• Der große schwarze Vogel

    Der große schwarze Vogel

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Oktober 2018

    Kranichsteiner Jugendliteratur Stipendium 2019 (Deutscher Literaturfonds und Arbeitskreis für Jugendliteratur)

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2019

    Das dritte Buch von Stefanie Höfler, das sie selbst als Lieblingsbuch getitelt hat, ist einfach besonders. Ma ist groß und schrill und bunt, sie hat lange rote Haare, einen roten großen Mund und sie hat Launen. Sie wird schnell wütend, wechselt aber schnell und ist dann sehr liebevoll. Sie arbeitet im Theater an der Kulisse und liebe die Natur, den Wald und die Bäume. Sie hat einen sehr großen Mann, eine Schwester Gerda und zwei Söhne. Karl genannt Krümel ist sechs und noch im Kindergarten und den vierzehnjährigen Ben. Und Ma stirbt nachts im Ehebett mit 45 Jahren.

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    Die Geschichte wird aus Bens Sicht berichtet, einmal  von der Woche nach Mas Tod und dazwischen sind kurze Kapitel in kursiv gedruckt, die von der Zeit davor und von der  Zeit bis zu einem Jahr nach dem Tod  berichtet. 
    Die Kinder gehen zunächst zu Tante Gerda, weil der Vater lethargisch in der Wohnung sitzt. Er bewahrt zunächst, was seine Frau zurück gelassen hat. Die zerknüllte Zeitung, ihre Musik. Karl baut ein Mausoleum für seine Mutter und hat die Idee den Sarg bunt anzumalen. Ben, der Beobachter, der immer nur reagiert, zeigt die Liebe zu seinem Bruder in wunderbar zärtlicher Weise. 
    Er lernt die „Eiskönigin“ Lina, die Expertin für Tod und Trauer kennen. Eine neue Mitschülerin, die einen Bruder hat, der im Koma liegt. Sein großer, kräftiger Freund Janus ist verlässlich, aber die beiden reiben sich doch immer wieder aneinander.

    Es ist so viel Gefühl in dem Buch, so viel Liebe, besonders zur Natur, die eine große Rolle spielt. Ma, von der wir so viel erfahren, ist eine tolle Mutter gewesen, obwohl sie rumgewütet hat, obwohl sie manchmal die Pest war. Ein Mensch mit Fehlern, der aber ganz viel Liebe bei ihrer Familie zurück gelassen hat. Deshalb können wir uns alle nur einen so tollen großen Bruder wie Ben wünschen. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Frau Giraffe zieht um!

    Frau Giraffe zieht um!

    Guido Hammesfahrt

    illustriert von Markus Zöller

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Frau Giraffe, die das ganze Buch hindurch so genannt wird, lebt in der Afrikanische Steppe und braucht einen Tapetenwechsel. In der ersten Nacht steht sie beim Krokodil im Wasser. Da ihr das nicht behagt, versucht sie es wieder im Baum bei den Vögeln, die stehen aber zu früh auf. Durch die Bekanntschaft der Schildkröte gerät sie aufs Meer und der Wal bringt sie wieder an Land, wo sie die Biber kennen lernt.

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    Mit ihnen zusammen baut sie eine Giraffenburg, die alle Vorteile der vorherigen Stationen vereint. Hier lädt sie, wie häufig am Ende von Bilderbüchern, ihre Freunde zu einem Fest ein.

    Die Bilder sind einfach niedlich, große Augen, fast ein wenig Disney. Die Geschichte ist interessant geschrieben, ein wenig Natur und viel Fantasie. Ich  will hoffen, dass Frau Giraffe mit dem Umzug keinen Fehler gemacht hat.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der große Löwe und die kleine Maus

    Der große Löwe und die kleine Maus

    Annabell Blackledge

    Chris Jevons

    nach einer Fabel von Äsop

    orell füssli

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ein besonderes Pappbilderbuch erzählt eine alte Fabel. Einige Seiten sind in der Form dem Gezeichneten angepasst. So hat schon das Cover die Form des Löwenkopfes. Zwischen den nächsten beiden Seiten ist wieder der Löwenkopf zu sehen, diesmal auf der einen Seite mit geschlossenen Augen und der Maus auf der Nase, die andere Seite zeigt den Löwen mit offenen Augen und die Maus in seiner Pranke. Aber er verschont die Maus, weil sie ihm sagt, dass sie ihm vielleicht mal helfen wird.

