• Grrrizzly

    Grrrizzly

    Hervé Le Goff

    Übersetzerin Julia Süßbrich

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover ist der Grizzly schon sehr dominant, der kleine Waschbär läuft quasi unter dem Radar. Dabei ist es dieser kleine Waschbär, der immer die guten Ideen hat. 
    „Hey, Grizzly, dieser Tag fängt doch herrlich an…“ so fröhlich fordert er den großen Bären auf, eine Runde zu laufen.
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    Doch dem dauert es zu lange. Trotz dieser Absage sieht man die beiden auf der nächsten Doppelseite gemütlich durch die Landschaft laufen. Auch ein Bad mag Grizzly nicht nehmen, aber nachdem der Waschbär beherzt ins Wasser springt, sieht man die beiden dann doch auf dem Wasser treiben. Zum Trocknen soll das nasse Fell des Bären in eine sanfte Brise gehalten werden. Aber Brise mag er nicht. Trotzdem setzt er sich auf dem Gipfel eines Berges dem Wind aus. So geht es weiter, doch zum Schluss erfahren wir doch, was dem Grizzly gefällt.
    Ein sehr ungleiches Freundespaar lernen wir hier kennen, den aktiven und positiven kleinen Waschbär und den immer nörgelnden Grizzly, dem alles nicht passt. Mit meinen Enkeln habe ich auch oft solcher Erfahrungen gemacht, erst wollen sie nicht, wenn man fragt, und dann machen sie doch einfach mit. Die Texte sind sehr kurz und die Bilder sind so witzig und zeigen die Natur auf eine sehr schöne Weise.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Kopfübär entdeckt, was in ihm steckt

    Der Kopfübär entdeckt, was in ihm steckt

    Judith Weber

    Fabian & Christian Jeremies

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wie niedlich der blaue Bär auf dem Kopf hängend uns anschaut. Wenn wir das Buch aufschlagen, sehen wir die ganze Bärenfamilie, die allerdings ganz normal braun ist und ein Auto, das aussieht wie ein alter R4. 
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    Und dieses Auto wird vollgepackt, weil die Familie ins Turbo-Spaßbad will. Der kleine blaue Bär packt auch ein paar besondere Sachen, wie die „Kein-Wasser-in-die-Nase-Schwimmbrille“, ein. Doch dann geht das Telefon und Mama hat einen Notfall und der Ausflug muss verschoben werden. Während Papa es sich in der Hängematte bequem macht, macht Kobi die verschiedensten Dinge, die dazu führen, dass er kopfüber vom Baum fällt. Er tut sich zum Glück nicht weh, aber diese Kopfübersicht auf die Welt bringt ihn auf eine Idee. Er will einen „Abenteuer-Wildwasser-Spielplatz“ bauen. Der müde Papa ist da keine große Hilfe, aber Kobi und seine Zwillingsgeschwister mobilisieren alle Kinder aus der Nachbarschaft. So wird es doch noch ein ganz spaßiger Tag.
    So niedlich ist Kobi in seinem blauen Pelz und seine Ideen sind so toll und einfallsreich. Und was am wichtigsten ist, er schafft es, sie durchzuführen. Am Ende fällt ihm noch etwas wundervolles ein und so endet der Tag mit der abgearbeiteten Mama auf eine liebenswerte Weise. Eine schöne Geschichte von einem kleinen Bären, der die Welt auf dem Kopf sehen musste, um eine schöne Idee zu haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wo bist du, Riese?

    Wo bist du, Riese?

    Bart Pincé

    Ian De Haes

    Jumbo

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Der kleine Junge saust durch das gelbe Grass und darunter sind die Riesenaugen zu erahnen. Mit geschlossenen Augen lehnt der Junge an dem wundervoll geschwungenen Stamm des Baumes und als er sich umdreht, denkt er wie ein Riese und benimmt sich so.

