• Welche Farbe hat mein Tag? – Ein Krimi-Abenteuer

    Welche Farbe hat mein Tag? – Ein Krimi-Abenteuer

    Carina Lendl

    Bucher

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Ein Kinderbuch, zu dem es sehr viel zu erzählen gäbe, immerhin umfasst es ganze 416 Seiten. Wer es liest, ist also erst mal beschäftigt, wird aber auch mit entsprechend viel Inhalt belohnt, der sich kaum auf ein paar Zeilen zusammenfassen lässt:
    Paulas Familie ist in ihrem Verhalten und Konsum sehr auf Bio bedacht, einer der vielen Streitgründe mit der ungeliebten Tante Viola: Die nämlich gar nicht. Diese sorgt auch dafür, dass Paula verdächtigt wird, ihre Abstellkammer angezündet zu haben, ein schwarzer Tag für Paula, die sich ab jetzt mit der Polizei auseinandersetzen muss.
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    Paula, die eigentlich ihre Sommerferien genießen sollte, gilt nun im ganzen Dorf als verdächtig. Gott sei Dank hat sie ihre Eltern, die ihr helfen wollen, den wahren Täter zu finden.
    
    In fast schon poetischer Erzählung bringt die Autorin nicht nur Witz und Spannung sondern auch Ernsthaftigkeit in die Geschichte. Man merkt Paula, die ihre Gefühle und Gedanken gerne in Farben sortiert, ihre Angst sehr an, die auch absolut nachvollziehbar ist.
    Der Anfang ist etwas schleppend, doch das Warten lohnt sich, denn es wird, ganz wie es sich für einen Krimi gehört, noch sehr spannend und zeugt, dass auch Kinder sich nicht alles von Erwachsenen gefallen lassen müssen.
    
    Raphaela Brosseron

    Paula lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Ort. Ihre Mutter arbeitet im Bioladen, die Spezialität des Ladens, die Kostbärchen, fertigt Gabi in Mengen zu Hause an. Sie und Max sind ein nettes Elternpaar, dass sie auch mal streiten kann. 
    Weniger nett sind das Nachbarehepaar, das ständig im Garten zu tun hat, aber selbst keinen Lärm von anderen duldet. Aber am schlimmsten ist Max Schwester Viola. Sie war schon als Kind Klassenbeste, weil sie ein fotografisches Gedächtnis hat. Sie soll ihrer Nichte während der Ferien Nachhilfe in Mathe geben. Aber sie ist so boshaft und gemein, dass Paula da wenig Lust dazu hat. Als es dann auch noch zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden kommt, fällt der Verdacht, als es einen Brand bei der Tante gibt, auf Paula.
    So kommt es, dass Paula, deren Ferien so gut begannen, schreckliche Zeiten durchmachen muss. Ihre Eltern und Freunde geben sich alle Mühe, um sie zu unterstützen. Ein echter Lichtblick in dieser Zeit ist Ufo, der Wellensittig, der seit den Ferien bei Paula wohnt.
    In so einem kleinen Ort, wo jeder jeden schon immer kennt, ist ein Thema noch viel schneller in aller Munde als in der Großstadt. Da kommen alte Schulgeschichten wieder hoch, alte Frauen beurteilen nach ihren altmodischen Vorstellungen, Halbwahrheiten werden ausgeschmückt und rücksichtlos verbreitet. Als Paula von vielen Seiten angefeindet wird, verliert sie fast den Mut sich zur Wehr zu setzen. Paulas Gefühle werden in der Geschichte sehr gut beschrieben und ich habe sehr mit ihr gelitten. Aber es gibt auch nette Menschen, wie den Pizza-Bäcker Antonio, die Polizei-Psychologin Camen und ihre Freundin Fanni mit dem losen Mundwerk.

