Buchbesprechungen

  • Max will immer küssen

    Max will immer küssen

    Martin Baltscheit

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Hinten im Buch steht „Für meine wunderbaren Kinder“ eine schöne Widmung und ein Buch für ebensolche Kinder.
    Max der Gorilla ist groß, stark und schön und am liebsten will er alle küssen, egal ob Schmetterling oder Krokodil. Alternativ streichelt er oder wiegt in den Schlaf.

    mehr oder weniger lesen

    „Einmal war keiner mehr da“, da will er den küssen und findet einen anderen, weiblichen ? Affen. Da hat er wirklich alles, „mehr braucht er nicht“.
    Ich habe einen Kater Leon und der ist auch ein ganz großer Küsser, deshalb kann ich Max verstehen.

    Das Buch hat sehr wenig Text, große klare Bilder und ist deshalb sicher auch für kleinere Kinder interessant.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wanda Walfisch – dick und rund

    Wanda Walfisch – dick und rund

    Davida Cali

    Sonja Bougaeva

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Da steht die kleine, dicke Wanda in ihrem Badeanzug an Bahn 7 und springt ins Wasser und alle rufen „Wanda Walfisch dick und rund, Wanda Walfisch 100 Pfund“. Wir können uns vorstellen, wie Wanda sich da fühlt. Doch der Schwimmlehrer hat eine tolle Idee.

    mehr oder weniger lesen

    Er rät: „Also, wenn du leicht sein willst, denk Feder“.  Schon unter der verhassten kalten Dusche, denkt Wanda an warmes Wasser und denkt sie sei im Dschungel. Als sie dem Mann begegnet, der ihr Angst macht, denkt Wanda sie sei ein Riese und es klappt. So wird Wanda immer mutiger und am Ende traut sie sich sogar vom Sprungbrett zu springen. Sie denkt einfach „Walfisch“.

    Ein Buch, dass den kleinen Dicken unter uns, zu denen ich mich auch zähle, Mut macht. Mit Selbstvertrauen und einem entsprechenden Auftreten, tritt das Äußere oft in den Hintergrund.

    Dagmar Mägdefrau

  • Irgendwohin oder der Tag, an dem George das Fliegen lernte

    Irgendwohin oder der Tag, an dem George das Fliegen lernte

    Gus Gorden

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Wir lernen Georg Laurent kennen, eine weiße Gans, die die leckersten Kuchen backt und auch sonst im Haushalt alles wunderbar regelt. Alle ihre Freunde, die ihre Speisen probieren, vergleichen sie mit Orten. So erinnert er Apfelstrudel an eine Nacht in Paris. Georg wird immer wieder von den anderen Vögeln aufgefordert mit ihnen dorthin zu reisen.

    mehr oder weniger lesen

    Leider muss Georg dem Bären gestehen, dass er gar nicht fliegen kann und deshalb bisher nicht von der Welt gesehen hat. Denn an dem Tag, als alle fliegen lernte hatte Georg anderes zu tun.
    Pascal ist sofort bereit seinem Freund zu helfen, doch alle Mühe bringt nicht, bis sie einen Heißluftballon bauen und damit um die Welt reisen. Zu letzte finden sie es aber schön wieder zu Hause zu sein.

    Obwohl der Autor Australier ist, wirkt das Buch sehr französisch. Im Einband findet man alte Reisetaschen als Werbung in Englisch und Französisch. Die Bilder sind Collagen aus Zeitschriften und Zeichnungen. Es gibt also viel zu sehen. Die Texte sind kurz und gut verständlich.

    Dagmar Mägefrau  

  • Mucker & Rosine – Die Rache des ollen Fuchses

    Mucker & Rosine – Die Rache des ollen Fuchses

    Kristina Andreas

    Bilder von Barbara Scholz

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Den ersten Band kenne ich bisher noch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich schwer in dieses zweite Buch herein kam. Die Maus Mucker wohnt mit Rosine, dem Kaninchen in einer Hütte im Wald. Die Eule mit dem Turbo (einem Turban) auf dem Kopf ist die Pflegemutter von dem kleinen grünen Drachen, der zuerst nur „kleiner Liebling“ und später Hugo heißt.

    mehr oder weniger lesen

    Die anderen Freunde wohnen in einer Kaffeekanne Molle, der Maulwurf und Berta, die Elefantendame mit der eigenartigen Grammatik. Und dann ist da noch Tante Heidi, die Ordnung und Sauberkeit liebt. Sie bringt einen Staubsauger mit in den Wald, der durch den Zauberbär zu einem Kamikazegerät wird. Ja und dann natürlich noch der olle Fuch. Noch klein gezaubert taucht er wieder im Wald auf.