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    Das findet der Löwe komisch und er „brüllt vor Lachen“. Aber schon bald gerät er in das Netz des Jägers und die kleine Maus kann ihn daraus befreie. Die Moral: Auch jemand SEHR KLEINES kann GROSSES bewirken. Das ist natürlich für alle Kleinen ein hoffnungsvolles Resümee. 

    Was mir besonders gut gefällt sind dies ausgeschnittenen Zwischenseiten, das gibt dem Buch einen dreidimensionalen Charakter. Eine tolle Idee! Die Moral der kleinen Fabel ist natürlich auch interessant, zumal die Kleinen oft nicht so erfolgreich scheinen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der schnelle Hase und die langsame Schildkröte

    Der schnelle Hase und die langsame Schildkröte

    Annabell Blackledge

    Chris Jevons

    nach einer Fabel von Äsop

    orell füssli

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ein besonderes Pappbilderbuch erzählt eine alte Fabel. Einige Seiten sind in der Form dem Gezeichneten angepasst. So hat schon das Cover die Form eines Baumes.
    „Es war einmal ein SCHNELLER Hase… und eine LANGSAME Schildkröte.“ Natürlich will der Hase ein Wettrennen machen und er rennt „in einer Staubwolke“ davon. Zwischen den beiden Seiten, sehen wir den Baum mit einem Stück der Landschaft, das führt dazu, dass man vor dem Blättern dieser Zwischenseite den Hasen links und nach dem Blättern rechts auf der Seite sehen kann.

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    Nach dem vielen Rennen und mit dem großen Vorsprung macht der Hase erst mal Rast und schläft ein. So kommt es, dass die Schildkröte am Ende gewinnt. 

    Die Texte sind kurz und klar und am Ende heißt es „LANGSAM und stetig ist besser als SCHNELL und unaufmerksam.“ Was mir besonders gut gefällt sind diese ausgeschnittenen Zwischenseiten, das gibt dem Buch einen dreidimensionalen Charakter. Eine tolle Idee! Die Moral der kleinen Fabel ist natürlich auch interessant, zumal wir ja immer auf schneller getrimmt werden.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Tipp-Tapp Tiger traut sich was

    Der Tipp-Tapp Tiger traut sich was

    Philippa Leathers

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wenn der Tiger durch den Dschungel streift, nimmt jedes Tier reis aus. Wenn der kleine Tiger erscheint, bemerkt ihn niemand, ganz gleich, was er macht. Sein großer Bruder traut ihm nicht zu, dass er ein einziges Tier erschrecken kann. „Tipp, tapp, tipp, tapp..“ schleicht er sich ganz leise an, aber keiner fürchtet sich.

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    Weder das Wildschwein, noch der Elefant und auch die Affen lachen ihn nur aus. Traurig schleicht er sich an einen Tümpel und als er sein Spiegelbild sieht, erschrickt endlich einer….er selbst. Mit einem Lächeln und viel Selbstironie berichtet er seinem Bruder davon.

    Schöne Zeichnungen mit einem kleinen Tiger dessen TrippTrapp-Schritte man darin gut wieder findet. Der schelmische Gesichtsausdruck des Tigers gefällt mir sehr gut und passt so schön zur Geschichte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Was spielt die Maus?

    Was spielt die Maus?

    Eva Muszynski

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Zunächst sitzt Matilda, die Maus oben auf einer gelben Rutsche. Auf der nächsten Seite sehen wir, dass sie den Hals einer Giraffe hinunter rutsch. Gabi, die Giraffe wundert sich, dass sie eine Rutsche ist. Der Elefant Erwin wird zum Trampolin, nur Kurt das Krokodil möchte kein Kletterweg sein. Er will heute nicht spielen. 