    Die zu Anfang harmonische Geschichte entwickelt sich immer beängstigender. Dadurch steigt die Spannung und das Mitgefühl mit Paula, deren Gefühlswelt dem Lesenden sehr nahe geht. So ganz passt dieses Buch deshalb nicht in das Genre „Krimi“, obwohl durchaus eine Straftat aufgeklärt werden muss. Aber ich finde, es ist mehr als das. Die Geschichte lässt uns mit der Protagonistin leiden, hoffen und verzweifeln, aber auch erfahren, was Freundschaft und Familie bedeuten kann. Trotz der Spannung gibt es aber auch sehr humorvolle Situationen, so ist es ein Spaß, wie die Tratschweiber beschrieben werden. Lesenswert!

    Dagmar Mägdefrau

  • Mätsch! – Wie man steinreich und superbeliebt wird

    Mätsch! – Wie man steinreich und superbeliebt wird

    Max Parkos

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Ein wahrlich verrücktes Buch mit kurzen Texten und vielen Comicbildern. Es geht um ein Kartenspiel, deren Karten von den Mitspielern selbst entworfen werden. Es geht um Angriff und Verteidigung, deren Wertigkeit jeder frei einsetzen kann. Da aber auch gewürfelt wird, ist es nicht nur ein Strategiespiel. Jeder Spieler nutzt eigene Bilder auf seinem Deck. Es gibt Dinos, Hamster, Monster oder Strichmännchen, für die sich Phil entschieden hat.
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    Im Einband sehen wir Bilder der Mitspieler und deren Werte. 
    Es gibt ungewöhnliche Kinder in dieser Schule wie Vater Martin, der schon viele Male die Klasse wiederholt hat, dass seine kleinen Mitschüler*innen ihn mit Vater ansprechen. Oder Marko, der immer gerne isst und eine entsprechend große Box mit in die Schule bringt, der aber leider von allen gemobbt wird. 
    Die Kinder vernachlässigen die Schule und fertigen neue Karten an, spielen oder tüfteln neue Strategien aus. So wird das Spiel, obwohl auch Lehrer mitspielen in der Schule verboten und dass obwohl alle versuchen, die 30 Punkte, die zur Teilnahme am Großturnier berechtigen, zu erreichen. 
    
    Ich muss zugeben, dass ich nicht alle Spielstrategien versanden habe, zumal immer wieder neue hinzukamen, aber trotzdem hat mir das Buch viel Spaß gemacht. Ich bin gespannt, ob Mätsch spielen bald der neue Freizeitspaß wird, aber Achtung: es macht süchtig!
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Auf dem Gipfel wachsen keine Chinanudeln – Band 1

    Auf dem Gipfel wachsen keine Chinanudeln – Band 1

    Benjamin Tienti

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Vielleicht bin ich zu alt für solch ein chaotisches Buch? Aber für mich gab es weder einen roten Faden noch eine richtige Geschichte. Elmo, dessen Mutter ständig in einem Späti arbeitet, findet einen kleinen Hund, den er bei sich aufnimmt. Aber dann verlangt ihn der Besitzer wieder zurück und Elmo macht sich auf die Suche nach dem Hund. Da er eine Sammlung „99 Tricks für den modernen Meisterdetektiv“ besitzt, nutzt er dieses Wissen. 
    Idefix, so heißt der Hund, lebt bei Birol, der seine ganze Energie und sein Geld in den Bau einer Dönermaschine investiert.
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    Birol gibt Elmo einen Auftrag und so macht er sich wieder auf die Suche. Elmo ist kein Freund der modernen Technik, soll aber bei einem Onlinespiel helfen. Er bekommt Panikattacken beim Überqueren einer Ampel, aber ich will nicht zu viel verraten. 
    
