond nicht antwortet, meldet sich die Haselmaus. Beide steigen auf einen kleinen Hügel, um dem Mond näher zu sein. Aus dem Hügel kommt ein Maulwurf, der empfiehlt das Hinterteil des Bären. Vom Rufen wird der Bär wach und hilft der kleinen Gesellschaft auf einen Baum.

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    Das Eichhörnchen zeigt ihnen den Weg ganz nach oben. Hier sitzen sie nun und rufen alle gemeinsam „Gute Nacht, Moooond!“ Da lächelt der Mond endlich zurück.

    Der Text ist kurz und das wiederholte „Gute Nacht, Mond“ rufen lockert ihn wunderbar auf. Die Bilder haben eine wunderbare Atmosphäre, obwohl alles in der Dunkelheit spielt, wirken die Farben warm.  Die Zeichnungen der sind liebevoll und ihre Mimik, besonders das Rufen, ist sehr gut dargestellt. Ein Buch, dass die Sammlung der Geschichten um den kleinen Siebenschläfer, ideal erweitert.

    Dagmar Mägdefrau