• Maris Märchen

    Maris Märchen

    Shari & André Dietz

    Saskia Gaymann

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Zunächst stellt sich Mari vor, sie ist die Tochter des Autorenpaares und hat das Angelman-Syndrom. Deshalb kann Mari nicht für alle verständlich sprechen, ist aber sehr fröhlich und lacht sehr viel. In dem Märchen „Von einer, die auszog, das Fürchten zu lernen“ versucht Mari zu erfahren, wie es ist Angst zu haben. 
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    Rosi, die im Palast Downröschen genannt wird, was ihr natürlich nicht gefiel, schläft eine lange Zeit und träumt von Henry Prinz und einer besseren Welt. Als sie dann aufwacht, spricht sie mutige Worte. „Händikäppchen“ wird das Rotkäppchen böswillig genannt und Wolfgang ihr Freund ist ein Wolf mit einem ungewöhnlichen Kleidergeschmack. Weil alle Jochen Günter „Humelstilzchen“ nennen, kennt niemand seinen Namen und er kann mit dem König die bekannte Wette abschließen. Was Ein „Grank“ ist und was er anrichtet, erzählt uns dann noch einmal Mari, die uns zu Ende des Buches noch einmal ganz genau ihre Sichtweise erklärt. 
    Ein Buch, dass voller Humor steckt und doch sehr nachdenkliche macht. Wie schnell setzt sich so ein beleidigender Begriff zuerst im Spaß und dann im Alltag durch. Hier wird gezeigt, dass kleine Einschränkungen nicht dazu führen müssen, dass die oder der Betroffene nicht clever sein können und mit ihrem fröhlichen Lachen für gute Laune sorgen können. Ein wunderschönes Märchenbuch voller zauberhafter Geschichten und liebenswerter Protagonist*innen, dazu kommen noch die witzigen Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Schiffsgeister – Der Zauberkrake – Band 2

    Die Schiffsgeister – Der Zauberkrake – Band 2

    Bettina Göschl

    Franziska Harvey

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Auf dem Cover ist die ganze Truppe zu sehen, die Menschenkinder Jonte und Luna, Faugaz, der Geisterpirat und das Klabautermädchen Fregaz, Cousine Sally und drohend im Hintergrund der Zauberkrake. 
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    Schon am Ende des letzten Buches haben wir erfahren, dass Faugaz Cousine Sally in einem Bild gefangen ist. Leider müssen die beiden Geister wieder warten bis der Zeitwürfel das Fenster verrät, in dem sie aus ihrer grünen Flasche dürfen. Inzwischen lernen wir den gemeinen Krake mit den magischen Kräften kennen. Er wohnt tief unten im Meer und sitzt auf einen Berg Gold, um ihn herum stehen Gefäße in denen er die verschiedensten magischen Gestalten gefangen hält. Deshalb möchte er auch unsere beiden Geister für seine Sammlung fangen. Sally soll der Köder sein, um sie herbeizulocken. Als die Kinder mit den Geistern zum Piratenturm fahren, um dort das Bild zu suchen, lauert er schon im Hintergrund. 
    Die Kinder bitten die Geister immer wieder sich unsichtbar zu machen, damit sie nicht auffallen, doch leider vergessen sie, dass man sie trotzdem hören kann, das führt zu vielen lustigen Szenen. So stellen sie beim Frühstück die verrücktesten Sachen an und verursachen ein riesiges Chaos. Aber neben diesen humorvollen Passagen wird es doch auch sehr spannend. Zumal es am Ende wieder sehr eng mit der Zeit wird und niemand möchte, dass unsere Geister zu Steinen werden. Dafür sind sie doch einfach zu liebenswert.
    Die Geschichte mit viel Lokalkolorite liest sich sehr gut und die vielen tollen Bilder machen das Buch zu einem großen Vergnügen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ihr geht mir auf den Geist

