• Das Buch der gestohlenen Träume

    Das Buch der gestohlenen Träume

    David Farr

    Kristina Kister

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Das Cover mit seinen glänzenden goldenen Buchstaben ist auf jeden Fall ein Hingucker. Die Geschwister Rachel und Robert leben zusammen mit ihren Eltern in Krasnia, einen Land, dass von dem Diktator Charles Malstain regiert wird. Er mag keine Kinder und deshalb haben sie auch keine Berechtigung, im Alltag aufzutauchen. 
    Das Buch beginnt mit einer Warnung an den Lesenden, das Lesen des Buches geheim zu halten, denn man weiß ja nie, ob ein Spion aus Krasnia uns beobachtet
    
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    Im ersten Kapitel reist Rachel allein mit einem Luftschifft nach Port Clement, einen Nachbarstaat. Ein eigenartiger Mann spricht sie an und wir erfahren, dass sie unter falschem Namen reist und ein Geheimnis kennt. Erst im dritten Kapitel wird uns Rachel und ihre Familie vorgestellt. Ihr Vater ist Bibliothekar in einer großen Bibliothek und er erfindet spannende Spiele, die er mit seinen Kindern zu Hause spielt. Doch an Rachels zwölften Geburtstag geht er ein großes Risiko ein und geht mit den Kindern in die Bibliothek. Hier zeigt er ihnen ein geheimes Buch - „Das Buch der gestohlenen Träume“. 
    Wie sich herausstellt, soll dieses Buch vernichtet werden, aber eigentlich möchte Charles Malstain das Buch in seinem Besitz bringen, weil er hofft, dass es ihm einen großen Nutzen bringt. So erforschen die Kinder die Herkunft und den Sinn des Buches. Es beinhaltet 49 Träume, die wundervoll illustriert sind. Dann müssen sie vor der Geheimpolizei, die auch vor Folter und Mord nicht zurückschreckt, fliehen. 
    Das Buch umfasst fast 400 Seiten, die allerdings in etwas größerer Schrift gedruckt sind. Einige Kapitel beginnen mit einer Seite aus dem „Buch der gestohlenen Träume“ und wir erfahren etwas über die einzelnen Träume. Es brauchte einige Zeit bis ich die Zusammenhänge der Geschichte durchschaut hatte und nicht alles schien mir immer logisch aufgebaut zu sein. 
    Die Beschreibung des Tyrannenstaates hat mich oft richtig geängstigt und Vergleiche mit einigen Diktatoren boten sich an. 
    Tapfere Kinder erleben spannende Abenteuer um ein Buch mit magischen Eigenschaften, aber so ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Queergestreift – Alles über LGBTIQA+

    Queergestreift – Alles über LGBTIQA+

    Kathrin Köller

    Irmela Schautz

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Jugendliteraturpreis 2023

    Schon äußerlich ist diese Buch etwas Besonderes, nicht nur das Cover in den Regenbogenfarben der queeren Menschen, sondern auch der Buchschnitt ist so gefärbt. 
    LGBTIQA+, diese Buchstaben bilden eine Gruppe Menschen ab, die nicht hetero oder cis sind. In diesem Buch werden die einzelnen Buchstaben und ihre Bedeutung genau erklärt.
    L= Lesbisch und G für Gay oder schwul, sind Begriffe, die den meisten bekannt und vertraut sind. Aber auch in diesen Kapiteln kann man noch Neues finden. 
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    Das B für Bi oder Pan ist da schon vielschichtiger und innerhalb dieses Kapitels gibt es viele Worte, die unterschiedliches oder gleiches bedeuten, mir aber bisher nicht bekannt waren. Die Aussage „Verlebt in Menschen. Punkt.“ war für mich eine einfache und klare Erklärung. T für Trans oder Non-Binary zeigt auf, dass Menschen sich nicht mit dem Geschlecht, das in ihren Ausweis steht, identifizieren können. Ich wusste nicht, dass es da ein zusätzliches Ausweispapier, den Ergänzungsausweis gibt, der dem gefühlten Geschlecht entspricht. Das I steht für inter, bei diesen Menschen ist das Geschlecht ihres Körpers nicht eindeutig weiblich oder männlich. Das Q für queer wurde zunächst von BIPoC genutzt, dieser Wort wurde aber auch übergreifend für alle anderen zum Begriff. Das A+ steht für a_sexual, also Menschen, denen einfach ausgedrückt, Sex nicht so wichtig ist.
    Zu jedem Kapitel gibt es viele Informationen, Interviews, Orte, an denen man sich persönlich oder im Netz treffen kann. Mich haben besonders die Erfahrungsberichte fasziniert, wie schwierig es für viele war, sich zu outen und so zu leben, wie es für diese Person richtig ist. 
    Ich hoffe, dass dieses Buch für junge Menschen Hilfe bringt, die hier viel von anderen erfahren und wo sie Adressen finden, wo sie Unterstützung erhalten können.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
    
