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Schau mal, was passiert! – Dinosaurier
Becky Paige
Loewe
Verlagsempfehlung ab 18 Monate
Durch das Loch im Cover sehen wir das große weiße Ei, das schon ein paar Risse hat. Mit dem Öffnen des Buches verschieben sich die Streifen und ein T-Rex schlüpft aus dem Ei.
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Auf der nächsten Seite ist ein rosa Triceratops zu sehen, die Mama der zwei Kleinen, die bereit ist, bei Gefahr anzugreifen. Im Wasser ist der Spinosaurus unterwegs und beim Umblättern fängt sein geöffnetes Maul einen Fisch. „Tinantosaurus` Hals ist lang, so kommt er an die Blätter dran“ lautet der Text und beim Umblättern steht er bereits als Skelett in Museum. Auf der letzten Doppelseite sind einige Saurier zu sehen und wir können schauen, ob wir sie schon kennen.
Bücher mit Verwandelbilder faszinieren die kleinen Leser*innen besonders. Hier bewegt sich was, es verändert sich. Das Buch werden sich kleine Dino-Fans sicher oft anschauen und die schwierigen Namen lernen. Gereimte kurze Texte und farbenfrohe Bilder ziehen immer an.
Dagmar Mägdefrau -
Künstliche Intelligenz für Babys
Chris Ferrie
Loewe
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Auf dem Cover ist eine Platine und ein Schnuller zusehen, eine schönes Bild für die Erläuterung der KI.
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Zunächst sehen wir einen roten Ball, der als künstlich beschrieben wird. Dann taucht ein schwarzweißer Hund auf, er ist natürlich. Der Hund hat ein Gehirn und kann lernen, er kann auch Probleme lösen und sich anpassen. Deshalb „sagen wir, dass er Intelligenz besitzt!“ Danach sehen wir einen leeren Bildschirm, der als Computer bezeichnet wird. Auch er kann Dinge lernen, so wurde ihm z.B. beigebracht, einen Hund zu erkennen. Er kann auch rechnen, die Aufgaben und ihre Lösungen sehen wir auf dem Bildschirm. Da er sich nicht anpassen kann, ist er nicht intelligent. Doch wenn man ihn upgradet, ändert er seine Regeln und „kann sich an neue Umstände anpassen.“ Daraus folgert der Physiker Chris Ferrie, „Der Computer ist künstlich und besitzt Intelligenz.“
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich das Buch einem zweijährigen Kind vorlese. Schon allein, die Befehle, die auf dem Computerbildschirm stehen, sind viel zu schwierig zu begreifen. Hier wird zwar auf einfache Art eine schwieriger Zusammenhang erklärt, aber „für Babys“ würde ich da nicht wörtlich nehmen.
Dagmar Mägdefrau -
Ohren, Nase, Bauch – das hab ich auch
Dagmar Geisler
Loewe
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Der kleine Junge schaut uns schelmisch vom Cover aus an. Er steht nur mit einer Unterhose bekleidet vor einen Spiegel, den wir durch ein Loch auf dem Cover sehen.
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„Das bin ich“ deutet auf den Jungen und über dem Spiegel ist zu lesen „und das bist du“. Daneben sind ein paar Teile des Körpers abgebildet. Was wir mit Augen, Mund, Nase und Augen machen können, erläutern uns einige Reime. Um die Haut und viele Körperteile geht es danach. Nicht nur der Junge wächst, auch seine Haare und Nägel. Auf der letzten Seite sehen wir den Jungen und seine Freundinnen und Freunde ohne Kleidung und das Kind, dem das Buch gehört, kann es durch ein eigenes Bild ergänzen.
Ich glaube, dass der Spiegel die Kinder sehr ansprechen wird, sie lernen mit diesem Pappbilderbuch ihren Körper kennen und die entsprechenden Bezeichnungen. Die kurzen gereimten Texte und die vielen Bilder werden sicher oft gelesen und angeschaut.
Dagmar Mägdefrau -
Kommissar Pfote – Jagd nach dem Feuerteufel – Band 8
Katja Reider
Dirk Henning
Loewe
Kommissar Pfote
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Auf dem Cover sehen wir Pepper und seinen Polizisten Paul. Im Hintergrund löscht die Feuerwehr gerade einen Brand.
