• Der alte Elefant

    Der alte Elefant

    Laurence Bourguignon

    Valérie d'Heur

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ein Bilderbuch ab 5 über das Sterben? Ich finde so etwas muss es geben, denn auch die Kleinen erfahren, dass das Leben endlich ist. Und ein Buch, dass dieses Thema ohne Angst angeht, ist sicher hilfreich für uns Erwachsene.
    Der alte Elefant ist mit der kleinen Maus befreundet und beide erleben viel gemeinsam. Die Maus lernt Orte kennen, zu denen sie es alleine nie geschafft hätte. Aber der Elefant ist auch alt und müde, und er überlegt, ob er seinen Freunden ins himmlische Reich der Elefanten folgen soll.

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    Dazu muss er in einen Wald, der nur durch eine Brücke, die über eine tiefe Schlucht  führt, zu erreichen ist. Leider ist diese Brücke defekt, aber die handwerklich begabte Maus könnte sie reparieren. Die beiden verbringen noch einige Zeit miteinander, aber als die Maus merkt, dass es dem Elefanten gesundheitlich immer schlechter geht, macht sie sich doch auf, die Brücke zu flicken. Als der Elefant über die Brücke geht verspricht er: „Einmal sehen wir uns wieder- für immer und ewig!“

    Sehr einfühlsam gemalte Bilder, die die Gefühle sehr schön darstellen. Kurze Texte, die aber alles sagen.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Oma, vergiss mich nicht

    Oma, vergiss mich nicht

    Jessica Shepherd

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Demenz ist ein Thema, dass uns in allen Familien begegnet. Oskar erzählt von seiner Oma, der besten Oma der Welt. Er macht viel mit seiner Oma, bis sie immer vergesslicher wird und nicht mehr zu Hause leben kann. Oskar lernt das Heim kennen und Albert, Omas neuen Freund.
    Er geht die Oma gerne besuchen und oft spielt er auch wieder mit ihr oder sie erzählt alte Geschichten. Aber manchmal ist die Oma auch nicht freundlich, manchmal schimpft sie, auch mit Oskar. Aber Eltern und Freunde helfen Oskar über seine Traurigkeit hinweg.

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    Ein sehr kindgerechtes Buch zu einem schwierigen Thema. Aber sicher eine kleine Hilfe, wenn die eigene Oma sich so verändert und ins Heim muss. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Henriettes Heim für schüchterne und ängstliche Katzen

    Henriettes Heim für schüchterne und ängstliche Katzen

    Alicia Potter

    Ulli und Herbert Günther (Übers.)

    Birgitta Sif (Illustration)

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Da zu unserem Haushalt seit Jahren eine Katze, Kater Leon, gehört, wollte das Buch von mir gelesen werden. Henriette sammelt alle ängstlichen Katzen in ihren Haus und versorgt sie. Sie versucht sie durch Schulungen von ihren Ängsten zu befreien. Ein besonders ängstlicher Vertreter ist Krümel. Er versteckt sich immer wieder vor Angst.

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    Aber als Henriette ihre Hilfe braucht, werden die Katzen mutig, allen voran Krümel.

    Trotz vieler dunkler Bilder ist das Buch eher fröhlich, da die Figuren in Richtung Karikatur gezeichnet sind. Katzenbesitzern macht es sicher Spaß und Kinder lernen, dass man auch mal mutig sein muss, vor allem mit dem Rückhalt der Freunde.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich bin der Stärkste im ganzen Land

    Ich bin der Stärkste im ganzen Land

    Mario Ramos

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Diesmal ist ein Wolf die Hauptfigur in diesem broschierten Bilderbuch aus der Reihe Minimax (6,50 €). Und er geht angeberisch und um Lob heischend durch den Wald. Nach einem Kompliment an das angesprochene Tier, wird ihm auch brav bestätigt, dass er der Stärkste im ganzen Land ist. Bis er an ein kleines, krötenartiges, grünes Wesen gerät.

    Da soll doch die Mama stärker sein als der Wolf. Ob der Wolf etwa umdenken muss?

    Mir gefiel diese Buch, weil  es immer Spaß macht, wenn so ein Angeber mal klein bei- geben muss. Der Text ist kurz und klar. Die Bilder stellen hauptsächlich den Wald und die Miene des Wolfes da. Auch sie sind klar und einfach, sagen aber alles aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der WechStabenVerbuchsler

    Der WechStabenVerbuchsler

    Mathias Jeschke

    Karsten Teich

    Lübbe Boje-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ich weiß nicht, ob  ich das Buch ohne viel Stammeln vorlesen kann?? „Mein Name ist Mackerbenn“ sagt Herr Beckermann, „Gaten Tug“.