    Ihr geht mir auf den Geist

    Jutta Nymphius

    Kathrin Rödl

    Gulliver

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Acht Kapitel, keine 100 Seiten, viele Abschnitte und einige schwarz-weiß Bildchen machen das Buch superlesbar. 
    Jakub, der uns von den „Wiedergängern“ erzählt, sehen wir zusammen mit den beiden Untoten auf dem Cover.
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    Erst riecht er sie und dann sitzen sie plötzlich in seinem Zimmer. Arnold, ordentlich mit Krawatte, dem die Regeln wichtig sind, und der coole Dennis, der einfach macht, was er will. Die beiden hört Jakub über seine Kopfhören, während er mit seinem Freund Malik unterwegs ist, deshalb erzählt er ihm von seinem Problem. Leider mischen sich die beiden in Jakubs Leben ein und bringen ihn dazu, Dinge zu tun, die er nachher nicht erklären kann und die selbst Malik an ihrer Freundschaft zweifeln lässt.  Doch wie kann er die beiden loswerden? Auch da benötigt er die Hilfe seines Freundes.
    Mich konnte diese Geschichte nicht so recht überzeugen, allerdings bin ich auch keine Freund von Zombie-Literatur. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass jugendliche Leser*innen das ganz anders sehen. Auf jeden Fall macht es Spaß zu erleben, wie Jakub sich ganz anders verhält und damit viel kaputt macht. Sogar seinem Großvater isst er seine Lieblingstorte weg.

    Dagmar Mägdefrau
  • 35 Kilo Hoffnung

    35 Kilo Hoffnung

    Anna Gavalda

    Claas Janssen

    Aus dem Französischen von Ursula Schregel

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre


    „Ich hasse die Schule“ ist hinten auf dem Buch zu lesen. Der 13-jährige David, der uns seine Geschichte erzählt, wohnt in Frankreich und deshalb endet seine „glückliche Zeit“ schon mit drei Jahren, denn von da ab muss er in die Vorschule.
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    Nachdem er den ersten Tag hinter sich gebracht hat, möchte er liebsten wieder zu Hause basteln, denn das ist es, was David am besten kann und über alles liebt. Seine Bananenschälmaschine ist eine seiner Erfindungen. Doch leider mag er Schreiben und Rechnen so gar nicht. Lediglich eine Lehrerin hat sein Talent erkannt und ihm noch ein schönes Jahr beschert. Danach kam der Schulhorror wieder. Sein Opa Léon, ein Ingenieur mit einer kleinen Werkstatt, ist Davids liebster Mensch, zumal sich eine Eltern immer häufiger wegen seiner schulischen Leistung streiten. 
    Ein dünnes Buch, es hat nur 86 Seiten und einige kleine Bildchen in Schwarz-Weiß. Ich hatte es schnell gelesen, weil ich wissen wollte, wie David es wohl schafft, sein Leben in den Griff zu bekommen. Dazu hat ihn die lebensbedrohende Krankheit seinen Opas gebracht, da hat David die Initiative ergriffen und gezeigt, was in ihm steckt. Ein hoffnungsvolles Buch, das uns zeigt, wenn man will, gibt es immer eine Lösung. So fand David ein Internat mit netten Mitschülern und einer Direktorin, die seine Stärken erkannt hat.

    Dagmar Mägdefrau

  • 101 Wichtel ziehen ein!

    101 Wichtel ziehen ein!

    Alexandra Helm

    Ruby van der Bogen

    Bearbeitung und Rätsel Alexandra Hanneforth

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre


    Die Wichtel springen über die Bücher und huschen dann durch die Wichteltür. Diese Buch erzählt uns einiges über das Leben der Wichtel in der Adventszeit. Aber zunächst müssen wir unseren Namen mit einem Rechencode in einen Wichtelnamen verwandeln.
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    Bei einigen Versuchen blieben immer nur die Vokale übrig und denen musste ein Buchstabe vorangestellt werden. Nach einer kleinen Gebrauchsanweisung starten wir dann in die Geschichte. „Was Wichtel mögen“ erkunden wir zuerst, aber zunächst messen wir unser Hand, damit wir vergleichen können, wie klein die Wichtelhand ist. In der Puppenstube werden die Reifen gezählt und der Verweis auf Seite 12 verrät uns, was Wichtel so stark macht.  Leider hat nicht jede Seite eine Seitenzahl. Eine kleine Denkaufgabe verrät uns das Alter eines ausgewachsenen Wichtels, was Wichtel gerne machen, erfahren wir auf Seite 11. Am Ende eines Kapitels gibt ein Wichtelbild, auf das wir einen entsprechenden Mund aufmalen können, je nachdem, wie schwierig wir die Aufgaben fanden. 
    So rechnen wir uns durch das Buch und erfahren einiges über die kleinen Adventshausgäste.
    Niedliche bunte Wichtelbilder, in denen sich oft Aufgaben verstecken, machen das Buch zu einem fröhlichen Adventsbuch. Ich muss zugeben, dass die Aufgaben nicht immer leicht zu lösen waren und ich habe mich einige Male bei den Lösungen hinten im Buch vergewissert, ob ich richtig liege. Ich weiß allerdings aus Erfahrung, dass meine Enkel da oft besser kombinieren als ich. Für kleine Tüftler und Wichtelfans sicher ein toller Adventsspaß.

