Buchbesprechungen

  • Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka  

    Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka  

    Bernadette

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon oft habe ich von dieser anrührenden Geschichte gelesen und hier wird sie in wundervollen Bildern dargestellt. Das Titelbild zeigt einen Mann, der einem Mädchen im Park eine Karte reicht, die Mutter steht daneben und schaut zu. 
    Ein Schriftsteller sitzt an seinem Schreibtisch und hat schon vieles Blätter vollgeschrieben, die Landschaft um ihn herum besteht aus vielen Orten und Landschaften.
    mehr oder weniger lesen
    Franz geht an einem kühlen Frühlingsmorgen in den Park und begegnet einem Mädchen mit Puppe.  Die Menschen tragen die Kleidung der Jahrhundertwende. 
    Danach lernen wir Franz Zimmer kennen und erfahren, dass er eine Sammlung Postkarten hat. Als Franz wieder in den Park geht, findet er das Mädchen Saskia völlig aufgelöst, denn sie hat ihre Puppe Püppi verloren. Da erzählt Franz ihr, dass er Püppi in den Zug habe steigen sehen. Am Bildrand sehen wir sie mit ihrem Koffer. In seinem Zimmer sucht Franz eine Postkarte heraus und schreibt sie im Namen von Püppi aus Paris. Saskia ist glücklich, als sie die Karte bekommt. Das Bild zeigt typische Pariser Gebäude und jetzt ist die Kleidung passend für die 1920er Jahre. Die nächste Karte kommt aus Venedig und das Bild zeigt den Markusplatz mit untergehender Sonne. Püppi ist noch lange Zeit in fernen Ländern unterwegs, aber Saskia wünscht sich ihre Püppi zurück. Aber Franz weiß nicht, was er tun soll, und ist auch betrübt. So kommt der Herbst und Franz kauft eine andere Puppe, die er dem Mädchen schenkt. Doch die bemängelt, dass diese Puppe nicht ihr Püppi sei. Aber Franz kann sie überzeugen und so freut sich die Mutter, dass ihr Kind glücklich ist.
    Da auch immer von Franz berichtet wird, ist klar, dass sein Gesundheitszustand sich verschlechtert und so sagt die Mutter am Ende „Franz ist jetzt woanders.“
    Ein melancholisches Buch, das ich nicht sehr geeignet für Kinder finde, aber Erwachsene, vielleicht Kafka-Fans, werden ihre Freude an der schönen Geschichte und den zarten Bildern haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Geschichte von Sankt Martin 

    Die Geschichte von Sankt Martin 

    Antoinette Lühmann

    Daniele Fabbri

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre


    Auf dem Cover sind Sankt Martin und der Bettler zu sehen, der Titel und Teile der Kleidung sind in glänzendem Rotgold gedruckt.
    Das Buch beginnt mit der biblischen Erschaffung der Welt durch Gott. Ein Teil der Menschen, die Gott schuf, achteten auch auf Pflanzen und Tiere. Ein solcher Mensch war Martin von Tour.

    mehr oder weniger lesen
    Schon als Kind bestaunt Martin die Welt und bewundert, wie alles so gut zusammenpasst. Stellt aber die Frage, wer das so geschaffen hat. Ein Priester erzählt ihm von Gott und seiner Liebe. Da Martins Vater Soldat war, muss auch er Soldat werden, obwohl er keine Waffen tragen und den Menschen lieber von Gott erzählen wollte. An einem kalten Winterabend treffen die Soldaten auf den Bettler und Martin möchte helfen, doch seine Kameraden schütteln nur die Köpfe über ihn. Aber Martin hilft, indem er seinen Mantel mit dem Bettler teilt. In seinem Traum erscheint ihm Jesus mit der verschenkten Mantelhälfte und als er dem Priester davon erzählt, rät der ihm zur Taufe. Nach seiner Militärzeit wollte Martin aufs Land ziehen und noch mehr über Gott und die Schöpfung erfahren. Doch es kamen immer mehr Menschen zu ihm und so wurde das Haus zum Kloster. Später sollte Martin Bischof werden, doch er versteckte sich zunächst und die Gänse verrieten ihn, so wurde er doch Bischof und die Gänse kommen noch heute in die Pfanne am Martinstag. Das letzte Bild zeigt die Kinder mit ihren Laternen.
    Das Buch enthält viele christliche Elemente und berichtet über das Leben des Heiligen in Bezug auf seinen Gottesglauben.
    Die Illustrationen erläutern die Geschichte sehr schön, den Text find ich für 3-jährige zu schwierig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Behalte das für dich!