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    Von oben schaut er auf den Park hinab und hält Ausschau nach dem Riesen. Aber es ist nur eine ganz normale Parklandschaft zu sehen. Er fragt die Leute und steigt, wegen der besseren Weitsicht, auf einen Felsen. Danach klettert er auf einen Baum und hält sich an einem Ast fest. Nächste Station ist der Sandkasten, dann stapft er durchs Gras. Er ist einfach fest überzeugt, dass er den Riesen finden wird.
    Das Besondere an diesem Buch sind seine wunderschönen Bilder, die entfernt etwas an van Gogh erinnern und die sehr von Lilatönen durchzogen sind. Die Suche, die am Ende zu einem Finden wird, treibt den Jungen immer weiter an neue Schauplätze, die allen Kindern bekannt sein dürften. Fantasievoll, poetisch und ein schönes Bilderbuch zum Vorlesen und Anschauen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die halbe Welt    

    Die halbe Welt    

    Daniel Fehr

    Raphaël Kolly

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den Frosch mit Strohhut und einem Cocktail mit Schirmchen, oben sehen wir schon den Vogel mit dem schweren Rucksack und in der Ecke eine halbe Banane in der Schale. Dies alles sind wichtige Bestandteile dieses amüsanten Bilderbuches.
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    Für den Frosch beginnt ein ganz normaler langweiliger Tag. „Hier ist jeder Tag wie immer.“ Doch wenn er durch die Scheibe schaut, sieht er, dass es Herbst wird. Er schaut den Vögeln zu, die in den Süden fliegen und denkt darüber nach, ob auch er weggehen sollte. Aber warum, es geht ihm doch gut hier, wo er ist. Da taucht der Vogel mit dem riesigen Rucksack auf und fragt ihn nach seinen Essenswünschen und die beiden backen gemeinsam Muffins. Sie verbringen eine schöne Zeit zusammen, bis der Vogel mit seinem Schwarm wegfliegen möchte. 
    Ich will hier nicht verraten, wie sich alles für den Frosch nach dem Besuch des Vogels ändert. Es ist auf jeden Fall eine überraschende und erstaunliche Entwicklung und darüber kann man lange diskutieren und beratschlagen. Solche Bücher, wo am Ende nicht alles zu Ende ist, gefallen mir besonders. Die erdfarbenen sanften Bilder, die so schön die Mimik des Frosches wiedergeben und der kurze Text ergänzen sich zu einem wundervollen Bilderbuch.

    Dagmar Mägdefrau
  • Blätter fallen – Die schönsten Herbstgedichte   

    Blätter fallen – Die schönsten Herbstgedichte   

    verschiedene Autoren

    Illustriert von Günther Jakobs

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Baum mit dem freundlichen Gesicht und seinem herbstlichen Blätterwerk ist eine wundervolle Gestaltung für ein Buch voller Herbstgedichte.

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    Es gibt vieles, was wir mit dem Herbst verbinden, das sind z.B. auch die schönen reifen Äpfel, die hier von einer Schar Kinder gepflückt werden. „Apfellese“ heißt passend das Gedicht dazu. Zu Rilkes Gedicht „Herbst“ fallen die Blätter auf den Weg, Eichhörnchen und Igel suchen einen Platz für den Winter. Luise Hensel trauert dem Sommer nach und fürchtet den Winter, das Bild zeigt einen rosa Himmel, auf dem dunkle Wolken zu sehen sind. Zum Glück geht es mit dem „Farbigen Herbst“ weiter und das Bild zeigt eine kleine Familie in einem Park. „Kastanien“ heißt das Gedicht und die liegen zuhauf braun-glänzend auf dem Boden. Eichhörnchen und Igel freuen sich auf die leckeren Früchte. Auch das Drachen steigen lassen gehört zum Herbst. Fontanes „Spätherbst“ zeigt zwei Kinder, die fröhlich Blätter in die Luft werfen. Immer wieder taucht auch ein Fuchs in den Bildern auf und die Kinder haben meist viel Spaß daran, ihn zu finden.
    Der Herbst in allen Schattierungen wird uns hier geboten und an den länger werdenden Abenden kann man ein Gedicht lesen und sich die wundervollen Bilder, die die Herbststimmung so eindrücklich zeigen, anschauen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Nachtspaziergang!

    Nachtspaziergang!