    
  • Die rasanten Abenteuer der Leuchtgiraffen

    Die rasanten Abenteuer der Leuchtgiraffen

    Thommi Baake

    Lucy Hobrecht

    Drachenmücke

    Verlagsempfehlung ab 5-11 Jahre

    Die Leuchtgiraffen sind nur 30 cm groß und wie ihr Name schon sagt, leuchten sie. Dadurch sind sie in Afrika, wo sie leben, eine leichte Beute. So kommen der gelb leuchtende Helge, der grüne Harald und Horst, dessen Fell blau ist, auf die Idee, die Welt zu entdecken. Sie bauen sich einen Heißluftballon und nehmen Abschied von ihren Freunden. 
    Zunächst geht es nach Nordamerika, dort leben sie einige Zeit bei den Indianern. Ich vermute, dieses Ziel wurde angesteuert, damit das „Das Indianer-Leuchtgiraffen-Lied“, das man mittel QR-Code herunterladen kann, Sinn macht. Denn diese Station ist schnell erledigt und es geschieht auch nicht besonders viel. 
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    Spektakulärer ist der Aufenthalt auf den Osterinseln. Die hier lebenden Hasen haben schon viele Eigenarten, so hat der Ober-Hase drei Ohren und die Ernährung besteht hauptsächlich aus Schokolade. Aber die Leuchtgiraffen zieht es weiter, so leben sie für einige Zeit in London beim Weihnachtsmann Tom. Am Ende zieht es sie nach Deutschland in ein kleines Dorf nahe Hannover. Hier leben sie, zunächst unerkannt, bei einer Familie. Zum Ende der Geschichte geht es dann ins Weltall.
    Schon an dieser kurzen Beschreibung ist zu erkennen, dass hier viel Fantasie im Spiel war, um so eine verrückte Geschichte zu erfinden. Das meiste muss man einfach so hinnehmen, nicht immer ist alles erklärbar und stimmig. Wenn man sich darauf einlässt, macht das Lesen viel Spaß. Was mir nicht so gut gefiel war, dass es Geheimnisse vor den Eltern gab, die aber alles voll Vertrauen unterstützten. Spannend, witzig, mit viel Gefühl wird dieses fantastische Buch zu einem Lesespaß.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Klassenfahrt außer Kontrolle

    Klassenfahrt außer Kontrolle

    Anja Janotta

    Gulliver

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Vor mir liegt ein dünnes Buch, auf dem Cover klebt ein Sticker „Super lesbar“ und das ist das Buch auch mit seinen 16 Kapiteln auf 80 Seiten in großer Schrift.
    Darum ist es um so erstaunlicher, dass in dem Buch so viel Spannendes und Aufreibendes geschieht. 
    Die Klasse 6 G (G wie gemein) macht einen Ausflug mit ihrem Lehrer und einer jungen Referendarin. Rubio hat im Vorfeld einige Memes (das sind kleine humorvolle Beiträge im Internet, ich musste auch erst nachsehen) erstellt. So lautet der Spruch für den Lehrer „Schlecht -Schlechter-Wächter“. 
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    Selma, die uns diese Geschichte erzählt, stellt uns zunächst Erwin vor, Erwin so hat sie ihre Angst genannt, die sie sprachlos sein lässt. Sie berichtet von ihren Mitschüler*innen, die sich meist wie Gegner benehmen. Viele sind falsch gekleidet und niemand hat Lust auf diese Wanderung. Nach einiger Zeit tritt der Lehrer falsch auf und er macht sich auf den Rückweg und übergibt der unerfahrenen Frau Evers die Leitung der Klasse. 
    Als dann, wie in den Bergen oft geschieht das Wetter schlechter wird, stellen sich die Stärken und Schwächen der Kids heraus.
    
    Dasa Buch ist nicht nur super lesbar, es ist auch super zu lesen. Eine gut erzählte Geschichte, die zeigt, wenn es darauf ankommt können auch Schwache Stärke zeigen.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    Selma ist aufgrund ihrer Panikattacken eher ruhig und vermeidet es aufzufallen. Als ihre Klasse bei einem Wanderausflug in den Bergen in Gefahr gerät, muss sie sich ihrer Panik stellen. Eigentlich ist die 6g, von der Selma sich sicher ist, dass das “g” für grässlich steht, mit zwei Lehrer*innen unterwegs.
    Der unsympathische Herr Wächter überlässt die Klasse frühzeitig der jungen Lehrerin, nachdem er allen Schülerinnen und Schülern die Handys abgenommen hat. Alle Umstände scheinen darauf hinzudeuten, dass die Situation gefährlicher wird, und tatsächlich gerät die Klasse in ein heftiges Unwetter. Nun sind sie gezwungen, zusammenzuhalten und sich gemeinsam durch die Schwierigkeiten zu kämpfen. Besonders diejenigen, die normalerweise nicht zu den "Coolen" gehören, können hier ihre Stärken beweisen. Der Wanderausflug, der eigentlich als Teambuilding gedacht war, erfüllt seinen Zweck auf unerwartete Weise.
    Diese charmante und zugleich abenteuerliche Geschichte, die keineswegs unrealistisch ist, bietet Lösungen für viele Probleme, auch solche, die nichts mit dem Unwetter zu tun haben. 
    Die klare Gliederung in Absätze und die flüssige Erzählweise machen das Buch leicht lesbar und könnten es zu einer idealen Lektüre für den Unterricht machen.
    