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    Die Bilder zeigen nur das Wesentliche, die Texte sind ganz kurz. Aber die Geschichte spiegelt die Welt der kleinen Kinder wider. Da wird ein Erwachsener gerne zum Spielgerät und manchmal ist es so, dass es dem Erwachsenen nicht gefällt.

    Ein kleines Pappbilderbuch mit runden Ecken erzählt von der Maus. Das Material sieht aus, wie Recyclingpapier und ist nicht, wie andere Bilderbücher, glänzend. Dieses fühlt sich an wie Karton, etwas rau. Ich weiß nicht, wie es sich verhält, wenn Kinder es in den Mund nehmen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Villa Wunderbar – Ein Waschbär zieht ein

    Villa Wunderbar – Ein Waschbär zieht ein

    Linnes Svensson

    Nikolai Renger

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    „In der Villa Wunderbar ist überhaupt kein Tag wie der andere“ so beginnt jedes der 20 Kapitel. Denn der sprechende Waschbär Henri lebt in der alten Miele Waschmaschine im Café Waschnuss. Hier kann man seine Wäsche waschen und leckeren, von Oma Hilde gebackenen, Kuchen essen.

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    Matilda und ihr Cousin Joschi freuen sich über den neue Gast und erleben viele Abenteuer mit dem Waschbär. Leider sind die moralischen Ansprüche des Tieres etwas anders, so nimmt er es mit dem Eigentum nicht ganz so genau. Trotz seiner verrückten Ideen nehmen die Geschichten immer eine Wendung zum Guten.

    Auf 125 Seiten (das Papier ist etwas dicker) wird, unterstützt durch viele Bilder, eine Menge erzählt. Es tauchen durchweg nette Personen auf, die sehr lieb miteinander umgehen. Ein fröhliches Buch…… und wer hätte nicht gerne ein sprechendes Tier?

    Dagmar Mägdefrau

  • Löwenväter singen nicht

    Löwenväter singen nicht

    Martin Baltscheit

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Wieder einmal muss der Löwe, weil seine Löwin nicht da ist, allein seinen Mann bzw. Vater stehen. Denn er muss sich um 3 Affenkinder kümmern. Wir wissen ja bereits, dass er nicht gut lesen kann und deshalb erzählt er eine oder zwei oder drei Gutenachtgeschichten.

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    Aber die Affenkinder wollen noch ein Gutenachtlied und damit ist der Löwe überfordert. Natürlich bieten die anderen Tiere wie immer ihre Hilfe an, aber erst als der Löse sich an seinen Vater erinnert, können alle gut schlafen.

    Ein fantastisches Buch von Martin Baltscheit, das sicher wieder gerne vorgelesen und selbst gelesen wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Malika Khan – Eine Rennmaus legt los

    Malika Khan – Eine Rennmaus legt los

    Nele Handwerker

    Maxi Richter

    Eigenverlag

    Autorenempfehlung ab 4 Jahre

    Das Bilderbuch ist eine Mischung aus Abenteuer- und Sachbuch. Auf den ersten Seiten wird uns die Rennmaus vorgestellt und wir erfahren, warum und wie sie bei Emma lebt.
    Obwohl die beiden Rennmausschwester Malika und Toja ein sehr komfortables Terrarium bewohnen, träumt die Abenteurerin Malika vom Garten, von den Gerüchen und den Blumen dort. Ihre vorsichtige Schwester findet es besser im gemütlichen Heim zu bleiben.
    Dann taucht auch noch der Kater auf und da er die Mäuse nicht erreichen kann macht Malika sich mit einem Lied über ihn lustig.