    Stefanie Höfler

    Claudia Weikert

    Beltz & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein zauberhaftes Cover: Die kleine Gruppe Kinder ist in ihren Schlafis alle hintereinander gehend, so hübsch anzuschauen. Frau Oha und Frau Ach, die Erzieherinnen versprechen ihrer Vorschulgruppe ein letztes Abenteuer in der Kita. Sie werden alle zusammen übernachten

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    „Gemeinsame Kindergartennacht für alle Igel-Vorschulkinder“ steht auf dem Poster. So kommen eine Woche später alle Kinder mit ihren Schlafsachen, Schmusetieren und den Zahnbürsten in die Kita. Nachdem sie den Eltern zu Abschied gewunken haben, geht es, obwohl es schon dämmert, nach draußen. Im Dunkel hören sich Geräusche anders an und dann tritt Una noch in was Glitschiges. Nur für Ferdinand ändert sich nichts, weil er sowieso nichts sehen kann, dafür riecht er um so besser. Richtig gespenstig wird es an der Baustelle, da wird der Kran zum Dinosaurier. 
    Bei meinen Kindern war es noch so, dass sie im Kindergarten schliefen, wenn sie bald in die Schule kamen, aber bei den Enkeln ist es wohl nicht mehr so. Eigentlich schade, denn dieses abenteuerliche Bilderbuch beschreibt liebevoll, wie es den Kindern in dieser Abenteuernacht so geht. Die Illustrationen begeistern mich besonders, sie zeigen das pralle Kita-Leben dieser Vorschulgruppe. Es gibt Ängste, witzige Sachen und viel Freundschaft.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Farbe der Haut mit allen Sinnen

    Die Farbe der Haut mit allen Sinnen

    Sarah Drews

    nalingi

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sind ganz eng aneinander gedrängt sechs Kinder zu sehen, alle haben eine unterschiedliche Hautfarbe.
    Auf der ersten Doppelseite sind die Kinder tobend auf einer Wiese zu sehen, danach tauchen auch ihre Familien auf, zwei Väter heben die Hände und klatschen sich ab.
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    Dann tauchen zwei Tauben auf, die verwundert fragen, warum die Haut der Kinder so unterschiedlich sei. Eine ungewöhnliche Frage von Tieren, die selbst die unterschiedlichsten Abschattierungen aufweisen. „Die Kinder erwidern: „Kommt mit und lasst uns beginnen. Wir erklären euch die Farbe der Haut mit all unseren Sinnen.“ Zunächst berichtet Tea von ihrer Familie, die gerne Obst isst und sie erklärt, dass der Geschmack dieser Speisen auch unterschiedlich sei. Zoe, die bald ein Brüderchen bekommt, zeigt auf die Wolken, die auch in den unterschiedlichsten Formen am Himmel zu sehen sind. Im Wald steigt Finn mit der Hilfe seines Papas auf einen Baum, währen die Mama mit dem Baby auf einem Baumstumpf Platz genommen hat. Hier geht es um die Beschaffenheit der Bäume, die auch sehr unterschiedlich ist. Auf einer Wiese treffen wir Ebi und ihre Familie, die uns auf die unterschiedlich duftenden Blumen hinweist. Es wird schon dunkel als Mik mit seiner Familie Musik macht und er erklärt, dass auch beim Gesang, die unterschiedlichsten Klänge entstehen. Lui zeigt uns die Sterne und sagt „Die Farbe der Haut ist wie diese Sterne, sie sind unfassbar viele und ich mag sie gerne.“ Die Tauben sind mit diesen Erklärungen zufrieden und so endet das Buch mit den Worten:
    „Die Farbe der Haut ist wie der Himmel bei Tag und bei Nacht. Und vergesst nicht, ihr seid wunderschön, besonders dann, wenn ihr lacht.“
    Die Illustrationen sind sehr einfach gehalten und es fallen besonders die riesigen Augen auf. Der gereimte Text holpert manchmal ein wenig beim Lesen und so ganz überzeugt mich die Argumentation nicht, die darauf hinausläuft, dass es fast alles auf unserer Welt in den unterschiedlichsten Variationen gibt, warum soll dann Haut immer gleich aussehen?

    Dagmar Mägdefrau
  • Wenn das jeder macht?!

    Wenn das jeder macht?!