    Behalte das für dich!

    Tom Ryan

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    In dem kleinen Ort Camera Cove öffnet sich nach dem Schulabschluss endlich die Welt für die Jugendlichen, die es kaum erwarten können, der verschlafenen Kleinstadt zu entfliehen. Doch für Mac ist das nicht so einfach. Erst ein Jahr ist vergangen, seit die Stadt vom sogenannten 'Katalog-Killer' heimgesucht wurde. 
    mehr oder weniger lesen
    Eines der vier Opfer war Macs bester Freund Connor. Seit ihrer Kindheit waren Mac, Connor, Ben, Doris und Carrie unzertrennlich, doch nach Connors Tod zerbrach die Freundschaft. Nur Mac scheint nicht loslassen zu können.  
    Ein sehr spannender Thriller, der in der Mitte ein ziemliches Plateau hat, das im Nachhinein aber Sinn ergibt. Das Ende hat mich so beeindruckt, dass ich es zweimal lesen musste – es war unglaublich und gleichzeitig vollkommen logisch. Es bleiben keine Fragen offen, und alle Handlungsstränge werden zufriedenstellend zusammengeführt. Ich fand es sehr gut, dass Macs Perspektive fortlaufend zeigt, was dieser Verlust des besten Freundes mit ihm gemacht hat und wie sehr er diesen Freund dadurch idealisiert hat. Besonders gelungen fand ich, wie die Erzählung aus Macs Perspektive fortlaufend zeigt, wie sehr ihn der Verlust seines besten Freundes geprägt hat und wie er diesen Freund idealisiert. Das eröffnet neue Fragen, nicht nur nach der Identität des Täters, sondern auch nach Freundschaft und dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Von Anfang an wird großer Wert auf Details gelegt, die sich am Ende perfekt in das Gesamtbild fügen, ohne dabei offensichtliche Hinweise zu sein. Dieser spannende Jugendthriller beleuchtet nicht nur das Böse im Menschen, sondern auch Themen wie Liebe, Freundschaft und die Zukunft.
    Auch wenn der Mittelteil etwas stagnieren mag – dranbleiben lohnt sich!

    Raphaela Brosseron

    Camera Cove ist ein kleiner Ort an der Ostküste und die meisten jungen Menschen wollen schnellstens dort weg. Vor Jahren bauten einige junge Familien auf dem Gelände eines alten Bauernhofes, so kommt es, dass Mac Bell, der Erzähler dieser Geschichte, mit Connor, Ben, Doris und Carrie seine Kindheit und Jugend dort verbringt.Nun sind alle achtzehn und haben ihren Abschluss. Doch einer aus der Freundesgruppe wurde im letzten Jahr ermordet. Connor ist das letzte Opfer eines Serienmörders und da seither keine weiteren Morde geschahen, geht man davon aus, dass der Mörder von Außerhalb kam und weitergezogen ist. Aber Mac lässt der der Verlust seines besten Freundes keine Ruhe und als er dann noch einen Zettel findet, indem der Freund ihn um Hilfe bittet, ist für ihn klar, dass er weiter ermitteln muss.
    Das Mac homosexuell ist, wird im Ort offen kommuniziert und ist auch kein Problem, weder bei der Familie noch bei den Freunden. Schön, wenn alles so vorurteilsfrei verläuft, wie hier. Mac verfolgt im Laufe der Geschichte immer andere Theorien und so kommt es für mich am Ende zu einer überraschenden Wendung. Allerdings wird durch dieses ständige Wiederaufnehmen neuer Spuren die Erzählung im mittleren Teil etwas zäh. Ich hätte mir da etwas mehr Spannung und Dynamik gewünscht. Zum Schluss kommt dann nochmal mehr Spannung auf und, wie bereits erwähnt, ergibt das ein unerwartetes Ende.