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Zu Beginn des Buches werden uns die Polizisten und die Polizistin Nasrin vorgestellt, auch Lulu, Peppers geheimer Schwarm, ist dabei.Heute muss Pepper früh aus seinem Körbchen, denn Paul will einen Freund bei der Feuerwehr besuchen. Doch es gibt auch einen tierischen Brandermittler, den Hund Carlos, den Pepper gleich als Angeber einstuft. Doch als er dann am Brandbeschleuniger schnuffelt, ist er doch froh, dass das nicht zu seinem Job gehört. Doch dann gibt es Alarm und die Feuerwehr rückt zu einem Brand aus. Paul und Pepper fahren hinterher und treffen in der Schule, wo der Brand gelöscht wird, auf Emmi, die ihnen schon bei anderen Fällen geholfen hat. Ihr großer Bruder Finn und seine Freunde erregen Peppers Interesse und so macht er Paul auf sie aufmerksam.
Pepper erzählt die Geschichte aus seiner Sicht, was manchmal schon witzig ist. Natürlich wird er auch diesen Fall, der eigentlich gar keiner ist, lösen, denn die Schnüffelnase von Kommissar Pfote ist immer noch die Beste. Vier Kapitel in großen Buchstaben und viele schöne bunte Bilder machen diesen Krimi zu eine tollen Erstleserbuch.
Dagmar Mägdefrau -
Toni übernachtet woanders
Anna Taube
Barbara Korthues
Loewe
Leselöwen
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre/ 1. Klasse
Auf dem Cover sind die vier Kinder zu sehen, die heute gemeinsam übernachten. Sie sitzen zusammen in einer gemütlichen Höhle. Die Zwillinge Nia und Nik haben Toni über Nacht zu sich eingeladen.
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Zusammen mit Papa packt Toni seinen Rucksack und er entscheidet sich tapfer, sein Schmusetier nicht mitzunehmen. Auch der Abschied von Papa verläuft schnell und ohne Kuss. Zunächst gibt es eine tolle Party mit Pizza und Limo, danach machen sich die Kinder daran, eine Höhle zu bauen. Inzwischen ist auch Gere dazu gekommen. Die Kinder machen noch einiges in der Höhle, doch dann schlafen alle ein. Nur Toni kann nicht schlafen und sehnt sich nach zuhause. Doch dann kann Gere ihn trösten.
Vier kleine Kapitel mit ganz großen Buchstaben und einer farblichen Silbentrennung erleichtert das Lesen, dazu kommen die großen bunten Bilder, die die Geschichte sehr schön ergänzen. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es noch einige Fragen, die einfach zu beantworten sind.
Erstleser werden es schaffen, dieses Buch zu lesen und das wird sie sicher sehr stolz machen.
Dagmar Mägdefrau -
Kolossale Katastrophe
Hannah Brückner
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Nominiert zum Wissensbuch 2025
Nominiert für Serafina Preis für Illustration
Beste 7
Das Cover zeigt Skelettteile eines Dinosauriers. Der kleine Junge schaut erschrocken nach oben, als ob er erwartet, dass die Knochen sich bewegen. Ein kleiner blauer Wellensittig sitzt auf einem der Knochen.
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Der Titel lässt uns schlimmes erahnen. Die Katastrophe wird sich an einem Donnerstagnachmittag im Dinomuseum abspielen. Der Junge und sein Papa kommen gerade dort an. Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass es fürchterlich wird. Die Besucher machen sich auf den Heimweg und ziehen sich ihre Mäntel an, da lässt der Garderobier, wie jeden Abend, seinen Wellensittig zum Inspektionsflug raus. Wir sehen die große Halle mit den Dinoskeletten und auch den Vater und den Jungen. Der Wellensittig fliegt ganz oben unter dem Glasdach. Doch dann flattert er auf Juris zu und der hat „kolossale Angst vor Vögeln.“
Und mit seinem Erschrecken löst er „eine richtig, richtig, große Katastrophe aus. Alle Besucher reißen erschrocken ihre Münder auf und schauen auf den Berg Knochen. Juris atmet 283-mal ruhig ein und aus und bittet dann um Hilfe.
Damit wir uns das Ergebnis anschauen können, müssen wir die Seite noch einmal aufklappen und der Effekt ist einfach erstaunlich.
Ein Buch über ein schlimmes Ereignis, dass man selbst verschuldet hat und viele Menschen, die helfen und uns unterstützen. Die Bilder sind zart, auch in der Farbe und zeigen sehr genau, wie sich alles ereignet hat. Besonders gut gefällt mit die Mimik, die so schön eingefangen wurde. Ein Buch voller Gefühl mit einem großen Spritzer Humor.
