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Die Einstein-Detektive – Das Rätsel der krummen Bohne
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„Mit spannenden Experimenten rund um Pflanzen“ steht auch noch auf dem Cover und hier sehen wir auch die beiden Detektive mit ihren Lupen eine Pflanze untersuchen. Sara und Cosmo werden und am Anfang des Buches vorgestellt, sie gehen gemeinsam in eine Klasse und haben mit einem Lehrer die unterschiedlichsten Pflanzen gezogen. Alle stehen auf der Fensterbank, damit sie gut gedeihen.
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Doch an einem Montagmorgen liegen Töpfe auf dem Boden, einige am Freitag gegossene Keimlinge sind vertrocknet, andere wachsen unerwartet um die Ecke, so wie die krumme Bohne aus dem Titel. Natürlich ermittelt das Detektiv-Duo sofort und muss das einige Pflanzen neu anschaffen und beobachten, dadurch finden sie einiges heraus, doch das bringt sie zunächst dem Täter nicht näher. Aber sie wären ja keine guten Detektive, wenn sie den Fall nicht doch durch ihre Kombinations- und Beobachtungsgabe lösen würden.
In sieben Kapiteln ist das Buch gegliedert, manche enden mit einer Aufgabe, wie zum Beispiel mit der Beobachtung zweier Pflanzen, bei der eine gut mit Wasser versorgt wird und die andere trocken stehen bleibt. Der Ausgang mancher dieser Experimente ist allerdings so klar, dass sie eigentlich nicht nachgemacht werden müssten. Für mich nimmt das einigen Aufgaben den Reiz. Die große Schrift ist gut zu lesen und die eingefügten bunten Bilder machen das Lesen noch einmal einfacher.
Dagmar Mägdefrau -
Ich wär so gern auch abends groß – Alleine schlafen lernen
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Auch bei meinen Enkeln ist es so, dass sie immer noch bei ihren Eltern im Bett schlafen, das ist sicher sehr schön für die Kinder, so fühlen sie sich beschützt und geborgen. Allerdings wenn sie, wie Lauri schon in die Schule gehen und dann noch bei Mama schlafen, ist es oft für beide schwierig, am Morgen fit zu sein. Lauris Mama hat da auf jeden Fall große Schwierigkeiten, wenn ihre Tochter die Nacht in ihrem Bett verbringt.
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Aber auch wenn sie dann auf das Bett der Tochter ausweicht, kommt die ihr dahin nach. Wenn sie alleine im Bett liegt, merkt Lauri, „wie ihr Hals eng wird“ und „die Füße vor Angst kribbeln“, um einige Symptome zu nennen. Doch dann hat Mama eine Idee und da Lauri die am liebsten nicht hören möchte, schlägt Mama ihr einen Kompromiss vor. Sie bietet an, im beleuchteten Flur und bei offener Zimmertür ein Buch zu lesen. So wäre sie im Notfall ganz schnell bei Lauri. So schafft es Lauri, allein einzuschlafen. Ein erster Schritt ist gemacht und nach und nach wird sie immer mutiger und zum Schluss ist sie stolz, weil sie bei geschlossener Tür alleine im Zimmer schlafen kann.
Auf mich wirkt diese Art, sich langsam an die neue Situation zu gewöhnen, überzeugend. Die Mutter zwingt oder überredet das Kind nicht, sondern nimmt die Ängste ernst und sie versuchen gemeinsam, eine Lösung zu finden, bei der Lauri am Ende selbstbewusster und mutiger wird.
Am Anfang und am Ende des Buches gibt es die Überschrift „Das ist Lauri“ und daran erkennen wir ihre Entwicklung. Der Text des Buches ist durchaus etwas länger, entspricht aber der Altersangabe, dazu gibt es Bilder, die mir sehr gut gefallen.
Dagmar MägdefrauThemen: Schlaf/Einschlafen/Nacht -
Die Turnschuhprinzessin
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Schon auf dem Cover schaut uns die ungewöhnliche Prinzessin grinsend an, zu gestreiften Socken schnürt sie ihre roten Turnschuhe zu. Die kleine Krone sitzt etwas schief und trotz einiger Volants wirkt ihre Kleidung wenig prinzessinnenhaft.
