• Komm, wir trösten den kleinen Stern

    Komm, wir trösten den kleinen Stern

    Mira Schönegge

    Südpol

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Leserpreis Sommerbuch Sachsen


    Auf dem Cover sehen wir das Kind, das zusammen mit dem Hängebauchschwein versucht, mit Hilfe des Mondes den Stern zu erreichen.
    Die Illustrationen gefallen mir sehr gut, dass die kleine Insel durch die Umarmung zweier sich vorher streitender Berge entstanden ist, wird hier sehr schön abgebildet. Das Kind, das auf den Namen Schnipsel hört und die das „Sie“ für sich gewählt hat, lebt fast paradiesisch, aber zunächst allein auf der kleinen Insel.
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    Das Schwein, das zunächst im Hintergrund ist, nimmt dann auch einen Teil der Handlung ein. Es trägt ein rosa Bikini-Oberteil, heißt Bernd und zu ihm gehört das „Er“, obwohl die Bezeichnung Eber ihm nicht gefällt. Die beiden, die man dann als Freund*innen bezeichnen kann, werden auf den Stern aufmerksam und sprechen ihn an. „Das Sternchen klingt zittrig, als es so spricht, sein Funkeln erlischt und schwach wird sein Licht“, da kommt ihnen die Idee, dass eine Umarmung helfen könnte.
    Der Text reimt sich und manche Reime gefallen mir gut, aber einige wirken schon sehr gewollt und der Takt erinnert mich manchmal an Büttenreden.
    Ein recht langes Bilderbuch mit komplizierten Aussagen, z.B. zum gewünschten Pronom, aber zauberhaften Bildern auf denen es viel zu sehen und entdecken gibt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Maria Braig

    Ursula Maria Wartmann

    epubli

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Nele und Toni ahnen noch nicht, dass sie einen aufregenden Sommer vor sich haben, als ihre Eltern ihnen mitteilen, dass der geplante gemeinsame Urlaub, von dem sie bereits allen erzählt hatten, leider ausfallen muss. Der Grund: Ihre Eltern, die als Archäologen tätig sind, haben einen wichtigen Auftrag erhalten. 
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    Die Alternativen, den Sommer bei Oma Birgit oder sogar alleine in der Schrebergartenanlage zu verbringen, können vor allem Nele zunächst nicht wirklich trösten. Was die beiden jedoch nicht wissen: Das eigenständige Übernachten in der Gartenanlage wird nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern führt am Ende des Sommers auch dazu, dass sie nicht mehr nur zu zweit sind. Sie gewinnen einen tierischen Freund und einen neuen menschlichen Freund, Jo.
    Jo hat ebenfalls keine leichten Voraussetzungen für einen schönen Sommer. Seit dem Tod seiner Mutter ist sein Vater alkoholkrank. Das Buch greift damit viele ernste Themen auf, auch Rassismus wird thematisiert. Neles und Tonis Großvater stammt aus Kamerun, und selbst in der dritten Generation müssen sie ihren Mitschüler:innen erklären, warum der Begriff „hautfarbener Stift“ keinen Sinn ergibt. Die Freundschaft der Kinder wird jedoch sehr positiv dargestellt, und es ist erfreulich, dass die Erwachsenen sich nicht komplett zurückziehen, sondern Verantwortung übernehmen.
    Manchmal empfand ich die Geschichte jedoch als sehr erwachsen geschrieben. Zum Beispiel wird das Wort „zocken“ als modernes Wort hervorgehoben, was meiner Meinung nach nicht ganz nah an der Jugend wirkt. Solche Stellen gab es häufiger. Trotz der Schwere einiger Themen bleibt die Erzählung eine schöne Geschichte über einen spannenden Sommer.

    Raphaela Brosseron

    Die Schwestern Nele und Toni freuen sich auf die gemeinsamen Ferien mit ihren Eltern, sie wollen mit dem Hausboot durch Holland schippern. Doch dann bekommen die Eltern einen eiligen und dringenden Auftrag und deshalb sollen die beiden bei ihrer Oma bleiben. Nachdem sich ihre Wut etwas gelegt hat, freuen sich die beiden Schwestern dann doch, dass Papa das Gartenhäuschen für sie hergerichtet hat. Sie dürfen sogar dort übernachten. Mareike und Astrid, das Paar von nebenan, werden sich ein wenig um sie kümmern. Doch dann vergisst Nele die Tür des Gartenhäuschens abzuschließen und schon nistet sich Jo mit seinem niedlichen kleinen Hundewelpen Willi dort ein. Doch die Vier schließen schnell Freundschaft und nun gilt es Jo zu helfen, der Schlimmes zu Hause erleben musste und nun nicht mehr zurück will. Doch die tatkräftigen Mädchen haben einige gute Ideen.
    Der Großvater der beiden Mädchen kommt aus Kamerun und deshalb spielt in einigen Situationen die dunkle Hausfarbe der beiden eine Rolle. Nele und Toni sind ganz normale Schwestern, sie zanken sich und halten, wenn es darauf ankommt, zusammen. Jos Leben ist zurzeit nicht ganz einfach. Sein Vater kann den frühen Tod seiner Frau nicht verkraften und kümmert sich wenig um seinen Sohn, der doch auch den Tod seiner Mutter noch nicht überwunden hat.
    Besonders Toni mag ich, weil sie einfach alles sagt, was ihr in den Kopf kommt, und meist hat sie damit ja auch Recht.
    Obwohl das Buch einige Probleme anspricht, so bleibt es doch positiv gestimmt und am Ende sieht es sehr hoffnungsvoll aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Ann Sophie Müller

