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Ich bin der Stärkste im ganzen Land
Mario Ramos
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Diesmal ist ein Wolf die Hauptfigur in diesem broschierten Bilderbuch aus der Reihe Minimax (6,50 €). Und er geht angeberisch und um Lob heischend durch den Wald. Nach einem Kompliment an das angesprochene Tier, wird ihm auch brav bestätigt, dass er der Stärkste im ganzen Land ist. Bis er an ein kleines, krötenartiges, grünes Wesen gerät.
Da soll doch die Mama stärker sein als der Wolf. Ob der Wolf etwa umdenken muss?
Mir gefiel diese Buch, weil es immer Spaß macht, wenn so ein Angeber mal klein bei- geben muss. Der Text ist kurz und klar. Die Bilder stellen hauptsächlich den Wald und die Miene des Wolfes da. Auch sie sind klar und einfach, sagen aber alles aus.
Dagmar Mägdefrau
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Der WechStabenVerbuchsler
Mathias Jeschke
Karsten Teich
Lübbe Boje-Verlag
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Ich weiß nicht, ob ich das Buch ohne viel Stammeln vorlesen kann?? „Mein Name ist Mackerbenn“ sagt Herr Beckermann, „Gaten Tug“.
Herr Beckermann ist in einer Drehtür „verunglückt“ und seitdem vertauscht er die Buchstaben. Allerdings ohne ein für mich klar erkennbares Schema.
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Das macht die Sache für mich sehr schwierig. Die zuhörenden Kinder werden sich sicher amüsieren über die entstandenen Wörter und Nina und ihre Mama gefällt die Aussprache von Herrn Beckermann sowieso. Sicher macht es Spaß, selber Wörter zu verdrehen und besondere Wortschöpfungen zu erfinden. Damit bringt das Buch viele fröhliche Anregungen.
Die Bilder sind etwas in Richtung Karikatur, wie die überzeichneten lange Körper. Vieles findet auf dem Kopf statt. Lustig, fast albern angelegt.
Dagmar Mägdefrau
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Der goldene Käfig oder Die wahre Geschichte der Blutprinzessin
Aus dem Italienischen von Ulrike Schimming
Bohem Press
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2016 in der Kategorie Bilderbücher
Als erstes haben mich die wunderschönen Bilder angezogen. Wie das Gefieder leuchtet, da muss man einfach zugreifen. Das Märchen erinnert etwas an „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen. Auch hier muss ein Käfig mit einem besonderen Vogel gefüllt werden. Die Prinzessin schickt ihre Diener in alle Welt, ihn zu suchen. Erfolglosigkeit wird mit Köpfen des Dieners bestraft.
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Trotzdem, wie in Märchen üblich, versuchen es immer neue Abenteurer. Und immer endet es mit:
„Zack, Kopf ab“
Und das ist mir einfach zu brutal. Da wird keine Untat bestraft, sondern Unmögliches gefordert und dann die Macht missbraucht. Ich kann dieses Märchen, trotz der schönen Bilder nicht vorlesen. Ich denke dieses Buch ist als Denkanstoß etwas für Jugendliche oder Erwachsene.
Dagmar Mägdefrau
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Du gehörst dazu – Das große Buch der Familien
Mary Hoffman (Text)
Ros Asquith (Illustration)
FISCHER Sauerländer
Was macht eigentlich eine Familie aus? Dieser Frage nähern sich Mary Hoffman und Ros Asquith in diesem Buch. Nicht unbedingt müssen zu einer Familie zwei Eltern gehören, nicht jede Familie ist gleich groß oder hat die gleichen Lebensgewohnheiten.
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„Du gehörst dazu“ zeigt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Familienentwürfen nebeneinander auf, ohne sie zu bewerten. Auf diese Weise eröffnet das Buch unterschiedliche Sichtweisen, gleichzeitig fordert es die Kinder immer wieder auf, auch ihre eigene Familie zu reflektieren und in Beziehung zu den geschilderten Familien zu setzen.
Alle Seiten sind farbig illustriert und einige der Illustrationen erinnern an Wimmelbücher und laden dazu ein, länger auf einer Seite zu verweilen und alle Details zu betrachten. Durch sein großes Format eignet sich das Buch auch dazu, es mit mehreren Kindern gleichzeitig zu betrachten und die Kinder die Texte zu den Bildern selber entdecken und erfinden zu lassen.
