• Für immer Sommerby

    Für immer Sommerby

    Kirsten Boie

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Es ist Winter in Sommerby, dem wunderschönen Flecken an der Ostsee und in den Weihnachtsferien fahren nicht nur die Kinder zu Oma Inge, diesmal ist auch ihre Mutter dabei. Papa hat noch beruflich im Ausland zu tun und wird später nachkommen. Alle wünschen sich, dass er es schafft, spätestens am Heiligabend dabei zu sein.
    Martha traut ihren Gefühlen nicht so ganz. Gehört ihr Herz Albert, dem Junge aus der Schule, wegen dem mit ihrer Freundin Isolde Funkstille herrscht? Oder zieht es sie mehr zu Enes hin, der hier um die Existenz seiner Mutter, die Steuermannsinsel, kämpft?

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    Mikkel bangt um das Leben der Tiere bei Oma und hofft, dass er alle Gänse lebend antreffen wird. Doch aus seiner großen Tierliebe macht er einen Fehler, der einigen seiner geliebten Hühner das Leben kostet. 
    Mats hat wie immer seinen eigenen Kopf und so macht er sich im Schneesturm auf und hofft darauf, dass sich sein Wunsch erfüllen wird. Da bangt man sehr mit und hofft, dass ihm nicht passieren wird.
    Die Gedanken der Kinder und die daraus entstehenden Situationen sind wieder meisterhaft erzählt. Oma Inge, die mit ihrer harschen Art keine Bilderbuchoma ist und die doch die Kinder, ihre Tochter und auch Krischan ihren Nachbarn sehr mag, will sich auch in diesem Band nicht bevormunden lassen. 

    Sommerby ist nicht nur Idylle, bei einem großen Schneesturm sind alle ohne Strom der Natur ausgesetzt. Aber es zeigt sich auch der Zusammenhalt in dieser kleinen dörflichen Gemeinschaft.

    Ein rundum gelungenes Buch, dass man auch schon vor Weihnachten lesen mag.

    Dagmar Mägdefrau

  • Weihnachten – Die verzauberten Vögel

    Weihnachten – Die verzauberten Vögel

    Günter-Christian Möller

    tredition

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Warum ist Jonas alleine unterwegs und wo ist seine Mutter. Der gemütskranke Dr. Wilkinson bringt den Jungen mit nach Hause und gibt ihm zu Essen und ein Bett für die Nacht. Der Detektiv Tobias bei dem er wohnt will auch herausbekommen, was mit dem Jungen geschah und vor was er so große Angst hat. 

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    Jonas trifft auf Jasmin und auch die beiden versuchen Jonas Mutter zu finden. Immer wieder tauchen Rotkehlchen auf, die den Kindern helfen. Auch Tobias wird einmal von so einem kleinen Vögelchen geführt. Wer kann diese Vögel dressieren? Vor Jahren hat es einen Park mit einer entsprechenden Attraktion gegeben.

    Ein liebevoll  verfasstes weihnachtlichen Märchen mit Krimielementen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die fantastischen Abenteuer der Chrismas Company

    Die fantastischen Abenteuer der Chrismas Company

    Corinna Gieseler

    Hummelburg

    Verlagssempfehlung ab 10 Jahre

    Freda und ihr Kater Mr. Livingstone geraten am 6. Dezember durch nach einem Telefonanruf durch eine Tür in einem Schusterladen in eine Winterwelt. Ein Bär mit Schlitten bringt sie zur Christmas Company. Ich glaube, ich vergaß zu erwähnen, der Kater kann sprechen und er ist ein hoch angesehener Gast. Freda soll helfen ein Codeword zu erraten, damit die Christmas Company mit dem Weihnachtsmann als Chef nicht vernichtet wird. Dazu wird eine Expedition zusammengestellt, die sich Richtung Nordpol aufmacht.

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    Freda, Mr. Livingstone, Serafin, ein Engel, der die Kantine bewirtschaftet und der Kobold Jonker ziehen mit einem Hundeschlitten los. Alles sehr improvisiert und Freda hat kein gutes Gefühl bei der Sache. Auf ihrem Weg begegnen die vier immer wieder neuen Schwierigkeiten. Sowohl die eisige Natur, als auch viele Geschöpfe, die in unterschiedlichen Regionen zu Weihnachten gehören, machen ihnen das Leben schwer. Erst nach einem großen Kampf und durch viele glückliche Umstände kann Freda das Lösungswort nennen und damit die Chrismas  Company retten. 

