• Schnüffelnasen an Bord

    Schnüffelnasen an Bord

    Daniel Napp

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Die Schnüffelnasen sind der Hund Hubertus und sein Floh, der Pock gerufen wird. Hubertus war ein Polizeihund, der alle Prüfungen mit Bravour bestanden hat und der seinen Dienst sehr gut bewältigt hat, doch dann hat ihn der Familienfluch erwischt. Er hat Fleischwurst gerochen und dann konnte er sich nicht mehr beherrschen, er musste  sie einfach fressen. Egal, wie wichtig ihm seine Dienst ist. 
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    So kam es, dass Hubertus im Tierheim landete. Dort findet ihn Pock und der will Hubertus helfen und mit ihm gemeinsam die Juwelendiebe fangen. Da Hubertus Nase sehr gut funktioniert und er die Gerüche der Diebe genau kennt, finden die beiden schnell die Täter, es handelt sich um eine Frau und einen Mann. Die beiden sind schon auf dem Weg zur „Queen Britannia“, einem großen Kreuzfahrtschiff, das bald auslaufen wird. Diesmal ist das schwedische Königspaar mit ihrer Tochter an Bord und das Ziel heißt New York.
    Obwohl das Lesen der Geschichte mir durchaus Spaß gemacht hat, habe ich Probleme mit einem Floh als Schnüffler. Er wird schon auf dem Cover mit Rucksack und Mütze abgebildet, während Hubertus nur ein Halsband trägt, was ich für Hunde als normal empfinde. Überhaupt benimmt sich Hubertus meist wie ein normaler Hund, nur Pock kann Dinge machen, die ein Floh wohl kaum schaffen kann. So saugt er auch kein Blut oder belästigt seinen Hund in anderer Weise. Die Bilder gefallen mir sehr gut, sie passen auch sehr gut zur Geschichte.

    Dagmar Mägdefrau
  • Luftmaschentage

    Luftmaschentage

    Anne Becker

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2024

    Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Februar 2024

    Korbinian – Paul Maar-Preis für neue Talente 2024

    Schon das Cover mit den herabbaumelnden Beinen und dem umhäkelten Baumstamm macht mich total neugierig auf das Buch. 
    Das Buch beginnt mit Sprachnachrichten von Matea, genannt Mats, an Riccarda, die Ricci gerufen wird: Am Nachmittag eine Entschuldigung und die Frage „Was da eigentlich genau los war“ und abschliessend, spät abends, die Bemerkung „Kann nicht einschlafen“. - Danach musste ich sofort los lesen, denn das wollte ich genau wissen.
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    Das erste Kapitel handelt vom ersten Tag mit Ricci. Da kommen sich die beiden unterschiedlichen Mädchen näher. Mats spricht nämlich nicht gerne und nur mit der Familie, ihrer Freundin Charlotte und der Bäckereiverkäuferin. Deshalb ist sie auch über sich selbst erstaunt, als sie Ricci so bereitwillig antwortet. Nach dem Tod von der alten Frau Losse, von der Mats häkeln und stricken gelernt hat, „erbst“ sie einen Karton mit Wolle und so behäkelt sie den Baum an der Kirche. Da Ricci keine Scheu hat, mit allen zu reden und dazu noch schnell Geschichten erfinden kann, kann sie verhindern, dass der Küster Mats entdeckt. So beginnt die Freundschaft der beiden und das Buch führt uns chronologisch durch die nächsten Tage. Die kleinen Kapitel mit den Sprachnachrichten spielen aber in den Tagen danach, an den Tagen „ohne Ricci“. 

    Das hört sich vielleicht jetzt etwas verwirrend an, ist aber sehr gut zu lesen und erhöht ungemein die Spannung. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich erfahren musste, was mit Ricci passiert ist und wo sie abgeblieben ist und ob sie wieder auftaucht.
    Ihr seht, das Buch muss man selbst lesen, um auf all diese Fragen eine Antwort zu bekommen.

    Dagmar Mägdefrau

    Mats schüchtern zu nennen, wäre fast schon untertrieben. Als Ich-Erzählerin schafft sie es trotzdem, uns von Madame Schüchtern zu erzählen, der dicken Krake in ihrem Bauch, die in ihrer Vorstellung für ihre Schüchternheit verantwortlich ist. Trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede – die ruhige Mats, aufgewachsen in einem liebevollen Zuhause, und die laute Ricci, die kein richtiges Zuhause hat, geschweige denn ein sicheres – finden die beiden einen Weg, sich anzufreunden.