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    Beim Freilauf im Kinderzimmer findet Malika unter dem Bett einen Geheimgang und da am Abend die Glastür zum Terrarium nicht ganz geschlossen ist, nimmt sie die Chance wahr und läuft in den Garten. Dort kann sie mit einem Trick dem Kater entkommen, aber ihre Abenteuerlust ist damit nicht befriedigt. Sie möchte  für Emma unbedingt eine Rose pflücken. Deshalb geht sie bei nächster Gelegenheit durch den Geheimgang in den Garten. Diesmal trifft sie auf einen Hund. Sofort ergreift sie die Flucht zurück ins Zimmer. Doch der große Hund Batu wollte ihr nur helfen und wird ihr Freund. So kann die kleine Rennmaus in Zukunft mit Unterstützung des Hundes weiter den Garten erobern. Noch einmal singen die Mäuse ein Lied und „So endet ein wunderbarer Tag.“

    Der Text ist schon sehr kompakt und Vierjährige müssen schon geübte Zuhörer sein, um dem Buch folgen zu können. Dafür bietet es aber auch viele Informationen und das Abenteuer ist in Kapitel eingeteilt, diese sind durch die großformatigen Bilder auch nur 3-4 Halb/Seiten lang. Die Bilder sind groß und ohne Details, bei der Vorstellung des Terrariums hätten sie mehr Unterstützung bieten können.
    Das Buch ist als Entscheidungshilfe bei der Suche nach einem Haustier sicher eine sehr große Unterstützung, zumal Rennmäuse vielleicht nicht ganz so bekannt sind. Schön finde ich auch, dass Emma ihre Tiere aus dem Tierheim geholt hat.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die kleine Maus und die große Mauer

    Die kleine Maus und die große Mauer

    Brigitte Teckentrup

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die Bilder im Buch sind matt und haben auf den ersten Seiten düstere Farben. Ich weiß nicht, wie die Technik heißt, es sieht nach einer Art Druck aus. Die Texte sind kurz bestehen aus ausgesuchten Worten. Der Fuchs grinst und schlendert davon.
    Alle Tiere wohnen in einen Ort, der von einer großen roten Mauer umgeben ist. Alle finden das normal und kennen es nicht anders. Nur die kleine Maus, wundert sich und fragt sich, was hinter der Mauer sei.

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    Bis ein Vogel kommt und sie mit nimmt über die Mauer. Dort ist die Landschaft bunt und fröhlich. Als die Maus zurück kommt, gibt es gar keine Mauer, der graue Ort steht einfach so da. Die Freund gehen mit der Maus alle durch die Mauer hindurch, nur der Löwe ist noch nicht soweit.
    „Wenn du aber dein Herz und deinen Geist öffnest, werden die Mauern verschwinden … du wirst erkennen, wie wunderbar diese Welt ist“

    Ein poetisch, philosophisches Bilderbuch, von dem ich annehme, dass sich Kinder damit etwas schwer tun. Eine gedankliche Mauer ist ihnen wahrscheinlich schwer zu erklären. Viele Erwachsen könnten das Buch brauchen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Elefant

    Der Elefant

    Jenni Desmond

    Aladin

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Es war einmal ein Junge, der nahm sich ein Buch aus dem Regal und begann zu lesen…“ so beginnt dieses wundervolle, informative Bilder/Sachbuch über Elefanten. Im Hintergrund der dunkle Himmel mit dem Regenbogen und davor die kleine Gruppe Elefanten, dahinter der kleine Junge mit dem Buch.

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    Von der Landkarte, die die Vorkommen der Elefanten erklärt, über die Gegenüberstellung der beiden Elefantenarten geht es zur Größe. Da steht der Elefant hinter vier bunten übereinander gereihten Autos und man kann sich die Höhe von 4 Metern und das Gewicht von 7 Tonnen vorstellen. Wieder sehen wir den Jungen mit dem Buch, das wir lesen in der Hand an den Kühlschrank gehen und erfahren wie das bei Elefanten mit dem Laufen funktioniert. Dann liegt der Junge mit einem Freund auf dem Stoßzahn und auch hier hat man den Bezug zur Größe. Diesmal hat der Freund das Buch dabei. 

