Buchbesprechungen

  • Mit Monstern ist gut Kuchen essen

    Mit Monstern ist gut Kuchen essen

    Rocio Bonilla

    Jumbo

    Leseempfehlung ab 5 Jahre

    „Du wirst dich bestimmt wundern, wie wir in diese brenzlige Situation geraten sind.“ So beginnt das Buch und auf dem Cover sehen wir die Zwillinge Theodora und ihre Schwester, die uns diese Geschichte erzählt. Die beiden klammern sich ängstlich aneinander und man hört förmlich, wie ihre Zähne klappern.
    Zunächst stellen sich die beiden uns vor und wir erfahren einiges über sie und ihre Leidenschaft für Kuchen backen.
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    Samstag sieht man die beiden Hand in Hand auf dem Markt beim Einkaufen. Sie kennen die Händler und die die beiden Mädchen. Doch dann rollt Doras Ball unter einen Stand und als sie hinterherkrabbeln, sehen sie mit Entsetzten, dass unter dem Kleid der Marktfrau ein „grüner Schwanz voller Schuppen“ hervorschaute. Beide laufen panisch davon. Als sie mutig wieder zurückkamen, schauten sie sich die Marktleute genauer an und müssen feststellen, dass alle Monster sind. Schreiend laufen sie nach Hause. Dort suchen sie im Internet nach den Wesen, die sie gesehen haben. Und wir können eine Seite herausklappen, die sachbuchartige Bilder und Informationen zeigt. 
    Aufgrund ihrer Recherche wissen die Zwillinge, dass diese Monster Kuchen mögen, und das ist die Lösung für die beiden. Denn Kuchen backen ist ja ihr liebstes Hobby.
    Neben der witzigen, aber auch gruseligen Geschichte, sind die großformatigen Illustrationen das Tollste an diesem Buch. Vielleicht sind die Mädchen ein wenig zu niedlich und klein dargestellt, aber vielleicht ist gerade dieser Gegensatz zu den Monstern das Besondere.
    Ein fantastische Geschichte und ich werde bei meinem nächsten Marktbesuch vorsichtig hinter die Stände schauen, wenn ich mich traue.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hilfst du mir, Eichhörnchen?

    Hilfst du mir, Eichhörnchen?

    Susanne Isern

    Rocio Bonilla

    Jumbo

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander lautet der Untertitel und auf dem Cover tanzen einige fröhliche Kinder über eine Wiese. 
    Marie ist im Wald unterwegs, um Pilze zu sammeln, da gerät sie mit ihrem Fuß in eine Blechdose, zum Glück können sie die kleinen Waldtiere befreien.
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    Mit dieser kurzen Geschichte startet das Buch. Zu sehen ist Marie, deren Fuß in der Dose steckt, viele Tiere schauen neugierig nach ihr. Da gibt es einiges zu entdecken. Weiter geht es mit Maries jüngerem Bruder Jonas, der sich gerne in Maries Zimmer aufhält, wenn sie weg ist. Am Strand zeigt Jonas einem Mädchen, das seine Sprache nicht versteht, einen Purzelbaum. Auf dem Bild sieht man ihn mit ausgebreiteten Armen auf einem Sandberg stehen, zwischen den Halmen schauen Möwen zu und eine riesige Sandburg kann man auch bewundern.
    Weiter geht es mit Naim, die zwar Toni nicht versteht, aber doch erfährt, dass er traurig ist, weil seine Großeltern weggezogen sind. Viele Kinder sind auf dem Spielplatz und Toni sitzt zusammengekauert auf seinem Ball. Toni hilft dem Nachbarmädchen, bei dem es einen Wasserschaden gab, und versorgt es mit frischen Muffins.
    So setzen sich die kleinen Geschichten mit wundervollen Illustrationen fort und am Ende machen alle Kinder ein gemeinsames Picknick im Wald, auch Isabel im Rollstuhl ist dabei und Emily tanzt den anderen etwas vor.
    Mir gefällt es sehr gut, dass die Kinder in den Geschichten immer einen Bezug zum nächsten Kind haben, dadurch ist alles irgendwie auch ein Geschichte. Die Texte sind sehr kurz und die großformatigen Illustrationen sind bezaubernd, wie immer bei Rocio Bonilla.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ab ins Bett mit dir, kleines Murmeltier – Band 11