Ein schönes Buch, das davon Abschied nimmt, das Familienbild in eine Norm zu pressen und zu kategorisieren. Statt dessen eröffnet das Buch eine Vielfalt von unterschiedlichen Modellen und regt zum Nachdenken und zum toleranten Umgang miteinander an.
Sabine Malischewski
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Die Katze, die mit dem Schwanz wedelte
Gérard Momcomble
Pawel Pawlak (Illustrator)
Übersetzung: Alexander Potyka
Picus Verlag
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Das Buch besticht durch seinen einfachen, aber wirkungsvollen Text und durch die wunderbaren Collagen.
Die Katze Lucy würde so gern wie der Nachbarshund in die Schule gehen, aber die ist leider nur für Hunde. Also lernt Lucy, mit dem Schwanz zu wedeln, mit erhobenem Bein zu pinkeln, setzt eine Maske auf und nennt sich Rocky. So schafft sie es, aufgenommen zu werden.
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Eines Tages machen sie einen Ausflug mit dem Schulbus, um Katzen zu jagen. Lucy hat sich ganz verängstigt in denn Sitz gedrückt. Auf einer Brücke läuft eine schwarze Katze am Bus vorbei, der Busfahrer erschrickt und vergisst zu bremsen. Der Bus reißt das Geländer herunter und schwebt gefährlich über dem Fluss. Nur Rocky ist geschickt genug, die Brücke zu erklettern und Hilfe zu holen.
Als die anderen sie vor Freude mehrmals hochwerfen, verliert sie ihre Maske und der Nachbarshund erkennt Lucy. Nachdem die Hunde die Katze zuerst irritiert ablehnen, geht die Lehrerin auf Lucy zu, dankt ihr und öffnet am nächsten Tag die Schule für alle Tiere.
Eine reizende und gleichzeitig tiefsinnige Geschichte für das Kindergartenalter oder zum Lesenüben für Grundschüler.
Marie Rose Joos
Themen: Tiere/Haustiere -
Nenn mich nicht Mama!
Marianne Dubuc
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Da lebt das Eichhörnchen gemütlich auf seinem Baum und eines Tages liegt eine stachelige grüne Kugel vor seinem Eingang. Erst leibt sie unbeachtet, doch dann kommt ein haariges Wesen mit einer komischen Nase aus der Kugel geschlüpft. „Nenn mich nicht Mama!“ ist die Reaktion des Eichhörnchens, als das komische Etwas ihn so anspricht.
Aber dann darf der Neuankömmling doch in das Eichhörnchenhaus und mit in der Hängematte schlafen. Es gibt sogar Haselnüsse zum Frühstück. Dann macht sich das Eichhörnchen auf und sucht nach der Mutter des Wesens. Bei seiner Rückkehr empfängt ihn der Puschel mit einer feinen Suppe. Leider wird das weiße, haarige Ding schnell, quasi über Nacht immer größer.mehr oder weniger lesen
Dadurch entsteht Unordnung im Eichhörnchenhaushalt und es hofft, bald die Mutter zu finden, damit er den neuen Mitbewohner los wird. Als das Fellknäul das Eichhörnchen vor dem Adler rettet, stellen die beiden fest, dass sie doch zusammen gehören.
Sehr schöne großformatige Bilder. Weshalb man ein Eichhörnchen mit Suppe erfreuen kann und weshalb das Fabelwesen so schnell wächst, entzieht sich meinem Verständnis. Natürlich gewöhnt Otto, das Eichhörnchen, sich an den neuen Mitbewohner und es entsteht eine Freundschaft zwischen beiden, trotz aller Verschiedenheiten.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Mama & Papa -
Der wilde Räuber Donnerpups – Die Räuberprüfung
Walko
Coppenrath
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Robin stellt sich das Räuberleben lustig vor und geht deshalb in den berüchtigten Donnerwald, wo die Räuberbande um den Räuberhauptmann Donnerpups haust.