    Barbara Peters

    BVK – Buchverlag Kempen

    Tandemlesen

    Leseempfehlung 4. Klasse

    Dieses Din-A-4 große Heft gibt Lehrern Anregungen, wie sie die Lesekompetenz bei ihren Schülern steigern können. So wird in den Vormerkungen genau erklärt, wie man diese Methode anwenden soll. Am Ende kann man eine „Leserrakete“ kopieren und als Lesehilfe statt des Fingers nutzen. Dazu gibt es einen Link für weitere Informationen zur „Lautlese-Methode“.
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    In der Seitenecke kann man in einer Wolke die Anzahl der Worte finden, die längste Geschichte bringt es auf 313 Worte. In jeder Zeile steht ein Satz in Großbuchstaben. Wir beginnen mit „Lampenfieber“, einer Geschichte über ein Mädchen, das bei einer Aufführung der Tanzschule mitmacht und das nach der verpatzten Generalprobe Lampenfieber hat. Wir erleben einen schönen „Sommertag“ mit Riekes Familie und Lina darf eine „Katze“, die sie findet, behalten. Zwölf Alltagsgeschichten, wie sie jedes Kind kennt. 
    Im nächsten Teil kann man Gedichte lesen, hier ist die Zahl der Worte kleiner, das Kürzeste hat nur 78 Worte und heißt „Wunderbarer Wüstenregen“ und endet mit den Worten „Wunderbarer Wüstenregen! Regne! Regne noch viel mehr“. Anders Gedichte handeln von „Der großen Stadt“ oder „Von hoch droben“. Durch die Reime und die kurzen Zeilen lesen sich diese Gedichte wahrscheinlich noch einfacher.
    Der letzte Teil widmet sich Sachtexten, an denen Jungen erwiesenermaßen mehr Interesse haben. Mit „Basketball“ und seinem Regelwerk beginnt es, ein weiteres Thema ist „Mikroplastik“, zu dem man wichtige Informationen über die Herstellung und Nutzung von Plastik erhält. Zu „Taschengeld“ und seine Modalitäten finden wir hier auch einen Text, da werden sicher alle Kinder neugierig.
    Ich bin ja keine Lehrkraft, aber ich finde diese Methode, bei der zwei Kinder zusammen einen Text bearbeiten sehr überzeugend und denke, „Probieren geht über studieren.“

    Dagmar Mägdefrau

  • Die besten Beerdigungen der Welt

    Die besten Beerdigungen der Welt

    Ulf Nilsson

    Eva Eriksson

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Vorneweg geht Ester mit der Kiste, in der das tote Tier liegt, danach geht der Junge, der uns von diesem Tag berichtet und am Ende ist Esters kleiner Bruder Putte, der den Spaten trägt. 
    Weil es langweilig ist und weil Ester eine tote Hummel findet, kommen die Kinder auf die Idee, Tiere zu beerdigen.
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    Zunächst möchte der Junge nicht helfen, doch dann schlägt er vor, er könne ja ein Gedicht für das Tier sprechen. Ester findet das zunächst nicht so gut, lässt ihn dann aber gewähren. „Ein kleines Leben in der Hand, plötzlich weg, tief, tief im Sand.“ ist sein erstes, beeindruckende Werk. Das winzige Grab ist mit Blüten geschmückt und hat ein Holzkreuz. Dann machen sich die zwei auf und suchen andere tote Tiere, die sie bestatten können. Putte unterstützt die beiden dabei, so finden sie zunächst eine Spitzmaus. Putte wundert sich, dass das Tier nur so da liegt und als er erfährt, dass alle mal sterben werden, ihn eingeschlossen, fängt eine Lippe an zu zittern. Er wird dann getröstet, dass er erst stirbt, wenn er ein alter Opa sei. Trotzdem muss er bei der Beerdigung weinen. Der Ich-Erzähler findet „Wahrscheinlich waren wir die Nettesten auf der ganzen Welt.“
    So beginnt das nächste Kapitel mit dem schönen Satz „an diesem traurigen Sommertag hatten wir viel Spaß.“ Und so ist es auch, diese Buch ist nicht traurig, sondern voller Humor.
    Die Kinder spielen Bestatter zu sein, wie sie auch Kaufladen spielen. Der Tod, hier gibt es ja nur tote Tiere, gehört zu ihrem und unser aller Leben dazu.
    Ich mag diese Geschichte mit seinen skurrilen Ideen und den wundervoll altmodischen Bildern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Opa und der Eisvogel – Eine Geschichte vom Abschiednehmen