    Man sieht, es ist viel los im Wald und ich komme nicht immer mit, bei den Entwicklungen, die für mich zu verworren sind. Aber vielleicht können weniger bodenständigere Kinder sich einfach an der schönen Sprache und den vielen Aktionen erfreuen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Nordseedetektive – Das geheimnisvolle Haus am Deich (Band 1)

    Die Nordseedetektive – Das geheimnisvolle Haus am Deich (Band 1)

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Lesealter ab 8 Jahre

    Das ist der erste Band einer ganzen Reihe von Kinderkrimis die wie die „Ostfrieslandkrimis“ von Klaus-Peter Wolf in Norden / Norddeich spielen. Zusammen mit seiner Frau Bettina Göschl hat er eine nette rothaarige Familie erschaffen, die von einem Großonkel eine alte Villa am Deich erbt.
    Die Mama Sarah lernen wir nicht kennen, da sie in der Schweiz in einem Musical einen sprechenden Fliegenpilz spielt. Vater Mick, ein erfolgloser Schriftsteller, ist leider oft auch etwas schwer von Begriff. Dafür sind seine Kinder Lukas und Emma total clever und ideenreich.

    mehr oder weniger lesen

    Da der Großonkel Detektiv war, kann man viel aus seinem Nachlass lernen. Der erste Auftrag, der an Vater Mick geht, ist gleich eine Falle. Die Auftraggeberin stellt sich unter einem falschen Namen vor und lässt nach ihrem Ehemann suchen. Aber eigentlich geht es um Falschgeld. Natürlich lösen die Kinder den Fall, weil der Vater unter falschen Anschuldigungen festgenommen wurde.

    Eine spannende Geschichte, logisch aufgebaut und lehrreich. Durch die Tipps des Großonkels wird erklärt, wie man vorgehen soll und die Fehler macht immer der Vater.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Nordseedetektive – Das Gespensterhotel

    Die Nordseedetektive – Das Gespensterhotel

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Lesempfehlung 8 – 10 Jahre

    Als begeisterte Krimileserin und Fan der Ostfrieslandkrimis war ich gespannt auf diese Kinderbuchserie, die Klaus-Peter Wolf gemeinsam mit seiner Frau Bettina Göschl geschrieben hat. Ich muss sagen, ich bin nicht enttäuscht worden.

    mehr oder weniger lesen

    Schon die Aufmachung des Buches gefällt mir gut, schön gemalte Bilder und hinten die schon aus den Krimis bekannte Karte von Ostfriesland. Hier natürlich in Farbe. Neben der Seitenzahl findet man Muscheln und Seesterne und die Bilder auf den Seiten entsprechen der Beschreibung, was ja nicht immer so ist. Der Krimi ist spannend und stimmig und das ist es, was ich von einer Detektivgeschichte erwarte. Die rothaarigen Geschwister Lukas und Emma werden sicher mit den Detektiv-Utensilien und dem Handbuch ihres verstorbenen Großonkels noch so manchen Fall lösen. Zum Glück haben sie ja auch keine Angst vor Gespenstern und das war für diesen Fall sehr wichtig. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Auf dem Spielplatz ist was looos!

    Auf dem Spielplatz ist was looos!

    Larisa Lauber

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ein „Zieh meine Seiten lang“ Bilderbuch für die ganz Kleinen. Durch das herausziehen der Seiten entstehen immer noch besondere Veränderungen der Spielplatzsituation, da hat die Rutschbahn einen Looping oder Bär und Tiger schaukeln mit.

    mehr oder weniger lesen

    Ein Buch aus dicker Pappe mit niedlichen Kindern und fast realistischen Spielplätzen. Leider harken die Seiten beim wieder reinschieben etwas. Ich hoffe, dass das Buch trotzdem ein paarmal vorlesen durchhält.