Als es ihm fast an den Kragen geht, versucht er als Räuber, der zu Band kommen möchte, die anderen Räuber zu verblüffen. Allerdings besteht er die Prüfungen zum Räuber alle nicht, kann aber mit Tricks die anderen beeindrucken und darf im Donnerwald bleiben.Da das Buch doch etwas mehr Text hat, würde ich es nur für sehr geübte Leser ab 3 empfehlen. Die Räuber zeichnen sich durch ein schlechtes Gebiss und riesige runde Augen aus und ich weiß nicht, ob sich immer alle über das Pupsen profilieren müssen?
Dagmar Mägdefrau
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Das wundersame Leben der Schmetterlinge
Dianna Hutts
Sylvia Long
Loewe
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Naturbegeisterte Kinder und auch Eltern werden an diesem Buch ihre Freude haben. Da wird der Weg von der Raupe zum Schmetterling beschrieben, da werden Schmetterlinge mit Adjektiven vorgestellt. Schmetterlinge sind…. riesig, winzig, durstig, beschützend u.s.w.
Schon der Einband ist sehr ansprechend mit seinen bronzenen Buchstaben und dem schönen blauen Schmetterling. Mit den Bildern im Buch kann man viel Neues lernen oder einfach Spaß an den schönen Farben und Formen haben. Ein Sachbuch, das anreizt sich weiter mit den schönen Faltern zu beschäftigen.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Tiere/Haustiere -
Kinderverse aus vielen Ländern
Silvia Hüsler
Lambertus-Verlag
Leseempfehlung ab 3 Jahre
Eine wunderbare Sammlung von Versen aus verschiedensten Ländern der Welt in Originalsprache, z.T. Originalschrift und deutscher Übersetzung!Alle Kinder aus den unterschiedlichsten Sprachräumen können sich hier heimisch fühlen, und es öffnen sich durch Spiel mit Sprache neue Welten!
Insgesamt gibt es Kniereiter-Sprüche, Abzählverse, kleine Reim-Geschichten in 42 Sprachen. Wir finden unsere „gute alte Hex morgens früh um sechs“ (S.13) auf einer dieser von der Autorin gestalteten Seiten. Aus ihnen sprechen Katzen, Bären, Kinder, Fischchen, Zahlen, Engel, Himmelssterne …. Jeweils passend zu den Versen mit wundervollen pastellfarbigen Illustrationen der Autorin.mehr oder weniger lesen
Eine dazugehörige CD wurde besprochen mit den Versen in gleicher Reihenfolge wie im Buch und bringt den kleinen HörerInnen den Klang der Sprache des jeweiligen Landes nahe.
Ein Buch, das Einfühlungsvermögen, Verständnis, Neugier und vor allem Freude am Spiel mit Sprache fördert!
Annette Heine
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Fremde Blicke
Leonora Leitl
Kunstanstifter
Leseempfehlung für junge Erwachsene
Von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum Bilderbuch des Monats Mai 2022 ausgewählt
Ist das ein Bilderbuch für junge Erwachsene? Vielleicht sollte ich zur Erklärung mit dem Ende anfangen? Auf den letzten Seiten finden wir die Adresse, die Hilfe bei Psychosen und Schizophrenie anbieten. Das Wort „Früherkennung“ birgt Hoffnung. Das Buch zeigt den Weg eines erkrankten jungen Mannes. Zunächst lernen wir eine ganz normale Familie kennen. Yael, die jüngere Schwester berichtet aus ihrer Sicht vom Verlauf der Erkrankung ihres Bruders. Yael überlegt, wann es wohl begonnen hat. War das schon damals, als Lars sich ein wenig von dem Freundeskreis absonderte? Als er mit einer Tüte Rauschgift erwischt wurde? Als er Abschied nahm, um zu studieren?
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Als er nach langer Zeit mal wieder zu Hause ist, benimmt er sich eigenartig. Im Rückblick meint Yael, sie wären zu diesem Zeitpunkt schon mittendrin gewesen. Lars fühlt sich irgendwie bedroht oder verfolgt. Der langjährige Nachbar wird von ihm zum Feind erklärt. „Fremde Blicke“ schauen ihm von überall zu. Die Familie ist uneins, soll man ihn gegen seinen Willen zum Arzt bringen? Erst nach einem langen Sanatoriums-Aufenthalt bekommt das Verhalten einen Namen und am Ende steht die Hoffnung, dass es vielleicht wieder sowas, wie Normalität in der Familie geben wird.