    Ab ins Bett mit dir, kleines Murmeltier – Band 11

    Sophie Schoenewald

    Nadine Reitz

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Da steht es in den Bergen und hat sein Schnuffeltuch in der Hand, das kleine Murmeltier, und wir werden wieder gefordert und müssen dem süßen Kleinen helfen, ins Bettchen zu kommen. 
    Ganz versteckt unter einem Stein schaut das Gesicht des Murmeltiers uns an, wir klopfen auf den Hügel und dann kommt es auf der nächsten Seite herausgelaufen.
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    Aber, halt, da fliegt ihm sein Schnuffeltuch weg. Da müssen wir schnell mit der Hand draufschlagen. Dann entdeckt es uns und wir begrüßen es mit einem Kuss auf die Nase. Man muss das Buch hochkant halten, damit das Murmeltier den Berg hinunterrollen kann. Auch das Buch soll gedreht werden, damit die Purzelbäume nachempfunden werden können, was ich nicht so gelungen finde. Meine vierjährige Enkelin und ich wussten nicht so genau, wie man da drehen soll. Leider fällt das Murmeltier dann auch noch ins Wasser, und wir müssen es durch Pusten trockenföhnen. „Pust ihn an. Um ihn zu föhnen, so kannst du dich mit ihm versöhnen.“ Dieser Satz setzt ja voraus, das wir schuld sind, dass er ins Wasser gefallen ist... 
    So hat das Murmeltier noch eine Menge zu erleben, bis es im Stroh liegt, und wir zum Abschied seine Nase reiben.
    Dies ist das elfte Buch dieser Serie und die Kinder haben nach wie vor Spaß daran, die Tierjungen zu unterstützen und aufzumuntern. Man kann beim Vorlesen gut erkennen, wie fantasievoll die Kinder mit diesen gemalten Tieren umgehen. Die Illustrationen sind wieder allerliebst gestaltet. Doch leider ist es wohl nicht ganz einfach, immer neue Situationen zu beschreiben, bei denen unserer Hilfe Sinn macht. - Ein schönes Mitmachbuch, aber die andren waren noch schöner.

    Dagmar Mägdefrau

  • Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Maria Braig

    Ursula Maria Wartmann

    epubli

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Nele und Toni ahnen noch nicht, dass sie einen aufregenden Sommer vor sich haben, als ihre Eltern ihnen mitteilen, dass der geplante gemeinsame Urlaub, von dem sie bereits allen erzählt hatten, leider ausfallen muss. Der Grund: Ihre Eltern, die als Archäologen tätig sind, haben einen wichtigen Auftrag erhalten. 
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    Die Alternativen, den Sommer bei Oma Birgit oder sogar alleine in der Schrebergartenanlage zu verbringen, können vor allem Nele zunächst nicht wirklich trösten. Was die beiden jedoch nicht wissen: Das eigenständige Übernachten in der Gartenanlage wird nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern führt am Ende des Sommers auch dazu, dass sie nicht mehr nur zu zweit sind. Sie gewinnen einen tierischen Freund und einen neuen menschlichen Freund, Jo.
    Jo hat ebenfalls keine leichten Voraussetzungen für einen schönen Sommer. Seit dem Tod seiner Mutter ist sein Vater alkoholkrank. Das Buch greift damit viele ernste Themen auf, auch Rassismus wird thematisiert. Neles und Tonis Großvater stammt aus Kamerun, und selbst in der dritten Generation müssen sie ihren Mitschüler:innen erklären, warum der Begriff „hautfarbener Stift“ keinen Sinn ergibt. Die Freundschaft der Kinder wird jedoch sehr positiv dargestellt, und es ist erfreulich, dass die Erwachsenen sich nicht komplett zurückziehen, sondern Verantwortung übernehmen.
    Manchmal empfand ich die Geschichte jedoch als sehr erwachsen geschrieben. Zum Beispiel wird das Wort „zocken“ als modernes Wort hervorgehoben, was meiner Meinung nach nicht ganz nah an der Jugend wirkt. Solche Stellen gab es häufiger. Trotz der Schwere einiger Themen bleibt die Erzählung eine schöne Geschichte über einen spannenden Sommer.