    Dagmar Mägdefrau
  • Einbruch um Mitternacht – Krimi mit 24 Rätseln

    Einbruch um Mitternacht – Krimi mit 24 Rätseln

    Anna Lisa Kiesel

    Sarah Friede

    kaufmann

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die drei Mädchen, die wegen des gestohlenen Basketballs ermitteln. 
    Aber zunächst erleben wir Ronjas Enttäuschung, als am 1.12. Mama keinen Adventskalender bieten kann.
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    Allerdings bringt ihre Tante, die als Polizistin arbeitet, am Nachmittag nicht nur einen Streifenwagen mit, um Ronja abzuholen, sie hat auch einen Adventskalender für Detektivinnen dabei. 
    Beim Basketballtraining hat der Trainer Klaus eine besondere Überraschung für die Spieler*innen. Einen Ball, der von einem ehemaligen Spieler gespendet wurde, der inzwischen Weltklasse ist. Ronja wird für die Zeitung mit dem Ball fotografiert und erkennt deshalb, dass der Ball ausgetauscht wurde. Die drei Mädchen haben schon eine Vermutung, wer der Täter sein könnte, aber es dauert natürlich bis Weihnachten, bis der Fall geklärt ist.
    Die täglichen Kapitel sind immer drei bis vier Seiten lang und werden durch viele bunte Illustrationen aufgelockert. Zu jedem Kapitel gehört Rätsel, das sich auf den gelesenen Text bezieht. Da müssen wir aus zusätzlichen Buchstaben, die sich im Text versteckt haben, ein Lösungswort bilden, Buchstaben umstellen, Wörter finden und vieles mehr. Ein Adventskalender für kleine Ermittler*innen und Rätselfreund*innen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Jolle und ich – Der Tag, an dem ein Pinguin bei uns einzog

    Jolle und ich – Der Tag, an dem ein Pinguin bei uns einzog

    Katja Fixe

    Stefanie Jeschke

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Thea ist ein 12-jähriges Mädchen, das gerne Skateboard fährt. Sie lebt mit ihrer großen Schwester Rieke, ihrer Mutter Maria und ihrem Vater Hannes zusammen.
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    Als Thea im Sommer vom Schwimmen zurückkommt, traut sie ihren Augen kaum: Auf dem Liegestuhl sitzt ein Pinguin – und der spricht auch noch! Er stellt sich als Jolle vor. Sehr schnell werden die beiden unzertrennlich, und Jolle zieht bei der Familie Witt ein. Jolle stellt das Familienleben ordentlich auf den Kopf und versucht, die „Kolonie“ noch enger zusammenzubringen. Gemeinsam erleben sie zu fünft einige Abenteuer.
    Ich habe die Geschichte meinem siebenjährigen Sohn vorgelesen, und er war von Anfang an total begeistert. Wir haben zusammen viel gelacht und freuen uns darauf, die nächsten Teile und Abenteuer gemeinsam zu lesen. Der Text ist so geschrieben, dass man ihn gut mit einem Leseanfänger im Wechsel lesen kann. Die schönen Illustrationen unterstreichen die Geschichte zusätzlich.