    Manuela Otten

    Rotfuchs

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Gestalten mit großen Augen tummeln sich auf dem Cover, der Name der Autorin wurde schon mit „Popo“ und „Pipi“, den Lieblingswörtern aller Kita-Kindern, überschrieben.
    Ein glatzköpfiger Mann mit Gummihandschuhen und einer Schürze fragt ein Mädchen, das viele dreckige Tapsen auf dem Boden hinterlassen hat, „Wenn das jeder macht…“
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    und antwortet provokativ „Dann?“. Auf jeder der folgenden Doppelseiten sehen wir den Buchtitel und zunächst geht es um „Gute Laune!“ und wir sehen viele unterschiedliche lachende Gestalten. Brummige Gesichter schauen uns auf der nächsten Doppelseite an, hier regiert die schlechte Laune. Positiv geht es weiter, hier wird viel „Danke“ gesagt und alle strahlen. Ihr könnt euch schon denken, dass jetzt wieder etwas nicht so Tolles passiert, und wahrhaftig, hier sind alle rücksichtslos und tun sich weh. Zum Glück gibt dann wieder Hilfe und am Ende bekommt ein Team den Pokal. So geht es im ständigen Wechsel weiter und es gibt eine Menge zu sehen, denn auf allen Seiten sind viel kleine Bilder, auf denen es viel zu entdecken gibt. Sprechblasen ergänzen die Illustrationen - witzige Gestalten, die  sehr schön die Gemütslage abbilden - sehr gut. Es macht sicher auch Spaß, das Buch allein anzuschauen, denn es gibt ja nicht viel Text zu lesen, aber viel zu entdecken.
    Ein spaßiges Bilderbuch über Gefühle.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Biber mag den Otter lieber

    Der Biber mag den Otter lieber

    Andrea Schomburg

    Andrea Stegmaier

    Rotfuchs

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Reimgeschichten übers Anderssein“ lautet der Untertitel des Buches und das Cover zeigt uns den Biber, der dem Otter einen Fisch schenkt. 
    Die Biberoma möchte, dass Billy Biber sich eine Frau sucht, doch als sie sieht, wie Billy den Otter Otto küsst, sagt die Oma „Wenn sie sich lieben – warum nicht!“
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    Auf der nächsten Doppelseite lernen wir Klaus Braunbär kennen, der seinen Winterschlaf unterbricht, um im Schnee zu spielen. Ich bin total begeistert von der nächsten Seite, denn dort stehen ganz viele rosa Flamingos und dazwischen Ringo ganz in grün. Denn er meint „Dies Grün für mich ist´s richtig! Ich find mich schön, Nur das ist wichtig!“ Aus Liebe zu einer Möwe zieht der Löwe nach Helgoland und fühlt sich so wohl dort, dass er ihr sagt „Ach, Erika! So nett wär´s nie in Afrika!“ Hahn Stanislaus tauscht seinen Job mit der Henne Lu, die nun am morgen kräht. „Wolf Willibald wird Vegetarier“ erzählt von einem Wolf, der sein Rudel verlässt und sich um die Rehe kümmert. 
    Jedes dieser wundervoll gereimten Gedichte über Tiere, die nicht das tun, was wir gemeinhin als normal bezeichnen, habe ich mit viel Freude gelesen. Ich liebe es, wenn die gereimten Texte so glatt über die Zunge sausen und das ist hier der Fall. Großformatige Bilder erfreuen zusätzlich das Auge, alles in allem ein erstklassiges Bilderbuch mit Humor und Witz, aber auch mit einem ernsten Thema.

    Dagmar Mägdefrau

  • Trau dich zu träumen

    Trau dich zu träumen

    Joceline Altevogt

    Thomas Delaroziere

    nalingi

    Leseempfehlung ab 5 Jahre

    Die Frau mit dem Namen Beckmann auf dem Rücken schaut in einen Spiegel und sieht sich dort als kleines Mädchen Eunice. Während einer Fußballübertragung im Fernsehen, sitzt das kleine Mädchen mit den Rasterzöpfen ganz vorne auf dem Boden, obwohl die anderen auf der Couch sitzen. 
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    In der Nacht träumt sie von einer Profikarriere. Mit ihren Freuden spielt sie auf dem Bolzplatz und vergisst dabei sowohl Schmerzen als auch die Zeit. Eunice wächst in einer großen Familie auf und mag die Gerichte aus Ghana, die ihre Mutter kocht. Obwohl sie oft den Satz „Mädchen spielen doch kein Fußball!“ hört, spielt Eunice bald im Verein mit anderen Mädchen und mit 16 darf sie in der „Junioren-Nationalmannschaft“ spielen und das deutsche Trikot tragen. Um ihren Traum zu erreichen, muss sie auch viele Opfer bringen und sich von ihrer Familie und ihren Freunden trennen. Im Fußball wird sie immer erfolgreicher, sie wird U19-Europameisterin und spielt in Schweden, München, Bosten und der Schweiz. 
    Eine Traumkarriere als Fußballerin ist Eunice Beckmann gelungen und noch heute spielt sie Profifußball. Aber das Buch berichtet nicht nur von den großen Erfolgen, sondern auch von der Familie und den Freunden, die Eunice sehr gefehlt haben. Wie schön, dass eine ihrer Freundinnen dieses Buch geschrieben hat und Kinder die Biografie einer Frau lesen dürfen, die ihren Traum wahr gemacht hat.