    Opa und der Eisvogel – Eine Geschichte vom Abschiednehmen

    Anna Wilson

    Sarah Massini

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 4/5 Jahre

    Das Cover zeigt uns den gebeugt am Stock gehenden Opa, den vorwegsausenden Enkel und im Vordergrund den wundervollen Eisvogel. 
    Der Eisvogel ist ein schillernder Vogel, der an Gewässern wohnt und dort ganz schnell über das Wasser saust. Opa und der kleine Junge sitzen zusammen mit dem Hund im Ruderboot und angeln, als ein Eisvogel wie „ein schimmernder blauer Blitz“ über das Wasser fliegt.
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    Opa kann einiges über den Eisvogel erzählen und im Laufe des Jahres sehen die beiden den Vogel immer wieder, sie erleben, wie er ein Weibchen findet und wie er sich um den Nachwuchs kümmern muss. Die Illustrationen erzählen uns wundervoll diesen Sommer. Im Herbst sind dann alle Vögel weggeflogen, die Jungtiere sind erwachsen. Und auch der Junge wird bald erwachsen sein, berichtet der Opa, weil so das Leben ist. Aber er weiß auch, „Die Natur macht immer weiter.“ Im nächsten Frühling sitzen Junge und Hund allein im Boot, aber der Eisvogel ist wieder zurückgekehrt. Als er ihn beobachtet, weiß er, dass sein Opa recht hatte.
    Eine leise Geschichte über den Abschied von einem geliebten Menschen. Hier liegt der Trost in der Erkenntnis, dass auch der Tod zum Lebenslauf dazu gehört und die Natur immer weiter machen wird. Ich bin überzeugt davon, dass es so ist und freue mich, dass ich mit diesem Bilderbuch erklären kann, wie ich es fühle.

    Dagmar Mägdefrau
  • Hold still

    Hold still

    Nina LaCourNina LaCour

    Fischer

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre


    Ingrid ist nicht mehr da. Kurz vor den Sommerferien hat sie sich das Leben genommen. Caitlins Eltern hielten einen Wanderurlaub für das Beste, um ihre Tochter auf Abstand zu dem traumatischen Verlust der besten Freundin zu bringen. Caitlin hört das sorgenvolle Flüstern, wenn sie sich zurückzieht.
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    In der Schule belegt sie den Fotografiekurs. Die Lehrerin, die das Duo aus Ingrid und Caitlin so gefördert hat, ignoriert sie. Umgeben von lauter Erwachsenen, die sie nicht verstehen, findet sie ausgerechnet unter ihrem Bett etwas, was ihr endlich helfen könnte, alles zu verstehen: Ingrids Tagebuch. In dem Wissen, dass das die letzte Quelle ist, ihre Freundin nochmal neu kennenzulernen, gönnt sie sich jeden Tag nur eine Seite. 
    Uns werden die Seiten des Tagebuchs, das neben Zeichnungen aus Briefen an Personen aus Ingrids Umfeld besteht, dementsprechend nach und nach präsentiert.
    In der Zwischenzeit lernt Ingrid die neue Schülerin Dylan kennen und sie freunden sich an. Der Balanceakt zwischen dem Weitermachen und den offenen Fragen zum Verlust ihrer Freundin wird eindrucksvoll eingefangen. Dylan scheint perfekt, um sie aufzufangen, aber Caitlin fragt sich, ob sie überhaupt Platz für eine neue Freundin hat, während sie noch tiefe Verbundenheit und Schuldgefühle gegenüber Ingrid empfindet. Wirklich herzzerreißend wird dargestellt, wie für Caitlin die Welt sich einfach noch nicht weiterdrehen kann, wie alleine sie sich fühlt und wie sie gleichzeitig nicht verstehen kann, dass Ingrid sich jemals so alleine fühlte, dass sie keinen Ausweg mehr sah.
    Dieser Roman bietet Raum für Trauer, für das Innehalten, aber auch für das Weitermachen und das Finden eines Umgangs mit einem Verlust. Der Selbstmord wird wirklich intensiv thematisiert, das sollte man eventuell wissen, falls einen das Thema persönlich betrifft.
    Der Titel hält, was er verspricht: "Hold Still" – innehalten, einen Verlust verarbeiten in der rasanten Zeit des Erwachsenwerdens.