Dagmar Mägdefrau -
Als Ela das All eroberte
Adina Hermann
Raúl Krauthausen
Laura Rosendorfer
Carlsen
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Nominiert für den Vielfalterpreis 2025
Auf dem Cover sehen wir Ela im Raumanzug in ihrem Rollstuhl sitzen. Ela möchte unbedingt Astronautin werden und deshalb freut sie sich sehr auf den Ausflug ins Planetarium. Zusammen mit ihrem Freund Ben macht sie sich auf den Weg und da Ela eine sehr stürmische Rollstuhlfahrerin ist, ist es für Ben nicht leicht, mit ihr Schritt zu halten.
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Ela hat viele kluge Fragen an die Dame im Planetarium, die sogar eine Antwort auf die Frage „Kann ich im Weltraum Rollstuhl fahren?“ weiß. Neben dem Erzähltext gibt es Bilder von Frauen und eine kurze Biografie, die erklärt, was sie mit der Raumfahrt zu tun haben. In der Nachbarschaft von Ela gibt es eine „olle Tante“, die meint, sie müsse Ela klar machen, dass ihr Traum vom Weltraum für sie immer ein Traum bleiben wird. Doch Elas Mama ist da ganz anderer Meinung und sie bestärkt ihre Tochter in ihrem Wunsch. Die Nacht verbringt Ela bei Ben und die beiden schlafen unterm Sternenzelt und planen, wie Ela sich auf das Astronautin-Werden vorbereitet. Erstaunlich, welche tollen Ideen die beiden da austüfteln.
Die beiden Kinder verbindet eine echte Freundschaft, wieso Ela im Rollstuhl sitzt, wird nicht erklärt, aber für ihre Umgebung stellt das keinerlei Problem dar. Ein neu gebautes Baumhaus erhält einen „Fahrstuhl“ und in allem anderen ist Ela sehr selbstständig unterwegs.
Das Buch erklärt ganz deutlich, dass man immer Ziele haben sollte, und man sollte alles dafür tun, sie zu erreichen, es ist aber auch nicht falschen einen Plan B zu haben. So überlegt Ela am Ende, dass sie auch z.B. Raumschiffe bauen könnte.
Ein tolles Buch, dass nicht nur Menschen mit Einschränkungen Mut macht, alles auszuprobieren und aufzugeben. Zusätzlich kann man auch einiges über die Raumfahrt und den Sternenhimmel lernen, besonders auf den letzten Seiten gibt es einige Sachinformationen. „Fragen rund um Ela“ geben noch Informationen zur Person dieses mutigen Mädchens.
Dagmar Mägdefrau -
Ludwig und das Nashorn
Golden Cosmos
Noemi Schneider
NordSüd
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Troisdorfer Bilderbuchpreis 2025
Nachdem Golden Cosmos schon den Zauberwürfel in grelle Farben getaucht hat, lernen wir nun das Nashorn kennen, das Ludwig in seinem Zimmer hat. Schon das Cover mit dem Jungen und dem blauen Dickhäuter ist kräftig eingefärbt, das Orange leuchtet besonders grell.
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Auf Ludwigs Bett sitzen die beiden, der Junge und das Nashorn, im Bett warten schon die Schmusetiere. Die Schreibtischlampe taucht das Zimmer in zartes Licht, durch das Fenstert schimmert es rotorange. Als der Vater sehr raumgreifend ins Zimmer tritt, möchte er wissen, mit wem Ludwig gesprochen hat. Als Ludwig ihm vom Nashorn erzählt, hält er es für Einbildung. Trotzdem sucht er nach dem Tier, genau wie Ludwig sehen wir das Nashorn. Meist sind es nur kleine Ausschnitte. Als der Vater auf dem Nashornhinterteil sitzt, sagt er „Ich sehe kein Nashorn. Es gibt hier kein Nashorn!“ Da schaut Ludwig aus dem Fenster und fragt seinen Vater „Siehst du den Mond?“ Er ist nicht zu sehen, weil er auf der anderen Seite des Hauses scheint.
Ludwig Wittgenstein war ein Philosoph und der Satz „Es lässt sich nicht beweisen, dass kein Nashorn im Raum ist.“ stammt von ihm. In diesem Bilderbuch wird daraus eine Gutenachtgeschichte, in der Ludwig und wir Lesenden das Nashorn auf jeder Seite entdecken, während der Vater seine Identität leugnet. Da ist es nur klar, dass der Junge als Berufswunsch Philosoph angibt.
Der Text ist kurz und gut verständlich, bei den Bildern faszinieren mich die Perspektiven, aus denen sie uns das Zimmer zeigen. Da liegt Ludwig mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und der Vater sucht unter dem Bett, so, dass wir nur sein Hinterteil sehen. Ein zu Recht preisgekröntes Bilderbuch.
