Buchbesprechungen

  • Herr Kleemann und sein Fisch

    Herr Kleemann und sein Fisch

    Beate Teresa Hanika

    Merle Goll

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir Herrn Kleemann. Er ist unterwegs zum Teich, um zu angeln. Er sitzt lange dort, bis er einen Fisch gefangen hat. Der Fisch ist sehr groß und silbern, mit goldenen Punkten am Bauch. Herr Kleemann tut ihn zunächst in einen kleinen roten Eimer und nimmt ihn so mit nach Hause. Dort schüttet er das Wasser mit dem Fisch in die Badewanne, die er voll Wasser hat laufen lassen. Frau Kleemann ist zunächst wütend, weil sie den Fisch braten wollte, doch als sie ihn in der Wanne sieht, ist auch sie verzaubert von seiner Schönheit.
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    Die beiden essen Kartoffelbrei und rote Rüben und es gibt keinen Fisch dazu. In den nächsten Tagen verlegen sie ihren Alltag ins Bad, damit der Fisch Unterhaltung hat. Aber er wird dann doch traurig so allein in der kleinen Wanne.
    So machen sich die beiden auf und bringen den Fisch in einen schön gelegenen Teich mit klarem Wasser. Gemeinsam und ohne Angel werden sie ihren Fisch dort noch oft besuchen.
    Man sieht das Ehepaar eng zusammen auf einer Decke sitzen und den Teich anschauen, ein Bild voller Harmonie und Liebe.
    
    Die Eheleute Kleemann sind ein tolles Paar. So sind sie sich einig, dass der Fisch zu besonders ist, um gegessen zu werden. Die Bilder strahlen die gegenseitige Liebe der beiden wieder und sind  sehr gefühlvoll. Der Text ist schon ein wenig lang, aber schön zu lesen und gut zu verstehen. Ob Kinder danach noch bereit sind, Fisch zu essen, weiß ich nicht, aber Kartoffelbrei und rote Rüben sind schließlich auch lecker.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Unser Einsatz für die Umwelt – Können wir die Bienen retten?

    Unser Einsatz für die Umwelt – Können wir die Bienen retten?

    Katie Daynes

    Róisin Hahessy

    Usborne

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Die Bienen fliegen in Form eines traurigen Gesichtes ans Fenster der Kinder, dann weist eine Formation wie ein Pfeil die Kinder an, ihnen zu folgen. Die Bienen führen die Kinder zu ihrer Königin, die wir an der Krone erkennen. Erstaunt stellen die Kinder fest, dass die Bienen in einem Erdloch wohnen. So erfahren wir, dass nur die Honigbienen in Bienenstöcken leben. Die einzelnen Bienen werden vorgestellt und sie erklären uns „Wir schweben in Lebensgefahr.“ Die Kinder sind sehr verwundert, dass wir Menschen schuld an diesem Problem sind.
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    Es erfolgt dann aber  eine genaue Erläuterung, dass wir nämlich zu viele Blumen abmähen und Wälder abholzen. Die Kinder wollen helfen, aber erst erzählen die Bienen noch von ihrer Superkraft - nur durch ihre Bestäubung kann alles wachsen und Früchte tragen. Ein Bild mit vielen Pfeilen erläutert uns die Nahrungskette, die meist mit Pflanzen beginnt und ohne diese schnell enden würde. Die Bienen bitten darum, die Welt mit ihnen zu teilen, mehr Blumen zu pflanzen, mehr Flächen zu begrünen und ihnen Bienenhotels zur Verfügung zu stellen. Bäume blühen das ganze Jahr und ihre Vielfalt bringt den Bienen Nahrung. Wir sollten mehr Rad fahren, ob allerdings die geforderten E-Autos insgesamt weniger CO2 verursachen, bezweifele ich immer noch. Es folgen noch viele gute Ratschläge und Erklärungen, die sicher wichtig für den Erhalt der kleinen Insekten sind.
    