    Raphaela Brosseron

    Die Schwestern Nele und Toni freuen sich auf die gemeinsamen Ferien mit ihren Eltern, sie wollen mit dem Hausboot durch Holland schippern. Doch dann bekommen die Eltern einen eiligen und dringenden Auftrag und deshalb sollen die beiden bei ihrer Oma bleiben. Nachdem sich ihre Wut etwas gelegt hat, freuen sich die beiden Schwestern dann doch, dass Papa das Gartenhäuschen für sie hergerichtet hat. Sie dürfen sogar dort übernachten. Mareike und Astrid, das Paar von nebenan, werden sich ein wenig um sie kümmern. Doch dann vergisst Nele die Tür des Gartenhäuschens abzuschließen und schon nistet sich Jo mit seinem niedlichen kleinen Hundewelpen Willi dort ein. Doch die Vier schließen schnell Freundschaft und nun gilt es Jo zu helfen, der Schlimmes zu Hause erleben musste und nun nicht mehr zurück will. Doch die tatkräftigen Mädchen haben einige gute Ideen.
    Der Großvater der beiden Mädchen kommt aus Kamerun und deshalb spielt in einigen Situationen die dunkle Hausfarbe der beiden eine Rolle. Nele und Toni sind ganz normale Schwestern, sie zanken sich und halten, wenn es darauf ankommt, zusammen. Jos Leben ist zurzeit nicht ganz einfach. Sein Vater kann den frühen Tod seiner Frau nicht verkraften und kümmert sich wenig um seinen Sohn, der doch auch den Tod seiner Mutter noch nicht überwunden hat.
    Besonders Toni mag ich, weil sie einfach alles sagt, was ihr in den Kopf kommt, und meist hat sie damit ja auch Recht.
    Obwohl das Buch einige Probleme anspricht, so bleibt es doch positiv gestimmt und am Ende sieht es sehr hoffnungsvoll aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Es geschah auch kein Unfug – Drei Familiengeschichten – Wir Kinder von früher

    Es geschah auch kein Unfug – Drei Familiengeschichten – Wir Kinder von früher

    Daniela Kulot

    Klett Kinderbuchverlag

    Leseempfehlung ab 7 Jahre

    Buch des Monats August 2024

    Daniela Kulot, die wir als Autorin und Illustratorin vieler lustiger Bilderbücher kennen, berichte hier aus ihrer Jugend in einem bayrischen Dorf. Sie lebt zusammen mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern „zwischen Kuhstall und Schulhaus“. 
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    Eine besondere Verbindung hat sie zu ihrem anderthalb Jahre älteren Bruder, der sie noch heute „Baby“ nennt. Mit ihm zusammen hat sie eine verstorbene Schildkröte aus- und wieder an anderer Stelle eingegraben. 
    Mit ihrer Zwillingsschwester wollte sie ans Ende der Welt gehen und die beiden waren froh, dass eine nette Nachbarin sie auf ihrem Fahrrad wieder nach Hause gebracht hat.
    Als Daniela zu ihrer Freundin Moni ging, war da schon Zwillingsschwester Wackel und die beiden spielten mit den Barbie-Puppen Hochzeit. Das gefiel Daniela aber gar nicht und so macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder Woffe, der ihr ein Geheimnis anvertraut.
    Die 1970er Jahre werden mit diesen drei kleinen Geschichten lebendig. Auch die Illustrationen sind der Zeit angepasst und erinnern mich an die Bücher aus jener Zeit.
    Für mich war vieles Erinnerung, aber für die jungen Lesen wird das Buch aus einer anderen Zeit berichten, in der es keine Handys und kein Internet gab. Die Autorin weist in einigen Sätzen sogar darauf hin.
    Schöne Alltagsgeschichten, die doch auch einiges an Spannung und Humor bieten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Ann Sophie Müller