Dagmar Mägdefrau -
Stark im Alltag mit Hörgeräten – Ein Kinderfachbuch
Anika Preuß
Tim Schäfer
Mabuse-Verlag
Leseempfehlung ab 8 Jahre
Ich trage seit ein paar Jahres altersbedingt Hörgeräte und deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Kinderfachbuch über das Thema. Der Junge auf dem Cover hat ein riesiges grünes Hörgerät in seinen Händen.
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Das Vorwort und alle Texte in den grünumrandeten Kästchen wenden sich an die erwachsenen Leser*innen. Und dann stellt sich Leo vor, er spricht sein Gegenüber direkt an uns fragt nach dem Namen. Leo ist glücklich, weil er mit einem Hund gespielt hat, er fragt dann gleich wieder, wie wir uns fühlen. Abgebildet sind Tierköpfe mit unterschiedlichen Ausdrücken, die Katze schaut wütend und der Frosch schaut mit großen Augen und ist überrascht. Unter den Bildern stehen noch andere Adjektive zur Auswahl, die zu einer ähnlichen Mimik führen. Dann zeigt Leo uns sein grünes Hörgerät, das er im Ohr trägt. Er freut sich, dass das Kind, das das Buch liest, ebenfalls ein Hörgerät trägt. Kinder, die eine Brille tragen, sieht er oft, aber er kennt kein Kind, das ein Hörgerät trägt. Deshalb freut sich Leo, dass er nun nicht mehr allein ist, und im Buch gibt es Platz, damit wir Bilder anderer hörgeschädigter Kinder einkleben können. Mit der Abbildung eines Ohrinneren wird die Funktion des Ohres erklärt. Danach berichtet Leo uns von seinem mutigen Nachfragen, wenn er etwas nicht versteht. Auf den nächsten Seiten geht es um das Hörgerät, das Einsetzen und seine Pflege. Drei bunte Wimmelbilder auf den nächsten Doppelseiten sollen die Kinder zum Erzählen animieren.
Wie Leo schon festgestellt hat, gibt es nicht so viele Kinder, die nicht gut hören. Allerdings gibt es in unserer Stadt ein Internat für Hörgeschädigte, deshalb trifft man hier häufiger auf Kinder und Jugendliche mit Hörhilfen. Ich finde es aber sehr gut, dass sich dieses Buch an die Kinder richtet, die meinen, sie seien allein mit ihrem Problem. Auch ich musste erst lernen, wie man mit dem Hörgerät umgeht und wie man es pflegt. Alles ist hier sehr schön und kindgerecht erklärt. Sehr empfehlenswert auch für die Familie und Freunde!
Dagmar MägdefrauThemen: Behinderung & Inklusion -
Wir alle in unserer Klasse – Band 2
Daniela Kunkel
Steffi Korda
Carlsen
Leseempfehlung für Leseanfänger in der 1. Klasse
Auf dem Cover sehen wir die Kinder der Klasse und das "Wir". Alle halten ihre Hände gemeinsam auf dem Globus. Das Bild strahlt schon die Gemeinsamkeit und Freundschaft aus, die das "Wir" vermittelt.
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Ella und Adeen sind kennen das "Wir" schon und wir sehen es auf dem Bild als Schatten der beiden Freundinnen. Die beiden halten zusammen und kommen zum Glück auch in dieselbe Klasse, in die auch viele Kinder aus ihrer Kita kommen. Anhand einiger Fotos sehen wir, dass die Kinder aus Frau Lorenz Klasse aus ganz unterschiedlichen Familien stammen. Wir sehen auch das "Wir" neben der Familie im Bett liegen. - Wie ich finde, ein wunderschönes Bild einer glücklichen Familie. Wie unterschiedlich die Kinder aussehen, sehen wir auf der nächsten Seite und natürlich sprechen die Kinder auch unterschiedliche Sprachen, die das "Wir" alle versteht. Im nächsten Kapitel geht es um Vorurteile, die wir schnell abbauen sollten, denn „wir sind vielfältig“ und „das kleine Wir liebt die Vielfalt im Klassenzimmer.“ Sehr gut gefallen mir auch die Streitregeln, denn auch Wir-Kinder streiten mal.
Ein tolles Buch, das gerade in der 1. Klasse das Wir-Gefühl festigt, aber auch zeigt, dass wir uns so akzeptieren müssen, wie wir sind. Uns trösten und loben und damit die Gefühle der anderen erkennen und darauf eingehen. Die Illustrationen zeigen uns genau, was die kurzen Texte aussagen und da die Schrift extra große Buchstaben nutzt, können die Erstklässler das Buch sicher bald lesen.
