• Liebe machen

    Liebe machen

    Hans-Christian Schmidt

    Andreas Német

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    In kindlichen Zeichnungen von Steinzeitbewohnern wird gezeigt, wie es mit dem Sex funktioniert. 
    Das Paar mag sich und da geht es schon los mit dem Küssen. Dann ab in die Höhle und die Felle ablegen. Im Text heißt das „enthosen und entrocken, entschlüpfern und sogar entsocken.“ Schon liegen die beiden am Feuer und „wenn sie sich so zusammenfinden, lässt sie den Penis ganz verschwinden.“ Das Gefühl wird aber auch nicht ausgespart, Glück, Lust und Liebe werden auch erwähnt.
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    Einfache Strichmännchen sind in unterschiedlichen Positionen zu sehen, „Man sagt dazu, dass sie sich lieben.“ Dann ist die Frau schwanger, das Kind wird geboren „Sie sind beglückt durch dieses Kind, weil sie ab jetzt Familie sind.“
    Auf der letzten Seite sind wir im Jetzt und es hat sich nicht viel geändert. Ganz hinten ist noch Platz für ein eigenes erstes Foto.
    
    Die Reime sind kurz und humorvoll, die Bilder sagen mit einfachsten Mitteln alles, was Kinder wissen wollen. Mein Mann und ich hatten viel Spaß beim Lesen und ich kann mir das Buch auch gut als spaßiges Hochzeitsgeschenk vorstellen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Wenn du Nein sagst, stirbt ein Kaninchen!

    Wenn du Nein sagst, stirbt ein Kaninchen!

    Rike Drust

    Lilli L'Arronge

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wir kennen alle den Spruch „Wenn du die Flamme ausbläst, stirbt ein Seemann.“  In diesem Buch gibt es auch eigenartige Reaktionen, wenn etwas geschieht.
    Da wartet das Kind auf dem Klo und Mama zieht sich die Lippen nach und sagt „Gleich“. Auf dem nächsten Bild wird sie als Folge zwei Jahre älter, sieht aber schon wie die Großmutter des Jungen aus. Das Kind ist mal wieder zu klein, diesmal für eine Achterbahnfahrt und Mama ist dann dafür zu groß und wird nicht in das offene Fischmaul passen. Nicht auszudenken, wo ihr Kopf landet.
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    Sehr gut gefällt mir, „Wenn du Fotos von mir postest…werden deine Gedanken sichtbar. Und diese Gedanken sind echt peinlich."
    Die Eltern glotzen aufs Handy und bekommen rechteckige Augen. Die Drohung kenne ich noch vom Fernsehgucken. Für Jungen und Mädchen nur blau und rosa, da wirst du schwarz-weiß. Wenn die Kinder zum Probieren gezwungen werden, schmeckt der Mutter „alles nach Furz!“ Aber am Ende des Buches erfährt man auch, wie man „die besten Eltern der Welt“ wird.
    
    Diese wenn…dann-Drohungen kennen wir alle, hier wurden sie für die Eltern neu erdacht. Ich finde manches etwas krass, wie die explodierte Mutter, die bis 3 zählen wollte. Trotzdem gibt es einige Denkanstöße und sicher noch viele Möglichkeiten, was passieren könnte.
    Obwohl ich nicht zimperlich bin, geht es mir hier manchmal zu weit.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Freunde sind das Funkeln in der Nacht