Der Text des Buches besteht aus wörtlicher Rede und Gedanken, aber das Besonders sind die Bilder. Sie wirken manchmal wie hingekritzelt, doch ihre Farben und Formen drücken die bedrückenden Gefühle am besten aus.
Psychosen kommen immer häufiger vor, auch Corona hat sicher dazu beigetragen. Gerade innerhalb der Familie ist man geneigt zu verdrängen, das Offensichtliche nicht zu sehen. Dieses Buch drückt sehr gut den Werdegang einer solchen Erkrankung aus und zeigt auf, wo man Hilfe findet.
Dagmar Mägdefrau
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Die Kinderbuchbrücke
Jella Lepmann
Kunstmann
Jella Lepmann (*1891), die jüdische Autorin war vor dem Krieg Journalistin in Stuttgart und sie emigrierte, früh verwitwet, mit ihren Kindern nach England. 1945 ging sie zurück in das zerstörte Deutschland. Man hat sie in „eine Uniform gesteckt“ und sie soll sich „besonders der Frauen und Kinder“ annehmen. Und die Kinder, denen sie begegnet, die als Waisen zwischen den Trümmern unterwegs sind, haben es ihr angetan. Sie sieht sie nicht als Täter, sondern auch als Opfer dieses schlimmen Krieges.
Ihr Gedanke ist es diesen Kindern neue Hoffnung und neue Ideen durch das Lesen zu geben. Allerdings fehlt es an Büchern. In den Jahren der Hitler-Diktatur wurde nur das verlegt, was dem Regime passte. Die guten Bücher wurden bekanntlich verbrannt.mehr oder weniger lesen
Nur gab es keine Gelder für die Anschaffung neuer Bücher, abgesehen davon, dass es keine Verlage in Deutschland gab, die hätten liefern können. Doch Jella Lepman schrieb einfach andere Länder an und bat um Bücher für ihre Bibliothek, die sie zusammenstellen wollte.
Moralische Unterstützung hatte sie zunächst durch das Militär, außerdem konnte sie deren Strukturen, wie die Post, nutzen.
In Deutschland traf sie alte Weggefährten wieder, Elly Heuss-Knapp und Erich Kästner, die Journalisten wie sie waren. Durch diese Kinderbuchbrücke kamen viele Bücher zusammen, die in zunächst München ausgestellt wurden. In dem Buch gibt es viele Bilder von lesenden Kindern, sie sind so in ihre Lektüre vertieft, dass man die Begeisterung förmlich spürt.
Jella Lepman hat immer wieder neue Ideen und immer wieder kann sie Menschen davon begeistern. Eleanor Roosevelt ist eine ihrer bekanntesten Unterstützerinnen, ihre Stiftung trägt viel zum Erfolg der Kinderbibliotheken bei. Seien es Wanderausstellungen oder neue Standort immer wieder sehen wir die lesenden Kinder. Einmal hat es Jella Lepman sogar mit einem Bus probiert. Immer war es ihr Anliegen Kinder mit Literatur zu versorgen.
Später wurde auch gemalt und diese Ausstellung von Selbstportraits der Kinder ging sogar in die USA. Später gab es ein „Weltparlament“ der Kinder entsprechend der Uno, Fremdsprechen wurden gelehrt und Radiosendungen gemacht.
Im Text finden wir 110 kleine Zahlen, die zu bekannten Menschen führen, die den Weg Jella Lepman gekreuzt und begleitet haben. Es ist spannend zu lesen, wie Jella Lepman diese Menschen immer wieder für ihre Sache begeistern konnte.
Ich staune im Nachhinein, dass ich noch nie von dieser Frau gehört habe, die doch so viel für die Erziehung der Nachkriegsgeneration getan hat. Auf ihre Initiative hin wurden Bücher übersetzt, Verlage gegründet und Preise ins Leben gerufen.
Das Buch liest sich sehr gut, natürlich würden einige Passagen heute nicht mehr so geschrieben. Aber wir sind alle Kinder unserer Zeit und nutzen die entsprechende Sprache.