    Für Mats setzt mit Ricci und der neuen Freundschaft quasi eine neue Zeitrechnung ein. Die Erzählung beginnt mit dem ersten Tag mit Ricci ein und wird durch Sprachnachrichten ab dem ersten Tag ohne sie unterbrochen.

    Genauso locker wie die Luftmaschen, die Ricci dank Mats Häkelanleitung irgendwann gelingen, begeistert die Geschichte. Von Beginn an gelingt es der Autorin, selbst in den härtesten Realitäten, beeindruckende und treffende Bilder zu schaffen, wodurch ihr Buch zu einem einfühlsamen Jugendroman wird.

    Raphaela Brosseron
  • Wo ist Mama, kleine Katze?

    Wo ist Mama, kleine Katze?

    Sabine Kraushaar

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 12 Monate

    Filzklappen, hinter denen man etwas entdecken kann, sind zumindest für mich neu. Die kleine Katze ist allein und sucht ihre Mama, wie der Titel schon verrät. Hinter der blauen Filzklappe taucht aber nur ein Glas auf, in dem ein Fisch sitzt. Hinter der roten Klappe entdecken wir ein Häschen. Unter dem Tisch sieht man, wenn man die grüne Decke anhebt, einen Hund. 
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    Doch dann findet das kleine Katzenkind seine Mama hinter orangem Filz. Auf der letzten Seite sitzen die beiden aneinander gekuschelt und die Frage ist, „Wer hat der kleinen Katze geholfen?“ Diesmal verbirgt sich ein Spiegel hinter dem Filz.
    Der Text ist sehr kurzgehalten und die Kinder lernen noch andre Tiere kennen, die Illustrationen sind einfach und aussagekräftig. Dass man selbst in den Buch auftaucht, ist sicher noch einmal etwas ganz Besonderes.

    Dagmar Mägdefrau
  • Suddenly a Murder – Mord auf Ashwood Manor

    Suddenly a Murder – Mord auf Ashwood Manor

    Lauren Munoz

    one

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    „5 von euch sind unschuldig. ‟

    Sieben junge Menschen feiern ihren Abschluss auf eine ausgefallene Weise: Auf einer abgelegenen Insel, ganz im Stil der 1920er Jahre, ohne Handys, in dem alten Anwesen Ashwood Manor mit seinen Geheimgängen und Bediensteten. Es sollte die schönste Zeit ihres Lebens werden – doch es wird auch die schlimmste. Einer von ihnen stirbt, und der Mörder muss unter ihnen sein.
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    Als klassischer Locked-Room-Krimi inszeniert, erinnert die Handlung an eine packende Version von Cluedo. Für Kassidy, Izzy, Chloe, Ellison, Fergus und Malowe wird diese Nacht zur Realität des Schreckens, als Blaine, der Anführer ihrer Gruppe, erstochen aufgefunden wird. Jeder von ihnen hat ein Motiv, denn Blaine war nicht immer ein guter Freund. Das dichte Netz aus Dramen und Geheimnissen zu entwirren, war ein großes Lesevergnügen, da man als Leser*in bis zum Schluss alles und nichts für möglich hält.
    Die Rückblenden gewähren uns einen tiefen Einblick in das Leben der Schüler*innen der Marian Academy. Geschickt werden die Figuren intensiv vorgestellt, bevor die ersten Hinweise auf die Tat enthüllt werden. Einerseits traute ich es jedem der sechs zu, andererseits hoffte ich, dass keiner der Täter war – so sehr war ich in die Dynamik der Gruppe involviert.
    Manches bleibt unausgesprochen und dadurch tatsächlich bis zum Schluss unklar, wie zum Beispiel Izzys Geheimnis. Der geschickte Wechsel zwischen ihrer Ich-Perspektive und einem personalen Erzähler verstärkt dieses Gefühl: Immer, wenn man denkt, man sei dem Geheimnis auf der Spur, wird man wieder zurückgeworfen.
    Besonders gelungen fand ich die Gestaltung der beiden Ermittler, deren Persönlichkeiten den Kriminalfall zusätzlich bereichern.
    Wer diesen Jugendkrimi beginnt, sollte Zeit einplanen, denn die Detektivarbeit lässt sich auch für die Leser*innen nur schwer pausieren.