    Herr Beckermann ist in einer Drehtür „verunglückt“ und seitdem vertauscht er die Buchstaben. Allerdings ohne ein für mich klar erkennbares Schema.

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    Das macht die Sache für mich sehr schwierig. Die zuhörenden Kinder werden sich sicher amüsieren über die entstandenen Wörter und Nina und ihre Mama gefällt die Aussprache von Herrn Beckermann sowieso. Sicher macht es Spaß, selber Wörter zu verdrehen und besondere Wortschöpfungen zu erfinden. Damit bringt das Buch viele fröhliche Anregungen.

    Die Bilder sind etwas in Richtung Karikatur, wie die überzeichneten lange Körper. Vieles findet auf dem Kopf statt. Lustig, fast albern angelegt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der goldene Käfig oder Die wahre Geschichte der Blutprinzessin

    Der goldene Käfig oder Die wahre Geschichte der Blutprinzessin

    Aus dem Italienischen von Ulrike Schimming

    Bohem Press

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2016 in der Kategorie Bilderbücher

    Als erstes haben mich die wunderschönen Bilder angezogen. Wie das Gefieder leuchtet, da muss man einfach zugreifen. Das Märchen erinnert etwas an „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen. Auch hier muss ein Käfig mit einem besonderen Vogel gefüllt werden. Die Prinzessin schickt ihre Diener in alle Welt, ihn zu suchen. Erfolglosigkeit wird mit Köpfen des Dieners bestraft.

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    Trotzdem, wie in Märchen üblich, versuchen es immer neue Abenteurer. Und immer endet es mit:

    „Zack, Kopf ab“

    Und das ist mir einfach zu brutal. Da wird keine Untat bestraft, sondern Unmögliches gefordert und dann die Macht missbraucht. Ich kann dieses Märchen, trotz der schönen Bilder nicht vorlesen. Ich denke dieses Buch ist als Denkanstoß etwas für Jugendliche oder Erwachsene.

    Dagmar Mägdefrau

  • Du gehörst dazu – Das große Buch der Familien

    Du gehörst dazu – Das große Buch der Familien

    Mary Hoffman (Text)

    Ros Asquith (Illustration)

    FISCHER Sauerländer

    Was macht eigentlich eine Familie aus? Dieser Frage nähern sich Mary Hoffman und Ros Asquith in diesem Buch. Nicht unbedingt müssen zu einer Familie zwei Eltern gehören, nicht jede Familie ist gleich groß oder hat die gleichen Lebensgewohnheiten.

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    „Du gehörst dazu“ zeigt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Familienentwürfen nebeneinander auf, ohne sie zu bewerten. Auf diese Weise eröffnet das Buch unterschiedliche Sichtweisen, gleichzeitig fordert es die Kinder immer wieder auf, auch ihre eigene Familie zu reflektieren und in Beziehung zu den geschilderten Familien zu setzen.

    Alle Seiten sind farbig illustriert und einige der Illustrationen erinnern an Wimmelbücher und laden dazu ein, länger auf einer Seite zu verweilen und alle Details zu betrachten. Durch sein großes Format eignet sich das Buch auch dazu, es mit mehreren Kindern gleichzeitig zu betrachten und die Kinder die Texte zu den Bildern selber entdecken und erfinden zu lassen.

    Ein schönes Buch, das davon Abschied nimmt, das Familienbild in eine Norm zu pressen und zu kategorisieren. Statt dessen eröffnet das Buch eine Vielfalt von unterschiedlichen Modellen und regt zum Nachdenken und zum toleranten Umgang miteinander an.

    Sabine Malischewski

  • Die Katze, die mit dem Schwanz wedelte

    Die Katze, die mit dem Schwanz wedelte

    Gérard Momcomble

    Pawel Pawlak (Illustrator)

    Übersetzung: Alexander Potyka

    Picus Verlag

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Das Buch besticht durch seinen einfachen, aber wirkungsvollen Text und durch die wunderbaren Collagen.

    Die Katze Lucy würde so gern wie der Nachbarshund in die Schule gehen, aber die ist leider nur für Hunde. Also lernt Lucy, mit dem Schwanz zu wedeln, mit erhobenem Bein zu pinkeln, setzt eine Maske auf und nennt sich Rocky. So schafft sie es, aufgenommen zu werden.

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    Eines Tages machen sie einen Ausflug mit dem Schulbus, um Katzen zu jagen. Lucy hat sich ganz verängstigt in denn Sitz gedrückt. Auf einer Brücke läuft eine schwarze Katze am Bus vorbei, der Busfahrer erschrickt und vergisst zu bremsen. Der Bus reißt das Geländer herunter und schwebt gefährlich über dem Fluss. Nur Rocky ist geschickt genug, die Brücke zu erklettern und Hilfe zu holen.

