• Mein Geld, dein Geld – Von Mäusen, Kröten und Moneten

    Mein Geld, dein Geld – Von Mäusen, Kröten und Moneten

    Mike Schäfer

    Meieke Töpperien

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    In 87 ganz kurzen Kapiteln wird in diesem Buch neben vielen Bildern eine ganze Menge über Geld erzählt. Es fängt ganz vorne mit der Geschichte des Geldes an, nämlich damit, wie das Geld entstanden ist. Die Inflation wird an dem Preis für eine Kugel Eis festgemacht, eine Maßeinheit, die ich auch all mein Leben vergleiche. Anschaulich wir erklärt, dass man nicht nur Dinge, sondern auch Dienstleistungen „kaufen“ kann.

    mehr oder weniger lesen

    Über die verschiedenen Währungen geht zu zum Taschengeld. Ein wichtiges Thema für Kinder. Die „Wann ist jemand arm bzw. reich?“ wird durch ein erklärendes Bild zum Durchschnitt und einem gut gemachten Text vermittelt. Die Kapitel über die Banken und elektronisches Geld sind sehr gut zu verstehen. Wofür wird das Geld der Kinder und der Familie ausgegeben? Dann geht es um Versicherungen hier stehen die Sozialversicherungen im Fokus. Von den Steuern werden auch die Schulen finanziert. Nach den Kapiteln, in denen es um Kredite geht, wird ein Unternehmen gegründet. Und zwar zunächst im Kleinen. Ein Kind verkauft Saft, dann kommt ein zweites Kind dazu, es wird expandiert und der Erfolg ist so groß, dass Aktien verkauft werden. Aber es geht nicht nur immer um Gewinne, auch Insolvenzen sowohl bei Firmen als auch im Privaten werden erklärt. Zum Ende steht die Frage im Raum, wie kann man mit Geld helfen?

    Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in einer Bank gearbeitet und mir gefällt die Umsetzung dieses Themas sehr gut. Ich bin erstaunt welch einfache Möglichkeiten die Macher dieses Buches gefunden haben, um komplizierte Dinge zu erklären. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Almas geheimer Garten – Mit dem Schinkenwurz zu Goethe

    Almas geheimer Garten – Mit dem Schinkenwurz zu Goethe

    Birgit Hedemann

    Südpol

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre zum Vorlesen ab 7 zum selber lesen

    Ein gebundenes Buch mit ansprechendem Cover zu einem günstigen Preis. Reichlich Bleistiftzeichnungen zur Erläuterung und eine große Schrift für die Leseanfänger.

    Auf den erste Seiten werden uns die Darsteller vorgestellt, Alma, deren Garten mit den alten Gemüsesorte zerstört wurde, Mette und Theo, die schon in den zwei Vorgängerbänden Samen aus der Vergangenheit geholt haben und Goethe und sein Sohn Gustel zu denen de beiden Kinder in diesem Band reisen.

    mehr oder weniger lesen

    Wobei Reisen nicht ganz der richtige Begriff ist. Die müssen etwa von der gesuchten Pflanze kauen, eine Amulett umgewickelt haben und den Tulpenbaum umarmen. Mit diesem Baum geht es dann in die Zeit zurück in der die Pflanze genutzt wurde. Hier ist es die Nachtkerze, die ich irgendwie im Zusammenhang mit Wechseljahren kenne. Aber zu Goethes Zeiten wurde die Blüte als Frucht gebraten verzerrt. Hier kennt man sie unter dem Namen Rapunzel oder Schinkenwurz. 

    Die ganze Geschichte ist total spannend aufgebaut, schaffen es die beiden wieder zurück? Schließlich gelingt das nur mit dem Samen der Nachtkerze und dann besteht noch die Gefahr, dass der Tulpenbaum gefällt wird, er steht dummerweise auf der verbotenen Straße.

    Obwohl man wegen der Spannung ganz schnell lesen muss, kann man in dem Buch viel über Weimar und Erfurt und die Zeit Goethes lernen. Eigentlich so nebenbei, ohne dass man es merkt.

    Ich bin gespannt, wo es die beiden noch hin verschlägt?

    Dagmar Mägdefrau

  • 100 Gründe für Urlaub im Zelt

    100 Gründe für Urlaub im Zelt

    Saskia Hula

    Felicitas Horstschäfer

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ein gelbes  kleines Buch im Querformat, im Titel wurde das Wort „GEGEN“ durchgestrichen und durch ein rotes „FÜR“ ersetzt. 