    Raphaela Brosseron
  • Für immer in meinem Herzen

    Für immer in meinem Herzen

    Kelly Wu

    Zuckersüß

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Ein kleines Mädchen muss Abschied von ihrem kleinen weißen Hund nehmen. Beide sitzen auf der Couch, der Hund mit geschlossenen Augen unter einer Decke. Er schläft viel und frisst kaum noch. „Ich weiß, dass du bald irgendwo weit, weit weg sein wirst.“ überlegt das Mädchen und natürlich wünscht sie sich, dass der Hund immer bei ihr sein würde. So geht sie durchs Haus und verabschiedet sich zusammen mit dem Tier z.B. von der Kuhle im Sofa. 
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    Sie lässt Spaziergänge im Sommer und im Winter an sich vorbeiziehen. Alles wird von fröhlichen Bildern begleitet. Mit dem Hund auf dem Arm steht sie im Park und sie verabschieden sich von den Schmetterlingen. Die Familie steht traurig zusammen, den toten Hund in ihrer Mitte. Am Ende sitzt das Mädchen im Garten und der Text ist wunderbar tröstend. Sie weiß ihre „große Liebe“ wird immer in ihrem Herzen sein.
    Es ist so schön mitzuerleben, wie das Mädchen gemeinsam mit dem Hund von allem Abschied nimmt, was sie gemeinsam erlebt haben und doch Trost darin findet, sich erinnern zu können.
    Aufgrund des Themas ein trauriges Buch, es wird aber mit wundervollen Bildern und schönen Texten zu einem Schatz, der uns den Abschied erleichtert.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Sommer, als ich fliegen lernte

    Der Sommer, als ich fliegen lernte

    Jasminka Petrovic

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Sofija aus Belgrad muss ihre Ferien zusammen mit ihrer Oma auf der kroatischen Insel Hvar bei deren Schwester Lucija verbringen. Diese Tante ist so ganz anders als ihre ängstlich Oma, die ihr am liebsten alles verbieten würde und die als „Hauptdarsteller“ immer im Vordergrund stehen muss. Nachts muss Sofija das Schnarchen ihre Oma und Massen von Mücken ertragen, alle anderen Leute um sie herum sind alt und es gibt kein Internet. 
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    Also alles in allem der pure Horror. Hier wird auch ein andrer Dialekt gesprochen, Bodulisch, den Soija schwer versteht. Einige Sätze der deutschen Übersetzung lassen uns den Dialekt durch Verschlucken einiger Buchstaben nachempfinden, einige Worte, wie z.B. škure für Fensterläden ist ein fester Begriff im Text. Sofija liest gerne und sie stellt, sich durch die „Unendliche Geschichte“ angeregt, vorzufliegen. Diese Flüge beruhigen sie und lassen sie die Welt aus einer anderen Perspektive sehen. 
    Im Laufe des Buches wird Sofija erwachsener und sie löst sich von den Freuden zu Hause und findet auf dieser beliebten Urlaubsinsel Anschluss.
    Die Geschichte umfasst 23 Kapitel, die mit den entsprechenden Nächten überschrieben sind. Abends im Bett mit der schnarchenden Oma lässt Sofija den Revue passieren, unterbrochen durch das Erschlagen der Mücken. Ich habe mich sehr schwer getan mit diesen Nächten, die von den gleichförmigen langweiligen Tages erzählten, vom Streit der alten Schwestern und von ihren Marotten. Dazu kamen einige Kontakte mit zu Hause über das Internet, aber da war es für mich nicht immer einfach die Namen mit Personen zu verbinden, da diese ja nur am Rande vorkamen. So musste ich die Hälfte des Buches lesen, um endliche etwas Interessantes zu erfahren, erst in den letzten Kapitel kam dann etwas Spannung auf.
    Auf dem Cover springt eine junge Frau im Bikini begeistert ins Meer, von dieser Begeisterung war im Buch wenig zu spüren, obwohl es manchmal auch Tage gab an denen Sofija Spaß mit den alten Damen hatte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Lakritz-Sommer

    Lakritz-Sommer

    Anna Beringer

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Ich mag Lakritze und ich war enttäuscht, dass Nella keine Lakritze mag, sondern mit dem Duft, den die Lakritz-Tagetes verbreiten, die negative Veränderung in ihrem Leben verbindet. Denn mit dem Entschluss ihrer Mutter, die alte Mühle, Nellas geheimem Rückzugsort, zu renovieren und als Ferienhaus zu vermieten, kam der Duft. 
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    Auch das Hofcafé, das gleichzeitig in der Scheune eröffnet wird, trägt den Namen Café Lakritz. 
    Nella wohnt auf dem alten Familienhof mit ihrer Mutter, ihrer großen Schwester Tilke und dem dementen Opa Ocko. Als erste Mieter zieht ein Elternpaar mit Zwillingen in die Mühle, die selbstbewusste Tasha mäkelt ständig an dem schweigsamen, ängstlich wirkenden Kiran herum. Doch Nella, die ständig ihre Schritte verfolgt, hat sofort einen Draht zu dem zarten Jungen. So merken die beiden schnell, dass der Mann, der zunächst im Anzug auftaucht, ständig im Ort und im Café herumstöbert. Was hat der Mann wohl vor? Nella schwant nichts Gutes.
    Im Laufe des Buches verändern sich die drei gleichaltrigen Kinder und ihre Einstellungen, sie werden zu guten Freunden und ziehen an einem Strang.
    Meer, Watt, ein Schiffswrack, eine Kutsche, Urlaubsgefühl und Ermittlungsarbeit machen diese Buch zu einer wundervollen Urlaubslektüre, die man aber auch zu anderen Zeiten und ohne Urlaub genießen kann. Das Cover gibt uns einen guten Eindruck davon, wenn die Mühle auch etwas nah am Wasser steht.
    Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Lakritz-Rezepte zum Ausprobieren, denn der Geschmack der schwarzen Süßigkeit kann am Ende doch überzeugen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Mein großes Sachen suchen – Bei uns im Garten