    Raphaela Brosseron
  • Die beste Bahn meines Lebens

    Die beste Bahn meines Lebens

    Anne Becker

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Leipziger Lesekompass 2020 (Leipziger Buchmesse und die Stiftung Lesen)

    Förderpreis Literaturpreis Ruhr 2020

    Der Text auf dem Buchrücken endet mit der Frage „Aber ist er ein Held?“ Die Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Denn Jan muss an einer neuen Schule anfangen und da er große Schwierigkeiten beim Lesen hat, muss er immer auf der Hut sein, dass das nicht auffällt.
    So richtig wohl fühlt Jan sich, wenn er schwimmt, denn da ist er besser als alle anderen Schüler seiner Klasse. Auch privat treffen sich die Schülerinnen und Schüler gerne am See und schwimmen auf die Insel hinaus.
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    Als eines ihrer Hühner sich in den Garten von Jans Familie verirrt, lernt Jan Floh kennen, die auch in Jans Klasse geht und toll in Mathe ist. Ihre Diagramme ergänzen den Text auf witzige und ungewohnte Weise. Jan erzählt von sich und Flohs Empfindungen sind Teile eines Kreises oder einer Liste.
    Jans Gefühle sind in diesem Buch sehr gut erklärt und tragischerweise müssen wir Leserinnen und Leser erfahren, dass Jan wohl nie so ein Buch selbst lesen wird. Trotzdem gewinnt er im Laufe des Buches an Selbstbewusstsein und kann „die beste Bahn seines Lebens“ schwimmen. 
    
    Jan ist ein liebeswerter Junge, der lernt mit seinen Problemen zurecht zu kommen und der in diesem Sommer seine erste Liebe erfährt. Ein Buch voller Gefühl, Sommer und Schwimmen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Was Wanda will 

    Was Wanda will 

    Lena Hach

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    An ihrem ersten Tag an der neuen Schule beobachtet Wanda ihre Mitschüler*innen besonders aufmerksam. Doch ihr Ziel ist nicht, neue Freunde zu finden; vielmehr sucht sie gezielt nach Personen, die in ihr Vorhaben passen. Sie hat bereits einen gut durchdachten Plan, aber ihr fehlt noch das passende Team, um ihn umzusetzen. 
    Schnell freundet sie sich mit einem cleveren Jungen an, der sich selbst "der Meister" nennt. Glücklicherweise kennt er die Schullandschaft und ihre Strukturen genau und unterstützt Wanda dabei, die übrigen Teammitglieder zu rekrutieren. Zu diesen zählt Lynn, eine begabte handwerkliche Künstlerin, ihr Schatten Schulze, der stets im Hintergrund agiert, der sportliche Kai sowie Desiree, die eher für ihr Agressionsproblem bekannt ist, in der Wanda jedoch Potenzial sieht.
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    Wanda sorgt dafür, dass die Gruppe sich formiert, bevor irgendjemand auch nur ansatzweise von ihrem Plan erfährt: Sie will gemeinsam einen handsignierten Tennisball im Wert von 30.000 Euro aus der Villa am Stadtpark stehlen. Obwohl die auserwählten Mitglieder im Schulalltag wenig miteinander zu tun haben, überzeugt Wandas Plan sie, bei dem gewagten Vorhaben mitzumachen. Als kluge Strategin kennt sie die Abläufe des Villeninhabers genau und glaubt, für jedes auftretende Problem eine Lösung parat zu haben, aber auch ihr Plan hat Lücken…
    
     Beim Lesen gewinnt man fast den Eindruck, dass Wandas Plan tatsächlich Sinn ergibt. Die Strategie klingt logisch und wird durch anschauliche Illustrationen unterstützt. Doch letztlich trägt die Geschichte die besondere Dynamik des Teams: Ein sonst mobbender Sportler trifft auf seine "Opfer", und eine aktivistische Künstlerin muss ihre eigene Blase verlassen. Gerade diese Zusammensetzung verleiht dem Buch eine besondere Note, denn allein der durchdachte Einbruchsplan würde keine so fesselnde Handlung ergeben. Die Mitglieder des Teams lernen nicht nur voneinander, sondern auch über sich selbst und ihre eigenen verborgenen Fähigkeiten. Die Spannung steigt, als sich unerwartete Herausforderungen in den Plan einschleichen. Bis zum Schluss bleibt unklar, ob es diesem ungewöhnlichen Team tatsächlich gelingen wird. Als Leser*in wird man stets überrascht. Vor allem wird die Lust auf Abenteuer geweckt, und man möchte am liebsten selbst einen aufregenden Plan aushecken - auch wenn es nicht unbedingt ein Einbruch sein muss.
    
    Raphaela Brosseron
  • Julia und der Hai

    Julia und der Hai

    Kiran Millwood Hargrave

    Illustriert von Tom de Freston

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Buch des Monats März 2023

    So gelb wie das Cover (teilweise) ist, ist auch das Buch der zehnjährigen Julia, genannt Juli. In dieses Notizbuch schreibt sie alles über das Meer hinein, was sie von ihrer Mutter, einer Meeresbiologin, erfährt. Das können die lateinischen Namen der Arten sein, die Größe eines bestimmten Tieres oder eben das Alter des Grönlandwals - über 400 Jahre.
    Und weil er so alt wird, will die Mutter ihn erforschen und so vielleicht ein Mittel gegen Demenz finden. Praktisch, dass ihr Mann auf Unst, der nördlichsten der Shetlandinseln, einen Leuchtturm reparieren soll.
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    Juli, ihre Eltern und ihre Katze Nudel wohnen einen Sommer in diesem Leuchtturm - Julis Mutter hat also wenig Zeit, die Forschungsgelder zu erhalten. Aufgeben kann sie nicht. Das, was Juli vorher an ihrer Mutter so bewundert hat, bereitet ihr langsam Angst. Der Ehrgeiz wird zur Verbissenheit, die Begeisterungsfähigkeit schwankt oft hin zu Stimmungstiefs. Nur gut, dass Juli in dem kleinen Ort in Kin einen Freund gefunden hat, der ihr nicht das Meer, aber die Weite der Sterne zeigt. 
    