    Dagmar Mägdefrau

  • Auf dem Bauernhof – Mein allererstes Wimmelbuch

    Auf dem Bauernhof – Mein allererstes Wimmelbuch

    M. Weiling-Bäcker

    esslinger

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    In dem Pappbuch stecken sieben Seiten voll Leben auf dem Bauernhof. Die Texte sind ganz kurz und können auch gut weggelassen werden. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken. Tiere, viele agierende Personen und Situationen über die es viel zu erzählen gibt. Man kann das Buch sicher viele Male ansehen und wird immer wieder Neues entdecken.

    mehr oder weniger lesen

    Die Bilder sind groß genug, damit auch wirklich Zweijährige alles gut erkennen können. Und als zusätzliche Aufgabe gilt es immer den Teddy von Pia zu finden. Er ist nicht immer leicht zu finden und es gibt wieder eine neue Geschichte, zu überlegen, was er da wieder macht.

    Zuerst wird man sicher dem Kind alles zeigen, später kann das Kind uns das Buch erklären und immer wieder neue Ideen zu den Bildern entwickeln. Ein Buch, das uns lange begleiten wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tschiep

    Tschiep

    Martin Baltscheit

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Tschiep, der kleine runde Vogel kommt zunächst zu den Fröschen. Doch diese machen nicht Tschiep, wie er, sondern quak. Da macht der Vogel etwas verrücktes und sagt auch „quak“.

    mehr oder weniger lesen

    Und die Vögel antworten mit Tschiep. Da taucht ein Hund auf und sein Wuff wird ebenfalls übernommen, um damit die Katze zu verjagen. Später führt er einem einsilbigen I – ah Esel seine neuen Wörter vor und findet am Ende heim zu seiner Mutter.
    Der kleine Vogel lernt seine Welt und die anderen Tiere mit ihren Sprachen kennen und traut sich da mitzureden.

    Ein schön gemaltes Bilderbuch mit vielen Eindrücken.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hör hin! Was ist das? – Wilde Tiere

    Hör hin! Was ist das? – Wilde Tiere

    Hans-Günther Döring

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Vor mir liegt ein Bilderbuch mit festen Seiten aus Pappe, wellenförmige Reiter bilden die besprochenen Tiere ab. Zunächst zeigt es uns den Elefanten, weiter geht es mit Affe, Robbe, Papagei und zuletzt der Wolf. Also nicht ganz die Auswahl, die wir kennen. Auf jeder Seite ein Zweizeiler und ein Knopf zum Abspielen der entsprechenden Tierstimme.

    mehr oder weniger lesen

    Die Bilder sind etwas niedlicher als das Original, aber doch richtige Tiere, ohne Kleidung und Vermenschlichung.

    Wenn ich Kindern, die ich nicht kenne, etwas vorlese, ist besonders, wenn die Konzentration noch nicht so groß ist, ein Buch mit Geräuschen eine schöne  Sache. Ich finde, es ist wichtig, die Kinder für Bücher zu interessieren und es macht den Kindern einfach Spaß, wenn noch zusätzlich etwas geschieht. Die Stimmen wirken auf mich sehr real, da hat man natürlich wieder einen schönen Ansatzpunkt, wer kann auch so tröten oder schreien?

    Das Bilderbuch ist sehr gut erstellt und das Vorlesen bringt sicher viel Spaß und ganz nebenbei kann man noch was über die Tiere lernen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Sommer in Sommerby

    Der Sommer in Sommerby

    Kirsten Boie

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Ein Buch das alles hat, was ein Buch für dieses Lesealter haben muss. Da die Mutter in New York einen Unfall hatte, fliegt der Vater sofort dort hin. Die Kinder werden zu ihrer Oma Inge gebracht. Nur Martha kann sich noch dunkel an diese Oma erinnern, ihre kleinen Brüder Mats und Mikkel kennen sie gar nicht. Sie wohnt auf einer wunderschönen Landzunge an der Ostsee, zu erreichen ist sie nur über das Wasser oder über eine Kuhweide ohne Weg.

    mehr oder weniger lesen

    Ziemlich schroff ist die Oma zu dem Kindern, aber sie erzählt auch von Mama, als sie noch ein Kind war. Zum Zwist zwischen Oma und den Eltern war es gekommen, weil sie die Oma gedrängt haben ihr Haus zu verkaufen. Dort sollte ein Einkaufszentrum entstehen. Beide Eltern sind wohl in der Finanzbranche und haben damals nur den großen Gewinn gesehen. Auch mit dem Bewohnern von Sommerby hat Oma ihre Probleme, auch die sind noch böse, weil sie auf die vielen Chancen verzichten mussten.