    Katrin Hemmerich
  • Der Regenzauber Markt

    Der Regenzauber Markt

    You Yeong-Gwang

    Aus dem Koreanischen von Huyk-Sook kim

    Manfred Selzer

    ueberreuter

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Serin, ein junges Mädchen, lebt mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Es gibt ein Gerücht, dass es ein altes, verlassenes Haus in Rainbow Town gibt. Wenn man dorthin einen Brief mit seinem Unglück und seiner Lebensgeschichte schickt, erhält man ein Ticket. 
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    Serin erhält das Ticket zum Regenzaubermarkt, einem Ort, an dem man Dinge eintauschen kann – Erinnerungen, Träume, Wünsche oder Gefühle. Dort trifft Serin auf allerlei wundersame Wesen: sprechende Tiere und sogar Dokebis (Koboldwesen aus der koreanischen Mythologie).

    Für den Einstieg in das Buch brauchte ich einen Moment, aber dann entwickelte sich eine fesselnde Geschichte. Sie ist flüssig geschrieben und auch für jüngere Leser*innen gut verständlich. Die Idee des Markts ist unglaublich kreativ und liebevoll umgesetzt. Man kann sich die bunten Stände, seltsamen Händler und magischen Wesen richtig gut vorstellen. Besonders schön fand ich, wie die Autorin die Stimmung beschreibt – mal düster, manchmal traurig und nachdenklich, dann wieder hoffnungsvoll und voller Zauber. Serin ist eine Figur, mit der man sich gut identifizieren kann. Sie ist mutig, neugierig und sucht nach einem Weg, mit ihrem Schmerz umzugehen. Im Laufe der Geschichte lernt sie, dass man Glück nicht einfach kaufen oder tauschen kann, sondern dass es oft in einem selbst liegt.

    Katrin Hemmerich



  • Hildegundis und die Kinderkrone

    Hildegundis und die Kinderkrone

    Regina E. G. Schymiczek

    Books on Demand

    Leseempfehlung ab 12 Jahre

    Als im Essener Stift die Äbtissin Theophanu um die Jahrtausendewende herrschte, kam Hildegundis als Zwölfjährige zur Ausbildung ins Stift. Hier soll sie lernen, wie ein großes Rittergut geführt wird, denn das Stift ist reich und die Äbtissin eine mächtige Frau.
    Um Hildegundis herum gibt es viele Intrigen und es soll sogar ein Mordanschlag auf den Kaiser verübt werden.

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    Das Buch hat also viele Fassetten des mittelalterlichen Lebens zu bieten. Besonders als Essenerin habe ich mir das Leben rund um den Dom gut vorstellten können. Es gibt ja wenig Literatur, die sich mit dieser Zeit der Frauenherrschaft in Essen befasst und dieses Buch ist sehr spannend und interessant geschrieben.

    Dank der promovierten Historikerin Frau Dr. Schymiczek sind die historischen Figuren und die Lebensumstände sicher gut recherchiert. Ein empfehlenswertes Buch.

    Dagmar Mägdefrau


    Die Kunsthistorikerin Dr. Regina E.G. Schymiczek erzählt in ihrem historischen Roman die Geschichte der Kinderkrone Otto III. , die sich heute in der Schatzkammer des Essener Doms befindet. Die Umstände, unter denen die Kinderkrone dorthin gelangte, sind bis heute ungeklärt. In ihrem Roman verwickelt die Autorin fiktive Protagoniste*innen in eine schlüssige und spannende Geschichte und lässt sie auf realhistorische Personen treffen. Die Schilderung der gesellschaftlichen und landschaftlichen Gegebenheiten wirken dabei realistisch und glaubwürdig und der Autorin gelingt es, ein farbenprächtiges Bild ihrer Personen und der Zeit vor dem Auge der Lesenden entstehen zu lassen.

    Wegen seines Umfangs, seiner relativ komplexen Sprache und einigen wenigen Längen empfiehlt sich das Buch besonders für historisch interessierte Leser*innen ab 13 Jahren.