    Die Bilder sind mit blauem, gelben und rotem Stift gezeichnet.  Minimalistische Männchen, die aber viel aussagen. Dazu ein kleiner Text zur Erklärung. Wie „7. Wenn man höflich fragt, wann man endlich da ist, bekommt man immer die gleiche Antwort: „Bald.“ Dabei stimmt das gar nicht.“ Nach einer furchbaren Hinfahrt ist man endlich doch am Urlaubsort, das Meer ist kalt, es gibt Seeigel und Quallen und die Kinder sprechen nicht deutsch. Im Zelt im Schlafsack zu schlafen ist nicht einfach und dann ist noch die Sorge um das Kaninchen, das bei den Nachbaren geblieben ist. Das Buch ist langweilig und es fehlt die Luftpumpe um das Schlauchboot aufzupumpen. Der Sand am Strand fehlt, es gibt nur Kiesel, irgendwie alles doof. Doch so ab 71. „Die Kinder zeigen jetzt auf sich und sagen ihre Namen“ wird es doch noch toll. Alle spielen zusammen und fahren Bananenboot, finden eine kleinen Katze, die man versorgen muss und ist am Ende traurig, dass die Ferien um sind. Gut, dass die Katze zunächst unter dem T-Shirt versteckt mit nach Hause fährt.

    mehr oder weniger lesen

    Das Buch ist sehr unruhig und chaotisch, wie schon der Titel. Ich finde es geht nicht so sehr um Campingurlaub, nur wenige Aussagen beziehen sich ausschließlich darauf. Die meisten Bilder könnten auch für einen Urlaub mit Ferienwohnung gelten. 

    Mich hat das Buch nicht sehr überzeugt, was nicht bedeutet, dass Kinder nicht doch ihren Spaß am Wiedererkennen der Situationen haben werden.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Gisa Pauly

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ich gebe es zu, ich kenne Gesa Pauly von ihren Syltkrimis um Mama Carlotta und war gespannt, wie sie sich als Kinderbuchautorin verkaufen kann. Ich finde, sie ist ihrem Stil treu geblieben und kann sich durchaus dem Kinderpublikum anpassen.

    Bei einem Ausflug der Klasse in die neu eröffnete Seehundstation schaffen es Hannes, Emil und Inga aus unterschiedlichen Gründen nach Schließung noch im Haus zu sein. Die drei treffen dann noch auf Ingas Oma Rosella, die auch den Bus zurück zum Altersheim verpasst hat. Mit der Oma auf dem Rollator geht es zu Fuß zurück in den Ort. Aber es war noch eine Person bei den Seehunden und die hat augenscheinlich einen Eimer mit Fischen vertauscht. Was kann der Grund dafür sein? Wollte jemand die kleinen Heuler vergiften?

    mehr oder weniger lesen

    Die Kinder gründen eine Detektei „Die Leuchtturmhaie“ und versuchen dem Fall auf den Grund zu gehen. Haben Fischer Olaf und sein seniler Vater damit zu tun? Die Kinder beobachten und stellen mit Hilfe von Oma Rosella Vermutungen an.

    Hannes, der den Streber Emil nicht leiden kann, merkt, dass der auch seine guten Seiten hat und im Team gut zu gebrauchen ist. Inga trifft die Entscheidungen und treibt die Jungen immer wieder an. Da Emils Mutter Krimis schreibt, lernen wir von ihm einiges über Alibi und Motiv.

    Ein schöner kleiner Krimi (144 Seiten) für Erstleser mit fröhlichen Zeichnungen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Maxima und ich

    Maxima und ich

    Hanns Jansen

    Leonard Erlbruch

    Peter Hammer Verlang

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ich, das ist David, ein afrikanisches Findelkind, dass seine weißen Eltern mit nach Deutschland gebracht haben und der sich in der 2. Klasse gar nicht wohlfühlt. Da lernt er in der Nachmittagsbetreuung die jüngere Maxima kennen und die beide verlieben sich ineinander.

    mehr oder weniger lesen

    Sie verbringen ihre Zeit zusammen und bestehen ein Abenteuer gegen große Jungen, die David beleidigen. Doch dann findet Maxima eine neue Freundin und David kann vor Liebeskummer kaum noch denken. Da stellt sich heraus, dass Karla ihn doch mag und mit ihm eine Bande gründen will. Natürlich darf Maxima am Ende doch mitmachen, denn auch sie merkt, dass sie nicht besonders nett mit David umgegangen ist.

    Die Gefühle des Jungen werden genau beschrieben, auch, dass er eigentlich mutig sein möchte und sich für seine Feigheit schämt und deshalb nicht mehr mit Maxima unbeschwert spielen kann. Das zum Aufnahmeritual der Band gehört, dass jeder sich ein Geheimnis erzählen muss, zeigt, dass auch die anderen Kinder viele Probleme haben.