    Freunde sind das Funkeln in der Nacht

    Seng Soun Ratanavann

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Was für ein wundervoller Titel und auf dem Cover sehen wir Kaspar und Anna die Maus. Sie gehen im Dunkeln eine Treppe hinunter und der Schatten der Maus ist größer als der des Jungen.
    Kasper sitzt in einem gemütlichen Sessel und schaut in ein Buch. Auf dem Bild sind die Spielzeugtiere zu sehen, die uns nachher begegnen werden. Als der Junge im Bett liegt, kommen ihm einige Gedanken und Ängste und er wünscht sich einen Freund. Da taucht Anna unter seinem Bett auf und lädt ihn ein mit ihm das Haus zu erkunden.
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    So schleichen sie die Treppe hinunter, an der wand sind wieder Bilder der anderen Tiere. Zunächst treffen sie auf den Maulwurf Alexandria, die die Bibliothek verwaltet. Das nächste Bild ist mein liebstes, ein rotes Buch ist wie ein Zelt über die Kaspar und Anna gestellt. Auf dem Buchrücken sitzt Alexandria und zitiert „Es gibt nichts Wertvolleres auf der Welt als einen Freund, der zu helfen bereit ist.“
    Am Klavier treffen die Drei auf Amadeus, den Hasen mit den schmutzigen Ohren. Im Bad zittert der ängstliche Pinguin, der sich nicht ins Wasser traut. Aus der Waschmaschine steigt der tollpatschige Panda Basil und alle bekommen Hunger vom gemeinsamen Sport.
    Im Kühlschrank erwartet sie ein Schwein, Patrick, der Pilzsammler. Alle zusammen sitzen an einem Tisch und feiern, dann geht es wieder die Treppe hinauf und ins Bett. Natürlich werden sie sich am nächsten Abend wieder treffen. 
    
    Eine fantasievolle Gute-Nacht-Geschichte, in der viele Freunde auftauchen und die zauberhafte bunte Bilder bietet. Es gibt so vieles zu entdecken, vielleicht finden sich auf dem Kinderzimmerboden auch einige mögliche Freunde für spannende Nächte?
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Und dann kam der Fuchs

    Und dann kam der Fuchs

    Heinz Janisch

    Kai Würbs

    Atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wunderschön schaut der Fuchs mit neugierigem Blick aus dem Cover. Was mag hinter dem Zaun sein? 
    Langsam und schleichend nähert sich der Fuchs dem Bauernhof. Auf der nächsten Seite schauen wir in das erschreckte Auge des Hahns. Er und seine Hühner suchen den Stall. Auch die Gänse rennen panisch über den Hof. Im Hintergrund sehen wir den Bauern im Traktor heranfahren. Der Traktor steht auf dem Hof und die Katzen springen vom Holzstapel. Während der Bauer im Hintergrund in den Kuhstall geht, huschen die Mäuse in ihre Verstecke.
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    Auch die Kühe sind unruhig und die Vögel fliegen in den abendlichen Himmel. Da sitzt er, der Fuchs, auf der Schwelle des Hauses und die Türe wird ihm geöffnet. Das Abendessen des Bauern steht auf dem Tisch und für den „alten Freund“ steht eine Schüssel Fressen auf dem Boden. Die beiden scheinen gute Freunde zu sein, denn der Fuchs genießt das Streicheln des Menschen sichtlich. Dann verschwindet er wieder über den Zaun.
    Das Anschauen der Bilder vermittelt die Szenen so wunderbar, die Panik der Tiere, aber auch die Geborgenheit der Freundschaft sind so schön gemalt. 
    
    Die Texte sind sehr kurz gehalten und der wichtigste Satz ist sicher, „dass Fuchs nicht gleich Fuchs ist.“ Es ist sicher nicht falsch vorsichtig zu sein, doch man sollte auch dem Fuchs eine Chance geben. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Argos – Die Geschichte von Odysseus‘ treuem Freund

    Argos – Die Geschichte von Odysseus‘ treuem Freund

    Usabelle Wlodarczyk

    Alice Beniero

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Als Odysseus gezwungen wird in den Krieg zu ziehen, bittet er seinen Hund Argos auf seinen einen Sohn Telemachos achtzugeben. Der hält sein Versprechen und so sehen wir den Jungen aufwachsen. Telemachos glaubt fest daran, dass sein Vater zurückkehren wird. Aber auch als der Krieg beendet ist, kommt sein Odysseus nicht zurück. Im Text stellen sich die beiden vor, was Odysseus erlebt. Das Bild zeigt das aufgepeitschte Meer, aus dem eine roter Zyklopenkopf und eine Seeschlange auftauchen. 
    Odysseus' Frau Penelope muss sich ihrer Freier erwehren, die sie nach Fertigstellung des Totentuches heiraten wollen.
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    Doch die kluge Frau knüpft jede Nacht ihr Tageswerk wieder auf. Argos kann nicht verhindert, dass auch Telemachos ein Boot baut und seinen Vater sucht. Zum Glück kommt der junge Mann unbeschadet wieder zurück. Bald darauf wird auch sein Herrchen Odysseus an den Strand gespült und er alte Hund erkennt ihn sofort. Nun hat er seine Aufgabe erfüllt und kann sterben. 
    