    Raphaela Brosseron

  • Whistle Blower Rebels – 20 Menschen, die für die Wahrheit kämpfen

    Whistle Blower Rebels – 20 Menschen, die für die Wahrheit kämpfen

    Benjamin Knödler

    Christina Knödler

    Felicitas Horstschäfer

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Eigentlich wollte ich nur mal kurz ins Buch schauen, weil die Rezension eigentlich jemand anderes schreibt. Aber dann bin ich einfach hängen geblieben bei den Whistleblowern. Christine und Benjamin Knödler haben hier 20 Menschen vorgestellt, 
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    die von den einen als Helden gefeiert und von den anderen als Verräter geächtet und verurteilt werden. Wie sie selbst im Vorwort sagen, sind die Geschichten und die Gründe ihres Handelns sehr unterschiedlich. 
    Der zeitlich erste hier vorgestellte Fall beginnt in den 1890er Jahren in Antwerpen, hier ist Edmund Dene Morel zuständig für die Waren, die aus „Kongo-Freistaat“ kommen, die Kolonie des belgischen Königs Leopold II. Entgegen den Informationen, die die Öffentlichkeit erfährt, erkennt Morel, wie die Menschen dort ausgenutzt und versklavt werden. Erst als er 1903 eine eigene Zeitung gründet, kann er die Zustände öffentlich machen und den Kolonialismus anprangern. Auch bei dem Isländer Jóhannes Stefánsson geht es um ein afrikanisches Land. In Namibia fließen Riesensummen an Schmiergeldern, damit seine Firma die Fischereirechte bekommt und das Meer und die Menschen ausbeuten kann. Bei vielen Whistleblower geht es um die Verhältnisse in den USA, beziehungsweise um das Verhalten der Regierung. Das beginnt mit Watergate, über die Veröffentlichung der Pentagonpapiere bis zu einer Studie, bei der schwarze Menschen bewusst an Syphilis für wissenschaftliche Studien sterben mussten. Natürlich beginnt das Buch mit dem Whistleblower, dessen Name uns sofort einfällt: Edward Snowden, der veröffentlichte, wen die NSA alles überwachen lies.
    Aber es gibt auch Fälle in Deutschland, wie den Apothekenskandal in Bottrop oder den BSE-Skandal der 1980er Jahre.
    Von vielen Whistleblower hatte ich noch nie gehört, kannte auch die Fälle nicht, anderes war in Vergessenheit geraten oder ich wusste nicht so ganz genau, wie es gewesen ist. Darum war es so toll, dass ich den gut verständlichen Text so problemlos lesen konnte und mir einiges im Nachhinein klarer wurde. Ein bewundernswertes Buch, das ich nur empfehlen kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Was bin ich?

    Was bin ich?

    Susan Batori

    esslinger

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den Elefanten und all die anderen fröhlichen Tiere, die in dem Buch auftauchen. Weil der kleine Löwe Geburtstag hat, hat seine Mama sich ein besonderes Spiel ausgedacht und dazu verbindet sie den Tieren erstmal die Augen. Dann führt Papa Löwe einen Elefanten am Rüssel zu den Tierkindern. 
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    Zuerst tastet der Löwe an den Elefanten-Beinen und meint, es sei ein Baum. In einer Denkblase sehen wir seine Vorstellung, den Baum, abgebildet. Die Giraffe ertastet den Körper und denkt an eine Mauer. Der Rüssel kommt dem Nilpferd wie eine Schlange vor. An einen Fächer denkt das Krokodile bei den Ohren. Ein Seil rät das Zebra, als es den Schwanz anfasst. Die Stoßzähne könnten ein Rohr sein, vermutet die Schildkröte. Und jetzt kommt der absolute Gag des Buches, wir sehen ein Tier, dass genauso aussieht, wie die Ratenden es sich vorstellen. Am Ende geht ein lachender Elefant aus dem Bild.
    Die Bilder sind riesig und stahlen einfach einen tollen Humor aus. Die Kinder werden sich sicher über diese fantasievolle Figur amüsieren, genau wie ich.