Ein lesenswertes Buch mit viel Begeisterung von einer charismatischen Frau geschrieben.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Krieg/Flucht/Frieden -
Stellas Welt
Marina Stachowiak
temporik-art Verlag
Kinder- und Elternbuch
„Ein Kinder- und Elternbuch zum Lesen und Vorlesen, zum Nachdenken und darüber sprechen.“ So lautet der zweite Untertitel des Buches.
Marina Stachowiak leitet das Institut für integrale Bewusstseinsbildung und vertritt die Meinung, dass eine Veränderung in unserem Bewusstsein beginnen muss.
Die Hauptfigur und Erzählerin des Buches ist die 11-jährige Stella. Ihre Großmutter erzählt ihr von der Zeit von vor 5000 Jahren, damals in der matriarchalischen Zeit, als die Erde als „Große Mutter“ verehrt wurde. (Eine Erklärung der Autorin ist im Anschluss an meinen Text zu lesen.)mehr oder weniger lesen
Sie zeigt ihr ein Bild der „Venus“ von Willendorf (das Bild ist im Buch zu sehen) und erklärt ihr warum diese Figur so aussieht.
Die beiden haben ein sehr enges Verhältnis und die Großmutter führt ihre Enkelin in die Innerwelt, in denen alles geschehen kann und es keinen Anfang und kein Ende gibt. Eine Frau, SIE genannt, führt Stella in eine Klangschale und so lernt sie die Resonanz kennen. Meister Chladni, ein deutscher Physiker aus dem 18./19.Jahrhundert führt seine Entdeckung vor. Mit Hilfe eines Geigenbogens, kann er auf einem Tisch verstreuten Sand durch den damit erzeugten Klang eine Struktur geben. Dann kommt Alexander Lauterwasser hinzu, ein noch lebender Wasserforscher. Er zeigt seine ebenfalls durch Klänge zum Schwingen gebrachten schwingenden Wassertropfen und Masaru Emoto, ein 2014 verstorbener japanischer Parawissenschaftler, erklärt die Zusammenhänge. Durch das Erscheinen von Cibum wird der Ton aggressiv, er ist „das große Durcheinander, das Chaos, welches die Welt regiert“. Aber er kann durch den Klang besänftigt werden. So kann auch der japanische Forscher seine Entdeckung vorführen, beschriftete Röhrchen, gefüllt mit Wasser, bilden gefroren unterschiedliche Eiskristalle. Positive Informationen erzeugen harmonische, negative Informationen erzeugen chaotische Kristalle. Der letzte Besucher in Stellas Innerwelt ist Hartmut Warm, ein aktiver Autor und Ingenieur, er zeichnet die Muster der Planetenbewegungen in Sphärenbildern. Die gezeigten Bilder ähneln einer Sternenblume.Kunna, die Hüterin des Gartens, ist eine der alten Mütter und sie erzählt tröstliches aus der alten Zeit.
In dem Buch hat alles eine Verbindung, eine Resonanz, die wir im Herzen fühlen und ich wünschte so würden wir unsere Mitmenschen und die ganze Natur fühlen. Vielleicht könnten wir Menschen auf diesem Weg die Erde retten, wenn Wettbewerb und das Recht des Stärkeren nicht immer im Vordergrund ständen, sondern das gemeinsame Ziel.
Ich habe viel Neues kennengelernt, neue Ansätze entdeckt und ganz besonders gefiel mir das Vertrauen zwischen Stella und ihrer Großmutter.
Dagmar Mägdefrau
Matriarchalische Gesellschaften waren und sind nicht macht- oder herrschaftsorientiert, sondern agieren gemeinschaftlich, sozusagen basisdemokratisch. Die Nachkommen leben im Haus der Mütter und es gibt keine Ehe in unserem Sinn. Ein liebender Mann besucht seine Geliebte in ihrem mütterlichen Clan und die gemeinsamen Kinder wachsen im mütterlichen Clan auf. Es sind nicht die Väter, sondern die Brüder der Mutter und Verwandten des Kindes, die sich um es kümmern. Diesbezüglich gibt es dahingehend auch kein Eigentum. Nicht nur was die Kinder anbelangt, sondern auch die gemeinsamen Güter und Gärten.