    Sabine Malischewski

  • Petronella Apfelmus – Hexenschuss und Zaubernuss – Band 13

    Petronella Apfelmus – Hexenschuss und Zaubernuss – Band 13

    Sabine Stading

    SaBine Büchner

    Baumhaus

    Petronella Apfelmus

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Petronella Apfelmus winkt uns vom Cover zu. Diesmal muss sie sich mit Mitgliedern der „Kryptozoologischen Gesellschaft“ auseinandersetzen, die auf der Wiese an der Mühle campen. 
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    Professor Raubein und seine Begleiter*innen beschäftigen sich mit magischen Wesen und davon gibt es im Haspelwald eine ganze Menge. Da müssen Petronella und ihre Apfelmänner schnell alle warnen, damit sie dieser Truppe nicht in die Hände fallen. Leider hat Petronellas Oma Streit mit einer anderen Hexe, die ihr einen Hexenschuss verpasst hat. Deshalb muss sich Petronella mit ihrer Medizin auf den Weg in den Schwarzwald machen. Die daheimgebliebenen magischen Wesen und die Zwillinge müssen also schauen, wie sie alleine mit der Situation fertig werden. Sie belauschen die Kryptozoolog*innen und entdecken dabei eine ganze Menge an Dingen, die sie verwundert. 
    Das Buch mit dem schönen blauen Lesebändchen ist diesmal mit über 200 Seiten etwas dicker geraten. Aber die Geschichte, die sich zu einer spannenden Detektivgeschichte entwickelt, ist gut zu lesen und die wunderschönen Illustrationen lockern die Seiten zusätzlich auf. Wieder ein unterhaltsames Buch um unsere kleine Apfelhexe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der unglaubliche Freundinnen-Wunsch-Automat

    Der unglaubliche Freundinnen-Wunsch-Automat

    Katalina Brause

    Theresia Koppers

    Penguin junior

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Zwischen „Lesen können“ und „ein Buch selbst lesen“ liegen große Unterschiede, dieses Buch wird speziell zum „Einfach selbst Lesen“ auf dem Cover beworben. Es hat 75 Seiten, große Buchstaben, 17 kurze Kapitel und viele bunte, teilweise großformatige Bilder. 
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    Das erste einseitige Kapitel beschreibt eine Szene, die erst am Schluss des Buches passiert. Sie baut mit einem kreischenden Zombie und zwei flüchtenden Mädchen auch eine richtig tolle Spannung auf. Dann erfahren wir, wie in Emilys 5c alles begann. Juno, Emilys beste Freundin seit der Windelzeit, fällt auf Auroras Klimper-Wimpern herein und schenkt ihr ihr schönstes Radiergummi. Deshalb spricht Emily den Satz „Es gibt 1000 bessere Freundinnen als dich!“ und sie weiß sofort, dass sie das nicht hätte sagen dürfen. Leider traut sich Emily nicht ohne eine Freundin an den Stinkern vorbei, deshalb grenzt es an eine Wunder, dass sie auf einen „Freundinnen-Wunsch-Automat“ stößt, aber eine Wunschfreudin bekommt man nicht so leicht.
    Fabelhaft, wie die Geschichte an Spannung gewinnt und wie wir mit Emily hoffen, dass sie eine Freundin findet. Zum Glück gibt es ein richtig schönes Ende. Wie gesagt, schöne Illustrationen und ein Text voller Humor und Spannung.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Schiff für den Frieden – Das mutige Leben des Rupert Neudeck