    Ein Buch, das sehr klar die Situation der Bienen und ihre Gefährdung erklärt, das aber auch viele Tipps gibt, die wir befolgen sollten. Ein sehr überzeugendes Sachbuch für Kinder.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Das magische Armband

    Das magische Armband

    Simone Ehmann

    Constanze Frank

    Puntito

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Mit diesem Bilderbuch tauchen wir zum zweiten Mal in Fritzis Welt ein. Auf dem Cover sehen wir die fröhliche Fritzi und das magische Armband. Schon im Einband werden wir aufgefordert, in einem Labyrinth ein Wort dem Bild zuzuordnen. Das Wort „Magie“ führt wieder zu dem funkelnden Armband. Nachdem Fritzi sich vorgestellt hat, warten wir mit ihr auf etwas Magisches. Doch zunächst lernen wir Fritzis Freundin Flo kennen. 
    Flo ist ein sehr ruhiges Mädchen, das sich nicht viel zutraut. Doch Fritzi hat einen sehr gute Idee, sie schenkt ihrer Freundin ein Freundschaftsband.
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    Kein Normales, ein Magisches. „Wenn du das trägst, dann wirst du endlich tun können, was du willst.“ verspricht sie ihrer Freundin. Flo steigt gleich aufs Pedalo, aber so ganz klappt es noch nicht. Fritzi erklärt ihr, dass die Magie erst in Schwung kommen muss und so freut sich Flo, dass das Armband funktioniert. Flo wird immer mutiger und probiert alles aus. 
    
    So ein Armband und vor allem so eine Freundin wie Fritzi wünschen sich sicher viele Kinder. 
    Ich kenne einige, denen ich das Buch zusammen mit so einem magischen Armband schenken würde. So oft bremst uns unsere Angst und wir verpassen dadurch so viel Schönes. 
    
    Das Buch hat kurze Texte und schöne Bilder, die die Situation gut darstellen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Kein Horizont zu weit

    Kein Horizont zu weit

    Alexandra Flint

    Loewe Intense

    Verlagsempfehlung ab 16 Jahre

    Leni ist 22, wohnt auf Sylt und macht in der Werft ihres Vaters eine Ausbildung zur Schiffbauerin. Sie liebt das Leben auf der Insel, die herzliche Großmutter leitet dort ein Café, zwei ihrer drei besten Freundinnen sind nah bei ihr und sie kann sich jederzeit ihrer großen Leidenschaft, dem Segeln, widmen. Die Insel hat, unabhängig von Stürmen und Unwettern, jedoch eine düstere Zeit hinter sich, denn vor 5 Jahren brannte ein großes Familienhotel nieder. Dabei verlor Rafe, in den Leni gerade so richtig verliebt war, seinen Vater und seinen Bruder. Er verschwand von der Insel und mit ihm ein Stück von Lenis Herz, doch 5 Jahre später steht er vor ihr und leitet das neue Bauprojekt, an dem sie und ihr Vater auch beteiligt sind.
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    Von der einstigen Liebe ist erstmal nicht viel übrig - denkt sie zumindest.
    Uns wird hauptsächlich aus Lenis gegenwärtiger Perspektive erzählt, vor allem von dem Gefühl, was die anfängliche Abneigung Raffaels in ihr auslöst. Durch kleinere Rückblicke aus seiner Perspektive erfahren wir, was sein schweres Schicksal mit ihm gemacht hat. Langsam, unaufgeregt und ohne zusätzliches, künstliches Drama nähern die beiden sich wieder an. Dabei steht nicht nur die Beziehung der beiden im Vordergrund. Leni hat eine tolle Familie, die sie immer wieder auffängt, mindestens genauso tolle Freundinnen und hat zusätzlich ihre eigenen Interessen. Da sie gerade in der Prüfungsphase ist, lernen wir einiges über ihre Ausbildung zur Schiffbauerin, was super interessant ist und zeigt, dass man sich auch von den ganz großen Gefühlen nicht zu sehr ablenken lassen darf. 
    
    Die Liebesgeschichte kommt trotzdem gut zur Geltung, vor allem in der wunderschön beschriebenen Atmosphäre Sylts, die in einem Fernweh weckt. 
    Es wird sehr viel auf den Verlust Raffaels eingegangen und sein Verhalten ist nicht immer gut, aber irgendwo verständlich, manchmal fehlte mir dieses Verständnis bei Leni und ich hatte den Eindruck, sie stellt ihr gebrochenes Herz auf eine Stufe mit seinem Schicksal. 
    
    Nichtsdestotrotz ist sie eine sympathische Figur. Ich freue mich auf die Folgebände und bin gespannt, welche ihrer Freundinnen da erzählen darf - hoffentlich wieder auf Sylt!
    