    Mein großes Sachen suchen – Bei uns im Garten

    Anne Ebert

    Susanne Gernhäuser

    Ravensburger

    Sachen suchen

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Das große Pappbilderbuch zeigt uns schon auf dem Titel eine kleine Gartenszene.  Bei dem gemütlichen roten Gartenhaus wird die Dachpappe repariert, ein Kind planscht und zwei sitzen im Sandkasten, Rasenmäher und Gießkanne sind nur einige Utensilien, die man entdecken kann. 
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    Das Buch beginnt zu Anfang des Frühling, die Kirsche blüht und der Sandkasten ist noch abgedeckt. Die Menschen sind dick angezogen und ein Kind setzt die ersten kleinen Pflänzchen. Es gibt einen kleinen Text, der die Situation erklärt und Gegenstände, die benannt sind und die man im Bilde suchen kann. So sind alle Seiten des Buches aufgebaut. 
    Auf den nächsten Bild ist es schon viel wärmer geworden und in den Beeten kann man Salat und Erdbeeren reifen sehen. Der Rasen wird gemäht und die Kinder spielen draußen. Jetzt wird auch des Holzhaus rot gestrichen.
    Danach besuchen wir einen Handwerkermarkt, im Vordergrund sucht einen Frau Lavendelpflanzen aus, ein Kind hat eine kleine Schubkarre in seinen Händen.
    Dann sind wir wieder im Garten und die Familie hat so einiges zu tun, der Rasenmäher wird repariert und Oma putzt Gemüse. Am Rand ist ein Lastenrad zu sehen, mit dem die Kinder wohl in den Garten kamen.
    Es folgt eine Szene in der Dämmerung mit aktiven Igeln, die Sommerszene vom Cover und dann wird ein Klimahaus besucht, die Gesamtgartenanlage gezeigt, Memory auf einer großen bepflanzten Terrasse gespielt, ein Kitafest gefeiert und zum guten Schluss sehen wir unseren vertrauten Garten im Schnee.
    Das Buch zeigt also sie ganze Bandbreite des Themas „Garten“ und es gibt enorm viel zu entdecken.

    Dagmar Mägdefrau

  • Sachen suchen – Wimmelbuch – Auf dem Land

    Sachen suchen – Wimmelbuch – Auf dem Land

    Peter Nieländer

    Susanne Gernhäuser

    Ravensburger

    Sachen suchen

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Der Traktor auf dem Cover hat wohl ein Problem mit der engen Holzbrücke und deshalb bildet sich hinter ihm eine Autoschlange. Leider kann man nicht genau erkennen, ob der Vorderreifen defekt ist oder ob die junge Fahrerin nicht genau die Mitte des Weges getroffen hat. Da muss ich mit den Enkeln lange diskutieren und mutmaßen.
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    Jede der folgenden Seiten hat einen kleinen Text zur Erklärung und dann einige Bilder von Personen oder Gegenständen, die man im Bild suchen soll. 
    Auf der ersten Seite dieses Pappbilderbuches sehen wir den Markplatz mit Rathaus und Feuerwehr. Wenn man die Klappe Rathaustür öffnet, kann man das Brautpaar sehen, der Konditor bringt schon die Hochzeitstorte mit dem Wagen, der Schornsteinfeger winkt dem Paar mit dem Zylinder zu und die Feuerwehr hat einen Einsatz. Viele andere Menschen sind zu sehen und es gibt sehr viel zu entdecken und zu schauen.
    Die nächste Doppelseite führt uns auf den Bauernhof und hier steht auch wieder der Traktor, diesmal wird wohl sein Hinterrad gewechselt. Ponyreiten, Lamas und ein Baum voller Äpfel kann man sehen, aber auch noch viele andere Situationen sind abgebildet.
    Dann ist die Ernte im vollen Gange, der Waldkindergarten wird besucht, ein Sommertag im Seeschwimmbad, ein Feuerwehrfest und zum Schluss gibt es Tannenbäume zu kaufen.
    Wenn man genau hinsieht, kann man immer wieder dieselben Personen oder Autos wiederfinden. Ich denke auch, man kann das Buch noch oft (vor-) lesen und wird immer wieder etwas Neues entdecken. So wird das Buch auch, wenn die Kinder wachsen, nicht langweilig werden.