    Das Buch möchte griechischen Mythen Kindern nahebringen. Mich haben diese Geschichten immer fasziniert und ich habe sie in meiner Jugend gerne gelesen. Der Text erzählt aus Sicht des zu Hause gebliebenen Hundes „Die Irrfahrten des Odysseus“ die am Ende des Buches zusammengefasst erzählt werden. Die Bilder sind in einer ungewöhnlichen Technik (Linolschnitt?) geschaffen und erinnern an alte griechische Kunst.  Mir gefällt das Buch sehr gut, ich befürchte aber, dass das Lesealter mit 4 Jahren zu junge angegeben ist. Man muss vieles erklären, weil die Kinder mit den Begriffen wie Feier oder dem griechischen Götterkult nichts anfangen können. Für Grundschüler kann das Buch ein Start in die griechische Mythologie sein.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Aus heiterem Himmel

    Aus heiterem Himmel

    Jon Klassen

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    „In diesem Buch geht es um zwei Figuren, die sich mögen, aber nicht genau wissen, wie sie das ausdrücken sollen. Und um einen riesigen Felsbrocken, der vom Himmel fällt.Jon Klassen
    Der vielfach ausgezeichnet Jon Klassen hat mit diesem Bilderbuch wieder ein ungewöhnliches Werk geschaffen. Das Papier ist irgendwie zwischen wollweiß und eierschalenfarben eingefärbt. Die Schrift, je nach Sprecher, dunkel- oder hellgrau. Die Bilder haben eine verwaschene, farblose Farbe, sie sind einfach gehalten, die Tierdarstellungen auf ein Mindestes reduziert, aber gut erkennbar.
    Das Beinahe-Drama hat 5 Akte und beginnt mit dem Fels. Eine Schildkröte erklärt die Stelle, auf der sie sich befindet zu ihrem „liebsten Platz“ und möchte dort nie weggehen.
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    Das nächste Bild zeigt einen fallenden Fels. Ein Wiesel möchte, dass die Schildkröte zu ihr kommt, doch sie will nicht. Als noch eine Schlange dazukommt, die auch den Standort des Wiesels bevorzugt, versuchen beide die Schildkröte zu überzeugen. Nur weil sie die beiden nicht versteht, kommt sie näher und er Fels landet auf ihrem alten Standort. 
    Das nächste Kapitel heiß „der Sturz“. Die Schildkröte liegt auf dem Rücken und beantwortet alle gut gemeinten Fragen des Wiesels negativ. Am Ende schlafen beide ein. „Sich die Zukunft vorstellen“ ist der nächste Akt überschrieben. Das Wiesel hat die Augen geschlossen und stellt sich die Zukunft vor, es lädt die Schildkröte ein mitzumachen. Es wird neues Wachstum geben. Dann taucht ein Auge mit sechs langen Beinen auf. Es zerstört mit seinen Strahlen eine Blume. Daraufhin beenden die beiden ihre Gedanken an die Zukunft. Die Tiere schauen sich den „Sonnenuntergang“ an. Während die Sonne untergeht, nähert sich die Schildkröte den beiden anderen Tieren, wieder kommt sie näher, weil sie sie nicht verstehen kann. „Kein Platz mehr“ bedeutet für die Schildkröte, dass sie wieder weg geht, weil sie meint, es sei nur Platz für zwei. Da die beiden ihre Drohung nie mehr wiederzukommen nicht verstehen, nähert sie sich wieder. Dadurch sieht sie weder das unheimliche Auge noch den Fels, der wieder da einschlägt, wo sie war. 
    