Lara heißt diese Prinzessin und mit ihrer Freundin, der Bauerntochter Rosa, und ihrem Freund, dem Grafen Roland, spielt sie gerne Fußball auf dem Platz im Schlosspark.mehr oder weniger lesen
Die drei gehen auch gerne im See schwimmen und klettern auf die Kirschbäume. Allerdings findet die Hofdame Adelgunde, dass sich das alles für eine Prinzessin nicht gehört und gibt ihr den Namen „Turnschuhprinzessin“. Da sich Lara davon nichts annimmt, muss Adelgunde sich etwas einfallen lassen und so stehen bald auf dem Fußballplatz, am See und an den Bäumen Verbotsschilder. Doch die drei cleveren Kinder wissen sich zu helfen.
Viele schöne bunte Bilder und ein kurzer Text, der mit großen Buchstaben gedruckt ist, machen dieses Buch zu einer wirklich tollen Erstleser-Lektüre. Eine Prinzessin, der die Freundschaft wichtig ist und die selbstbewusst genug ist, um sich gegen die Bevormundung der Hofdame zu wehren, da möchte man doch am liebsten seine Turnschuhe anziehen und mitspielen.
Dagmar MägdefrauThemen: Freundschaft -
Die große Reise
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Schon das Cover fällt durch seine ungewöhnliche Maltechnik auf. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie die Bilder entstehen, aber ich finde sie sehr beeindruckend.
Der Löwe Lui sitzt dort auf dem kleinen Boot und hinter ihm sehen wir Oscar, das Borstenhörnchen.mehr oder weniger lesen
Zu Beginn des Buches sehen wir Lui in der Savanne liegend überlegen, dass er keinen echten Freunde habe. So macht er sich in dem kleinen Boot auf, um einen Freund auf einer Reise zu finden. Oscar bemerkt er allerdings nicht. Sehr schön gefällt mir auch ein Bild, dass das Boot mit den beiden Passagieren von oben auf dem blauen Meer zeigt. Danach sehen wir auf einem Band am oberen Rand des Buches viele unterschiedliche Tiere, davor wieder das kleine Boot. Aber auch an Land findet Lui keine Freunde, so kehrt er betrübt auf das Boot zurück und jetzt macht sich endlich Oscar bemerkbar. Die beiden erleben viel gemeinsam und kehren am Ende als Freunde in die Savanne zurück.
Wenn es mir auch fast unmöglich erscheint, dass der Löwe das Borstenhörnchen auf dem kleinen Boot nicht entdeckt, es muss ja schließlich auch Essen und Trinken bei der langen Reise, so gefällt mir doch die Aussage der Geschichte sehr gut. Freunde kann man nicht suchen, man begegnet ihnen zufällig und macht etwas gemeinsam und weiß, dass man noch viel zusammen erleben möchte.
Der Text des Buches ist kurz, auf manchen Seiten ist nur ein Satz zu lesen, und die Bilder machen das Buch zu einem Kunstwerk.
Dagmar MägdefrauThemen: Freunde/Freundinnen -
Die Augen und das Unmögliche
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Johannes ist ein Hund, der die Freiheit liebt, in einem Baumstamm mitten im Naturpark zu wohnen, wo alles seine eigene Infrastruktur hat. Die Enten sind eher unbeliebt, die Waschbären werden wegen ihren flinken FIngern gerne um Hilfe gebeten, sogar die Möwen spielen eine eigene Rolle. Das Sagen haben irgendwie die Bisons, obwohl sie in ihrer Bewegung eigentlich limitiert sind, sie sind trotz des vielen Platzes immer noch von Zäunen umgeben.
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Anders als Johannes, der ist zusätzlich auch noch sehr schnell, was ihn als Ich-Erzähler zu gar nicht wenigen leicht überheblichen Kommentaren zu seiner Geschwindigkeit verleitet.
Auch die Bisons sehen sein Potenzial und wollen ihn als ihr “Auge”. So berichtet er über alles, was er sieht, und das ist einiges. Vor allem die Rechtecke der Menschen faszinieren ihn. Allgemein sind die Menschen im Park die größte Gefahr: Einige sind in Ordnung, andere bringen eine immense Unruhe rein, wovon sich der Park lange Zeit erholen muss. Doch was Johannes alles erlebt und erfährt, hätte niemand der tierischen Bewohner geahnt.