    Dagmar Mägdefrau

  • Unlock my heart – Golden Heights

    Unlock my heart – Golden Heights

    Saskia Louis

    Ravensburger

    Golden Heights

    Verlagsempfehlung ab 16 Jahre

    Lexie und ihr Bruder Ty haben eine kriminelle Vergangenheit und finanzielle Probleme hinter sich. Obwohl Lexie mittlerweile studiert, bleibt sie den illegalen Geldbeschaffungen in einem Maße treu, das sie moralisch noch vertreten kann. Sie fälscht Ausweise und nimmt kleinere Aufträge an, solange die Bezahlung stimmt. 
    mehr oder weniger lesen
    Logan Max hingegen, Nachkomme des Max-Imperiums, hat ganz andere Sorgen. Er hat sich ein Image als arroganter Schnösel aufgebaut, doch für einen bestimmten Auftrag braucht er Lexies spezielle Fähigkeiten – Schloss knacken war nie sein Ding. Lexie sagt nicht aus Sympathie zu, sondern weil sie zufällig dringend eine große Summe Geld braucht.
    Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön gestaltet und passen perfekt zur elitären Hitze von Golden Heights. Die Konstellation „Bad Girl - Rich Boy“ ist erfrischend und mal was anderes. Leider wird die Geschichte zwischendurch mit den üblichen Romance-Klischees gespickt. Es ist jedoch spürbar, dass die Geschichte mehr in die erwachsene Richtung geht, besonders die „Spice“-Szenen zeigen, dass sie als „New Adult“ ausgerichtet ist.
    Die Exposition wirkt allerdings sehr konstruiert. Beide Protagonist*innen starten aus abwechselnder Ich-Perspektive und die Selbstzuschreibungen sowie unnatürlichen Dialoge mit Freunden sollen ihre Charaktere vermitteln, was jedoch gewollt und wenig organisch wirkt. Lexie hat zudem starke „Pick-Me“-Vibes und betont, wie anders sie im Vergleich zu anderen Frauen ist. Zwar wird versucht dagegen zu steuern, als Lexies Freundin ihr bezüglich eines Treffen mit Logan sagt “du weißt gar nicht wie viele Studentinnen dir gerade die Augen auskratzen wollen” und Lexie daraufhin einen moralisierenden Monolog im Kopf hält, das Frauen ja zusammenhalten sollten, aber naja. Stattdessen hätte ich es besser gefunden, die Story grundlegend zu überarbeiten, anstatt die Figuren zwanghaft mit Witzen oder Monologen auszustatten.
    Interessant fand ich jedoch, dass Lexie es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Dies brachte mich dazu, ihre Zuverlässigkeit als Erzählerin infrage zu stellen, besonders als die Geschichte am Ende in einen Kriminalfall mündet. Die Spannung bleibt auf jeden Fall erhalten, aber die unnatürlichen Dialoge und Gegebenheiten machten das Lesen manchmal unangenehm, weshalb ich länger gebraucht habe, das Buch zu beenden.
    Ich bin gespannt, wie die Dynamik im zweiten Teil ist, wenn ein anderes Pärchen im Fokus steht.

    Raphaela Brosseron
  • Dieser Tag ist schwer, denkt der Bär

    Dieser Tag ist schwer, denkt der Bär

    Duncan Beedie

    DK

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Oh weh, der verdreckte Bär auf dem Cover hat schon einen Verband um den Kopf und er steht wohl im Regen, wenn die Tropfen auch silbern glänzen.
    Da startet der Bär gut gelaunt in den Tag und macht sich auf, Feuerholz zu suchen, denn er ist beim Waldfest für das Lagerfeuer zuständig. Doch schon beim ersten Holzstück, das er findet, hat er einen Splitter in der Pfote.
    mehr oder weniger lesen
    Bald darauf trifft ihn ein Baum, den der Biber gefällt hat, am Kopf. Als Entschuldigung bekommt er vom Biber Holz geschenkt. Als er damit loszieht, fängt es an zu regnen und der Bär landet dann noch in einer Matschpfütze. „Dieser Tag ist schwer für Bär“ steht auf der Doppelseite, die nur die Augenpartie des Bärengesichts zeigt. Als er Frosch seine Probleme schildert, weiß der ihn zu trösten und am Ende wird es ein tolles Fest.
    Ich kann voll und ganz nachfühlen, wie es dem Bär geht. Haben wir nicht alle mal so schwere Tage? Aber es ist auch sehr schön zu lesen, wie der Frosch alles relativiert und der Bär begreift, dass sich nicht alle gegen ihn verschworen haben.
    Die Illustrationen sind sehr einfache Bilder, teilweise nur Ausschnitte, und zeigen doch ganz genau, wie der Bär sich fühlt. Der Text ist kurz und gut verständlich. Ich denke, die Kinder werden mit dem Bär fühlen und sich freuen, dass die Geschichte ein gutes Ende hat.