    Das liebevoll gestaltete Buch zieht einen schon mit dem ersten Satz in seinen Bann: “Das Meer birgt mehr Geheimnisse als der Himmel.”, und kann diesen Bann ganze Zeit halten. Sprache, Illustration und Inhalt haben was magisches, werden gerade durch die wissenschaftlichen Aspekte und die psychische Erkrankung der Mutter aber immer wieder mit der Realität verbunden. Sehr einfühlsam werden nicht nur diese heiklen Themen angegangen. Juli ist eine wissbegierige und empathische Protagonistin, die über sich hinauswächst. Selten lernt man auf so eine schöne und anschauliche Weise so viel über das Meer, die Sterne und das Leben, sodass jedes Alter ein tolles Leseerlebnis haben wird. 
    
    Raphaela Brosseron
  • Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück

    Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück

    Zoran Drvenkar

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Kais Opa ist bereits 100 Jahre alt, als er aufwacht, die Treppen runter geht und den 11-Jährigen gefesselt sieht. Als er sich - mal wieder - nicht erinnern konnte, hielt er ihn für einen Einbrecher. Kai reicht es und beschließt, das Gedächtnis seines Opas zu werden. Wie schwer kann das schon sein, schließlich kennt er alle Geschichten seines Opas aus Kriegszeiten.  Die beiden gehen auf eine Reise in alte Zeiten und Kai muss schnell merken: Krieg ist weder spaßig, noch stimmen alle Erzählungen seines Opas. Auch der Opa ist erstaunt darüber, was sein Enkel für die Wahrheit hält und ihm wird klar, dass er sich damit die Erinnerungen selbst verbaut hat und ein falsches Bild vom Krieg vermittelt hat.
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    Trotzdem erleben sie die wichtigsten Ereignisse noch einmal zusammen und können den schmerzhaften Erinnerungen nicht mehr ausweichen. 
    
    Zoran Drvenkar holt das persönliche Erzählen vom Schmerz des Krieges mit all seinen Ausschmückungen und Verdrängungen in die Gegenwart und macht die Erinnerung allgemein zugänglich. Der Erzähler der Geschichte gibt nicht bloß die Geschichte wieder, er ordnet ein, leitet und kommentiert, wodurch dieses schwierige Thema für eine jüngere Leserschaft einfacher nachzuvollziehen ist. Vorab werden wir über drei besonders schlimme Momente gewarnt, sodass man nicht unvorbereitet hineingeschleudert wird. Die Vogelperspektive des Erzählers, der alles sieht, markiert die Erzählung als Geschichte, nimmt ihr jedoch nichts von ihrem Wahrheitsgehalt. Ganz im Gegenteil, der Zugang zu den Erinnerungen des Opas ist besonders glaubhaft, da seine eigenen Aussagen in ein richtiges Licht gerückt werden. Trotz des Schmerzes schafft die liebevolle Beziehung von Opa und Enkel ein schönes Lesegefühl. Wenn man schon jemanden im Krieg begleiten muss, dann Kai und seinen Opa, denn so können sowohl jung und alt kennenlernen wie man am besten mit den eigenen Erinnerungen, aber auch denen der anderen umgeht. Für Kinder könnte die Erzählperspektive zunächst abstrakt und ungewohnt sein, allerdings passt sie gut zu der Botschaft, die vermittelt werden soll.
    
    Raphaela Brosseron

    Der elfjährige Kai hat eine besondere Beziehung zu seinem hundertjährigen Opa. Opa hat ihm in der Vergangenheit viel von seinen Erlebnissen erzählt. So begann der 32 Jahre dauernde Krieg mit seinem Niesen als Baby.
    Jetzt kann der Opa sich oft nicht einmal an Kai erinnern und so will Kai ihn, als sein Gedächtnis, in die alten Zeiten zurückführen. 
    
    Für mich war es nicht immer ganz einfach zu verstehen, wie Kai quasi als sein Opa, aber auch an der Seite seines Opas alles noch einmal erlebte und dabei feststellen muss, dass nicht alles so war, wie Opa es ihm immer wieder geschildert hat.
    In lichten Momenten kann Opa Kai auch genau erklären, wie es kam, dass er seine Geschichten anders aufbereitet an seinen Enkel weitergab.
    
