• Der Schüchtisaurus  

    Der Schüchtisaurus  

    Rachel Bright

    Chris Chatterton

    Pia Jüngert

    magellan

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Die Reihe der Dinosaurier wird nun durch einen schüchternen Dino fortgesetzt. Er sitzt halb verdeckt durch einen Stein etwas zaghaft auf dem Cover.
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    Wir sehen zunächst sein hübsches Baumhaus und er selbst sitzt auf einer Schaukel. Er ist mit sich selbst sehr zufrieden und liebt die Ruhe, dabei spricht er kaum. Dann lernen wir seine Eltern kennen, die gerne Menschen um sich haben und feiern. So grillt Papa heute, weil Verwandte und Freunde kommen. Mama singt und trommelt, nur Schüchti findet „Die Menge, echt ein Graus!“ und verschwindet unter dem Tisch, nachdem ihn Tantchen noch ungefragt geküsst hat. Doch da taucht auch Mama unter dem Tisch auf, weil es ihr auch zu viel geworden ist mit dem ganzen Trubel. Wie schön für den kleinen Dino, dass Mama Verständnis für ihn hat.
    Es ist sicher für jemand, der schüchtern ist, gut zu hören, dass auch andere, die eigentlich forsch wirken, auch manchmal mehr Ruhe brauchen. Ob allerdings die Entwicklung dieses Buches, am Ende sitzen alle feiernd unter dem Tisch, diese Schüchternen beruhigen wird, wage ich zu bezweifeln. So endet das Buch mit dem Rat „…wir traun uns raus und singen zusammen, nicht allein!“ Mir hätte es besser gefallen, dem Dino ein Recht auf seinen Schüchternheit zu lassen.
    Das Buch ist wieder sehr schön gezeichnet, der gereimte Text ist manchmal etwas sperrig zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau


  • Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär

    Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär

    Duncan Beedie

    DK

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Ich finde, der Bär schaut etwas ängstlich mit großen Augen zu uns, aber wahrscheinlich starrt er uns vom Cover aus an. 
    Denn der Bär starrt gerne andere an, so am Morgen die Marienkäferfamilie, die auf dem Blatt frühstückt.
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    Da er auf die Frage, warum er so starrt, nicht antwortet, weil er so schüchtern ist, suchen sich die Marienkäfer einen anderen Platz. Danach steigt Bär auf einen Baum und starrt die Vögel an. Da er wieder nicht reagiert, jagt ihn die Vogelmama weg. Der Dachs, den Bär sogar in seiner Höhle anstarrt, beißt ihn sogar in die Nase. Auf einem Baumstamm sitzend überlegt Bär, dass er die anderen nicht ärgern will, sondern dass er nur neugierig und schüchtern ist. Da starrt ihn ein leuchtend grüner Frosch ebenfalls an und der erklärt ihm, dass angestarrt werden den meisten nicht gefällt. Da sieht Bär sein grünes Spiegelbild im Teich, ein Tier, dass ihn auch anstarrt. Dieser Anblick lässt ihn lächeln und natürlich grinst das „Tier“ zurück. So gibt ihm Frosch den Rat „Manchmal reicht es, einfach nur zu lächeln.“ Und als Bär diesen Rat befolgt, findet er Freunde im Wald.
    Die Illustrationen beschränken sich auf einfache Formen, trotzdem drücken sie sehr genau die Gefühle des Bären aus. Besonders beeindruckend ist die Doppelseite, die nur seine Augen zeigt, die starren. Der kurze Text erklärt gut das Dilemma von Bär und was ein Lächeln alles bewirken kann.