    Dagmar Mägdefrau


  • Toni & Lou – Wir teilen mit unseren Freunden

    Toni & Lou – Wir teilen mit unseren Freunden

    Jonny Lambert

    DK

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Auf dem Cover des Pappbilderbuches sind der große Bär Toni und der kleine türkise Vogel Lou und viele andere Tiere zu sehen. 
    So langsam kommt der Winter und die Tiere müssen Nahrung für die kalte Zeit suchen. Toni muss noch ganz viel für seinen Winterschlaf essen und so macht er sich auf und sammelt alles, was er kriegen kann.
    mehr oder weniger lesen
    Lou bittet ihn, nicht alles zu nehmen, doch Toni hört nicht auf sie. Auch die Warnung, dass die anderen hungern müssen, fruchtet nicht bei dem Bären, er hat die Arme voller Beeren, die er mit in seine Höhle nimmt. Als über Nacht Schnee fällt, sucht Toni nach Lou und kann sie nicht finden, doch er hat eine Idee.
    Zum Schluss feiern alle Tiere zusammen, denn Toni hat gelernt, dass Freunde teilen.
    Eine einfache kleine Geschichte, die zeigt, dass Freunde so wichtig sind, wichtiger als ein Berg Futter. Auch Kinder teilen Leckereien nicht gerne und wenn auch kein Freund hungern muss, lernen sie hier doch, was Freundschaft bedeutet.

    Dagmar Mägdefrau
  • Das Klugscheisserchen

    Das Klugscheisserchen

    Marc-Uwe Kling

    Astrid Henn

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Da steht er mit verschränkten Armen, das kleine türkise Klugscheisserchen mit runder Brille.
    Wer kennt ihn nicht oder ist selbst einer? Heute gibt es Rote Beet und Theo und Tina finden, sie könne besser Eklige Beete heißen, da werden viele Kinder zustimmen.
    mehr oder weniger lesen
    Zum Glück hat Mama ein Einsehen und holt das Toastbrot raus, damit Tina Brote schmieren kann. Dann gehen die Kinder auf den verbotenen Dachboden spielen. Die beiden sind Piraten und sie sind völlig in ihr Spiel vertieft, als sie eine Stimme aus einer Kiste hören. So finden sie den kleinen türkisen Kerl, der sich selbst als Klugscheisserchen vorstellt. Er behauptet, nur Klugscheisser könnten ihn sehen und weil die Kinder zu dieser Gattung gehören, sehen sie ihn. Da Papa ein noch viel größerer Klugscheisser ist, geht die Wette, ob er das Klugscheisserchen wohl sehen könnte.
    Gibt es denn wirklich in dieser kleinen Familie noch mehr Leute, die alles besser wissen und die anderen mit ihrem Wissen nerven, weil sie sie immer wieder verbessern müssen?
    Wortwitz und lustige Illustrationen machen dieses Buch zu einem echten Spaßerlebnis. Ich habe beim Lesen einige Male laut gelacht, wenn ich mir die Situation so vorstelle. Bücher von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn sind einfach immer voller Humor und den Tipp, dass man ein Buch von vorne lesen soll, gibt uns das Klugscheisserchen auf der Buchrückseite.

    Dagmar Mägdefrau
  • Radieschen von unten – Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder

    Radieschen von unten – Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder

    Katharina von der Gathe

    Anke Kuhl

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2024 (Kategorie: Sachbuch)

    Buch des Monats der Jury der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur im November 2023