    Eindringlich und beängstigend werden in diesem Buch die Schrecken des Krieges beschrieben. Aber gerade deshalb finde ich es wichtig dieses Buch zu lesen, denn, wenn auch jetzt durch den Ukraine-Krieg dieses Thema wieder präsenter geworden ist, muss doch immer wieder aufgezeigt werden, dass Krieg immer Tod, Zerstörung und Elend bedeutet. Das wird hier auf eine ungewöhnliche und fesselnde Weise dargestellt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Feuerwanzen lügen nicht

    Feuerwanzen lügen nicht

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2023

    Wie viele Lügen können eine Freundschaft ertragen?
    Mischa und Nits ergänzen sich perfekt, Mischa, der adrette und ordentliche Streber und der hibbelige Nits, der immer einen Reim parat hat. Nach und nach merkt Nits, dass die ehrliche Basis der Freundschaft vielleicht gar nicht so stabil ist.
    Als Mischa zum ersten Mal lügt, fängt Nits an zu zweifeln, aber auch Dinge zu sehen, die er vorher nicht gesehen hat. Warum war er eigentlich nie bei ihm? Warum trägt er seit Jahren die gleiche Jogginghose? Als der Blick auf die Freundschaft klarer wird, werden die Zweifel größer.
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    Nits steht vor der großen Aufgabe, über den Vertrauensbruch hinweg zu sehen, um der Freund zu sein, den Mischa eigentlich immer gebraucht hätte, ohne Geheimnisse.
    Durch Nits Erzählung bekommen wir eine kindgerechte Perspektive von außen auf das Leben im sozialen Brennpunkt. Wie er, kriegt man beim Lesen Stück für Stück eine Ahnung davon, was Mischa die letzten Jahre mitmachen musste. Neben den Geldsorgen sind das vor allem die Scham und die Anstrengung der Lügen, um das falsche Bild zu wahren. Trotz allem kommen die schönen und die lustigen Momente nicht zu kurz, Nits Reime sind dabei ein wenig gewöhnungsbedürftig, Mischas Tierfakten dafür umso erleichternder.
    
    Ein schönes Buch über Freundschaft, Täuschung und Enttäuschung, finanzielle und familiäre Probleme, und wie schön das Leben trotzdem sein kann.
    
    Raphaela Brosseron

    Nits, das ist die Abkürzung seinen komplizierten indischen Vornamens, wohn mit seinem großen Bruder und seinen Eltern in einem Eigenheim und die beiden Jungen verfügen über ein großzügiges Taschengeld. Seit der Grundschuldzeit ist er mit Mischa befreundet. Mischa, der im Gegensatz zu dem wibbeligen Nits, nicht nur korrekt gekleidet ist, der auch in sich zu ruhen scheint. 
    Doch dann fallen Nits Lügen auf, die sein bislang ehrlich erscheinender Freund, erzählt. Dadurch entsteht Misstrauen und als Nits seinen Freund in die Enge treibt, erfährt er die ganze traurige Wahrheit. Mischa schämt sich für seinen Vater, seine nicht vorhandene Mutter und für die Geldnöte, die die kleine Familie ständig begleitet. 
    Erstaunlich, wie Mischa es über Jahre geschafft hat, die kaputte Jacke und den fadenscheinigen Rucksack als Kult zu verkaufen, sich ungesehen in die Tafel zu schleichen und die Geschichten über seine Mutter glaubhaft weiterzuerzählen.
    
    Zum Glück ist die Freundschaft der Jungen so stark, dass sie all die Lügen und peinlichen Situationen übersteht. Eine einfühlsam erzählte Geschichte, die uns gut situierten Menschen zeigt, dass es Armut auch in unserer Gesellschaft gibt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Total irre

    Total irre

    Jutta Nymphius

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    „Fun und Facts“ heißt die Zeitschrift, die Karli vom Nachtisch seiner Mutter mops und jedes Kapitel beginn mit einem Artikel daraus. Wir erfahren einiges über Tiere und können einen Bezug zum folgenden Kapitel nicht ziehen. 
    Karlis Familie ist schon besonders. Sein schlanker Vater sitzt im Rollstuhl und seine übergewichtige Mutter, die ständig Haferkekse isst, versucht ihm mit immer neuen Erfindungen, die meist nicht funktionieren, das Leben zu erleichtern. Dabei spürt man die Liebe der Eltern, die ihren Spaß dabei haben. Karlis Patenonkel Holger, fühlt sich als Frau wohler, trägt entsprechende Glitzerkleidung und lässt sich mit Frauennamen ansprechen, was Karli aber ignoriert.
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    Diese Familie möchte er nicht beim Schulfest dabeihaben. Das wird nur peinlich, das weiß er schon und so lässt er die Einladung verschwinden. Wie schön wäre es eine perfekte Familie wie sein Freund Robin zu haben? Er selbst ist auch immer so selbstbewusst und weiß, was er will. Noch mehr Verwirrung entsteht durch ein gehörloses hübsches Mädchen.
    Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen erzählt und obwohl die skurrilen Situationen schon zum Lachen reizen, kann ich seinen Frust gut verstehen. Als wäre die Pubertät an sich nicht schon schrecklich, da gerät Karli ständig in neue unangenehme Situationen. Er schämt sich für seine Familie, die ja auch schon sehr besonders ist. Aber als es drauf ankommt ist Verlass auf Karli, da ist er ein guter Freund und unterstützt Robin nach Kräften.
    