    Ich muss sagen, das Buch hat ein wunderschönes Cover und war sehr spannend, aber oft habe ich auch die Figuren nicht mehr richtig zuordnen können. Immer wieder tauchten neue Weihnachtsmänner/Nikoläuse, Kampusse, Perchten, Julenise oder Zwetschgenmännlein auf. Der Lord of Misrule trieb seine Scherze, Gryla kam mit ihren Trollen auf Island, Tupilaqs brachten Schaden u.s.w.  Am Ende schwirrte mir der Kopf. Da half auch das Glossar am Ende des Buches nichts. Zwischendurch war nicht klar, ob die Chrismas Company überhaupt die Guten waren und ob der Kater ein falsches Spiel trieb. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Im Jahr des Affen

    Im Jahr des Affen

    Que Du Luu

    Königskinder-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    Die besten 7 Bücher für junge Leser (Juni 2016) – White Ravens 2016, Nachwuchspreis 2016 der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur

    Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2017

    Zu Anfang kam ich etwas schlecht rein. Irgendwie war das nicht so richtig rund für mich. Eine junge Asiatin ging in Herford mit ihren Freundinnen in die Disco, ärgerte sich über ihren Pickel, trank zu viel Bier und machte sich an den Schwarm der Freundin ran.
    Aber dann bekam der Vater einen Herzinfarkt und nur mit Hilfe des aus Australien angereisten Onkels Wu war Mini in der Lage das Restaurant des Vaters weiterzuführen.

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    Dann erfährt der Lesende, dass die, als Dreijährige aus Vietnam als Bootpeople geflüchtete Chinesin, eine Banane ist: Außen gelb und innen weiß.
    Und so erleben wir sie auch. Sie hat nie wirklich mit dem Vater gesprochen, kann sich an die Flucht oder das Leben davor nicht erinnern. Sie kennt weder chinesische Bräuche noch die kann sie die Sprache richtig sprechen, lesen schon gar nicht.

    Das bringt uns ein wenig den Menschen näher, die sich in unserem Land zwar fast deutsch fühlen, aber durch ihr Aussehen als Fremde behandelt werden. Dabei sind Mini unsere Sitten näher, als die ihrer Ahnen. Der Vater hat keinen richtigen Glauben, ist aber für alles andere, wie Weihnachten, offen. Aber der Tochter fehlt der Halt ohne Geschichte und ohne Glauben.
    Dabei lebt in Australien die ganze restliche Familie und das sind viele Tanten und Onkel. Doch der Vater wollte dem Kind die Freunde nicht nehmen, die sie hier gefunden hat und betreibt deshalb mehr schlecht als recht sein Lokal.

    Ich habe viel gelernt über Chinesen, die wir ja alle aus dem Chinarestaurant kennen, die wir dort aber nur als „Diener“ wahrnehmen. Die menschlichen Schicksale bleiben uns verborgen und wir haben auch nie danach gefragt. Wie auch, der Kellner kennt nur seine Karte und spricht sonst kein Deutsch.

    Ein wirklich interessantes und spannendes Buch, dass ich jedem nur empfehlen kann, gerade, weil wir uns über die „Nichtintegrierten“ wundern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Briefe von Hans

    Briefe von Hans

    Susanne Maibaum

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Ein Buch, das man…einmal aufgeschlagen, nicht mehr aus der Hand legen mag. Durch die gewählte Briefform, eingebettet in eine leicht nachvollziehbare Rahmenhandlung, wird fesselnd und gut verständlich die Geschichte des 1. Weltkriegs erzählt. Besonders berührend ist hierbei der Bezug zu einem Familienschicksal.

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    Die „Briefe von Hans“ vermitteln aber nicht nur anschaulich geschichtliches Wissen, sondern machen den Bezug nachfolgender Generationen zu historischen Ereignissen nachvollziehbar…“ das ist zwar alles schon viele Jahre her, aber es hat auch etwas mit mir zu tun, weil es meine Vorfahren und ihr Leben stark prägte“.