Das Vorwort betont, dass es sich zwar um eine Parabel handelt, wir aber als Leser*innen nicht anfangen sollten, die Tiere als Platzhalter für Menschen zu sehen, viel zu oft denkt der Mensch, es ginge um ihn.
Die Tiere stehen trotzdem eindeutig für einiges: Gemeinschaft, Sorgen, Freundschaft …. Eigentlich ist es egal, ob Mensch oder Tier - wir funktionieren nicht losgelöst voneinander, das wurde mir persönlich im Setting des Naturparks deutlich.
Die Ich-Perspektive von Johannes war ungewohnt, aber wertvoll für die Geschichte. Ich weiß nicht, ob er in einer anderen Form von Hundejahre denkt, wenn er sagt, dass manche Sachen schon 300 Jahre her sind, an die er sich erinnert, oder ob es in dieser Welt tatsächlich so ist, aber ich fand das ganz niedlich.
Wenn in jüngeren Klassen im Philosophieunterricht über Tiere gesprochen wird, würde ich glatt Teile des Textes lesen lassen.
Raphaela BrosseronThemen: Parabel -
Die Nordseedetektive – Brandgefährlich (Band 12)
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Die Nordseedetektive ermitteln nun schon zum 12. Mal in Norddeich und auf dem Cover sehen wir, dass es diesmal um einen Feuerteufel geht. Es hat schon einige Male in der Umgebung an unterschiedlichen Stellen gebrannt, aber zum Glück ist weder Mensch noch Tier etwas geschehen.
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Die uns schon bekannten etwas dümmlichen Gauner Lang und Finger geraten, weil sie Käse stehlen wollten, in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Deshalb werden sie von Kommissar Stone festgenommen und statt an einen Anwalt wenden sie sich an die Zwillinge, damit sie ihre Unschuld beweisen können. Obwohl ihre Eltern nicht möchten, dass sie ermitteln, machen sich die Nordseedetektive sofort daran zu ermitteln.
Ihr erster Weg führt zur Feuerwehr, doch dort hat der eigentliche Täter Spuren gelegt, die dazu führen, dass auch der Feuerwehrmann in Verdacht gerät.
Neben den Ermittlungen der Kinder, die immer wieder Tipps ihres verstorbenen Großonkels nutzen, der ein Handbuch für Detektive geschrieben hat, lernen wir auch den Täter und seine Motivation, Feuer zu legen, kennen. Durchdurch erhöht sich noch einmal zusätzlich die Spannung und die bleibt bis auf die letzten Seiten erhalten.
Neben der gut erzählten Geschichte, natürlich typischerweise immer mit den aus den Ostfrieslandkrimis bekannten Größen aus Norden, ist das Buch sehr ansprechend illustriert.
Beginnend mit dem schon erwähnten Cover geht es weiter mit einer schönen Strandszene und der Vorstellung der Familie Janssen. Da darf auch die Ostfrieslandkarte am Ende des Buches nicht unerwähnt bleiben. Aber auch im Buch gibt es sehr genau gezeichnete Bilder, die das Geschehen zusätzlich veranschaulichen. Da kann ich mich doch auf Band 13 freuen.
Dagmar Mägdefrau -
Mutmurmeln für den ersten Schultag
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Lolle und Linus kommen bald in die Schule und Lolle spricht, während sie kopfüber an einer Turnstange hängt, davon, dass ihr ganz „mur-me-lig“ ist. Das fühlt sich so an, als wenn Murmeln in ihrem Bauch herumsausen. Mit anderen Worten, sie fühlt so etwas wie Angst vor dem Ungewissen, vor der Schule.
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Auch Linus fällt eine Menge ein, dass dazu führt, dass er sich unwohl fühlt beim dem Gedanken an die Schule. Obwohl Lolle alle diese Bedenken auszuräumen versucht, macht sie den Vorschlag „Mutmurmeln“ zu machen.
Dazu nehmen sie ganz normale Murmeln aus Linus Eimer mit seinen Murmeln. Dann bestehen sie eine Mutprobe, wie in den Kirschbaum zu klettern, und dann ist der „Kirschbaum-Mut“ schon in der Murmel drin. Später können sie durch Drücken der Murmel den Mut wieder abrufen. Doch leider hat Linus Papa am Morgen der Einschulung aufgeräumt und die Mutmurmel, die mit einigen Mutproben aufgeladen wurde, liegt wieder zwischen den anderen Murmeln im Eimer. Aber Linus weiß sich zu helfen.