    Für mich sind die Bilder und auch das Szenario zu düster. Vielleicht wird mir ein Kind, dem das Buch vorlese, einiges erklären können. Für mich ist vieles rätselhaft.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Wenn Bären baden

    Wenn Bären baden

    Ulla Mersmeyer

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Was zieht denn der Bär auf dem Cover für ein böses Gesicht, das Schwein im Schwimmreifen sieht doch ganz nett aus? Die Sonne scheint und das Schwein macht sich auf, um im See zu schwimmen. Die anderen Tiere schauen verwundert, denn sie wissen, dass nur der Bär hier seine Schwimmübungen machen darf. Der Bär zieht gerade seinen rotweiß gestreiften Badeanzug an, als er das laute Kreischen hört. Starr vor Schreck erwarten die Tiere den kommenden Ärger, nur das Schwein liegt entspannt in seinem Schwimmreifen.
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    Der Bär wirft das Schwein aus „einem“ See. Doch das Schwein fragt ohne Angst „Dein See? Wo steht denn das geschrieben?“ Es schlägt vor sich den See zu aufzuteilen. Schon bald stoßen die beiden aneinander. Da das Schwein nicht schwimmen kann, bitte es den Bären ihm das beizubringen. Da die beiden viel Spaß miteinander haben, trauen sich auch die anderen Tiere ins Wasser. So sitzen am Ende alle gemeinsam am Strand und lecken ihr Eis.
    
    Da findet ein grummeliger einsamer Bär in dem netten Schwein eine Freundin und zeigt, dass ein fröhliches Miteinander einfach herrlich ist. Kurze Texte und eindrucksvolle Illustrationen zeichnen dieses Buch aus.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Dinosaurier – Pocketwissen

    Dinosaurier – Pocketwissen

    Annette Neubauer

    Bernhard Speh

    Ravensburger

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine quadratische Bilderbuch hat eine Ringbindung und verstärkte Seiten. Seine Besonderheit entsteht durch die Nutzung des tiptoi-Stiftes. Man lädt die Informationen durch das Internet auf den Stift und aktiviert ihn auf der ersten Seite. Durch verschiedene Icons (Auge, Glühbirne, Würfel) kann man unterschiedliche Informationen oder Spielangebote nutzen.
    Die erste Seite informiert über Riesensaurier. Man kann Geräusche hören und etwas über die abgebildeten Tiere erfahren.
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    Einiges über den Brachiosaurus steht in einem Infofeld. Gepanzerte Dinos sehen wir auf der nächsten Seite. Hier ist auch ein Skelett abgebildet. Gefährliche Raubsaurier und wann sie lebten, erfahren wir danach. Hier geht es natürlich auch um den T-Rex. Gefiederte Saurier, Dinos mit Dickschädeln, Minisaurier und Flugsaurier vervollständigen die Liste. 
    
    Das handliche Buch eignet sich zum Mitnehmen und ist gefüllt mit Wissen über dieses ausgestorbene Exen. Das Herz jeden Saurier-Fans schlägt da höher.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Du bist mein Glück

    Du bist mein Glück

    Smriti Prasadam-Halla

    Alison Brown

    Dragonfly

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die beiden Protagonisten, Igel und Fuchs, sind schon auf dem Cover aneinandergeschmiegt und im Laufe des Buches bestätigen sie sich auf ganz unterschiedliche Arten, dass sie den anderen als ihr Glück empfinden. 
    „Egal, was du tust: Weil ich dich mag, geht mein Herz auf, du erhellst meinen Tag.“ Steht auf einer Seite, auf der der Fuchs einen wunderschönen Kirschkuchen für den Igel gebacken hat. Im Schnee haben die beiden Schneetiere, die aussehen wie sie, geformt.
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    Im Frühling haben sie sich mit Blumen „garniert“, doch „egal, wie wir aussehen, wir bleiben doch WIR!“ Die beiden drücken sich feste, sind im Regen unterwegs und lassen Lichter auf dem abendlichen Bach schwimmen. Die mittlere Seite ist hochkant angelegt, damit die beiden ein Baumhaus bauen können. Dort sitzen sie am Abend und schauen in den Vollmond. „An deiner Seite, ist mein Platz.“ 
    