    Dagmar Mägdefrau
  • Otto von irgendwas

    Otto von irgendwas

    Peter Stamm

    Ole Könneke

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Otto lebt ohne Familie in einem alten Schloss, er wird durch sein Personal gut versorgt und hat einen strengen Tagesablauf. Vor ihm hat es schon viele Ottos gegeben und von allen hängt ein Bild im Saal des Schlosses. Otto hat einen Koch und sein Hund fungiert als Vorkoster.
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    Alle seine Tage verlaufen gleich und sein Privatlehrer bringt ihm nicht richtig was bei. So verbringt Otto seine immergleichen Tage in einem kleinen gepflegten Teil des Schlossgartens, bis eines Tages ein Mädchen dort auftaucht. Otto versucht, sie mit seinem Schloss zu beeindrucken, doch Ina, die Ferien vom nahe gelegenen Internat hat, findet das Gezeigte nicht besonders toll, sie bringt Otto zu ihrem Baumhaus und stellt ihm ihre Mitschüler*in Paula und Heinz vor. Auch Ina lebt ohne ihre Eltern, die im Ausland unterwegs sind, Paulas Mutter ist ihr nicht bekannt, aber es ist eine Nonne aus dem Internat. Heinz Eltern führen einen Laden im Ort und Heinz ist oft auf sich gestellt. So verleben die vier gemeinsame Ferien auf dem Schloss, weil das Personal darauf besteht, Urlaub zu machen, sind sie ganz alleine dort und meistern das sehr gut. 
    Die Freiheit, die die Freunde miteinander erleben, ist sicher toll und viele Kinder werden sich solche Ferien wünschen. Aber Ottos Leben war ja bis dahin einfach nur traurig. Ich darf verraten, dass wir auch nichts über die Eltern erfahren werden, und das macht das Buch schrecklich traurig für mich. Das Cover zeigt den Jungen mit der altmodischen Kleidung und dem Monokel alleine einen Ball mit dem Tennisschläger hochschlagen und es wirkt auf mich sehr einsam.
    Die gemeinsamen Tage sind voller Entdeckerfreuden und schöner Erlebnisse, Otto hat endlich Freunde gefunden und vielleicht wird er mit ihnen zusammen noch viel erleben.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ich bin hier!

    Ich bin hier!

    Joke van Leeuwen

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir ein Kind, dass wohl auf einem Flachdach steht und sich bemerkbar machen will. Jona ist ein Mädchen, dessen Mutter verstorben ist und das deshalb an den Nachmittagen zu ihrem Vater ins Büro gehen darf. Er arbeitet in einem Hochhaus und da es Jona mit dem Papa, der „immer etwas fertig machen musste,“ und den sie dabei nicht stören durfte, langweilig wurde, erforschte sie das Dach. Nach der Arbeit gehen die beiden immer in dasselbe Lokal und essen dort immer ein Gericht mit Püree. Dabei erzählt der Vater von dem Wasser, das kommen könnte. Durch Zufall ist Jano auf dem Dach, als das wohl eintritt, und alle sind verschwunden. 
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    Erstaunlich, wie gut das kleine Mädchen die Tage alleine auf dem Dach ertragen kann, das kann nicht nur daran liegen, dass der Vater vollstes Vertrauen in seine Tochter und ihre Fähigkeiten hat. Sie denkt viel nach, das hat sie auch schon vorher getan, aber jetzt hat sie noch mehr Zeit dazu. Ihren Gedanken zu folgen hat etwas Faszinierendes. Manchmal schweift sie ab und doch wird am Ende das Bild rund. 
    Ich muss gestehen, dass ich mich sehr schwer damit tue, dieses Buch zu bewerten. Zum einen ist die Geschichte sehr gut zu lesen. Jonas Ideen und Handlungen zu folgen, macht riesigen Spaß. Aber die Situation ist so unreal für mich. So empfinde ich den Vater als völlig gefühllos, ich finde es beängstigend, dass er nicht nach seiner Tochter sucht, sondern das Haus verlässt.
    Außer dem sehr gut geschriebenen Text gibt es viele ungewöhnliche Zeichnungen, die das Buch sehr beleben und das Lesen vereinfachen.

    Dagmar Mägdefrau