    Barbara Peters

    BVK – Buchverlag Kempen

    Tandemlesen

    Leseempfehlung 4. Klasse

    Dieses Din-A-4 große Heft gibt Lehrern Anregungen, wie sie die Lesekompetenz bei ihren Schülern steigern können. So wird in den Vormerkungen genau erklärt, wie man diese Methode anwenden soll. Am Ende kann man eine „Leserrakete“ kopieren und als Lesehilfe statt des Fingers nutzen. Dazu gibt es einen Link für weitere Informationen zur „Lautlese-Methode“.
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    In der Seitenecke kann man in einer Wolke die Anzahl der Worte finden, die längste Geschichte bringt es auf 313 Worte. In jeder Zeile steht ein Satz in Großbuchstaben. Wir beginnen mit „Lampenfieber“, einer Geschichte über ein Mädchen, das bei einer Aufführung der Tanzschule mitmacht und das nach der verpatzten Generalprobe Lampenfieber hat. Wir erleben einen schönen „Sommertag“ mit Riekes Familie und Lina darf eine „Katze“, die sie findet, behalten. Zwölf Alltagsgeschichten, wie sie jedes Kind kennt. 
    Im nächsten Teil kann man Gedichte lesen, hier ist die Zahl der Worte kleiner, das Kürzeste hat nur 78 Worte und heißt „Wunderbarer Wüstenregen“ und endet mit den Worten „Wunderbarer Wüstenregen! Regne! Regne noch viel mehr“. Anders Gedichte handeln von „Der großen Stadt“ oder „Von hoch droben“. Durch die Reime und die kurzen Zeilen lesen sich diese Gedichte wahrscheinlich noch einfacher.
    Der letzte Teil widmet sich Sachtexten, an denen Jungen erwiesenermaßen mehr Interesse haben. Mit „Basketball“ und seinem Regelwerk beginnt es, ein weiteres Thema ist „Mikroplastik“, zu dem man wichtige Informationen über die Herstellung und Nutzung von Plastik erhält. Zu „Taschengeld“ und seine Modalitäten finden wir hier auch einen Text, da werden sicher alle Kinder neugierig.
    Ich bin ja keine Lehrkraft, aber ich finde diese Methode, bei der zwei Kinder zusammen einen Text bearbeiten sehr überzeugend und denke, „Probieren geht über studieren.“

    Dagmar Mägdefrau

  • Pinguine – Ein Kurzprojekt für die Kita

    Pinguine – Ein Kurzprojekt für die Kita

    Günther Lohmer

    BVK – Buchverlag Kempen

    Leseempfehlung ab 2 Jahre

    Auf dem Cover sind einige Fotos von Pinguinen zu sehen.  Das Heft wendet sich zunächst an die Erzieher*innen, nach dem erklärenden Vorwort werden die Symbole und die Bereiche definiert, alle sind mit einem Icon versehen und leicht wiederzufinden. 
    Es beginnt mit der Altersklasse 3 und einem Wimmelbild, das man auf der Rückseite findet und das als Kopiervorlage genutzt werden kann.
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    Hier wird schon auf die farbigen Fotokarten in der Mitte verwiesen, mit deren Hilfe man die Tiere zuordnen kann. Ergänzt wird das ganze durch einen längeren Abzählreim „Fünf schauen vom Land auf das Meer. Ihr Magen knurrt, denn er ist so furchtbar leer.“ Hier reiben sich die Kinder den Magen. Es gibt noch einen zweiten Teil, hier watscheln die fünf Pinguine vom Wasser mit einem Fisch an Land. Das Zählen bis Fünf sollte danach kein Problem mehr sein. Danach gibt es noch ein Lied „Pinguine sind so wunderbar“. Natürlich wird auch gebastelt, erst eine Pinguin-Rutsche, dann einen Pinguin. Die Vorlagen werden wieder mitgeliefert. 
    Die schon erwähnten Bildkarten können ausgeschnitten werden, ich finde es schade, dass keine Informationen auf die Karten gedruckt wurden.
    Auch im zweiten Part des Heftes gibt es noch viel zu lernen über den Lebensraum und den Alltag der Pinguine.
    Wie ich finde ein spannendes Projekt für eine Kita, bei der das Material schon wunderbar vorbereitet wurde.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wozu ist ein Papa da?    