    Die Oma wohnt in ihrem Reetdachhaus und  kocht Marmelade, die sie an Touristen verkauft. Am Abend macht sie den Kindern Kartoffeln und Mikkel sucht die Eier dazu im Hühnerstall. Richtig beschaulich. Aber ein Mann schleicht sich mit dem Kanu an und möchte die Oma so erschrecken, dass sie ihr Haus doch noch verkauft. So kommt es besonders für Martha zu einigen abenteuerlichen Erlebnissen.
    Martha leidet aber zunächst sehr darunter, dass die Oma weder W-Lan noch Internet, ja nicht einmal ein Fernsehen hat. Aber dann entdeckt sie die alten Bücher ihrer Mutter. Mit der Zeit muss sie auch nicht immer alles per WhatsApp weiterleiten. Es macht ihr viel mehr Spaß das Boot zu lenken und manches muss die reiche Freundin gar nicht wissen.

    Mir hat das Lesen dieses Buches viel Freude gemacht, es zeigt, dass unsere moderne Welt nicht immer die Bessere ist und dass Geld nicht immer das einzig Wichtige ist auf unserer Welt. Ja und diese Welt ist in Sommerby noch ein wenig heil, nicht immer und nicht alles, aber es würde uns allen gut tun, dort einen Sommer zu verbringen.

    Ein wundervolles Buch für den nächsten Sommer.

    Dagmar Mägdefrau

  • Schneeriese

    Schneeriese

    Susann Kreller

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2015 in der Kategorie Jugendbuch

    Ich habe ein wenig gebraucht, um aus der traurigen Stimmung des Buches wieder in den Alltag zu finden.
    Da sind Adrian, der 14-jährige, einsneunzig große Junge und Stella Maraun, das Nachbarmädchen, ein Leben lang befreundet. Die Familien feiern Weihnachten zusammen und man kann immer über die Terrassen in das Nachbarhaus.

    mehr oder weniger lesen

    Stella tröstet Adrian über seine Größe indem sie immer wieder riesige Sachen findet, Tunnel, Berge oder Körperteile, die sie Adrian „mitbringt“.

    In ein Haus in der Nachbarschaft , das Dreitodenhaus genannt wird, weil es dort drei Todesfälle gab, zieht eine Georgische Familie ein. Eigentlich wollen die beiden Freunde nur ausspionieren, was dort geschieht, aber Stella verliebt sich in den Sohn Dato. Damit beginnt die traurige Zeit für Adrian. Selbst das Zeichnen will ihm nicht mehr gelingen und die fertigen Bilder werden von ihm zerrissen. Seine Mutter möchte, da sie sehr unter ihrer Größe leidet, dass Adrian eine Hormontherapie macht. Das führt zum Streit zwischen den beiden. Der Vater, viel beruflich unterwegs, hält sich meist raus.

    Nur Stellas Großmutter, Misses Elderly, versucht Adrian zu helfen. Leider führt ihr Rat, endlich zu sprechen, zur Katastrophe.

    Adrians Hilflosigkeit, seine Verlassenheit gehen mir als Leser unter die Haut. Der Schneeriese, der sich so klein fühlt und der immer an seiner Größe gemessen wird, erlebt hier das Ende seiner Kindheit. Ganz nebenher erfahren wir aber auch einiges über Georgien und seine Familienfehden, die die Leute zur Flucht in den Westen getrieben haben.

    Dagmar Mägdefrau


    Zurück bleibt bei mir nach dem Lesen die Frage, ob die Zielgruppe mit diesem Buch zurecht kommt: eine abstruse Geschichte mit zum Teil schwierig gewählten Formulierungen und eben solchem Satzbau. Der Verlauf ist schwer nachvollziehbar und bietet für die jugendlichen LeserInnen nur mit Mühe die Möglichkeit sich kontinuierlich einzulassen, zum Miterleben, Nachempfinden oder gar zur Identifikation.

    Annette Heine