    Da es sich bei diesem Buch um den ersten Band einer Serie handelt, wäre es möglich, dass sich einiges in den nächsten Bänden klärt, aber dieses Buch lässt ich ratlos zurück. Sollte der Stil, in dem das Buch geschrieben wurde, humorvoll sein, trifft es meinen Humor leider nicht. Am Anfang bezieht sich der Text auf eine Form des Filmes, dann geht es um ein Onlinespiel, vielleicht wäre es besser nur eine dieser Formen zu nutzen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ghostkids – Vampirgeflüster in Whitby

    Ghostkids – Vampirgeflüster in Whitby

    Stefan Schwinn

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Im zweiten Teil der Ghostkids geht es in den Norden von England. Die Geisterkinder leben parallel zur Menschenwelt und können mittels Transporter, wie zum Beispiel Truhen, zu den Menschen „reisen“. Im Einband können wir einen Plan sehen, der uns die Schulanlage von Ghostdale zeigt, am Rande sehen wir Whitby, den Ort an dem Dracula, der Vampir, in England an Land ging. 
    Die vier Freunde, Hazy, Froggy, Tacitut und Billy sind Schüler der Geisterakademie in Cambridge, aber jetzt geht es mit dem fliegenden Teppich gen Norden. 
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    Zusammen bewohnt die Gruppe ein Haus und die Geisterschüler aus den anderen Orten haben ebenfalls so eine Unterkunft. Ein Haus bleibt zunächst leer und dort zieht zum Ärger und Schrecken der Freunde Feuergeister mit ihrem Widersacher Roger Ghastly ein. Er ist ein gemeiner hinterhältiger Geist, der darauf aus ist, anderen zu Schaden. Leider lehren sein Onkel und eine Unterstützerin an der Schule. Da ist es gut, dass auch Froggys Onkel ein Lehrer in Ghostdale ist. 
    Die Kinder lernen auf Schneehühnern zu reiten und spielen begeistert Rübenruby, doch erst als sie Bücher lesen, die berichten, wie Menschen sich Geister vorstellen, wird es richtig spannend. Hazy und ihre neue Freundin Stella möchten zu gerne nach Whitby. Gibt es wirklich einen Tunnel, der dort hinführt?
    
    Das Buch ist in 17 kurze Kapitel unterteilt und wird durch einige Bilder aufgelockert. Die Einblicke in die Geisterwelt sind interessant beschrieben und es mangelt nicht an Spannung. Es zeigt aber auch, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen sind, aber auch, dass gute Lehrer sehr hilfreich sein können.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Der Katze ist es ganz egal

    Der Katze ist es ganz egal

    Franz Orghandl

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2021

    Kranichsteiner Kinderliteraturstipendium 2021 für Franz Orghandl

    Leo, den seine Eltern als Junge kleiden, fühlt sich nicht wohl als Junge, er möchte lieber eine Jennifer sein, denn so fühlt er sich. Als er das seiner Familie erklärt, nimmt sie ihn nicht  ganz ernst, anders als seine Freunde. Anne und der dicke Gabriel können ihn/sie verstehen und sie unterstützen ihn/sie. Selbst seine Lehrerin geht lieb auf ihn ein, möchte aber die Eltern sprechen. 

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    Die schwangere Mutter unterstützt Jennifer ebenfalls, nur der Vater hält die Entscheidung seines Kindes für eine Marotte, so streiten die beiden und Jennifer geht ohne Abschied los. Anne und Gabriel wollen mit Jennifer nach H&M, um das gewünschte Kleid zu kaufen, doch dann geht Jennifer vor der Schule in das Mädchenklo und trifft dort auf Stella. Sie hat einen rasierten Kopf und ist ein Schlüsselkind. Die beiden ziehen sich bei Stella um und so kommt Jennifer unerwartet an ein Kleid. Zusammen gehen sie los und erleben einiges.

    Das Buch geht sehr anschaulich und behutsam mit dem Thema „Mädchen mit Penis“ um, man spürt die Liebe aller Beteiligten und besonders gut gefällt mir der Vater, dem das Kind wichtiger ist als sein Geschlecht. Am Ende muss der sture Papa sich entscheiden.
    Der Titel ist für mich etwas verwirrend, denn die Katze kommt nur ganz kurz in dem Buch vor. Ungewöhnlich ist die Lösung wie mit den österreichischen Begriffen umgegangen wird, im Text weist ein Pfeil auf das in Deutschland gebräuchliche Wort hin. „Naschlade = Schublade voll Süßkram“. 