    Wozu ist ein Papa da?    

    Peter Horn

    Jessica Meserve

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Liebevoll geht der Schildkrötenpapa mit seinem kleinen Sohn Sebastian um, das sieht man schon auf dem Cover. Schon beim Aufschlagen des Buches schaut man auf eine entzückende Seite mit einer Vogelfamilie und unseren beiden Schildkröten im Hintergrund, danach ein Teich mit einer kleinen schwimmenden Maus, vielen Kleintieren und fliegenden Blättern, die Leichtigkeit vermitteln. 
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    Sebastian stellt fest, dass es bei seinem Vater warm ist und der Vater antwortet „Ein Papa ist zum Wärmen da.“ Kommt die Frage auf, wozu ein Papa sonst noch da ist. Da antwortet der Papa „Zum Beispiel zwitschert er seinen Jungen zu.“ Auf dem Bild sehen wir ein Nest mit einer Vogelfamilie und Sebastian weiß sofort: „Dass ist kein Schildkrötenpapa! Das ist der Vogelpapa.“ So gehen die beiden weiter und der Papa gibt immer wieder etwas an, was ein Papa macht, so z.B. Netze spinnen, tolle Haken schlagen, von Halm zu Halm springen und vieles mehr. 
    Neben der lustigen Idee des Tiere-Ratens erfährt man einiges und kann dazu diese wundervollen Bilder bestaunen. Nachdem der Tag schon fast vorbei ist, sind die beiden in der Dämmerung unterwegs. Sie treffen auf Glühwürmchen und am Ende liegen die beiden aneinander gekuschelt in den Blättern und Sebastian weiß, „Dieser Papa, der bist du.“
    Ein Buch voller Vaterliebe und herrlicher Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich habe das Recht, meinen Planeten zu schützen  

    Ich habe das Recht, meinen Planeten zu schützen  

    Alain Serres

    Aurélia Fronty

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die Erde ist auf dem Cover zu sehen, einige Tiere und viele Kinder. Das Buch beginnt mit den Worten „Hier ist alles gratis!“ und danach werden die Sonne oder der Schatten der Bäume aufgezählt. Sogar die Kuhfladen sind „ein Geschenk für alle Fliegen“ 
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    Ein dicker Frosch ist auf der nächste Seite zu sehen, doch er ist eigentlich winzig und wurde neu entdeckt. „Es lebe die Artenvielfalt!“ Aber dann wird es sehr ernst, es geht um die Palmen, die für unserer Schokolade gepflanzt werden und nicht nur den Orang-Utans den Lebensraum nehmen. Aber es sterben auch täglich Pflanzen und Tiere aus und mit deren Aussterben können auch die anderen zur Nahrungskette Gehörenden nicht mehr weiterleben. „Weil ich das Leben liebe“ und „weil ich das alles weiß“ werde ich, das Kind, handeln. Die Kinder auf dem Bild halten alle eine Bild hoch und demonstrieren so ihren Einspruch. Wasser, ein wichtiges Gut für das wir „Sorge tragen.“ 
    Es geht um die Vermüllung der Meere, um die kleinen Dinge (Plastik meiden), die wir selbst beeinflussen können, Lebensmittel ohne Kunstdünger oder biologische Landwirtschaft.
    Ein aufrüttelndes Buch, das den Kindern zeigt, dass sie Rechte haben und es legitim ist, sich für diese Rechte einzusetzen. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Struktur gewünscht.