    Ein Buch voller Liebesbeweise, die durch alltägliche Szenen immer präsent sind. Ich finde dieses Buch ist ideal für Verliebte, ein Geschenk für den Partner oder die Partnerin, denen man mit diesen romantischen Reimen der Liebe erklärt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Es war einmal und wird noch lange sein

    Es war einmal und wird noch lange sein

    Johanna Schaible

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahren (für die Erwachsenen von morgen und die Kinder von gestern)

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis von der Kritikerjury in der Sparte Bilderbuch

    Auf dem schwarzen Cover ist der Planet Erde und sein Mond zu sehen. Der Einband ist ebenfalls schwarz mit kleinen weißen Flecken, die Milchstraße? Der Beginn des Buches zeigt düstere Felsen, dazwischen Lava. Das Land formt sich. Es folgen die Dinosaurier. Menschen, die vor hunderttausend Jahren lebten, sieht man winzig klein in der öden Landschaft. Pyramiden werden gebaut, ein Ozeanriese braucht lange für eine Reise.
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    Der Zeitraum wird kürzer. Der Zehnjahreszeitraum zeigt den Tagebau. „Vor einem Jahr zogen die Vögel nach Süden.“ Und „vor einem Monat war noch Herbst.“ Das Gewitter war gestern und die Sonne ging vor einer Stunde unter. Nur durch den Spalt der geöffneten Türe fällt das Licht in das Schlafzimmer. „Vor einer Minute wurde das Licht gelöscht.“ Mit jeder kürzeren Zeitangabe werden die Blätter kleiner, in der Mitte ist eine Sternschnuppe zu sehen und der Leser darf sich was wünschen. Mit den wieder größer werdenden Blättern geht es in die Zukunft. „Wann stehst du morgen auf?“ Was ist am Nachmittag und am Abend? Oder am Wochenende? Lernt man in einem Monat neue Menschen kennen? Was bringt der Geburtstag und wo wohnt man in zehn Jahren? Bis zu der Frage, ob man Kinder haben wird und woran man sich im Alter erinnert, geht die Überlegung. Unter dem Bild der abendlichen Stadt steht die Frage „Was wünscht du dir für die Zukunft?“ Diese Seite ist wieder genauso große, wie die Anfangsseite.
    
    Das Buch wirft mit seinen kurzen Bemerkungen und Fragen viele Gedanken auf. Die Bilder unterstützen diese auf eine ruhige Art. Ich könnte mir dieses Buch als Grundlage für ein Projekt in Kita und Schule vorstellen, kann mir aber auch gut vorstellen, dass Senioren sich damit befassen. Mich hat es schon aufgrund seiner besonderen Aufmachung fasziniert.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Herr Löwe trägt heut‘ bunt

    Herr Löwe trägt heut‘ bunt

    Nastja Holtfreter

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Löwe auf dem Cover trägt eine wunderschöne bunte Mähne. Der Einband zeigt Blätter und bunte Vögel. Als der Löwe den Dschungel besucht und die bunten Tiere dort sieht, hat er den Wunsch auch mehr Farbe zu bieten. Rot, wie es sich für einen König gehört, möchte er sein. So reibt er sich mit roten Beeren ein und wird prompt orange. Durch das Trinken blauen Wassers wird er dann grün.
    So viel zur Farbenlehre.
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    Als er aber „das Bein hebt.“ Läuft alle Farbe aus ihm heraus, er wird durchsichtig. Da bringt ihn ein Regenbogen auf eine Idee, er taucht in ihn ein und seine Mähne wird so bunte, wie auf dem Cover. Dort nun nehmen ihn die anderen Tiere nicht mehr ernst. „Am besten ist man einfach so, wie man ist.“ Ist der letzte in bunten Buchstaben geschriebene Satz. Dazu schaut der Löwe sehr verwundert. 
    
    Die Moral dieses Buches findet sich zurzeit in vielen Bilderbüchern, dieses wirkt auf mich etwas gezwungen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Pass bloß auf deinen Daumen auf!

    Pass bloß auf deinen Daumen auf!