    Ein Schiff für den Frieden – Das mutige Leben des Rupert Neudeck

    Christina Bacher

    Lukas Ruegenberg

    L100

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre


    Rupert Neudeck ist der Name, der mir in erster Linie mit der Rettung der Boat People in den Sinn kommt. Und die Cap Anamur ist auch auf dem Cover zu sehen, wie sie Menschen von einem kleinen Schiff rettet.
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    Das erste Kapitel trägt die Überschrift „Eine (zeitweise) schöne Kindheit“, denn Rupert wird 1939 kurz vor Beginn des Krieges in Danzig geboren. In der Stadt lebten in erster Linie Deutsche und so wurde der Familienname eingedeutscht. Zum Ende des Krieges musste die Familie dann in den Westen fliehen. Mutter Neudeck hatte vier Kinder zu versorgen und machte sich mit ihrer Schwester und ihrer Schwiegermutter auf den Weg. Ihr Ziel war das große Schiff „Wilhelm Gustloff“, allerdings kamen sie zu spät in den Hafen, was sich als Glück herausstelle, denn das Schiff mit 9000 Menschen geht in der eiskalten Ostsee unter. So wurde „Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben.“ zu Ruperts Lieblingsspruch. Diese Flucht war ein Erlebnis, das Ruperts Leben prägte. Als er 1980 von den Boat People im Südchinesischen Meer hört, handelt er zusammen mit seiner Frau und vielen prominenten Unterstützern und kauft ein Schiff, das er „Cap Anamur“ nennt.
    Das Buch ist eine vollständige Biografie über das Leben von Rupert Neudeck. Es gibt kleine Einschübe über Schriftsteller, die sein Leben begleiten, lässt Frau und Kinder zu Wort kommen. Die Schrift, in der das Buch gedruckt wurde, ähnelt einer handgeschriebenen Druckschrift, zwischendurch gibt es auch Zeilen, die mit einer Schreibmaschine geschrieben wurden. Es gibt zarte Zeichnungen und viele Fotos, so kann sich jeder ein Bild über die Beweggründe dieses tapferen Mannes machen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Nordische Mythen – Von Göttern, Wikingern und Ragnarök

    Nordische Mythen – Von Göttern, Wikingern und Ragnarök

    Stephen Davies

    Seaerra Miller

    Aus dem Englischen von Gundula Müller-Walkraf

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre


    Schon auf dem Cover kann man die Comiczeichnungen der Wikinger und ihrer Götter und Göttinnen sehen. Da habt ihr direkt eine Vorstellung, wie witzig das Buch gestaltet ist.
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    Auch das Inhaltsverzeichnis ist ungewöhnlich und wir beginnen mit der Frage „Wer waren die Wikinger?“ Die Antwort lesen wir in kleinen Textteilen, die das Bild beschreiben. So erfahren wri, dass durchaus auch Frauen auf Raubfahrt gingen. „Die Schöpfungsgeschichte“ wird uns in einem Comic erklärt. Sehr appetitlich hört es sich nicht an, dass aus dem Schweiß des Riesen Yimir alles Leben entstand. Im nächsten Teil lernen wir nicht immer sehr sympathische Gottheiten kennen. Im folgenden Comic gehen die Götter Odin, Hönir und Loki über den Bifröst in die Welt der Menschen. 
    Neben den kleinen Texten gibt es auch witzige Sprechblasen, so fordert uns Idun, die in der Geschichte geraubt wird, weil sie Äpfel erntet, die jung erhalten, immer wieder auf, ihre Geschichte zu „Liken und Teilen!“
    Da es neben den Sachinformationen noch kleine Comics mit den Geschichten der Götter gibt, ist das Buch sehr unterhaltsam. Ich bin nicht sehr bewandert in der nordischen Mythologie und finde, dass dieses Buch sehr gut lesbar ist und ich einiges daraus ohne Anstrengung gelernt habe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Girlhood – Sechs inspirierende Storys über Mut, Stärke und Zusammenhalt

    Girlhood – Sechs inspirierende Storys über Mut, Stärke und Zusammenhalt

    Anna Dimitrova

    Amani Padda,

    Basma Hallak u.a.

    Arctis

    Leseempfehlung ab 14 Jahre

    Man unterschätzt leicht, wie viel einem Kurzgeschichten geben können. Besonders dann, wenn das Ende offenbleibt oder keine endgültige Lösung präsentiert wird und man dennoch miterleben darf, wie eine der starken Protagonistinnen sich entwickelt. Gerade weil wir hier sechs Kurzgeschichten haben, bündelt sich auf wenigen Seiten eine enorme Vielfalt und weibliche Kraft, die unglaublich inspirierend wirkt.
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    Ein wenig irritiert hat mich, dass Anna Dimitrova Dessi aus ihrem Roman Kanak Kids zur Hauptfigur ihrer Kurzgeschichte macht, dort hatte ich sie ganz anders wahrgenommen. Trotzdem habe ich alle sechs Geschichten sehr gerne gelesen.
    Und wie passend ist es eigentlich, diese Sammlung Girlhood zu nennen? Keine Geschichte nimmt der anderen den Raum, genauso wie auch Frauen im echten Leben einander nicht verdrängen müssen. Im Gegenteil: Ein Nebeneinander ist so viel schöner als ein Alleinsein.
    Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichten nicht nur sorgfältig angeordnet, sondern auch thematisch leicht miteinander verknüpft sind. Was für die eine Figur ein Problem darstellt, kann für die nächste ein Wunsch sein und genau darin liegt ein besonderer Reiz dieser Sammlung.
    Am Ende bleibt für mich vor allem das Gefühl, dass Girlhood nicht nur einzelne Geschichten erzählt, sondern ein kollektives Bild von weiblichem Aufwachsen, Kämpfen und Träumen zeichnet.