    Dagmar Mägdefrau
  • Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka  

    Post von Püppi – Eine Begegnung mit Franz Kafka  

    Bernadette

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon oft habe ich von dieser anrührenden Geschichte gelesen und hier wird sie in wundervollen Bildern dargestellt. Das Titelbild zeigt einen Mann, der einem Mädchen im Park eine Karte reicht, die Mutter steht daneben und schaut zu. 
    Ein Schriftsteller sitzt an seinem Schreibtisch und hat schon vieles Blätter vollgeschrieben, die Landschaft um ihn herum besteht aus vielen Orten und Landschaften.
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    Franz geht an einem kühlen Frühlingsmorgen in den Park und begegnet einem Mädchen mit Puppe.  Die Menschen tragen die Kleidung der Jahrhundertwende. 
    Danach lernen wir Franz Zimmer kennen und erfahren, dass er eine Sammlung Postkarten hat. Als Franz wieder in den Park geht, findet er das Mädchen Saskia völlig aufgelöst, denn sie hat ihre Puppe Püppi verloren. Da erzählt Franz ihr, dass er Püppi in den Zug habe steigen sehen. Am Bildrand sehen wir sie mit ihrem Koffer. In seinem Zimmer sucht Franz eine Postkarte heraus und schreibt sie im Namen von Püppi aus Paris. Saskia ist glücklich, als sie die Karte bekommt. Das Bild zeigt typische Pariser Gebäude und jetzt ist die Kleidung passend für die 1920er Jahre. Die nächste Karte kommt aus Venedig und das Bild zeigt den Markusplatz mit untergehender Sonne. Püppi ist noch lange Zeit in fernen Ländern unterwegs, aber Saskia wünscht sich ihre Püppi zurück. Aber Franz weiß nicht, was er tun soll, und ist auch betrübt. So kommt der Herbst und Franz kauft eine andere Puppe, die er dem Mädchen schenkt. Doch die bemängelt, dass diese Puppe nicht ihr Püppi sei. Aber Franz kann sie überzeugen und so freut sich die Mutter, dass ihr Kind glücklich ist.
    Da auch immer von Franz berichtet wird, ist klar, dass sein Gesundheitszustand sich verschlechtert und so sagt die Mutter am Ende „Franz ist jetzt woanders.“
    Ein melancholisches Buch, das ich nicht sehr geeignet für Kinder finde, aber Erwachsene, vielleicht Kafka-Fans, werden ihre Freude an der schönen Geschichte und den zarten Bildern haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Geschichte von Sankt Martin 

    Die Geschichte von Sankt Martin 

    Antoinette Lühmann

    Daniele Fabbri

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre


    Auf dem Cover sind Sankt Martin und der Bettler zu sehen, der Titel und Teile der Kleidung sind in glänzendem Rotgold gedruckt.
    Das Buch beginnt mit der biblischen Erschaffung der Welt durch Gott. Ein Teil der Menschen, die Gott schuf, achteten auch auf Pflanzen und Tiere. Ein solcher Mensch war Martin von Tour.

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    Schon als Kind bestaunt Martin die Welt und bewundert, wie alles so gut zusammenpasst. Stellt aber die Frage, wer das so geschaffen hat. Ein Priester erzählt ihm von Gott und seiner Liebe. Da Martins Vater Soldat war, muss auch er Soldat werden, obwohl er keine Waffen tragen und den Menschen lieber von Gott erzählen wollte. An einem kalten Winterabend treffen die Soldaten auf den Bettler und Martin möchte helfen, doch seine Kameraden schütteln nur die Köpfe über ihn. Aber Martin hilft, indem er seinen Mantel mit dem Bettler teilt. In seinem Traum erscheint ihm Jesus mit der verschenkten Mantelhälfte und als er dem Priester davon erzählt, rät der ihm zur Taufe. Nach seiner Militärzeit wollte Martin aufs Land ziehen und noch mehr über Gott und die Schöpfung erfahren. Doch es kamen immer mehr Menschen zu ihm und so wurde das Haus zum Kloster. Später sollte Martin Bischof werden, doch er versteckte sich zunächst und die Gänse verrieten ihn, so wurde er doch Bischof und die Gänse kommen noch heute in die Pfanne am Martinstag. Das letzte Bild zeigt die Kinder mit ihren Laternen.
    Das Buch enthält viele christliche Elemente und berichtet über das Leben des Heiligen in Bezug auf seinen Gottesglauben.
    Die Illustrationen erläutern die Geschichte sehr schön, den Text find ich für 3-jährige zu schwierig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Behalte das für dich!