    Raphaela Brosseron
  • Emma – Ohne dich wär‘ die Welt nur halb so schön

    Emma – Ohne dich wär‘ die Welt nur halb so schön

    Heidi Leenen

    Stefan Malzew

    Lisa Hänsch

    Ramona Wultscher

    Kawa

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Hinten im Buch befindet sich eine CD, aber man kann die Musik auch per QR-Code herunterladen und anhören. Ein wenig erinnert dieses Zusammenspiel an „Peter und der Wolf“ und ich finde es sehr schön, dass es ein neues Angebot in dieser Art gibt. Auf den Seiten kann man an Hand der nummerierten Noten die entsprechenden Musikstücke einspielen. 
    Emma, die kleine Schnecke, macht sich auf, „die Welt zu entdecken“, dabei stört sie der Regen nicht, denn er klingt wie Musik auf ihrem Schneckenhaus.
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    Die Ameisen, die ihr begegnen, haben ihren eigenen Rhythmus und Emma merkt bald, dass ihre Arbeit anstrengend ist. Florentine, die Raupe, hat sich vollgefressen und ist ganz still und am Ende taucht sie nochmal als Schmetterling auf. Specht und Grille machen ganz eigene Geräusche und die Spinne spinnt ihr Netz, immer im Kreis herum. Einen Schrecken jagt der Igel Emma ein, denn er mag Schnecken. Nach dem Froschkonzert ist Emma am nächsten Morgen sehr traurig, weil sie an sich zweifelt. Doch der Maulwurf fordert sie auf, ihr die ganze Geschichte zu erzählen und bald hören alle Tiere der kleinen, lahmen Schnecke zu, denn sie kann so schöne Geschichten erzählen. 
    
    Auch in einer kleinen Schnecke lauert ein Talent, dass die anderen Tiere begeistert feiern lässt. Obwohl ich es manchmal schade finde, dass man nur mit einem Talent Anerkennung findet. Ein schönes Projekt mit einer Geschichte, in die Sachtexte eingearbeitet wurden, fröhliche bunte Bildern und passender Musik.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Palomino

    Palomino

    Escoffier Michaël

    Matthieu Maudet

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Was für eine spaßige Idee, da wünscht sich ein Pferd ein Mädchen. Palomino lernen wir schon auf dem rotorangen Cover kennen. Ein fröhliches gelbes Pferd, das meist auf zwei Beinen steht und läuft. Am Esstisch kommt das Gespräch wieder auf den Wünsch nach einem Mädchen. Das Argument lautet, „Arizona hat auch ein Mädchen!“ Arizona zeigt Palomino auch die Horde Mädchen, die am Fluss spielt. Gleich sucht sich Palomino ein Mädchen aus, das ihm gefällt und stellt sich vor was er alles mit ihr machen kann.
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    Dann stürzt er sich ungeachtet der Gefahr in den Fluss, um das Mädchen zu holen. Arizona erkennt die Gefahr und holt Palominos Eltern zu Hilfe. 
    
    Das Buch hat einfache klare Bilder und ist ein Comic, denn die wörtliche Rede ist immer in Sprechblasen zu lesen. Deshalb finde ich das Buch auch geeignet für Leseanfänger. Mit den kurzen Texten haben aber Kitakinder sicher ihren Spaß an der Umkehrung der Situation.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Kringel und die Liebe

    Kringel und die Liebe

    Heidi Leenen

    Franziska Frey

    Kawa

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Was für ein fröhliches Schweinchen schaut uns da vom Cover an, in der Hand hält es einen herzförmigen Luftballon. 
    Kringel, mit seinem Schmuseschwein Knuffel auf dem Arm, schaut sich im Spiegel an. Sein „Ich hab dich lieb“ meint beide im Spiegel und ist ein Abschied von Knuffel für den Tag mit dem Versprechen, ihm am Abend zu berichten. 
    Kringel hat sich einiges vorgenommen, er möchte wissen „Was genau ist Liebe eigentlich?“ und so geht er los und fragt seine Freunde. 
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    Der Hahn liebt es, die Morgensonne laut zu begrüßen. Die Kuh möchte teilen und überraschen und bietet dem Schwein ein Stück Kuchen an. Der Hund will das beschützen, was er liebt. Die Ente bringt ihrem Küken das Schwimmen bei und meint „Liebe heißt, geduldig sein.“ Nachdem Kringel noch andere Tiere und den Bauern gefragt hat, kehrt er zu Knuffel zurück und drückt sein Schmusetier ganz fest. 
    