    Dagmar Mägdefrau


  • Manchmal muss man Abschied nehmen

    Manchmal muss man Abschied nehmen

    Louise Spilsbury

    Hanane Kai

    Gabriel

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Alle Menschen gehen unterschiedlich mit dem Tod um und dieses sachlich geschriebene Buch erklärt Dinge, die beim Abschied eines geliebten Menschen passieren. 
    Auf dem Cover sehen wir eine Mischung von Menschen, die uns im Buch begegnen werden. „Was ist der Tod?“ ist eine wichtige Frage, die im ersten Kapitel beantwortet wird. Ein Junge spielt Schach mit einen alten Mann im Garten eines Krankenhauses.
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    Im Text geht es zunächst um alte Menschen, die sterben, es wird aber auch nicht ausgespart, dass auch Junge sterben. Um einen sterbenden alten Mann versammelt sich die trauernde muslemische Familie, der Text bezieht sich auf gläubige Familien. Auf der nächsten Seite geht es um den Glauben der Buddhisten an Widergeburt. Ein Vater hält seinen kleinen Sohn im Arm und ein Pfarrer steht an einem Sarg. Der Text bezieht sich auf Beerdigungen in unserem Kulturkreis, mit Geistlichem oder Trauerredner*in. Danach wird eine Beerdigungsfeier in Ghana beschrieben, hier geht es viel bunter zu. Sarg, Urne, Friedhof sind die Themen des nächsten Textes. In Mexico feiert man alljährlich den „Tag der Toten“. Erinnern und mit der Trauer leben sind noch einmal wichtige Bereiche in diesem Buch. 
    Mir gefällt es gut, dass in diesem Buch Tod und Trauer so pragmatisch angesprochen werden. Es ist sicher auch interessant, dass der Tod nicht überall so ruhig und dunkel daherkommt und dass die Gläubigen verschiedener Religionen unterschiedlich damit umgehen. Die Bilder zeigen sehr gut die Gefühle der abgebildeten Personen und man kann sich bei Anschauen die Situation der Menschen vorstellen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Weihnachten mit Mia und Finn

    Weihnachten mit Mia und Finn

    Sabine Praml

    Olena Kvitka

    Gabriel

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Auf dem Cover sind die beiden Kinder beim Baum schmücken zu sehen. Mia, die eine Kugel in der Hand hält, kann man verschieben und dann hängt sie ein Glöckchen in den Tannenbaum. Während Finn die erste Kerze am Adventskranz anzündet, knipst Mia mit Hilfe der Kinder, die das Buch lesen, einen Stern im Fenster an. 
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    Dann werden Plätzchen gebacken und da helfen wir beim Ausrollen. Mit Oma wird gebastelt und ein Engel kann die Flügel bewegen, endlich ist Weihnachten und die heilige Familie ist im Stall zu sehen. 
    Dieses Pappbilderbuch begleitet durch die Adventszeit mit klaren Bilder und beweglichen Elementen. Der Text reimt sich, ist angenehm vorzulesen und verständlich.

    Dagmar Mägdefrau
  • Beppo wird alt

    Beppo wird alt

    Burkhard Spinnen

    Andreas Stegmaier

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wenn Tiere zu unserer Familie gehört hat, wissen wir, wie schwer es uns fällt, von ihnen Abschied zu nehmen. Wir sehen, wie sie altern, wie ihnen Dinge keinen echten Spaß mehr machen und wir wissen, bald kommt der Abschied.
    Hund Beppo ist schon 12 Jahre alt und wird am Ende des Buches 13, er hat graue Haare und ein Bäuchlein. Wie Opa schläft er gerne und das kleine Mädchen mit der blauen Brille ist oft traurig darüber.
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    Im Fotoalbum schaut sie sich mit Mama die Bilder an. Als sie geboren wurde, war Benno noch ein Hund in den besten Jahren und sie hat viel mit ihm gespielt. Jetzt hört Beppo schlecht und mag manchmal sogar sein Futter nicht essen. Anhand von Fotos sehen wir Szenen aus der Vergangenheit, als Beppo und das Kind alles zusammen erlebten. Damals hat Beppo gut auf das Mädchen aufgepasst, heute muss sie auf den alten Hund aufpassen. Selbst an der Hundewiese mag Beppo nur noch zuschauen, so sitzen die beiden dort auf der Bank und die jungen Hunde toben herum. Von der Tierärztin bekommt Beppo eine Medizin, damit er sich besser fühlt, umhüllt von Käse nimmt er die Pillen problemlos. Wie jedes Jahr feiert die Familie gemeinsam mit Beppo an einem See seinen Geburtstag. Früher ist er wild in den See gesprungen, doch schon im letzten Jahr reicht es ihm, am Ufer zu sitzen. 
    Das Mädchen zieht am Ende des Buches den Schluss, dass Hunde vielleicht klüger sind als Menschen, „Sie reden nicht über das Altwerden, das Sterben und den Tod. Sie leben einfach und freuen sich auf jeden neuen Tag.“
    Dieses Buch vom Erinnern und den Abschied erwarten finde ich sehr gelungen, denn die Kinder sollten schon auf das mögliche Sterben ihrer Vierbeiner vorbereitet werden. Der Text wird für viele Dreijährige noch etwas lang sein, die Bilder, besonders die Fotos, erläutern gut das Geschehen. Ich tue mich etwas schwer mit den gezeichneten Augen - da liegt eine braune Kugel in einem sehr weißen Oval ohne Wimpern, das drückt für mich das Gefühl nicht so richtig aus.