    Behalte das für dich!

    Tom Ryan

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    In dem kleinen Ort Camera Cove öffnet sich nach dem Schulabschluss endlich die Welt für die Jugendlichen, die es kaum erwarten können, der verschlafenen Kleinstadt zu entfliehen. Doch für Mac ist das nicht so einfach. Erst ein Jahr ist vergangen, seit die Stadt vom sogenannten 'Katalog-Killer' heimgesucht wurde. 
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    Eines der vier Opfer war Macs bester Freund Connor. Seit ihrer Kindheit waren Mac, Connor, Ben, Doris und Carrie unzertrennlich, doch nach Connors Tod zerbrach die Freundschaft. Nur Mac scheint nicht loslassen zu können.  
    Ein sehr spannender Thriller, der in der Mitte ein ziemliches Plateau hat, das im Nachhinein aber Sinn ergibt. Das Ende hat mich so beeindruckt, dass ich es zweimal lesen musste – es war unglaublich und gleichzeitig vollkommen logisch. Es bleiben keine Fragen offen, und alle Handlungsstränge werden zufriedenstellend zusammengeführt. Ich fand es sehr gut, dass Macs Perspektive fortlaufend zeigt, was dieser Verlust des besten Freundes mit ihm gemacht hat und wie sehr er diesen Freund dadurch idealisiert hat. Besonders gelungen fand ich, wie die Erzählung aus Macs Perspektive fortlaufend zeigt, wie sehr ihn der Verlust seines besten Freundes geprägt hat und wie er diesen Freund idealisiert. Das eröffnet neue Fragen, nicht nur nach der Identität des Täters, sondern auch nach Freundschaft und dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Von Anfang an wird großer Wert auf Details gelegt, die sich am Ende perfekt in das Gesamtbild fügen, ohne dabei offensichtliche Hinweise zu sein. Dieser spannende Jugendthriller beleuchtet nicht nur das Böse im Menschen, sondern auch Themen wie Liebe, Freundschaft und die Zukunft.
    Auch wenn der Mittelteil etwas stagnieren mag – dranbleiben lohnt sich!

    Raphaela Brosseron

    Camera Cove ist ein kleiner Ort an der Ostküste und die meisten jungen Menschen wollen schnellstens dort weg. Vor Jahren bauten einige junge Familien auf dem Gelände eines alten Bauernhofes, so kommt es, dass Mac Bell, der Erzähler dieser Geschichte, mit Connor, Ben, Doris und Carrie seine Kindheit und Jugend dort verbringt.Nun sind alle achtzehn und haben ihren Abschluss. Doch einer aus der Freundesgruppe wurde im letzten Jahr ermordet. Connor ist das letzte Opfer eines Serienmörders und da seither keine weiteren Morde geschahen, geht man davon aus, dass der Mörder von Außerhalb kam und weitergezogen ist. Aber Mac lässt der der Verlust seines besten Freundes keine Ruhe und als er dann noch einen Zettel findet, indem der Freund ihn um Hilfe bittet, ist für ihn klar, dass er weiter ermitteln muss.
    Das Mac homosexuell ist, wird im Ort offen kommuniziert und ist auch kein Problem, weder bei der Familie noch bei den Freunden. Schön, wenn alles so vorurteilsfrei verläuft, wie hier. Mac verfolgt im Laufe der Geschichte immer andere Theorien und so kommt es für mich am Ende zu einer überraschenden Wendung. Allerdings wird durch dieses ständige Wiederaufnehmen neuer Spuren die Erzählung im mittleren Teil etwas zäh. Ich hätte mir da etwas mehr Spannung und Dynamik gewünscht. Zum Schluss kommt dann nochmal mehr Spannung auf und, wie bereits erwähnt, ergibt das ein unerwartetes Ende.

    Dagmar Mägdefrau