    Ein Buch, das sicher nicht nur mich begeistert, sondern alle, die sich für die großen grauen Tiere interessieren.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Ei wie kein anderes

    Ein Ei wie kein anderes

    Dianna Hutts Aston

    Sylvia Long

    Loewe Naturkind

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Titel steht in goldener Schreibschrift auf dem Cover, dazu schon einige Eier mit Bezeichnung. Auf den ersten Seiten werden uns schon die verschiedensten Eier vorgestellt. Dann eine Doppelseite mit einem gefleckten Ei (Schwarznacken-Stelzenläufer) und dem Satz „Ein Ei ist leise“. Es folgt „Ein Ei ist farbenprächtig“ und wieder sehen wir viele Eier in vielen Farbschattierungen. Es geht über Formen, Größen, Struktur bis zum Dinosaurierei.

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    Wir sehen das Innerer eines Eis und erfahren, wie unterschiedlich lange es braucht um? Ja, um laut zu werden. Die letzten Seiten zeigen Tiere, die aus Eiern schlüpfen, vom Pinguin über den Leopardenfrosch zum Marienkäfer.
    Bezaubernde naturgetreue Bilder und ganz kurze Texte, die viel Wissen vermitteln, machen  dieses Buch zu etwas besonderem. Ein Sachbuch für den kleinen Forscher, egal welchen Geschlechts. Da kann man so viel sehen und vielleicht auch in der Natur wiederfinden.

    Die Reihe Naturkind zeichnet sich  zudem noch durch eine umweltfreundliche Herstellung aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Füchsin und der Wolf

    Die Füchsin und der Wolf

    Nikolai Ustinov

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Das schön bebilderte Buch erzählt ein russisches Märchen. Der Fischer hat einen guten Fang gemacht und findet auf dem Heimweg einen Fuchs. Da er ihn für tot hält, nimmt er ihn für seine Frau als Pelz mit. Doch die Füchsin ist wie immer im Märchen listig.

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    Sie frisst alle Fische auf, danach gibt sie dem Wolf noch einen Rat und er wird daraufhin verprügelt. Am Ende trägt der Wolf die Füchsin und diese sitzt wie ein stolzer Reiter auf dem geschundenen Wolf.

    Mir fehlt bei der Geschichte etwas die Moral unserer Märchen. Die Füchsin betrügt und nutzt ihren Vorteil und am Ende geht sie erhobenen Hauptes aus der Geschichte.
    Die Texte sind kurz und die Bilder wunderschön gezeichnet, trotzdem finde ich die Geschichte für ganz kleine Kinder nicht geeignet. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Tanz der Tiefseequalle

    Tanz der Tiefseequalle

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Monatsluchs März 2017

    Niko und Sera gehen in eine Klasse – soweit ihre Gemeinsamkeiten. Denn Sera gilt als schön und beliebt, Niko hingegen wird wegen seines Übergewichts gemobbt, doch er wehrt sich nie und scheint total gelassen zu bleiben. Vor allem Marko, der Star der Klasse, hält selten einen Spruch zurück. Allerdings gehen auf Klassenfahrt auch seine Annäherungsversuche bei Sera zu weit und ausgerechnet Niko kommt ihr zur Hilfe. Von da an gerät auch sie in das Visier der Klasse und erfährt, was Niko seit langem durchmacht. Sera beschäftigt sich nun viel mit Niko, dabei merkt sie, wie lustig, fantasievoll und wortgewandt dieser Junge ist, mit dem sie sonst nie geredet hätte.

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    Abwechselnd erzählen die gegensätzlichen Protagonisten in der Ich-Form, sodass die Lesenden in den Kopf von beiden gucken können. Diese Innensicht ist der Autorin feinfühlig und plausibel gelungen, schnell wird deutlich welche Auswirkungen das Verhalten der anderen Schüler*innen hat. Leider ist das Mobbing ebenfalls sehr realitätsnah dargestellt: Die Sprüche, die Kritzeleien an der Tafel, die Zuspitzung auf Klassenausflügen und die Lehrerin, die nicht viel dagegen macht.