    Ein liebevolles Bilderbuch über die Liebe. Es zeigt, dass Liebe viele Seite hat und auf ganz unterschiedliche Art gezeigt werden kann. Ein wundervolles Geschenk für alle, die wir lieben. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die Olchies – Olchi-Opas krötigste Abenteuer

    Die Olchies – Olchi-Opas krötigste Abenteuer

    Erhard Dietl

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    In dem Text werden einzelne Worte durch Bilder ersetzt, hinten im Buch gibt es dazu ein Glossar. Lediglich die kleinen Olchi-Köpfe der Familienmitglieder waren für mich schlecht zu unterscheiden, aber ich denke, Kinder haben da den besseren Blick. 
    Das lustige Cover mit einer Krake und Olchi-Opa und Olchi-Kinder lädt zum Lesen ein. Die Olchi-Kinder sind vom „Herummüffeln hundemüde“, doch sie wollen einfach nicht schlafen. Weil Olchi-Papa kein Glück mit seinem Einschlaflied hat, erzählt Opa einige seiner haarsträubenden Geschichten.
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    Er beginnt vor 600 Jahren, da war er als Seefahrer-Olchi auf einem Segelschiff und hat mit einer Krake ein Spiel gemacht, wegen der vielen Arme hat aber die Krake immer gewonnen. Vor 500 Jahren war Opa dann im Weltraum als Astronauten-Olchi unterwegs und hat auf dem Mond Limo mit gelben Olchis getrunken. Das geht so weiter, bis die Olchi-Kinder endlich schlafen, leider schnarchen sie sehr laut.
    
    Das Buch ist in großen Buchstaben gedruckt und die Kinder können mitlesen, weil es ja die kleinen Bilder als Ersatz für die Hauptwörter gibt. Danach gibt es ein Wissensquiz, ein Puzzle, einen Test zur Leselogik, ein Suchbild, eine Geheimschrift und noch einiges anderes. Es lohnt sich also, das Buch gut zu lesen, damit man alle Fragen beantworten kann. 
    
    Eine schöne Methode, Lesen zu üben.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Einfach Buddeln!

    Einfach Buddeln!

    Wenda Shurety

    Andrea Stegmaier

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Das Cover zeigt ein Kind, das in ein großes Loch schaut, die erste Seite zeigt uns die Straße von oben, die Hausdächer und die Gärten. 
    Ben wohnt in der „Trübstraße“ und die ist wie ihr Name. Als er sich den Globus anschaut, überlegt er, ein Loch bis zum anderen Ende der Welt zu buddeln. Er geht in den Garten und buddelt mit seinen Händen, da taucht ein Mädchen mit einem Löffel auf, das ihm ihre Hilfe anbietet. Zusammen buddeln sie bis zur Größe einer Badewanne. 
    Ein Junge kommt mit seinem Bagger hinzu, nach ihm kommen noch viele Kinder. „Sie buddeln und buddeln und buddeln“ Ein Text, der sich immer wieder wiederholt.
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    Das Loch wird so groß, dass die Kinder eine Leiter benötigen und wir müssen das Buch hochkant nehmen, damit das ganz Loch ins Buch passt. Bald jubeln die Kinder „Wir haben es geschafft!“ und so sehen wir die ganze Kinderschar auf dem letzten Bild mit den Füßen nach oben abgebildet. 
    
    Eine verrückte Idee und so viele Kinder, die sie zusammen ausführen. Die Bilder machen Lust, auch mal zu buddeln und der Text ist voller schöner Worte, die so schön über die Zunge perlen beim Vorlesen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Meine Mama

    Meine Mama

    Allison Brown

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 24 Monate

    Auf dem Cover umarmen sich Mama und Kind Hase. Man sieht ihnen an, wie glücklich sie dabei sind. 
    Das Buch beginnt mit dem Begriff „Wirbel-Mama“, Papa mit Schürze hat das Kind auf dem Arm und Mama gibt ihm einen Kuss, die hat ihre rote Tasche in der Hand und will wohl zur Arbeit. „Kuschel-Mama“ liest den Kindern ein Buch vor. Sie findet auch den wichtigen letzten Legostein unter dem Bett. 
    Kindergeburtstag feiert die „Trubel-Mama“. „Mama + Mama – doppelt gut!“ erklärt sich selbst, „Heile-Mama“ repariert im Blaumann das Spielzeug.
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    Nach der Aussage „Alle Mamas wundervoll.“ kommt dann doch, dass die eigene Mama die Beste ist. 
    Winzige Texte, die sich reimen und Bilder von unterschiedlichen Tieren, die alle bekleidet, aber nicht niedlich sind, machen das Buch zu einem Pappbilderbuch für ganz kleine Kinder. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Samis Sprache

