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Lerne uns kennen – Die Fische
Lucia Scuderi
magellan
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sind viele bunte Fische in unterschiedlichen Größen zu sehen. Auch die ersten Seiten sind voller kleiner Fische und mittendrin ein roter Fisch. Zunächst wird der Körper der Fische erklärt. Der rote gedruckte Text erklärt Allgemeines und die schwarzen Texte erklären Besonderes. Hier geht es um Kiemen und Schwimmblase, die kann man bei einem „durchsichtigen“ Fisch sehen.
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Der Rochen braucht sie nicht und der Hai hat gar keine. Beide Fische sind mit ihren Namen versehen abgebildet. „Die merkwürdigsten Familien“ ist die Überschrift der nächsten Seite. Hier geht es um die verschiedenen Körperformen. Eine Auswahl der Fische ist mit Namen zu sehen. Weiter geht es mit den Flossen, die ja auch sehr unterschiedlich sind. Alle Flossenarten und ihre Nutzung werden anhand eines Fisches aufgezeichnet. Auch der Schwanz kann ganz verschieden aussehen. Die Atmung der Fische ist ein spannendes Thema. Natürlich darf ein Fisch Schuppen haben, zu mindestens haben sie die meisten. Einige Fische sind Meister der Tarnung, so kann man die platte Seezunge am Meeresgrund kaum sehen. Die Seitenlinien sind ein besonderes Sinnesorgan der Fische, sowas wie „Der 6. Sinn“. Erstaunlich, wie Fische sich zu einem Schwarm zusammenfinden. Einige Fische tun sich mit kleinen Helfer-Fischen zusammen, wie das funktioniert wird hier erklärt. Nach den Themen Sprache, Schlaf und Eier geht es um die „Fische“, die keine sind, die Wale.
Dieses Sachbilderbuch hat viele Wissen in einfachen Erklärungen und erklärenden Bildern untergebracht. Für junge Weltentdecker und Fischforscher unentbehrlich.
Dagmar Mägdefrau
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Komm, wir entdecken die Eichhörnchen
Martine Jenkins
Richard Jones
magellan
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Im Einband gehen wir durch den Wald und komme zu einer Schneelandschaft, im Baum sitzt eine Eule. In großen Buchstaben wird der erzählende Text gedruckt. Daneben gibt es Sachtexte in kleinem Druck, „Wenn es kalt wird, gefriert das Wasser zu Eis.“ Dann sehen wir die schlafenden Eichhörnchen in ihrem Kogel, sie machen sich auf Futter zu suchen. Das nächste Kapitel handelt vom Frühling und die Eichhörnchen freuen sich auf die frischen Knospen.
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Das Eichhörnchen hält sich an einem Zweig und knabbert an einer Knospe. Gefährlich nah fliegt die Eule in der Dämmerung vorbei. Dann wird es Sommer, wieder sehen wir dieselbe Landschaft, diesmal blüht es rund um den See und die Sonne steht hoch am Himmel, aber ein Gewitter bahnt sich an. Nun wird es Herbst und die Tage werden wieder kürzer. Die Zugvögel fliegen gen Süden und die Eichhörnchen sammeln fleißig Futter für den Winter. Dann ziehen machen sie es sich in ihrem Kobel gemütlich. Auf der vorletzten Seite gibt es noch ein paar längere Texte zu Thema Laubwechsel, Winterschlaf und Zugvögel.
Dann geht durch den Wald zurück.
Eichhörnchen wohnen inzwischen auch in den Städten und sind damit ein Tier, dass die Kinder kennen. Deshalb dürfte dieses Sachbilderbuch viele Kinder interessieren.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Sommer -
Mein Geld, dein Geld – Von Mäusen, Kröten und Moneten
Mike Schäfer
Meieke Töpperien
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 7 Jahre
In 87 ganz kurzen Kapiteln wird in diesem Buch neben vielen Bildern eine ganze Menge über Geld erzählt. Es fängt ganz vorne mit der Geschichte des Geldes an, nämlich damit, wie das Geld entstanden ist. Die Inflation wird an dem Preis für eine Kugel Eis festgemacht, eine Maßeinheit, die ich auch all mein Leben vergleiche. Anschaulich wir erklärt, dass man nicht nur Dinge, sondern auch Dienstleistungen „kaufen“ kann.