    Ein Buch, dass Mut macht, zu sagen, wenn sich etwas nicht so anfühlt, wie es nach außen scheint. Ich hoffe, es wird noch viele Leos geben, die sich trauen zu sagen, dass sie lieber eine Jennifer wären.
    Was mich allerdings sehr wütend gemacht hat, ist, dass der Freund immer nur der dicke Gabriel hieß, auch Jennifer nennt ihn so „Du bist die beste Freundin, die man haben kann, und der dicke Gabriel auch.“ Ich kann Ihnen versichern, dass sowas einer dicken Frau weh tut.

    Dagmar Mägdefrau

  • Noah unendlich

    Noah unendlich

    Guy Bass

    GULLIVER

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Auf dem Cover steht „super lesbar“, aber in dem Buch sind ganz viele Dinosaurier aufgezählt und ich finde diese Namen schrecklich schwierig zu lesen.
    Noah wirkt auf mich ein wenig autistisch, der Tag hat einen festen Ablauf und am liebsten äße er immer Spagetti mit Tomatensoße, aber die gibt es nur montags in der Schul-Mensa. Was immer wieder zu Diskussionen mit Frau Futter führt, die dann immer von ihrer ungezogenen Katze erzählt.

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    Da Noahs Lehrerin im Unterricht zu wenig von Dinosauriern erzählt, beschließt Noah, dass mehr von seiner Sorte benötigt würden. Was dazu führt, dass am nächsten Tag ein Klon von ihm im Klassenzimmer sitzt. Beide beschließen, dass Mehr Noahs noch besser wären und so setzt sich die Verdoppelung fort.

    Die Schrift ist gut zu lesen, das Buch ist auch mit seinen70 Seiten sehr handlich. Es gibt immer wieder lustige Zeichnungen in schwarz-weiß. Leider fand ich die Geschichte nicht besonders ansprechend, Noah war kein sympathischer Junge und seine Eltern, die bereitwillig alle neuen Noahs aufnahmen, waren so eigenartig, wie die Lehrerin, die zwar kollabiert, aber alle so hinnahm.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mira #freund#verliebt#einjahrmeineslebens

    Mira #freund#verliebt#einjahrmeineslebens

    Sabine Lemire

    Rasmus Bregnhøi

    Klett Kinderbuch

    Leseempfehlung ab 9 Jahre

    Ein Comic mit sehr einfach gezeichneten Gesichtern und Figuren. Ganz hinten im Buch kann man üben Mira zu malen, geht ganz einfach. 

    Am Anfang lernen wir Mira, ihre Freundin Karla und ihre Freund Louis kennen. Daneben Mama mit ihren vielen Freunden. Das Jahr aus dem Leben von Mira beginnt am Sylvestertag und Mama feiert begeistert mit ihren Freuden. Mira sitzt in ihrem Zimmer und überlegt, was das neue Jahr bringen soll. Sie schreibt in ihr Tagebuch, dass sie ihr Zimmer erwachsener gestalten möchte, dass ein Instagram  Profil möchte und dass sie sich verlieben möchte. Sie verliert zunächst ihr Freundin Karla an Beate, die schon sehr erwachsen ist und nur Mädchen mit Freund in ihren Club aufnimmt.

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    Mira versucht zwar mit Leon zu „gehen“, aber das fühlt sich für beide doof an und sie bleibe doch lieber Freunde, die zusammen spielen. Da Miras Mama gerade einen Freund hat, der handwerklich versiert ist, kaufen sie neue Möbel und Miras Zimmer erhält ein neues Aussehen. Alle diese Ereignis werden mittels Bild auf Instagram gepostet. Zum Glück erkennt Karla, dann auch, dass sie doch lieber noch mit Mira spielen möchte, als mit Beate rumzuhängen und die Freundinnen sind wieder vereint. Zum Jahreswechsel feiern Mira, Karla und Louis zusammen. 