    Samis Sprache

    Arzu Gürz Abay

    Elif Cinbas Karaca

    fizzy lemon

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir schon die Worte, um die es in diesem Buch geht - das deutsche Wort „viel“ und das türkische Wort „fil“. Beide hören sich gleich an, meinen aber etwas völlig anderes. 
    Sami, der kleine Junge in der Mitte, steht früh auf, weil er heute das erste Mal in den Kindergarten darf. Er sitzt schon früh mit seiner neuen Tasche in der Küche und wartet auf Papa.
    Doch als er merkt, dass er etwas Wichtiges vergessen hat, ist er schon im Kindergarten und sein Papa ist gegangen. Leon geht freundlich auf den neuen Jungen zu und stellt ihm eine Frage, doch Sami versteht ihn nicht.
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    Lena nimmt Sami mit in den Morgenkreis, wo sie ein Lied singen. Dort sagt Sami „fil“ und die Kinder antworten ihm, weil sie „viel“ verstanden haben. So geht es in unterschiedlichen Situationen, immer sagt Sami nur das eine Wort und wird missverstanden, trotzdem sind wohl alle zufrieden mit dem Gespräch. Als Sami traurig ist, antwortet Lena verständnisvoll „Klar, am ersten Tag ist dir alles zu viel.“ Erst als Samis Papa ihn abholt und sein Schmusetier einen Elefanten, der auf Türkisch „fil“ heißt, mitbringt, klärt sich alles auf.

    Obwohl ich es mir schrecklich vorstelle, ohne die Sprache zu verstehen, allein in den Kindergarten gehen zu müssen, ist das hier wohl nicht das Problem. Sami ist zufrieden dort und ist nur traurig, weil er den Elefanten vergessen hat. In dem Buch taucht keine Erzieherin auf, die versuchen könnte, einzugreifen, nur die drei Kinder agieren miteinander und das funktioniert sehr gut. Das zeigt auch, dass die gemeinsame Sprache hier nicht so wichtig ist, die Kinder kommen gut klar, weil sie sich auf einer anderen Ebene gut verstehen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Little People, big dreams – Astrid Lindgren

    Little People, big dreams – Astrid Lindgren

    María Isabel Sánchez Vegara

    Illustriert von Linzie Hunter

    Insel

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wir alle kennen die Bücher der schwedischen Autorin und lieben Pippi, Michel, Ronja, Mio und all sie anderen Figuren, die sie für uns erschaffen hat. Da es einige Biografien über Astrid Lindgren gibt, wissen viele, dass siei kein einfaches Leben hatte und trotzdem nicht den Mut verloren hat und bis ins hohe Alter ihre Meinung kundgetan hat. Es gibt viele Zitate von ihr, so wissen wir, dass auch alte Frauen auf Bäume steigen dürfen.
    Auf dem Cover sehen wir die kleine Astrid, die schon eine Geschichte zu schreiben scheint. Die erste Doppelseite sieht aus, wie Lönneberga und mittendrin füttert Astrid die Hühner. 
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    Danach sehen wir die Wesen, die sie in den Büchern entdeckt hat, die eine Freundin ihr vorlas, sie lernte schnell lesen und Bücher wurden ihre Leidenschaft. Mit einer schwarzen Wolke über ihrem Kopf wird angezeigt, dass sie fast erwachsen wurde und ihr alles schwierig vorkam. Haar schneiden und ein Kind bekommen, umfasst die nächste Seite. Im Schnelldurchgang geht es weiter mit Heirat und Tochter bekommen. Wir sehen sie, mit ihren beiden Kindern rutschen, dabei steht „Astrid spielte so gerne wie jedes Kind.“ Als dann Tochter Karin krank wurde, wünschte sie sich eine Geschichte von Pippi Langstrumpf, so ersann Astrid die Geschichten um dieses ungewöhnliche Mädchen. Bald wurden die Geschichten als Buch veröffentlicht, dann gibt es einen Sprung und es heißt „Die Arbeit and en Fernsehfilmen machten ihr einen Riesenspaß.“ Was ich nicht wusste, ist dass ein Planet 3204 Lindgren nach ihr benannt wurde. 
    
    Ich finde, diese Buch ist der großen Kinderbuchautorin nicht gerecht geworden. Auf mich wirkt es, wie mit der heißen Nadel gestrickt. 
    
    Dagmar Mägdefrau