    Das Buch hat einfach alles, was ein Buch für diese Altersgruppe braucht. Humor, Verständnis ohne Heuchelei und ein liebe- und hoffnungsvolles Ende. Ich habe es mit viel Freude gelesen und vieles war mir nicht fremd.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Skellig

    Skellig

    David Almond

    Freies Geistesleben

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Im Mittelpunkt der bereits 1998 veröffentlichten Geschichte steht Michael, der verschiedene Schwierigkeiten durchmacht. Alleine ein Umzug kann für Kinder schon stressig genug sein, dass es sich dabei auch noch um ein gruseliges altes Haus handelt, schafft die perfekte Grundlage für eine mysteriöse Story. Da seine Mutter sich um die zu früh geborene kleine Schwester kümmern muss, erkundet Michael alleine die Gegend. Lange bleibt er nicht auf sich gestellt, denn er lernt das Mädchen Mina kennen.
    Dann dieses seltsame Wesen in der Garage, das noch viel mehr Fragen aufwirft, als Michael sowieso bereits im Kopf rumschwirren.
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    Eine ganz besondere Geschichte, die sehr gut gealtert ist, in der Umgebung des alten Hauses fällt es kaum auf, dass sie vor über 20 Jahren verfasst wurde. Die mystischen Einflüsse sind wie bei “Bone Music” sehr subtil und verleihen dem Plot eine realistische Basis mit traumhaften Elementen. Für Leser*innen, die sonst nicht so gerne Fantasy lesen, aber auch etwas mehr als die pure Realität brauchen, wird hier genau die richtige Mischung präsentiert. Die Sprache ist tiefgehend, mal eben lesen und verstehen ist nicht unbedingt drin, es werden Fragen aufgeworfen und nicht eindeutig beantwortet werden. So bekommt man allerdings vermutlich den besten Eindruck von Michaels Gefühlslage, denn auch er muss sich angesichts der familiären Probleme und des seltsamen Wesens einige Fragen des Lebens selbst oder vielleicht auch gar nicht beantworten. Wirklich berührend, nachdenklich stimmend und unterhaltend kommt dieses Buch ohne erzwungene Liebesgeschichte aus und legt damit den Fokus auf viele andere wichtige Themen.
    
    Raphaela Brosseron
  • Die Suche nach Paulie Fink

    Die Suche nach Paulie Fink

    Ali Benjamin

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Nominiert für den Jugendliteratur-Preis 2022

    Caitlyns Mutter bekommt einen neuen besseren Job und die beiden ziehen in einen kleinen Ort „Mitten im absoluten Nirgendwo“. Hier besteht die 7. Klasse aus zehn Schülern, die seit der Gründung der Schule dabei sind, werden Pioniere genannt. Die Klasse hatte einen anderen Schüler erwartet „Paulie Fink!“ Ohne jede Ankündigung ist er in diesem Schuljahr nicht erschienen.
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    Paulie hat einige erstaunliche Dinge gemacht, so ist er z.B. in einer Hühnerkostüm erscheinen und hat so getan, als wäre nichts ungewöhnliches dabei. Er ist einfach eine absolute Legende. 
    Da eine Mitschülerin eine Casting-Show liebt, kommt die Klasse auf die Idee einen Ersatz zu suchen. Caitlyn, die Paulie ja nie kennengelernt hat, soll die Jurorin sein und sich die Challenge zum Finden des besten Paulie-Ersatzes ausdenken. Caitlyn, der die Sitten der neuen Schule sehr fremd sind, wächst mit ihrer Aufgabe. 
    Alice Gliba leitet die Schule und gibt in der Klasse das Fach Menschenkunde und sie bringt der Klasse das Höhlengleichnis von Platon nahe. Dieser philosophische Ansatz und die alten Griechen tauchen immer wieder in Caitlyn Gedanken auf. Was das alles mit dem verschwunden Paulie, seinem Ersatz, Ziegen, dem jährlichen Fußballspiel und Brennball zu tun hat, muss jeder selbst nachlesen. 
    Die Autorin nutzt dazu Interviews, märchenhafte Erzählungen, SMS-Nachrichten und die Ich-Erzählung von Caitlyn. Eine interessante Mischung, die sich gut lesen lässt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Young Detectives – Der Fluch des schwarzen Goldes

    Young Detectives – Der Fluch des schwarzen Goldes

    Andreas Schlüter

    EDEL Kids Books

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Paul, Daniel, Seo-Yun und Isabel sind hochbegabt und besuchen gemeinsam ein kleines Internat. Sie mögen keine Ferien, weil sie gerne lernen und ihr Zeugnis ausschließlich Einsen aufweist. 
    Jeden Freitag treffen sie sich und schauen sich Krimis an oder erzählen ich spannende Geschichten. Doch dann geraten sie selbst in eine ungewöhnliche Geschichte. Zunächst beobachtet Isabel den Absturz einer Drohne, die allerdings sehr schnell verschwindet.
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    Genau wie der Hausmeister, auch er ist nicht mehr aufzufinden. Da der Direktor der Schule einige Tage nicht im Haus ist, fragt Isabel seinen Stellvertreter nach dem Verbleib der Drohne. Kann es sein, dass er sie belügt? 
    Die vier Freunde wollen wissen, was dahintersteckt, zumal ein Unbekannter nachts im Haus herumschleicht. Allerdings sollte nach neun kein Schüler mehr ohne Genehmigung im Haus unterwegs sein und keiner möchte aus dem Internat geworfen werden. Eine schwere Entscheidung für die Freunde. Aber als es in der Schule zu Diebstählen und Vandalismus kommt, sind sie bereit die Schule zu retten. 
    