    Dagmar Mägdefrau
  • Wir sind ja nicht aus Zucker!           

    Wir sind ja nicht aus Zucker!           

    Leonora Leitl

    Tyrolia

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    „Wir sind ja nicht aus Zucker!“ diesen Satz haben wir doch alle mal gesagt. Hier sehen wir auf dem Cover die drei Kinder, die sich allein auf den Weg in die Schule machen und dabei viele fantastische Dinge erleben. 
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    Alles beginnt mit einem Auto, das qualmt und deshalb repariert werden muss. So kommt es, dass Super-Sanna, die uns diese Geschichte erzählt, allein zur Schule gehen möchte. Das heißt, so ganz allein ist sie nicht, sie trifft noch ihre Freunde Action-Alma und Käpt´n Kurti an der nächsten Ecke. Schon auf dem Weg zu diesem Treffen muss Sanna eine tiefe Schlucht überwinden, zum Glück gibt es eine Hängebrücke, die eigentlich ein Geländer ist, auf dem Sanna balanciert. Zusammen müssen sie an einer zahnlosen Hexe vorbei, dann geht es in den Park, in dem Wölfe, Bären und Säbelzahntiger lauern. Im Sumpf wird Kurti von einem Moormonster erwischt und im heißen Savannenstaub wären sie beinahe verdurstet.
    So geht es immer weiter mit ganz viel Fantasie, da spielt die kurze Zeit in der Schule kaum eine Rolle, denn bis Sanna verdreckt und stolz wieder zu Hause ankommt, sind noch viel Abenteuer zu bestehen.
    Da darf man ganz sicher nicht aus Zucker sein, wenn man solche Gefahren an einem Vormittag überstehen muss. Ich befürchte, dass die Kinder nach diesem Buch gar nicht mehr nach Hause kommen, weil sie sicher noch ganz viele tolle Abenteuer auf ihrem Schulweg erleben wollen. Der längere Text eignet sich gut für diese Altersgruppe, vielleicht kann er auch schon von den Kinder gelesen werden. Die Illustrationen sind sehr gelungen und voller spannender Idee, da gibt es viel zu entdecken. Fantastisch!!!

    Dagmar Mägdefrau
  • Millie und der geheimnisvolle Igel

    Millie und der geheimnisvolle Igel

    Bernadette

    Übersetzt von Stefanie Jacob

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das zarte blaue Cover mit dem weißen Vollmond zeigt uns Millie, die im Garten dem Igel begegnet. 
    Auch die erste Doppelseite ist in diesem zarte Blau gehalten, hier blickt Millie aus dem Fenster und wünscht sich sehnlichst so einen Garten, wie ihn die Nachbarin hat.
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    Dann sehen wir sie in ihrem Bett, ein Märchenbuch lesend. Um sie herum sehen wir Gestalten aus Grimms Märchen. Während sich Millies Eltern um den Klimawandel und die Umweltverschmutzung sorgen, erfreut die Nachbarin Frau Immergrün Millie mit Himbeeren. „Millie fühlt sich einsam“, ihre Eltern sind zu beschäftig, um zu gärtnern, und so schaut das Mädchen der Nachbarin zu. Diesmal bekommt Millie ein paar Mirabellen von Frau Immergrün, die Papa zu Kompott kocht.  Wenn die Eltern von der Rettung unseres Planeten sprechen, hat Millie Angst, sie fürchtet sich vor Wölfen und Gewitter. Frau Immergrün schenkt Millie Blumentöpfe mit unterschiedlichen Pflanzen, um die kümmert sich Millie. Als eines Nachts ein Wind aufkommt, befürchtet Millie, dass ihren Pflanzen etwas passieren könne und sie traut sich trotz ihrer Angst in den Garten. Dort begegnet ihr der Igel, mit dem sie ein tröstliches Gespräch führt. So kann sie sich in ihr Bett legen und einschlafen.
    Auch wenn der Igel Millie auf die Frage „ob der Planet gerettet werden kann“, keine Antwort geben kann, zeigt dieses Gespräch, wie wichtig es ist, unsere Kinder ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören.
    Wundervolle zarte Farben und Illustrationen voller Leichtigkeit und dazu eine Geschichte, die viele Probleme aufwirft. Wir erleben Millies Ängste, die sie zum Teil aus ihren Märchenbüchern ableitet, die aber auch die Eltern durch ihre aktive Umweltarbeit in ihr auslösen. Ängste, die viele von uns, auch viele Kinder, mit sich herumtragen. Da kann so ein ruhiges Gespräch mit einem Igel in der Dämmerung einiges klären. Lasst uns dieser Igel sein, der den Kindern Hoffnung und Mut gibt.