    Eine Frage bleibt offen, wer ist Miras Papa und wie sieht er aus? Da gibt es jetzt ein neues Buch, auf das ich gespannt bin.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ghostkids-Spuk in London

    Ghostkids-Spuk in London

    Stefan Schwinn

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Spuk in London

    Die drei Schüler der Geisterakademie in Cambridge werden überraschend als Ghostkids nach London geschickt um eine Halloweenparty zu „besuchen“. Sie leben an den selben Orte wie die Menschen und müssen mit einem Transporter, in ihrem Fall eine Truhe, in die menschliche Parallelwelt wechseln. Am Ende ihrer Mission müssen sie mit diesem Transporter auch wieder zurück.

    Es gelingt ihnen zwar, die Party zu sprengen. Vor so viel Spuk  gruselt es die Menschenkinder dann doch. Da sich Foggy nicht an die Regeln hält, werden die drei Freunde für die Kinder sichtbar. Also alles in allem eine riesige Katastrophe und als dann noch die Truhe verschwindet, scheint alles aus.

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    Nachdem dann noch ein Verbrechen gelöst wird, nimmt alles doch noch ein gutes Ende und die drei Geister können ihren Lehrern versichern, dass Halloween doch ein schöner Brauch ist.

    Simpel gestrickte Geschichte, mit vielen Ecken und Kanten. Gehört zu der Sorte Bücher: „Besser das, als gar nicht lesen“.

    Dagmar Mägdefrau

  • Frau Wolle und der Duft von Schokolade

    Frau Wolle und der Duft von Schokolade

    Jutta Richter

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Die alleinerziehende Krankenschwester muss zukünftig in Nachtschicht arbeiten und deshalb sucht sie für ihre Kinder eine Nachtfrau. Es meldet sich ausgerechnet Elfriede Wolkenstein die Inhaberin des schwarzen Ladens, an dem die Kinder schnell vorbei laufen, weil er die Kinder verschlingt. Nachts haben Merle und Moritz immer der Stimme ihres Vaters aus dem Weltempfänger gelauscht.  Elfriede Wolkenstein ihnen am Abend Kakao mit Sahne und danach müssen beide ins Bett. Doch in der Nacht geschieht etwas unheimliches, die  Zimmertür führt in die Murkelei. Von diesem Land hat ihnen ihr Vater immer erzählt, ein gefahrenreiches Land. Dort wohnen die Spitzzahntrolle, die die Kinder zwingen wollen Schokolade zu essen, damit sie sich ebenfalls in Trolle verwandeln. Zum Glück liegen die Geschwister am nächsten Morgen wieder in ihrem Bett, stellen aber fest, dass das kein Traum war und Gesine Wolkensteingenau weiß, was geschehen ist. Sie ist es auch die den Kindern Tipps gibt, damit sie ihre Abenteuer in der Murkelei gut überstehen. Das Buch endet mit einem Schild „Fortsetzung folgt“ und auf diese Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt.

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    Jutta Richter hat sich an ihre Kindheit erinnert, in der ihr Vater Falladas „Geschichten aus der Murkelei“ weitergesponnen hat. Ich finde sie hat dieses Fantasieland schön in diese moderne Geschichte eingebunden. Es ist schon sehr spannend und gefährlich, was die Kinder da nachts erleben. 

    140 Seiten umfasst das Buch, also für gute Erstleser leicht zu schaffen und die anderen müssen es sich vorlesen lassen. Spannend geschrieben mit Bildern, die die Geschichte gut begleiten. Ich fände eine vorläufiges Ende besser, so hat es was von Dailysoaps.

    Dagmar Mägdefrau

  • Du schaffst das!

    Du schaffst das!