    Dagmar Mägdefrau
  • Eine Nacht im Ozean

    Eine Nacht im Ozean

    Isabelle Simler

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Dieses wundervolle Sachbilderbuch lebt von seinen doppelseitigen Panorama-Illustrationen, die mich total fasziniert haben. Schon das Cover zeigt eine Auswahl der Tiere und in der Mitte den Vollmond. So langsam geht die Sonne golden unter und die Basstölpel tauchen zur Jagd unter. Ein hellblaues Auge schaut uns an, bevor der Schnabel untertauchen wird. 
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    Lederschildkröten verlassen den Ozean zur Eiablage, auf einer der letzten Seiten werden wir am Morgen die Kleinen schlüpfen sehen. Der Himmel färbt sich rot und die Delfine jagen gemeinsam. Der Vollmond steht über der glatten See und die Tiere, die das Plankton bilden, steigen aus der Tiefe. Die kleinen Tierchen sehen wir hier vergrößert dargestellt wie winzige Kunstwerke. Aber schon verschwinden sie im Maul des Walhais, des größten Fisches unserer Meere. Papageienfische schützen sich mit einer Blase und Rochen gleiten sanft durch Wasser. Während die anderen schon schwimmen, schaut uns einer, der am Boden liegt, mit seinen Glubschaugen an. 
    Jede Doppelseite hat eine Überschrift z.B. „Fächerfische schwimmen um die Wette“ und zwei erklärende Sätze, mehr ist auch nicht nötig, denn die Illustrationen sind einfach traumhaft schön.

    Dagmar Mägdefrau
  • Holly Holunder und der verschwundene Hund

    Holly Holunder und der verschwundene Hund

    Judith Merchant

    EMF

    Holly Holunder

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Im ersten Band zog Arwid mit seiner Mutter auf Land und lernte dort das Holunder-Mädchen Holly kennen, einen durchscheinenden Gartengeist. Zu Beginn dieses Buches spielen die beiden zusammen im Garten Kirschkern-Baseball. Doch sie werden von Arwids Mutter unterbrochen und Holly muss sich schnell unsichtbar machen. Weil Arwid mal wieder nicht richtig zuhört, ist er vom Kommen der Zwillinge Nell und Theo sehr überrascht und auch Holly schafft es nicht schnell genug, zu verschwinden. 
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    Aber auch die Zwillinge haben eine Überraschung in ihrem Koffer. Schnuffi, der mopsige Beagle der Nachbarin, sollte unbedingt mit ihnen reisen. Das Tier erobert sofort Hollys Herz und sie ist glücklich, dass sie allein mit dem Hund weiter im Garten spielen darf. Doch in einem unbeobachteten Augenblick ist Schnuffi plötzlich verschwunden. Alles Suchen hilft nicht, sie muss den Kindern das Verschwinden des Hundes beichten.
    Auch ohne den ersten Band zu kennen, sind einem Arwid und Holly schnell vertraut, einige Besonderheiten im Umgang mit Gartengeistern sind schnell erklärt und das Wichtigste ist nach wie vor, die Mutter darf von all dem nichts merken. Wobei ich finde, sie kommt hier etwas sympathischer rüber als im Vorgängerband.
    Freundschaft mit allen Facetten wird auch hier großgeschrieben und mit der Suche nach dem Hund kommt richtig Spannung auf, wenn auch die Lösung so ähnlich zu erwarten war.
    Holly Holunder darf gerne noch weitere Abenteuer erleben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Rettung für Hund Pepe