    Kurze Kapitel, mit vielen Aspekten, unterschiedliche Gefühlen und kleine Zeichnungen, die die Handlung untermalen, dieses Buch hat alles, was ein Buch für Erstleser braucht. Ich glaube, die Kinder werden sich in vielen Situationen wiederfinden und vielleicht auch manches besser verstehen können. Schön ist, dass ein Junge, der nicht immer der Held ist, aber doch geliebt wird, die Hauptfigur ist. Eine empfehlenswerte Lektüre zum Vor- und Selber-Lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Everest

    Everest

    Sangma Francis

    Lisk Feng

    Übersetzt von Harald Stadler

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Es beginnt mit der Entstehung des Himalayas und es wird erklärt, wie man Berge vermisst. Das Leben am Fuß des Berges stellt uns neu entdeckte Tiere vor, wie den blau leuchtenden Zwerg-Schlangenkopffisch, der sein Luft von der Wasseroberfläche saugt. Es werden die Religionen vorgestellt, die den Berg als heilige Stätte verehren. Die Sherpas, die zu der Besteigung des Berges großes beigetragen haben, lernen wir kennen. Tiere im Hochgebirge werden vorgestellt, da fand ich den Himalaya-Pfeifhasen ganz interessant, einen Hasen ohne Schwanz, der die Kälte liebt.

    mehr oder weniger lesen

    Natürlich ist auch hier der Klimawandel ein Thema. Yaks sind besondere Tiere, die nur hier leben. Dazwischen finden wir Geschichten aus der Mythologie, die spannend zu lesen sind.
    Dann kommen wir zu dem Bergsteigern und ihrer Technik und Ausrüstung. Routen, Jahreszahlen und Namen finden wir hier. Wusstet ihr, dass Nylon und Daunenjacken für den  Everest erfunden wurden? Die Bergsteiger, die den Berg immer wieder erobern hinterlassen auch Müll und eine Gruppe namens „Eco Everest“ stellt extra Teams zusammen, die diesen Müll beseitigen.
    Auf der letzten Doppelseite ist ein Glossar, dass einige Worte erklärt. So bezeichnet „Gipfel“  den höchsten Punk eines Berges.

    Das Buch ist etwas größer als Din A 4 und auf dem Cover sehen wir den großen Berg auf dunklem Grund umgeben von aufgesetzten roten und blauen Sternen, der Titel ist vertieft eingestanzt. Sehr hochwertig und ansprechend gestaltet. Ich persönlich tue mich etwas schwer mit dem matten Papier, aber das wird in letzter Zeit häufig genutzt, ich vermute, dass es umweltfreundlicher hergestellt wird.

    Inhaltlich ein sehr gelungenes Sachbuch über ein faszinierendes Thema. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Sprache, Schrift und Medien – Leselauscher-Wissen

    Sprache, Schrift und Medien – Leselauscher-Wissen

    Janina Haselbach

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Hier geht es um die vielen Sprachen, die wir auf dieser Welt sprechen, wie sich die Schrift entwickelt hat, aber auch um die neue Technik, die auch von der Sprache abhängt. Die Gebärdensprache wird erklärt und die Blindenschrift kann man sogar im Anhang selbst ausprobieren. Wie funktionieren Geheimschriften?

    mehr oder weniger lesen

    Mit Hilfe einer Cäsar-Scheibe kann man es selbst testen. Auch das Morsealphabeth hat lange Zeit Kontinente verbunden, das Telefon war der nächste Schritt und natürlich darf das Internet mit seinen Messengerdiensten nicht fehlen.
    Ava führt uns durch all diese Themen und macht sie sehr einfach verständlich. Dazu liegt vorne im Buch eine CD mit deren Hilfe man sich das Buch auch anhören kann. Wie ich finde, eine gelungene Kombination, das die Leselauscher auszeichnet. Obwohl das Thema sicher nicht die Nummer eins auf der Wunschliste der kindlichen Leser sein wird, kann das Buch begeistern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Vulkanos lassen’s krachen

    Die Vulkanos lassen’s krachen

    Franziska Gehm

    Franziska Harvey

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Kratos und Flambias sind dicke Freunde, obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Familien stammen. Flambias Familie ernährt sich gesund und macht Sport. Kratos Familie isst am liebsten Brennnessel-Klopse, weil man danach so toll pupsen kann.