    Als die anderen sie vor Freude mehrmals hochwerfen, verliert sie ihre Maske und der Nachbarshund erkennt Lucy. Nachdem die Hunde die Katze zuerst irritiert ablehnen, geht die Lehrerin auf Lucy zu, dankt ihr und öffnet am nächsten Tag die Schule für alle Tiere.

    Eine reizende und gleichzeitig tiefsinnige Geschichte für das Kindergartenalter oder zum Lesenüben für Grundschüler.

    Marie Rose Joos

  • Nenn mich nicht Mama!

    Nenn mich nicht Mama!

    Marianne Dubuc

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Da lebt das Eichhörnchen gemütlich auf seinem Baum und eines Tages liegt eine stachelige grüne Kugel vor seinem Eingang.  Erst leibt sie unbeachtet, doch dann kommt ein haariges Wesen mit einer komischen Nase aus der Kugel geschlüpft. „Nenn mich nicht Mama!“ ist die Reaktion des Eichhörnchens, als das komische Etwas ihn so anspricht.
    Aber dann darf der Neuankömmling doch in das Eichhörnchenhaus und mit in der Hängematte schlafen. Es gibt sogar Haselnüsse zum Frühstück. Dann macht sich das Eichhörnchen auf und sucht nach der Mutter des Wesens. Bei seiner Rückkehr empfängt ihn der Puschel mit einer feinen Suppe. Leider wird das weiße, haarige Ding schnell, quasi über Nacht immer größer.

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    Dadurch entsteht Unordnung im Eichhörnchenhaushalt und es hofft, bald die Mutter zu finden, damit er den neuen Mitbewohner los wird. Als das Fellknäul das Eichhörnchen vor dem Adler rettet, stellen die beiden fest, dass sie doch zusammen gehören.

    Sehr schöne großformatige Bilder. Weshalb man ein Eichhörnchen mit Suppe erfreuen kann und weshalb das Fabelwesen so schnell wächst, entzieht sich meinem Verständnis. Natürlich gewöhnt Otto, das Eichhörnchen, sich an den neuen Mitbewohner und es entsteht eine Freundschaft zwischen beiden, trotz aller Verschiedenheiten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das wundersame Leben der Schmetterlinge

    Das wundersame Leben der Schmetterlinge

    Dianna Hutts

    Sylvia Long

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre


    Naturbegeisterte Kinder und auch Eltern werden an diesem Buch ihre Freude haben. Da wird der Weg von der Raupe zum Schmetterling beschrieben, da werden Schmetterlinge mit  Adjektiven vorgestellt. Schmetterlinge sind…. riesig, winzig, durstig, beschützend u.s.w.

    Schon der Einband ist sehr ansprechend mit seinen bronzenen Buchstaben und dem schönen blauen Schmetterling. Mit den Bildern im Buch kann man viel Neues lernen oder einfach Spaß an den schönen Farben und Formen haben. Ein Sachbuch, das anreizt sich weiter mit den schönen Faltern zu beschäftigen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Prinzessin Riesenmut

    Prinzessin Riesenmut

    Rachel Valentie

    Rebecca Bagley

    Penguin junior

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre


    Schon auf dem Cover sind sie zu sehen, die drei streitbaren Prinzessinnen in ihren dreckigen, zerrissenen Kleidern. Die Geschichte beginnt mit den klassischen Worten „Es war einmal…“
    Ein Riese verwüstet das Land und der König ruft die Ritter auf ihn zu fangen.
    Seine drei Enkelinnen sollen im Turm bleiben, damit ihnen nichts geschieht. Doch diese nutzen ihre Decken als Fallschirm und machen sich auf den Weg. Da kommt ihnen schon Ritter Schiefnase entgegen, der sich vor dem Zauberwald fürchtet. Dank ihres Tanzunterrichts können die Prinzessinnen den Wald durchqueren.

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    Die nächsten Ritter fliehen vor den Spinnen, doch auch hier helfen weibliche Tricks. Mit ihren zusammengeknoteten Strumpfhosen ersetzen sie eine Brücke und der Riese wird mit einer Wäscheleine gefesselt. 

    Es gibt einige Bücher, die von kämpfenden und selbstbewussten Mädchen, manchmal auch Prinzessinnen erzählen, vielleicht wurde hier ein wenig übertrieben und die männlichen Mitstreiter kamen sehr schlecht weg. Aber das ist doch in Märchen häufig so. 

    Ich finde der Titel hätte um Plural stehen müssen, da es sich doch um drei Prinzessinnen handelte.

    Dagmar Mägdefrau