    Dagmar Mägdefrau


  • Familie Maus im Mondschein

    Familie Maus im Mondschein

    Kazuo Iwamura

    Gereimt von Rose Pflock

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die ganze Mäuseschar, unterschiedlich gekleidet und so können wir sie später gut zuordnen, was meinen Enkeln viel Freude macht. Die ganze Familie besteht aus 10 Mäusegeschwistern und den Eltern und Großeltern. 
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    Familie Maus ist sehr unternehmungslustig und heute geht es nach oben. Mit Hilfe eines Flaschenzuges, an dem ein Korb hängt, werden alle Mäuse auf einen Baum gezogen. Es werden Leitern gebaut und so geht es immer weiter hinauf. Sie treffen auf einen Frosch und einen Vogel, die sich wundern, was die Mäusefamilie dort oben machen will. Mit gesammelten Zweigen bauen sie einen Art Plattform, das alles geschieht zusammen und mit viel Rücksicht aufeinander. So können alle gemeinsam dort oben sitzen und schauen, wie sich der Himmel verändert. 
    Eine zauberhafte Geschichte um eine große Familie, die gemeinsam ein wunderschönes Erlebnis hat. Der Umgang ist liebevoll und so empfinde ich auch die zarten Zeichnungen.
    Die Mäuse stehen zwar im Vordergrund, aber um sie herum sehen wir das Blätterwerk und später den leuchtenden Vollmond. Der Text besteht aus kurzen Reimen, die sich sehr gut lesen lassen. „Danke, Mond, fürs Glücklichsein heute Nacht im Mondenschein.“ Diesem schönen Reim kann ich nichts mehr hinzufügen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Susie im Supermarkt

    Susie im Supermarkt

    Daniel Fehr

    Claudia Burmeister

    Bohem

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert für den Vielfalterpreis 2025

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Susie, wie sie schon in den Supermarkt geht, während Mama noch das Fahrrad abschließt. 
    Samstags geht Susie immer mit Mama in den Supermarkt, dort arbeitet Mama an der Kasse. Susie fährt mit ihrem Rad über den großen Parkplatz auf die eckige Supermarktrückseite zu.
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    Mamas Chefin möchte nicht, dass Susie mitkommt, deshalb meint Susie „Also bin ich nicht hier. Wie jeden Samstag.“ So sieht man sie ganz still vor der Kasse sitzen, als Mama ihren Arbeitsplatz einnimmt. Sie zwängt sich zwischen zwei Gemüsebehälter und beobachtet die Käufer*innen. Frau Riebel kennt sie, sie kauft immer rote Tomaten. „Ich bin nicht bei den Fischen.“ So beginnt auch die nächste Seite, Herr Wrobel bedient hier. Natürlich ist Susie auch nicht beim Brot. Hier streckt sie ihre Nase hinter einer Wand hervor und sieht Herrn Herrlich, der eine kleine Rente hat. Bei den Saucen ist Susie schlecht zu finden, sie sitzt in einem Regal und Robert füllt die Waren auf. So geht es durch alle Abteilungen und am Ende ist Susie die letzte Kundin bei Mama mit ihren Einkäufen und dann geht es bei Laternenschein mit den Rädern heim. 
    Natürlich ist es ein bisschen traurig, dass Susie am Samstag den ganzen Tag im Supermarkt verbringen muss, ohne gesehen zu werden. Aber ich habe den Eindruck, dass sie das Beste daraus macht und irgendwie ist es auch etwas Besonderes dort seinen Tag zu verbringen. Auf den Bilder ist ein ganze Menge zu sehen und zu entdecken. Zuerst muss man immer nach Susie sehen, aber auch die Menschen, über die sie berichtet, muss man zuordnen.
    Ein nichtalltägliches Buch über den Alltag in einem Supermarkt, gesehen mit den Augen eines kleinen Mädchens.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Wortschatz – A Chest Full Of Words