    Dagmar Mägdefrau
  • Almuth und der Hühnersommer

    Almuth und der Hühnersommer

    Mareike Krügel

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Almuth, die auf dem Cover mit dem Kopf nach unten auf einer Stange hängt, zieht aufgrund des instabilen Gesundheitszustandes ihres kleinen Bruders mit der Familie aufs Land. Ihre Mutter, die die Kinder Matti nennen, geht täglich zur Arbeit, während der Vater seine Arbeit zu Hause erledigt. Noch hat Almuth keine Freund*innen gefunden und deshalb freut sie sich sehr, dass die Hühner des Nachbarn, den sie Öhi nennt, zu ihr an die Turnstange kommen. 
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    So entsteht zunächst die Freundschaft speziell mit Huhn Ingeborg. So geht sie täglich den alleinstehenden Nachbarn besuchen und führt philosophische Gespräche mit ihm. Doch es gibt auch ein paar Kinder im Dorf und so freundet sich Almuth mit Said, den jeder im Dorf kennt, und mit Joy, die auf ihre kleinen Geschwister aufpassen muss, an und so gehen die Drei bald auf Marderjagd.

    Almuth erzählt im Plauderton von ihren Erlebnissen, ihrer Hühnerfreundschaft, ihrer Angst um den kleinen Bruder und von ihrem Familienleben auf dem Dorf. Sie macht sich Sorgen um den Bruder, der immer wieder ins Krankenhaus muss, weil er Probleme mit der Luft hat, und sie setzt sich jeden Abend zu ihm ans Bett und versucht, ihn zum Lachen zu bringen. Sie mischt sich ein, wenn ein Junge in der Schule gemobbt wird. Sie ist einfach ein liebenswertes Mädchen, das mit beiden Beinen um Leben steht.

    In den 17 etwas längeren Kapiteln erleben wir, wie Almuth sich im Laufe des Sommers verändert und doch irgendwie die Gleiche bleibt. Viele kleine Zeichnungen lockern die Erzählung auf und dank des flotten Erzählstils ist es einfach, das Buch zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ameisen in Adas Bauch

    Ameisen in Adas Bauch

    Stefanie Höfel

    Philip Waechter

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Liebe-Buchtipp des Monats April 2024 (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach)

    Ada erlebt in diesem Buch den Sommer vor ihrer Einschulung. Auf dem Cover sehen wir sie ins Schwimmbecken springen, im Wasser erwarten sie Mama, ihr kleiner Bruder Max und Mamas Freund Paul. Bis zu diesem Sprung dauert es aber eine ganze Weile, denn Ada mag es nicht, auch wenn sie gut schwimmen kann, wenn ihr Kopf unter Wasser kommt. 
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    Schon das Inhaltsverzeichnis ist ungewöhnlich, denn es gibt noch Unterpunkte, die sich wie ein Wetterbericht anhören. Zum Glück heißt es zuletzt „Die Sonne kommt zurück“. 
    Die Sätze und die Kapitel sind sehr kurz und es gibt ganz viele bunte Bilder, deshalb ist das Buch gut zu lesen.
    Zunächst wird Ada vorgestellt, so heißt die erste Überschrift „Was die anderen sagen“, und das weicht schon ab von dem „Was Ada sagt“. Aber das ist ja wohl meistens so. Dann beginnt die Geschichte zum „Sonnenschein“, da geht Mama mit den Kinder sehr früh ins Freibad, auf dem Bild kann man die drei einsam am Beckenrand stehen sehen. Aber in den Buch geht es in erster Linie um leise und laute Gefühle, so heißt es im Untertitel. Zu Beginn geht es um ein „Schokokuchengefühl“. Ada erzählt aus ihrem Alltag, von Mamas Weichheit, wie es sich anfühlt, wenn Mama sie „Ada, meine Große“ nennt, was geschieht, wenn Paul Cello spielt und von ihrer Freundin Laila. Und natürlich von den Ameisen, die sie im Baum spürt, wenn sie an die Schule denkt. Obwohl Mama es nicht möchte, bekommt Ada zu ihrem Geburtstag von Oma ein Huhn. Im nächsten Kapitel gibt es „Wolken“. Da kommt es richtig zum Streit mit Max, doch als beim Einschlafen Monstertentakel auftauchen, liegen sie wieder in einem Bett vereint. Bis zu Einschulung erlebt Ada noch so einiges und sie macht sich viele Gedanken um Seelen.
    Ein traumhaft schönes Kinderbuch! Ada Gefühle kann man so gut nachempfinden, auch die negativen. Die Worte erreichen sofort die Herzen der Leserinne und Lesen und man möchte manche Passagen immer wieder (vor)lesen und in die Geschichte versinken. Ein wundervolles Buch nicht nur für Schulanfänger*innen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Von wegen Regen!  

    Von wegen Regen!  