    Rettung für Hund Pepe

    Annette Moser

    Sabine Rothmund

    Fischer Sauerländer

    Duden Leseprofi

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir Jona, der den verletzten Hund Pepe nicht behalten kann. Zu Beginn des Buches verabschiedet Jona sich von seinen Freunden ins Wochenende, da hört er ein Winseln aus der Mülltonne. Hier findet er den dünnen, struppigen Hund mit einem verletzten Bein. De Hund hat sofort Vertrauen zu seinem Retter und Jona will ihn nicht allein zurücklassen, deshalb trägt er ihn nach Hause. 
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    Seine Mutter gibt ihm zwar Geld für Futter, macht aber gleich klar, dass sie den Hund nicht behalten können. Als Papa nach Hause kommt, versucht er, etwas über den Hund zu erfahren. Über Nacht darf Pepe bleiben, aber dann fahren die Eltern mit Jona und Pepe aufs Land, um Jona eine gute Lösung anzubieten.
    Es gibt wohl kaum Kinder, die sich nicht ein Tier wünschen, aber oft ist es nicht möglich, ein Tier anzuschaffen. Hier wird das Problem mit dem alten, verletzen Fundhund sehr gut und zu Jonas Zufriedenheit gelöst.
    Große Buchstaben, viele bunte Bilde, die die Situation gut zeigen, dazu „Profifragen“ und am Ende Aufgaben für Vollprofis machen dieses Buch zu einem schönen Erstleserbuch.

    Dagmar Mägdefrau
  • Buchstabenspaß für die Vorschule

    Buchstabenspaß für die Vorschule

    Christiana Braun

    Isabel Große Holtforth

    Lucie Göpfert

    Fischer Sauerländer

    Duden Leseprofi

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Da ich zwei Enkel habe, die sich intensiv mit Buchstaben und Zahlen befassen, schaue ich gerne nach Vorschulbüchern, die auf die Schule vorbereiten. Hier werden die Vorschulkinder durch das ABC geleitet. Ein großes A soll nachgefahren werden, die Richtungen sind angezeichnet und Äpfel und Ameisen sind um den Buchstaben drapiert. 
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    Die Kinder sollen sich Worte mit A ausdenken und dabei hilft es, auf dem Puzzlebild der zweiten Seite alle mit A gekennzeichneten Teile auszumalen. Dann entsteht ein Affe. Die Buchstabenseite wiederholt sich bei allen Buchstaben, die andere Seite variiert. So werden die Pferdehufabdrücke zu einem C, das nachgezeichnet werden soll. Einem Rennwagen die Reifen zu malen, indem man die Buchstaben von A bis F abfährt, ist eine schöne Aufgabe. In einem Regal Gegenstände zu finden, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen, ist nicht so einfach. Ob ein Wort mit K oder J anfängt, ist sicher einfacher zu entscheiden. In der Mitte des Buches gibt es ein „Malen nach Buchstaben“-Bild und Berge, die als Schwungübung dienen. 
    Bei O werden Fußbälle nachgezeichnet und für den Buchstaben gibt es sogar noch eine zweite Seite, Os werden in einem Kinderzimmer gesucht. Um Tieren ihren Anfangsbuchstaben zuzuordnen, muss man sich schon auskennen. Eine Rennstrecke schnell nachmalen und nicht über den Rand kommen, das liegt nicht allen. Bei der Dinoparty die Us zu finden, geht schon besser. Vor dem Lösungsteil schreibt das Kind noch seinen Namen in das Buch.
    Sehr abwechslungsreich und im handlichen Format, ein gutes Übungsbuch für die Vorschule.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hast du das schon gesehen?

    Hast du das schon gesehen?