    Der Wortschatz – A Chest Full Of Words

    Rebecca Gugger

    Simone Röthlisberger

    NordSüd/bi libri

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Book Cover Award

    Das prämierte Bilderbuch gibt es jetzt auch zweisprachig, der deutsche und der englische Text stehen gleichwertig auf den Seiten. So kann das Buch in beiden Sprachen vorgelesen werden. Die Worte in den Illustrationen bleiben allerdings und so sehen wir dort „Quietschgelb“, während im englische Text „Shrill-yellow“ steht. So wird aus „pompös“ „Grandios“ und aus „monströs“ im Englischen „Enormous“.
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    Oskar wühlt in seiner Schatztruhe und wirft jede Menge Wörter hinter sich. Auf dem rosa Einbandpapier stehen schon viele, nicht alltägliche Wörter. Und dann marschiert Oskar mit seinem Spaten pfeifend los.
    Beim Buddeln findet er eine prächtige Holztruhe und er überlegt sich, was da alles drin sein könnte, aber erst benötigt er Werkzeug, um sie zu öffnen. Er ist dann wohl auch ein wenig enttäuscht, als er die vielen Buchstaben in der Truhe entdeckt. Da nimmt er einfach ein Bündel und wirft es hinter sich. „Quietschgelb“ hieß das Wort und der Igel, dem es auf den Kopf gefallen ist, nimmt diese Farbe an. Oskar macht einige Experimente mit anderen Worten und die Ergebnisse sind schon erstaunlich. Doch irgendwann ist die Kiste leer und Oskar steht wortlos davor. Jetzt ist es an Oskar, sie wieder zu füllen.
    Die Geschichte ist voller Fantasie und wunderschöner Worte, die man kennt oder die man hier zum ersten Mal hört. Die Bilder sind sanft in Erdfarben gehalten und punkten ganz besonders in der Verwandlung durch Worte.
    Man bekommt Lust, selbst Worte zu finden, die man Oskar in die Kiste packen würde, und sich dann zu überlegen, wer sich durch die Worte wie verändern würde. Das weckt das Spiel mit der Sprache und die Fantasie.
    Der Verlag bi libri bietet das Buch auch in anderen Sprachen an.

    Dagmar Mägdefrau
  • Eine magische Umarmung      

    Eine magische Umarmung      

    Fifi Kuo

    Deutsch von Diana Steinbrede

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Drachenfamilie, die sich liebevoll, mit einem Lächeln auf den Lippen, umarmt. 
    Doch der kleine Hellgrüne in der Mitte ist wütend, das zeigt seine Körperhaltung und sein brummiger Mund genau.
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    Obwohl er den Grund für seine Wut nicht benennen kann, wird sie immer schlimmer und der kleine Drachen wird ganz rot. Dann fängt er auch noch an, zu brennen. Feuerspeiend sehen wir ihn ganz furchtbar wüten und auf der Doppelseite steht nur ein Wort „verbrannt.“ Danach erfahren wir, was er alles verbrannt hat, lauter Lieblingsdinge seiner Familie und zum Schluss steht er vor dem Spiegel „Ich habe mich sogar selbst verbrannt!“ Für viele Kinder sicher eine beängstigende Situation. Die nächste Seite ist grau-schwarz, denn der kleine Wüterich „fühlt sich ganz schrecklich“, doch dann nähert sich etwas in Rosa. Die Mama umarmt ihn und er wird „ruhig und friedlich.“ So sehen wir am Ende das Bild vom Cover und der kleine hellgrüne Drache ist „wieder ich selbst.“
    Das, was in diesem Bilderbuch beschrieben wird, werden die meisten Kinder und Eltern kennen. Die Wut ist riesig und führt zur Zerstörung und manchmal fügt das Kind sich selbst Schmerzen zu, wie gut tut dann eine Umarmung. Ich muss ja zugeben, dass wir Erwachsenen oft vor lauter Ärger dazu nicht in der Lage sind, deshalb gefällt mir das Buch so gut, weil es nicht nur den Kindern zeigt, wie sie mit der Wut umgehen können, sondern auch uns einen Tipp gibt, wie wir eine solchen Situation bewältigen können.
    Der Text ist sehr kurz und die Bilder sind einfach gezeichnet, trotzdem kommen die Gefühle sehr verständlich rüber.