    Eine spannende Geschichte in dem vier ungewöhnliche Nerds auch mal ihre Studien hintenanstellen um gemeinsam als Detektive einem Geheimnis auf die Spur zu kommen und damit ihre besondere Schule zu retten. Alles ist logisch nachvollziehbar, lediglich für die verwinkelte Schule hätte ich mir einen Plan gewünscht. Den Anhang mit zusätzlichen Informationen fand ich sehr interessant.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Bleistiftherz

    Bleistiftherz

    Elin Hansson

    Hummelsburg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Liv wird am Ende der Ferien 13 Jahre. Sie kleidet sich anders als die anderen Mädchen und benutzt manchmal altmodische Begriffe wie Rollbrett. Bisher hatte sie ihre Oma und ihre Freundin Ida an ihrer Seite, die sie unterstützt haben. Mit ihnen konnte sie stundenlang kniffeln. Außerdem ging sie gerne mit ihrer Oma in die Bücherei und ins Schwimmbad. Überall traf sie auf Omas Freund*innen. 
    Doch Ida ist weggezogen und Oma ist verstorben und so sitzt Liv alleine in der Wohnung und kniffelt.

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    An einem Abend geht Liv mit ihrer Mutter und einer Kollegin und ihrem Sohn essen. Da ist es um Liv geschehen, sie verliebt sich in Frans und seine wunderschönen grünen Augen. Aber Frans ist Skater und Liv ist viel zu ängstlich für so einen Sport. Was kann da alles passieren? Aber ihre Mutter meldet sie einfach in einem Kurs an und da Frans auch dort sein wird überwindet sich Liv und geht dort hin. Aber wird sie auch auf das Brett springen? Obwohl sie sich vorher informiert, vergisst sie, dass sie einen eigenen Helm braucht. So fangen die anderen ohne sie an.
    Liv die kleine Stubenhockerin, die nicht gerne mit anderen redet, erst recht nicht mit Jungs, entwickelt sich in diesen Ferien zu einem selbstbewussten Mädchen, das für ihr Anderssein beneidet wird.
    Eine schöne, zarte Liebesgeschichte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Nacht in der Schule

    Die Nacht in der Schule

    Anja Janotta

    Gulliver

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Das dünne Büchlein hat nur 80 Seiten, auf denen es der Autorin aber sehr gut gelingt, Spannung aufzubauen. Die kurzen Kapitel mit den großen Buchstaben können auch ungeübte Leser schnell lesen.
    Zunächst planen die Jungen der 6. Klasse in der Schule zu übernachten, doch Sophia lässt sich nicht abwimmeln und so machen auch die Mädchen mit. Nur Sophias beste Freundin, die als Streberin bekannt ist, bleibt lieber zu Hause. Was die Kleinen nicht wissen, ist, dass die Abiturienten ebenfalls die Nacht in der Schule verbringen wollen.

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    So trifft Sophia in der Nacht auf ihren großen Bruder. Die Abiturienten machen richtig Party und bald steht die Polizei auf der Matte.
    Es ist einfach herrlich, wie gewitzt die jungen Schüler*innen sich anstellen. Sie erfinden eine tolle Geschichte, die die Polizei auch glaubt. Aber es gibt noch mehr Schwierigkeiten in dieser Nacht und so müssen sich die beiden Parteien immer wieder unterstützen, damit am nächsten Morgen ihr Statement für die Umwelt fertig ist.

    Hier wird immer wieder geflunkert und es werden Geschichten erfunden, aber alle halten zusammen und sicher wird eine so spannende Nacht im nächsten Jahr wiederholt.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Code Orestes – Das auserwählte Kind

    Code Orestes – Das auserwählte Kind

    Maria Engstrand

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Malin ist 12 Jahre alt und besucht die letzte Klasse ihrer Schule. Ihre Mutter ist IT-Spezialistin und hat sie in der Vergangenheit immer mit den neuesten Computern versorgt. Doch nach einen „Internet-Vorfall“ darf Malin nicht mehr ohne Aufsicht ins Internet. 
    Malin wohnt in Lerum einem Ort in der Nähe von Göteborg. In einer Winternacht bekommt Malin von einem alten Mann einen Brief, den sie dem Rutenkind geben soll. Als Orestes in ihre Klasse kommt und seine Familie ins Nachbarhaus zieht, ist klar, dass er dieses Kind sein muss.

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    Leider stellt sich Orestes als Mathe-Nerd heraus und Malin hat große Schwierigkeiten ihn dazu zubringen mit ihr die Rätsel, die der Brief aufgibt, zu lösen.

    Als Malins Mutter beruflich nach Japan reist, bleibt Malin mit ihrem Vater, der ihr fremd ist, zu Hause. Orestes Mutter ist eine zarte Elfe, die esoterische Dinge anbietet. Diese Dinge lehnt Orestes ab, seine Welt ist logisch und vernunftsorientiert. Deshalb hat Malin auch immer wieder Probleme ihn dazu zu bringen, weiter dem Rätsel auf der Spur zu bleiben.