Dagmar Mägdefrau -
Der Hund von Baskerville
Athur Coban Doyle
Sidney Paget
Hase und Igel
Verlagsempfehlung ab 5./6./7. Klasse
Wie die meisten von uns kenne ich die Geschichten von Sherlock Holmes nur aus Filmen und Fernsehproduktionen. Ich habe nur einige wenige Bücher gelesen. Dieses Buch über den unheimlichen Hund von Baskerville ist in großen Buchstaben gedruckt, verfügt über einige Schwarz-weiß-Zeichnungen und ist auf unter 160 Seiten gekürzt zu lesen.
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Dr. James Mortimer berichtete Holmes von dem Fluch der Baskervilles, einer Sage, die von Hugo Baskerville berichtet. Er war ein skrupelloser Mann, der ein Bauernmädchen mit einer Hundemeute hetzte, der aber selbst von einem „riesenhaften, schwarzen Hund“ getötet wurde. Mortimers Freund Charles Baskerville ist nun ebenfalls auf rätselhafte Weise zu Tode gekommen und neben seiner Leiche wurden Spuren eines großen Hundes gefunden. Der berühmte Detektiv aus der Baker Street in London schickt seinen Freund Dr. Watson nach Baskerville, er soll dem Höllenhund, der dort sein Unwesen treibt, auf die Spur kommen.
Ein klassischer Kriminalfall, der nichts von seiner Spannung eingebüßt hat und der hier gut lesbar aufbereitet wurde. Zu empfehlen für Jugendliche, die sich vor dicken Büchern scheuen oder für Menschen, die sich schnell über diese spannende Geschichte informieren möchten.
Dagmar Mägdefrau -
Klub der seltsamen Kinder
Petra Soukupová
Nikola Logosová
Jungbrunnen
Leseempfehlung ab 9 Jahre
Das Cover gibt schon sehr schön die Art der Illustrationen im Buch wieder, es zeigt uns Milas Vorliebe für Spinnen und andere Tiere und die verlassene Siedlung, in die die Kinder sich aufmachen.
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Mila verliert sich immer wieder in ihre Naturbeobachtungen, sie bezeichnet sich selbst als „seltsam“ und hat manchmal Aussetzer. Peter, der Jüngste der Kinder, kann vor Angst nicht einschlafen und ängstig sich ständig, deshalb möchte er auch nicht an der Klassenfahrt teilnehmen. Katka ist übergewichtig und wird von allen, auch von ihrem älteren Bruder, gemobbt. Sie liest gerne und flüchtet so vor ihrer bitteren Realität. Der gehbehinderte Franta ist oft bösartig. Mit seinem Handy dreht er Videos, die er ungefragt ins Netz stellt. Als Peter beschließt auszureißen, beschließen die drei anderen, ihn zu begleiten. Diese gemeinsame kleine Reise wird für alle zum Abenteuer.
So langsam lernen wir die vier Protagonisten anhand kurzer Episoden kennen. Die Anfangsbuchstaben ihrer Namen zeigen jeweils zu Beginn des Abschnitts aus welcher Sicht der Abschnitt erzählt wird. Das bringt für uns interessante Einblicke in Gefühle und Denkweisen der Kinder. Besonders Peters Ängste fand ich sehr einleuchtend beschrieben, aber auch die „Aussetzer“ von Mila machten so doch Sinn. Frantas Bosheiten, die er oft gar nicht so empfand, hatten dadurch sowas wie eine Erklärung. Katka, die durch ihr ständiges Lesen zur Außenseiterin wurde, freute sich, genau wie die anderen, die der Zufall zusammenbrachte, über die entstehende Freundschaft. Diese Form der Zusammengehörigkeit, des gegenseitigen Aufeinander achtens, war für alle neu und deshalb so schön.
Zu Anfang brauchte es einige Zeit, bis ich so richtig in der Geschichte angekommen war, einige Passagen hätte man sich sparen können. Aber dann hatte ich einen Draht zu diesen seltsamen Kindern, die auf so wenig Verständnis trafen und sich deshalb gegenseitig so wichtig wurden. Die Illustrationen wirkten oft wie Collagen, aber sie hatten immer einen sehr schönen Bezug zur Handlung und passten hervorragend ins Buch. Ich würde allerdings die Leseempfehlung auf 11 Jahre setzten.
Dagmar Mägdefrau