    Sieger "Wissenschaftsbuch des Jahres 2024" (Kategorie: Juniorwissen

    Dieses mehrfach prämierte Sachbuch zeigt ein Kind, das Radieschen gießt, und darunter sehen wir ein menschliches Skelett. So ist der Titel sehr gut ins Bild gesetzt.Es gibt ein Lesebändchen (das finde ich immer toll), ein Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort und dann geht es los mit dem Kapitel „Wenn das Leben aufhört“. 
    mehr oder weniger lesen
    Kleine Bilder zeigen die unterschiedlichsten Sachen, Schweinehälften, einen blutenden Igel, Halloweengestalten und ein Kind stellt die Frage „Kannst du schweigen wie ein Grab?“ Danach werden verschiedene Lebewesen nach Lebenserwartung aufsteigend abgebildet. Auf der nächsten Seite geht es mit der ganz langlebigen Riesenschildkröte weiter, danach kommt noch der Riesenschwamm mit einer Lebenserwartung von 10.000 Jahren. Kleine Bilder zeigen verschiedene Todesarten, wie z.B. vom Hai gefressen werden. 
    Der Alten-Krankenpfleger Tobi berichtet in einem kleinen Interview von seinem Beruf. Danach kommt eine meiner liebsten Seiten, überschrieben mit „Da lachst du dich kaputt!“ gibt es Witze. Das nächste Kapitel „Wie geht sterben?“ befasst sich mit dem Vorgang des Sterbens und Martin, der Bestatter, berichtet hier von seiner Arbeit. Auch die Angst vor dem Tod spielt eine Rolle ebenso wie die Rituale der Hinterbliebenen. Übers „Abschied nehmen“ erzählt uns der Sterbebegleiter Karl. Danach geht es um die Bestattung - Uli, der Friedhofsgärtner, kann uns hierüber etwas erzählen.
    Die Mischung von Sachbuch, Interviews, Witzen und skurrilen, aber gut erklärenden Illustrationen macht diese Buch zu einem wahren Schatz. Hier gibt es wohl kein Thema, das die Autorin ausgespart hat, und auch Gefühle nehmen einen großen Platz ein.
    Neugierige Kinder sollten auch zum Thema Tod Antworten bekommen und die bietet ihnen diese großartige Buch.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das kleine Wir in der Schule

    Das kleine Wir in der Schule

    Daniela Kunkel

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nachdem „Das kleine Wir“ in der Kita angesiedelt ist, kommt es nun in die Schule. Glücklich strahlt es vom Cover und die Kinder laufen fröhlich vorneweg, mittendrin eines im Rollstuhl. 
    Zunächst sehen wir das Foto der Wolkenklasse, alle Kinder werden namentlich erwähnt und Frau Wasily, die Lehrerin, ist auch dabei. Aber wenn man ganz genau hinschaut, entdeckt man auch das Wir.
    mehr oder weniger lesen
    In kleinen Bilder lernen wir das Wir näher kennen. Und erfahren, dass es im Herzen wohnt. Die nächsten Seiten beschreiben den Schulalltag der Erstklässler und immer ist das Wir dabei. 
    Als Lars den Ball fangen soll, popelt er gerade in der Nase und wird deshalb als „Popelliese“ beschimpft. Alle lachen über ihn und schon wird die Welt grauer und das Wir ist fort.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit Erstklässlern diese Buch liest, und damit sehr schön bildlich klar wird, wie wichtig dieses Wir für eine Klasse ist. Die Illustration des Buches mit der Fröhlichkeit, der grauen Zeit und der Suchen nach dem Wir, aber auch das Wiederfinden und Pflegen des kleinen grünen Kerls lehrt die Kindern, wie wichtig so ein Wir für eine Gemeinschaft ist.
    Tolles Buch, besonders zum Schulstart!

    Dagmar Mägdefrau

  • Das kleine Wir

    Das kleine Wir

    Das kleine Wir

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Das Buch ist im Großformat gedruckt und deshalb besonders gut geeignet für das Vorlesen in Gruppen. Das wuschelige grüne „Wir“ ist so groß, dass der Kopf nicht mit aufs Cover passt. Man sieht die dünnen Beine, die in roten Stiefeln stecken und zwei Kinder, die es an der Hand hält. 
    mehr oder weniger lesen
    Auf der ersten Seite winkt das Wir und ruft uns „Hallo“ zu. Neben ihm sehen wir ein Herz, das ihm wohl als Haus dient. „Ein WIR entsteht überall dort, wo sich Menschen mögen“ 
    So sehen wir seinen Schatten, den zwei befreundete Kinder erzeugen. Es umarmt die Kinder fest, dann meint es das Wir vielleicht zu gut. Auf den anderen kleinen Bildern kann man aber sehen, was das Wir noch bewirkt, und auf den nächsten Seiten gibt es auch noch viele schöne „Wir-Momente“. Doch dann gibt es Streit, viele Schimpfworte sind in der Sprechblase zu sehen. „Ohne das WIR ist der Himmel (und die Illustrationen) grau."
    Wie die Kinder es schaffen, dass das Wir wieder auftaucht, könnt ihr selbst in dem schönen Buch nachlesen.
    Ein beeindruckendes Buch, mit dem schon kleine Kita-Kinder auf eine schöne Weise lernen, wie wichtig es ist, Freunde zu haben, zusammenzuhalten und sich nicht zu streiten. Die Illustrationen machen ganz klar, wie sich die Kinder und das Wir im Laufe der Geschichte fühlen. Da erleben die Kleinen den Kita-Alltag, den sie kennen und lernen dabei ein ganz neues Wesen kennen.