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Über die verschiedenen Währungen geht zu zum Taschengeld. Ein wichtiges Thema für Kinder. Die „Wann ist jemand arm bzw. reich?“ wird durch ein erklärendes Bild zum Durchschnitt und einem gut gemachten Text vermittelt. Die Kapitel über die Banken und elektronisches Geld sind sehr gut zu verstehen. Wofür wird das Geld der Kinder und der Familie ausgegeben? Dann geht es um Versicherungen hier stehen die Sozialversicherungen im Fokus. Von den Steuern werden auch die Schulen finanziert. Nach den Kapiteln, in denen es um Kredite geht, wird ein Unternehmen gegründet. Und zwar zunächst im Kleinen. Ein Kind verkauft Saft, dann kommt ein zweites Kind dazu, es wird expandiert und der Erfolg ist so groß, dass Aktien verkauft werden. Aber es geht nicht nur immer um Gewinne, auch Insolvenzen sowohl bei Firmen als auch im Privaten werden erklärt. Zum Ende steht die Frage im Raum, wie kann man mit Geld helfen?
Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in einer Bank gearbeitet und mir gefällt die Umsetzung dieses Themas sehr gut. Ich bin erstaunt welch einfache Möglichkeiten die Macher dieses Buches gefunden haben, um komplizierte Dinge zu erklären.
Dagmar Mägdefrau
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Hugo, der Fisch
Daniel Fehr
Lihie Jacob
BELTZ & Gelberg
Verlagssempfehlung ab 4 Jahre
Verrückte Gestalten begegnen uns in diesem Bilderbuch. Hugo, der Fisch, möchte ins Freibad. In der Schlange stehen viele Fische, alle auf Beinen und in Badesachen. Bloß Hugo hat seine Badehose vergessen. „Der tolle Hecht trägt die Hose schwarz“, da sehen wir einen Hecht mit Sonnenbrille, ersteht auf Beinen mit Flip-Flops an den Füssen und trägt eine schwarze Boxershorts mit roten Streifen.
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„Der Finanzhai dunkelblau“, er Hai mit iPhone am Ohr trägt eine ganz knappe Badehose. Man sieht Fische im rosa Bikini, im Leopardenbadeanzug, ein ganze Gruppe Barsche am Sprungturm und eine Flunder mit gemusterter Badehose, rosa Flamingos auf türkisem Grund. Erst als Hogo ganz tief auf den Grund taucht, trifft er auf „normale“ Fische ohne Kleidung und stellt fest „Ein Fisch schwimmt ohne.“
Ich bin nicht sicher, ob die Kinder auch so viel Spaß an dem Bilderbuch haben, wie ich. Viele Gags kann man sicher erst mit etwas Lebenserfahrung verstehen.
Die Bilder sind einfach toll, realistisch, bis auf die paar Kleinigkeiten, wie Badekleidung und Beine.Dagmar Mägdefrau
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Als die Tiere im Wald noch nackig waren
Elfe Marie Opiela
annette betz
Verlagssempfehlung ab 4 Jahre
„Früher waren alle Tiere nackig“ eine Aussage, die durch die Bilder belegt wird. Der nackte Bär spielt mit der Schlange Federball. Auf dem Baum die Eule, im Teich der Frosch und hinter den Baumstämmen der Tiger, alle sind beigebraun. Dann verlieren die Bäume ihre Blätter und es wird kalt. Die Tiere frieren, doch der Biber kann helfen.
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Er schneidert allen Tieren ein Kostüm. Der Igel wählt knallgelben Stoff mit Streifen, die Schlange einen flauschigen braunen Stoff und die Schnecke geht ganz in weiß. Leider haben alle Tiere Probleme mit ihrer neuen Kleidung. So hat die Eule die Idee zur „lustigen Kleidertauschparty“. Alle Tiere kommen so an die „Kleidung“ in der wir sie kennen. „Nur manchmal, wenn niemand schaut, veranstalten sie noch heimlich Nackigpartys“.
Weder Evolution noch Bibel, eine ganz neue Version, wie die Tiere zu ihrem Aussehen kamen. Trotzdem eine spaßige Idee, die auch die Kinder schmunzeln lässt.Kurze Texte, einfache bunte Bilder.
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Immer kommt mir das Leben dazwischen
Kathrin Schrocke
Mixtvision
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
Karls Eltern sind beide sehr erfolgreiche Wissenschaftler und deshalb hat Karl auch ein besonderes Wissen auf einigen Gebieten. Als er von seinem verstorbenen Opa träumt, haben die Eltern auch sofort eine logische Erklärung. Im Traum hat Opa ihn aufgefordert ein Youtube-Star zu werden, obwohl er davon gar keine Ahnung haben kann. Karl weiß auch nicht so recht, was er auf dem Internet-Portal hochladen soll.