    Elena Prochnow

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Nein, hier kommt nicht „der Schneider mit dem Scher“. Hier geht es ums Boxen, da ist es wohl wichtig den Daumen richtig zu halten. 
    Mimi stellt sich vor, sie ist in der zweiten Klasse und sie darf jetzt mit den anderen Kindern ohne Erwachsene zur Schule gehen. Dann sehen wir Florian, der sich als Chef fühlt, wir er Mimi anschreit und sie ihn ängstlich anschaut. Dinge aus ihrer Schultasche findet sie im Müll wieder und aus Angst geschubst zu werden, verbringt Mimi die Pausen auf dem Klo.
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    Mama rät Mimi sich zu wehren, doch wenn sie zurückschlägt, muss sie auf die Rote Bank. Auch die Lehrerin kann nicht helfen, sie rät Mimi Florian aus dem Weg zu gehen. Erst als Opa am Wochenende kommt, zeigt er ihr, wie sie zuschlagen soll. Er trainiert das Boxen mit Mimi. Ich muss zugeben, dass ich an dieser Stelle entsetzt war und mir der Gedanke, dass Mimi jetzt zum Schläger wird, gegen den Strich geht. Doch es kommt ganz anders und diese Lösung finde ich richtig gut.
    
    Das Buch zeigt, dass Angst andere dazu bringt uns zu mobben. Selbstvertrauen ist dann ganz wichtig und lässt und stark sein. Ich habe es in meinem Leben oft erlebt, dass es wichtig ist, den anderen ins Auge zu schauen und nicht ängstlich den Kopf einzuziehen.
    Auf dem schönen Cover sehen wir Mimi, wie sie sich auf ihre Daumen konzentriert, ein Bild, dass ich sehr gut nachfühlen kann.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Und zum Schluss ein bunter Kuss

    Und zum Schluss ein bunter Kuss

    Johanna Klement

    Barbara Jung

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein dynamisches Cover, trotz der zwei schlafenden Kinder, weil in der Mitte ein Superheld mit Augenbinde inmitten von Sternen zu sehen ist. 
    Die Bilder auf den Doppelseiten werden immer von einem Sechszeiler ergänzt. Am Anfang erfahren wir, dass man zum Einschlafen einen Traum braucht, und dann begleiten wir die Kinder und erfahren von ihren Träumen. Paul möchte Pirat sein, Ella will eine Supertat vollbringen. Kim will von ihren Mamas gekuschelt werden, Ben braucht wegen der schreienden Schwester Urlaub. 
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    Mara träumt von Zauberfeen, Marie knuspert am Häuschen und Karun hat einen „Tollen Dino-Traum“.
    Laura macht mit Oma Party, Kaan und Emir machen eine Kissenschlacht und am Ende darf sich das Kind, dem das Buch vorgelesen wird, auch einen Traum wünscht. Dieser letzte Text wendet sich direkt an das Kind „Egal wer dich ins Bettchen bring, … für den bist du auf dieser Welt der tollste Menschen, das ist, was zählt!“
    So unterschiedlich, wie die Kinder aussehen, so unterschiedlich sind auch ihre Situationen. Jeder wird von andren Personen ins Bett gebracht, aber immer gibt es zum Schluss einen Kuss.
    
    Ein ausgefallenes Einschlafbuch mit schönen Reimen und vielen Ideen für Träume.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Marie Curie – Little People, Big Dreams

    Marie Curie – Little People, Big Dreams

    María Isabel Sánchez Vegara

    Illustriert von Frau Isa

    Suhrkamp/Insel

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Dieses schön illustrierte Bilderbuch stellt uns die Nobelpreisträgerin Maria Curie vor. Schon die kleine Marie wollte Forscherin werden. Sie war eine brillante Schülerin und da sie in ihrer Heimat nicht studieren durfte, ging sie nach Paris. Dort studierte sie Physik und lernte ihren späteren Mann kennen. Beide forschten gemeinsam und erhielten den Nobelpreis.
    Einfache klare Bilder und ganz kurze Sätze erklären alles genau und deshalb kann man mit diesem Buch eine berühmte Forscherin kleinen Kindern bekannt machen. 
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    Mich fasziniert es sehr, wie die Autorin es schafft alles so unkompliziert zu erklären. Für die, die es genauer wissen wollen, gibt es am Ende eine Doppelseite mit den Lebensdaten von Marie Curie und einigen kleinen Schwarz-weiß-Bildern. 
    