    Dagmar Mägdefrau

  • T-Rex World – Bitte nicht fressen – Band 1

    T-Rex World – Bitte nicht fressen – Band 1

    Jochen Till

    Raimund Frey

    Coppenrath

    T-Rex World

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Ich denke alle Kinder, die in die Schule kommen, wollen gerne lesen lernen, aber nicht immer geht das so reibungslos von statten, wie die Kinder (Lehrer und Eltern) sich dies wünschen. Da helfen Bücher mit Großbuchstaben und vielen Bildern, wie dieser erste Teil von T-Rex-World (warum der Titel englisch lauten muss, verstehe ich nicht). 
    mehr oder weniger lesen
    Schon auf dem Cover kann man die jungen Dinosaurier sehen, die sich im Buch anfreunden. 
    Im ersten Kapitel schlüpft ein T-Rex aus dem Ei. Die Eltern sind begeistert und nennen ihn „Boing“, weil dieses Geräusch entsteht, wenn der Kleine sich am Fuß des erwachsenen Tieres stößt. Nach diesem ersten, kurzen Kapitel können wir einen kleinen Sachbuchtext zum T-Rex lesen oder überspringen. Denn im nächsten Kapitel zieht das hungrige Jungtier los, um zu fressen. Papas Rat lautet, „Du musst nur alle anbrüllen und fressen, die kleiner sind als du.“
    Auch hier folgt wieder ein Sachtext über das, was der T-Rex frisst. Als Boing ein kleines Triceratops-Mädchen trifft, überlegt er, ob er sie fressen kann, doch sie bietet ihm ihre Freundschaft an und rät ihm, Grünes zu fressen.
    Meine Enkel hat die heiße Dinosaurier-Phase schon hinter sich, aber so ein Buch wird sicher sein Interesse erwecken. Die Abenteuer um Freundschaft und die Informationen zu den Tieren gefällt mir als Mischung sehr gut. Ich glaube, damit werden besonders die Jungen angesprochen, die ja auch gerne Sachbücher lesen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Grolltroll…jetzt reicht’s! – Band 6

    Der Grolltroll…jetzt reicht’s! – Band 6

    Barbara van den Speulhof

    Stephan Pricken

    Coppenrath by aprilkind

    Der Grolltroll

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem roten Cover sehen wir den kleinen, blauen Troll, der sich wieder schrecklich aufregt. Der Qual kommt ihm aus den Ohren und so wird er wieder einmal zum Grolltroll.
    Das Buch beginnt, wie alle seine Vorgänger, mit der Wegbeschreibung zum Grolltollhaus. Das ist im Laufe der Zeit auch immer schöner geworden.
    mehr oder weniger lesen
    Der Groll lädt seine Freunde ein, denn er „weiß, was wir jetzt machen!“ Er zeigt ihnen ein Poster von einem Waldspielplatz, der hinter dem Wald sein soll. „Superduperaarmschön!“ finden die den wirklich gut ausgestatteten Spielplatz. Hier sind auch schon andere Tiere, die die Geräte benutzen. Aber immer, wenn der Grolltroll und seine Freunde etwas ausprobieren wollen, kommt die Katze mit ihren Freunden und will ausgerechnet auch dort spielen. Obwohl der Grolltroll spürt, dass sich in seinem Bauch etwas zusammenbraut, kann er seinen Groll immer noch im Zaum halten. Doch als die Katze dann das Schlauchboot kaputt macht und die Freunde sich weh getan haben, spricht der Troll ein Machtwort, denn nun reicht's ihm.
    Nicht immer gelingt es bei so vielen Bänden immer wieder neue Themen zu finden, die zur Hauptfigur passen, aber hier geht es wieder um eine Situation, die jedem Kind vertraut ist und wo es den Ärger nachempfinden kann. Ja, und da muss man auch mal was sagen, da kann man sich nicht zusammennehmen und alles so ungerecht geschehen lassen.
    Auch hier vertragen sich alle wieder und am Ende saust die gesamte Tierschar die Rutsche runter.
    Gelungen ist nicht nur die Geschichte mit ihren gut gewählten Worten, gelungen sind auch wieder die Illustrationen mit dem Grolltroll, der uns im Laufe der Jahre auch zum Freund wurde.

    Dagmar Mägdefrau