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Seine Ideen sind eher komisch. Als er sich dann doch aufrafft, hat er nur Follower, die er auch kennt und eine komische Katzenfrau, die aber wieder verschwindet.
Aber Karl hat auch so noch genug Probleme. Sein Schwarm Irina hat einen anderen, seine Oma erwägt in ein Mehrgenerationenhaus zu ziehen. Seine Eltern denken, es sei eine Hippie-WG und raten Oma sehr davon ab. Mit Hilfe seiner Cousins, die als Zwillingen nicht unterschiedlicher sein können, hilft Karl Oma beim Umzug. Dabei lernt er Larissa kennen und verliebt sich in sie. Die Leute, die in der WG wohnen sind eigentlich sehr nett und Oma wohnt gerne dort und nimmt wieder richtig am Leben teil.
Da trenne sich Karl Eltern und der Vater zieht aus der gemeinsamen Wohnung ausgerechnet in das Mehrgenerationenhaus und trifft dort auf Oma.
Es passiert also einiges in diesem Buch und Karl hat dabei die Zügel nicht in der Hand. Es kommt ihm einfach immer das Leben dazwischen.Ein kurzweiliger Roman, der die Probleme nicht so wirklich ernst nimmt. Man lernt dabei eine Einrichtung kennen, die die Autorin aus eigener Erfahrung beschreiben kann und hat viel Spaß beim Lesen.
Dagmar Mägdefrau
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Ein Jahr mit den Kranichen
Thomas Müller
Gerstenberg
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Schon auf dem Cover ist ein Kranichpaar zu sehen. Die Vögel wirken, dank der Lackfarbe, besonders dynamisch. Die Figuren des typischen Paarungstanzes sind so gut erkennbar, dass man die Trompetentöne zu hören glaubt. Das erste Bild zeigt die Vögel im Frühjahr, wenn sie im Morgennebel ihre Flügel schlagen. Der kurze Text erklärt ihre Bewegung mit Tanzen.
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Danach steht das Paar auf einer grünen Wiese und das Männchen wirbt um sein Weibchen. Das Bild der Paarung zeigt einen Ausschnitt, der auch nur mit knappen Worten erklärt wird. Ich denke, hier steht es jedem Vorleser frei, mehr zu erklären, wenn ein Bedarf besteht. Nestbau, Eier legen und das Schlüpfen sind Thema der nächsten Seiten. Wir sehen das Küken und die vergleichsweise großen Füße der Eltern. Dann wachsen die Kleinen heran, die Eltern vertreiben mit den spitzen Schnäbeln selbst den Fuchs und schon trifft man sich zum großen Essen vor dem Flug in den Süden. Flug und Ankunft in Spanien und die Rückkehr, die zum ewigen Kreislauf gehört, zeigen das Leben der Kraniche. Auf den letzten Seiten geht es noch im „Wissenswertes“ über die Kraniche, Fischreiher und Weißstorch.
Das Buch zeigt wieder, dass ein Sachbuch auch schon für Vorschulkinder interessant ist und besonders die Bilder sprechen mich sehr an.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Tiere/Haustiere -
Wann sind wir endlich da?
Petra Postert
Jens Rassmus
Tulipan
Verlagssempfehlung ab 4 Jahre
Die Frage, die wir Eltern auf jeder Reise immer wieder hören. Jim ist mit Papa im Auto unterwegs. Es ist spät, Papa ist müde und trinkt Kaffee, aber Jim will nicht einschlafen. Papa soll sich eine Geschichte ausdenken. Also erfindet er eine Ziege, eine junge Ziege und eine alte Gans. Jim hilft bei der Geschichte mit, er hat viel Fantasie und bald sind die beiden Tiere auf einem Baumstamm in einem Fluss.
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Papa verliert immer wieder den Faden, muss gähnen und muss dringend. Die Tiere spazieren derweil durch eine große Stadt, fliegen auf einer Wolke, landen gut und sitzen auf einmal auf der Straße. So fahren sie auf der Rückbank bei Jim mit und fragen „Wann sind wir endlich da?“ und Jim antwortet „Wenn ihr geschlafen habt.“
Ein schöner kurzer Text mit viel Fantasie und Bilder, die aus Zeichnungen von der Realität und gemalten realistischen Bildern von Ziege und Gans gestehen und die am Ende verschmelzen.