Das Cover zeigt die beiden Freunde mit ihren Schultüten und über die Seite verteilt bunte Murmeln. Besonders schön finde ich die ersten Seiten, die ineinander verwobene Murmel zeigen. Der Text ist nicht zu lang und gut vorzulesen, die Bilder sind fröhlich, bunt und großformatig.
Ich werde meinen Enkel mit dem Buch und einer Tüte schöner bunter Murmel zum Abschluss des Kindergartens beschenken und hoffe, dass die Mutmurmeln auch ihm den Start in die Schule erleichtern werden. Eine ganz tolle Idee, die sich vielleicht als Ritual durchsetzen wird. Mutmurmeln für jedes neue Schulkind!
Dagmar Mägdefrau -
Six times we almost kissed (und was beim 7. Mal passiert ist)
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„Manche Mädchen kriegen manche Sachen nicht.”
Ein süßes, buntes Cover und ein relativ eindeutiger Titel (Man kann sich vielleicht ein wenig denken, was beim 7. Mal geschieht) lassen eine Art RomCom vermuten, eine niedliche Lovestory, die nach ein paar Turbulenzen ihren Ausgang findet.mehr oder weniger lesen
Die Geschichte von Penny und Tate ist so viel mehr als das und hat mich wahnsinnig traurig und gleichzeitig genauso glücklich gemacht.
Penny und Tate kennen sich ihr ganzes Leben lang, denn ihre Mütter sind beste Freundinnen. Bestimmt hatten letztere mal gehofft, dass ihre Töchter eine ähnliche Verbindung haben. Eine Verbindung haben sie - jedoch weigern sie sich, diese friedlich zu halten, die Spannungen könnte man definitiv als Ungereimtheiten auffassen, wenn da nicht noch irgendwas anderes wäre. Das zwischen den beiden ist jedoch schwierig zu deuten, denn wirklich beide Ich-Erzählerinnen sprechen es partout nicht aus, dabei erinnern sie mich stark an eine Freundin, die nicht zugeben kann, wenn sie jemanden mag. Gott sei Dank haben wir Meghan, Pennys beste Freundin, die sieht, was zwischen den beiden ist.
Falscher Stolz/ Schüchternheit usw. sind jedoch nicht das Einzige, was irgendwie zwischen den beiden steht (oder sie sogar verbindet?), denn beide haben wirklich harte Schicksale, die sie verarbeiten müssen, ab jetzt sogar unter einem Dach, denn ihre Mütter haben entschlossen, zusammenzuziehen.
Wie traumatisch vor allem Pennys Verlust ist, bekommt wirklich viel Platz, das ist einem am Anfang der Geschichte nicht unbedingt klar. Da musste ich manchmal schlucken, aber ich fand es toll, dass alles vernünftig aufgearbeitet wurde und die Liebesgeschichte nicht die Lösung aller Probleme sein sollte. Es blieb nicht ohne Grund bei 6 Malen “almost kissed”: Es sollte einfach ein sicherer Moment sein.
Das Knistern zwischen den beiden und diese tiefe Verbindung war bei jeder Beinahe-Situation und auch dazwischen so spürbar, dass ich selbst beim Schreiben der Rezension am liebsten noch einmal den Roman in die Hand nehmen würde. Dieses „Mein-Gott-jetzt-findet-endlich-zusammen”-Gefühl macht einen wahnsinnig, aber ich habe es genauso geliebt, ein ganz besonderes Gefühl, das nur wenige Bücher auslösen können.
Ich beneide alle, die es noch zum ersten Mal lesen dürfen, weil das Lesegefühl wirklich toll war!
Raphaela Brosseron -
Niemand so wie ich?
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Was im Titel als Frage formuliert ist, steht auf Seite 9 als Aussagesatz: „Niemand so wie ich.“ Eine Feststellung, mit der Niki sich mal mehr, mal weniger gut arrangiert, auch wenn sie im Freibad komische Blicke für die blauen Badeshorts mit gelbem Glitzer-Bikinioberteil erhält. Ihr Vater beharrt darauf, dass Niki irgendwann „normal“ werden kann und spart Geld für eine Operation. Auch wenn es von Niki lange nicht direkt ausgesprochen wird, weiß man, dass Niki anscheinend männliche und weibliche Geschlechtsorgane hat.