    Als Sniega, die Herrscherin der Gletschergiganten, das Vulkanland in eine Winterlandschaft verwandelt, müssen die Vulkanos schnell handeln.

    mehr oder weniger lesen

    Zunächst versuchen sie es mit ihrer Allroundwaffe, den Fürzen, die einiges auftauen können.
    Aber letztlich brauchen sie doch einen besonderen Plan und gemeinsam mit den Nebelwürmer gelingt es, die böse Sniega zu vertreiben.

    Da gibt es doch schon wieder ein Paralleluniversum, diesmal bevölkert von kleinen haarigen Wesen mit großen Füßen, spitzen Zähnen und Hörnern. Als Haustier halten sie sich einen kleinen Drachen und sie wohnen, natürlich, in einem Vulkan. Beide Familien bestehen aus besonderen Typen und Pups und Furz sind häufig gebrauchte Wörter.

    Viele Bilder, große Schrift lockt sicher Erstleser und knapp über 70 Seiten sind überschaubar. Ganz bestimmt machen die Angriffe der pupsenden Vulkanos besonderen Spaß.

    http://www.loewe-verlag.de/content-742-742/die_vulkanos/

    Dagmar Mägdefrau

  • Entdecke die katholische Kirche

    Entdecke die katholische Kirche

    Annette Jantzen

    Natur und Tier- Verlag GmbH

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Bei der Entdecke-Reihe von NTV geht es bisher meist um Tiere, jetzt liegt ein Buch mit dem Titel „Katholische Kirche“ vor mir. Wahrscheinlich weil der Verlag in Münster ansässig ist,  gibt es zunächst ein Grußwort von Bischof Dr. Felix Glenn. Weiter geht es mit einem Brief des Ministrantenseelsorgers Daniel Heller, der mit einem Gebet endet.

    mehr oder weniger lesen

    Nach dem Inhaltverzeichnis wird das Verhältnis des Lesers zur Kirche erfragt, aber auch, wenn man nur neugierig ist, liegt man mit dem Buch richtig.

    Dann beginnt die Geschichte der Kirche mit der Geschichte der Juden und der Ankunft Jesus. Kleine Kästchen erklären Begriffe, wie zum Beispiel „Kirche“ oder „Sonntag“. Die Verbreitung des christlichen Glaubens, die Entstehung von Klöstern, Ämter und Aufbau der Kirche, Protestanten, Feste, Gebäude, Heilige, der Jahreskreis und die Sakramente werden reich bebildert einfach erklärt. Am Ende des Buches gibt noch ein Quiz zur Abfrage des Gelesenen.

    Das Buch ist sehr kompakt und versucht alle Fragen zu beantworten. Kritische Aspekt wie Kreuzzüge oder Zölibat tauchen nicht auf, immerhin wird Ökumene auch zum Thema.

    Ich glaube schon, dass das Buch viele Fragen beantwortet, die Kinder besonders in der Zeit zwischen Kommunion und Firmung haben. Vielleicht können die Eltern auch nicht alle Fragen beantworten oder wissen etwas nicht ganz so genau, dann kann dieses Buch sicher sehr hilfreich sein.

    Dagmar Mägdefrau

  • Gut geheult, kleiner Wolf

    Gut geheult, kleiner Wolf

    Christine Rettl

    Obelisk

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Jetzt, wo wir immer wieder vom Wolf hören, ist dies ein informatives Sachbuch um Kennenlernen des Wolfes. Zum Anfang finden wir ein kleines Gedicht und dann lernen wir die kleinen Wölfe kennen. Nicht nur die Wolfsmutter hat Junge bekommen, auch die Beutetiere ziehen ihre Kinder groß. Von der Mutter und später von den Lehrer-Wölfen wird den Kleinen alles beigebracht.

    mehr oder weniger lesen

    Sie lernen Angst vor ihrem Todfeind, dem Bären zu haben und dass Wölfe im Rudel leben um gemeinsam kämpfen oder jagen zu können. Natürlich will auch das Heulen gelernt sein. Denn nicht nur durch ihre Gesten verständigen sich die Wölfe, sondern auch durch ihre Sprache, das Heulen.