    Raphaela Brosseron

  • Immerland – Die Stadt der Ewigkeit

    Immerland – Die Stadt der Ewigkeit

    Flix

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Der fast 13-jährige Mika muss den Sommer bei seiner Oma verbringen, da sein Vater auf Geschäftsreise ist. Für ihn sind das keine rosigen Aussichten - auf dem Land, kein Internet, und insgesamt nicht wirklich interessant. 
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    Aber in einer Nacht verändert sich alles. Mika muss seine Oma durch einen medizinischen Notfall in ein Krankenhaus bringen. Er schnappt sich das Auto und fährt mit seiner Oma los. Dann landen sie auf eine skurrile Weise in Immerland, einer geheimnisvollen Stadt, in der vieles möglich scheint, was in der normalen Welt nicht ist. Doch je länger Mika in Immerland bleibt, desto deutlicher zeigen sich auch dunkle Schattenseiten, und er muss Entscheidungen treffen, die nicht nur sein eigenes Schicksal formen.  
    Flix hat mit Immerland eine Welt geschaffen, die voller Fantasie ist! Die Stadt wirkt magisch und geheimnisvoll, gleichzeitig, aber auch gefährlich – genau diese Mischung macht das Buch so spannend. Mika ist eine glaubwürdige Hauptfigur, weil er nicht perfekt ist, sondern mit Zweifeln und Ängsten zu kämpfen hat. Der Schreibstil ist flüssig und die Illustrationen geben dem Buch einen besonderen Charme.
    Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse etwas, als wollte Flix noch all seine Ideen unterbringen. Trotzdem bleibt die Geschichte fesselnd und berührend.
    Die Altersempfehlung ab 12 Jahren halte ich für etwas zu niedrig, da einige düstere und komplexe Themen eher für etwas ältere Leser*innen geeignet sind.
    Ich bin gespannt auf den zweiten Teil im Herbst 2026.

    Katrin Hemmerich


  • Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat – Band 5

    Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat – Band 5

    Marc-Uwe Kling

    Astrid Henn

    Carlsen

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Da sitzt die ganze Familie von Tiffany gemeinsam im Auto und fährt zur vierten Hochzeit von Tante Ilse nach Wuppertal. Die vertrauten, witzigen Zeichnungen lassen mich sofort eintauchen in diese liebenswerte irre Familie.
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    Wie schon auf dem Cover zu lesen ist, erwähnt Opa mehrfach, dass man die Bahn hätte nehmen sollen und natürlich gibt es den ersten Zwischenfall schon, kaum dass die Reise losging. Denn Max hat am Vorabend mit seinen Freunden den „Kleinen Feigling“ kennengelernt. Papa trägt, wie bei jeder Urlaubsfahr, seine ACDC-Kappe und Tiffany macht sich so ihre Gedanken, ob nicht was falsch gelaufen ist. Oma sucht ihr Handy, das sie nur bei solchen Reisen nutzt. Papa und Luisa klugscheißen um die Wette. Es ist also alles, wie ich es kenne und liebe. Und dass am Ende alles anders kommt und alle sich doch sehr mögen in dieser Familie, das erwarte ich auch irgendwie.
    Es ist wieder mal eine Geschichte voller Humor und witzigen Ideen, auch wenn mir diese K-Wörter etwas auf die Nerven gehen. Als Kind gab es bei mir keine Auto- oder Straßenbahnfahrt, die ohne solche Zwischenfälle auskam, deshalb ist mir das Thema durchaus vertraut und deshalb finde ich es gut, wenn es auch mal anderen passiert.
    Wenn man hinten aufs Cover schaut, dann ist da der Bräutigam Friedrich zu sehen und irgendwie kommt der mir bekannt vor?