    Nelly Buchet

    Rachel Katstaller

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die beiden Schwestern, von denen dieses Buch handelt, fröhlich gemeinsam in einem gelben Regencape im Regen stehen. Die Illustrationen gehen über die Doppelseite und wir sehen die beiden Kinder Hand-in-Hand aufbrechen. Im Hintergrund sieht man Schiffe fahren und „Es sollte der beste Tag werden!“ 
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    Es ist so ein richtig heißer Sommertag und die beiden essen zunächst ein Eis, überall sind Menschen unterwegs. Doch dann fängt es an, zu regnen. Zum Glück hat die große Schwester ein Regencape dabei und auch für ihre kleine Schwester gibt es einen blauen Regenmantel. Der Plan, in den Zoo zu gehen, eine Ausstellung zu besuchen oder in die Bibliothek zu gehe, geht leider nicht auf. Beide sind „patschnass und hungrig“. Da beschließen sie, nach Hause zu gehen. Es ist schon dunkel, als sie mit der Bahn fahren. Der Tag ist nicht so gelaufen, wie sie es geplant hatten, aber „so ein Tag mit dir allein“ ist einfach das Schönste.
    Sehr gut gefällt mir der Text der Autorin am Ende des Buches, in dem sie von ihren Schwestern berichtet und den Leser*innen Fragen stellt.
    Ein rundum gelungenes Bilderbuch, ganz besonders für Schwester. Ganz knappe Texte und Bilder zum Eintauchen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ist doch Isy! – Von Lampenfieber, Leckeren Rezepten und meinem Lieblingssong – Band 2

    Ist doch Isy! – Von Lampenfieber, Leckeren Rezepten und meinem Lieblingssong – Band 2

    Annette Neubauer

    Ravensburger

    Ist doch Isy!

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Isy wohnt geht seit einiger Zeit auf die neue Schule und heute ist sie, wie so häufig in der letzten Zeit, mal wieder zu spät. Dadurch hat sie verpasst, dass die AG's zusammengestellt wurden, die Aktionen für das Sommerfest planen sollen. Wenn genügend Geld eingenommen wird, wird die Schule einen schönen neuen Schulgarten bekommen und darauf freuen sich alle schon. 
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    So wird Isy von ihrer Lehrerin der Gruppe der Power Girlies zugeteilt. Sissi, der Kopf der Gruppe, hat sie im letzten Band der Reihe gemobbt und die beiden haben kein gutes Verhältnis. Sissi spiel einen Song vor und möchte darauf eine Choreografie tanzen, Yasim, der auch neu in dieser Gruppe ist, tanzt sofort mit und so steht fest, dass diese AG beim Sommerfest tanzen wird.
    Zu Hause muss Isy auf ihren kleinen Bruder aufpassen, da die Eltern auf der Arbeit viel Stress haben, ihre große Schwester soll sie dabei unterstützen. 
    Die 14 kurzen Kapitel sind durch kleine Bilder oder Muster aufgelockert und meist zu Ende gibt es noch Basteltipps und Rezepte. So beginnt der Morgen mit einem Brotaufstrich aus getrockneten Tomaten, weiter hinten schreibt Isy eine Gute-Besserungs-Karte und dazwischen gibt es noch viele schöne Ideen zum Nachmachen.
    Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, die Autorin nutzt die Sprache der Jugendlichen und die Handlung passt in unsere Zeit. Probleme werden nicht vertieft oder lösen sich einfach auf. 
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal?

    Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal?

    Sabine Bohlmann

    Planet!

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    In einer Sommernebelnacht ziehen in das alte Haus in der Sackgasse fünf Gestalten ein. Ottilie beobachtet das von ihrem Fenster und als Papa sie am Morgen bittet, einen Kuchen zur Begrüßung zu den neuen Nachbaren zu bringen, erlebt sie Ungewöhnliches. Als sie bei Familie Grause schellt, um ihren Begrüßungstext zu sagen, kommen nur Kinderstimmen aus dem Briefschlitz. Diese Kinder kennen wohl keine Brille und wundern sich über das „doppelte Monokel“, dass Ottilie trägt. Auch mit dem Namen Ottilie tun sie sich sehr schwer. 
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    Als dann eine Erwachsenenstimme den Kindern rät zu sagen, sie wären nicht da, ist Ottilie völlig verwirrt. Da sie selbst keine Freunde hat, geht sie immer wieder zu Haus Nr. 13 und so langsam gewöhnen sich die Neuen an sie und nach ein paar Tagen kommen sie auf Ottilie zu. Wolfi, das Mädchen, stellt sich als Werwolf vor, Muh hat Hörner auf dem Kopf, die er durch eine Mütze verdeckt ,und das dritte Kind ist ein unsichtbares Gespenst. Die Geschwister erklären Ottilie, dass sie eine Liste von Worten nicht sagen darf, die Wort sprechen sie dazu rückwärts, dann schaden sie nicht. Ottilie ist entschlossen, die Familie dabei zu unterstützen, „normal“ zu werden. Doch der schwierigste Fall ist Opa, der ein Schrat ist.
    Eine wunderliche Familie ist da eingezogen und es gibt viele lustige Missverständnisse, die aber letztlich in einer richtigen Freundschaft enden. Die Familienangehörigen lernen sich wie eine richtige Familie zu verhalten und füreinander einzustehen.
    