    Am Ende des Buches finden wir noch einen Steckbrief und danach gibt es ein kleines Quiz.
    Mit kurzen Kapiteln, großer Schrift und erklärenden Bildern, kann sich der Erstleser sein Wissen über den Wolf selbst aneignen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Fünf Gramm Glück – Die Geschichte einer Brotdose erzählt von ihr selbst

    Fünf Gramm Glück – Die Geschichte einer Brotdose erzählt von ihr selbst

    Thilo Reffert

    Sonja Kurzbach

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Das Cover zeigt eine türkise Brotdose und wenn man das Buch aufschlägt sehen wir den Inhalt. Ein Brot, Trauben und Gurkenscheiben, immer im Querformat, passend zur Dose.
    Die Geschichte beginnt mit der Fertigung und der Verschiffung nach Deutschland. Mit dem Leben als Brotdose eines Erstklässlers.

    mehr oder weniger lesen

    Mit der Angst im dunklen Kühlschrank, dem Vergessen und Verloren werden. Aber auch über die Freude des Besitzers beim Wiederfinden. Alles banale Erlebnisse, die einfach schön erzählt werden. Und bisher hatte ich noch nicht das Glück eine Geschichte aus Sicht der Brotdose erzählt zu bekommen. Ich habe jetzt ein schlechtes Gewissen, dass meine Brotdose, seit ich nicht mehr arbeite, auch in der dunklen Schublade liegt.

    Es gibt viele Bilder zu den kurzen Kapiteln, als für Erstleser durchaus geeignet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Alles von Zackarina und dem Sandwolf

    Alles von Zackarina und dem Sandwolf

    Åsa Lind

    Illustrator: Philip Waechter

    Übersetzung: Jutta Leukel

    Verlagsgruppe Beltz

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahren

    In der deutschen Übersetzung von Jutta Leukel sind in Åsa Linds „Alles von Zackarina und dem Sandwolf“ drei Bücher mit je 15 Geschichten zusammengefasst. Philip Waechter hat die sparsamen, heiteren Bleistift-Illustrationen beigetragen.
    Obwohl der Sandwolf ein großes und gefährlich aussehendes Tier mit spitzen Zähnen und scharfen Krallen ist, fürchtet sich das Mädchen Zackarina nicht vor ihm, denn er jagt nur Mondschein. Er weiß alles, weil er so alt ist, und er beschützt Zackarina und gibt ihr weisen Rat.

    mehr oder weniger lesen

    Jede einzelne Geschichte macht dem Leser Lust auf das Buch, das Erwachsenen wie Kindern den Spiegel vorhält, ohne den Zeigefinger zu erheben. Ab und zu beantwortet es auch philosophische Fragen.

    In „Die unendliche Wurst“ ist es die Unendlichkeit des Universums, die Zackarina Kopfschmerzen bereitet, so lange hat sie schon darüber nachgedacht. Der Sandwolf behauptet dagegen, es gäbe eigentlich nichts, was zu Ende geht. Nicht einmal das Bonbon, das Zackarina gerade heruntergeschluckt hat. Es habe sich nur in etwas anderes verwandelt, sagt der Sandwolf. Als Zackarina versteht, dass nicht nur alle Dinge, sondern auch sie selbst Teil des Universums ist, rennt sie erleichtert und hungrig nach Hause. Beim Abendessen versucht sie ihrem Vater die neue Erkenntnis am Beispiel der Wurst zu vermitteln, die sie gerade aufgegessen hat.

    In der Geschichte „Zackarina und der Tod“ sieht das Mädchen nach einem Sturm einen seltsamen Schwan auf dem Meer. Der Sandwolf sagt, dies sei der Tod. Beschützt vom Sandwolf, wagt Zackarina eine Begegnung mit dem Tod, der sich am Strand in einen alten Mann verwandelt hat. „Du bist doch wohl nicht gekommen, um Zackarina zu holen?“ fragt der Sandwolf. „Nein, ich soll einen Hund holen, der Tikko heißt“, sagt der Tod und verschwindet. Zackarina ist erleichtert und traurig zugleich, denn sie kannte den Hund. Auf die Frage, wohin der Tod Tikko bringen werde, weiß auch der Sandwolf keine Antwort, denn das war und bleibt ein Geheimnis.

    „Allein zu Haus“ ängstigt sich Zackarina doch ein wenig vor den Geräuschen im leeren Haus, die ihr zum ersten Mal unheimlich sind. So rennt sie zum Strand, zum Sandwolf, der aus den Geräuschen des Kühlschranks, des tropfenden Wasserhahns und der knarrenden Treppe ein Lied macht. Aus einer alten Blechdose wird eine mit Sand gefüllte Rasselbüchse. Singend und sandrasselnd hat Zackarina dann keine Angst mehr, im leeren Haus zu warten.

    Obwohl die Geschichten von Åsa Lind auch zum Selberlesen gut geeignet sind, denke ich sie mir vor allem als Vorlesegeschichten, die in kindgemäßer Sprache auch ernste Themen behandeln. Vom Kindergartenalter bis über das Alter von 10 Jahren werden Kinder ihre Freude daran haben.

    Marie Rose Joos