    Obwohl es viel um die Beziehung der beiden geht, spielt die Frage nach einer Liebesgeschichte keine

    allzu wichtige Rolle. Vielmehr geht es darum, was die beiden voneinander lernen können, was gerade

    für ein Jugendbuch mit ernstem Thema eine schöne Botschaft enthält. Denn nicht immer ist das Verliebt-sein und die romantische Beziehung die Antwort oder das Happy End. So wird es nicht zu einer Klischee-behafteten “Die Schöne und das Biest”-Geschichte, denn es geht um wesentlich mehr, um Freundschaft, Mobbing, Bodyshaming, Mut und den Umgang mit Problemen.

    Raphaela Brosseron 


    Sera, ein hübsches Mädchen mit ägyptischen Wurzeln, ist beliebt in der Klasse und Marko, der Star bei den Jungs, möchte mit ihr zusammen sein.
    Niko, ein fetter, hellhäutiger Junge, der bei seiner Oma wohnt, weil die getrennten Eltern ihn nicht mehr wollten, ist das beliebteste Mobbingopfer der Klasse.

    Die kurzen Kapitel des Buches werden abwechseln und fortlaufend aus der Sicht dieser beiden Personen erzählt.

    Auf der Klassenfahrt beobachtet Niko, dass Sera von Marko bedrängt wird und schreitet ein.
    Später fordert Niko Sera zum Tanzen auf, zum Tanz der Tiefseequalle. Damit wechselt Sera die Seiten. Alle wenden sich von ihr ab und sie brennt mit Niko durch.

    So kommt es, dass die beiden sich näher kennenlernen. Bald bemerkt Sera, dass Niko wunderschöne flaschengrüne Augen hat. Sie, die immer nur kurze Sätze spricht, freut sich über die poetischen Sätze von Niko. Überhaupt mutet Niko etwas altmodisch an, er ist sehr höflich, flucht nicht und handelt überlegt. Sera merkt, dass ihr Freundschaft zu Melinda sehr oberflächlich war und stellt fest, dass Niko mit Little, einem hyperaktiven Jungen, einen richtigen Freund hat.

    Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen, vielleicht weil meine Waage auch weit über Idealgewicht steht. Das Buch ist trotz des „schweren“ Themas leicht zu lesen und humorvoll geschrieben.

    Dagmar Mägdefrau


    Ein wunderbares Buch zu einem absolut nicht solchem Thema: Mobbing! Die beiden Hauptakteure des Buches könnten unterschiedlicher nicht sein: Das wunderschöne Mädchen Sera, streng erzogen, von den Mitschülerinnen bewundert und von den Jungen begehrt – und ihr Mitschüler, der pralle, fette Niko, von allen in der Klasse nur der „Dicke“ genannt, der sein Äußeres jedoch selbst auch kritisch, aber locker sieht: „wie ein Michelin-Männchen“. Niko muss häufig mit schlimmsten Gemeinheiten rechnen wie z.B. sein Rucksack hoch im Baum hängend; nach dem Sportunterricht seine Kleidung versteckt während er unter Dusche steht … und alle amüsieren sich köstlich! Sera muss im Verlauf der Geschichte erkennen, dass ihre Freundschaft zu Melinda keine echte ist. Im Gegensatz dazu hat Niko zwei wunderbare Freunde, Little und Osman, der besonders viel Verständnis für ihn hat „…er muss es ja wissen, er ist ja schon 15 Jahre länger dick!“ Osman besitzt eine Autowerkstatt und ein Faible für Erfindungen, womit er Niko angesteckt hat. Dies wird  unter anderem auch immer wieder durch den kreativen Umgang mit Sprache deutlich, der die LeserInnen zum Teil staunen, aber auch belustigen wird. Eigene Wortschöpfungen von Niko können so auch sehr ernsten Situationen den Schrecken nehmen, wie -z.B.:Überfallgrapschattacke, Notfallabhauplan, Multifunktionsabenteuerhandtäschchen -LeserInnen werden mit Sicherheit ebenso wie Sera Mitleid für Menschen entwickeln, die nicht der Norm entsprechen und mit Niko nachempfinden: „dieses mieses Gefühl macht sich in meinem Inneren breit wie ein großer Klecks Tinte auf einem nassen Papier!“ (S.65) Dadurch, dass die beiden Haupt-Personen wechselweise aus ihrer Perspektive erzählen, was durch den jeweils unterschiedlich gesetzten Text verdeutlicht wird, ist Identifikation umso mehr möglich. Ein ungewöhnlicher Abschluß – sowohl realistisch als auch imaginär – passend zum Titel, wird bei den LeserInnen ein warmes Gefühl erfüllt von großem Verständnis für das ungewöhnliche Paar hinterlassen.