    Dagmar Mägdefrau

  • Farnwacht – Die Hüter der Flusslande

    Farnwacht – Die Hüter der Flusslande

    Ellen Damerau

    Realm & Rune

    Leseempfehlung ab 10 Jahre

    Auf dem schönen Cover sind schon einige der Protagonisten des Buches zu sehen, sie wurden, genauso wie die kleinen Zeichnungen zu Beginn einiger Kapitel, von der Autorin gezeichnet. Eine Karte zeigt uns die Orte, die in der Geschichte vorkommen. Der Prolog gibt einen Auszug aus einem Reisebericht zum Besten und so lernen wir die Welt dieser sehr menschlichen Tiere kennen.

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    Wir starten in Tannenstein, einem lieblichen Ort, der sich auf das Frühjahrswende-Fest vorbereitet, deshalb sind viele Besucher angereist. Tiril, das Eichhörnchen, ist zusammen mit Jarkko aus Flussweiler angereist, um zu handeln. Marwin, die fröhliche Maus, ist mit ihnen unterwegs. Bei der Ansprache des alten Vogts Mathey gibt es einiges an Klatsch von den zuschauenden Biberdamen zu hören. Begleitet wird der Vogt von der Otternbrigade, die Ortwin anführt. Nachdem die zwei Eichhörnchen Tiril und Jarkko sich entschieden haben, über Nacht zu bleiben und mitzufeiern, werden sie von dem Ruf „Es brennt!“ geweckt. Sofort machen sie sich auf, um zu helfen. Doch am nächsten Tag kommt ihnen vieles eigenartig vor und sie machen sich so ihre Gedanken. 
    Eine Menge Tiere lernen wir in diesem fantasievollen Buch kennen. Sie alle tragen mittelalterliche Kleidung und auch ihre Waffen gehören in diese Zeit, so ist Tiril eine sehr gute Bogenschützin. Mir fiel es manchmal schwer, mir Tiere, wie den Fuchs oder den Otter, bekleidet und auf zwei Beinen gehend vorzustellen. Außerdem waren Fressfeinde nicht gefährlich. Aber als ich mich dann, von der Realität gelöst habe, war das Lesen dieses Buches sehr angenehm und spannend. Es ging um Verrat, Angriffe, Verbündete, Unterstützung und im Großen und Ganzen um Gerechtigkeit und Freundschaft. Eine junge Magierin setzt sich gegen eine erfahrene, intrigante Elster durch und kann so ihre Freunde retten.
    Ein wundervolles Buch voller Fantasie und Spannung. Detailreiche Schilderungen ließen mich in diese Welt der Flusslande eintauchen, um mit Tiril, ihren Freudinnen und Freunden zu hoffen und zu bangen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Frau Honig und die Schule der Fantasie

    Frau Honig und die Schule der Fantasie

    Sabine Bohlmann

    Joëlle Tourlonias

    Planet!

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Das Kindermädchen Frau Honig arbeitet in diesem kleinen Büchlein als Lehrerin. Da sie das Schulsystem, den Stundenplan und eigentlich alles, was mit Schule zu tun hat, infrage stellt, macht sie, was ihr und den Kinder Spaß macht.

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    Ihre Fächer heißen Spaß, Fantasie, Glück und Lebenstraining. Sie stellt auf dem Schulhof die Gestirne nach, fegt mit den Kindern die Blätter zusammen und lässt die Kinder Gedichte zum Klang des Herbstes schreiben. Dass immer wieder auch Mathematik in ihren Stunden vorkommt, fällt fast gar nicht auf. An einem Tag ist Fantasie das Lieblingsfach von Frau Honig und am nächsten ist es Glück. Es ist schön zu lesen, was den Kindern zum Thema Glück alles einfällt. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn es ist einfach wunderschön zu lesen, was Frau Honig alles einfällt, damit die Schule Spaß macht. Für mich sollte dieses Buch Pflichtlektüre für alle Lehrer sein. Vielleicht werden sie nach einem Löffelchen Honig einiges anwenden können. Das fände ich großartig.

    Dagmar Mägdefrau