Dagmar Mägdefrau
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Ein Kleid voller Geschichten
Irene Berg
Ingrid Mennen
Kunstanstifter
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Tinka kennt schon viele Buchstaben und malt „Haus“ oder „Baum“ und schreibt das Wort daneben. Damit können sich sicher viele Kinder identifizieren. Tinka malt natürlich auch sich selbst mit Brille und schreibt Name und Alter daneben. Dann erzählt Tinka von ihrem zu Hause und wir sehen sie gemütlich mit den Geschwistern und ihrer Mutter auf dem Sofa sitzen und ein Buch lesen.
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Die Eltern lesen die Zeitung und da legt sich Tinka auf ein großes zusammengeklebtes Zeitungsblatt und ihre Umrissen werden in rot auf das Blatt gezeichnet. die entsprechende Seite im Buch ist zu beiden Seiten ausklappbar, damit wir auch die ganze Tinka sehen können. Tinka schreibt noch „Nase, Augen, Mund“ dazu und dann lässt sie die gemalte Tinka wie eine Fahne flattern. Dann liest sie ihr Geschichten vor und es gibt schön gezeichnete Seiten mit den Figuren aus den Geschichten. Am Ende bastelt Tinka aus der Zeitung ein Buch „Buch von Tinka“ und stellt fest „Ein Buch ist wie ein Freund. Es erzählt dir die schönsten Geschichten!“
Tinka wird in dem Buch immer von einer schwarzen Katze begleitet, die Bilder sind in zarten Tönen gehalten, manchmal auch, wie das Cover auch wie ein Scherenschnitt. Die abgebildeten Bücher, das liest man im Anhang sind Bücher der Autorinnen. Es handelt sich um Mutter und Tochter, die in Südafrika beheimatet sind.
Ein Buch, dass die Liebe zum Buch in schönen Worten und Bildern beschreibt.
Dagmar Mägdefrau
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Mein Jimmy
Werner Holzwarth
Mehrdad Zaeri
Tulipan
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Werner Holzwarth kennen wir von seinem Bestseller „Vom kleinen Maulwurf, der wisse wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“. Hier erzählt er für seinen fünfjährigen Sohn vom Nashorn Jimmy. Jimmy lebt zusammen mit dem Madenhacker-Vogel Hacki. Er sitzt auf seinem Rücken und sammelt die Maden von Jimmys Haut.
Jimmy ist alt und beiden ist klar, dass die gemeinsame Zeit bald zu Ende ist und so erzählen sie sich die alten Abenteuer. Hacki übertreibt immer etwas.mehr oder weniger lesen
So hat Jimmy zwar drei Löwen verjagt, aber keine 300. Und einmal hat auch Hacki Jimmy das Leben gerettet, weil er dem Jäger um den Kopf geflogen ist. „Hacki, solange du an mich denkst, wird es mich geben“ mit diesem Satz tröstet Jimmy seinen kleinen Freund. Danach folgen einfühlsame Bilder, die das Fortgehen von Jimmy beschreiben. Hacki sitzt dann mit anderen Vögeln auf einem Zebra und erzählt allen seine Geschichten und so bleibt die Erinnerung an Jimmy bestehen.
„Dies ist kein Buch über das Sterben, sondern über das Leben“ so beginnt das Vorwort und ich kann dem Autor nur Recht geben.
Ein wundervolles Buch mit einfachen Worten und Bildern, die viel sagen.Dagmar Mägdefrau
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Jenseits der blauen Grenze
Doris Linke
magellan
Verlagssempfehlung 14 Jahre
„Ich kann nicht Biologie studieren. Mein Vater hat einen Dachschaden, meine Mutter ist nie da, mein Opa ist irre, der alte Knacker … will mir an die Wäsche.“ Das ist die Situation der siebzehnjährigen Hanna. Ihrem Freund Andreas geht es nicht besser. Auch er darf nicht in der IT-Branche arbeiten, sein Vater schlägt ihn, deshalb wohnt er inzwischen in einem Abrisshaus. Ihr gemeinsamer Freund Sachsen-Jensi durfte mit seinen Eltern aus der DDR ausreisen. Hanna und Andreas überlegen deshalb 50 km über die Ostsee zu schwimmen.