    Dagmar Mägdefrau 
    
    
  • Der Tunnelbauer

    Der Tunnelbauer

    Maja Nielsen

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 13 Jahre

    Der Sommer 1961 ist für die Jugendlichen in Ost-Berlin vielversprechend, nach dem Schulabschluss freuen sich alle auf ihre Zukunft und nutzen ihre Freizeit mit Freunden, Verliebtsein und langen Nächten. So auch Achim, der sich sofort in die aufgeweckte Freundin seiner Schwester, Chris, verliebt. Doch die politische Situation ist aufgeladen, der einzige Weg in den Westen über West-Berlin wird durch den Bau der Mauer geschnitten, ein erster Freund der Gruppe landet willkürlich im Gefängnis.
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    Achim flieht und lässt zurück, was mit Chris gerade erst angefangen hat. Im Westen schließt er sich einer Gruppe von Freiheitskämpfern an, die einen Tunnel bauen wollen, der die Menschen unterirdisch von der DDR in  die BRD führt. Dabei hat die Stasi sie immer im Visier und lässt es an den übrigen Angehörigen aus…
    Das Buch ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass manches am besten literarisch transportiert wird, denn ein Geschichtsbuch hätte mir die Fakten vermitteln können, aber nicht in diesem Rahmen, was für eine kontinuierliche Angst in dieser Zeit herrschte. Das Wissen, was man bereits hat, wird durch weiteres ergänzt, ich kannte die reale Geschichte des Tunnel 57 zum Beispiel nicht. Aber auch die Anspannung der Zeit, die Sorgen der Menschen, irgendwie in die Fänge der Stasi zu gelangen, wie manipulativ Letztere arbeitete, wurde sehr gut aufgefangen. 
    Nachdem ich das Buch beendet hatte, wollte ich es direkt noch einmal lesen, um wirklich alles aufzusaugen, was die Geschichte von Achim, Chris, Bea und allen anderen zu bieten hat. 
    Am Ende befindet sich eine Beschreibung der tatsächlich existierenden Tunnelbauer, ein Glossar und eine Chronik der Berliner Mauer, sodass man sich sofort tiefer mit dem historischen Kontext beschäftigen kann.  
    
    Raphaela Brosseron
    
  • Am schönsten ist es in Sommerby

    Am schönsten ist es in Sommerby

    Kirsten Boie

    Oetinger

    Sommerby

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Nach der schönen gemeinsamen Feier zu Weihnachten scheint die Stimmung zwischen Mama und Oma jetzt wieder nicht mehr so gut zu sein. Deshalb soll es in den Osterferien nach Gomera gehen, Sonne tanken. Doch als Mikkel das hört, will er natürlich lieber wieder nach Sommerby. So überreden sie die Eltern zu einem Liebesurlaub und fahren zur Oma. Bei der gibt es wie immer Bauernfrühstück, doch Martha isst nur noch die Bratkartoffeln, weil sie jetzt vegan lebt. Für Oma wieder etwas Neues, aber erstaunlicherweise lernt sie schnell damit zurecht zu kommen, auch wenn sie immer ein paar entsprechende Bemerkungen macht.
    Martha macht es sich aber auch sonst nicht leicht mit ihrer Eifersucht, ihr Freund ist zurzeit in Amerika und da gibt es einige Missverständnisse. 
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    Mikkel macht sich wieder ganz viele Gedanken um die Tiere, zum Glück sind noch alle Hühner da und die Gänse haben sogar ganz viel Nachwuchs. Der kleine Mats und seine naive Kindergläubigkeit ist so liebenswert, dass man ihm alles verzeiht, denn immer meint er es nur gut. 
    Einen neuen Teil Sommerby zu beginnen, fühlt sich an, wie mal wieder an den bekannten beliebten Urlaubsort zurückzukehren, liebe gute Freunde wieder zut reffen. Oma, die mit ihrer schroffen, aber doch liebevollen Art ihre Enkel oft sehr gut versteht. Martha, die schon so viel verstehen und begreifen kann und die sich für ihre Brüder verantwortlich fühlt, die mit ihrer Hilfsbereitschaft das ganze Dorf motiviert. Und natürlich die beiden Jungs, deren Gedanken immer wieder ein Lächeln bei mir erzeugen.
    Eine wundervolle Erzählung, von einem Ort, der einfach nur perfekt ist. So perfekt, dass er nur erdacht sein kann? Von Freundschaft, Hilfsbereitschaft, junger und alter Liebe, Tierliebe und einer schönen Landschaft. Ich hoffe, ich darf bald wieder hin.
    
    Dagmar Mägdefrau