    Gloria Köpnick

    Rainer Stamm

    Insel

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Im Vorwort werden die Kinder direkt angesprochen und darüber informiert, dass die in dem Buch abgebildeten Kunstwerke, die man in Museen anschauen kann, alphabethisch angeordnet sind. So beginnen wir mit der „Ameise“ von Peter Kogler, der seine Exponate am Computer erstellt. Wir werden aufgefordert, in dem Gewusel der Ameisen die Abgebildete zu finden. 
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    Nach diesem sehr neuen Bild geht es ins Jahr 1599 zu Jan Brueghel dem Älteren. Hier wird sehr realistische eine Vase mit Blumen dargestellt, die Tulpe wird besonders herausgestellt und wir erfahren etwas über den Maler und diese beliebte Blume. C steht für Comic und Roy Lichtenstein, „Trabender Esel“ ist eine Skulptur von Renée Sintenis aus dem Jahr 1932 und die sehen wir unter E. Wir erfahren einiges über diese Künstlerin und fragen uns, aus welchem Material der Esel wohl gefertigt wurde. Bei „Knabe in roter Jacke“ von Munch dreht sich alles um dieses farbige Kleidungstück. In Münster steht die Kirschsäule, die meinem Enkel gut gefiel. „Abstrakter Kopf“ war ihm hingegen nicht ganz geheuer, zu abstrakt. „Die Obstverkäuferin“ hingegen ist ein sehr ansprechendes Bild für Kinder, es ist auch auf dem Cover abgebildet. Magrittes Pfeife, die keine ist, regt zum Nachdenken an und das „Schwarze Quadrat“ von Malewitsch wird sicher auch hier diskutiert. Eine riesige Spinne fasziniert Kinder auf unterschiedlichste Weise, diese Skulptur würden wir uns gerne mal ansehen. Ich liebe die fülligen Figuren von Niki de Saint Phalle, hier ist es ein bunter Vogel. "Die Welle" von Hokusai berichtet über japanische Holzschnitte. Das letzte Bild zeigt „Zitronen“ auf einem Teller. Danach gilt es Dinge, die auf den Bildern sind, zu suchen und selbst ein Bild mit X zu malen, das musste man nämlich auf Axt ausweichen. Eine Liste der Exponate und nähere Informationen dazu finden wir am Ende des Buches.
    Ich habe in diesem Buch einige Werke gefunden, die ich bislang nicht gekannt habe, auch Namen von Künstler*innen, die mir nicht geläufig waren. Zudem gab es viele Werke weiblicher Künstlerinnen zu entdecken. Für mich war also das Lesen und Anschauen dieses Buches ein echter Gewinn.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ritter Ronald und die Kleider

    Ritter Ronald und die Kleider

    Andrea Schomburg

    Lena Ellermann

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Hoch zu Ross sehen wir Ritter Ronald auf dem Cover. Er reitet von Turnier zu Turnier, „schwingt das Schwert und schwenkt die Lanze“ und gewinnt ziemlich oft. Immer dabei sein Knappe Ullrich. Nach dem Turnier sind beide dann schnell wieder weg, geben vor, noch einen Drachen bekämpfen zu müssen, sie wollen aber nur schnell wieder nach Hause, denn dort in der Turmstube gibt es ein richtiges Geheimnis, deshalb trägt Ritter Ronald den Schlüssel auch immer bei sich. 
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    Denn dort näht der tapfere Ritter Damenkleider. Die Modelle denkt er sich selbst aus und so sind die Kleider alle etwas ganz Besonderes und wenn Ullrich dann später durchs Land reitet und die Kleider den Damen anbietet, sind alle ganz verzückt und kaufen ihm die Kleider gerne ab. Dann besorgt Ullrich neues Material und Ronald näht neue Kleider. Ullrich ist ein guter Verkäufer, weil er die Kleider selbst so gerne trägt und deshalb viel Gutes über sie sagen kann. So sind die beiden ein eingespieltes Team und alles könnte so schön bleiben, wenn nicht auch die Königin diese tollen Kleider entdeckt hätte.
    Ich habe manchmal beim Lesen richtig laut gelacht, wenn ich mir die Situationen so vorgestellt habe, die sich danach noch entwickeln. Dass ein tapferer Ritter so gerne näht, ist schon etwas ungewöhnlich, aber durchaus vorstellbar. Ich glaube, es gibt viel mehr berühmte Männer, die Kleider für Frauen entwerfen als Frauen. Ob die allerdings auch tapfer sind, kann ich nicht bewerten. In dieser Geschichte will der Ritter das ja auch geheim halten und erfindet deshalb eine Schwester. Zum Glück ist der König in dieser Geschichte ein sehr kluger König und deshalb hat die Geschichte ein richtig gutes Ende.
    In großer Schrift gedruckt und mit vielen sehr schön gestalteten Bildern wird das Buch zu einem Lesegenuss. Etwas geübte Leseanfänger*innen werden es sicher leicht lesen können und ihre Freude an dieser humorvollen Rittergeschichte haben. Was aber nicht bedeutet, dass ältere geübte Leser*innen, wie ich, nicht auch Spaß daran hätten.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Stadtpark-Detektive