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Das hat Niki schon beim Fußballtraining tangiert, als es darum ging, eine reine Mädchenmannschaft zu gründen und sich tatsächlich eine Fußball-Mutti noch aufregen wird, warum man „so ein Kind“ mitspielen lasse.
Diese Probleme rücken ein wenig in den Hintergrund, als ihr unbekannter Onkel eines Tages nach zehn Jahren auftaucht. Nikis Vater ist über den Besuch mehr als bestürzt und will ihn sofort wieder aus seinem Leben verbannen. Doch Niki ist neugierig, außerdem kann Niki diesen Onkel, der nur mit einem alten Koffer durch die Gegend geht, doch nicht einfach der Straße überlassen.
Niki steht auf mehreren Ebenen immer in einer Zwickmühle. Die Zwickmühle, sich für eine Existenz als Junge oder als Mädchen entscheiden zu müssen und jetzt auch noch die Sache mit Onkel Raimund. Um daraus zu kommen, greift Niki auf einige Notlügen zurück, und alles wird irgendwie verzwickter.
Aber vielleicht ist ja gar nicht Niki „das Problem“, sondern die Erwachsenen, die nur in Kategorien denken können: Gut und Böse, Junge und Mädchen. Ich finde, das hat der Roman wirklich toll herausgestellt, ohne mit dem Finger auf die Erwachsenen zu zeigen. Nikis Geschichte ist natürlich schon ohne Onkel Raimund interessant: das tägliche Erklären, die Suche nach den richtigen Pronomen… Süß fand ich die Freundschaft zu Kati, die sich einfach jeden Tag mit den Pronomen „er“ und „sie“ abwechselt.
Wer bis zum Ende liest, erfährt, ob Niki vielleicht eine bessere Lösung findet, was Onkel Raimund eigentlich so Schlimmes gemacht hat und ob es dafür nicht auch einen Ausweg aus der Zwickmühle gibt. Spannend, witzig und ein wenig ernst – eine gelungene Mischung.
Raphaela BrosseronThemen: Sexuelle Identität/LGBTQ -
KoboldKroniken
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So ein gut gemachtes ansprechendes Cover - ich bin total begeistert. Der Titel „Sie sind unter uns“ ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn diese frechen Kobolde wohnen bei uns unter der Erde und es gibt geheime Türen, durch die wir zu ihnen kommen können. In dieser Geschichte ist diese Tür in einer alten Toilettenanlage der Schule zu finden.mehr oder weniger lesen
Aber da greife ich etwas vor, zunächst muss Dario Leone, der dieses Skizzenbuch, das wir gerade lesen, angefertigt hat und der sich am Anfang ganz ordentlich vorstellt, feststellen, dass sein bester Freund Lennard völlig verändert aus den Ferien bei seinen Großeltern zurückkommt. Nicht nur, dass er schlanker ist, er liebt es auch, Sport zu machen und ist dabei richtig gut. Er hat auch Probleme, Rituale zwischen den Freunden anzuwenden. Die beiden Jungen haben gemeinsam eine App entwickelt und mit „CritterSwitch“ kann man, wenn man Personen fotografiert, etwas von deren Charakter auf dem Bild sehen. Mehr will ich jetzt nicht verraten, denn dieses Buch soll ja spannend bleiben.
Neben den Erzähltexten gibt es, wie bei Comics, wörtliche Rede in Blasen, Fotos und massenhaft Skizzen auf etwas gammeligen Seiten. Besonders fasziniert haben mich die Gehirne, die aufzeichnen, was das Gehirn der Lebewesen bevorzugt denkt. Ich fand es nicht einfach, das Buch mit den vielen Kobold-Begriffen zu lesen, aber es braucht sehr viel Fantasie, ein solches Buch zu schreiben. Ich bin wirklich beeindruckt, wie alles logisch zusammenpasst und welche Entwicklung die Geschichte nimmt.