    Außer Marie Curie werden noch viele andere bekannte und nicht so bekannte Persönlichkeiten vorgestellt und ich denke, dass es sich lohnt auch andere Bücher dieser Serie zu entdecken.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die Kuh Ute

    Die Kuh Ute

    Ingo Schulz

    Hanna Zeckau

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Kuh Ute genügt es nicht, einfach nur auf der Wiese zu stehen, sie möchte aktiv sein und macht mit ihrer menschlichen Freundin Franziska allerlei Kunststücke. Von den beiden gibt es ein wunderschönes Bild. Man sieht nur die Köpfe und ihre Augen schauen ineinander. Ein schönes Bild für Freundschaft und Vertrauen.
    Dann erfährt Ute von dem berühmten Stier Udo und sie träumt davon auch zum Zirkus zu gehen und ihre Kunststücke vorführen zu dürfen.
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    Man sieht Ute, wie sie bei „Kuugl“ im Internet über Udo forscht. Doch der Zirkusdirektor lehnt Kühe generell ab. So gibt Ute am Abend Sondervorstellungen für Franziska. Dann telefoniert Ute mit Udos Manager und bietet Ute ein Training an. Aber der Stress wird für Ute zu groß und Franziska holt sie wieder heim auf den Bauernhof. Dort führt sie das neu erlernte vor. So wurde sie auf dem Bauernhof zum Star und das machte sie glücklich. 
    
    Die Bilder von Utes Kunststücken sind sehr schön, aber auch ihre Freundschaft zu Franziska geben die Bilder gut wieder. Der Text ist gut verständlich und nicht zu lang.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Wird denn hier keiner wütend?

    Wird denn hier keiner wütend?

    Toon Tellegen

    Marc Boutavant

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Die zehn mehrseitigen Geschichten handeln von Tieren und Gefühlen. Die Bilder sind teilweise ganzseitig und unterstützen den Text sehr gut.
    Die Feuerkröte tut alles um die Tiere wütend zu machen, doch ihre bösen Angriffe, so reißt sie dem Igel alle Stacheln aus, führen nur zu einem weinerlichen Ergebnis. Aber, was ist eigentlich Wut? „…etwas sehr Schweres, das keiner heben kann.“
    Das Eichhörnchen sinnt darüber nach, ob die Ameise „Nie-wieder“ zurückkommt.
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    Im Zwiegespräch mit den Wänden, kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Ameise Honig zur Begrüßung bekommen soll.
    Die Schlange war immer wütend und an ihrem Geburtstag kann es ihr keiner recht machen. Am Ende müssen die anderen Tiere sogar flüchten, aber das machen sie fröhlich.
    Auch die Grille hat Geburtstag und sie kennt einige Gründe, weshalb der Bär nicht kommen soll, deshalb schreibt sie ihm eine ungewöhnliche Einladung.
    Eichhörnchen und Elefant tanzen zusammen und das ist für das Eichhörnchen gar nicht so einfach, trotzdem hat sie Spaß daran.
    Auch die Gottesanbeterin ist eingeladen, aber sie findet nicht die rechte Kleidung. Dann geht alles schief und sie muss völlig derangiert zum Fest. Aber durch ihre Haltung bekommt sie die Bewunderung der anderen Gäste.
    Die Ameise muss sich in ihrem Heim mit der Wut auseinandersetzten. Doch der Besuch des Eichhörnchens kann sie aus dieser Situation befreien.
    Die Heuschrecke versucht mitten im heißen Sommer Mäntel zu verkaufen und auf dem Geburtstag des Schwans springt der Frosch übermütig in die Torte. 
    In der letzten Geschichte schreiben sich Pillendreher und Skarabäus Briefe von deren Inhalt wir nichts erfahren, wir erleben nur die Reaktionen daraus.
    