    Annette Heine

  • Der Krokodildieb

    Der Krokodildieb

    Taran Bjørnstad

    Illustration: Christoffer Grav

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017

    Odd, klein, pummelig und mit Brille, wünscht sich Superkräfte, aber es wäre schon schön, wenn man ihn beachten würde und wenn sich die Jungen der Klasse nicht immer über ihn lustig machen würden. So rufen sie ihn „Odd-Birnenkompott“. Als sie dann noch merken, dass Odd Nussi, sein Schmuse-Eichhörnchen, im Schulrucksack hat…
    Auf dem Nachhauseweg lauert der Hund Hektor, vor dem Odd Angst hat. Auch die Eltern hören ihm meist nicht zu und Kinne, seine Schwester, hat nur ihren Hamster und Pferde im Kopf.

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    Lediglich Mette, in die Odd ein wenig verliebt ist, ist freundlich zu ihm.

    Dann geht es mit der Klasse in den Zoo und Odd ist beeindruckt von Rolf, dem Tierpfleger. Schon sein Äußeres ist besonders. Er ist ein riesiger, tätowierter Glatzkopf mit Totenkopfring und weiß alles über seine Tiere. Er stellt den Kindern das kleine Krokodil Zack als seinen Freund vor und gerade der ängstliche Odd traut sich, ihn zu streicheln.
    Odd malt sich aus, was er für eine Position hätte, wenn Zack sein Freund wäre und er macht einen Plan, wie er ihn stehlen kann. Nachdem er das Krokodil zu Hause hat, stellt er fest, das es durchaus sehr hungrig und bissig ist.
    Als er den weinenden Rolf im Fernsehen sieht und er befürchtet, dass Zack den Hamster gefressen hat, beschließt er, das Krokodil zurückzubringen.

    Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, ein gefährliches Tier zum Freund zu haben, dass uns beschützt? Dieser Wunsch wird zwar für Odd Realität, er muss aber auch feststellen, dass so ein Tier auch für ihn gefährlich ist und er nicht richtig für das Tier sorgen kann. Obwohl niemand das Krokodil bei ihm sieht und ihm auch keiner seine Geschichte glaubt, wird Odd selbstbewusster durch diese Tat.

    Ich fand es ungewöhnlich, wie der kleine ängstliche Junge es schafft, das Krokodil zu stehlen. Im Buch finden wir einen genauen Plan des Zoos, den Odd gemalt hat, um sich zu orientieren.
    Auch sonst gibt es viele Bilder und Informationen über Tiere. Ich denke, dass das Buch besonders für Jungen spannend zu lesen ist.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tiere, die kein Schwein kennt

    Tiere, die kein Schwein kennt

    Martin Brown

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Den kleine Gürtelmull, den russische Desman, den Bänderlingsang oder den Ili-Pfeifhase lernen wir hier kennen. Einmal sehen wir ein gezeichnetes Bild des Tieres und erfahren in einem Kästchen, wo es wohnt, seine Größe, seinen Speiseplan, seinen Lebensraum, ob er bedroht es und ob es eine Besonderheit hat. Unter dem Namen finden wir noch etwas über das jeweilige Tier.