Dagmar MägdefrauThemen: Fantasie/Zaubern/Hexen/Märchen -
Ein Fall für Jaromir – Lichter um Mitternacht
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Jaromir ist kein gewöhnlicher Dackel, schon deshalb spricht ihn sein Mitbewohner (ich möchte hier das Wort Herrchen nicht erwähne) Lord Huber auch mit Herrn Jaromir an.
Herrn Jaromir kann sprechen, was niemanden in seiner Umgebung erstaunt, er liest gerne englische Zeitungen und kombiniert hervorragend.mehr oder weniger lesen
Lord Huber und Herrn Jaromir machen Urlaub am schönen Attersee. Im Laufe der Jahre haben an diesem österreichischen See viele berühmte Persönlichkeiten Urlaub gemacht, einer davon war der Maler Gustav Klimt. Ferdinand, der wie Lord Huber und Herrn Jaromir für Scotland Yard arbeitet, hat sich bei Dreharbeiten über den Maler Klimt eingeschmuggelt. Auf diese Art versucht er, einiges über die gefälschten Gemälde von Klimt herauszufinden.
Lord Huber und Herrn Jaromir beobachten um Mitternacht Lichter, die auf dem See zu sehen sind. Was haben diese tanzenden Lichter wohl zu bedeuten?
Das Cover zeigt einen älteren Herrn mit Schnurrbart und einem Stock neben Herrn Jaromir am See sitzend. Diesen Stock nutzt Lord Huber sehr vielseitig sowohl als Telefon als auch als Kamera. Allerdings haben wir heute, im Zeitalter des Smartphons, solche 007-Dinge nicht mehr nötig. Überhaupt hat dieser Krimi etwas sehr Altmodisches und er wird auch sehr behäbig erzählt. Die Lösung des Falles ist durchdacht und logisch, aber ob die Protagonisten die Kinder ansprechen, wage ich zu bezweifeln, die wollen selbst ermitteln, selbst zeigen, was sie können. Alte Männer und ein sprechender Hund sind da nicht sehr cool.
Man lernt bei der Lektüre einiges über Klimt und seine Werke und ganz viel über den Attersee und seine Besonderheiten. Und so werden nach dem 17. Kapitel Lord Huber und Herrn Jaromir noch einige Urlaubstage hier verbringen.
Dagmar MägdefrauThemen: Abenteuer & Spannung -
Sternenwesen
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Sternenwesen, ein ungewöhnlicher Begriff, und er ist hier wörtlich zu nehmen, denn die beiden Wesen, die wir auf dem Cover sehen, wohnten auf einem Stern. Doch dann brach ein Zacken des Sternes ab und Nunki und Aludra „verloren sich aus den Augen“. Ein schrecklicher Gedanke, wenn man wie die beiden immer zusammen war, und einander so ähnlich ist. Doch zum Glück landen beide auf demselben Planeten, wenn auch weit voneinander entfernt.
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So machen sich die beiden auf den Weg und hoffen, den jeweils anderen wiederzufinden. Irgendwann hört Aludra eine Melodie und kommt, nachdem sie durch ein winziges Tor ging, in einen Garten, wo eine Musikband spielt und kleine Elfen sie umringen. Dies alles verzaubert das kleine Sternenmädchen. Auch Nunki ist unterwegs und wird dabei von einer nervigen Krähe begleitet. Doch sie bringt Nunki ebenfalls an eine kleine Pforte.
Dieses zauberhafte Bilderbuch für Grundschulkinder ist in großen, goldenen, etwas verschnörkelten Buchstaben gedruckt. Fasziniert haben mich die ungewöhnlichen Illustrationen. Zum einen werden die beiden Protagonisten, die im Buch genau beschrieben werden, ein wenig wie Aliens und doch so freundlich und gefühlvoll dargestellt. Zum anderen spielt der Künstler mit den Farben und drückt so die verschiedenen Stimmungen aus. Manches wirkt fast abstrakt und doch sieht man viel auf den Bildern. Ich finde es auch erstaunlich, wie gut die Zartheit und Verletzlichkeit der Sternenwesen getroffen wurde.
Trotz der fantastische Handlung geht es, wie der Untertitel schon sagt, um Freundschaft, die verloren und zum Glück wiedergefunden wird. Im „Garten der geheimen Wünsche“ werden die zwei sicher noch lange glücklich sein.
Dagmar Mägdefrau