    Die Stadtpark-Detektive

    Anja Kiel

    Elke Broska

    Ravensburger – Leserabe

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    In drei Kapiteln ermitteln Leo und Nia als Stadtpark-Detektive. Die beiden treffen sich im Park und bringen die entsprechende Ausrüstung mit: Fernglas, Lupe, Taschenlampe, Block und Stift. Schon bald treffen sie auf einen weinenden Jungen, der seinen Ball vermisst. Wer könnte den aus dem Sandkasten gestohlen haben? Zunächst wird ein Bild von dem Ball gemalt, damit man andere fragen kann, ob sie ihn gesehen haben. 
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    Dann wird die Umgebung einschließlich Abfalleimer abgesucht. Es tauchen auch Bälle auf, aber sie sehen anders aus als der Gesuchte. Sogar eine Melone muss ein Mann aus der Tasche holen, um zu beweisen, dass es kein Ball ist. Doch dann bekommen die beiden einen Tipp, aber es dauert noch einige Zeit, bis der Fall gelöst ist und dann schließt sich direkt noch ein neuer an. 
    Ermitteln und Detektiv spielen lieben alle Kinder und hier ist der Fall sehr gut nachvollziehbar für Vorschulkinder.
    Die große Schrift wird durch kleine Bilder ergänzt und dank der herausklappbaren Liste kann man während des Lesens schauen, was die kleiner Bilder zu bedeuten haben. Das Buch ist in erster Linie zum Vorlesen gedacht und die Kinder können den Text um die Bild-Worte ergänzen. Später kann das Kind selbst versuchen, das Buch zu lesen. Sicher ein schönes Geschenk für Kinder, die gerne schon selbst lesen wollen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Geheimauftrag für Ninja Komo

    Geheimauftrag für Ninja Komo

    THiLO

    Alexandra Langenbeck

    Ravensburger – Leserabe

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Ninjas, die sagenumwobenen japanischen Kämpfer, sind für unsere Kinder ein sehr interessantes Thema. Komo und sein Hund Inu stürmen auf dem Cover kämpferisch auf uns zu. 
    Die durchgehende Geschichte ist in vier Kapitel eingeteilt, der Text ist kurz und einfach gehalten, die vielen Bilder, die mich sehr an Japan erinnern, sind sehr schön gestaltet.
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    Zunächst führt uns die Erzählung in die Schule für junge Ninjas, hier lernt Komo von Meister Sinobi, was Ninjas so können müssen. Dort erfährt Komo auch vom Schwert Rebi, mit dem man jedes Schloss öffnen kann. Das Bild am Ende des ersten Kapitels fängt wunderbar einen Abend vor einer japanischen Burg ein. Im nächsten Kapitel bringt Sinobis Rabe eine Nachricht und das Abenteuer beginnt.
    Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder kleine Aufgaben, die zu lösen sind und mit dem Kleben der Rabensticker kann man sich für den Lesefortschritt belohnen.
    Wenn ein solch spannendes Buch kein Grund ist, um Lesen zu lernen?!

    Dagmar Mägdefrau

  • Feuerwehrgeschichten

    Feuerwehrgeschichten

    Katja Reider

    Vernessa Himmler

    Ravensburger – Leserabe

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Auf dem Cover sieht man den Einsatzwagen der Feuerwehr und davor steht Bodo, der Feuerwehrmann aus der Geschichte. Im ersten Kapitel will er mit seinem Sohn zum Fußballspiel. Basti ist total aufgeregt, weil er hofft, den Pokal aus den Händen des berühmten Fußballers Max Kaiser entgegennehmen zu können. Denn er will auf jeden Fall siegen. Aber dann muss Bodo zum Einsatz. Es brennt in einem Wohnhaus. 
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    Wie es der Zufall will, rettet Bodo Max Kaiser, der den Pokal unter dem Arm trägt. Deshalb ist Basti bei der Überreichung doppelt stolz. In den beiden anderen Geschichten rettet Bodo einen Kranführer und danach gilt es, eine Schlange zu fangen.
    Hübsche kleine Geschichten über einen Feuerwehrmann mit Sohn. Die große Schrift wird durch kleine Bilder ergänzt und dank der herausklappbaren Liste kann man während des Lesens schauen, was die kleiner Bilder zu bedeuten haben. Das Buch ist in erster Linie zum Vorlesen gedacht und die Kinder können den Text um die Bild-Worte ergänzen. Später kann das Kind selbst versuchen, das Buch zu lesen.
    Erzählungen aus dem Feuerwehralltag, der Kinder immer brennend interessiert. Dann noch gepaart mit Fußball, eine sicher Option gerade bei männlichen Vorschulkindern. Die vielen großen Illustrationen ergänzen die Geschichte sehr schön.

    Dagmar Mägdefrau