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    Unter der Hunter-Antilope steht „Die seltenste Antilope der Welt“ oder beim Schwarzfußiltis steht „Hübscher Prärieräuber in Gefahr“.  Dann gibt es noch einen Text, der recht populär geschrieben ist und auch die Gedanken des Autors beinhaltet. Auf den letzten Seiten gibt es noch ein Glossar, das uns einige Wort erklärt. „Toxisch: giftig“.

    Sicher ein Buch, dass nicht jeden direkt anspricht, obwohl der Titel sicher dafür sorgt, dass man es bemerkt. Aber für Liebhaber des Besonderen und Tierfreunde überhaupt statt es mit einem ganz exquisiten Wissen aus. Und sollte das Gespräch mal auf einen Kuba-Schlitzrüssler kommen, kann man mitreden. Ich finde es toll, dass Bär, Hase und Igel hier keine Rolle spielen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Joki und die Wölfe

    Joki und die Wölfe

    Grit Poppe

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Weil seine Mutter einen neuen Partner hat, zieht Joki auf einen Bauernhof. Seine Freundin Sanja hatte ihn auf Spuren eine Wolfes aufmerksam gemacht und im angrenzenden Wald findet Joki wieder Wolfsspuren. Dann wechselt die Perspektive und wir beobachten den Wolfsvater, der mit seiner Beute zu seiner hungrigen Familie zurückkehrt.

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    Die Wolfmutter wacht über vier Welpen, der kleinste wird von ihr Schwarzohr genannt. Er ist schmächtiger als die Geschwister und sucht häufiger ihre Nähe. Trotzdem verlieren sie den kleinen Wolf aus den Augen.
    Joki, der statt dem Stiefvater zu helfen, lieber mit dem Rad durch den Wald fährt, findet das Wölflein und nimmt ihn im Rucksack mit in sein Zimmer. Er ist der Gefahr, in die er sich und seine Familie begibt, erst später bewusst.
    Als die hungrigen Wölfe das Kalb töten, geht er in den Wald um den Wolf seiner Familie zurückzubringen.

    Die Kapitel der Geschichte handeln immer abwechseln von Joki und den Wölfen. Die Wölfe werden aber dabei nicht vermenschlicht, sondern einfach nur beobachtet. Es wird klar, warum der Wolf so handelt, nicht weil er böse ist, sondern meist vom Hunger getrieben. 

    Zwischen Joki und dem Wolfvater gibt es eine Art Übereinkunft, obwohl der Wolf ihn hätte angreifen können, geht er seiner Wege.

    Am Ende des Buches gibt es noch einige Sachhinweise u.a. dass man nicht wie Joki einfach einen Wolf mit nach Hause nehmen sollte. Er ist ein wildes Tier und verhält sich auch so.

    Gerade weil es in letzter Zeit viel über die Rückkehr der Wölfe, auch bei uns am Niederrhein, zu lesen gibt, ist dieses Buch sehr informativ.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Wo ist Ella Eule – Fühl mal, such mal

    Wo ist Ella Eule – Fühl mal, such mal

    Yayo

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 18 Monaten

    Das Buch besteht aus dicker Pape und schon auf dem Cover kann die Eule Ella nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt werden. Gesicht und Flügel bestehen aus einem Fils.
    Auf fünf Doppelseiten sind in unterschiedlichen Situationen viele Eulen zu sehen und Ella muss gesucht werden. Meist kann da nur das Fühlen, bzw. schräg auf die Seite schauen, helfen.

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    Ein Buch für die ganz Kleinen, die Farben sind blau, orange, schwarz und weiß. Es taucht immer noch ein anderes Tier auf, sonst liegt der Fokus auf den blauen Eulen. Der Text ist ganz kurz, vielleicht kann man als Vorleser zu Anfang nur auf die Suche der Eule konzentrieren.
    Ich bin überzeugt, dass das Buch viel Spaß bereitet und die Kinder schnell wissen, wo Ella ist.

    Dagmar Mägdefrau