    Zapf

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 0 bis 99 Jahre

    Ein herrlich positives Buch mit wunderschönen Bildern.
    Der Titel sagt schon alles. Ein Stachelschwein mit riesigen Augen und einer grünen Badehose findet das Leben schön, aber das dicke Walross mit dem Streifenpullover isst Maiskolben. Trotz vieler Versuche kann das Stachelschwein sein Ziel, den Maiskolben zu ernten, nicht erreichen.

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    Die Bilder dazu sind einfach köstlich. Er muss feststellen, alleine schafft er es nicht. Aber er ist nicht alleine….er hat wunderbare Freunde, die ihm helfen.

    Ein wundervolles Buch über Freundschaft, dass sicher mehr etwas für Erwachsene ist. Vielleicht ein Geschenk für einen lieben Freund?

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich so du so – Alles super normal

    Ich so du so – Alles super normal

    Labor Ateliergemeinschaft

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Das etwas andere Buch. Es fängt schon damit an, dass es nicht ein oder zwei Autoren geschrieben und gezeichnet haben, sondern ein Gemeinschaft aus 9 Autor*innen. Diese Schreibweise habe ich in diesem Buch gelernt ist. Dabei handelt es sich um ein Gendersternchen, dass alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten meint.

    Im Buch finden wir Geschichten, Comics, Karikaturen, Fotos, Fragebögen für die Leser*innen und ausgefüllte Fragebögen.  Seiten mit Sprüchen, mit Aussagen oder mit vielen Worten, die man auf sich wirken lassen muss.

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    Zunächst taucht die Frage auf „Was ist normal?“ /“Bin ich normal?“. Dann geht es um die Geschlechterfrage. Ist rosa für Mädchen oder ist es das kleine rot und damit den kämpfenden Männern zugehörig? Dann geht es um Gefühle, besonders gut gefallen mir da die Märchen, würde Rapunzel sich die Haare abschneiden und in die Raumfahrt gehen? Es folgen Fragebögen, die Kinder auf der ganzen Welt ausgefüllt haben. Ich fand es spannend ihre Antworten zu lesen.  Es folgen körperliche Probleme, zu groß, zu dick, kurzsichtig oder das Leben mit Skoliose. Zum Ende gibt es noch einmal Fragebögen. Diesmal geht es um das Nicht-Normal-Sein.

    Ein total vielfältiges Buch, jeder wird sich in der einen oder anderen Geschichte wiederfinden. Vielleicht wird man aber auch die anderen besser verstehen können. Begreifen, warum sich andere so verhalten und sich nicht darüber lustig machen, um von sich abzulenken, sondern mal helfen und den anderen stärken.
    Deshalb gefällt mir die letzte Bildergeschichte „Mein Freund“ so gut. Eigentlich sind die beiden so verschieden und trotzdem stärken und unterstütze sie sich. Man weiß nicht, warum man ausgerechnet diesen Freund hat? Chemie? Zufall? Aber es tut so gut, dass man ihn hat.

    Ein Buch zum Blättern, zum weiter entwickeln und zum Nachdenken. Natürlich auch zum Lernen, siehe oben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hotel Wunderbar

    Hotel Wunderbar

    Jutta Nymphius

    Tulipan-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    In einem Hotel sind nicht immer alle Zimmer vermietet und das Hotel von Mikas Vater hat schon bessere Tage gesehen. Damals als Mama noch da war, da gab es einen richtigen, gut riechenden Weihnachtsbaum und sie konnte ganz tolle Sachen aus Gurken oder Tomaten machen.  Damals lief das Hotel so gut, dass man noch einen Anbau mit sechs Zimmern brauchte.

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    Aber jetzt ist alles anders, Papa sitzt immer nur im Büro und will auch nicht mit Mika „Hase und Jäger“ spielen. Mika kann nicht mal mit Papa sprechen, immer muss er arbeiten, obwohl gar nicht viel los ist.