    Dagmar Mägdefrau

  • Kopfüber durch die Nacht

    Kopfüber durch die Nacht

    Rüdiger Bertram

    Katja Gehrmann

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Liebe-Buchtipp August 2025

    Diesen niedlichen keinen Jungen im karierten Schlafanzug mit dem weißen Hasen im Arm möchte ich sofort auf oder in den Arm nehmen.
    mehr oder weniger lesen
    Da liegt Henry in seinem Bett, die Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen und schaut zu Decke, denn dort tummeln sich die Monster, die ihm Angst machen. Henrys Eltern sind ausgegangen, der Babysitter schläft und Henry geht zu viel durch den Kopf, so dass er nicht schlafen kann. Da fällt ihm ein, dass er vergessen hat, die Kaninchen der Nachbarn zu füttern und er will das sofort nachholen. Allerdings vergisst er die Schlüssel zu beiden Wohnungen und steht nun allein im Hausflur. Da im Haus wild gefeiert wird, geht er dort hin und eine junge Frau, die sich ihm als Özlem vorstellt, nimmt Henry mit zur Tankstelle. Weil es ihm beim Warten langweilig wird, geht Henry hinüber zur Feuerwehr, dort bietet ihm der Feuerwehrmann Mateo Hilfe an, muss dann aber zu einem Brand. 
    Und so lernt Henry in dieser Nacht einige Menschen kennen, die sich ihm immer mit Namen vorstellen und ihm Hilfe anbieten, aber leider kommt ihnen immer ihr Beruf dazwischen, so zieht Henry zum nächsten Helfer.
    Ich will zwar verraten, dass Henry, als seine Eltern heimkommen, wieder in seinem Bett liegt, werde aber nicht verraten, wie ihm das gelingt. Schließlich sollt ihr das witzige Buch ja selber lesen.
    Mit Henry lernen wir einige Menschen kennen, die in der Nacht arbeiten, und das nicht nur in Worten, sondern auch in tollen nächtlichen Illustrationen. Ein gelungenes Einschlafbuch, denn nach so einem Streifzug muss man einfach schlafen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Möwe Vagabundus

    Die Möwe Vagabundus

    Jörg Bernardy

    Daria Kuvakina

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Buch des Monats Juli 2025

    Vor der grauen Kulisse des Hafens sehen wir die Möwe, die eine kleine rote Strickmütze trägt, vor ihr eine Angel, an deren Harken eine PET-Flasche hängt.
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    Ganz am Anfang des Buches sehen wir „Fotos“ von ganz vielen unterschiedlichen Möwen. Vagabundus, von dem hier erzählt wird, ist eine Lachmöwe und er „lebt zu der Zeit, als 9 Milliarden Menschen die Erde bevölkern.“ Das Bild zeigt auch ganz viele Menschen, die sich auf dem Platz knubbeln. Ich musste mir ein wenig Zeit nehmen, alle anzuschauen und habe sicher noch nicht alles entdeckt. Täglich war Vagabundus in der Luft über der Stadt unterwegs, am liebsten war er auf dem Fischmarkt, ihr könnt euch denken warum. Wer Hamburg kennt, wird sich sicher zurecht finden, denn das Luftbild zeigt viele markante Gebäude. Die nächste Seite zeigt den Fischmarkt und viele betriebsame Menschen, auch den „streng riechenden Flaschensammler Bodo und die laute Fischverkäuferin Katja. Manchmal bringen die Möwen Bodo leere Flaschen, die sie im Wasser finden. Doch dann verändert sich etwas, die Menschen kommen nicht mehr in die Stadt und die Möwen wundern sich darüber.
    Dieses Bilderbuch spricht viele aktuelle Themen auf sehr verständliche Weise an: Die Verwaisung der Innenstädte, die wir überall erleben. Die Menschen bestellen über das Internet und kommen nicht mehr auf die Märkte, wo sie sich treffen und unterhalten können. Menschen wie Bodo, die wir meiden, und die Vermüllung der Meere werden hier angesprochen. Wie schön, dass die Möwen dann doch noch alles zum Guten wenden können. Neben den gut verständlichen Texten sind es die Illustrationen, die dieses Buch so besonders machen. Ein philosophisches Bilderbuch, das auch uns Erwachsenen etwas zu erzählen hat.

    Dagmar Mägdefrau