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Das Buch beginnt mit dem Start dieser Flucht. Die beiden haben die Gegend um Warnemünde erkundet und sie wissen, wann man los kann, ohne gesehen zu werden. Hanna trainiert hart für dieses Unternehmen, beide haben einen Neoprenanzug, ohne den das Wasser viel zu kalt wäre. Durch ein dünnes Seil sind die beiden miteinander verbunden. Unterbrochen wird die Geschichte ihrer Flucht durch Rückblicke. Da geht es um die Versorgungslage, um ein Stasihaus, häusliche Gewalt, Depression, einen sozialistisch geprägten Schulalltag, mit all seinen Intrigen und Verleumdungen. Eine Welt, die den jungen Leser*innen und uns Westlern nicht bekannt ist. Manchmal möchte man da beim Lesen rufen „Seid ihr denn noch gescheit?“ Dazwischen schwimmen die beiden immer weiter in die Ostsee Richtung Norden. Beinahe erwischt sie eine Streife mit ihren Scheinwerfern, dann kommen sogar Boote, die nach ihnen suchen, später ist ein Hubschrauber über ihnen. Für einige Zeit können sie sich auf einer Boje ausruhen, doch das Weiterschwimmen fällt danach um so schwerer.
Die Sprache ist vom DDR-Terminus geprägt, es gibt hinten auch ein kleines Glossar. Zu Ende des Buches werden die Sätze immer kürzer, bestehen nur noch aus „Ein. Aus. Bin bald da. Aus. Wie lange. Ein. Noch.“ Beim Lesen wurde ich ganz kurzatmig und fühlte die Schwere der Glieder und die Nässe.
Was das Buch noch einmal dramatischer macht, ist der Zeitpunkt der Handlung. Es ist August 1989 und die beiden hätten nur noch bis zum 9.11.1989 durchhalten müssen. Aber das wusste ja damals keiner. Gerade jetzt nachdem sich die Wiedervereinigung zum 30 Mal jährt, finde ich das Buch besonders wichtig. Gerade aus Schullektüre macht es Sinn. Es ist spannend zu lesen und man erfährt viel aus dieser Zeit der Wende aus erster Hand von einer Autorin, die damals so alt war wie Hanna.
Dagmar Mägdefrau
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Frieda und das Glück der kleinen Dinge
Andrea Behnke
Südpol
Verlagssempfehlung ab 10 Jahre
Lena ist 10 Jahre und das neue Schuljahr auf der weiterführenden Schule beginnt. Leider ist Nele, ihre beste Freundin, nach Bayern gezogen und mit den Mädchen in der Klasse kommt sie nicht zurecht. Gut, dass Lukas neben ihr sitzt und sie mit zum Tischtennis nimmt. Darin ist Lena nämlich sehr gut.
Später möchte Lena Biologin werden wie ihre Oma. Mit ihr forscht sie gerne und sie weiß schon eine ganze Menge über Fruchtfliegen.mehr oder weniger lesen
Zusammen mit Lukas, der Ornithologe werde möchte, kann sie bei einem Biowettbewerb zeigen, was für tolle Ideen sie hat.
Nachmittags geht Lena gerne zu Oma Frieda, von ihr hat sie ihren zweiten Namen. Die Oma kann zwar nicht kochen, aber dafür immer wieder gute Ideen, was Lena machen kann. Leider geht es der Oma nicht so gut, deshalb stöbert Lena auf dem Dachboden und die Oma erzählt aus ihrer Kindheit.
In den Herbstferien besucht Lena ihre Freundin Nele. Dort in Bayern wird Lena ein ganzes Stück erwachsenen und kann zu Hause mit Lukas und Rieke Freundschaft schließen.
Der Schulwechsel ist ja so schon nicht einfach, aber ohne Freundin an der Seite ist es eine echte Qual. Lena bleibt sich treu und findet Anschluss an neue Freunde. Die Geschichte ist alltäglich und trotzdem erzählenswert. Und Andrea Behnke erzählt die Geschichte in einem flotten Tempo, mit Redensarten, die mich schmunzeln lassen. Die knapp 150 Seiten sind in großer Schrift gut lesbar gedruckt. Die Kapitel sind unterschiedlich kurz und beginnen immer mit einem kleinen Bild. Das Cover gefällt mir sehr gut, lauter Früchte auf rotem Grund, Nahrung für die kleinen Fruchtfliegen?Dagmar Mägdefrau
Themen: Glück & Pech