    Da lernt Mika den kleinen schwarzen Hundewelpen Silvester kennen und mit ihm den Obdachlosen Teddy und weil beide so frieren lädt Mika die beiden ein in einem leeren Hotelzimmer im Anbau zu übernachten. Mit der Zeit werden jede Nacht alle sechs Betten belegt. Aber Mika gibt diesen Menschen nicht nur ein Bett, sondern er erzählt ihnen von seinen Sorgen und spielt mit ihnen. Und diese neuen Freunde hören ihm gut zu. So kommt es am 22.1. zu einer Weihnachtsfeier mit einem kleinen, krummen, aber echten Tannenbaum. Als Papa da hereinplatzt begreift er schnell, dass er sich zu wenig um seinen Sohn gekümmert hat. Jetzt soll das Leben so weitergehen, dass es „Mama gefallen“ hätte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Nicht drücken

    Nicht drücken

    Gernot Gricksch

    Oetinger Taschenbuch

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahren

    Spannung, Abenteuer und geheimnisvollem Geschehen für Kinder ab 9 Jahren:
    im Zentrum der Geschichte stehen Siri, ihre Freundin Svetlana und Ole. Drei mysteriöse Frauen, Drillinge, die in Kimonos auftreten und jeweils so schnell verschwinden wie sie aufgetaucht sind, sorgen dafür, dass sich die Umwelt der Kinder auf seltsame Weise verändert.
    Geheimnisvolle Pakete werden an Siri und Ole geliefert, Tiere, Eltern, Lehrer und Kinder nehmen gegensätzliche Verhaltensweisen an: eine Katze bellt, Jungen spielen mit typischem Mädchenspielzeug, eine Lehrerin verschwindet, andere Lehrer gestalten ihren Unterricht erstaunlich anders …

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    Rollenklischees werden hier stark in Frage gestellt durch diese skurrilen Veränderungen!
    Die drei Kinder sind immer wieder überrascht, aber zunächst total ratlos und überfordert. Sie halten Sitzungen, beratschlagen und werden immer mutiger. Nach und nach gibt es jedoch immer wieder neue Hinweise zum richtigen Reagieren durch die „Kimonofrauen“. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt bei einem vom Trio organisierten Fußballspiel, ein für sie zwingender Auftrag der Frauen. Durch Mut und Entscheidungskraft schaffen es die Kinder, den unheimlichen Bann zu brechen, der sich durch das Buch zieht, so dass ihre Welt zum Ende hin wieder in ihren gewohnten Bahnen verläuft!

    Ein empfehlenswertes Kinderbuch durchzogen von Spannung, Phantasie, Spaß und Freundschaft, das die wörtliche Rede sicherlich die des lesenden Kindes treffen wird!

    Annette Heine

  • Wir und unsere Geschichte

    Wir und unsere Geschichte

    Yvan Pommaux

    Christophe Ylla-Somers

    Aus dem Französischen von Tobias Scheffel

    Moritz-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre


    So ein Buch hätte mich als Kind wochenlang und länger fasziniert. Kurze Texte werde durch interessante Bilder ergänzt. Vom Urknall über den Beginn der Menschheit, durch die Kon-tinente führt es bis in die Gegenwart. Die Entwicklung der Zivilisation, von den Mayas über die Chinesen und Inder, zu den Ägyptern und Griechen.
    Da gibt es das Mittelalter und die Eroberung neuer Welten. Diese Geschichte beschränkt sich nicht auf Europa, sondern sieht auch immer über den Rand unseres Kontinents.

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    Ich finde es sehr eindrucksvoll und es ist in keiner Weise belehrend. Ich habe es mit großem Spaß gelesen und geschaut. Das Buch kommt ohne große Namen aus, erst am Ende werde einige „Berühmtheiten“ vorgestellt.
    Vielleicht ist auch dieses Sachbuch in erster Linie ein „Jungenbuch“, aber ist es nicht toll, wenn es für unsere Männer auch etwas zu lesen gibt?

    Dagmar Mägdefrau