    Die Geschichten sind nicht ganz einfach zu interpretieren, ich denke, um sie zu verstehen benötigen die Leser*innen schon ein wenig fachmännische Anleitung. Auf jeden Fall sind die eine gute Diskussionsgrundlage.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Worte, die mich stark und mutig machen – Übungen für mehr Selbstvertrauen

    Worte, die mich stark und mutig machen – Übungen für mehr Selbstvertrauen

    Becky Cummings

    Anja Grote

    Loewe Naturkind

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Das Buch beginnt mit Lesetipps, die die erwachsenen Vorleser anspricht. So kann man zu dem Satz „Ich bin stark!“ den Bizeps anspannen. Natürlich macht es immer Sinn, das Gelesene zu besprechen. 
    Ein Zauberspruch „birgt all DEINE SUPERKRAFT-MAGIE!“ wird den Kindern am Anfang versprochen. Es beginnt mit „Ich bin einzigartig!“ darunter steht ein Vierzeiler, der die Aussage bekräftigt. Das Bild zeigt ein Mädchen mit Brille und lockigen Haaren, das mit nur einem Schuh vergnügt über eine Wiese tanzt.
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    Zwei Kinder spielen mit dem Bagger im Sand und der Spruch dazu heißt „Ich teile gern!“
    Mit geschlossenen Augen eine Hand auf der Brust, so entspannt das Mädchen. Ein Junge mit Brille und Basecap schaut einer Biene zu und ist freundlich. Der dunkelhäutigen Mutter sieht man die Liebe zu ihrer kleinen Tochter an. Zwei kluge Kinder bauen ein Auto zusammen. „Ich bin stark!“ zeigt ein Kind, dass mit seinen Armen und Beinen an einen Ast hängt. So geht es weiter bis zur letzten Seite, dort steht „Ich bin besonders, stark wie nie! In mir wirkt SUPERKRAFT-MAGIE!“ Dort kann auch ein Foto eingeklebt werden und der Name darunter geschrieben werden.
    
    Das Buch eignet sich hervorragend zur Stärkung es Selbstvertrauens, es zeigt aber auch Werte, wie Freundlichkeit auf. Ich bin davon überzeugt, dass es bei den Kindern etwas positives bewirken kann.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Morgen bin ich Sternenlicht

    Morgen bin ich Sternenlicht

    Sandra Dieckmann

    Loewe

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem wunderschönen Cover sieht der Fuchs hoch zu einem Stern, der sich inmitten einer Spirale befindet. Die Konturen sind silberglänzend gezeichnet, das gibt eine schöne Atmosphäre.
    Fuchs und Wolf sind Freunde und verbringen einen wunderschönen Tag zusammen. Der Wolf bitte Fuchs „Versprich mir, dass du dich immer an diesen perfekten Tag erinnerst.“ Es folgt ein wunderschönes Bild der beiden Tiere, die sich am See den Himmel ansehen. Den Satz des Wolfes „Morgen bin ich Sternenlicht.“ versteht Fuchs nicht. 
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    Am nächsten Morgen ist Wolf verschwunden und Fuchs macht sich auf die Suche. Wieder am See sitzend und in den Himmel schauend, erinnert sich Fuchs an den Satz des Wolfes. Er zieht den Sternenhimmel wie eine Decke über sich und fängt an zu weinen. Dann kommen die Erinnerungen an die schönen Tage mit Wolf. So kann Fuchs am Ende wieder lächeln.
    Die Tierbezeichnungen dienen als Name, so ist Fuchs eine Sie. Da fand ich etwas ungewöhnlich, kann aber auch daran liegen, dass das Buch, obwohl die Autorin in Deutschland geboren wurde, auf Englisch geschrieben wurde. 
    
    Oft müssen sich die Kinder aufgrund ihrer Erlebnisse mit Tod und Verlust auseinandersetzten. Dieses Buch geht sehr behutsam und tröstlich mit diesem Thema um. Schöne Erinnerungen sind das, was von uns übrigbleibt. Deshalb wünsche ich allen perfekte Tage, an die es sich zu erinnern lohnt.
    
    Dagmar Mägdefrau