    Das Buch spielt im Hier und Jetzt, trotzdem gibt es immer wieder Verbindungen ins 19. Jahrhundert, als die Eisenbahn in Lerum gebaut wurde. Windungen, Zufälle oder gezielte Manipulation, war steckt hinter all dem? Eine klare Antwort habe ich für mich nicht gefunden.

    Das Buch las sich sehr spannend und ich habe auch einiges über Chiffre dazugelernt. Aber auch die Gefahren des Internets sind Thema, doch ich möchte nicht zu viel verraten.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Was ist eigentlich dieses LGBTIQ*? – Dein Begleiter in der Welt von Gender und Diversität

    Was ist eigentlich dieses LGBTIQ*? – Dein Begleiter in der Welt von Gender und Diversität

    Linda Becker

    Julian Wenzel

    Birgit Jansen

    migo

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Bei dem Buch mit dem schwierigen Titel handelt es sich um ein Sachbuch, dass einiges zum Thema Diversität erklärt. Die Buchstaben bedeuten Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexual und Queer.
    Wie die meisten habe ich alle Begriffe schon gehört, aber zu einigen fehlt mir die genaue Vorstellung. Was ist, wenn bei der Geburt das Geschlecht nicht klar zuzuordnen ist? Oder, wenn man sich nicht so fühlt, wie alle es auf Grund des Äußeren erwarten?

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    Das Buch bietet zusätzlich zu den Informationen leere Seiten, auf die man z.B. schreiben kann, was typisch männlich oder weiblich ist. 

    Der Begriff Cis war für mich neu, obwohl er auf mich zutrifft. „Menschen, die mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, zufrieden sind, sind cis.“
    Bei der Überschrift Trans* bedeutet das *, dass sich dahinter unterschiedliche Begriffe verbergen. Ein anderer Begriff lautet Nicht-Binär und bedeutet, dass diese Menschen ihr Geschlecht nicht gleich empfinden, sondern unterschiedlich.

    Zu diesen Erklärungen lernen wir Menschen kennen, die in einem Interview Fragen zu ihrem Leben beantworten. Phenix ist trans* und hat deshalb den Namen geändert, um als Frau zu leben. Marcel-Jana ist, wie der Name schon zeigt, binär. 
    Begriffe wie Hetero-, Homo- und Bisexualität erklärt der nächste Abschnitt und hier geben der schwule Dominik und die Lesbe Rebecca Auskunft, Fabian erzählt, wie er sich als Bisexueller fühlt. Auf der leeren Seite wird gefragt, ob man schon einmal verliebt war und warum. 

    Coming-Out ein wichtiges Thema für alle, die nicht hetero sind. 

    Danach geht es um das Äußerliche, hier ist die Seite nicht leer, sondern voller Begriffe zu Kleidung und Frisur. Da kann man sich überlegen, was man gerne ausprobieren möchte. Ein kurzes Kapitel beschäftigt sich mit der sprachlichen Veränderung durch das Gendern und ganz wichtig sind die beiden letzten Kapitel zum Thema Mobbing und Kinderrechte.

    Ich habe für mich viel Neues erfahren und denke, dass das Buch Jugendlichen, die aufgrund ihrer erwachenden Sexualität unsicher sind, viele Fragen beantworten kann. 

    Das Buch ist gut zu lesen, die Sachtexte werden durch unterschiedliche Schriften, Bilder, Interviews und Ausfüllen der leeren Seiten unterbrochen. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Meer geht nicht

    Meer geht nicht

    Oliver Uschmann

    Sylvia Witt

    GULLIVER

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Sam, der uns die Geschichte dieser Reise ans Meer erzählt, hat Eltern, die sich ganz um ihren Betrieb kümmern müssen. Binas Vater hat auch immer viel zu tun. Sharifs Mutter ist ganz damit beschäftigt den kleinen Bruder zu beaufsichtigen, leider erzieht sie ihn nicht. Kevin lebt mit seiner Mutter zusammen. Er kocht für alle und dabei hören sie Reggae. 

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    Sharif ist ein toller Schauspieler und führt die anderen immer wieder hinters Licht, später will er auch seine Stunts selbst machen. Bina hat eine Multi-Werkzeug dabei und repariert ständig alles was sie finden kann.
    Als Kevin erzählt, dass er noch nie am Meer war, wollen die Vier gemeinsam dort hinfahren. Zunächst nehmen sie die Bahn, doch dann läuft alles schief. Sie erleben zusammen einige Abenteuer, doch sie halten zusammen und können ihre Stärken gut einbringen.

    Die Idee ans Meer zu fahren ist nicht unbedingt neu, Bücher und Filme zu dem Thema gibt es viele. Dieses Buch ist aber durchaus lesenswert, weil nicht immer alles glatt läuft und die Freundschaft bzw. eine zarte Liebe wichtig ist.

    „Super lesbar“ ist dieses Buch aufgrund seiner großen Schrift, es gibt viele Absätze, die das Lesen erleichtern. 16 Kapitel unterteilen die 140 Seiten des Buches. Für Fünftklässler gut geeignet. Das Buch ist spannend und zeigt ganz normale Kinder, die zusammengehören.

    Dagmar Mägdefrau