    Anke Carlin


    Vor 100 Jahren war Europa mitten im 1. Weltkrieg. Trotzdem wissen wir über diese Zeit nicht sehr viel. Meist nur die nackten Daten, zu stark wird er vom noch schlimmeren 2. Weltkrieg überschattet.

    Nach dem Tod des Urgroßvaters findet die Familie im Nachlass Briefe von Hans und Friedrich. Friedrich ist der Vater des Verstorbenen und Hans war sein Bruder. Er zieht 1914 begeistert in den Krieg gegen Frankreich. Aber sehr schnell werden ihm die Schrecken des Krieges bewusst. Die Idee, mal eben Frankreich zu besiegen und Weihnachten wieder zu Hause zu sein, wird von der traurigen Realität von Hitze, Kälte, Hunger und Schmutz überschattet.

    Ich weiß nicht, ob solche Briefe wirklich geschrieben wurden oder ob ein Soldat, der so am Sieg zweifelt, nicht vor ein Kriegsgericht gekommen wäre. Aber die Worte sind so eindringlich. Die verzweifelte Situation an der Front, die nie vorankommt, steht einem plastisch vor Augen. Die Angst, der ständige Lärm, der Geruch der Verwesung, das alles empfindet man mit Hans.

    „Briefe an Hans“ sind ein Apell gegen den Krieg, der aber leider schon beim jüngeren Bruder Friederich nicht ankommt. Er wünscht sich schnell Soldat zu werden. In seinen Briefen wird die Lage in Deutschland geschildert, auch hier Hunger und Kälte. Die Deutschen wollen nicht mehr siegen, sie wollen nur, dass alles wieder so wird wie vorher. Aber der Krieg dauert, wie wir wissen über vier lange Jahre.

    Ein lesenswertes Buch, mit etwas über 100 Seiten auch für Nicht-Leseratten und lesefaule Jungen ein guter Tipp. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Hotel Wunderbar

    Hotel Wunderbar

    Jutta Nymphius

    Tulipan-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    In einem Hotel sind nicht immer alle Zimmer vermietet und das Hotel von Mikas Vater hat schon bessere Tage gesehen. Damals als Mama noch da war, da gab es einen richtigen, gut riechenden Weihnachtsbaum und sie konnte ganz tolle Sachen aus Gurken oder Tomaten machen.  Damals lief das Hotel so gut, dass man noch einen Anbau mit sechs Zimmern brauchte.

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    Aber jetzt ist alles anders, Papa sitzt immer nur im Büro und will auch nicht mit Mika „Hase und Jäger“ spielen. Mika kann nicht mal mit Papa sprechen, immer muss er arbeiten, obwohl gar nicht viel los ist.

    Da lernt Mika den kleinen schwarzen Hundewelpen Silvester kennen und mit ihm den Obdachlosen Teddy und weil beide so frieren lädt Mika die beiden ein in einem leeren Hotelzimmer im Anbau zu übernachten. Mit der Zeit werden jede Nacht alle sechs Betten belegt. Aber Mika gibt diesen Menschen nicht nur ein Bett, sondern er erzählt ihnen von seinen Sorgen und spielt mit ihnen. Und diese neuen Freunde hören ihm gut zu. So kommt es am 22.1. zu einer Weihnachtsfeier mit einem kleinen, krummen, aber echten Tannenbaum. Als Papa da hereinplatzt begreift er schnell, dass er sich zu wenig um seinen Sohn gekümmert hat. Jetzt soll das Leben so weitergehen, dass es „Mama gefallen“ hätte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Knecht Ruprecht

    Knecht Ruprecht

    Theodor Storm

    Bilder von Klaus Ensikat

    Kindermann Verlag

    Poesie für Kinder

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Wieder einmal ist es dem Kindermann-Verlag gelungen, ein altes Gedicht in einen schönen neuen Mantel zu packen. Wie ich zugeben muss, ist Knecht Ruprecht das einzige Gedicht, dass ich auswendig kann. Aber hier mit den liebevoll gezeichneten Bildern macht es Spaß, sich noch einmal an dem Gedicht aus Kindertagen zu erfreuen.

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    Machen Sie sich einfach mal die Freude und lesen dieses Buch vor der Bescherung. Das wird sicher eine besondere Weihnachtsstimmung verbreiten.

    Dagmar Mägdefrau